Der Weihnachtsball von Kungfurobbe ================================================================================ Kapitel 1: Witzbold oder Fiesling? ---------------------------------- Es war ein klarer, eiskalter Wintermorgen kurz vor Weihnachten. Der Himmel war völlig weiß und aus den tief hängenden Wolken rieselte sanft der Schnee. Die Landschaft um das Schloss Hogwarts herum, war unter einer glitzernden, weißen Schneedecke begraben. Lorina stapfte durch den Schnee einen dünnen Pfad entlang. Sie befand sich auf dem Weg zum Eulenturm. Ein eisiger Wind wehte dem jungen Mädchen um die Nase. „Brrrr… Ist das kalt!“, mit diesen Worten zog sie ihren rot-goldenen Schal tiefer ins Gesicht. Lorina beschleunigte ihre Schritte und näherte sich ihrem Ziel. Um schneller in die geschützte Eulerei zu gelangen, nahm sie mehrere Stufen auf einmal. Als sie sich vor dem Eingang des Eulenturms befand, rutschte sie jedoch plötzlich aus. Die junge Hexe versuchte sich festzuhalten und streckte einen Arm nach dem gefrorenen Geländer aus. Sie merkte schnell, dass sie es nicht mehr erreichte und kniff die Augen zusammen. Plötzlich fand ihre Hand eine andere. Lori öffnete die Augen und sah in die braunen Augen eines jungen Mannes. „George?!“, sagte Lorina und ließ sich von George wieder auf die Beine helfen. „Die obere Stufe ist vereist. Ich wäre auch fast auf meinen Allerwertesten gefallen.“, erklärte George und ließ Lorinas Hand los. Widerwillig. „Danke, dass du mich fest gehalten hast. Was machst du schon so früh hier?“, fragte Lorina und beobachtete George wie er zu einem dunklen Steinkauz ging. Er trug eine schwarze Jeans, dazu Turnschuhe. Er hatte sich in eine dicke, graue Jacke gekuschelt und trug auf seinen roten Haaren eine graue Bommelmütze. „Ach, ich habe nur etwas geschäftliches zu erledigen!“, sagte George und schenkte Lorina ein Schmunzeln. Lorina lächelte zurück. „Und was machst du so früh hier?“, fragte George, als er den Steinkauz losschickte. „Ich soll für Samantha einen Brief los schicken.“, erklärte Lori und hielt nach einer passenden Eule Ausschau. George beobachtete sie dabei. Sie trug einen schwarzen Trenchcoat. Darunter eine beige Hose, deren Enden in schwarzen Stiefeln verschwanden. Den rot-goldenen Schal hatte sie eng um ihren Hals geschlungen. Auf ihrem langen, schwarzen Haar glitzerten die letzten Schneeflocken. „Kann Sam ihre Briefe nicht selber weg schicken?“, fragte George. Sein Blick ruhte weiter auf Lorina. „Sie hat mich darum gebeten. Sie ist doch meine Freundin.“, erklärte die junge Hexe, als sie einem braunen Steinkauz den Brief am Bein festband. Der Kauz schuhute fröhlich. George blickte auf seine Armbanduhr. „Es tut mir leid! Ich muss gehen. Fred wartet auf mich. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!“, sagte George und wandte sich zum gehen. Er blieb kurz vor dem Ausgang stehen. Jetzt! Jetzt wäre die Gelegenheit, sie zu fragen, ob sie mit ihm zum Weihnachtsball gehen würde! Lorina hatte sein Zögern nicht bemerkt: „Ja bis bald!“ George nickte nur stumm und verließ die Eulerei. Lorina blickte dem Steinkauz, welchen sie soeben in die Lüfte entlassen hatte, nach. Dann wandte auch sie sich dem Ausgang zu. Sie blieb an der Stelle, an welcher sie zuvor ausgerutscht war, stehen. Leise rieselten die dicken Flocken auf sie herab, bis sie Schritte hörte. Cho tauchte am Fuße der Treppe auf. Auch sie hatte den blau-silbernen Schal des Hauses Ravenclaw um ihren Hals geschlungen. „Guten Morgen Cho!“, sagte Lorina freundlich. Cho wurde aus ihren Gedanken gerissen und schien überrascht. „Hallo!