Ongaku ya ai? von Ruki-sama ((RukixUruha)) ================================================================================ Prolog: Soro ------------ Nun waren wir schon seit fast einem Jahr zusammen. Bisher lief es auch gut. Ich war mehr oder weniger in Uruhas Zimmer mit eingezogen, wir verbrachten so viel zeit wie möglich mit einander. Eifersucht war bisher nie ein Thema gewesen, zum Glück. Denn ich wusste, dass ich echt ausflippen konnte, wenn ich eifersüchtig wurde… Aber dass die Eifersucht nicht das Einzige Problem in einer Beziehung sein konnte, muss ich wohl kaum sagen. Zu unserem…oder viel mehr MEINEM Problem, ist sie zwar ein Teil davon, aber hauptsächlich ist es etwas Anderes. Ja, ich sage bewusste ‚mein’ Problem, denn Uruha scheint es nicht zu interessieren. Oder er empfindet es nicht als sehr schlimm. Anfangs tat ich es auch nicht…aber nun geht es schon seit Wochen jeden Tag so… Und alles angefangen hat es mit einer Bandprobe… „Wir hinken ziemlich hinterher, wisst ihr das?! Wir müssen jetzt richtig viel proben, bald ist unsere erste Tour mit unseren neuen Liedern, die müssen perfekt sitzen!“, tadelte Kai uns hinter seinen Drums. Der gut gelaunte, immer fröhliche, nette Kai konnte auch sehr streng sein. Das war auch gut so, das musste er als Bandleader. Irgendwer musste uns Chaoten schließlich in den Griff kriegen, oder nicht? Reita murrte leise in seiner Ecke. „Du tust so, als würden wir kaum ernsthaft proben, mir tut vom ganzen Proben schon die Hand weh!“, beschwerte er sich. Unrecht hatte er da auch nicht. Aber etwas übertreiben tat er schon. Seine Hand tat wahrscheinlich nichtmals ansatzweise weh, aber er ist in letzter Zeit ziemlich zickig geworden und öfter mal schlecht drauf, besonders wenn Uruha und ich und Kai und Aoi sich wirklich wie ein Paar verhielten. Denn unser Reita war nun der Einzige Single in unsere Band und das pisste ihn so richtig an. Er wollte auch vergeben sein oder zumindest einen Singlefreund haben, mit dem er quatschen konnte. Bisher war ich das immer gewesen, doch seit ich mit Uruha zusammen war, sprach er gar nicht mehr mit mir über Liebesdinge. Seine zweite Wahl wäre Kai gewesen, aber da dieser nun auch vergeben war, fiel er ebenfalls weg. Und Aoi wäre sowieso nie in Frage gekommen. Zwar war dieser der Älteste der Band, dennoch auch mit Abstand der kindischste. Aber ich will mich nicht beschweren, mein Freund ist nämlich auch nicht gerade der Reifste von uns, im Gegenteil. Er bildete mit Aoi eigentlich die Spitze des Kindisch seins. Es störte mich auch nicht weiter, es war sogar recht angenehm, solange er es nicht übertrieb. „Aber Kai hat Recht, wir müssen wirklich Proben. Immerhin ist das die ERSTE Tour mit unseren neuen Liedern! Willst du da etwa nicht, dass auch bei dir alles PERFEKT sitzt?“, kam Aoi seinem Freund zur Hilfe. Immer noch murrend verschränkte Reita die Arme vor der Brust. „Ach komm, ReiRei~ Wir proben lieber etwas zu viel, als zu wenig. Stell dir vor, du vergisst mitten auf der Bühne plötzlich deine Noten!“, schaltete ich mich nun auch ein. Dem konnte Reita nichts entgegen setzen, denn tatsächlich war ihm das mal passiert, kurz nachdem er sich über die Proben beschwert hatte. Also stand er seufzend auf und nahm sich den Bass zur Hand. Weiter ging’s in unserem Programm. Mit einem entsetzlichen Ton wurde das Lied abgebrochen. Überrascht sahen wir alle zu Uruha der ebenfalls ziemlich erstaunt über sich zu sein schien: Er hatte sich aufs Übelste verspielt. Und das nicht zum ersten Mal. In fast jedem Lied hatte er sich nun verspielt. „Ruha, was ist denn los? Bist du aus der Übung?