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Adventskalender 2010

One-Shot Sammlung
von

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1. Dezember - Yodas Geheimrezept (Star Wars)

Herzlich Willkommen zu unserem zweiten Adventskalender. Wieder einmal neigt sich ein Jahr dem Ende und ich bin dieses Jahr der Anfang vom Ende.

Ich hoffe jeder von euch findet in diesem Adventskalender das eine oder andere Örtchen, an dem es ihm gefällt.

Viel Spaß, eure Jadeschatten
 

Yodas Geheimrezept
 

Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn stand an der Glastür zu dem Balkon seines Zimmers im Jedi-Tempel.

Es war ein ungewohntes Gefühl, dieses Zimmer als seins zu betiteln, ebenso wie der Ausblick ungewohnt war.

Zuvor hatte er immer in Richtung der Senatshalle geblickt, doch nun erstreckte sich in weiter Ferne Republica 500 wie ein langer leuchtender Finger in den Himmel hinein.

Von Zeit zu Zeit kam es vor, dass Jedi ihre Zimmer wechselten. Meist, wenn sie sich im Alter zurückzogen oder aufgrund von Behinderungen eine bestimmte Lage bevorzugten.

Doch zum Glück, dachte sich Qui-Gon, war bei ihm weder das eine noch das andere der Fall.

Sein Padawan war lediglich erwachsen geworden. Man hatte Obi-Wan vor einiger Zeit endlich in den Ritterstand erhoben. Obi-Wan und Qui-Gon hatten also keinen Zweck mehr darin gesehen, weiter in der kleinen Wohnung zu bleiben und hatten diese für ein anderes Meister-Padawan-Team geräumt.

Obi-Wans neues Quartier war nicht weit von dem seines ehemaligen Lehrmeisters entfernt. Im Prinzip lag es genau darunter.

Während Qui-Gon so aus dem Fenster sah, hinter dem es immer dunkler wurde, setzte seichter Schneefall ein.

Der Jedi-Tempel lag in einer Klima-Zone des Planeten, wo es im Winter manchmal Schnee gab, manchmal aber auch nicht.

Offensichtlich war ihnen dieses Jahr wieder ein weißes Weihnachten beschieden.

Ein kleines Grinsen zeigte sich für einen Moment auf dem Gesicht des Jedi, als er daran dachte, was es morgen im Kindergarten für ein Theater geben würde, wenn die Kinder erst sahen, dass es in der Nacht geschneit hatte.

Wie alle anderen Kinder in der Galaxis auch, waren die kleinen Jünglinge ganz wild auf Schnee und Weihnachten. Auch wenn es für sie keine Geschenke bedeutete.

Sie genossen die Weihnachtszeit in vollen Zügen, denn niemand musste sich stressen.

Die Atmosphäre des Tempels wurde noch ruhiger und besinnlicher. Die Macht schien den gesamten Tempel regelrecht in sich aufzunehmen.

Qui-Gon konnte sich noch sehr gut daran erinnern, dass er als Jüngling sich gemeinsam mit Tahl in die Küche des Tempels geschlichen hatte, in der Hoffnung ein paar Weihnachtsplätzchen oder Lebkuchen zu erbeuten, doch hatten die Küchendroiden sämtliche Kinder rigoros abgewimmelt.

Und so waren sie zu den Meistern des hohen Rates gegangen. Vor Allem Meister Yoda wurde zur Weihnachtszeit immer wieder von den Jünglingen bekniet eine Ausnahme zu machen und schon etwas früher das Weihnachtsgebäck auszugeben. Und jedes Jahr wieder ließ der alte Meister sich mit einem Lächeln dazu überreden. Ganz ausnahmsweise, natürlich nur… Weil artig ihr alle wart.
 

Das selige Lächeln auf Qui-Gons Gesicht verblasste, als vor seinem inneren Auge Tahls wunderschöne Augen erschienen. Tahls Augen, die durch ihre ungewöhnliche Färbung immer etwas ganz besonderes gewesen waren.

Für einen Moment spürte Qui-Gon tief in seiner Brust dieselbe Verzweiflung, die er auch im Augenblick ihres Todes gefühlt hatte.

Er atmete tief durch und ließ die Verzweiflung durch sich hindurchfließen, während er sich an die Lehren seiner Kindheit erinnerte. An die Lehren, die er auch Obi-Wan mit auf den Weg gegeben hatte.

Die planetenweite Stadt vor dem Fenster wurde ruhiger und in immer mehr Häusern flammten die Lichter auf.

Bunte Lichterketten und einfache Kerzen. Dazwischen rasten noch immer tausende Speeder umher.

Qui-Gon hörte Geräusche in der Wohnung unter sich, die ihn aus seinen Gedanken rissen.

Seit wann machte Obi-Wan nach Einbruch der Nacht Lärm? Seit wann machte er überhaupt Lärm?
 

Es dauerte nur Sekunden, bis Qui-Gon durch das mentale Band, das ihn noch immer untrennbar mit Obi-Wan verband, die diebische Freude des Jüngeren spürte. Er hoffte, dass sein ehemaliger Padawan nichts ausgesprochen Dummes tat, wie es bei vielen Halbstarken üblich war.

Es dauerte auch nur weitere Sekunden, da kletterte Obi-Wan über das Geländer von Qui-Gons Balkon und winkte seinem ehemaligen Lehrer gut gelaunt zu.

Diesem blieb nichts anderes zu tun, als eine Augenbraue hochzuziehen.

Mit Hilfe der Macht öffnete Obi-Wan die Balkontür und trat in Qui-Gons Zimmer. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, verbeugte er sich artig vor seinem ehemaligen Meister.

„Guten Abend, Qui-Gon.“, meinte er mit einem Lächeln.

Doch anstatt die Begrüßung zu erwidern, fragte Qui-Gon nur: „Was war das?“

„Ich wollte Euch besuchen kommen und so ging es schneller als die Treppe zu nehmen.“, antwortete der Blonde ehrlich und grinste verlegen.

„Wer bist du und was hast du mit meinem Obi-Wan gemacht?“ Der Meister blinzelte. Er hatte ganz vergessen, was für ein Wirbelwind irgendwo in dem jungen Kenobi steckte.

Ungefragt ging Obi-Wan zum Sofa und nahm darauf platz. Er wusste, dass er bei seinem Meister immer willkommen war.

Außerdem war er ihm, jetzt wo Obi-Wan selbst auch ein Ritter war, nicht mehr den Gehorsam schuldig, dass er für jede seiner Taten um Erlaubnis bitten musste.

So hatte die Beziehung zwischen ihnen schon länger nicht mehr funktioniert.

Obi-Wan überlegte, dass er etwa achtzehn gewesen sein muss, als Qui-Gon anfing, ihn bei seinen Plänen zu unterstützen und ihm öfter mal die Zügel in die Hand zu geben.

Natürlich immer unter wachsamen Augen. Und er hatte manchmal Obi-Wan bewusst Fehler machen, damit er aus ihnen lernte. Jetzt gab es manchmal Momente, in denen Obi-Wan sich fragte, womit er einen so wunderbaren Lehrmeister verdient hatte.

Nachdem Qui-Gon neben ihm Platz genommen hatte, stellte er diese Frage auch.

Einen Moment blickte der Ältere ihn erstaunt an, ehe er sagte: „Ich selbst würde mich nicht als guten Lehrer bezeichnen. Nicht, weil es nicht zu der Bescheidenheit der Jedi passt, sondern weil auch ich meine Fehler und Schwächen habe. Es gibt Dinge, die ich dir besser anders vermittelt hätte. Vielleicht wirkt es nur so, als sei ich ein guter Lehrer, weil ich so einen wunderbaren Padawan hatte.“

Obi-Wan grinste dankbar und zog dann ein kleines Päckchen aus seiner Tasche.

Wieder zog Qui-Gon eine Augenbraue hoch. „Was ist das?“

Verschwörerisch beugte Obi-Wan sich ein Stück weiter nach vorne und flüsterte: „Weihnachtskekse von Meister Yoda. Selbstgebacken nach seinem Geheimrezept.“

Nun wanderte auch die zweite Augenbraue Qui-Gons in Richtung Haaransatz. „Und wie bist du an die gekommen? Nicht einmal Mace Windu bekommt vor Heiligabend welche.“

Obi-Wan lachte leise. „Ihr werdet nie darauf kommen.“

„Bestochen oder bedroht wirst du ihn wohl nicht haben. Zumindest gehe ich davon aus.“, erwiderte Qui-Gon lächelnd und ging auf Obi-Wans Spielchen ein.

„Stimmt, das habe ich nicht.“ Ein schelmisches Blitzen trat in Obi-Wans Augen und erhellte ihr klares Blau. „Ich habe ihn ganz einfach darum gebeten, ihm beim Backen zu helfen. Das Rezept hat er mich natürlich nicht sehen lassen, aber ich konnte ein paar der Kekse abstauben.“

Qui-Gon lachte. Das war sein frecher Padawan. „Sieh mal an…“

„Sie sind für Euch. Ich weiß ja, wie sehr Ihr sie mögt.“, sagte Obi-Wan und reichte dem anderen das Päckchen.

Einen Moment lang blickte Qui-Gon seinen ehemaligen Padawan voller Zuneigung an.

Er konnte sich sein Leben ohne Obi-Wan nicht mehr vorstellen.

„Danke, Ritter Kenobi.“

2. Dezember - Der Engel (Junjo Romantica)

Es war Samstagmorgen, als der junge Hiroki sich gerade seine dicke Winterjacke und seine Winterstiefel anzog, um in die Kälte gehen zu können, die draußen herrschte.

"Hiro-chan?"

Hiroki wollte gerade die Haustür öffnen, als seine Mutter ihn rief.

"Hiro-chan, du kannst die hier für dich und deinen lieben Freund mitnehmen.", Hirokis Mutter reichte ihm eine kleine Tüte mit Plätzchen und lächelte lieb.

"Okay...", Hiroki nickte und steckte die Tüte in seine Jackentasche. "Bis nachher." Daraufhin öffnete er die Haustür und lief raus in den Schnee.

"Viel Spaß!", rief ihm seine Mutter noch warmherzig hinterher, ehe er verschwand und sich auf den Weg zum naheliegenden Waldstück zu machen. Hiroki hatte sich dort mit seinem Schulfreund verabredet. Sein Schulfreund, welcher mit der Zeit für ihn vielleicht sogar etwas mehr als nur ein Freund geworden ist - Doch dessen war sich Hiroki in seinem zarten Alter noch nicht sicher. Mühsam kämpfte sich der kleine Hiroki durch die weißen Schneeberge im Wald, bis er schließlich am Ziel war. Eine kleine, ruhige Lichtung erschien vor ihm. Auf diese Lichtung hat sich Hiroki früher immer zurückgezogen, wenn er mal für sich sein wollte, bis er hier eines Tages seinen jetzigen Schulfreund kennenlernte. Seit dem ist diese kleine Lichtung, die für manch anderen vielleicht unscheinbar und unbedeutsam schien, das kleine Geheimversteck von Hiroki und seinem Schulfreund - Akihiko Usagi.

Hiroki sah sich aufmerksam nach Akihiko um und dort wo er ihn vermutete, war er dann schließlich auch. Ein kleiner Junge mit silbernem Haar kam auf Hiroki zu. Er trug, ebenso wie Hiroki, einen dicken Wintermantel und einen Schal.

"Akihiko.", Hiroki warf seinem Freund ein Lächeln zu und ging ihm entgegen. "Wartest du schon sehr lange?" Akihiko schüttelte den Kopf.

"Nein.", auch Akihiko lächelte jetzt. "Du bist ja voller Schnee, Hiroki." Hiroki sah an sich herunter und begutachtete seine mit Schnee bedeckten Hosenbeine.

"Eh...ja. Der Schnee war doch höher, als vermutet.", schnell klopfte sich Hiroko den kalten Schnee von der Hose.

"Ich habe heute leider nicht so viel Zeit. Aber ich hab dir hier was mitgebracht." Akihiko reichte Hiroki eine Tasche.

"Schon?? Du bist aber schnell!" Hiroko nahm die Tasche freudig entgegen und warf einen Blick hinein. In der Tasche befanden sich drei hellblaue Mappen. In diese Mappen schrieb Akihiko immer eigene Geschichten und nur Hiroki durfte sie lesen, was ihn natürlich sehr freute, denn er hatte noch nie jemanden getroffen, der ein solches Talent für das Schreiben hat. Er war sich sowieso sicher, dass Akihiko eines Tages Schriftsteller werden würde.

"Vielen Dank, Akihiko.", Hiroki schien sichtlich dankbar für den neuen Lesestoff seines Freundes. "Ach ja...Die hier hat mir meine Mutter für uns mitgegeben." Hiroki kramte die Plätzchentüte aus seiner Jackentasche und zeigte diese Akihiko.

"Wie schön.", Akihiko setzte sein typisches sanftes Lächeln auf und guckte zu Hiroki. "Deine Mutter ist wirklich sehr freundlich, du kannst ihr nachher gerne meinen Dank aussprechen, wenn du wieder Zuhause bist." Hiroki lächelte kurz.

"Mach ich."

Zusammen aßen die Beiden die Plätzchen und unterhielten sich etwas über den vielen Schnee, der so plötzlich kam.

"Eigentlich mag ich Schnee.", gab Hiroki von sich. "Er ist so schön weiß und glitzert in der Sonne."

"Stimmt."

"Und im Schnee kann man immer schöne Schneeengel machen.", fügte Hiroki noch hinzu, woraufhin Akihiko seinen Kopf leicht auf die Seite legte.

"Schneeengel?"

Hiroki blinzelte fragend. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ein 10-jähriger Junge noch nie etwas von Schneeengeln gehört hatte.

"Hast du etwa noch nie einen Schneeengel gemacht??", fragte Hiroki neugierig nach. Aber Akihiko schüttelte nur mit dem Kopf. "Wahnsinn...Warte." Hiroki stapfte sofort zu einer unberührten Schneestelle. "Kommt her." Er winkte Akihiko zu sich, der daraufhin zu ihm ging, aber immernoch recht planlos aussah. Geduldig wartete Akihiko ab. Plötzlich ließ sich Hiroki rückwärts in den pudrigen Schnee fallen und begann seine Arme und Beine hin und her zu schieben.

"Hiroki...? Was wird das?", fragte Akihiko skeptisch nach.

Irgendwann hörte Hiroki auf, hievte sich vorsichtig aus dem Schnee und trat beiseite.

"Siehst du?" Hiroki zeigte auf den Abdruck, den er im Schnee hinterlassen hatte. Akihiko begutachtete diesen für einen Moment. Anschließend schlich sich ein schiefes Lächeln auf Akihikos Lippen.

"Du bist ja ein Engel, Hiroki..."

Hirokis Augen weiteten sich schlagartig und er spürte, wie sein Gesicht anfing warm zu werden.

"Eh, nein, das bedeutet - !", aufgeregt wirbelte Hiroki mit seinen Armen hin und her, bis Akihiko seine Hand hob und ihm den frisch gefallenen Schnee aus dem Haar strich. Ein paar Schneeflocken landeten dabei auf Hirokis Gesicht, welche aber sofort auf seiner warmen Haut schmolzen.

"Ein Engel." Akihiko lächelte lieb, während Hirokis Wangen eine leichte Röte bekamen.

"Akihiko...", murmelte Hiroki leise und schaute verlegen zur Seite. Akihiko lächelte nur.
 

Das war der Tag, an dem Akihiko das erste Mal einen Schneeengel gesehen hat.

3. Dezember - Schneeflocken (Naruto)

Vereinzelte Schneeflocken fanden den Weg vom Himmel auf die Erde und deckten das sonst so warme Sunagakure mit einer dünnen Schneeschicht zu.

Trotz des Schnees und der Eisenskälte hinderte dies nicht den Kazekagen am späten Abend noch durch die Straßen Sunagakures zu wandern und über einiges nachzudenken. Ihn plagten Sorgen, um seine Geschwister. Die beiden benahmen sich in letzter Zeit höchst merkwürdig, doch konnte er sich keinen Reim darauf machen, wieso diese sich so benehmen. Er konnte nur erahnen, was sie vorhatten und dies bedeutete meist nichts Gutes für ihn. Er blieb augenblicklich stehen und blickte in den mit Sternen besetzten Himmel und schüttelte augenmerklich mit dem Kopf. Kurze Zeit später verließ seine Lippen das Wort „Geschwister!“ und damit war für ihn auch schon das Thema für die Nacht gegessen. Er beschloss nach Hause zu gehen, ihm war es doch zu kalt geworden.

Kurz überlegte er, wie er am schnellsten zu sich nach Hause kommt.

So beschloss er den schnellsten Weg durch die Gassen zu nehmen und rutschte auch bald in einer der viele Gassen in Sunagakure aus.

„Verdammt noch mal, warum immer ich?!“ Er stützte sich mit seinen Händen ab und behalf sich so wieder auf seine Füße.

Auch wenn er nach Hause wollte, schenkte er, durch eine kleine Bewegung auf der linken Seite der Gasse, einem etwas größeren Karton die Aufmerksamkeit.

Er schlich mit leisen Schritten zu dem Karton und beugte sich zu dem runter, um dort rein zu blicken. Was ihn dort erwartete hätte er in seinem ganzen Leben nicht erwartet.

„Wer bist du den?“ Ein kleines Mädchen hockte dort in dem Karton und wärmte sich mit einer alten Zeitung. Sie wirkte auf ihm verschreckt, fast schon panisch.

„Ähm ich bin Gaara Sabakuno… Ich tue dir nichts, keine Sorge.“

Gaara hockte sich zu ihr runter und hoffte, dass dieses Mädchen sich schnell beruhigte.

„Ich bin Chiyo. Ich hab keine Angst!“ Die eben gerade noch so verschreckte Chiyo, wirkte nun gar nicht mehr panisch.

Gaara stockte. So wie seine Lebensretterin, Chiyo. Augenblicklich fing er an zu grinsen: „Du bist etwas ganz besonderes, kleine Chiyo.“

4. Dezember - Ein winterlicher Tag (Kuroshitsuji)

Der junge Earl saß in seinem Kaminzimmer und sah aus dem Fenster. Es war kalt draußen und Schnee rieselte leise vom Himmel und bedeckte alles was nicht geschützt war. Er beobachtete Finny, der mit Pluto im Garten war und spielte. Pluto hob sich nicht wirklich vom tiefen Schnee ab, aber man konnte ihn dennoch erkennen. Finny hingegen stolperte ab und zu über ihn und schimpfte ihn dann aus, wenn er im Schnee landete, doch gleich danach vertrugen sie sich wieder.
 

Ein leises klopfen an der Tür ließ den Earl den Kopf heben und zu dem Störenfried sehen. Es war Sebastian, der mit einem freundlichen Lächeln ein Servierwagen vor sich her schob. "Ich dachte über einen heißen Kakao und einer Torte würdet Ihr Euch freuen.", meinte Sebastian, blieb stehen und servierte den kleinen Beistelltisch neben seinem jungen Herren. Ciel seuftzte leise und sah wieder aus dem Fenster. Er hustete leise und wickelte sich fester in seine Decke ein. "Es ist kalt, Sebastian.", sagte er leise und sah weiter raus. Sebastian blinzelte ihn kurz an und sah zum lodernden Feuer im Kamin. "Euch ist nur kalt, weil Ihr krank seid.", meinte Sebastian und legte ihm auch gleich eine Wärmflasche unter die Decke.
 

"Ich hoffe Ihr werdet schnell gesund.", sprach Sebastian und lächelte seinen Herren an. Ciel seuftzte. Wie gern würde er jetzt da draußen sein und sich die Füße abfrieren. Der erste Schnee im Winter und er konnte nicht raus. Sebastian hatte alles serviert und machte anstalten schon wieder zu gehen, doch Ciel hielt ihn zurück. "Können wir nicht wenigstens mit der Kutsche fahren?", fragte er und sah Sebastian an.
 

Sein gutaussehender Butler drehte sich entschuldigend lächelnd zu ihm um und seuftzte leise. "Glaubt Ihr das wäre so eine gute Idee?", fragte er. Ciel sah wieder seuftzend aus dem Fenster. "Das ist gemein.", murmelte er leise. Wie gern würde er jetzt da draußen sein. Überlegend sah Sebastian seinen Herren an. Dann lächelte er leicht und ging. Er rief alle Bediensteten zusammen und sprach zu ihnen. Finny sollte Pferd und Schlitten fertig machen, Bard sollte Kakao und Tee kochen und Meirin....ja, die hatte nichts zu tun. Sie sollte sich so lange um Ciel kümmern, während Sebastian noch so einige Dinge erledigen musste. Meirin kam in das Kaminzimmer und sah sich um.
 

Nun saß der junge Earl am Kaminfeuer und trank seinen heißen Kakao. Er starrte stumm ins loderne, rote Feuer und genoss den Weihnachtskakao. Echte Schokolade mit Zimt. Einfach köstlich. Meirin sah zu ihrem Herren und seuftzte ebenfalls leise. Ihr gefiel es nicht wie ihr Herr drauf war. Sie wollte ihn aufmunter. Nur wie? Sie verließ wieder das Zimmer und kam mit einem dicken Fotoalbum wieder. "Guck mal, Ciel. Hier. Ich habe die noch alle aufbewahrt.", sagte sie und pustete den Staub vom Fotoalbum. Durch den ganzen Stub fing Ciel an zu husten und das war nicht grad toll für ihn - Zumal sein Hals weh tat.
 

Meirin ignorierte diese Tatsache und öffnete das Fotoalbum. Sofort erkannte Ciel die Familie. Er als Baby am Bette seiner Mutter und seine Eltern, wie sie ihn lächelnd betatschten. Der junge Earl sah seine Bedienstete an. War das jetzt wirklich ihr Ernst? "Was soll das?", fragte er und wand den Blick ab, zurück zum Feuer. Meirin sah ihn fragend an. "Ich möchte Euch ein wenig aufheitern:", sagte sie lächelnd und zeigte ihm erneut ein Foto. Seine Tante, Madam Red, wie sie ihn durch die Luft wirbelte und er aus vollem Herzen lachte. Das war eine schöne Zeit und als er sich zurück erinnerte huschte ein schwaches, trauriges Lächeln auf seine Lippen, verschwand aber sofort wieder.
 

Meirin freute sich über das kleine Lächeln und sah wieder ins Buch. Dann zeigte sie ein Bild von ihm und Lizzy. In dem Moment, als Ciel von Lizzy einen Kuss auf die Wange bekam. Ciel verzog das Gesicht. Er hoffte, dass das nicht noch einmal passieren würde. Die Tür öffnete sich und Sebastian kam wieder. Er ging zu Ciel, entfernte die Decke und legte eine neue Wärmflasche auf seinen Schoß. Dann deckte er ihn wieder zu, nahm ihn behutsam auf den Arm und ging raus. Fragend sah Ciel seinen Butler an und legte einen Arm um seinen Nacken. "Wohin gehen wir?", fragte er, erhielt jedoch keine Antwort.
 

Sebastian stieß mit dem Fuß die Haustür auf und ein großer weißer Schlitten stand direkt vor dem Haus. Er war schneeweiß und verziert mit an einem Band hängenden weißen Schneeflocken, die im sachten Wind hin und her wehten. Ein Schimmel war vor die Kutsche gespannt und schrabbte ungeduldig mit den Hufen. Verwundert und verwirrt sah Ciel die Kutsche an und dann seinen Butler. "Was...?", fragte er. Doch Sebastian sah ihn nur lächelnd an. Er ging die mit Schnee bedeckten Stufen nach unten zur Kutsche und setzte Ciel in den Schlitten. Warm deckte er ihn zu und lächelte.
 

"Ich dachte, wir erlauben uns eine kleine Fahrt durch den Schnee. Aber auch nur eine kleine. Ich möchte keine Lungenentzündug riskieren.", sagte er lächelnd und legte ihm einen Schal um. "Ich hoffe, Ihr werdet die Fahrt genießen:", meinte er und strich ihm kurz über den Kopf, um seine Haar zu glätten. Dann zog er ihm Hanschuhe an. Überrumpelt sah Ciel Sebastian an. Er verstand das nicht recht. Nun kamen auch die anderen rausgelaufen. Dick angezogen gesellten sie sich zu Ciel und Sebastian kletterte auf den Kutschbock. Irgendwie freute es den Earl, dass sie das machen, aber er war einfach noch zu verwirrt, um sich richtig darüber zu freuen.
 

Es war zwar kalt, aber Ciel spürte nichts von der Kälte. Nicht wirklich. Er war mehr an der Umgebung interessiert, als an der Kälte. Ein Ruck ging durch den Schlitten und sie fuhren los. Sanft glitt der Schlitten durch den Schnee und Ciel konnte kleine Glöckchen klingeln hören. Er sah sich verwundert um und sah dann schließlich goldene Glöckchen am Schlitten. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Und auch die anderen drei Angestellten hatten Spaß. Was bei Sebastian los war wusste er nicht, denn sein Gesicht konnte er nicht sehen.
 

Ciel genoss die Kutschfahrt, bis sie im Wald ankamen und wieder ausstiegen. "Ich werde Euch etwas zeigen, mein Herr.", sprach Sebastian während er ihn von der Kutsche runter holte. Er ließ ihn aber nicht gehen sondern trug ihn im Arm. Sie gingen auf eine Lichtung und ließen die anderen in der Kutsche zurück. Eine Decke war auf dem Schnee ausgebreitet, die von unten kein Wasser durchließ, wodurch sie sich gefahrlos setzen konnten.
 

"Ihr werdet ein wenig Geduld haben müssen.", meinte Sebastian freundlich lächelnd und setzte sich zu seinem Herren. Aus einem Korb nahm er Teller, Besteck und etwas zu Essen und füllte Ciels Teller mit Kuchen. Dazu gab es heißen Tee und/oder Kakao, die schlierend Dampften und vom sachten Wind davon getragen wurde. Ciel nickte stumm und sah sich um. Je länger sie warteten, desto stärker fror Ciel. "Sebastian. Auf was warten wir? Mir ist kalt.", meinte er und zog die Decke eng um sich. "Verzeiht meine Unachtsamkeit:", sprach der Butler des Phantomhives und stand auf.
 

Hinter Ciel ließ er sich nieder und nahm die Decke weg. Dann setzte er den Earl zwischen seine Beine und deckte ihn und sich wieder zu. Ciel wurde schlagartig rot im Gesicht. Ob vor Peinlichkeit, Wärme oder Kälte, das konnte ein normaler Mensch nicht erkennen. Doch da Sebastian kein Mensch war und schon gar nicht normal, wusste er sofort, das sein junger Herr aus Peinlichkeit rot wurde. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Da, seht Ihr?", fragte er und deutete an den Waldrand.
 

Zunächst sah Ciel nichts, doch dann bemerkte er im Wind tanzende Lichter. Als erstes traute er seinen Augen nicht und kniff sie zusammen, doch dann wurde alles klarer. Die Lichter kamen immer näher und man konnte erkennen, dass sie größer und immer mehr wurden. Nach und nach wurde ihm klar, das es nicht nur Lichter, sondern kleine Wesen waren. Elfen. Kleine funkelnde Elfen, allesamt weiß. Ohne es zu merken lächelte Ciel. Die funkelnden Elfen tanzten um ihn und Sebastian herum und flogen über sie weg. Ciel sah ihnen nach und es sah aus, als wäre es eine Straße. Wie die Milchstraße, eine Kleinversion zum Anfassen. "Es ist noch nicht zu Ende.", vernahm der jüngste Earl und sah zu seinem Butler.
 

Sebastian sah weiterhin zum Waldrand und Ciel folgte seinem Blick. Nun kamen andere Wesen aus dem Wald. Weiß, graue Wölfe. Kleine und Große. Ciel drückte sich mehr an Sebastian. Nicht, dass die Wölfe angriffen! Doch zu seinem Verwundern kamen sie nicht näher, sondern waren einfach am Waldrand. Der Boss, das Alpha-Männchen, witterte in der Luft und sah zu den beiden Personen, die auf der Decke saßen. "Du, Sebastian. Glaubst du nicht, dass sie uns...", Ciel brach mitten im Satz ab. Die Wölfe kamen näher! "Sebastian. Lass uns gehen. Ich will nicht als Futter...!, diesmal wurde Ciel unterbrochen.
 

"Keine Angst. Sie werden uns nichts tun, solange wir ihnen nichts tun.", meinte Sebastian und sah Ciel lächelnd an. "Jedes Jahr zu dieser Zeit, durchkreuzen die Winterelfen diese Lichtung und locken allerlei Tiere an.", erzählte Sebastian. Er hatte dies schon öffters gesehen, aber nicht nur hier, sondern fast überall auf der Welt - Dort wo Schnee viel. "Welche Tiere würden schon Elfen folgen!", kam von Ciel als Antwort. Das konnte er sich irgendwie nicht vorstellen. Erneut lächelte Sebastian. "Wölfe, sowie Hirsche und Rehe, Eulen...eben fast alle. Die Elfen verzaubern sie so zu sagen mit ihrem funkelnden Licht.", sprach Sebastian ruhig und sah Ciel in die Augen. Ciel schwieg und erwiderte den Blick.
 

Als er erneut richtung Wölfe sah waren diese schon wieder Weg. Etwas beruhigt lehnte sich Ciel an den wärmenden Körper und schwieg. "Elfen...", murmelte er leise und schloss die Augen. "Können Elfen auch Menschen verzaubern?" Sebastian lachte leise über die Antwort. "Elfen können jeden verzaubern. Aber nicht jeder lässt sich verzaubern." Das war wirr. Wenn Elfen jeden verzaubern können, dann können Menschen sich auch nicht dagegen wehren, oder? "Du sprichst in Rätseln.", meinte Ciel ausweichend. "Verzeiht, Bou-chan. Ich formuliere es anders. Elfen können die jenigen verzaubern, sowohl Mensch auch als Tier, die sich verzaubern lassen." "Und wenn ich nicht an Elfen glaube?", fragte der junge Earl und sah Sebastian an. "Dann könnt Ihr auch nicht verzaubert werden." beantwortete Sebastian die Frage.
 

Ciel nieste. Und nieste gleich nochmal. "Wir sollten zurück fahren, Bou-chan. Es wird zu kalt für Euch." Sebastian stand langsam auf und packte alles wieder ein. Dann nahm er Ciel auf den Arm, der sich daraufhin an Sebastian lehnte. "Und was tun die Elfen, wenn sie einen verzaubern?", fragte er und sah Sebastians Profil an. Sebastian ging lächelnd weiter. "Wenn sie Euch verzaubern,..." sprach er ruhig. "Wenn sie Euch verzaubern, dann habt Ihr weder Kummer noch Sorgen. Ihr fühlt Euch befreit und sicher. Und nichts von dieser Welt kann Euch von diesem Zauber los reißen.", sprach Sebastian und setzte Ciel zurück in den Schlitten.
 

"Seid auf der Hut. Schon viele Menschen starben dabei. Denn sie spüren die Kälte nicht und werden in die Irre geführt. Ich hoffe Euch haben sie nicht verzaubert?", sagte Sebastian mit einem sanften Lächeln. Ciel schwieg und sah seinen Butler an. "Nur einer kann mich verzaubern:", sagte er ausweichend und lümmelte sich auf seinen Platz. Nur wer oder was ihn verzaubern kann, das blieb sein Geheimniss.
 

Auf jeden Fall war es nicht Lizzy, die schon bald auftauchen würde!

5. Dezember - Ein Kuss im Schnee (Kuroshitsuji)

„Cieruuuuuu~!!!“ ertönte die nervige Stimme eines blonden Mädchens durch die ganze Villa und ließ den jungen Herren im Bett aufschrecken. „Mist!“, kam es von dem Jungen mit den verschiedenen Augen und hielt sich den Kopf. Wie konnte er nur seine Verlobte vergessen? Heute war doch schließlich der 5. Dezember. Und er hatte Sebastian doch extra gebeten ihn früher zu wecken. „Sebastian!“, rief er auch schon verärgert nach seinem Butler.
 

Die Tür sprang auf und knallte gegen die Wand, aber es war nicht Sebastian. „Cieruuuuuu!“, brüllte Lizzy und rannte freudestrahlend auf ihn zu und fiel ihm noch im Bett um den Hals. „Cieru! Du liegst ja immer noch im Bett. Nun steh schon auf. Du hast mir versprochen heute mit mir rodeln zu gehen!“, sagte sie und zog ihn unsanft aus dem Bett.
 

„Verzeiht, Miss Elizabeth. Aber ich bevorzuge es, wenn Sie meinen jungen Herren nicht so grob anfassen würden.“, sagte Sebastian lächelnd. Er stand in der Tür und richtete sich lächelnd seinen weißen Handschuh. Lizzy klappte den Mund auf. Ciel war aber nur dankbar. Er rieb sich sein schmerzendes Handgelenk. „Wenn Ihr mich entschuldigen würdet.“, sprach Sebastian lächelnd. „Würden sie uns bitte allein lassen, damit ich meinen jungen Herren für Sie fertig machen kann?“, fragte Sebastian und schob den Servierwagen, der vor ihm stand, nun ganz ins Zimmer.
 

Demonstrativ verließ Lizzy das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Morgen, Bouchan.“, sagte Sebastian und servierte Ciel das Frühstück. „Virgin White Tea und ein typisches Englisches Frühstück:“, sagte Sebastian und goß den teuersten Tee der Welt auf. Ciel seufzte leise, setzte sich und fing auch gleich an zu frühstücken. Sebastian ging zu den Fenstern, zog die Gardinen auf und öffnete ein Fenster, um frische Luft rein zu lassen.
 

„Du hättest mich früher wecken sollen, Sebastian.“, sagte Ciel verstimmt und sah seinen Butler an. „Aber das habe ich doch, Herr.“, meinte sein höllisch gut aussehender Butler lächelnd. „Ihr seid eine Stunde früher wach als normalerweise. Hätte ich gewusst, dass Ihre Verlobte so früh erscheint, hätte ich Euch auch zwei Stunden früher geweckt.“, entschuldigte sich Sebastian. „Wieso ist sie schon so früh da? Sie wollte doch erst in einer Stunde kommen.“ Ciel schnaubte und trank seinen Tee aus. Dann ließ er sich von Sebastian ankleiden.
 

Sebastian kniete sich vor seinen Herren und öffnete ihm sein Nachthemd. Nach und nach zog er ihn der Jahreszeit entsprechend an und richtete ihm die Haare. Dann verließen sie gemeinsam das Zimmer.
 

„Cieruuuuu~!“ Da kam auch schon Lizzy angelaufen. „Elizabeth!“, fing Ciel auch sofort böse guckend an. Lizzy hielt in ihrer Bewegung, zu Ciel laufend, inne und sah ihn verwundert und doch verängstigt an. „Aber Cieru~…“, kam es leise von ihr und schaute gen Boden. „Ihr seit zu früh. Haltete Euch nächstes Mal bitte an die vereinbarte Zeit und laufe nicht noch einmal einfach so in mein Zimmer.“, stellte Ciel klar und ging ins Kaminzimmer.
 

„Aber…Wir sind etwas früher los gefahren, weil wir nicht in den Schneesturm geraten wollten.“, versuchte Lizzy es zu erklären und folgte ihm. Sie warf einen kurzen Blick aus dem Fenster. Der Schneesturm hatte schon begonnen. Leise seufzte sie. „Jetzt können wir die Schlittenfahrt vergessen.“, meinte sie und sah ihren Verlobten traurig an. Ciel setzte ich in den Sessel am Kamin und ließ sich von Sebastian erst die Beine mit einer Decke zu decken, bevor dieser dann den Kamin anmachte.
 

Lizzy senkte den Kopf und fing langsam und leise an zu schniefen. Erschrocken sah Ciel zu ihr. Er wollte sie doch nicht zum weinen bringen! Er sprang auf und ging zu ihr, wobei die Decke zu Boden rutschte. „Lizzy, nicht weinen.“, sagte er entschuldigend und strich ihr über die Wange. Nun fing sie erst richtig an, warf sich Ciel um den Hals und weinte weiter. Beruhigend klopfte Ciel ihr auf den Rücken.
 

Es klingelte und sein Butler stand vom Kamin auf. Erst faltete er die Decke zusammen und legte sie über die Sessellehne und ging dann die Tür öffnen. Als er wieder kam, wollte er gerade den Besuchen ankündigen, doch dieser Tat es schon selbst. „Ciel Phantomhive!“, sagte Alois und kam ungebeten ins Kaminzimmer. „Schön dich wieder zu sehen:“, sagte der ungebetene Gast und ging zu Ciel. Ciel sah ihn mehr als verwundert an. „Alois Trancy…“, kam es ihm über die Lippen. Lizzy drehte sich zu dem Besucher um und wischte sich über die Augen. „My Lady.“, sagte Trancy lächelnd, nahm ihre Hand und küsste diese. Schlagartig wurde Elizabeth rot.
 

Ciel schnaufte leise. „Was führt Euch zu mir, Trancy?“, fragte er und sah seinen Rivalen, der gar keiner war, an. „Ich wollte nur mal vorbei schneien.“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ihr wart nicht eingeladen:“ „Ich lade mich immer wieder gerne selbst ein.“, meinte er und klatschte in die Hände. „Claude!“ rief er und sein Butler betrat das Kaminzimmer. Er trug eine rote Zipfelmütze und hatte mehrere Geschenke im Arm. Erst jetzt bemerkte Ciel, dass auch Alois eine Trug, aber was sie mit den Geschenken vor hatten, wusste er nicht.
 

„Sebastian:“, befahl Ciel stumm seinen Dämonenbutler. Dieser ging zu Claude und nahm ihm die Geschenke ab. Er stellte sie in die Ecke, wo heute eigentlich der Tannenbaum hin sollte, den Sebastian aus dem Wald holen wollte. „Hach! Ihr habt ja noch gar nicht geschmückt? Schlimm, schlimm:“, meinte Alois. „Doch wir können aushelfen:“, meinte er und klatschte erneut in die Hände. „Mach dich an die Arbeit, Claude.“, sagte er und sah kurz über die Schulter guckend zu ihm. Dieser verbeugte sich. Jawohl, Euer Majestät.“, sagte der Butler, der ebenfalls ein Dämon war und zog sich zurück.
 

Ciel hatte nichts dagegen. Sollte Claude doch seine Villa schmücken, dann muss Sebastian das nicht mehr machen. Dieser konnte sich dann um die Gäste kümmern. Erst jetzt bemerkte Alois, dass Lizzy weinte. „Aber Ciel!“, sagte er empört. „Wie kannst du nur so eine junge, hübsche Dame zum Weinen bringen!“ Alois holte sofort ein Taschentuch aus seiner Tasche und tupfte Lizzy, die immer röter wurde, die Tränen weg. “A-Aber nein..:“, fing Lizzy an. „Ciel hat mich nicht zum Weinen gebracht. Aber er hatte mir versprochen mit mir Rodeln zu gehen, aber wie du selbst sieht…“, sagte sie und ließ den Satz offen. Ihr Blick wanderte wieder zum Fenster. Noch immer wütete der Schneesturm draußen.
 

„Ach das. Der vergeht schon wieder. Wir werden sicher noch die Gelegenheit zum Rodeln bekommen. Vielleicht nach dem Mittagessen?“, sagte er zuversichtlich. Da war er sich sicher. Er wollte selbst gerne rodeln, aber natürlich nur mit Ciel. Alle setzten sich zusammen hin und warteten auf das Mittagessen. Als die Stundenzeiger gen der Ziffer 12 war bereitete Sebastian schnell das Mittagessen zu und servierte dieses im Speisesaal. Dieser war bereits hübsch und prachtvoll von Claude geschmückt, sowie der Rest der Villa. Auch draußen wurde die Villa beschmückt.
 

Ein lautes Quieken durchzog die Stille im Speisesaal, das nur von klapperndem Besteck erfüllt war, als Lizzy aus dem Fenster sah. „Es hat aufgehört zu schneien!“, rief sie freudig, sprang vom Stuhl und lief auch gleich zum Fenster um raus zu sehen. „So viel neuer Schnee und das alles nur, damit wir rodeln gehen können!“, sagte sie und lief lachend zu Ciel. Sie packte seine Hände, zog ihn vom Stuhl und schleuderte ihn umher. „Schnee!“, rief sie lachend und ließ Ciel wieder los. Dann drehte sie sich mehrmals um sich selbst und nahm wieder Platz. „Wir müssen gleich rodeln gehen!“
 

Ciel, der nun Kreidebleich war und sich die Haare richtete setzte sich wieder. „Aber erst wird zu ende gegessen:“, meinte er und aß weiter. Alois konnte darüber nur lachen und hielt sich dabei den Bauch. „Wie du aussiehst!“, lachte er und deutete auf Ciel. Dieser sah wirklich aus, als wäre er von einer stürmischen Seereise wieder heim gekommen. Sebastian, der neben seinem Herren stand richtete ihn sofort wieder her und schenkte ihm etwas zum Trinken nach. Ciel schnaubte nur stumm.
 

Nach dem Essen konnte Lizzy es kaum mehr erwarten. Sie lief gleich los, um sich fertig zu machen und auch Ciel ging auf sein Zimmer, um sich von seinem Butler passend einkleiden zu lassen. Auch Alois wurde von Claude passend angezogen. Schließlich sollten sie sich nicht erkälten.
 

Draußen vor der Tür trafen sie sich am großen Schlitten und stiegen ein. Gemeinsam fuhren sie zu einem Berg, der eher als Hügel durchging und stiegen wieder aus. Die Butler zogen die Schlitten hoch und die drei Kinder folgten ihnen. „Ich fahre mit Ciel!“, sagte Lizzy freudig und klatschte einmal in die Hände. „Dann nimm vor mir Platz, Lizzy, damit du nicht runter fällst.“, meinte Ciel und reichte ihr die Hand, während sie Platz nahm. Dann nahm er hinter ihr Platz und legte die Arme um sie.
 

„Lasst uns ein Wettrennen machen!“, kam der Vorschlag von Alois und er setzte sich ebenfalls, aber auf seinen eigenen Schlitten. Ciel und Lizzy nickte einverstanden. Die drei machten sich bereit und fuhren auf 3 Gleichzeitig den Berg runter, wo sie auch schon von den Butlern erwartet wurden. Es stand gleichstand und nach mehreren Rutschpartien gewann Ciel und Lizzy 8:5.
 

Nun wurde es Lizzy aber zu kalt. "Lass uns zurück gehen, Ciel. Mir ist kalt.“, meinte sie und rieb sich die Arme. Ciel nickte. „Wäre besser. Nicht, dass du dir noch eine Erkältung zu ziehst.“, meinte er und sah zu Alois. So wie er und Lizzy, hatte auch Alois ganz rote Wangen. „Aber vorher, möchte ich noch einmal mit dir fahren, Ciel:“, sagte Alois und lächelte trotz der roten Wangen. Das ließ Ciel skeptisch werden, doch er nickte. „Na gut. Noch ein Mal. Du kannst ja schon mal zum Schlitten gehen Lizzy, und dich aufwärmen.“, meinte er und strich ein wenig den Schnee von ihrer Jacke. Lizzy lächelte und nickte. Dann lief sie auch schon los. „Kümmere dich um sie, Sebastian:“, sagte Ciel und nahm das Band vom Schlitten in die Hand.
 

„Warte, ich helfe dir.“, sagte Alois, nahm auch ein Teil des Seils und zog den Schlitten mit Ciel nach oben. Beide schwiegen während sie den „Berg“ erklimmten, aber sie spürten, wie sie sich gegenseitig beobachteten. Oben angekommen atmeten sie tief durch. Stumm sahen sie sich um. So weit das Auge reichte war Schnee, Schnee und nochmals Schnee. Wie auf den Feldern, so auch auf den Bäumen. Atemwolken bildeten sich aus den Mündern der Jungen und lösten sich in der Luft auf. Alois war der erste, der den anderen ansah, dann sah auch Ciel ihn an, als er dies bemerkte.
 

Alois lächelte den Dunkelhaarigen an. „Wir haben es schön hier. So ruhig.“, sagte er. Ciels Misstrauen wuchs, er schwieg aber. „Man könnte meinen, es wäre romantisch. Romantischer als das quietschige Bonbonmädchen.“, sagte der Blonde und ging auf Ciel zu. Er hob eine Hand legte sie auf Ciels kalte Wange und sah ihm tief in die Augen. „Wir sind hier zum Schlitten fahren, nicht zum flirten.“, erwiderte Ciel auf Alois Flirtversuch und schob seine Hand weg. Alois grinste und zog seine Hand zurück. „Dann mal los.“
 

Ciel nahm auf dem Schlitten Platz und sah zu Alois. Alois lächelte und setzte sich hinter ihn. Dann legte er seine Arme um Ciel. Ciel fühlte sich merkwürdig. Alois war eine Gefahr, doch trotzdem duldete er dies. Er stieß sich vom Boden ab und der Schlitten rutschte den Berg runter. Und wie er es erwartet hatte, kippte Alois den Schlitten um und sie purzelten die Hälfte des Berges runter.
 

„Urgh!“, kam es von Ciel, als er spürte wie Alois unten auf ihn viel. Ciel hatte die Augen zugekniffen und atmete die kalte Luft tief ein. Alois sah Ciel an und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Ehe sich Ciel versah spürte er auch schon den warmen Atem, der sein Gesicht streifte und das Gewicht, das sich noch einmal erschwerte. Er öffnete die Augen und sah Alois an. Erschreckend nah war dieser und kam ihm auch noch näher. Alois Lippen legten sich auf die seine.
 

Ciel erschauderte. Ob von der Kälte oder dem Kuss, das wusste selbst er nicht und er hatte das Gefühl, als wäre es beides gewesen. Stumm sahen sie sich dabei an. Was Ciel ebenso merkwürdige fand, als dass er nur erschauderte war, dass er nichts dagegen tat. Das schien auch Alois zu spüren, denn er schloss die Augen und drückte seine Lippen fester auf die des unter ihm liegenden. So langsam wie der Kuss kam, löste auch Alois ihn wieder und sah Ciel an, der ihn unentwegt ansah. Alois grinste.
 

Dann stand dieser auf. Er reichte Ciel eine Hand und half ihm beim Aufstehen. Erst jetzt kamen ihre Butler zu ihnen. „Ist alles in Ordnung, Bouchan?“, fragte Sebastian und klopfte den Schnee von ihm ab. „Habt Ihr Euch weh getan?“, fragte Claude seinen eigenen Herren und befreite ihn ebenfalls vom Schnee. Stumm nickten die Beiden. „Aber Bouchan. Ihr seid ja ganz rot im Gesicht.“, bemerkte Sebastian freundlich lächelnd und strich ihm über die Wange.
 

„Es ist nichts, Sebastian. Mir ist nur etwas kalt.“, sagte er und sah kurz zu Alois. Hatte Sebastian das den gar nicht mit bekommen? Oder wollte er ihn nur ärgern? Alois lächelte Ciel an, während Claude sich um sein Wohl kümmerte. „Geht schon mal vor.“, bat Alois seinen Butler und meinte nicht nur ihn damit, sondern auch Sebastian. Dieser bekam es mit, sah kurz zu Alois und sah wieder zu seinem jungen Herrn. Ciel nickte Sebastian zu.
 

Sebastian verbeugte sich, legte dabei eine Hand auf seine Brust und ging mit Claude zum Schlitten, wobei sie den kleinen Schlitten gleich mit nahmen.
 

Alois sowie Ciel sahen den beiden Dämonen nach, dann sahen sie sich an. Nun machten auch sie sich auf den Weg und stampften ihnen hinterher. Ciel sah aus dem Augenwinkel zu Alois. Er verstand ihn und sich selbst nicht. „Was sollte das?“, fragte er auch gleich nach und sah ihn an. Alois erwiderte ruhig den Blick und lächelte dann. Er sah wieder nach vorne und schwieg. Nicht gefallend schnaubte Ciel leise. Doch dann spürte er Alois Hand. Verwundert sah er zu dieser runter, die nach seiner Hand gegriffen hatte. Sein Blick wanderte noch mal in Alois Gesicht, doch dieser sah ihn nicht an.
 

Wenn Ciel jetzt noch rot werden konnte, dann tat er dies. Sanft erwiderte er den Druck und sah nach vorne. Sie wurden schon von ihren Butlern am Schlitten erwartet, die ihnen jeweils eine Hand reichte um ihnen auf die Kutsche zu helfen. Sanft lächelten die beiden Butler.

Auch wenn es nicht zu Claude passte.

6. Dezember - Nikolaus (Junjo Romantica)

Ein Piepen ertönte und riss Hiroki aus seinem ruhigen Schlaf. Es war 07:00 Uhr und Nikolaus.

Seit langem hatte Hiroki mal wieder von seiner Jugendliebe Ahihiko Usami geträumt. Von dem Tag, an dem er Akihiko gezeigt hatte, was ein Schneeengel ist. Nur was der Grund für diesen Traum war, wusste Hiroki nicht.
 

Noch ziemlich schläfrig warf Hiroki einen flüchtigen Blick neben sich - doch der Platz neben ihm im Bett war bereits verlassen. Träge schälte sich der Braunhaarige aus seiner warmen Bettdecke und schlurfte aus seinem Zimmer. Auf einmal blieb er stehen und schielte mit hochgezogener Augenbraue zum Fußboden runter. Dort stand ein kleines Körbchen mit einer Tüte Plätzchen und einem kleinen eingepackten Geschenk.

Hiroki brummte nur kurz auf, blickte dann von rechts, nach links, um sich zu vergewissern, dass der Flur leer war. Nun kniete er sich zu dem Körbchen runter und begutachtete die Plätzchen und öffnete anschließend das kleine Geschenk. Es war ein schwarzes, quadratisches Kästchen in dem sich eine schwarze Armbanduhr befand.

Eigentlich hatten die beiden beschlossen, sich nichts zum Nikolaus zu schenken. Doch nun hatte er doch etwas von Nowaki bekommen - Das ärgerte ihn.

"Idiot...", murmelte er leise.

Hiroki guckte die Geschenke noch einen Moment an, ehe er sich für die Arbeit fertig machte.

Als er fertig angezogen in die Küche ging, sah er Nowaki am Tisch stehen.

"Guten Morgen, Hiro-san!" Nowaki deckte gerade den Frühstückstisch für Hiroki und sich, was er allerdings unterbrach, um zu Hiroki gehen zu können. Er wollte Hiroki gerade einen Guten-Morgen-Kuss geben, als dieser ihn jedoch von sich wegdrückte und den Tisch ansteuerte.

"Ja ja, guten Morgen.", brummelnd setzte Hiroki sich an den gedeckten Tisch und schenkte sich etwas Kaffee ein. Nowaki schmunzelte nur und setze sich dazu. Er warf einen kurzen Blick auf Hirokis Handgelenk, welches er allerdings nicht sehen konnte, da Hiroki ein langärmliges, weißes Hemd trug. Hiroki bemerkte seinen Blick und nahm daraufhin einen großen Schluck Kaffee.

"Hiro-san?"

"Mhm?"

"Musst du heute etwa früher in der Uni sein?"

Hiroki nickte.

"Ich muss noch eine Klausur für meine Klasse vorbereiten."

"Achso, wann musst du denn los?" Nowaki blickte erneut auf Hirokis verdecktes Handgelenk.

Hiroki warf einen Blick auf die Uhr, die an der Küchenwand hing.

"In gut 10 Minuten fahr ich los, ich brauch bei dem Schnee draußen sicher etwas länger."

Nowakis Blick wanderte von Hirokis Handgelenk, zu seinem Gesicht, der jedoch blickte in seine Kaffeetasse und leerte diese anschließend. Nun stand er auf, ging in den Flur und ließ Nowaki in der Küche allein zurück.

Im Flur zog sich Hiroki seine Schuhe und seinen Wintermantel an, als Nowaki dazu kam.

"Hiro-san, vergiss den hier nicht." Er band Hiroki einen dicken Schal um den Hals und guckte lieb zu ihm runter. Hiroki brummte nur. Erneut versuchte Nowaki ihn zu küssen, indem er Hirokis Kinn etwas anhob und sich zu ihm runterbeugte. Dieses mal gelang es ihm und seine Lippen trafen auf die von Hiroki.

"Pass gut auf dich auf, Hiro-san...", raunte Nowaki leise.

Hirokis Wangen hatten nun eine leichte Röte und sein Blick wanderte schnell zur Tür, welche er anschließend öffnete, um zu verschwinden, doch Nowaki drückte diese sofort wieder zu. Hiroki drehte sich fragend zu ihm um.

"Was soll das? Ich muss los."

Nowaki schwieg und blickte zu Hiroki runter.

"Nowaki, lass den Scheiß!", er drückte Nowaki von der Tür weg und verschwand durch diese. Mit einem leicht enttäuschtem Gesichtsausdruck sah Nowaki ihm hinterher.

"Gefällt sie ihm etwa nicht...?", fragte sich Nowaki in Gedanken.
 

Am späten Nachmittag kam Hiroki nach Hause zurück. Erschöpft schlüpfte er aus seinen schneebedeckten Schuhen und hing seine Jacke und den Schal an die Gaderobe. Nowaki war noch nicht von der Arbeit im Krankenhaus zurück gekommen.

Hiroki setzte sich im Wohnzimmer auf das Sofa und atmete durch. Es war ruhig in der Wohnung. Unbewusst ruhte seine Hand auf seinem linken Handgelenk.
 

Gegen 19:00 Uhr kam auch Nowaki schließlich nach Hause.

"Hiro-san, ich bin wieder da.", rief Nowaki durch den Flur und schlüpfte nebenbei aus seinen Schuhen, doch es kam keine Antwort. Als er durch den Flur ging, bemerkte er, dass neben seiner Zimmertür eine kleine Tüte stand. Neugierig hob er die Tüte hoch und guckte rein. In der Tüte war eine längliche Schachtel, in der sich ein schöner Füller befand.

Ebenso wie Hiroki eine neue Armbanduhr brauchte, brauchte er wiederum einen neuen Füller.

Ein Lächeln schlich sich auf Nowakis Lippen, auch wenn er mit seinem Geschenk gar nicht erreichen wollte, dass auch Hiroki ihm etwas schenkt. Er wollte Hiroki einfach eine Freude machen, dennoch freute er sich sehr über das Geschenk von ihm.

Nun ging er ins Wohnzimmer, in dem er Hiroki vorfand. Er lag ruhig auf dem Sofa und schlief. Leise näherte er sich dem Schlafenden und kniete sich neben ihn. Behutsam strich er durch sein weiches Haar, woraufhin sich Hiroki kurz im Schlaf bewegte.

Nowakis Blick wanderte zu Hirokis linken Hand, welche auf seinem Bauch ruhte. Vorsichtig schob er Hirokis Ärmel etwas nach oben, um einen Blick auf sein Handgelenk zu werfen.
 

Nowaki schmunzelte glücklich und blickte in Hirokis ruhiges Gesicht.
 


 


 

Ich wünsche euch allen einen schönen Nikolaus-Tag und hoffe, dass eure Stiefel reichlich gefüllt wurden :3

7. Dezember - "Verlass mich nicht - Claude" (Kuroshitsuji)

„Ist der Brief verschickt?“, fragte der Junge, der auf dem weichen, mit rotem Stoff bezogenen Bett saß und zu seinem Butler sah. Dieser wiederum kniete in seinem schwarzen Jackett auf dem Boden vor ihm und fing grad an ihn an zu ziehen. „Der Brief ist verschickt und sollte schon angekommen sein.“, sagte er und steckte je ein Arm von Alois in einen weißen Ärmel des Hemdes. Dann knöpfte er das Hemd langsam zu.
 

Sein Herr sah ihm dabei zu und kaum hatte sein Butler die obersten Knöpfe zu geknöpft, öffnete er sie wieder und zog sich das Hemd wieder aus. Er sah seinen Butler auffordernd an. Dieser versuchte erneut ihn an zu ziehen, doch dieser Versuch misslang wieder. Alois grinste. „Mir gefällt das Spiel.“, meinte er, stützte sich nach hinten ab und grinste. Claude stand wieder auf und schenkte ihm etwas Tee ein. Dann würde er es später versuchen.
 

Grinsend saß Alois da und wog die Beine abwechselnd vor und zurück. „Ich freu mich jetzt schon auf seine Ankunft!“, sagte er und fing an zu lachen. „Das wird ein Spaß! Ciel Phantomhive…“, sagte er grinsend und ließ sich rücklings und mit ausgebreiteten Armen nach hinten fallen. Dann fing er wieder an hysterisch zu lachen. Claude sah zu seinem Herren schwieg aber und wartete bis dieser sich beruhigt hatte.
 

Alois entspannte sich und schloss für einen Moment die Augen. Dann öffnete er sie wieder und sah zu seinem Eigentum, dem Butler. Er setzte sich auf und zog sich schließlich an ihm hoch. Er seufzte leise, umarmte ihn und schloss erneut die Augen. „Verlass mich nie. Versprich mir das.“, murmelte er leise. Claude löste sich von seinem Herrn, ging vor ihm auf die Knie und küsste eine seiner Hände. „Ich werde Euch nie verlassen. Versprochen.“, meinte er und sah ihm fest in die Augen.
 

Alois sah ihn glücklich, aber doch zweifelnd an. Er wusste, dass er seinem Butler nicht sonderlich gefiel. Nicht sein Körper, sondern seine Seele. Sie war nicht mal annähernd so köstlich wie es Ciel’s Seele war. Alois wich einen Schritt zurück, ohne Claudes Hand los zu lassen und setzte sich aufs Bett. Dieser wusste sofort was sein Herr verlangte und rutscht ein wenig näher. Claude zog ihm die Unterhose aus, sodass Alois ganz nackt vor ihm saß und begann schon mit der „Arbeit“.
 