“. Wir hatten immerhin gerade 4 Wochen Urlaub hinter uns. Erstaunlich, dass wir das überhaupt hatten und dann auch noch so lange… „Ano…wie es aussieht…“. Er schien nicht gerade sehr glücklich. „Schau nicht so traurig, Takara! Ein bisschen Übung und du bist sogar noch besser als sonst, ganz bestimmt!“. Er lächelte mich schwach an. Wenn er mal etwas Schlechter als üblich war, auch wenn es nur ein schlechter Tag war, war er immer zutiefst traurig und sauer auf sich selbst. Irgendwo konnte ich ihn da natürlich verstehen, ich war nach einem Konzert einmal auch total am Ende gewesen, weil ich meine Stimme nicht so gut wie sonst fand. Aber andererseits war es nur eine Probe und genau dafür waren Proben doch da, oder nicht? Nun ja, aber so kam es nun, dass am Abend, als wir Schluss machten und nach Hause wollten, Uruha nicht mit kam. „Ich bleib mit Aoi noch ein bisschen da und probe, hai?“. Er sah mich mit großen, braunen Augen an. Den Hundeblick beherrschte er wirklich perfekt. Ich lächelte leicht und nickte. „Okay, aber macht nicht zu lang, hai? Und überfordere dich nicht, sonst hast du Morgen im Gegensatz zu Reita TATSÄCHLICH eine schmerzende Hand“. Lächelnd nickte Uruha und drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. „Mach ich, Taka~ Ai shiteru~“. „Ai shiteru mo~“. Er drückte mich noch einmal ganz fest an sich, ehe er sich dann zu Aoi umdrehte und sich mit ihm und den Gitarren auf die große Couch setzte. Seufzend ging ich dann mit Reita und Kai nach Hause. Es war sehr ungewohnt, ganz alleine in Uruhas großem Bett zu liegen. Einsam und kalt war es ohne ihn… Aber es war ja nicht für immer, also konnte ich mich damit abfinden. Dachte ich… … Der Duft von frischem Kaffee direkt vor meiner Nase weckte mich. Müde schlug ich die Augen auf und sah in Uruhas lächelndes Gesicht. „Ohayou~ Gomen ne, es ist gestern Abend doch sehr spät geworden… magst du mit mir heute Abend ganz romantisch Essen, als Wiedergutmachung? Die Anderen sind heute nicht da~“. Ich lächelte und küsste ihn zärtlich. Er konnte wirklich süß sein, das liebte ich sehr an ihm. „Kou~ Das ist süß von dir, arigatou. Und was das heute Abend betrifft…nichts würde ich lieber machen“. Mein Lieblingsgitarrist strahlte mich an und strich mir durchs Haar. „Das wird wunderschön! Mit Kerzen und lecker Essen und Rooooosen und gaaanz alleine~. Das wird sooo toll, versprochen!“. Ja, da hatte er Recht, das würde wunderschön werden! Jetzt schon voller Vorfreude kuschelte ich mich eng in seine Arme. „Dann sei dir das mit gestern Abend verziehen!“, grinste ich. … Ich war mit Kai noch in der Stadt gewesen, bevor dieser zu einem Bekannten gefahren war und ich schloss freudig die Haustüre auf. Reita war mit irgendjemand im Kino und Aoi war… keine Ahnung wo der war, aber das war mir auch egal! „Schaaaatz, ich bin wieder daahaaa~“, rief ich und ließ die Haustür ins Schloss fallen. Stille. Niemand da? Ich ging ins Wohnzimmer und sah den Tisch. Eine Rose, eine brennende Kerze und ein Teller mit einer silbernen Abdeckung drüber. Und der Anrufbeantworter blinkte. Ich ging rüber und drückte auf den Knopf, sofort ertönte Uruhas Stimme. „Hey, Taka~ Gomen ne, es hat sich in letzter Minute so ergeben, dass Aoi und ich proben sind… iss ruhig, warte nicht auf mich, es wird wahrscheinlich wieder später werden. Ai shiteru~“. Ich starrte das Telefon fassungslos an. Er hatte es doch aber versprochen…! Ich ließ mich auf den Stuhl fallen und sah in die Kerze. Also würde ich jetzt den Abend ganz alleine in diesem großen Haus verbringen? Ganz alleine unser ach so romantisches Essen für zwei haben? Und hätte ich gewusst, dass das gerade erst der Anfang war… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)