 

Ja, das war noch heute Morgen so, und jetzt? Jetzt lag sein Herr sterbend auf dem kalten, nassen und dreckigen Boden. Er hatte nur einen Moment nicht aufgepasst und jetzt konnte er nichts mehr für den Blonden tun. Er beeilte sich zu seinen Herren zu kommen, nachdem er die Angreifer erledigt hatte und kniete sich neben seinen Herren. „Schade…“, sprach Alois leise, während ihm Blut aus Mund und Rumpf lief. „Ich hätte dieses Jahr noch gerne den Schnee gesehen.“, sprach er leise weiter und fing an zu husten. Es war zwar schon der 7. Dezember, aber es hatte noch nicht geschneit.
 

Claude nahm ihn vorsichtig in den Arm, doch Alois verzog nur vor Schmerz das Gesicht. Jede einzelne Bewegung tat ihm weh. Vor wenigen Tagen hätte Claude noch gesagt, dass es ihm egal wäre, was mit Alois passieren würde, aber nun wurde alles zunichte gemacht. Jetzt war es ihm nicht mehr egal, ob ein Anderer Alois bekommen würde oder ob er sterben würde. Erst jetzt bemerkte er – weil Alois' Leben nur noch am seidenen Faden hing -, dass dieser kleine Wicht ihm doch etwas bedeutete. Früher hätte er noch gedacht, dass er ihm einfach so die Seele rauben könnte, aber jetzt?
 

Sachte strich Claude das Blut von Alois Mundwinkel. Schwach öffnete Alois die Augen. Er sah seinen Butler an, streckte die Hand nach ihm aus und strich ihm über die Wange. „Claude…“, sagte er herzzerreißend und sah ihn an. Seine Augen öffneten sich weiter. Weiße tanzende Schneeflocken rieselten vom Himmel und bedeckten den Boden mit einer Puderschicht. Ein Lächeln stahl sich auf Alois' Lippen und er sah erneut zu Claude. „Du hast mir…versprochen…mich nie…alleine zu lassen...“, sagte er schwer atmend und hustete.
 

Vereinzelte Bluttropfen spritzten auf Claudes Gesicht. Als Alois ihn erneut ansah wischte er ihm die Blutspritzer weg. Claude griff nach der schwachen, zierlichen Hand und drückte diese. „Ich habe es versprochen und ich werde mein Versprechen nicht brechen.“, sagte er. Dann nahm er ihn ganz auf den Arm und setzte sich mit ihm unter einem nahe liegenden Baum. Er behielt ihn im Arm und versuchte ihn zu wärmen. Sein Schicksal war besiegelt.
 

Alois drückte sich sachte an seinen Butler und hustete erneut. „Wirst du meine Seele…in dir aufnehmen bevor…“, er hustete erneut und Claude drückte ihn fester an sich. „Ja. Ich werde Eure Seele in mich aufnehmen, bevor Ihr sterbt. Dann werden wir für immer vereint sein.“, sagte Claude und lehnte den Kopf an Alois. Alois lächelte schwach, aber glücklich. Er beobachtete den Schnee, der leise vom Himmel rieselte und sah in Claudes Gesicht. „Wir haben…nicht mal…Weihnachten gefeiert.“, sagte er und schloss langsam die Augen.
 

Claude sah zu ihm runter und strich ihm eine Träne weg. Das würden sie auch nicht mehr nach holen können, so Leid es ihm auch tat. Aber wenn Claude das nächste Mal Weihnachten feiern würden, dann wäre auch Alois bei ihm und sie könnten zusammen feiern. Immer mehr Schnee viel und Alois wurde immer kälter. Nun war es wirklich Zeit. „Herr, es ist soweit.“, sprach Claude und hob etwas Alois' Kinn. „Ich bin soweit.“, meinte Alois und sah seinen Butler an.
 

Sanft legte Claude seine Lippen auf die kalten von Alois und sein Leben wurde ihm langsam ausgesaugt. Es war Claude zurzeit egal, wie die Seele schmeckte. Er konzentrierte sich eher auf das Gefühl Alois' Lippen zu küssen. Langsam, nur sehr langsam löste Claude den Kuss und strich Alois über die Wange. „Ruhet in Frieden, Euer Majestät.“

8. Dezember - Auf dem Weihnachtsmarkt (Star Wars)

Besser spät als nie, hier ist nun mein zweiter One-Shot. Viel Spaß damit.

Eure Jadeschatten
 

Auf dem Weihnachtsmarkt
 

Coruscant, der ganze Planet war eine einzige große Stadt.

Eine einzige Stadt mit dem klangvollen Namen Galactic City. Und diesen Namen verdiente sie sich auch, denn in der Stadt spiegelte sich die ganze Galaxis wieder. Dort waren alle Spezies vertreten, ebenso wie alle Kulturen.

Und jeder in der Galaxis kannte die Wahrzeichen von Coruscant.

Wahrzeichen, wie den gigantischen kuppelförmigen Bau der Senatshalle, von der aus tausende von Senatoren die Geschicke der galaktischen Republik lenkten.

Oder den riesigen Tempel des Jedi-Ordens, der das Stadtbild über viele Kilometer hinweg dominiert.

Seit frühster Kindheit hielt dieser Bau mich in seinem Bann. Oft habe ich meine Eltern gebeten mit dem Speeder einen Umweg zu machen, nur damit ich noch einmal einen Blick auf jene Türme erhaschen konnte, deren Spitzen von Sendeanlagen wie Kronen geschmückt wurden.

Einmal, vor einigen Jahren habe ich mit dem Fernglas einen Blick in eines der Zimmer erhaschen können. Erst einige Zeit später erfuhr ich, dass ich den hohen Rat der Jedi in einer Sitzung gesehen hatte.

Doch nicht nur das gelegentliche vorbeifahren am Tempel begeisterte mich derart, sondern auch die Tatsache, dass ich den Tempel von meinem Zimmer aus sehen konnte. Wann immer ich es wollte konnte ich das gewaltige Gebäude sehen, wie es sich von Coruscants Himmel abhob.

Manchmal fragte ich mich, was wohl hinter den abweisenden Mauern geschah. Dann sah ich vor meinem inneren Auge immer lange Gänge, die von Jedi aus den verschiedensten Spezies bevölkert waren.

Doch kaum jemand wusste, was wirklich Tag für Tag passierte und wie das Leben der Jedi aussah.

Und gerade weil sich die Jedi in Schweigen hüllten, waren sie so faszinierend.

Und für mich war es immer etwas besonderes, wenn man mal einen Jedi auf der Straße sah.
 

Habt ihr jemals Coruscant bei Nacht gesehen? Hier wurde es nie wirklich dunkel. Und erst recht nicht in der Weihnachtszeit. Zu tausenden glitzerten zu dieser Zeit die Lichter in den Wohnungen.

Als ich wieder einmal mit dem Fernglas den Jedi-Tempel im Blick hatte, habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass auch den Jedi Weihnachten nicht fremd zu sein schien. In einigen wenigen Fenstern hatte ich Lichterketten ausgemacht.

Im Winter lag in dieser Klimazone von Coruscant oft Schnee und auch jetzt, Anfang Dezember, lagen schon einige Zentimeter.

Normalerweise liebte ich den Schnee, die Kälte und den Winter, doch heute waren die paar Zentimeter Schnee mir schon zu viel.

Ich kam ohnehin schon viel zu spät nach Hause, auch ohne dass der Schnee mich noch zusätzlich ausbremste.

Mit einer Freundin hatte ich gemeinsam für die kommenden Klausuren in der Schule gelernt. (Warum Lehrer ausgerechnet immer vor den Weihnachtsferien alle Klausuren innerhalb von zwei Wochen schreiben mussten, war mir bis heute ein Rätsel…)

Dabei hatten meine Freundin und ich die Zeit vergessen, sodass ich mich nun beeilen musste. Meine Eltern warteten sicher schon mit dem Abendessen.

Ich beschloss die Abkürzung über den Weihnachtsmarkt zu nehmen, in der Hoffnung dass dort noch nicht so viel los war.

Doch natürlich lag ich falsch. Wenn ich mal in Eile war und zu spät kam, dann wenigstens richtig.

Seufzend schob ich mich durch die Menge. Viele Menschen waren unterwegs, aber mindestens ebenso viele Fremdweltler. Einmal drängte ich mich zwischen zwei Wookies hindurch. Zum Glück schienen die beiden mir meine Eile nicht übel zu nehmen, denn sie beschwerten sich nicht darüber. Vielleicht hatten sie auch meine eilig gekeuchte Entschuldigung angenommen.

Doch gerade als ich dachte, ich würde vielleicht ein paar Minuten Verspätung wieder aufholen, musste mir natürlich das nächste Missgeschick passieren.

So in Gedanken versunken bemerkte ich einen dicken Schlauch, der zu einer der Buden führte, erst, als ich darüber stolperte und reichlich unelegant dem Boden entgegen segelte.

„Mist, verfluchter…“, murrte ich und rieb mir das schmerzende Knie. Nun war ich nicht nur zu spät, sondern auch noch nass und schmutzig.

Heute war nicht mein Tag, eindeutig nicht. Spätestens nach der Mathestunde hätte ich das aber wissen müssen… Ein Tag zum Zurückgeben.

Gerade als ich mich aufrappeln wollte, erschien eine menschliche Hand in meinem Sichtfeld.

„Ich helfe dir auf.“, erklärte eine männliche Stimme mit sanftem Coruscant-Akzent.

Verwirrt blickte ich auf und direkt in die sanften blauen Augen eines jungen Mannes. Eines jungen Jedi, wie ich erfreut feststellte und augenblicklich schraubte sich mein Herzschlag in die Höhe.

Mit einem dankbaren Lächeln ergriff ich die dargebotene Hand und ließ mich auf die Füße ziehen.

Die Haut des Jedi war fest und trotz des kalten Wetters warm.

„Vielen Dank, Meister Jedi.“

Er lächelte mit seinen Augen ebenso wie mit seinem Mund. „Ich bin noch kein Jedi-Ritter.“, erklärte er zwinkernd.

Aus dieser Bemerkung schloss ich, dass er demnach noch ein Padawan sein musste.

„Dennoch vielen Dank.“ Ich erwiderte sein freundliches Lächeln.

Er nickte. „Keine Ursache.“ Kurz wandte er seinen Kopf nach hinten, um einen Blick über seine Schulter zu werfen. Danach wandte er sich wieder mir zu. „Ich sollte gehen, nicht dass ich meinen Meister in diesem Gewühl noch aus den Augen verliere.“

„Aber nach Hause findet Ihr immer.“, meinte ich und deutete auf die Siluette des Tempels.

Der Padawan nickte. „In den meisten Fällen schon. Wir finden häufig das was wir suchen, wir haben da so ein eingebautes Radar.“, erklärte er lächelnd, was mir ein leises Lachen entlockte.

Er warf mir ein kurzes Grinsen zu, dann wandte er sich zum Gehen.

„Möge die Macht mit Euch sein.“, rief ich ihm nach.

Er nickte mir noch einmal zu. „Und auch mit dir.“

Ich blickte ihm nach, bis er in den Menge verschwand. Diese anonymen braunen Mäntel machten Jedi in größeren Mengen fast unsichtbar und so verlor ich den Padawan schnell aus den Augen.

Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen machte ich mich wieder auf den Weg.

Vielleicht war dieser Tag doch nicht ganz so schlecht, wie ich dachte, denn immerhin habe ich einen Jedi-Padawan getroffen.

Und ich kicherte leise bei dem Gedanken, dass auch Jedi über den Weihnachtsmarkt gingen.

9. Dezember - Ballett shoes (Die Gilde der Schwarzen Magier)

Ballet Shoes
 


 

„Es schneit draußen.“, äußerte sich Dorien, als er sich näher zum Fenster beugte, um die fallenden Schneeflocken zu beobachten, die alles allmählich unter einer weißen Schneedecke begruben.
 

„Nicht ungewöhnlich für diese Jahreszeit.“, entgegnete Rothen, ließ dabei seine Augen nicht von seinem Buch.
 

„Das vielleicht nicht, aber ich glaube schon, dass es ungewöhnlich ist, wenn eine Novizin mitten im Schnee tanzt und dabei nicht einmal einen Wärmeschild trägt.“
 

Unwillkürlich zog Rothen eine Augenbraue hoch, riss sich schließlich doch von seinem Buch los, um seinen Sohn anzusehen. „Und wer sollte diese Person sein?“, fragte der Lehrer für Allchemie.
 

„Sonea.“, sagte Dorien.
 

„Was?“, fragte er verblüfft, stellte sich neben seinen Sohn und entdeckte tatsächlich Sonea, die sich in einer kompliziert aussehenden Schrittfolge um ihre eigene Achse drehte, dass lange, nussbraune Haar aus dem Dutt befreit, welches ihr nun um den Rücken floss, bekleidet mit einer, so wie es auf den ersten Blick aussah, weißen Robe, die vollkommen mit dem Puderschnee zusammenschmolz.
 

Hätte Rothen nicht gewusst, dass dies Sonea war, hätte er seinen Augen nicht getraut, da sie eine derart schöne Weiblichkeit ausstrahlte, die er zum ersten Mal an ihr erblickte.
 

Sein Mädchen war erwachsen geworden…

*

*

*

Seit langem fühlte sie sich wieder frei…
 

Frei von allen Sorgen, Verpflichtungen, den neidischen Blicken der anderen Novizen, einfach frei von allem! Wann hatte sie das letzte Mal getanzt? Ballett, wie es ihr ihre Mutter in frühester Kindheit beigebracht hatte? Es war Ewigkeiten her, viel zu lange hatte sie auf dieses Vergnügen verzichtet, den Rhythmus der pulsierenden Musik, die ihre Mutter früher immer abgespielt hatte? Und mit der Farbenverzauberung ihrer Robe, war sie in ihrer versteckten Nische im Garten gar nicht einmal so gut zu sehen! Zugegeben, auf die Dauer wurde es kühl und der Schnee war alles andere als ein fester Untergrund, aber allein der Zauber des Schnees war wunderschön anzusehen!
 

Still lächelte Sonea vor sich hin. Sie wusste noch, wie sie damals versucht hatte, plump den Schritten ihrer Mutter zu folgen, die sie bei jedem Hinfallen ermutigte nicht aufzugeben und jetzt gelangen ihr die feinen Schritte, als wäre es der leichteste der Welt.
 

Fröhlich wirbelte sie durch die fallenden Schneemassen, drehte Pirouetten, streckte die Arme weit von sich und lachte seit langem befreit auf!
 

Ja, in Momenten wie diesen fühlte sie sich frei!

*

*

*
 

Hätte Sonea gewusst, dass sie mehr als nur zwei Augenpaare beobachteten, hätte sie wahrscheinlich auf der Stelle kehrt gemacht, aber so entging ihr der Blick eines tiefschwarzen Augenpaares, welches sie wie der Blick eines Rabens aus der Residenz des Hohen Lords betrachtete, ein kleines Lächeln zupfte dabei an den Mundwinkeln des sonst so beherrschten, kalten Mannes, der in seinen schwarzen Roben mit dem Insel des Hohen Lords und seiner bleichen Haut beinahe den Anschein eines Geistes erweckte, derartig kränklich wirkte er.
 

„Akkarin?“, riss ihn die Stimme seines besten Freundes und Kollegen aus Novizentagen Lorlen aus den Gedanken.
 

„Ja, Lorlen?“, fragte er zurück, blieb aber weiterhin am Fenster stehen, da er den seltenen Anblick dieses ausgelassenen Mädchens noch länger genießen sollte, was sonst immer angespannt, fast ängstlich, in seiner Gegenwart ausharrte!
 

„Du starrst!“, äußerte Lorlen glucksend, während er sich weiter über einen Stapel Akten beugte, den es heute noch zu bekämpfen galt.
 

„Sie ist erwachsen geworden ohne, dass ich es gemerkt habe. Und jetzt, da es zu spät ist, merken es auch die anderen Novizen. Heute hat sie tatsächlich ein älterer Novize gefragt, ob sie mit ihm ausgehen möchte.“, gluckste er.
 

Mit einem Stirnrunzeln sah Lorlen auf. „Und wie hat sie reagiert?“, fragte er interessiert.
 

„Das ist das Lustigste daran!“, schmunzelte Akkarin und schaffte es endlich, sich aus dem fesselnden Anblick seines Schützlings zu reißen. „Sie ist knallrot im Gesicht geworden, hat eine Entschuldigung gestammelt und prompt den Fluchtweg angetreten!“
 

Belanglos zuckte Lorlen mit den Schultern.
 

„Was erwartest du? Es ist das erste Mal, dass ein Junge in ihrem Alter Interesse an ihrer Weiblichkeit hat. Sie wusste nicht damit umzugehen und hat die Flucht ergriffen. Vielleicht solltest du, wenn sie noch mehrere solche Angebote bekommt, zu den Heilerinnen schicken. Sie ist ohnehin drei Jahre zu spät damit, bedenkt man, dass ihre Klassenkameradinnen bereits mit fünfzehn ihre Aufklärung genießen durften.“, gab sein längster Freund zu Bedenken, der Lorlen mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen bedachte.
 

„Akkarin? Was ist los?“, fragte der Administrator, da er das Verhalten seines Freundes nicht verstand.
 

„Gar nichts…gar nichts Lorlen.“, sagte Akkarin.
 

-Aber vielleicht werde ich Sonea demnächst eine neue Lektion beibringen müssen.-
 

Ende

10. Dezember - Atempause (Star Wars)

Dieses Mal wird es ungewohnt kitschig. Ich habe tatsächlich einen Beta-Leser angefordert, danke nochmal dafür, Black-Pearls.

Lasst es mich wissen, wenn die Welt zu rosa geworden ist...

Eure Jadeschatten
 

Atempause
 

Er war jetzt zwölf Jahre alt und zum ersten Mal lernte er echten Frieden außerhalb von Kamino kennen. Fern von jenem Planeten, auf dem seine Brüder und er gezüchtet und für den Krieg ausgebildet worden waren. Dem Krieg, der jetzt schon zwei Jahre andauerte. Und ein Ende war nicht abzusehen.

Seit einigen Wochen, beinah gleichzeitig mit dem ersten Schneefall, gab es kein Zeichen mehr von den Separatisten. Wie es schien, hatten sie zur Weihnachtszeit die Waffen niedergelegt.

Nur für kurze Zeit. Vielleicht blieben nur noch wenige Tage bis zum nächsten Angriff.

Doch der Rat der Jedi und der Senat hatten beschlossen, so viele Klone wie möglich auf Abruf zu stellen, damit diese vielleicht wenigstens ein Weihnachtsfest in Frieden genießen konnten.

Trotz der nagenden Gedanken im Hinterkopf.

Der Teil der Doppelbogen-Flotte, der unter dem Kommando von General Skywalker stand, hielt sich dieser Tage auf Naboo auf.

Die Resolute war gelandet, während sich die anderen Kampfschiffe im Orbit hielten. Mit Kanonenbooten konnten die Klone zur Planetenoberfläche reisen, wenn sie wollten.

Doch die wenigsten kamen diesem Angebot nach. Zu ungewohnt war für die der Gedanke Freizeit zu haben und selbst bestimmen zu können, wo sie wann mit wem hingehen wollten.

Captain Rex hatte da weniger Berührungsängste als seine Kameraden.

Gemeinsam mit General Skywalker und Commander Tano hatte er die Resolute verlassen, um sich ein wenig in der Hauptstadt des Planeten umzusehen.

Die erste Sightseeing-Tour seines Lebens, wie er mit einer gewissen Ironie bemerkte.

Anakin entschuldigte sich als erstes. Er wolle jemanden besuchen, meinte er und verließ Klon und Padawan.

Nur wenig später setzte sich auch Ahsoka ab, da sie etwas entdeckt hatte, das ihre Aufmerksamkeit erregte.

Rex ging alleine weiter. Zum ersten Mal in so etwas wie ziviler Kleidung.
 

Theed verschwand unter einer dünnen Schneeschicht, während der Himmel strahlendblau war.

Die Luft war kalt und fast wünschte Rex sich die stickige Wärme seines Helms zurück, aber eben nur fast. Stattdessen genoss er die Sonnenstrahlen auf der Haut.

Dies war ein Gefühl, dass die Klone nur selten erlebt hatten. Auf Kamino zeigte sich die Sonne nicht und sonst verließen sie den Schatten der Raumschiffe meist mit ihren Helmen, wenn es Schlachten zu schlagen galt.

Schweigend und untypischer Weise in Gedanken versunken wanderte der Klon-Captain die belebten Straßen entlang.

Kinderlachen hallte eine schmale Gasse hinab. Ein Geräusch, das Rex bisher nur sehr selten zu hören bekommen hatte.

Auf Kamino gab es natürlich auch Kinder, schließlich musste auch ein Klon wachsen, doch stand Spaß dort nicht auf der Tagesordnung. Schon als Kinder waren die Klone auf das Soldatenleben vorbereitet worden.

Angelockt davon durchschritt Rex die kleine Gasse und fand sich anschließend auf einem Weihnachtsmarkt wieder.

Weihnachten war genauso wie Frieden etwas eher Abstraktes im Leben eines Klonsoldaten.

Schweigend ließ Rex den Blick schweifen.

Die kleinen Buden aus Holz reihten sich eng aneinander und die Gerüche von frischen Mutzen, gebrannten Mandeln, Glühwein und frisch geschlagenen Tannen versuchen erfolglos einander zu überlagern.

Aus allen Richtungen drangen verschiedene Weihnachtslieder an die Ohren des Klons und vermischten sich zu einem bunten Durcheinander an Klängen. Darüber lagen immer das fröhliche Plaudern der Menschen und das Lachen der Kinder.

Rex beschloss, dass es nicht verkehrt wäre, einmal in seinem Leben über einen Weihnachtsmarkt zu schlendern, wenn er ohnehin schon frei hatte.

Also versenkte er die Hände in den Hosentaschen und machte sich daran sich einen Weg zwischen den Buden hindurch zu bahnen.
 

Er stand gerade in der Nähe der Eisbahn, auf der viele Menschen und auch einige Fremdwelter Schlittschuh liefen, als er hinter sich eine bekannte Stimme hörte.

„Rex!“

Der Blonde drehte sich um und blickte in das Gesicht von Ahsoka Tano. „Commander.“ Rex nickte ihr grüßend zu und für einen Moment blieb sein Blick an der Tüte Mutzen mit Puderzucker hängen, die Ahsoka in der Hand hielt. Offenbar gerade erstanden.

Sie lächelte. „Ahsoka reicht. Wir sind schließlich nicht im Dienst, oder? Was macht Ihr hier?“

Rex zuckte mit den Schultern. „Ich tue das, was man eben so in seiner Freizeit macht, wenn man auf einem fremden Planeten ist.“

„Sightseeing.“, lachte Ahsoka leise und hielt Rex auffordernd die Tüte Mutzen hin. „Bedient Euch. Ich muss bei dem ganzen Zucker auf meine schlanke Linie achten.“

„Wenn Ihr meine ehrliche Meinung hören wollt, dann würden Euch ein paar Kilo mehr auf den Rippen nicht schaden, Kleine.“, erwiderte Rex locker, nahm aber dankend Ahsokas Angebot an.

„Und was tut Ihr hier, Ahsoka?“

Die Togruta zuckte mit den Schultern. „Ich liebe Weihnachtsmärkte. Ich bin schon auf Coruscant immer mit den Meistern mitgegangen, wenn sie wegen irgendetwas den Tempel in der Weihnachtszeit verlassen mussten, nur um einmal kurz über den Weihnachtsmarkt zu laufen.“

Verstehend nickte Rex und beobachtete, wie Ahsoka nun ihrerseits Mutzen aß.

Mit einer hochgezogenen Augenbraue, bzw. dem Äquivalent eines Togruta, blickte sie ihn auffordernd an und hielt ihm die Tüte Mutzen hin.

Dankend nahm Rex sich.

Schweigend standen sie nun nebeneinander und beobachteten das bunte Treiben.

Nach einiger Zeit war Rex der erste, der etwas sagte. „Wenn ich ganz ehrlich bin, dann verstehe ich diesen ganzen Weihnachts-Kram nicht.“, meinte Rex leise.

Ahsokas blaue Augen blickten aufmerksam zu dem Klon neben sich. „Wieso das?“

Rex zuckte mit den Schultern, was ungewohnt leicht ging, da das gewohnte Gewicht der Rüstung fehlte. „Das ist nichts, was man uns auf Kamino beigebracht hat. Allgemein haben wir nur das Soldatenleben gelernt.“

„Die meisten Männer sind auf dem Schiff geblieben.“, bemerkte Ahsoka, woraufhin Rex nickte.

Ahsoka überließ Rex die letzte ihrer Mutzen. „Weihnachten gehört auch nicht wirklich zum Leben eines Jedi, da es ja im Grunde mit Bindungen zusammenhängt, aber irgendwie macht selbst Meister Yoda da eine Ausnahme.“ Sie blickte zu dem Klon mit dem blond gefärbten Haar auf und lächelte kurz. „Darf ich?“

Verwirrt nickte Rex. Er wusste nicht ganz, auf was sie hinauswollte.

Ahsoka fuhr daraufhin mit einer Hand über seine Brust und klopfte etwas Puderzucker ab.

„Oh…Danke, Kleines.“

„Kein Thema.“ Schweigend beobachtete Ahsoka einen Moment die Lebewesen auf der Eisbahn. „Wisst Ihr, Rex…“, fing Ahsoka an, doch dann brach sie ab und schüttelte kurz den Kopf. „Nicht so wichtig.“

„Wie Ihr meint.“, erwiderte Rex gehorsam, blickte dennoch aufmerksam zu der Togruta.

Rex war ein wenig unbehaglich zumute. Ahsoka muss es gespürt haben, doch sie deutete es falsch, denn sie sagte: „Genieß es lieber, einmal nicht zu wissen, was man tun könnte. Spätestens in einem Monat wissen wir wieder nicht, was wir zu erst machen sollen.“

„Vermutlich… Dennoch fühlt es sich seltsam an. Als hätte man etwas ganz wichtiges vergessen, versteht Ihr?“

Bedächtig nickte Ahsoka. „Ja, ich denke schon.“

„Oh, denken ist gut.“, scherzte Rex lachend. Grinsend blickte Ahsoka zu dem Klon auf.

Es war faszinierend, wie sehr die Klone sich äußerlich ähnelten, aber doch so völlig unterschiedlich waren. Jeder Klon tickte anders und hatte andere Macken. Und anhand dieser Kleinigkeiten konnten die Klone einander unterscheiden. Ahsoka fand diese Fähigkeit bewundernswert.

Nach einigen Minuten konnten die beiden sich von der Eisbahn lösen und streiften nun gemeinsam zwischen den Buden umher.
 

Nach ein paar Minuten trafen sie auf zwei Brüder von Rex. Einer von ihnen winkte Rex grinsend zu. „Hallo Captain! Selbst in der Freizeit mit dem Commander unterwegs?“

Der andere Klon seufzte nur.

Doch auch auf Rex’ Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Wenn das mal nicht die Ashleys sind.“

„Ashley?“, fragte Ahsoka verwirrt nach. Wenn sie sich richtig erinnerte – und sie war sich sehr sicher, dass sie es tat – dann war Ashley in der ganzen Galaxis ein anerkannter Mädchenname. Warum ein Klon sich so nennen sollte, war ihr daher ein Rätsel.

„Nicht wirklich Ashley, so nennen wir die Jungs nur. Eigentlich heißen sie Ash und Lee.“, erklärte Rex.

Langsam nickte Ahsoka. „Und wie sind sie zu dem Spitznamen gekommen?“

„Man trifft die beiden nur im Doppelpack. Sie sind ein Herz und eine Seele, wenn sie sich nicht gerade wieder zanken, wie ein altes Ehepaar.“

Ahsoka grinste. „Okay, verstanden.“

Währenddessen hatten Ash und Lee Rex und Ahsoka erreicht.

„Und, was treibt ihr hier?“, fragte der Aufgedrehtere von beiden.

„Das, was man auf einem Weihnachtsmarkt nun einmal tut. Die Leute beobachten und sich durch die Fressbuden arbeiten.“, erwiderte die Padawan pfiffig.

Ash lachte und patschte ihr auf die Schulter, woraufhin sein Kumpel Lee ihn ein Stück von Ahsoka wegzog. „Ash, dass ist der Commander. Benimm dich etwas.“, brummte er und wandte sich dann an entschuldigend an Ahsoka. „Ich entschuldige mich für ihn. Er weiß nie wann das Maß voll ist. Irgendwie muss er falsch programmiert worden sein.“

Ash verzog leicht das Gesicht. „Ich bin nicht falsch programmiert. Ich kann es nur nicht haben, wenn alle immer mit Trauermine umherstapfen. Ich meine, Leute, wir haben Freizeit! Wann hatten wir das das letzte Mal? Ist das nicht ein Grund, um gute Laune zu haben?“

„Er sappelt so viel, vielleicht hatte er einen Sprung im Reagenzglas.“, brummte nun Rex.

Dies brachte sogar den ernsten Lee zum Lachen. „Oh ja, ganz wahrscheinlich sogar.“

Zu viert steiften sie nun weiter und Ahsoka nahm sich einen Moment Zeit um die Klone zu beobachten. Sie gingen miteinander kumpelhaft und vertraut um. Ash und Lee schienen sich gar nicht daran zu stören, dass Rex im Rang über ihnen stand und auch Rex schien darin kein Problem zu sehen, zumindest so lange sie auf dem Schlachtfeld seinen Befehlten folgten.

Während sie die beiden >Ashleys< beobachtete, wie sie so vertraut miteinander umgingen, musste sie an ihren Meister und Obi-Wan Kenobi denken.

Auch die beiden strahlten diese Vertrautheit im Umgang miteinander aus und das war der Moment, in dem Ahsoka sich fragte, ob sie auch einmal mit irgendjemanden derart vertraut sein würde.

Gleichzeitig hätte Ahsoka sich für diesen Gedanken innerlich ohrfeigen können, denn um so vertraut miteinander zu sein, musste man schon eine feste Bindung zu dem anderen aufgebaut haben. Und genau dies war Jedi untersagt.

Aber Anakin und Obi-Wan…
 

Grob wurde Ahsoka aus ihren Gedanken gerissen, als Ash und Lee schlagartig stehen blieben und Ahsoka beinah gegen Letzteren stieß.

„Jungs, macht keinen Scheiß.“, drohte Rex

„Na, na, na, Captain. Hast du etwa die letzte Runde Sabacc vergessen? Lee hat dich in einem fairen Spiel geschlagen.“ Grinsend hob Ash mahnend einen Finger.

Lee nickte und fuhr fort: „Und mir ist gerade eine wunderbare Idee gekommen, wie du deine Schulden einlösen kannst.“

Rex zog die Augenbrauen zusammen. „Jungs, macht keinen Scheiß.“, wiederholte Rex noch etwas mahnender.

„Keine Angst, Captain, du wirst es lieben.“, versprach Ash und hielt etwas über den Kopf von Ahsoka.

Erschrocken, plötzlich in die kleine Fehde der Klone hineingezogen zu werden, blickte sie nach oben.

„Oh nein…“, mehr brachte sie nicht hervor, als sie den Mistelzweig erkannte.

„Oh, nein…Genau das würde ich auch sagen.“ Lee löste die Arme aus ihrer Verschränkung und gab Rex einen kleinen Schubs.

Ahsoka konnte hören, wie Ash hinter ihr lachte, während er ihr eine Hand auf die Schulter legte, damit sie nicht floh.

„Ihr könnt doch nicht einen Jedi-Commander mit reinziehen.“, versuchte Rex etwas lahm die beiden anderen Klone von ihrem Vorhaben abzubringen.

„Ach komm schon. Jeder in der Einheit sieht, dass es zwischen euch gefunkt hat, nur ihr selbst nicht. Da müssen wir dem Glück eben ein wenig auf die Sprünge helfen.“ Warum fand Ash das ganze nur so furchtbar lustig?

Ahsoka war entsetzt. Das, was kommen musste, wenn die Klone Rex endlich überzeugt hatten, entsprach so gar nicht dem Kodex der Jedi.

Doch da musste Ahsoka wieder an die kleine Gruppe Jedi denken, die ihnen in einer Schlacht zur Seite gestanden hatte. Zwei von ihnen waren Verlobt gewesen und sie beide waren Padawane von ein und demselben Meister. Vielleicht wäre es also gar nicht so schlimm, wenn Ahsoka…?
 

Lee knuffte Rex in die Seite. „Wettschulden sind Ehrenschulden.“

Rex schnaubte resigniert und brummte: „Kamino, ich komme…“

Wie von einer Tarantel gestochen wichen Lee und Ash ein Stück zurück, als Rex eine Hand auf Ahsokas Schulter legte und sich ihrem Gesicht mit seinem näherte.

Es war nur ein kurzes Berühren ihrer Lippen, dann wich Rex zurück.

Die beiden anderen Klone jubelten, ehe Rex sie nun schlecht gelaunt anfuhr die Klappe zu halten.

Schweigen senkte sich über die kleine Gruppe.

Als die Aufmerksamkeit von Ash und Lee sich auf eine Bude richtete, nutzte Rex die Chance um unbemerkt aus den Fängen seiner Brüder zu verschwinden.

Doch Ahsoka ließ sich nicht so leicht abschütteln und eilte dem Captain hinterher. „Rex, warte!“, rief sie.

Zu ihrem Erstaunen, tat der Klon genau das. „Es tut mir leid. Ich kann verstehen, wenn Ihr mich dafür versetzen wollt.“

Vehement schüttelte Ahsoka den Kopf, sodass ihre Lekku mitschwangen. „Nein, nein… Keine Angst. Ich werde niemandem etwas sagen, aber…“ Ahsoka wandte den Blick ab.

Mit einer Hand fuhr Rex sich über die kurzen Haare. „Ich möchte aber versetzt werden. Ich kann nicht arbeiten, wenn diese Sache zwischen meiner Vorgesetzten und mir steht.“

„Mehr war es für Euch also nicht? Ein dummer Jungenstreich mit ungeahnten Konsequenzen?“

Nun war es an Rex den Kopf zu schütteln. „Nein, so meinte ich das nicht.“

Doch Ahsoka hatte sich bereits abgewandt. „Ahsoka…“ Rex legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich um. Seine sonst so harten Züge wurden weich, als er endlich verstand. Plötzlich verstand er, warum Ahsoka seine Nähe zu suchen schien. Warum sie ihm unbedingt gefallen wollte. Jetzt begriff er. „Ahsoka…“, sagte er noch einmal. „Ihr seid eine Jedi und ich bin ein Klon… Außerdem bin ich viel älter…“, versuchte Rex lahm Ahsoka ihr Gefühle auszureden. Aber wollte er das überhaupt? War er wirklich nur ein Klon und sie eine Jedi? Oder waren sie beide auch fühlende Lebewesen? Rex brauchte sich diese Frage nicht einmal selbst zu beantworten, denn es lag auf der Hand.

Zum zweiten Mal an diesem Tag näherte sich Rex Gesicht dem von Ahsoka. Wieder legte der Klon seine Lippen auf die der Togruta.

Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis Ahsoka den Kuss erwiderte.

Und erst nach einem endlos langen Moment lösten sie sich wieder voneinander.

In Ahsokas blauen Augen funkelte es. „Genau genommen, Rex, seid Ihr jünger als ich.“

11. Dezember - Ein unbeliebter Schenker (Harry Potter)

Der unbeliebte Schenker
 

Misstrauisch lugte ich um die Ecke meines Schlafzimmers direkt in das Wohnzimmer hinein, wo zu meinem Leidwesen bereits ein kleiner, geschmückter Tannenbaum seinen Platz gefunden hatte mit diverser Weihnachtsdekoration. Albus hatte es also wieder gewagt, genau wie letztes Jahr.

Einerseits musste ich ihm ja dankbar für diese Geste sein, aber ich bevorzugte lieber die Art mir alle möglichen Foltermethoden für ihn auszudenken. Denn ich hasste Weihnachten und das war nicht einfach so eingeredet. Ich verband einfach keine guten Erinnerungen mit dieser Jahreszeit und wollte in meinem Alter auch nicht mehr damit anfangen.
 

Und wem hatte ich dieses Desaster zu verdenken? Unseren wertgeschätzten Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Remus Lupin, ein weiterer Tyrann aus meiner beschissenen Vergangenheit, mit dem ich auch nicht mehr zu tun haben wollte als nötig.

Obwohl sich dieser in den Kopf gesetzt hatte unsere alte Feindschaft niederzulegen und mir 24 Stunden am Tag mit Freundlichkeit und Respekt zu begegnen.

Um einerseits Lupin aus dem Weg zu gehen und andererseits dem Direktor einen Strich durch die Rechnung zu machen, verschanzte ich mich für heute den ganzen Tag in meinen Privatgemächern, auch mit dem Nachteil dieses Zeug zu ertragen. Schwer seufzend setzte ich mich in Bewegung und blieb vor den Tannenbaum stehen.
 

Mit gezücktem Zauberstab murmelte ich einige Formeln vor mich hin und musste frustriert feststellen, dass Dumbeldore doch tatsächlich Schutzzauber auf dieses Ding gelegt hatte, damit ich es nicht mehr so schnell entsorgen konnte. Einfach großartig.

Wäre ich doch nur im Bett geblieben. Mich mit dem Gedanken abfindend den blöden Baum noch einige Zeit meinen Mitbewohner nennen zu dürfen, steckte ich meinen Zauberstab weg und bemerkte erst bei näherer Betrachtung, dass auch noch Geschenke unter diesen Gestell lagen.

Mit den Augen rollend bückte ich mich danach und stellte gleich alle auf den kleinen Couchtisch.

Um die Prozedur mit den Geschenken auspacken schnell hinter mich zu bringen, fing ich gleich an sie zu öffnen.

Albus schenkte mir, wie sollte es auch anders sein, ein Tränkebuch zusammen mit einer Packung Zitronendrops.
 

Wann begriff dieser alte Greis, dass nicht jeder so versessen auf diese Dinge war? Schnell wandte ich mich dem nächsten Present zu. Von meinem Patensohn Draco Lucius Malfoy bekam ich seltene Trankzutaten, genau wie von seinem Vater Lucius Malfoy.

Damit konnte ich schon mehr anfangen. Dann von den Lehrern jeweils eine Kleinigkeit, meistens etwas zu Naschen. Lupins war nicht dabei, was mich auch nicht wunderte.

Schließlich konnten wir uns nicht leiden. Erstaunt musste ich danach feststellen, dass noch ein Geschenk übrig geblieben war. In Gedanken ging ich nochmal alle durch und wusste beim besten Willen nicht, von wem dieses noch sein sollte.

Das Äußere ließ darauf schließen, dass sich der Schenker Mühe gegeben hatte, slytheringrünes Papier, mit silbernem Schleifenband. Interessiert drehte ich es zwischen meinen Händen und stellte fest, dass ich wirklich neugierig war, wer mir etwas schenken wollte.
 

Schulterzuckend begann ich mit spitzen Fingern das Schleifenband zu lösen und das Papier sorgfältig zu entfernen. Ich erblickte ein in Leder gebundenes Buch, DIN A4 Format, nur quer gelegt.

Oben drauf befand sich magische Grußkarte, auf der zwei Personen, ob Mann oder Frau konnte ich nicht sagen, spazieren gingen und es bereits zu Schneien angefangen hatte.

Ich klappte die Karte auf und fing an zu lesen.
 

–Du wirst dich jetzt mit Sicherheit wundern, warum gerade ich dir etwas schenke. Aber ich hatte einfach mal Lust dazu.

Ich hoffe, dass ich Dir mit dem Geschenk eine Freude mache und du es gut behüten wirst.

Denn irgendwann hole ich es mir wieder. Frohe Weihnachten wünscht dir dein verhasster Kollege und hoffentlich baldiger Freund Remus Lupin-
 

Vor Verblüffung stand mir doch wahrhaftig der Mund offen. Lupin schenkte mir, MIR, etwas.

Warum?

Und was meinte er mit, dass er es sich irgendwann wiederholen möchte? Um genau das herauszufinden, öffnete ich den Deckel des Buches und wäre beinahe von der Couch gerutscht, als ich die erste Seite erblickte.

Da waren doch tatsächlich Lily und ich auf einen Foto drauf abgebildet, wie wir zusammen lernten.

Wo hatte er die nur her, fragte ich mich nun wirklich gerührt. Sanft, als wäre das Foto zerbrechlich, strich ich über die Abbildung von Lily und wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen. Mit beiden Händen hob ich das Fotoalbum auf meinen Schoss und begann zu blättern.
 

Ich hasste Weihnachten.

Aber an diesem Weihnachten fiel es mir wirklich schwer in mein altes Muster zu finden, anhand dieses wundervollen Geschenkes.

Wer weiß, vielleicht würden die zukünftigen Weihnachten besser werden, als all die Jahre zuvor.

Ja, vielleicht begann ich mit dem heutigen Tag, diese Zeit zu mögen und konnte einen weiteren Teil aus meiner Vergangenheit Freund nennen.

12. Dezember - Der Beschützer (Harry Potter)

Der Beschützer
 

Verträumt blickte ich aus dem Fenster, sah dem ersten Schneefall des Winters Flocke für Flocke beim Fallen zu, konnte mich nicht losreißen, da es einfach zu faszinierend für mich war.

Auch wenn es jedes Jahr schneite, hatte doch der erste Schneefall einen besonderen Zauber an sich, dem ich mich einfach nicht entziehen konnte und so beschloss ich einen Spaziergang durch den Wald zu machen. Denn trotz meiner Bemühungen bekam ich keinen vernünftigen Job und schon gar nicht eine Wohnung in belebten Teilen der Stadt.

So musste ich notgedrungen diese Hütte mitten im Wald kaufen. Aber im Endeffekt machte es mir nichts aus.
 

Hier hatte ich meine Ruhe, meinen Frieden, konnte mich frei von jedweder Beobachtung bewegen und wenn es mir wirklich zu einsam wurde mich mit jemanden in Verbindung setzen. Wozu gab es schließlich Eulen? Ja, hier konnte ich Ich sein.

Schnell war der Schal, die dicke Winterjacke und die Schuhe anzogen. Meine gefütterten Handschuhe streifte ich über, nachdem ich meine Tür abgeschlossen hatte und der Schlüssel gut verstaut war.

Vor mich hin lächelnd lief ich ohne groß nachzudenken los, egal wo meine Füße mich hintrugen.

Verlaufen konnte ich mich nicht. Denn dafür hatte ich einfach schon zu oft den Wald durchstreift.

Wie lange ich so marschierte, wusste ich nicht mit Gewissheit zu sagen, aber endlich traf ich auf meine Lieblingslichtung auf der ein schöner, alter Baum sein trostloses Darsein fristete, Tag ein Tag aus. Ich hatte mir die dumme Angewohnheit zugelegt, egal zu welcher Jahreszeit dort einen Teil meiner Freizeit zu verbringen.

Das schloss alles ein, lesen, schreiben, essen, schlafen. Selbst bei Vollmond in meiner Wolfsgestalt Moony besuchte ich diesen wundervollen Ort, als wenn ich hier meinen Seelenfrieden finden würde.

Entschlossen ging ich auf den Baum zu und lehnte mich mit dem Rücken dagegen, um einen Augenblick meine Augen zu schließen und meine Sinne zurückzuschrauben. Ein fataler Fehler, den ich auch nur wenige Augenblicke später zu tiefst bereute.
 

Denn ich wurde plötzlich mit so einer gewaltigen Kraft am Kragen meiner Jacke gepackt und hochgerissen, sodass ich instinktiv meine Hände um das Handgelenk schlang und versuchte mich loszureißen, weil ich gerade an akute Atemnot litt und keuchend den wertvollen Sauerstoff in meine Lungen zog.

Die Augen kniff ich durch den Schmerz an meinen Hals zu, als wenn sich dieser dadurch auflösen würde.

„Was?!“, presste ich nach einigen Sekunden durch meine Zähne hindurch, in der Hoffnung mein Angreifer würde sich dazu herablassen, mir entweder eine Antwort zu geben, oder mich wieder auf meine eigenen Füße stellen.

langsam bekam ich wirklich Probleme, die sich darin äußerten, dass mir das Denken immer schwerer fiel.

„Tz, Tz, Tz. Ich hätte mehr von dir erwartet, Remus. Wann hast du aufgehört vorsichtig zu sein?“, ertönte nun eine mir unverwechselbare dunkle, raue Stimme. Greypack stellte ich mit Schaudern fest. Mit ihm hätte ich in diesem Wald als Letzen gerechnet, da sich dieser normalerweise lieber in bewohnbaren Gegenden aufhielt.
 

Ich war nicht in der Lage eine Antwort zu geben, da ich immer noch mühsam versuchte Sauerstoff in meine Lungen zu ziehen, um nicht zu ersticken. Denn das war wirklich das Letzte, was ich mir für heute vorgenommen hatte. „Du bist schwach geworden“, grummelte Greypack wütend zwischen seinen spitzen Zähnen hindurch.

„Ein Jammer“, und mit Schwung wirbelte er mich in einer halben Drehung herum und ließ endlich meinen Kragen los. Leider hatte ich viel zu viel Schwung drauf, sodass ich schön im nassen, kalten Schnee landete und erst mal schweratmend am Boden liegen blieb.

Erstaunlicherweise gab der Werwolf mir die Zeit, die ich brauchte um wieder auf die Beine zu kommen.

Nachdem ich also meinen Atem einigermaßen unter Kontrolle hatte, richtete ich mich stützend auf meine Ellenbogen auf, da ich einfach zu schwach war, um mehr zu tun.

Hätte ich doch nur mehr gegessen in der letzten Zeit, aber wie, wenn man als Werwolf keinen gutbezahlten Job fand? Mein Blick begegnete dem von meinem schlimmsten Albtraum.

„Was willst du von mir? Und vor allem, was machst du in dieser Gegend? Soweit ich informiert bin bevorzugst du bewohnte Siedlungen“, knurrte ich in an, wollte nicht nachgeben.
 

Meine Reaktion rief bei ihm nur pure Belustigung hervor, die sich als ein breites Grinsen auf seinem Gesicht abzeichnete.

Und genau mit diesem Grinsen setzte er sich mit gemächlichen Schritten in Bewegung mit mir als seinen Ziel. Nicht scharf darauf ihn noch näher bei mir zu haben, wich ich mit jedem Schritt, den der Werwolf tat, nach hinten aus, meine Angst langsam steigend.

„Was ich will ist einfach: Dich“. Verwirrt runzelte ich die Stirn. „Ich dachte, dass Thema hätten wir endlich abgeschlossen. Ich komme nicht mit zu deinem Rudel.

Versteh das endlich“, muckte ich auf, weil ich nicht wirklich Interesse daran hatte mehr Monster zu werden, als ich eh schon war.

„Du wirst mit mir kommen, ob freiwillig oder gezwungen spielt keine Rolle“, antwortete er ohne einen Hauch von zögern. „ICH WILL ABER NICHT“, schrie ich Greypack jetzt wirklich an, da mir langsam der Geduldsfaden riss. Ob aus Überraschung oder Wut blieb er stehen und sein Grinsen verschwand von seinem Gesicht.

Stattdessen presste er seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und seine Hände ballten sich zu Fäusten.

Mir kam nur ein Gedanke: Oh, oh! Bevor ich auch nur einen Gedanken an Flucht verschwenden konnte, befand sich Fenrir bereits über mich, umklammerte meine Handgelenke, damit ich mich nicht wehren konnte und presste mich mit seinem Gewicht weiter in den Schnee.
 

Schmerzvoll winselte ich wegen dem Griff auf, obwohl ich noch versucht hatte es zurückzuhalten, vergebens. Sofort lockerte sich der starke Griff und der Druck wurde erträglicher.

Verwundert blickte ich in Greypacks Gesicht, fand dort überraschender Weise nur Wärme und Zuneigung.

War der Typ etwa high? „Remus“, flüsterte der Werwolf über mir so zärtlich meinen Namen, wie zuletzt vielleicht Sirius und mir schossen daraufhin Tränen in die Augen.

Ich wollte mich abwenden, was Fenrir aber verhinderte, indem er eine Hand löste und zu um mein Kinn legte.

„Es kann so nicht weitergehen, Remus. Meinst du ich habe dich all die Jahre aus den Augen gelassen? Ich war immer in deiner Nähe, um auf dich aufzupassen. Und ich habe wirklich lange genug mit angesehen, wie sehr du leidest. Aber das bekommen wir wieder hin, versprochen.“
 

ch weiß nicht wieso, aber diese Worte lösten in mir eine solche Erleichterung aus, dass ich einfach nur zustimmend nickte, da ich meiner Stimme gerade überhaupt nicht traute und meine Augen schloss, mich ganz auf Fenrir einlassend. Das letzte, was ich spürte, bevor er uns apparierte, waren warme, besitzergreifende Lippen auf meinen.
 

Es stimmt: Der erste Schneefall im Winter ist ein ganz besonderer Zauber.

13. Dezember - Dance with me - Teil 1 (Die Gilde der Schwarzen Magier)

Dance with me (SonesxAkkarin)
 

Es war kalt, bitterlich kalt!
 

Der Wind pfiff wie ein Heulen durch die Straßen, kämpfte die Temperaturen in die Minusgrade, ließ die Körper der Straßenkinder sich näher drängen, obwohl sie wussten, dass es eh nichts brachte. Der Winter hatte Einzug in Kyralia erhalten und mit ihm, kam auch der Tod, der sich jeden Tag ein neues Opfer suchte. Mal war es ein freilaufender Hund, dann aber wieder ein ausgehungertes Kind oder ein krüppeliger Mann. Keiner der Unterschied blieb davon verschont und der Friedhof bekam mehr und mehr Besucher, als in sonst irgendeiner Jahreszeit.
 

So empfand es zu mindestens die kleine Sonea, kaum vierzehn Jahre alt, die mit ihrer Tante und Onkel im letzten Ring der Stadt Imardin in einem Mehrfamilienhaus wohnte, welches hilflos überfüllt war von Menschen, die sich verzweifelt versuchten vor der klirrenden Kälte in Sicherheit zu bringen.
 

Es war eine schwierige Zeit…
 

Für jeden Menschen und jedes Tier, welches in dieser Jahreszeit keinen Ort zum Schlafen hatte, keine Unterkunft…Und die Familien der Häuser sowie der König interessierte es wieder nicht, im Gegenteil, bald würde wieder die Säuberung in der Stadt stattfinden. Zauberer würden die armen Leuten, die sich kaum etwas zu Essen leisten konnten, und die Krüppel aus der Stadt jagen, nur damit man weniger Gesindel in ihr vorfände… Es würde Tote geben…viele Tote.
 

Und wenn Sonea Pech hatte, würde ihre kleine Familie mit dazu gehören!
 

Seufzend packte sie die Tragetasche fester, die sie um ihre Schulter trug. In ihr befanden sich ihre Tanzsachen, denn obwohl sie sich eigentlich keinen Tanzunterricht leisten konnte, hatte sie in der begehrten Tanzschule „Hopeless“ einen Platz bekommen, mit der Bedingung, dass sie ab und an als Aushilfstanzlehrerin arbeitete, um so ihren Kurs zu bezahlen. Und sie fand es toll!
 

So kam sie sowohl ein wenig von der Arbeit ihrer Pflegeeltern weg, wie auch dem Einfluss der Hüttenvierteln, die zwar ihr Zuhause waren, aber trotzdem nicht ihr Lieblingsort, beachtete man die Kriminalitätsrate dort.
 

Heute war wieder ein Tag, an dem sie als Tanzlehrerin aushelfen sollte und da sie so gut wie jeden Tag zum Tanzen ging, beherrschte sie inzwischen die Anfänger-, Fortgeschrittenen- und Silberklassen, sodass sie nur noch die Goldklasse erlernen musste, um zu den Profis dazu gehören zu können.
 

Die Türglocke klingelte in ihrem hellen, angenehmen Ton, als Sonea die Tanzschule betrat, wo sie am Tresen direkt von ihrer Freundin Bonny begrüßt wurde, die zwar aus einer höheren Schicht stammt, aber keinerlei Vorurteile gegenüber ihr hatte. Hier waren sie die besten Freundinnen!
 

„Hallo Sonea!“, grüßte sie freudig und umarmte sie herzlich.
 

„Hi Bonny!“, lachte Sonea über die herzliche Art ihrer Freundin, die immer gute Laune zu haben schien. „Wer ist heute alles da?“, fragte sie neugierig weiter, um herauszufinden, ob sie wieder mit demselben jungen Magier tanzen sollte, den sie letzte Woche kennengelernt hatte.
 

Bonny zog eine Grimasse. „Die Magier sind wieder da und sie haben ein paar Neulinge mitgebracht, du wirst also eine Menge Spaß mit ihnen haben und dreh sie ruhig durch die Mangel, sonst glauben sie noch,sie können sich alles erlauben!“, zwinkerte ihre Freundin, während Sonea genervt die Augen verdrehte und sich die Daten der Magiergruppe geben ließ.
 

Sonea mochte keine Magier, überhaupt nicht! Allein weil sie schon die alljährliche Säuberung durchführten, die tausende Menschen ihrer Wohnorte beraubten, aber leider war dies die Bedingung der Leiterin der Tanzschule gewesen: Wenn du bei mir tanzen willst, musst du auch dafür arbeiten. Sonea hatte es immer gerne getan, weil ihr das Tanzen im Blut steckte, es machte ihr Spaß! In diesen Momenten fühlte sie sich mit ihren Schülern auf einer Wellenlänge, bei ihr war jeder Mann und jede Frau genau das, was sie waren:
 

Menschen, die zusammenkamen, um sich dem Tanz hinzugeben.
 

Und das würde sie diesen Magiern auch klar machen!
 

„Okay, dann geh ich mich umziehen! Schaust du nachher noch vorbei?“, fragte Sonea, da Bonny immer gerne den DJ für sie machte.
 

„Worauf du dich verlassen kannst!“, lachte ihre Freundin. „Den Spaß lass ich mir doch nicht entgehen, wenn du den hochnäsigen Magiern erklärst, dass sie in diesen Räumen einfach nur Menschen sind, die Tanzen wollen!“
 

Lachend verabschiedete sich das junge Mädchen, bevor sie runter in die Umkleidekabine der Damen flitzte, um sich umzuziehen. Ihre Tanzkleidung bestand aus einem langen Rock, der sich in leichten Wellen über ihre Oberschenkel ergoss, einem lockeren Top, welches aber trotzdem ihre Figur betonte und einem Paar Ballettschuhe, da sie ungern mit Tanzschuhen tanzte, auf denen sie alles andere als Laufen konnte. Ihre doch recht langen Haare band sie in einem Dutt zusammen, aus dem sich trotzdem einige widerspenstige Strähnen lösten, die sie etwas wilder aussehen ließ, was sie auch war.
 

Mit einem letzten Ruck zog sie die Bänder ihrer Ballettschuhe fest.
 

Das Spiel konnte beginnen!
 

Ende

14. Dezember - Einen Tag mit meinem Feind - Teil 1 (Harry Potter)

Einen Tag mit meinem Feind
 

Teil I
 

„Seht ihr auch dieses unheilvolle Glitzern in Dumbeldores Augen?“, fragte ich Hermine und Harry mit einer Spur Verzweiflung in der Stimme.

Sofort wandten sie sich dem Lehrertisch zu, an dem der geschätzte Direktor eine Unterredung mit unserer Hauslehrerin Professor McGonagall führte und dabei immer wieder den Blick über die Tischreihen der vier Häuser gleiten ließ. „Du hast Recht, Ron.

Dumbeldore heckt schon wieder etwas aus und wer wird der Leitragende sein?“, seufzte Harry wehmütig. Im Chor antworteten wir: „Wir“, und ließen die Köpfe hängen.

Einige unserer Hausgenossen drehten sich zu uns um und zogen synchron die Augenbrauen hoch.

Ich schüttelte als Antwort stumm mit dem Kopf und gab ihnen zu verstehen, einfach abzuwarten.

So wie wir den Direktor kannten würden dieser nicht lange mit seiner Idee hinter dem Berg halten.
 

Also widmeten Hermine, Harry und ich uns wieder dem Essen. Zur Abwechslung versuchte ich nicht zu sehr zu stopfen, weil ich kein Interesse daran hatte mir von Hermine einen Vortrag anzuhören. Denn sie beobachtete mich bereits aus Argusaugen von nebenan.

„Meine lieben Schüler“, erhob Dumbeldore seine Stimme über den Speisesaal und wie gewünscht, hatte er unsere volle Aufmerksamkeit. Mit gütigen Augen blickte der Direktor auf uns herab, spannte uns auf die Folter, was er sich dieses Jahr für uns hatte einfallen lassen. Bei den Gedanken an letztes Jahr musste ich schaudern.

Da war Dumbeldore auf die glorreiche Idee gekommen die Schüler und Lehrer Wichteln zu lassen, mit dem Hacken, dass der Status der Häuser nicht beachtet wurde.

Am Schluss war es für mich glimpflich ausgegangen, da ich Susan Bones gezogen hatte, Hermine mit mehr Glück als Verstand Ginny. Nur Harry hatte es schlimm erwischt, wirklich schlimm. Er zog vor der versammelten Schule Severus Snape, den gefürchteten Tränkemeister, der ihn alleine nur wegen seiner Existenz verachtete.

Das war ein mehr als nur lohnender Anblick gewesen.
 

Im Endeffekt konnten die beiden sich mittlerweile ganz gut leiden, was zuletzt auf das Geschenk von Harry zurückzuführen ist.

Denn dieser hatte sich die Mühe gemacht ein Tränkebuch, das in Pasel geschrieben war, zu übersetzten. Der Beschenkte hatte zum ersten Mal in unserer gesamten Schullaufbahn ein kleines Lächeln auf den Lippen gehabt. Da fragte ich mich nur, was dieses Jahr auf uns zukommen würde.

Meine Augen wider auf den Direktor richtend, setzte dieser mit seiner Ansprache fort.

„Wieder geht ein Jahr zu Ende, in dem wir wohl alle viel erlebt haben. Und da letztes Jahr das Wichteln sehr hohen Anklang gefunden hat, habe ich mir für dieses Jahr etwas Ähnliches einfallen lassen“, gab er uns kurz Zeit das Gesagte zu verdauen.

Schwer schluckte ich, betete dafür erneut Glück zu haben. „Es wird ein Loseziehen wie letztes Jahr geben, jedoch werdet ihr der gezogenen Person nichts schenken, sondern mit ihr einen ganzen Tag lang verbringen.“ Funkenstille. Mein Mund klappte vor Entsetzen auf, als ich endlich den Sinn erkannte und mit einem Mal erfüllte lautes Stimmengewirr die große Halle.
 

Warum musste ich eigentlich immer Recht behalten, wenn mein Magen ein komisches Gefühl bekam? Konnte ich nicht zur Abwechslung mal Unrecht haben? Das Schicksal meinte es nicht gut mir, wirklich nicht. „Ruhe, bitte“, sprach Dumbeldore nun mit magisch verstärkter Stimme, da er ansonsten genauso gut mit einer Wand hätte sprechen können.

Langsam kehrte Ruhe ein, auch wenn die Empörung und das Entsetzen bei den Schülern groß war.

„Ich weiß, dass ihr alle deswegen aufgeregt seid, aber bedenkt auch, was euch dieser Tag für Erfahrungen bringt. Und damit wir nicht unnötig Zeit verschwenden beginnen wir das Loseziehen jetzt schon“, klatschte der Direktor freudig in die Hände, während alle Schüler nur schwermütig seufzten. Das würde ein verdammt langer Tag werden.

Dumbeldore musste schon früh mit der Planung angefangen haben, weil das alles viel zu schnell ging.
 

Der Direktor gab bereits Anweisungen an unsere Hauslehrerin weiter, die einen Beutel gefüllt mit der Hälfte der Schülernamen in ihren Händen hielt und der andere Teil der Schüler sein Glück versuchen durfte. Natürlich gehörten Hermine, Harry und ich dazu.

Harry und ich ließen Hermine den Vortritt, die dafür nur ein Schnauben übrig hatte.

Mit unbewegter Miene griff sie in den Beutel und zog schließlich ein kleines gefaltetes Stück Pergament hervor, klappte es auf und sagte nichts. Argwöhnisch beobachteten wir sie, bis sich schließlich ein ehrliches Lächeln auf ihre Lippen stahl und Mine den Zettel an Professor McGonagall weitergab. Diese erwiderte das Lächeln, notierte den Namen und wies Hermine an wieder ihren Platz am Tisch einzunehmen.

Nun kam Harry an die Reihe. Der machte es kurz und schmerzlos, zog einen Zettel und überreichte diesen der Professorin. Tja, jetzt war ich an der Reihe. Beherrscht setzte ich einen Fuß vor den anderen, fragte Harry flüsternd wen er gezogen hatte, als er an mir vorbeikam. Doch dieser schüttelte mit einem belustigten Grinsen auf den Lippen seinen Kopf und deutete mir an, es hinter mich zu bringen.
 

Vor Professor McGonagall stehen bleibend griff ich in den Beutel hinein, wühlte ziemlich tief unten und nahm schließlich eines der Papiere in die Hand.

Mit skeptischem Blick holte ich es hervor und öffnete es. Beim Lesen des Namens wurde ich einige Nuancen blasser, hielt mühsam ein Wimmern zurück.

chließlich übergab ich das Pergament der Professorin und begab mich an meinen Platz zurück.

Schwer ließ ich mich auf die Bank fallen, spürte die Blicke von Harry und Hermine.

„Warum ich?“, jammerte ich leise vor mich hin. In genau 15 Minuten beginnt mein Horrortrip mit keinem anderem als Draco Lucius Malfoy, ungekrönter Prinz von Slytherin.

15. Dezember - Das Versprechen (Junjo Romantica)

An den vergangenen Tagen hatte es pausenlos geschneit, weshalb es so schien, als wären die Stadt und die Bäume vollkommen aus Schnee und Eis aufgebaut. Durch die tief stehende Sonne glitzerte der frisch gefallene Schnee und das klare Eis.
 

Mitten durch die täglichen Menschenmassen, welche in der Stadt herrschten, schlurfte ein braunhaariger, junger Mann durch die schneebedeckten Straßen. Der sichtlich deprimierte Misaki Takahashi hatte gerade eine sehr lange Matheklausur hinter sich gebracht – Was seinen deprimierten Gesichtsausdruck schnell erklärte. Neben ihm ging sein Mitschüler und guter Freund Sumi Keiichi her. Mit einem leichten Grinsen blickte dieser zu Misaki runter, der anscheinend nur noch körperlich anwesend war.

„Misaki, lass den Kopf nicht hängen. Die nächste Klausur läuft sicher besser.“ Mit diesen Worten versuchte der Silberhaarige ihn etwas aufzumuntern, was nicht so recht funktionieren wollte.

„Das machen die Profs doch mit Absicht...Damit einem auch ja die Weihnachtsstimmung vergeht...“, gab Misaki nur murmelnd und eher abwesend von sich zu hören. Sumi grinste nur.

„Mag sein.“
 

Auf einmal hielt ein roter Sportwagen neben Misaki und Sumi an. Ein hochgewachsener Mann im Anzug stieg aus dem Auto und blickte zu dem schmollenden Misaki runter.

„Steig ein, Misaki.“

Misaki's Seele schien wieder in seinen Körper zurück gekehrt zu sein, da er nun zu dem großen Mann aufblickte.

„Usagi? Wo kommst du denn auf einmal her?“, fragte Misaki und legte seine Stirn dabei kurz fragend in Falten.

Usagi blickte nur kurz aus dem Augenwinkel zu Misaki's Mitschüler, woraufhin seine fliederfarbenen Augen etwas schmaler wurden. Daraufhin schlich sich ein schiefes Grinsen auf Sumi's Lippen.

„Hallo, Akihiko.“

Leise brummend griff Usagi nach Misaki's Handgelenk und verfrachtete ihn schlagartig in seinem Sportwagen und fuhr mit ihm weg. Sumi blieb allein auf dem schneebedeckten Bürgersteig zurück und lächelte amüsiert über Usagi's Verhalten, während er sich die Brille etwas nach oben schob.

„Usagi! Was sollte denn das? Ich wollte mit Sumi-senpai noch etwas über den Weihnachtsmarkt gehen!“, protestierte der eben noch deprimierte Misaki.

Usagi schwieg jedoch und konzentrierte sich scheinbar auf den Verkehr.

„Usagi!“ Misaki zerrte genervt an Usagi's Ärmel, woraufhin der seinen Arm von Misaki wegzog.

„Schnall dich an, Misaki.“, gab Usagi mit Nachdruck von sich.

Misaki brummte genervt auf, kam seiner Forderung aber dennoch nach.

Stur richtete Misaki seinen Blick nach draußen und begutachtete die weihnachtlich geschmückte Stadt, welcher er davor keine Beachtung geschenkt hatte, da er nur die versaute Klausur im Kopf hatte. Unbemerkt rieb Misaki seine kalten Finger aneinander, woraufhin Usagi etwas das warme Gebläse im Auto anschaltete. Misaki erschauderte kurz durch die Wärme und bemerkte durch das Gebläse den angenehmen Duft der Ledersitzen und Usagi's mildem After Shave.

Für den Rest der Autofahrt schwiegen die Beiden.
 

Zuhause angekommen marschierte Misaki sofort ins Haus und streifte sich seine nassen Schuhe und die Jacke vom Körper und ging zielstrebig ins große Wohnzimmer. Auch Usagi betrat das warme Haus und zog seine nassen Schuhe und den Mantel aus.

„Misaki.“ Usagi ging ebenfalls ins Wohnzimmer, in dem Misaki nun saß.

„Was?“, antwortete Misaki bereits genervt, auch wenn er noch nicht wusste, was Usagi überhaupt sagen wollte.

„Ich hab dir schon mehrere Male gesagt, dass es mir nicht gefällt, wenn du dich mit diesem Kerl herumtreibst.“, Usagi zog seine Augenbrauen etwas zusammen, sprach aber weiterhin ruhig.

„Sumi-senpai geht nunmal in meine Klasse, da lässt sich sowas nicht vermeiden.“, brummte Misaki, stand auf und ging in die Küche – Gefolgt von Usagi.

„Dass ihr im Unterricht zusammen seid lässt sich auch nicht vermeiden, aber ihr müsst ja nicht noch nach der Schule was zusammen machen.“, Usagi schien sichtlich aufgebracht zu sein, da sich zwischen seinen zusammengezogenen Augenbrauen bereits eine Falte bildete.

„Wir wollten nur auf den Weihnachtsmarkt! Mit irgend jemanden muss ich da ja mal hingehen, wenn du nie Zeit hast!“, genervt nahm sich Misaki etwas zu Essen aus dem Kühlschrank und marschierte zurück ins Wohnzimmer – Dass Usagi ihm erneut folgte, verstand sich von selbst.

Usagi's Mimik war wieder weich und mit ruhigem Blick sah er zu Misaki, der sich zurück auf das Sofa gesetzt hatte und jetzt etwas aß.

„Ich weiß, dass ich im Moment wenig Zeit für dich habe. So kurz vor Weihnachten hab ich leider viel zu tun.“

Misaki schnaubte leise auf. Jetzt war er derjenige, der sein Gesicht genervt verzog.

„Misaki...“, ruhig setzte sich Usagi zu seinem Schützling und legte ihm eine seiner großen Hände auf den Kopf. „Du möchtest also gerne mit mir über den Weihnachtsmarkt gehen?“

Misaki's Wangen bekamen eine leichte Röte.

„Und wenn?! Hast du ein Problem damit?!“, fauchte Misaki mit erhobener Stimme und stand schnell auf. Usagi schmunzelte.

„Ich fühle mich geehrt.“, Usagi, der noch immer auf dem Sofa saß, legte einen Arm um Misaki's Taille und strich mit seiner Hand etwas über seinen Beckenknochen.

„Griffel weg!“, Misaki's Haare standen schlagartig zu Berge, während er Usagi's Hand wegschob.

„Ich verspreche dir, dass wir an Weihnachten zusammen auf den Weihnachtsmarkt gehen, in Ordnung?“

Misaki schwieg einen Augenblick und stand still da.

„Okay...“, nuschelte Misaki schließlich mit erröteten Wangen. Daraufhin zog Usagi den peinlich berührten Misaki zu sich aufs Sofa zurück.

„Dann haben wir am 24. Dezember ein Date. Ich freu mich schon, Misaki.“, raunte der Silberhaarige gegen Misaki's Ohr.

„Was?! Das ist doch kein Date, du alter Perversling!!“, fauchte Misaki und versuchte sich vergebens aus Usagi's Umarmung zu befreien.
 

Für den Rest des Abends dachte Misaki nicht ein einziges Mal mehr an seine schlechte Matheklausur – Jetzt hatte er mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen.

16. Dezember - Die Sternschnuppe (Naruto)

„Eine sternklare Nacht, seid langem nicht mehr.“ grummelte der junge Mann so vor sich hin. Er saß mit seiner Frau in der neugewonnen Wohnung, als sein Blick auf das große Fenster traf und ihm der schöne Anblick zu Gute kam.

„Traumhaft!“ Kurz danach spürte er zwei schlanke Arme, um sein Oberkörper schlingen.

„Das sollten wir öfters machen.“ Ein kurzes Kichern war Seitens der schönen Frau zu hören.

Von dem langsam genervten Mann kam nur ein kurzes Brummen als Antwort.

Nicht dass er die so seltene Zweisamkeit nicht möchte, aber er musste immer Angst haben, dass seine zwei quirligen Töchter reinplatzten und sie bei intimeren störten.

Und in dieser Nacht würde seine Frau es beim jugendlichen Knutschen nicht belassen wollen, dafür kannte er seine Frau Ino einfach zu gut.

Er zog seine Frau auf seinen Schoß und flüsterte ihr paar unverständliche Worte in ihr Ohr.

Daraufhin blickte sie erwartungsvoll aus dem riesigen Fenster.

Ihre Augen strahlten voller Glück und Hoffnung, als würde sie auf etwas sehr schönes warten.

„Und wie lange muss ich warten?“ Für ihn war klar, dass diese Frage früher oder später kommen würde. Doch hatte er beschlossen nicht auf diese kindliche Frage seiner Frau zu antworten.

Er nahm sich eine der Erdbeeren, die in einer Schüssel vor ihm stand und steckte diese in seinen Mund.

Ino verdrehte nur die Augen, wusste sie nun, dass ihr Mann Shikamaru nicht darauf antworten würde. Sie blickte nun wieder gespannt aus dem Fenster und kuschelte sich nur noch mehr an Shikamarus Brust.

„Mama, Papa wir können nicht schlafen!“, trotzig standen die Zwillinge an der Wohnzimmertür.

Elisabeth die zwei Minuten ältere hatte gesprochen.

„Kommt her ihr beiden“ Ino streckte ein Arm ihren Kindern entgegen.

Wussten doch beide Elternteil, dass beide nicht mehr ins Bett gehen würden, bis diese nicht auch ins Bett verschwinden würden.

Kathleen und Elisabeth tobten auch gleich zu ihren Eltern und kuschelten sich zu ihnen.

Natürlich bedienten sich beide an dem süßen Vorrat, der Eltern und fragten sich auch gleich, was ihre Eltern im Wohnzimmer auf dem Boden trieben.

„Wir machen ein Picknick, meine Lieben und warten auf eine Sternschnuppe.“ Sofort strahlten die Kinder vor Glück, heute Nacht noch eine Sternschnuppe erleben zu dürfen.

17. Dezember - Einen Tag mit meinem Feind - Teil 2 (Harry Potter)

Ein Tag mit meinem Feind Teil II
 

„Komm endlich, Wiesel“, zischte Malfoy neben mir verärgert, packte meinen Arm und zog mich hinter sich her. Darauf erwiderte ich nichts, verkniff mir eine entsprechende Antwort abzugeben und ging einfach mit gesenktem Kopf neben dem Frettchen her, seufzte schwer.

Mühsam unterdrückte ich den Reflex mich zu Hermine und Harry umzudrehen, die jeweils Professor McGonagall und Professor Snape gezogen hatten und sich regelrecht freuten, einen ganzen Tag mit ihnen verbringen zu dürfen. Warum hatte ich nur so ein Pech?, jammerte ich in Gedanken, während ich wortlos mit Malfoy das Hauptportal von Hogwarts passierte und wir uns auf den Weg nach Hogsmead machten, glaubte ich zumindest.
 

Still gingen die Schlange und ich nebeneinander her. Irgendwann löste das Frettchen auch seinen schmerzenden Griff um meinen Arm, den ich sofort aus dessen Reichweite brachte.

Schließlich brauchte ich den noch in der Zukunft. Malfoy warf mir einen scharfen Blick zu und bedeutete mir ihm zu folgen.

Stumm kam ich dieser Aufforderung nach, blickte gen Boden und vergrub meine behandschuhten Hände in den Taschen meiner Jacke. 10 Minuten vergingen so und langsam fragte ich mich, ob Slytherins ungekrönter Eisprinz heute Morgen etwas Falsches gegessen hatte.

Denn normalerweise ließ er nie eine Gelegenheit aus Hermine, Harry und mich fertigzumachen und schon gar nicht, wenn Malfoy einen von uns alleine zwischen die Finger bekam.

Höchstwahrscheinlich würde das große Donnerwetter noch kommen und ich sollte mit meiner Vermutung recht behalten.

Ohne, dass ich es bemerkte, blieb das Frettchen plötzlich stehen und da ich ja immer noch auf den Boden blickte, rasselte ich ungebremst in ihn hinein, was mich erschrocken auf keuchen ließ.
 

Darüber natürlich nicht erfreut, wirbelte Malfoy zu mir herum, griff nach meinen beiden Handgelenken und drückte mich nach hinten.

Da ich von dem Zusammenstoß mein Gleichgewicht noch nicht widererlangt hatte, kam, was kommen musste. Ich fiel direkt nach hinten in den weichen Pulverschnee und weil der Slytherin meine Handgelenke immer noch in einen unnachgiebigen Griff hielt, fiel dieser auf mich und presste mir durch sein Gewicht die Luft aus den Lungen.

Mir blieb nur ein kurzer Moment, um die Situation zu erfassen, bevor sich Malfoy auch schon mit funkelndem Blick über mich beugte. Mir dieser Nähe mehr als nur schwer bewusst sein, versuchte ich mich unter ihm hin durchzuwinden, was mir aber durch sein Gewicht nicht leicht gemacht wurde. Dem Frettchen passte das natürlich überhaupt nicht.

Er verstärkte den Griff um meine Handgelenke, die dieser über meinen Kopf in den Schnee drückte und mittlerweile wirklich wehtaten, presste mich zusätzlich mit seinem Becken runter.

„Verdammt, Malfoy. Lass endlich los“, schrie ich ihn lauthals an, weil auch langsam der Schnee durch meine Kleidung drang und mir kalt wurde. „Vergiss es, Wiesel.Wir beide werden uns jetzt mal ausführlich ohne deine Freunde unterhalten“, schnarrte der Slytherin kalt zurück. Ich dachte nicht im Entferntesten daran aufzugeben. Denn das würde bedeuten mich vollkommen auszuliefern.
 

Also rangen wir beide einige Minuten miteinander, in denen schnell klar wurde, wer diesen Kampf gewinnen würde.

Zu meinem Leidwesen war nicht ich derjenige. Schwer atmend gab ich meine Abwehr schließlich auf, löste meine Körperspannung und blickte einfach nur in das Gesicht meines Feindes.

An diesem war der Kampf allerdings auch nicht spurlos vorbeigegangen, weil er nun wirklich mit seinem ganzen Gewicht auf mir saß, wobei das Frettchen sich vorher zumindest noch ein bisschen auf den Boden abgestützt hatte. Meinen Blick erwidernd fielen ihm einige Haarsträhnen ins Gesicht und ich stellte erst jetzt fest, dass seine Haare heute gar nicht zurück gegellt waren, wie es sonst der Fall ist.

„Wenn ich jetzt deine Handgelenke loslasse, wirst dann ruhig liegen bleiben?“, fragte mich Malfoy mit zusammengepressten Lippen.

Wortlos nickte ich, spürte im nächsten Moment, wie der unnachgiebige Griff gelöst wurde und das Blut wieder normal zirkulieren konnte.

Erleichtert zog ich meine Arme zurück und rieb mir die roten Handgelenke, während der ungekrönte Eisprinz von Slytherin sein Gewicht weiter nach hinten verlagerte.

Prompt stoppte ich meine Bewegungen, versteifte mich, da das Frettchen nun auf einer sehr prekären Stelle saß.
 

„Malfoy, könntest du bitte“, murmelte ich undeutlich vor mir hin. „Was könnte ich, Wiesel?“,, stellte sich dieser dumm, obwohl ich an seinen wissenden Ausdruck in den sturmgrauen Augen genau wusste, dass ihm durchaus bewusst war, was ich meinte.

„Du weißt genau, was ich mein!“, spuckte ich mit rotem Kopf aus und wollte mit meinen Händen nach ihm greifen, wenn er nicht spurten sollte.

Mit seinen schnellen Reflexen hatte ich jedoch nicht gerechnet. So schnell, wie das Frettchen meine Handgelenke wieder unter Kontrolle hatte, konnte ich gar nicht gucken.

„Nicht so schnell, Weasley“, bildete sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht. Ich ahnte nichts Gutes.

„Wie hättest du es gerne, Ron?“, fragte Malfoy schelmisch und genoss förmlich meine Scham.

Die Tatsache, dass er meinen Vornamen benutzte, brachte mich so aus dem Konzept, dass ich nichts erwiderte und der Slytherin dies natürlich sofort ausnutzte, indem er sein Becken gegen meines kreisen ließ.
 

Ich keuchte erschrocken, wehrte mich instinktiv, was nur noch mehr Reibung erzeugte und ich langsam ein kleines Problem in meiner Hose bekam. Bei dieser Erkenntnis hielt ich sofort still, während die Schlange mit ihren Stößen fortfuhr und mich wirklich in Bedrängnis brachte.

„Stopp, Malfoy. Bitte, hör auf“, wimmerte ich verzweifelt, kniff meine Augen fest zusammen, in denen sich allmählich Tränen sammelten.

„Bitte“, hauchte ich, schluchzte auf, wobei die Tränen nun unaufhaltsam meine Wangen hinab liefen, sich im Schnee verloren.

Und tatsächlich stoppten die Bewegungen, das Becken des älteren Jungen an meines gepresst.

Da waren Hände, groß und warm, die sanft mit den Daumen meine Tränen wegwischten.

„Schhhh, Ron. Beruhige dich. Ich werde an dieser Stelle aufhören“, versicherte mir Draco.
 

Erleichterung überfiel mich und vor Dankbarkeit schlang ich meine Arme um seinen Nacken, zog ihn zu mir herunter und vergrub das Gesicht in der Halsbeuge. Malfoy ließ es wortlos geschehen, streichelte mir behutsam über den Rücken und wartete bis ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte. Doch bei mir wollte sich diese Ruhe nicht einstellen.

Dies bemerkte auch Draco und handelte umgehend. Er löste sich soweit von mir, dass der ältere Junge sich zu mir runter beugen konnte und mich mit einem für ihn geringen Kraftaufwand einfach so auf seine Arme hob. Wortlos ließ ich es geschehen, lehnte mich gegen ihn, wollte nur noch zurück in die Wärme und dieses ganze Erlebnis vergessen.

Den Wunsch mit der Nähe nach Wärme würde mir erfüllt werden, doch bei dem anderen Teil hatte ich so meine Bedenken. Darüber machte ich mir jetzt aber keine weiteren Gedanken, weil Draco gerade ansetzte zu sprechen. „Du bist durchgefroren und musst ins Warme.

Da ich noch ein paar Stunden habe, werden wir diese in meinem Zimmer verbringen. Dort kannst du dich ausruhen“, wandte sich Malfoy schon mit mir auf den Armen um und trat den Rückweg an.

„Danke, Draco“, murmelte ich schlaftrunken, suchte seine Nähe und Wärme. Die letzten Worte, die ich hörte, bevor ich ins Land der Träume rüber glitt, waren folgende: „Heute gehörst du ganz mir. Das ist ein Versprechen. Und Slytherins stehen zu ihren Versprechen.“

18. Dezember - Weihnachten zusammen mit einem Kind (Junjo Romantica)

Es war 17:00 Uhr, als der 34-jährige Literaturprofessor Miyagi Yo die Universität verließ, um wie immer den Nachhauseweg anzutreten. Äußerlich wirkte er leicht angespannt, weshalb er sich wohl auch sofort eine Zigarette anzündete. Er rechnete schon fest mit seinem täglichen, 17-jährigen Problem.

Und tatsächlich: Noch bevor er sein Auto überhaupt erreichen konnte, stellte sich ein junger Mann in den Weg des hoch gewachsenen Professors und starrte entschlossen zu diesem herauf.

Dies war also Miyagi's 17-jähriges Problem - Shinobu Takatsuki.

Miyagi gab bloß ein genervtes Brummen von sich und ließ dabei ein bisschen von dem Zigarettenrauch aus seinem Mundwinkel entweichen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen ging Miyagi an dem Jungen vorbei und steuerte sein Auto an, jedoch kam er nicht sonderlich weit, da Shinobu bereits nach Miyagi's Arm gegriffen hatte, um ihn zum Stehen zu bringen.
 

„Was willst du denn schon wieder, Junge?“, brummte Miyagi genervt und blickte aus dem Augenwinkel zu Shinobu runter.

„Das weißt du ganz genau, Miyagi!“, entgegnete Shinobu bloß mit grimmiger Miene.
 

Miyagi wusste natürlich ganz genau was der Junge von ihm wollte, der bereits seit mehreren Tagen wie ein junger Hund hinter ihm herlief. Er ging auf Shinobu's Bemerkung allerdings nicht weiter ein und marschierte einfach weiter Richtung Auto. Inzwischen zeichnete sich eine leichte Ader an Miyagi's Schläfe ab, da Shinobu noch immer seinen Arm festhielt, während er weiter ging.
 

„Ich hab's doch schon gestern gesagt – Nein!“, murmelte Miyagi genervt und kramte nebenbei schon mal seine Autoschlüssel aus seiner Manteltasche.

„Und warum nicht?“, harkte Shinobu nach und marschierte weiterhin neben ihm her.

„Weil ich nunmal keine Lust habe mit einem Kind Weihnachten zu verbringen.“

„Ich bin kein Kind mehr, verdammt!“, fauchte Shinobu nur und ließ Miyagi's Arm energisch los.

„Sicher.“, Miyagi hob nur kurz eine Augenbraue und schloss nebenbei sein Auto auf und warf schon mal seine Tasche auf die Rückbank. Shinobu war nun ungewöhnlich still, weshalb Miyagi kurz zu ihm runter blickte. Der 17-jährige stand nun still mit gesenktem Blick da und schwieg.

Miyagi seufzte.

„Was ist denn nun schon wieder?“

„Hast du wirklich keine Lust an Weihnachten etwas mit mir zu unternehmen?“, fragte Shinobu erneut, doch nun sprach er etwas leiser.

Miyagi musterte Shinobu's Gesicht unbewusst einen Moment, wandte seinen Blick dann aber wieder von dem Jungen ab und machte seine Zigarette im Schnee aus.

„Komm.“, Miyagi stieg bereits ins Auto ein. „Ich setz dich Zuhause ab.“

Shinobu guckte kurz zu Miyagi, der sich schon anschnallte und den Motor des Autos startete, woraufhin er sich zu Miyagi ins Auto gesellte.
 

Nach gut 15 Minuten schweigender Fahrt hielt Miyagi in Shinobu's Straße an.
 

„Da wären wir.“, Miyagi warf eine kurzen Blick zu Shinobu, der still auf dem Beifahrerplatz saß und den Schnee beobachtete, wie er sich allmählich auf der Windschutzscheibe nieder ließ.

„Also? Was ist nun mit Weihnachten?“, fragte Shinobu erneut, wandte seinen Blick aber nicht von den fallenden Schneeflocken ab. „Wir müssen ja nicht den ganzen Tag miteinander verbringen. Aber vielleicht können wir ja eine kleine Runde über den Weihnachtsmarkt drehen...“
 

Miyagi atmete schwer durch und strich sich nachdenklich durch das rabenschwarze Haar.

„Also schön...Aber nur über den Weihnachtsmarkt. Nichts weiter, verstanden?“ Miyagi wusste ganz genau, auf was es der 17-jährige normalerweise abgesehen hatte.

Shinobu brummte nur leise, war aber schließlich zufrieden und nickte einverstanden.

„Nur über den Weihnachtsmarkt.“, nun wandte auch Shinobu seinen Blick zu Miyagi.

„Na los.“, forderte er Shinobu nun auf und nickte dabei zu seinem Haus. „Ab mit dir.“

Shinobu schmunzelte über Miyagi's ruhige Forderung, kam dieser aber schließlich nach, indem er aus dem Auto ausstieg. Als Shinobu vorne um das Auto ging, um zu seinem Haus zu gehen, warf er Miyagi noch einen dankenden Blick zu, welchen Miyagi aus dem Augenwinkel wahrnahm.
 

Als Shinobu schließlich im Haus verschwand, griff sich Miyagi seufzend ins Haar. Jetzt hatte er sich auch noch freiwillig auf ein Weihnachtstreffen mit diesem seltsamen Kind eingelassen.

19. Dezember - Der Sternenwanderer (Naruto)

19. Dezember, der Ruhetag aller Menschen in der Narutowelt, der letzte Sonntag vor Weihnachten, auch bekannt als der vierte Advent.

Der Tag den die Eltern oder die Erwachsenen nutzen, um die letzten Vorbereitungen für Heiligabend hinzubekommen.

Mikoto die fröhlich dabei war Plätzchen zu backen, wartete nur darauf, dass ihr Mann Fugaku den Tannenbaum aufgestellt bekam.

Sie hatte nicht umsonst ihre drei süßen Kinder in die eisende Kälte geschickt, damit diese nicht mitbekamen, wie sie den Tannenbaum mit ihren schönen lila Tannenbaumkugel und den leuchtenden Lichterketten schmückte.

Es war Tradition, dass die Kinder erst den Tannenbaum sahen, wenn dieser schon geschmückt war.

„Mikoto, ich bin fertig. Du kannst anfangen den Tannbaum zu schmücken.“

Fugaku rief schon fast gestresst aus dem Wohnzimmer in die Küche.

Mikoto hingegen verdrehte nur vergnügt mit den Augen und machte sich dabei, die letzte Ladung an Plätzchen aus dem Ofen zu holen. „Perfektes Timing“

Und schon, war sie im Wohnzimmer dabei, die Lichterketten richtig, um den Tannenbaum zu legen.

Die Kinder von Mikoto, um die sie sich etwas Sorgen machte, während sie den Tannenbaum verschönerte, hatten ihren Spaß in dem nahe liegendem Wald.

Itachi und Sasuke spielte verstecken, wobei Itachi immer als Gewinner hervorging, so dass Sasuke bald keine Lust mehr an dem Spiel hatte und sich zu seiner jüngeren Schwester Shizuka gesellte.

Er strich ihr über die Haare. „Itachi, ich möchte nach Hause. Mir ist kalt und Shizu ist auch schon ganz blass.“

Itachi kicherte indessen auf. „Mama ist sicher noch nicht fertig. Aber sie hat mit etwas Geld mitgegeben, da sie wusste, dass du rumnörgeln würdest.

Ich kann dir für das Geld einen heißen Kakao und der kleinen Shizu ihren Lieblingsbrei kaufen.“

Sasuke war sofort Feuer und Flamme, während seine kleine Schwester eigentlich noch viel lieber im Schnee gespielt hätte. Doch wurde sie von ihrem großen Bruder Itachi hochgehoben und zum nächsten Cafe in Konoha getragen.

Zufrieden mit sich und der Welt gab Itachi seinem kleinem Bruder und seiner kleinen Schwester im Cafe “Der Sternenwanderer“ einen Kakao und einen Brei aus.

20. Dezember - Schneemann oder doch Eismann (Naruto)

Gemütlich schaute sie von der Couch aus dem Fenster und erblickte auch sofort ihre beiden kleinen aufgeweckten Kinder Naruto und Ai.

Zusammen bauten sie mit ihrem Vater Minato einen Schneemann. zumindest versuchten die Drei sich daran.

Sie waren noch nicht sehr weit gekommen, kein Wunder bei den drei Chaoten.

Kushina musste bei den Gedanken schmunzeln, dass die Kinder vom Aussehen ganz nach dem Vater kamen und vom Charakter ganz nach ihrem kam.

Dies ermutigte sie auch, zu ihrer Familie rauszugehen und ihnen zu helfe.

„Wenn wir fertig sind, gebe ich euch ein Eis in der nächsten Eisdiele aus.“

Und schon hatte sie ganze Aufmerksamkeit ihrer Familie.

„Alle Eisdielen haben doch in Konoha geschlossen, Mama!“

Kushina musste grinsen, natürlich wusste sie es besser. „Naruto, lass dich überraschen. Du bekommst dein Eis, nachdem wir den Schneemann fertig haben.“

Eiligst nickte Naruto und bekam auch gleich strahlende Augen, auch war seiner Zwillingsschwester Ai anzumerken, dass sie sich über das baldige Eis freute.

Nach etlichen Schneeballschlachten und neu versuchen den Schneemann zu bauen, machten sich die vier Chaoten auf den Weg zum Eismann.

„Sind wir bald da Mama? Ich hab Hunger, Mama! Wie spät ist es?“

Kushina fing leicht an zu lachen.

„Nur noch schnell um die Ecke meine kleine Maus.“

Ai blickte zu Naruto, dieser grinste sie nur frech an und schon waren beide Kinder vorgelaufen.

Die beiden staunten nicht schlecht als sie um die nächste Ecke bogen, dort stand doch echt ein kleines Häuschen mit der Aufschrift Eisdiele.

„Na, hab ich euch zu viel versprochen. Geht schnell rein, sonst ist das Eis gleich weg.“

Es war nur noch ein knurren seitens von Minato zu hören, da waren die kleinen Kinder und das große Kind schon in der Eisdiele verschwunden.

Ei

21. Dezember - Dance with me - Teil 2 (Die Gilde der Schwarzen Magier)

Dance with me 2 (SoneaxAkkarin)
 

Die Masse aus Roben teilte sich, als sie eintrat. Mit wachsamen Blick wurde sie gemustert, aber sie wusste mit diesem Blicken umzugehen. Automatisch fing sie an zu Lächeln, als sie eine vertraute Gestalt in grünen Roben sah, die genauso freudestrahlend auf sie zukam und sie in die Arme schloss.
 

„Es ist schön dich wiederzusehen, Sonea.“, flüsterte er ihr ins Ohr, verstärkte seinen Griff ein wenig.
 

„Es ist auch schön dich wiederzusehen, Patrick.“, hauchte das Mädchen entzückt, drückte sich dann aber von ihm weg, als sie das dezente Räuspern eines älteren Magiers vernahm, der anscheinend ungeduldig wurde. Genervt verdrehte sie die Augen. „Das sie auch immer so ungeduldig sein müssen!“
 

„Sie können es halt kaum erwarten, dass deine Tanzstunde beginnt. Kannst dir was drauf einbilden!“, schmunzelte Patrick Sonea an, die einer seiner engsten Freunde außerhalb der Gilde war.
 

„Also, wen haben wir heute Neues da, den ich quälen darf?“, fragte Sonea glucksend, wandte sich dabei an ihrem besten Freund vorbei, um sich die neuen Gesichter aus der Menge der Magier und Magierinnen zu picken.
 

Und da stachen ihr sofort die zwei Robenfarben ins Auge, die sie noch nie gesehen hatte. Blau und schwarz. Was diese Farben wohl für eine Stellung in der Gilde inne hatten? Fragend schaute sie die zwei dunkelhaarigen, großgebauten Männer an, die nicht vortreten wollten, um sich vorzustellen, obwohl es eigentlich so Standard war, wenn man in einer Gruppe neu war. Schulterzuckend trat sie vor.
 

„Also, ich bin Sonea, Ihre neue Tanzlehrerin für die nächsten drei Monate, wenn sie nicht vorher einen Nervenzusammenbruch erleiden oder freiwillig das Weite suchen.“, einige Augenbrauen der Neulinge wurden irritiert hochgezogen, bei ihrer Rede. „Sobald Sie diesen Tanzsaal betreten, sind Sie nicht länger eine Magierin oder ein Magier der Gilde. Hier sind Sie ein ganz normaler Mensch, der lediglich das Tanzen lernen möchte und so möchte ich auch, dass Sie sowohl sich gegenseitig verhalten, als auch gegenüber der Tanzlehrer und Assistenten…In diesen Räumen sind Sie einfach nur sie selbst.“, endete sie und beobachtete erfreut die positiv überraschten Gesichter, obwohl die beiden Männer der blauen und schwarzen Roben noch nicht vollkommen überzeugt schienen.
 

Aber das ließ sie einrichten.
 

„Gut, so viel dazu. Zu den Neulingen komme ich gleich, ansonsten wird Bonny mit etwas Musik dafür sorgen, dass Ihnen der Arsch auf Grundeis geht. Die erste halbe Stunde ist Aufwärmen, Paare werden selbstständig gebildet, alle Tänze sind erlaubt, solange Sie nicht vorhaben sich die Knochen zu brechen!“, sagte sie und gab Bonny ein Zeichen, die Musik aufzudrehen, auf die die meisten nur gewartet zu haben schienen und freudig ihre Tanzpartner vom letzten Mal suchen, um mit ihnen einen schwungvollen Cha Cha Cha anzustimmen.
 

Währenddessen begab sich Sonea zu den zwei Neulingen, die außer ihren andersfarbigen Roben auch noch imposante Gestalten vorzuweisen hatten. Sie überragten Sonea um mehr als einen Kopf, ließen sie wie einen richtigen Zwerg wirken. Der Mann in den blauen Roben strahlte eine gute, liebevolle Aura aus und sah sie mit einem durchdringenden Blick mit seinen dunklen Augen an, der auf sie auf Anhieb sympathisch wirkte, was man von seinem Freund nicht gerade behaupten konnte. Die schwarze Robe ließ ihn beinahe wie ein Gespenst wirken, mit seiner bleichen Haut, die einen starken Kontrast zu seinem Aufzug bildete. Die langen Haare streng in einem Zopf im Nacken zusammengebunden, versuchte er sie ihn Grund und Boden zu starren, aber innerlich winkte das Mädchen ab.
 

Magier jagten ihr schon lange keine Angst mehr ein.
 

„Sie sind also unsere zwei Neulinge.“, schmunzelte sie und konnte sich dabei ein Grinsen nicht verkneifen, als sich das Gesicht des schwarzen Mannes noch dunkler verzog.
 

Sein Freund, zu mindestens schien es ihr so, da sie eine tiefe Vertrautheit der beiden Männer spürte, lenkte versöhnend ein.
 

„In der Tat und wir freuen uns Ihre Bekanntschaft zu machen.“
 

„Welche Tänze beherrschen Sie bereits oder müssen wir einen Grundkurs mit Ihnen machen?“, fragte das Mädchen, da sie, um ein genaues Tanzprofil der beiden erstellen zu können, einige Daten von ihnen benötigte.
 

„Um ehrlich zu sein beherrsche ich bereits alle Tänze, aber Sie wurden mir wärmstens von einem guten Freund empfohlen, deswegen wollte ich mich bei Ihnen erkundigen.“, äußerte der Magier und schien kurz davor zu sein, seinem Freund den Ellenbogen in die Rippen zu jagen, wenn er nicht endlich selbst den Mund für sich aufmachte.
 

„Nennen Sie mich Sonea!“, entgegnete Sonea und erntete dafür einen überraschten Blick. „Wir legen in diesen Räumen keinen Wert auf Höflichkeit. Sie sind ein Mensch, ich bin ein Mensch, also können wir uns duzen.“, erläuterte sie, damit sie verstanden wurde.
 

Angenehm nahm der Magier diese Wendung des Gespräches auf. Die folgenden Wochen und Monate dürften sie interessant gestalten. „Oh…wenn das so ist, Sonea, nenn mich bitte Lorlen und das hier neben mir ist…“
 

Mit einer forschen Handbewegung brachte sie Lorlen zum Schweigen, welcher daraufhin inne hielt. Entschuldigend lächelte Sonea, ehe sie sich an den dunklen Magier wandte.
 

„Da Sie bisher ihren Freund für sich sprechen ließen, werde ich sie durch die Mangel drehen. Ich möchte Sie auffordern mit mir zu tanzen, vielleicht finden wir dann heraus, welche Wette sie verloren haben, dass Sie hierher kommen mussten und welche Tänze sie bereits können…und vielleicht auch Ihren Namen.“, sagte sie eindringlich, kein Nein akzeptierend.
 

Mit einer gefährlich zuckenden Augenbraue hielt der Schwarzmagier der frechen, jungen Frau den Arm hin, auf den sie ihren bettete, während sie zur Tanzfläche schlenderten, die Blicke von Patrick und Lorlen geflissentlich ignorierend, und sich in Tanzposition begaben, die rechte Hand des Schwarzmagiers auf ihrem schmalen Rücken, ihre linke Hand auf seine Schulter gebettet, beide freie Hände zu einem Körbchen verpflochten.
 

Knurrend beugte sich der finstere Mann zu ihr herüber, blieb erst dicht vor ihrem Gesicht stehen, sodass sie bereits seinen heißen Atem auf ihren Wangen spüren konnte. Ihr Blick richtete sich mutig auf seine funkelnden Augen, die sich in ihre bohren wollten.
 

„Mein Name ist Akkarin!“, erscholl seine kraftvolle Stimme.
 

Im nächsten Moment wurde sie für eine Drehung herumgewirbelt…
 

Ende

22.Dezember - Die weißen Gärten

Die weißen Gärten (SoneaxAkkarin)
 

Ich wusste, ER hatte sie geschrieben:
 

Die kleine, schlichte Karte, die ich in meinen mittlerweile zittrigen Händen hielt, die von der Kälte, die draußen in den schneeverwehten Gärten herrschte, schon ganz steif gefroren waren.
 

Leider hatte ich keinen Mantel zum Weihnachtsball der Gilde mitgehabt, auf dem sich Novizen, Lehrer und einfache Magier bis zu hohen Persönlichkeiten tummelten, um einen angenehmen, ruhigen Abend miteinander zu verbringen und nur ganz am Rande das alljährliche Weihnachtsfest zu feiern, welches alle Jahre wieder kam.
 

Mein Atem bildete kleine Wölkchen vor meinem Gesicht, ehe sie sich wie Nebel verzogen.
 

Zu mindestens hatte ich Glück, dass es nicht schneite, sonst wäre ich in meinem grünen, elegant geschnittenem, aber zu dünnen Kleid schon längst durchgefroren gewesen, da ich allgemein auf Wärmezauber oder ähnlichem verzichtete, im Gegensatz zu vielen anderen Magiern, die sich ihre Fähigkeit nur zu gerne zu Nutze machten.
 

„Warte in den Gärten auf mich.“
 

Stand in einer wunderschön geschwungenen Schrift auf der Karte, die mir einer der Kellner überreicht hatte, als ich einen Moment für mich gewesen war, fernab von anderen Menschen.
 

Ich hatte mir keinen Reim darauf machen können, warum gerade ER mir eine derartige Nachricht schreiben würde, vielleicht war es auch nur ein dummer Novizenstreich, auf den ich mal wieder hineinfiel, Regin gingen schließlich niemals die Ideen aus mich zu quälen, aber dieses eine Mal wollte ich auf mein Herz anstatt meinem Verstand hören und so fand ich mich in den weißen Gärten wieder, in denen man kaum noch den Fußweg von einem normalen Strauch unterscheiden konnte, es sei denn man lief geradewegs in eine weiße Wand hinein, dann wusste man genau, dass es entweder ein Strauch oder ein Baum gewesen war, in den an genagelt war.
 

Obwohl ich schon mehr als fünf Minuten hier zubrachte, kam die Person der Nachricht nicht und ich fing unwillkürlich an mich zu fragen, ob ich nicht doch auf einen Scherz hineingefallen war, als sich unvermittelt ein Wärmeschild um mich herum bildete, der mir eine Gänsehaut auf die kalten Arme trieb.
 

Da sich allerdings niemand vor mir befand, konnte die Person, die den Schild heraufbeschwört hatte, nur hinter stehen.
 

Seine Magie war wie immer kaum zu spüren, schien keine Persönlichkeit zu haben, deswegen erkannte ich ihn auch sofort. Jede andere Person, die ich kannte, hatte eine Aura, die ihre Persönlichkeit ausstrahlte, nur bei ihm fühlte man nie etwas.
 

Egal wann.
 

„Du erkältest dich, Sonea“, ertönte die dunkle Stimme des Hohen Lords hinter mir.
 

Innerlich musste ich erst einmal tief durchatmen, um mein aufgeregtes Gemüt zu beruhigen, welches sich mit nervösen Gesten ausdrücken wollte.
 

„Im Gegensatz zu anderen bin ich abgehärtet, ich werde nicht krank.“, erwiderte ich, drehte mich ruhig zu ihm um, um seine Silhouette im fahlen Mondlicht ausmachen zu können, die sich wie ein krasser Gegensatz mit seinen schwarzen Roben abhob.
 

Er erwiderte meinen Blick mit seinen fast schwarzen Augen, die mir in meiner Anfangszeit als Novizin mehr als nur Angst eingejagt hatten. Jetzt jedoch…Ich wusste selbst nicht wann, aber meine Gefühle hatten sich ihm gegenüber verändert…
 

Verstohlen musterte ich ihn. Seine schwarze Robe ließ ihn wie ein Geist durch seine bleiche Haut erscheinen, obwohl er durchaus schlank war, besaß er auch Muskeln, die an genau den richtigen Stellen meiner Meinung nach saßen. Sein langes Haar trug er offen, was ich in der Öffentlichkeit nur sehr selten bei ihm beobachtet hatte. Seine Gesichtszüge waren undeutbar, aber wenigstens nicht feindselig oder spöttisch, wie ich ihn in meiner Gegenwart eigentlich meistens gesehen hatte.
 

„Wieso habt Ihr mich herbestellt, Hoher Lord?“, fragte ich ohne Umschweife.
 

Ich gehörte nicht zu den Menschen, die um den heißen Brei herumredeten, egal welche Person vor mir stand und wenn es der König von Kyralia selbst gewesen wäre.
 

Ein amüsiertes Glucksen löste sich aus seiner Kehle, deutlich konnte ich das beinahe hochziehen seiner Mundwinkel zu einem Lächeln erkennen, ehe er seinen Blick durch die schneebedeckte Umgebung wandern ließ.
 

„Dieser Garten hat in der Winterzeit eine tiefgehende Bedeutung für viele Magier und Magierinnen. Weißt du welche?“
 

Ich wusste zwar nicht, was er mit dieser Frage meinte, aber ich versuchte mir einen Reim darauf zu machen. Schon in der Zeit, als die Gilde mich gefangen genommen hatte, hatte ich aus Lord Rothens Gästezimmer die weißen Gärten sehen können, in denen sich besonders Abends fast nur Paare versammelt hatten und einen entspannten Spaziergang zu zweit machten.
 

Mein Herz setzte einen Moment aus, nur um schneller weiter zu schlagen.
 

Intensiv spürte ich seinen Blick auf mir ruhen, erwiderte ihn schon aus reinem Protest, was ihn nur noch mehr in Amüsement zu versetzen schien. Mir jedoch, war diese Situation durchaus ernst!
 

„Die Gärten sind ein allgemeiner Ort zum Spazierengehen, hier tummeln sich jeden Tag zich Leute, wenn Ihr mir also etwas zu sagen habt, drückt euch genauer aus!“, verlangte ich, meine Nervosität mit allen Mitteln verbannend.
 

Mittlerweile hatte ich kein gutes Gefühl mehr bei der Sache, im Gegenteil, wieder kam ich mir wie die Maus vor der Katze vor, die sich schon gefährlich verlockend die Zähne leckte.
 

Wenn ich mit mir selbst in Konflikt stand, hatte ich die nervige Angewohnheit, meine Umgebung nicht mehr wahrzunehmen. Das bereute ich jetzt zutiefst.
 

Weiche, aber kühle Lippen legten sich auf meine. Eine Hand wanderte um meine Hüfte, drückte mich bestimmend an den größeren Körper, der mehr als nur Wärme versprach, die andere spielte mit ein paar langen Strähnen meines Haares, die mir bereits aus meiner Hochsteckfrisur gefallen waren.
 

Ich wollte keine Luft mehr holen, nur noch entsetzt sein, aber ich konnte nichts anderes als in diese dunklen, fast schwarzen Augen zu starren, die meine mit ihrem Blick magisch anzuziehen schienen.
 

Langsam löste sich Akkarin von mir, blieb mir dennoch so nahe, dass ich mühelos seinen Atem über mein Gesicht streichen spürte.
 

„Diese Bedeutung, kleine Sonea, wirst du noch früh genug herausfinden.“
 

Ende

23. Dezember - Wohlbefinden (Star Wars)

Nur für den Fall, dass irgendwem die Info unbekannt sein sollte. Xanatos war vor Obi-Wan Qui-Gons Padawan. Er ist dann aber zur dunklen Seite übergelaufen und hat Qui und Obi das Leben ein bisschen schwer gemacht.
 

Wohlbefinden
 

Erst dann, wenn man weit von dem Ort entfernt ist, den man Zuhause nennt, erkennt man die Kleinigkeiten, die genau diesen Ort ausmachen.

Erst wenn einem richtig kalt ist, dann lernt man die schwache Wärme der Wintersonne zu schätzen.

Wenn es dunkel ist, lernt man das Licht zu vermissen.

Das Weltall ist so unendlich groß, dass man sich in sein beengtes Apartment zurückwünscht, wenn man es bereist.

Man sagt, dass man sich immer das wünscht, was man in dem Moment nicht hat.

Doch jetzt hier, in genau diesem Moment, da war Xanatos völlig zufrieden.

Es war einer jener süßen Momente völligen Wohlbefindens.

Den Tag über war es kalt gewesen und er war die ganze Zeit über draußen gewesen und hatte den fallenden Schnee aus nächster Nähe bewundert.

Manchmal hatte er sich übermütig in den Schnee fallen lassen und einen Schneeengel gemacht.

Schließlich war es sein Meister Qui-Gon Jinn gewesen, der Xanatos daran erinnert hatte, dass er bereits vierzehn war und keine vier mehr.
 

Qui-Gon und Xanatos befanden sich zwar nicht im Jedi-Tempel auf Coruscant, doch der kleine abgeschiedene Planet auf dem sie sich befanden erfüllte alles, was ein Zuhause brauchte.

Der Schwarzhaarige saß auf einem kleinen Sofa in eine warme Decke gehüllt. In einer Hand hielt er ein fesselndes Buch und in der anderen eine Tasse mit dampfenden Früchtetee.

Die Wärme des Kaminfeuers leckte an Xanatos’ unter der Decke verstecken Füßen.

Die Flammen knisterten fröhlich und verbreiteten durch das Verbrennen von Tannenzapfen einen angenehmen Geruch von frisch geschlagenem Tannenholz, der sich mit dem Duft von warmen Waffeln vermischte, der aus der Küchenzeile zu Xanatos herüberwehte.

Langsam und ohne mit dem Lesen aufzuhören führte Xanatos seine Tasse zum Mund und nahm einen Schluck.

Unterbewusst konnte er hören, wie die Tüte Puderzucker knisterte, als Qui-Gon die frischen Waffeln bestreute.
 

Gerade als der Padawan umblättern wollte, nahm Qui-Gon neben ihm auf dem Sofa platz und stellte ihm einen Teller auf den Schoß.

Leise seufzend schloss Xanatos sein Buch und warf seinem Meister einen kurzen dankbaren Blick zu.

Er hoffte, dass Qui-Gon jetzt nichts sagen würde.

Denn wenn er es doch tat, dann wäre dieser Moment vorbei. Dieser Moment in dem tatsächlich alles so war, wie es sein sollte.

Hier vor dem kleinen Kamin, neben seinem Meister, beim Essen von frischen Waffeln, während es draußen vor dem Fenster immer dunkler wurde und noch immer schneite.

Qui-Gon schien zu spüren, was in seinem Padawan vorging, dennoch sagte er etwas. Etwas, was Xanatos ein wohliges Seufzen entlockte.

„Frohe Weihnachten…“

24. Dezember - Weihnachten bei den Fetts (Star Wars)

Ich wünsche euch allen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest!
 

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis…
 

Han Solo kann Boba Fett nicht leiden, dass weiß Fett.

Und Fett weiß auch, dass Solo weiß, dass Fett ihn wiederum auch nicht leiden kann.
 

Na, das verspricht ein interessantes Weihnachten zu werden…
 

Leise seufzend – was von seinem Helm vollständig verschluckt wurde – ließ Boba Fett sich nach hinten und tiefer in den Pilotensitz sinken. Den Kopf hatte er in den Nacken gelegt. Zwar war die Kante seines Helms gepolstert, doch bequem war es dennoch nicht.

Doch nicht nur sein Helm war in diesem Moment unbequem, es war die ganze Situation, in der er sich befand.

Warum schien sein Schicksal so untrennbar mit dem von Han Solo verwoben zu sein? Es ging sogar so weit, dass Fett wusste wie Han dachte.

Doch dieses Mal konnte Fett die Schuld, dass er sich erneut in Hans Gesellschaft befand, guten Gewissens an seine Enkeltochter Mirta Gev abschieben.

Weil Mirta Han zwar für einen Idioten hielt, ihn aber dennoch ganz nett fand, hatte sie Fett dazu gebracht, ihn nach Coruscant zu bringen. Sie wollten da ohnehin hin und der Falke flog wieder einmal nicht.

Mirta war dann aber pünktlich vor zwei Tagen an der alljährlichen Grippe erkrankt und hütete das Bett, sodass Fett nun alleine mit Solo dastand. Für Boba war dies noch nicht einmal das Schlimmste, denn wie seine Frau Leia Solo am Telefon bereits sagte, schien dieser einen schlechten Einfluss auf die Triebwerke von Raumschiffen zu haben.

Die Slave I saß fest. Ohne Antrieb hingen sie reglos im leeren Raum und warteten darauf, bis Beviin ihnen das einzige Ersatzteil brachte, dass Fett natürlich nicht dahatte, damit sie den Antrieb reparieren konnten. Sie würden wohl noch zwei Tage festsitzen, ehe sie ihre Reise fortsetzen konnten.

Fett verabscheute Verzögerungen beinah so sehr, wie die Jedi.

„Tolles Weihnachten…“, brummte Han schlecht gelaunt und legte die ineinander verschränkten Hände auf seiner Schädeldecke ab.

Fett schwieg, wandte dem ehemaligen Schmuggler aber den Kopf zu.

„So was Gefühlsduseliges habt ihr Mandalorianer nicht, oder?“

Versuchte Solo gerade wirklich ein Gespräch mit ihm anzufangen?

„Doch.“

„Aber du nicht?“ Fragend zog Han eine Augenbraue Richtung Haaransatz.

„Genau.“

„Warum?“

„Solo…“ Mahnend, es nicht zu weit zu treiben und seine Geduld nicht zu sehr zu strapazieren.

Han fuhr sich mit einer Hand durch das mittlerweile graue Haar.

„Ach manno…“ Wieder brummte er. „Mein kleines Mädchen wollte Weihnachten endlich mal wieder nach Hause kommen. Und Luke und Ben. Und nun bin ich nicht da, aber der mickrige Rest meiner einstmals großen Familie.“

Fett musterte Solo einige Momente lang, dann lehnte er den Kopf wieder zurück. „Dann vorerst: Willkommen im Rest meiner Familie.“

Han zog eine Augenbraue hoch. Das konnte er außerordentlich gut, wie Fett feststellte.

„Versteh mich nicht falsch, Kumpel, aber Familie?“

„Mirta und ich sind eine Familie. Blut ist manchmal dicker als Wasser, aber mit einem Sith in der Familie kannst du das natürlich nicht wissen.“

Anders als Fett konnte Han Reaktionen nicht so gut verstecken – immerhin trug er keine Rüstung! – und zuckte zusammen.

Jetzt hatten sie sich gegenseitig einen Hieb unter der Gürtellinie verpasst. Han erkannte dies und wusste es besser, als darauf einzugehen.

„Du magst die Kleine?“, fragte er stattdessen. Fett war ein Einzelgänger durch und durch. Es war verwunderlich, dass er ein Mädchen in seiner Nähe duldete, selbst wenn es seine Enkelin war.

„Sie gefällt mir.“

Nun schwiegen beide wieder. Fett nutzte das Schweigen, um die Brücke zu verlassen.

Selbst die mandalorianische Rüstung konnte vor Han nicht verbergen, das die Gelenke des Kopfgeldjägers beim Aufstehen protestierend knackten.

Wie Leia vor gar nicht allzu langer Zeit schon zu ihm gesagt hatte, Fett wurde auch nicht mehr jünger.

Han war auch nicht so dumm zu glauben, dass Fett ihn nicht mehr sehen konnte, nur weil er die Brücke verlassen hatte.

Die Slave I war so etwas wie Fetts Heiligtum und Fett würde ganz sicher den Teufel tun und Han unbeaufsichtigt in der Brücke zurück lassen.

Es dauerte nicht allzu lange, bis Fett wieder in den Raum trat. Auf einem Tablett balancierte er zwei Gläser mit einer orange-roten Flüssigkeit, die Han verdammt nach einem alkoholischen Cocktail aussah.

Neben den Gläsern stand noch eine Tasse, in die Fett mit der freien Hand einen Teebeutel hängte. Ohne Worte bot er Han ein Glas an, welcher sich artig bedankte und das nahm, das näher an Fett stand.

Vorsicht war besser als Nachsicht, doch da Han sehr genau wusste, dass Fett wusste, wie er dachte, war davon auszugehen, dass er ihn – ohne dass Han etwas merkte – vergiften konnte.

Fett stellte das Tablett auf einer kleinen Konsole ab und nahm das andere Glas an sich.

Abwartend beobachtete Han sein Gegenüber. Wenn Fett trinken wollte, dann musste er den Helm abnehmen. Erst einmal hatte Han das Gesicht des Kopfgeldjägers gesehen und war überrascht gewesen, dass es so anders aussah, als er es sich immer vorgestellt hatte.

Mit der freien Hand griff Boba unter seinen Helm und zog ihn sich vom Kopf.

Seine dunklen Augen bohrten sich in die von Han. Aus Aufzeichnungen der Klon-Kriege kannte Han das Gesicht von Fett nur zu gut. Jeder der Klone hatte es ebenfalls gehabt. Und mehr war Fett auch nicht. Ein Klon. Eine genetische Nachbildung des Mannes, denn Fett als seinen Vater bezeichnete. Jango Fett, ebenfalls Kopfgeldjäger, getötet in der ersten Schlacht von Geonosis, die den Anfang der Klon-Kriege markierte.

Jango Fett war der erste Mann mit diesem Gesicht gewesen, der in den Kriegen gefallen war. Nur einer von tausenden, aber dennoch gehörte er nicht zu ihnen.

Boba wandte den Blick von Han ab und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

Nein, nicht genau das Gesicht der Klone, überlegte Han. Er trägt das Haar nicht so militärisch und die Klone hatten keine Narben, weil sie im Magen eines Sarlacc gewesen waren… Geschweige denn, dass sie überlebt hätten.

Fett ließ Solo nicht aus den Augen. „Gefällt dir, was du siehst?“, fragte er provozierend neutral.

„Ob mir…? Spinnst du? Hat man dir das Hirn zur Nase raus gezogen? Natürlich nicht!“, keifte Han zurück und brachte damit für einen kurzen Moment ein schiefes Grinsen auf Fetts vernarbte Lippen.

Sein ganzes Gesicht war vernarbt und entstellt. Han konnte sich denken, dass der Rest seines Körpers nicht viel anders aussehen konnte.

Fett erhob sich und nahm die dampfende Tasse in die Hand.

Als er damit die Brücke verließ und zu der Kabine ging, in der Mirta ihre Krankheit auskurierte, wirkte er für einen Moment fast wie ein ganz normaler Mann, ein ganz normaler Großvater. Aber eben auch nur fast.

Han wusste nicht, was er für diesen Mann empfand, der ihn derart oft gefunden und zu Jabba gebracht hatte, um jedes Mal ein Kopfgeld einzustreichen. Es war Fetts Schuld gewesen, dass Vader ihn in Karbonit eingefroren hatte. Aber Fett hatte ihnen im Kampf gegen die Vuuzhan Vong zur Seite gestanden.

Dort hatte Solo nicht zum ersten Mal gemerkt, dass Mandalorianer ein anderes Kaliber waren.

Gedankenvoll nippte Han zum ersten Mal an dem Getränk, dass Fett ihm gebracht hatte.

Es schmeckte sonderbar. Irgendwie bitter und süß zugleich.

So, wie Boba Fett sein Leben empfindet… Han wusste nicht, woher dieser Gedanken kam. Vielleicht übernahm es schon die wundersamen und esoterischen Macken seiner beiden Mädels zu Hause.

.

.

.

Wenn ein Raumschiff reglos im interstellaren Raum stand, dann verlor man sein Zeitgefühl. Eine Erfahrung, die sowohl Solo wie auch Fett schon gemacht hatten.

Seit der Zombie-Geschichte vor vielen Jahren in einem imperialen Sternzerstörer mochte Han keine Schiffe mehr, die reglos und unbelebt im All standen.

Da hatte er wortwörtlich schlechte Erfahrungen mit gemacht.

Han warf einen Blick auf die vielen Anzeigen im Cockpit der Slave I und suchte dort nach einem Chronometer.

Als hätte Fett seine Gedanken gelesen – vielleicht nicht das, aber er kannte Solo wahrscheinlich gut genug, um es ahnen zu können – meinte er: „Es ist siebzehn Uhr nach Coruscant-Zeit.“

Einige Zeit schwiegen die beiden so unterschiedlichen Männer.

Nach mehr als einem Tag eingepfercht hatten sie auch kein Interesse mehr daran, sich gegenseitig zu provozieren.

„Hey, Fett… Weißt du eigentlich, welcher Tag heute ist?“

„Der vierundzwanzigste Dezember, das solltest du eigentlich selbst wissen.“

„Tue ich auch. Aber weißt du auch, was heute ist?“

„Freitag.“

Han blies die Wangen auf. „Fett, stell dich nicht dümmer als du bist! Und ich weiß, dass du nicht dumm bist.“

Mit einem Nicken nahm Boba das indirekte Kompliment zur Kenntnis. „Heute ist Heiligabend, wenn es das ist, was du hören willst, Di’kut.“
 

„Als was hast du mich gerade betitelt?“, fragte Han eher interessiert, denn beleidigt nach.

Fett fuhr sich kurz mit einer Hand über das Gesicht. „Als Idiot.“

„Weißt du woher das Wort abgeleitet ist? Von digur kute, was soviel heißt wie >vergessen, seine Unterwäsche anzuziehen<.“, schaltete sich eine junge weibliche Stimme ein.

Unbeeindruckt davon wandte Fett Mirta den Kopf zu. „Du solltest dich ausruhen.“

Han blinzelte und versuchte zu verarbeiten, was er da gerade gehört hatte. Auf diese Weise war er noch nie beleidigt worden und wenn man es genau nahm, dann war es eine echt harmlose Beleidigung. Vor Allem, wenn man bedachte, von wem sie kam.

Mirta nahm den Ratschlag ihres Großvaters an und machte sich einen Tee, den sie mit ins Bett nahm.

Das Fieber war runter gegangen, aber noch lange nicht verschwunden.

Boba und Han blickten dem Mädchen nach, wie sie sich in ihre Kabine zurückzog.

Langsam fragte Han: „Wie ist es so, ein Enkelkind zu haben? In die Verlegenheit werde ich wohl vorerst nicht kommen.“

„Das fragst du mich? Wo du doch gestern noch betont hast, dass Mirta und ich keine Familie seien.“

„Das nimmst du mir aber krumm, ja?“, murrte Han.

Fett legte den Kopf schief. „Verdammt, Solo. Du machst es mir echt leicht, dich nicht leiden zu können.“

Han lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Oh, das kann ich nur zurückgeben, danke.“

„Wie hält es deine Frau nur mit dir aus? Ich habe dich seit vierundzwanzig Stunden an der Backe und werde mir drei Kreuze machen, wenn die nächsten rum sind und ich dich auf Coruscant rausschmeißen kann.“

Han grinste und lachte leise. „Hey, du kannst ja doch mehrere Sätze aneinander reihen.“

Verstimmt zog Boba die Augenbrauen zusammen. „Nimm mich nicht auf den Arm, Solo.“

„Ach komm, Fett. Du würdest mich vermissen, wenn ich weg wäre.“

Zum ersten Mal in seinem Leben sah Han, wie Fett die Augen verdrehte. „Nimm dich nicht so wichtig.“

Han schwieg einige Momente, dann seufzte er und gab sich einen Ruck. „Mensch, Kumpel… Meinst du, wir kriegen es hin uns zumindest Weihnachten mal nicht die Augen auszukratzen?“

„Vermutlich nicht.“

Han seufzte innerlich. Wie gerne hätte er jetzt Leia an seiner Seite. Auch wenn er ungeschickt war, vielleicht sollte er selbst es auch mal mit Diplomatie versuchen… oder einfach das aussprechen, was er dachte.

„Ich find es echt richtig nett von dir, dass du mich mitnimmst, meine ich.“

Fett zuckte mit den Schultern. „Bedank dich lieber bei Mirta.“ Fett stand auf und wollte die Brücke verlassen, da wandte er sich noch einmal an Han. „Trinkst du Glühwein?“

Han grinste schief. „Wenn du dann auch noch Crepes dazu zauberst, ist es wie auf dem Weihnachtsmarkt.“

„Was das angeht, bist du bei mir an der falschen Adresse.“ Fett erwiderte das Grinsen zwar nicht, aber sein Tonfall hatte etwas Neckendes angenommen.

Dann verschwand der Kopfgeldjäger und kehrte wenig später mit zwei Bechern Glühwein zurück.“

Ein kleines Lämpchen erregte Bobas Aufmerksamkeit und er drückte den zugehörigen Knopf. „Solo, du hast eine Nachricht.“

Han blickte auf und erblickte ein Hologramm, das Luke, Ben, Jaina und Leia zeigte. Grinsend wünschten die vier ihm eine frohe Weihnacht und versicherten ihm, dass er ihnen fehlen würde. Dies teilten sie ihm allerdings ohne Grinsen mit.

Wehmütig blickte Han zu dem Platz, wo das Hologramm war, auch nachdem es bereits verschwunden war. „Ich wäre gerne bei ihnen.“

Fett nahm ihm gegenüber platz. „Scheiß Timing, für einen Triebwerksschaden.“

Das konnte Han nur bestätigen und schweigend prosteten die beiden ungleichen Männer sich zu.

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Zwei weitere Tage später setzte die Slave I auf einer kleinen Landeplattform auf Coruscant auf, unweit des Apartments der Solos.

Dort unten standen Leia und eine junge Frau, die – so vermutete Fett – ihre Tochter war. Beide waren gekommen um Han Solo in Empfang zu nehmen.

Fett öffnete die Luke des Raumschiffes und verließ gemeinsam mit Mirta, deren Fieber im Laufe des letzten Tages verschwunden war, und Han das Schiff.

Leia und ihre Tochter begrüßten Han herzlich und Leia hieß auch Fett und Mirta willkommen, anschließend machte sie die beiden mit Jaina bekannt.

„Noch eine Jedi.“, brummte Fett feststellend, was Han grinsen ließ. „Weißt du, Fett… Genau das habe ich auch schon oft gedacht. Bei dir sind es ja alles Kopfgeldjäger.“

„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“

„Wie recht du doch hast. Noch mal, vielen Dank fürs Mitnehmen. Und Mirta, vielen Dank, dass du deinen Großpapa davon überzeugen konntest, mich nicht da verrotten zu lassen, bis der Falke wieder flott ist.“

Mirta zuckte mit den Schultern. „Dafür schuldest du mir was, das ist dir klar, oder?“

Leia warf ihrem Mann ein Lächeln zu und wiederholte Fetts Worte. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“

Nun mischte Jaina sich zum ersten Mal in das Gespräch ein. „Warum kommt ihr beide nicht zum Silvesteressen zu uns? Damit sollte es doch wieder gut gemacht sein, oder?“

Fett schüttelte den Kopf, doch Mirta wollte kein >Nein< hören.

„Bitte, Ba’buir.“

„Nein.“

„Bitte, es wird uns gut tun, mal wieder unter Leute zu kommen.“

„Dann geh in ein Café.“

„Großvater, bitte... Es zwingt dich ja niemand, etwas zu essen oder zu trinken, wenn es dein Problem ist, dass du den Helm nicht abnehmen willst.“

„Mädchen…“ Fetts Ton wurde mahnend, doch Mirta ließ sich nicht beirren.

„Großvater…Bitte… Ich würde mich freuen, wenn du mitkommen würdest.“

Jetzt würde sich zeigen, was für ein harter Klotz Fett wirklich war, dachte Han sich mit einem innerlichen Grinsen.

Er konnte sehen wie sich Fetts Schultern hoben, als würde dieser tief einatmen. „Nagut… Meinetwegen.“

Mirta lächelte und auf einmal kam ihr Gesicht Han gar nicht mehr so emotionslos vor.

Auch Jaina und Leia lächelten.

Zum Abschied gab Leia Fett noch ihre Karte. „Wir erwarten euch dann gegen achtzehn Uhr Ortszeit.“

„Ist gut.“, bestätigte Mirta und folgte anschließend ihrem Großvater zurück in die Slave I, wo sie wie selbstverständlich auf dem Copilotensitz platz nahm.
 

Han, Leia und Jaina blickten dem Raumschiff der Firespray-Klasse nach, bis es hinter einem Häuserblock verschwand.

„Meint ihr, sie kommen?“, fragte Jaina ihre Eltern. Han zuckte mit den Schultern. „Das wird dir nur Boba Fett beantworten können.“

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Coruscant, Apartment der Solos, 17:55 Uhr Ortszeit
 

„Dreipeo, ist der Tisch gedeckt? Jaina, hilf deinem Vater bitte, dass Essen aufzutragen.“, erteilte Leia Organa Solo ihrer kleinen Familie befehle.

„Ich finde, Zekk kann auch etwas tun.“, rief Han protestierend.

Leia schnaubte. „Er ist aber auch ein Gast, Liebling. Das wäre unhöflich.“

„Jaina ist auch ein Gast.“ Han blickte Leia mit dem typischen Han-Solo-Blick an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Leia stemmte die Hände in die Hüfte. Gerade als sie zu einer Antwort ansetzte, klingelte es an der Haustür.

„Dass ist dann wohl uns Opa-Enkel-Kopfgeldjäger-Duo.“, meinte Han. „Ich bin echt froh, dass im Moment niemand etwas auf meinen Kopf ausgesetzt hat. Einer von denen reicht ja schon, aber beide zusammen?“ Han grinste und beobachtete, wie Leia zur Tür ging um zu öffnen.

Mirta trug normale Straßenkleidung, während Fett in voller Rüstung neben ihr stand.

Der Anblick war befremdlich, doch nichts anderes hatte Leia erwartet.

„Hallo.“, grüßte sie freundlich. „Kommt doch herein.“

„Danke.“ Mirta nickte ihr zu und trat ein, gefolgt von Fett.

Aufmerksam blickte Mirta sich um. „Hübsche Wohnung.“, urteilte sie.

Fett folgte ihr schweigend, doch Han wusste ganz genau, dass der Kopfgeldjäger die besten Fluchtwege auslotete und sein Helm einen Scan des gesamten Hauses anfertigte.

Im Wohnzimmer stellte Jaina den beiden Kopfgeldjägern Zekk vor. Zekk war – laut Leia – Jainas einziger potentieller Freund, der noch nicht von Han vergrault worden war.

Mit Fett als Großvater würde Mirta es auch nicht leicht haben, war ein Gedanke Hans.
 

Während des Essens blieb Fett stur und nahm keinen Bissen zu sich, da er sich weigerte den Helm abzunehmen.

Mirta warf ihm immer wieder provozierende Blicke zu, doch Fett ging nicht darauf ein. Ihm schien es auch egal zu sein, dass er massiv Unhöflich war.

Jaina, Leia und auch Han hatten im Grunde nichts anderes erwartet und nahmen es daher gelassen.

Doch mit finsterer Belustigung nahm Han wahr, dass auch Fett nicht im Stande war sich gegen seine Frau zur Wehr zu setzen und sämtliche Versuche ein Gespräch in Gang zu bringen abblitzen zu lassen.

So erfuhren sie im Laufe des Abends das ein oder andere über den Kopfgeldjäger, dennoch waren es immer nur kleine, wohl portionierte Informationsbrocken.
 

Fetts Instinkte mussten beinah so scharf sein, wie die der Jedi, denn Fett reagierte nur wenige Momente nach Leia, Zekk und Jaina.

Doch dann war es schon zu spät.

Die Fenster waren immer die verletzlichsten Flächen eines Hauses und auch dieses Mal waren es die Fenster, die gesprengt wurden.

Aus dem Augenwinkel nahm Han wahr, wie Zekk sich schützend neben Jaina stellte, dann erfüllte auch schon undurchdringlicher schwarzer Rauch das Apartment.

Irgendwer hatte eine Rauchbombe gezündet.

Um sich herum konnte Han das Zünden von Lichtschwertern hören, darauf folgte die Stimme von Leia. „Jaina, Zekk, seit vorsichtig. Wir könnten jemanden von uns verletzen.“

„Ich weiß.“, bestätigte Jaina.

Es folgten Geräusche eines kurzen Schlagabtausches. Schnelle Schritte und Mirta stöhnte schmerzerfüllt auf. Etwas Schweres ging zu Boden.

Und dann traf irgendetwas Han unvermittelt und hart am Kopf, sodass er zu Boden stürzte.

Es dauerte einige Momente, bis er wieder etwas anderes als Sternchen sehen konnte. Doch beinah wünschte er sich dann die Sternchen zurück, denn er blickte in den Lauf eines Blasters.

„Habe ich dich endlich gefunden, Han Solo.“, sagte eine Stimme, in der Wahnsinn mitschwang. Han erkannte den typischen Akzent von Corellia.

„Und wer gibt sich die Ehre?“

Die Stimme knurrte. „Du hast meinen Vater umgebracht, Solo. Ich will Rache.“

Ein leichter Windstoß, der durch das zerschmetterte Fenster fegte, lichtete den dunklen Qualm.

Han blickte an dem Blaster vorbei, der noch immer auf sein Gesicht gerichtet war, und blickte in das Gesicht seines Cousins. In das Gesicht des Sohnes seines Cousins, verbesserte Han sich in Gedanken.

„Was zum…?“, setzte er an, doch kam er nicht weiter, denn der wahnsinnige junge Mann entsicherte den Blaster und sein Finger zuckte gefährlich nah am Abzug.

„Patt.“, mehr sagte Boba Fett nicht, als er seinen Blaster an die Schläfe von Hans Angreifer hielt.

Oh ja… dachte Han. Fett versteht etwas von seinem Job, was nicht alle von sich behaupten können.

Der Mann bewegte zwar nicht den Kopf und blickte auch sonst nicht zu Fett, aber seine Augen weiteten sich. Offenbar erkannte er, in was für einer Patsche er steckte.

Han zeigte keine Regung, als sich nun auch Mirta dem Mann von hinten näherte und ihn schließlich mit dem Griff ihres Blasters niederschlug.

Gleichzeitig riss Jaina ihren Vater zu Seite, denn der Sal-Solo löste – vielleicht auch ungewollt – einen Schuss.

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten schlug Han sich den Kopf an, doch dieses Mal setzte er sich sogleich wieder auf. „Was zum Teufel war das?“, verlangte er zu wissen und deutete auf den Bewusstlosen zu seinen Füßen.

„Ich vermute mal, dass war deine Verwandtschaft, Solo.“, meinte Fett und zog sich einen Handschuh aus, um eine große Beule am Kopf von Mirta zu betasten.

Mirta zuckte leicht zusammen und machte trocken: „Au…“ Die junge Frau ließ sich dennoch die Zuneigungsbekundung ihres Großvaters gefallen, auch weil sie nur kurz währte. Fett brauchte nicht lange, um sich davon zu überzeugen, dass es sich wirklich nur um eine Beule und nichts Ernsteres handelte, dann zog er seinen Handschuh wieder an.

Mit einem Stiefel stieß er den bewusstlosen Körper an. „Er gehört euch.“

„Kopfgeld gibt es dafür aber nicht.“, brummte Han, der sich bemühte auf die Beine zu kommen. Leia warf ihrem Mann einen besorgten Blick zu.

„Damit hatte ich auch nicht gerechnet.“ Das Visier von Fetts Helm wandte sich Han zu.

Dieser fuhr sich mit einer Hand durch das ergraute Haar. „Ich… Also… Verdammt, wie konnte das passieren? Ich meinem eigenen zu Hause!“, brauste Han auf, doch Leia legte ihm eine Hand an den Oberarm.

„Wir waren nachlässig.“, meinte sie beschwichtigend. Han nickte daraufhin leicht und wandte sich an Fett. „Ich denke, ich muss mich bei dir bedanken. Schon wieder.“

„Schon wieder.“, bestätigte Fett.

„Also… Danke, Mann…“

Fett nickte.

„Wisst ihr was? Wenn ihr beide nicht so sehr damit beschäftigt wärt, euch gegenseitig anzukotzen, dann könntet ihr richtig gute Freunde werden.“, meinte Jaina und blickte zwischen Fett und ihrem Vater hin und her.

„Der und ich? Das…“ Han wollte gerade protestieren, da trat Boba einen Schritt auf ihn zu und hielt ihm die Hand hin.

Han starrte entgeistert auf Fetts Helm, dorthin, wo er die Augen seines Gegenübers vermutete, und dann auf die ihm dargebotene Hand.

Mirta zog eine Augenbraue hoch und warf aus dem Augenwinkel einen Blick zu ihrem Großvater, Leia tat bei Han dasselbe.

Han ließ langsam den Atem entweichen, den er unbewusst angehalten hatte, und ergriff die dargebotene Hand von Fett.

Der Händedruck war fest, aber nicht das typische Ich-zerquetsche-die-Hand-meines-Rivalen.

„Ich bezweifle, dass wir jemals dicke Freunde werden, aber wir können es ja versuchen.“, brummelte Han.

„Wir können es versuchen.“, wiederholte Fett die Worte seines Gegenübers.
 

-ENDE-

24. Dezember - Der letzte Ausweg (Vampire Diaries)

Wie ist es wohl, sein eigenes Blut stetig aus sich raus fließen zu sehen, zu merken, wie das Leben den Körper verlässt, mit jedem Tropfen Blut ein Stück näher dem Tode?

Wie fühlt es sich an, die Gewissheit zu haben, bald am Ende des Weges angekommen zu sein?

Ich weiß es, denn das Blut, das diesen noch warmen Körper verlässt, gehört mir. Wie es zu dieser Situation gekommen ist? Ich würde vorschlagen, dass ihr es euch bequem macht. Denn dafür muss ich weiter ausholen.
 

Wir schreiben das Jahr 2010, das heutige Datum der 24. Dezember, Weihnachten, Heiligabend, Christus Geburt, oder wie ihr ihn auch immer nennen wollt. Mir bedeutet die Zeit nichts, zumindest nicht mehr, seitdem meine Grandma gestorben ist.

Sie hat mir alles bedeutet, meine Welt, mein Leben. Ohne sie ist jeder Tag der gleiche, die Welt nur noch schwarzweiß. Und meine Kräfte nur noch nutzlos, weil ich niemanden mehr habe, der mir helfen könnte zu lernen, wie ich sie kontrollieren kann.

Deshalb benutze ich sie überhaupt nicht mehr, möchte mit diesem Teil des Lebens abschließen, auch wenn ich nicht weiß wie. Die Zeit bei meinen Eltern hat diesen grausamen, stechenden Schmerz, der seit der Beerdigung meiner Grandma in mir tobte, zu einem dumpfen Pochen abklingen lassen.

Mir ist bewusst, dass dieser Schmerz nie vergehen wird, aber zumindest habe ich die Gewissheit, dass ich irgendwann mit dem Schmerz leben kann, auch wenn es seine Zeit braucht.
 

Ich vermisse sie, ihre Gegenwart, ihren Rat, einfach ihr Wesen, das sie ausgemacht hat.

Und ich weiß, dass Grandma nie mehr zu mir zurückkommen wird, mich für immer verlassen hat.

Ihr Tod liegt jetzt genau zwei Monate zurück. Der Alltag hat mich wieder, obwohl ich Elena, Stefano und Damon immer noch größtenteils meide, da sie, in meinen Augen, eine Mitschuld tragen.

Und ganz ehrlich: Mir ist es völlig egal, wie sehr Elena unter dieser Situation leidet.

Sie hat im Notfall immer noch ihren Stefano, bei dem sie Trost suchen kann. Ich hingegen habe niemanden, auch meine Eltern nicht. Denn die haben Grandma schon immer für eine alte Verrückte gehalten.

Nein, ich bin ganz allein. Während ich über all das nachdachte, lag ich bewegungslos in meinem warmen Bett und lauschte meiner Mutter, die wie ein Blizzard durch die untere Etage fegte und alles für heute Abend vorbereitete. Das hieß so viel wie: Schmücken, Essen kochen, die Klamotten für den Mann raus legen, weil für diesen das Wort Geschmack ein Fremdwort ist, mich aus meinen Bett kriegen, was definitiv kein leichtes Unterfagen sein sollte und schließlich die werten Gäste zu bewirten, die sich praktisch selbst eingeladen hatten, zu meinem Leidwesen.
 

Wen glaubt ihr meine ich wohl? Abwertend schnaubte ich. Genau, ihr liegt ganz richtig. Meine liebste Ex-Beste-Freundin mit ihrem Lover und den über alles gefürchteten Damon, der einem Menschen, ohne lange mit der Wimper zu zucken, die Kehle rausriss.

Diese Personen würden den heutigen Abend mit meinen Eltern und mir verbringen. Wobei meine Eltern gedachten nur dem Essen beizuwohnen und sich dann aus dem Staub zu machen.

Warum?, fragt ihr euch mit Sicherheit. Zu meinen unendlich stabilen Nverven hatten sie irgendwie spitz bekommen, dass das Thema Elena + Anhängsel derzeitig ein Buh-Thema darstellte.

Und so nett, wie sie nun mal sind, dachten meine Eltern sich: Wir spielen mal die Streitschlichter.
 

Hatte ich schon erwähnt, dass ich davon überhaupt nicht begeistert war? Deswegen würde ich einen Teufel tun und mich heute nicht früher als nötig blicken lassen. Hunger hatte ich eh keinen und da mein Zimmer den Luxus eines Bades genoss, war ich in dieser Hinsicht auch nicht an die Küche gebunden.

Somit bleiben die restlichen Stunden nur für mich, die ich damit verbrachte, Musik zu hören, zu lesen und sogar einen Eintrag in mein Tagebuch zu schreiben, welches ich mir nach dem Tod meiner Grandma zugelegt hatte, jedoch nur selten die Zeit hatte, um zu schreiben.

Dementsprechend lang wurde der Eintrag. Zwei Stunden, also 16.00 Uhr, bevor die „Gäste“ eintreffen sollten, begann ich mich fertig zu machen. Ich duschte ausgiebig unter den warmen Wasserstrahl, cremte mich ein und kleidete mich in ein schwarzes, aus Seide bestehendes Kleid, was einst meine Großmutter für mich ausgesucht und mir zum 18. Geburtstag geschenkt hatte.

Bis jetzt war ich nie dazu gekommen es anzuziehen, oder hatte einfach keinen Anlass gefunden, um es zu tragen. Doch dieser Abend erschien mir der Richtige dafür zu sein.
 

Zum Schluss steckte ich mir meine Haare in leichte Locken hoch und setzte ein dezentes Make-up.

„Bonnie, kommst du bitte runter?“, rief meine Mutter um 17.50 Uhr die Treppe hoch.

Ich war nicht im Mindesten überrascht, wartete bereits auf ihre Aufforderung mich im Wohnzimmer einzufinden. „Ich komme, Mum“, wollte ich sie auch gar nicht lange warten lassen und beeilte mich sicher die Treppe in meinen Absatzschuhen runterzukommen.

Diese Hürde überwunden trat ich durch die hölzerne Wohnzimmertür. Mama hatte sich wieder selbst übertroffen: Der Raum war weihnachtlich geschmückt, ein Tannenbaum aufgestellt mit diversen Geschenken darunter, im Kamin brannte ein wärmendes Feuer und mir blieb unerklärlich, wie sie diesen Zimtgeruch jedes Jahr in unser Haus brachte.

Meine Betrachtung beendet wandte ich mich meinen Eltern zu und hob fragend beide Augenbrauen.

Denn Dad saß auf seinen ganz persönlichen Sessel und schnappte nach Luft, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Und Mum sah so aus, als würde sie gleich vor Stolz platzen.

„Was?!“, fragte ich verwirrt, blickte an mir hinunter. „Stimmt etwas nicht? Steht mir das Kleid nicht, oder sehe ich dick darin aus?!“, wollte ich verärgert wissen, weil ich mich ansonsten mit dem Umziehen beeilen musste. Den Kopf hebend bekam ich als Antwort ein synchrones Kopfschütteln. Hatten die beiden das geübt?
 

„Was ist dann?“ Meine Mum trat auf mich zu, strich mir vorsichtig eine Strähne aus meinem Gesicht und lächelte ihr berühmtes Mutterlächeln. „Du siehst wunderschön aus“, schmeichelte sie mir mit sanftem Lächeln und ich schaffte es nicht ihr Lächeln nicht zu erwidern. „Danke“, freute ich mich ehrlich über dieses Kompliment.

„Deine Mutter hat recht. Du bist eine hübsche, junge Frau, Kleines“, klinkte sich nun auch Dad in das Gespräch.

Ich konnte nur Lächeln, wollte diesen Moment nicht zerstören, weil ich auch auf mich stolz war.

Denn die beiden hatten recht, aus mir war etwas geworden. Das schienen auch langsam die Männer in meiner Umgebung zu merken. „Ihr seid die besten, Mum, Dad“, gab ich ihnen die gleiche Bewunderung zurück.
 

Doch leider haben gerade diese Momente die Angewohnheit nur von kurzer Dauer zu sein, weil keine 10 Sekunden später die Hausklingel läutete und somit das Eintreffen unserer (meiner nichtgewünschten) Gäste ankündigte.

Mit unbewegter Miene stellte ich mich an den Kaminsims und überließ meinen Eltern die Aufgabe die Haustür zu öffnen, auch wenn dies als unhöflich herüberkommen sollte.

Mir war es gleich, sollte Elena sich gleich von Anfang an auf ihren Platz verweist fühlen.

Einst war ich der festen Ansicht gewesen diese Freundschaft könnte nichts auseinander bringen.

Doch der Tod ist so ein wirkungsvoller Lehrmeister. Als die drei eintraten, richteten sich ihre Blicke direkt auf mich. Still ließ ich die Musterung über mich ergehen, tat mit ihnen das gleiche.

Elena sah, mit einem Wort, umwerfend aus in ihrem dunkellila Abendkleid, die Haare zu Locken gewunden und etwas Make-up.

Stefano trug einen schwarzen Sakko mit passendem Hemd zu Elenas Kleid und Krawatte, die Haare wie immer.
 

Bei Damon angekommen bekam ich erst gar nicht die Möglichkeit ihn ausführlich zu betrachten, da er unverwandt meinen Blick aus seinen dunklen Augen erwiderte, mich förmlich fesselte.

Erst meine Mutter brach diesen fast magischen Moment, indem sie alle bat am Tisch Platz zu nehmen, während sie das Essen aus der Küche holte. „Brauchst du Hilfe, Mum?“, fragte ich höflich, obwohl die Antwort schon längst klar stand.

„Nein, Liebes. Setz du dich doch schon mal an den Tisch und unterhalte dich mit deinen Freunden“, zwang sie mich unter höflichen Floskeln diesen Streit endlich auszudiskutieren.

„Wie du möchtest“, erwiderte ich mit einem falschen Lächeln und begab mich zu unserem großen Esszimmertisch.

Dort erwartete mich überraschenderweise Damon. Misstrauisch sah ich ihn an. Er blickte ungerührt zurück.

„Möchte die Dame sich setzen“, schob der Vampir meinen Stuhl zurück und forderte mich mit einer eleganten Handbewegung auf mich zu setzen. Ihm im Auge behaltend, kam ich seiner Bitte nach und bedankte mich mit einem leisen „Danke“, während er mir den Stuhl zu Recht schob.

Darauf begegnete Damon mir mit einem Nicken und gesellte sich an meine rechte Seite.

Gegenüber von uns nahmen Elena und Stefano Platz, wie vorhersehbar. Meine Eltern würden je an der Stirnseite des Tisches sitzen. „Bonnie“, begrüßte mich Elena mit einem vorsichtigen Blick aus ihren schokobraunen Augen. „Elena“, grüßte ich emotionslos zurück.

Mit Stefano tauschte ich ein Nicken. Die folgende Stille wurde durch Mama unterbrochen, die damit begann das mit viel Liebe gekochte Essen aufzutragen: Ente mit Kartoffeln, oder Kroketten, als Gemüse Erbsen und Wurzeln in Verbindung mit einer passenden Soße.

Der Nachtisch gestaltete sich aus frischen Erdbeeren mit Vanilleeis zusammen.

„Wie geht es dir, Bonnie“ wurde ich von meiner ehemaligen besten Freundin aus meinen Gedanken gerissen.

Sofort wandte ich meinen Blick ihr zu, was sie zu meiner Belustigung leicht zusammenzucken ließ.

„Ich hoffe für dich, dass diese Frage nicht ernst gemeint ist. Ansonsten würde ich es begrüßen, dass du für den heutigen Abend deine volle Aufmerksamkeit auf meine Eltern, deinen Lover und Damon beschränkst“, hielt ich mit meiner Abneigung nicht hinter dem Berg.
 

Von seitens Elena war nur ein fassungsloses Luftschnappen zu vernehmen und bevor sie sich wieder soweit gesammelt hatte, um mir zu antworten, schritt mein Vater dazwischen, wobei ich auch einen warnenden Blick von meinem Tischnachbarn erhaschte.

„Bonnie, bitte benimm dich. Elena ist deine Freundin“, wies er mich mit noch freundlichen Ton zurecht.

Mich ihm zuwendend wurde mein Blick hart.

„Nein, Dad. Dieses Recht hat sie sich verwirkt“, sprach ich die Tatsachen aus und erhob mich abrupt, sodass der Stuhl über den Boden schabte, nebenbei ließ ich zufällig das scharfe Messe zum Anschneiden des Bratens in meine Hand gleiten, versteckte es am Körper.

Ein Entschluss hatte sich in meinen Kopf gesetzt, sollten sie versuchen mich aufzuhalten.

Meine „Freunde“ mit keinem weiteren Blick würdigend setzte ich mich in Bewegung, wollte das Wohnzimmer verlassen und dieser Hölle entfliehen. „Du wirst dich sofort wieder hinsetzen, Bonnie“, forderte mein Vater mich nun mit lauter Stimme auf.

Mit fliegenden Haaren drehte ich mich zu ihm um. „Zwing mich doch“, senkte ich meine Stimme zu einem bedrohlichen Flüstern. Ich konnte spüren, wie die Magie in mir versuchte an die Oberfläche zu kommen, sich frei zu entfalten.

Doch das ließ ich nicht zu und tat das einzige, was mir noch blieb. Mit einer schnellen Bewegung holte ich das scharfe Küchenmesser hinter meinen Rücken hervor, setzte es an meinem Handgelenk an und schnitt einfach zu. Von der weiblichen Bevölkerung hörte ich nur entsetzte Schreie, meine Mutter schien zu weinen.
 

Dann war da auf einmal Damon an meiner Seite, umfasste das Messer und entwendete es mir.

Woher er das Küchenhandtuch hatte, war mir ein Rätsel. Mit sicheren Bewegungen knotete er es um die Wunde, um die Blutung zu stoppen. „Der Krankenwagen ist unterwegs“, hörte ich Stefanos Stimme wie durch dichten Nebel, während ich Damon einfach nur stumm anblickte.

Er blickte zurück, machte noch nicht mal Anstalten zu fragen, warum ich zu diesem Ausweg griff, schien mich auch ohne Worte zu verstehen. Langsam merkte ich, wie ich schwächer wurde, schwarze Punkte vor meinen Augen anfingen zu tanzen.

Damon hielt mich sicher in seinen Armen, stützte mich und ließ mich vorsichtig zu Boden gleiten.

„Du wirst nicht sterben, Bonnie. Nicht hier, nicht jetzt“, sagte er mit so einer sanften Stimme, dass ich ihm nur glauben konnte.

„Das lasse ich nicht zu“, hörte ich ihn aus weiter Ferne sagen und sackte in die beruhigende Bewusstlosigkeit.
 

Das Schicksal ist süchtig nach Unterhaltung und es gibt nichts Langweiligeres als ein Happy End.

24.Dezember - Weihnachtsfeier (Alice Acadademy)

„Hatschi“ Seid gestern war die kleine Mikan krank und musste das Bett hüten.

Die Weihnachtsfeier durfte sie nicht miterleben, auch wenn Mikan gerne mit ihren Freunden gefeiert hätte.

So geschah es, dass sie den ganzen Tag im Bett ihren Tee schlürfte und hoffte, dass überhaupt mal jemand zu ihr kommen würde und mit ihr etwas zu feiern.

Nach etlichen Stunden warten, schlief sie in ihrem Bett ein und träumte von Rentieren und dem Weihnachtsmann.

Es war ein schöner Traum, dieser erinnerte sie an alte Zeiten, als sie noch bei ihrem Großvater lebte.

So merkte die Träumende auch nicht, dass eine Gruppe von 15Jährigen ihr Zimmer betrat.

Die Gruppe kicherte sich in die Fäuste, nicht aus Hinterlistigkeit, sondern aus Freude.

Sie hatten einen genialen Plan ausgeheckt, wie Mikan, doch noch ein tolles Weihnachtsfest haben wird.

Sie machten sich daran das gemeinsame Zimmer von Hotaru und ihr zu Schmücken.

Die Leckereinen die sie hatten, stellten sie auf einem Tisch in der Mitte des Raumes hin.

Jetzt fehlte nur noch Mikan. Es war immer ein ziemlich großer Staatsakt sie wach zu bekommnen. Doch Hotaru hatte schon die Idee. Sie holte eine ihrer Erfindungen und bekam sie damit wach.

„Frohe Weihnachten, Mikan!“, kam es auch schon von ihren geliebten Freunden.

Mikan fing auch gleich an freudig an zu strahlen.

24. Dezember - My little snowflake (Die Gilde der Schwarzen Magier)

My little snowflake (SoneaxAkkarinxLorkin)
 

„Lorkin, wo bist du?“, rief ich laut nach meinem Sohn, der sich wieder einmal einen Scherz darauß machte, sich in den weißen Gärten zu verstecken und seine arme Mutter in schiere Panik zu versetzen, da sie ihn zwischen all den Bäumen und hüfthohen Sträuchern nicht entdeckte!
 

Lautlos seufzte ich. Von wem hatte dieses Kind dieses Temperament und die außergewöhnliche Fähigkeit, sich ständig in Schwierigkeiten zu manövrieren? Von mir garantiert nicht, denn seit ich vor acht Jahren der Gilde beigetreten war, hatte ich mich eher im Hintergrund gehalten, um keine unnötige Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen und von Akkarin bestimmt auch nicht, auch wenn dieser in seiner Novizenzeit alles andere als ein unschuldiger Junge war. Noch immer konnte ich es nicht glauben, dass seit meiner Ausbildung zwei ganze Jahre vergangen waren, in der ich nun schon als Heilerin der Gilde in den Hüttenvierteln arbeitete. Dazu kam Lorkin, der tatsächlich ein Jahr vor meinem Abschluss geboren worden war, nachdem ich unabsichtlich schwanger geworden war und nun seine Eltern gehörig auf Trab hielt!
 

Zumindest war ich froh, dass nicht nur ich unter diesem fröhlichen Jungen zu leiden hatte, den man am liebsten den ganzen Tag durchknuddeln würde! Lorlen, als sein Pate, Rothen als sein selbstadoptierter Großvater und Onkel Dorrien sowie Onkel Dannyl, wenn dieser sich aus Elyne mit seinem Lebensgefährten Tayend hierher verirrte, wirbelten um ihn herum, verwöhnten ihn viel zu sehr und suchten nicht selten die komplette Gilde nach Lorkin ab, wenn dieser es wieder einmal geschafft hatte, wie er das machte, hatte bisher keiner herausgefunden, unter den zehn Händen hindurch zu schlüpfen und das Weite zu suchen!
 

Lorkin war mein kleiner Sonnenschein und das würde er auch immer bleiben, egal wie alt er später einmal war, doch trotzdem brachte mich dieser Junge nicht selten zur Weißglut! Er wusste genau, dass ich mir höllische Sorgen machte, wenn er plötzlich spurlos verschwand, ohne mir Bescheid zu sagen!
 

Seufzend durchstreifte ich die verschiedenen Wege der Gärten weiter, suchte mit einem Mutter-Radarblick jeden einzelnen Zentimeter nach einem blauen Pullover ab, den er vorhin angehabt hatte, als er ausgebückst war. Ich wollte bereits in den nächsten Weg nach rechts abbiegen, als ich ganz hinten, am anderen Ende, etwas helles aufblitzen sah und direkt die Beine in die Hand nahm.
 

Wohlgemerkt: Jeder hundert Meter Sprinter wäre neidisch bei meinem Tempo gewesen!
 

Wie der Blitz kam ich angeschossen und packte meinen Sohn, der sich hinter einem weißen Hügel aus Schnee versteckt gehalten hatte, um den Rumpf und hob ihn auf meine Arme. Ein vergnügtes Quietschen kam von der Kinderstimme, doch ich musste meiner Sorge erst einmal Luft machen!
 

Ehe ich mich selbst versah, hatte ich Lorkin wieder auf seine Beine gestellt und die schlimmste Schimpftirade seit langem losgelassen, die sich gewaschen hatte!
 

„Verdammt noch mal, Lorkin! Ich hab dir gesagt, du sollst nicht immer abhauen, bevor du mir Bescheid gesagt hast! Ich wäre auch so mit dir nach draußen zum Spielen gegangen! Du weißt, dass ich mir nur unnötig Sorgen mache, wenn ich nicht weiß wo du bist!“, merklich weiteten sich die kleinen Kinderaugen betroffen und schauen schuldbewusst zu Boden.
 

Schnaubend verschränkte ich die Arme hinter meinem Rücken, musste der Versuchung wiederstehen meine Hand gegen meinen eigenen Sohn zu erheben. Ich hatte ihm erst einmal in seinem ganzen Leben eine Ohrfeige gegeben, dass war gewesen, als er einfach so von Zuhause ausgebückst war, um meine Tante und Onkel im Inneren Ring zu besuchen, ohne mir Bescheid zu geben. Ein ganzer Nachmittag war er verschwunden gewesen, bis ich ihm am Abend wiedergefunden hatte und mein Geduldsfaden gerissen war…und es hatte mir im Nachhinein selbst weh getan meinen eigenen Sohn weinen zu sehen, den sonst kein Wässerchen zu trüben vermochte.
 

Gereizt fuhr ich mir durch mein Haar, blickte einmal in den mit Schneewolken bedeckten Himmel, um meine Wut verrauchen zu lassen, ehe ich mich Lorkin zuwandte und ihn auf den Arm nahm, als ich sah, dass bereits die ersten Tränen aus seinen Augen liefen.
 

Sanft streichelte ich ihm durch Haar, während er sich an meiner grünen Robe festkrallte und herzzerreißend schluchzte.
 

„Es tut mir Leid, Mama! Ich werds nie wieder tun!“, heulte er.
 

Ich wusste genau, dass er es WIEDER tun würde, aber für diesen Moment war ich einfach froh, mein Kind wieder in den Arm nehmen zu können.
 

Ein schwarzer Schatten legte sich über uns und ich sah erschrocken auf, als sich ein kräftiger Arm um meine Taille wickelte und mich an einen kräftigen Körper hinter mir drückte. Lorkin hörte auf zu schluchzen, schien keinen Mucks mehr von sich zu geben und ich wollte meine magische Energie bereits darauf verwenden, unseren Angreifer an die nächste Heckenwand zu befördern, als ich die auf ewig vertraute, dunkle Aura spürte.
 

Ich erkannte den Besitzer sofort!
 

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen drehte ich mich in der Umarmung um und blickte direkt meinem Mann Akkarin, Hoher Lord der Gilde und Schwarzmagier, ins Gesicht, in seine ebenso dunklen wie verheißungsvollen Augen, die mich in sich aufzusaugen schienen.
 

„Akkarin, was machst du denn hier?“, fragte ich leicht irritiert darüber, dass sich der Hohe Lord außerhalb einer Magierversammlung aufhielt, obwohl er die Pflicht hatte, im Gegensatz zu mir, anwesend zu sein.
 

Ein leichtes Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln und verlieh ihm einen jugendlichen Touch.
 

„Die Gildeversammlung ist heute vorzeitig beendet worden und da ich wusste, dass du heute frei hast, wollte ich dich frühzeitig besuchen und mit unserem kleinen Raker spielen, aber wie ich sehe, hat er dich bereits ordentlich auf Trab gehalten.“, schmunzelte er, aber ein ernster Unterton war trotzdessen deutlich herauszuhören.
 

Hilflos zuckte ich mit den Schultern, vergrub mich etwas mehr in seiner schwarzen Robe, die seine Wärme speicherte wie eine zweite Haut.
 

„Du kennst unsere kleine Schneeflocke, er macht mein Leben zu einem Abenteuer!“
 

„Ich bin keine Schneeflocke!“, empörte sich unser Sohn daraufhin und wollte sich aus meiner Umklammerung lösen, aber ich hielt ihn eisern fest, bis mein Ehemann Akkarin ihn aus meinen Armen nahm, um ihn selbst gegen seine breite Brust zu drücken.
 

„Doch bist du!“,bestimmte Akkarin. „Du hältst uns immer auf Trab, also dürfen wir uns auch kitschig süße Spitznamen für dich ausdenken und das Beste ist: Du kannst nichts dagegen unternehmen!“, lachte Akkarin am Schluss schallend auf, da Lorkin die Arme schmollend vor seiner Brust verschrenkte.
 

Ach ja, auch wenn er mir mehr als einen Herzinfarkt täglich bereitete, liebte ich meinen kleinen Sohn abgöttisch und meinen Ehemann genauso. Es war, wie ich es mir gewünscht hatte: eine kleine Familie, die sich liebte und die mir ganz allein gehörte.
 

„Und nun lasst uns in die Residenz gehen. Deine Paten und Onkel erwarten dich schon, Lorkin, mit ganz vielen Geschenken, die sie im ganzen Haus vor dir versteckt haben!“, doch ehe Akkarin überhaupt zu Ende reden konnte, war Lorkin ihn aus den Armen gesprungen und nur noch eine Staubwolke von ihm zu sehen.
 

Mühsam unterdrückte ich ein Lachen, aber das breite Grinsen in meinem Gesicht wollte nicht weichen.
 

„Du weißt, dass die anderen dir das nie verzeihen werden, dass du ihn so auf sie hetzt!“, kicherte ich vergnügt und ließ mich nur zu gerne in seine Arme ziehen.
 

„Natürlich weiß ich das.“, entgegnete Akkarin. „Aber dies war der beste Vorsatz, damit ich meine kleine perfekte Ehefrau wenigstens ein paar Minuten für mich alleine habe!“, gab er unverblümt zu, was mich leicht erröten ließ.
 

Geschmeidig fuhr seine Hand unter meine Robe, um mir über den wieder leicht gewölbten Bauch zu streichen, indem sich bereits Lorkins kleine Schwester im fünften Monat befand.
 

„Nur solange, bis ich wieder etwas unbeabsichtigt in die Luft jage und man mich gleich zum Heiler schleppt!“, lächelte ich ihn an.
 

„Mehr Zeit brauche ich gar nicht.“, sagte er, ehe er meine Lippen mit seinen verschloss.
 

Ende

24. Dezember - Weihnachtsbesuch bei den Trancys

Der junge Herr saß an seinem großen Tisch in seinem Arbeitszimmer und döste vor sich hin. Es war ein langer Tag für ihn und am nächsten Morgen sollte er genauso lang werden. Sein Butler betrat mnit seinem Silbernen Tablett das Arbeitszimmer und stellte sich zu ihm. "Ihr habt einen Brief erhalten.", meinte er, beugte sich vor und hielt Ciel das Tablett hin. "Ließ ihn vor.", meinte Ciel nur, während er seinen Kopf weiterhin abgestützt hatte und die Augen geschlossen. Sebastian lächelte leicht, stellte das silberne Tablett ab und öffnete den Brief.
 

Er las seinem Earl den Brief vor, der mit sauberer und leserlicher Handschrift von Claude zusammengefasst wurde. Eine Einladung - wie immer -, doch diesmal für den 24. Dezember. Also Morgen. "Weihnachten?", fragte Ciel. Sie hatten schon Weihnachten gefeiert. Sebastian hatte immer Geschenke besorgt, sowie die anderen, die sich dann gegenseitig beschenkt hatten. Doch Ciel hatte das nie interessiert. Er ließ Sebastian immer Geschenke für die anderen besorgen. Aber selbst Geschenke ausgesucht hatte er, Ciel, bis jetzt noch nie. Nicht mal für Lizzy, wenn sie dann zur Besuch war.
 

Leise seufzte Ciel. "Geh Geschenke kaufen, Sebastian. Dann bereite mir ein Mal und lass mir Wasser ein.", befahl der jüngste der Phantomhives und stand von seinem Platz auf. Er nahm den Brief in die hand und las sich diesen noch mal durch. Sebastian lächelte, verbeugte sic mit einer Hand auf der Brust und sprach: "Yes, my Lord" Dann verschwand auch schon der Butler durch die Zimmertür und ließ Ciel alleine zurück.
 

Ciel trat ans Fenster und beobachtete das wilde Schneetreiben draußen. Minus 10 Grad sollen sie haben. Viel zu kalt für den jungen Phantomhive. Leise gähnte er und verließ sein Arbeitszimmer, um ins Kaminzimmer zu gelangen. Dort war es schön warm und es roch richtig nach Weihnachten. Schließlich stand hier auch ein beschmückter Tannenbaum, der von Sebastian geschlagen und geschmückt wurde. Nun lagen unter diesem auch schon die Geschenke, die Sebastian in Windeseile gekauft hatte.
 

Sebastian war grad dabei einen Tisch auf zu stellen und diesen mit Speisen zu füllen. Ciel, der schon richtig Hunger hatte setzte sich an diesen gedeckten Tisch und ließ sich von Sebastian den Teller füllen. Schweigend aß er den Sonntagsbraten, mit Birnen, Bohnen und Speck und ließ sich dazu Wein einschenken. Diese Nacht würde er wieder gut schlafen können. Sebastian ließ ihm nach dem Essen noch ein Bad ein, wusch ihn und brachte ihn zu Bett.
 

"Hast du auch ein Geschenk für Trancy besorgt?", fragte Ciel, als Sebastian ihn zudeckte. "Natürlich.", meinte dieser lächelnd und richtete sich auf. "Ihr solltet jetzt schlafen, junger Herr. Morgen wird ein langer Tag werden.", sprach Sebastian und nahm seinen Kerzensteller, der aus purem Silber war. "Schick mich in den Schlaf, Sebastian.", sprach Ciel leise, der schon die Augen geschlossen hatte und dabei war ein zu schlafen. Sebastian legte ihm sanft eine hand auf die Augen und Ciel fiel in einen traumlosen Schlaf.
 

Am nächsten Morgen wurde Ciel geweckt, indem Sebastian die Gardinen auf zog und die Sonne Hineinscheinen ließ. Draußen war eine weiße Winterlandschaft zu sehen und es war auch nicht mehr Stürmisch, so wie in der Nacht. 1 Meter Schnee war gefallen und bedeckte nun ganz London. „Junger Herr, zeit zum Aufstehen. Die Sonne lacht und der Tag ist schön.“, meinte Sebastian lächelnd. Ciel grummelte nur und drehte sich auf die Seite, wobei er die Decke über seinen Kopf zog. „Mach die Gardinen wieder zu.“, befahl Ciel leise und zog sich zusammen. „Aber junger Herr, es ist Weihnachten. Ich muss sie fertig machen, damit sie nicht zu ihrer Einladung bei den Trancys zu spät kommen.“ Sebastian trat ans Bett und goss heißen roten Früchtetee in die hübsch, in die blau verzierte Tasse.
 

Ciel seufzte und schlug die Decke zur Seite. Dann setzte er sich auf, griff nach der heißen Tasse Tee und nahm ein Schluck von diesem. „Wann werden wir noch Mal erwartet?“, fragte er und sah seinen Schwarzgekleideten Butler an. „Zum Mittag. Er lädt sie zum Mittagessen ein. Ich habe bereits die Geschenke in die Kutsche Geladen. – Werden die anderen mit fahren?“, fragte er schließlich. Denn Finny, Bard und Meillin wollte er nicht alleine lassen. Dann würde das Anwesen in Flammen stehen, wenn sie zurück kommen würden.
 

„Zum Mittag, mh? Na gut. Dann beeil dich. Ich will nicht zu spät kommen. Und ja. Sie werden mit kommen. Wie jedes Jahr werden wir zusammen feiern. Daran hindert mich kein Trancy. “, sagte Ciel und wühlte sich aus dem bett. Sebastian ließ seinem Herrn ein Bad ein und wusch ihn dann ausgiebig. Danach zog er ihn dicke, Winterklamotten an und begleitete ihn nach draußen zur Kutsche. Schnell stiegen Ciel und die Bediensteten ein und Sebastian fuhr sie zum Anwesen der Trancy. Dort wurden sie auch schon erwartet.
 

Die Kutsche von Ciel hielt an und Sebastian öffnete ihm die Kutschtür. Er half seinem Herrn raus. Als Ciel aufsah und die Treppen hoch sah, standen dort Alois und Claude. Alois strahlte und lief die Treppen zu ihm runter. „Da seid Ihr ja endlich. Ich habe euch schon erwartet.“, sagte dieser grinsend. „Ich wusste doch, das Ihr kommen würdet.“, sprach Alois weiter, packte Ciel an die Hand und zog ihn dann mit ins Haus. Überrumpelt folgte der junge Phantomhive den Blonden. Alles war prächtig Geschmückt. Nicht nur im haus, sondern auch draußen. Aber am Meisten war es im Haus geschmückt. Rot und Grün, Kerzen, Schneeflocken aus Kristall und Glas.
 

Ciel sah sich um und ließ sich von seinem Butler die Jacke und den Hut abnehmen. Seinen Gehstock behielt er dann aber doch. Alois brachte ihn in den Speisesaal, der Ebenfalls prachtvoll geschmückt war. „Leg die Geschenke unter den Tannenbaum! Heute Abend gibt es Bescherung!“, sagte Alois zu Claude. Dieser machte sich sofort an die Arbeit die Geschenke von Ciel unter den Tannenbaum zu legen. Gemeinsam mit Sebastian. Ciel sah nur schweigend zu. Es waren viele Geschenke unter dem Tannenbaum, als Sebastian auch deren Geschenke unter den Tannenbaum gelegt hatten. Ein ziemlich großer Tannenbaum war das, der in weiß geschmückt war.
 

„Ihr habt euch viel mühe gemacht:“, bemerkte Ciel und sah Alois an. „Ja, nicht wahr?“, grinste Alois den Blauhaarigen an. „Ich habe sogar selbst mit geholfen:“, sagte er und sprang um den Tannenbaum herum. „Ich hab ihn sogar selbst mit ausgesucht!“, meinte Alois grinsend und sah Ciel an. Ciel bleib stumm, erwiderte den Blick. Alois kam auf ihn zu, griff nach seinen Händen und zog ihn mit sich. „Nach dem Essen kommt die Bescheerung. Ich hoffe du hast dich drauf vorbereitet.“, sagte Alois und drückte Ciel auf seinen Platz. „Es gibt Truhthahn. Ganz köstlich, wenn Claude es zubereitet.“, meinte er und setzte sich ihm gegenüber.
 

Das Essen wurde serviert und Ciel musste innerlich wirklich zu geben, dass ihm das Essen schmeckte. Aber natürlich nicht so gut, als wenn es von Sebastian gemacht wurde. Immer wieder spürte er Alois Blick auf sich und es wurde ihm zunehmend unangenehmer. Um dies aber zu überprüfen sah er Alois ebenfall immer wieder an, der ihn dann nur angrinste. Ciel seufzte und kaum hatte er den letzten Bissen runtergeschluckt stand der junge Trancy vor ihm und streckte ihm breit grinsend das erste Geschenk entgegen, es war nur klein, aber sicher Teuer. „Fröhliche Weihnachten!“
 

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Auch an Euch, liebe Leser ein fröhliches und besinnliches Weihnachtsfest^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (30)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nogisu
2016-01-24T19:45:31+00:00 24.01.2016 20:45
Sehr, sehr süß. Besonders die Gedanken von Akkarin! <3

Welche Lektionen er wohl meint?
Von:  Nana425
2011-11-27T11:00:08+00:00 27.11.2011 12:00
Schönes Geschichte, ich mag das Paaring total o.o, weshalb ich es gelesen habe ^__^.
Von:  Illmaren
2011-11-11T18:29:19+00:00 11.11.2011 19:29
Nicht schlecht ;)

Aber ist dochn leichter Alters unterschied da...oder anders gesagt...Körperalters unterschied..

Lg.
Von: abgemeldet
2011-01-16T07:05:06+00:00 16.01.2011 08:05
Toll!
Die Story ist einfach süß! Bitte mehr davon.
Von:  Yun-Harla
2010-12-23T09:44:23+00:00 23.12.2010 10:44
~^.^~
Wie süß...
Itachi trägt mich *.*

Danke Kimmy!!!!! *umknutsch*

Liebe Grüße
Shizu
Von:  Maso-Panda
2010-12-17T04:45:51+00:00 17.12.2010 05:45
Nyaaaaah >.<
Wie süüüüüüüüß
Toller OneShot x3
Das winterfeeling kam echt gut rüber

Dein schreibstil find ich klasse ^^
Lg Missy
Von:  Maso-Panda
2010-12-17T04:32:48+00:00 17.12.2010 05:32
Nyaaah ist das süüüß <3
Die Idee ist echt gut und auch dementsprechend gut umgesetzt ^^
Und es schreit nach einer Fortsetzung ^^
Deine Geschichte hat mich gerade echt aufgemuntert, da ich gerade Kuroshitsuji Staffel 2 zu Ende gesehen hab QQ
Ich bin echt gerührt, eine sehr romantische Atmosphäre *träum*
Klasse ^^
Lg MissInsania

Ps: Sollte es eine Fortsetzung geben, kannst du mir bescheid geben?
Von:  Yun-Harla
2010-12-16T18:26:42+00:00 16.12.2010 19:26
Schnuffig^^

Unsere Twins machen Shika und Ino fertig XD
Von: abgemeldet
2010-12-16T18:21:50+00:00 16.12.2010 19:21
Sehr süß geschrieben, Kimmy^-^
Und unsere Zwillinge als Kinder von Shika und Ino find ich auch süß XD

"Natürlich bedienten sich beide an dem süßen Vorrat, der Eltern und fragten sich auch gleich, was ihre Eltern im Wohnzimmer auf dem Boden trieben."

Jaja, Shika und Ino treiben böse Sachen auf dem Boden, muahahaha XD


CHIYO
Von: abgemeldet
2010-12-14T21:42:26+00:00 14.12.2010 22:42
Ich hab schon fest mit Draco gerechnet^^
Da kann man nur sagen: Armer Ron...^^°
Mich würde aber auch mal interessieren, wen Harry und Hermine gezogen haben ;3

Sehr schöne OneShot^^


Chiyo

Ps: Das Bild von Ron ist ja drollig! ~^-^~


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