“, sagte sie nur knapp. Lorina wartete bis Cho nur noch wenige Stufen von ihr entfernt war. „Pass auf. Die oberste Stufe ist vereist.“, sagte Lori und wartete bis Cho in der Eulerei war. „Danke!“, sagte sie, dann verschwand sie. Auch Lorina machte sich auf den Rückweg zum Schloss. „Lori!!“, rief eine weibliche Stimme. Lorina hatte soeben den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betreten. Sie zog ihren Trenchcoat aus und legte ihn zusammen mit ihrem Schal über einen Stuhl. „Was ist los, Sam?“, fragte sie ein junges Mädchen, welches auf sie zugeeilt kam. Sie war 14 Jahre jung und hatte ebenfalls langes, schwarzes Haar, welches jedoch mit roten Strähnchen versehen war. Sie trug ein schwarzes, eng anliegendes Oberteil, darüber eine weinrote Weste. Dazu eine schwarze Hose. Die grünen Augen ihren Freundin Sam suchten sie. „Was ist denn los?“, fragte Lori und zupfte ihren schwarzen Rollkragenpullover zu Recht. Samantha war völlig durcheinander. „Du musst aufpassen. Cormac ist auf der Suche nach dir! Du musst…“ begann Sam, doch es war zu spät. „Lorina! Endlich erwische ich dich mal!“, sagte ein muskulöser Junge, welcher sich soeben zu Sam und Lori gesellte. Sein Name war Cormac McLaggen. Er fuhr sich mit seinen Fingern durch die dunkelblonden Locken und schenkte Lorina ein verführerisches Lächeln. Zumindest dachte er das. Lori sah an ihm vorbei und suchte Samanthas Blick. Als sich die Blicke der beiden Freundinnen trafen, begann Sam mit sich selbst zu tanzen. Lorina verstand. „Ich würde gern mit dir etwas unter vier Augen bereden!“, mit diesen Worten warf er Samantha einen verächtlichen Blick zu. Diese hörte sofort auf zu tanzen und funkelte McLaggen böse an. Die junge Hexe ließ sich nicht vertreiben. „Ob ich es jetzt höre oder sie es mir nachher erzählt ist doch egal. Also.“, sagte Sam und bewegte sich nicht vom Fleck. Lorina jedoch warf Sam einen bittenden Blick zu. Widerwillig setzte sich Sam zu Hermine, welche es sich am Kamin, zusammen mit einem Buch, gemütlich gemacht hatte. „Hast du eigentlich schon jemanden für den Weihnachtsball?“, fragte Hermine und Sam musste sich von Lorina und Cormac abwenden. „Nein, mich hat noch niemand gefragt. Wie sieht es bei dir aus?“, fragte Sam neugierig. Hermine beugte sich vor: „Ich verrate es dir, aber du darfst es niemanden erzählen.“ Sam blickte in Hermines braune Augen und nickte. „Ich gehe mit …“, doch Hermine wurde unterbrochen. „Nein!“, sagte Lori entschieden und wandte Cormac den Rücken zu. Sie setzte sich zu Hermine und Sam an den Kamin und blickte stur in die Flammen. Sam und Hermine warfen sich einen viel sagenden Blick zu. Dann wandte sich Sam zu Cormac um. Der Zauberer blieb noch eine Weile mitten im Raum stehen, bis er sich wieder fasste. Sein Blick traf den von Samantha und prompt streckte sie ihm die Zunge heraus. Doch er ignorierte sie. Er setzte sein selbstsicheres Grinsen auf und verließ den Gemeinschaftsraum. Sam wandte sich nun wieder Lorina zu. „Erzähl!“, drängte sie. Auch Hermine lehnte sich neugierig zu Lori hinüber. Sie atmete tief durch, bis sie das Schweigen brach: „Er hat mich gefragt, ob … ob ich ihn auf den Weihnachtsball begleiten möchte. Aber nicht nur das. Er hat versucht mich anzugraben. Er wollte seinen Arm um meine Hüfte legen. Der Typ ist einfach…“ „…Widerlich!“, beendeten Hermine und Sam Loris Satz. Die Hexe stimmte mit einem Nicken zu. „Ach ja. Ich hab deinen Brief weg geschickt!“, sagte Lori nach einer kurzen Pause. „Dankeschön, du bist die Beste!“, sagte Sam. Sie begann zu schmunzeln. „Hast du jemanden getroffen?“, fügte sie fragend hinzu. Lori nickte: „Ja, George. Er war auch in der Eulerei.“ „Hat er irgendetwas zu dir gesagt?“, hackte Samantha weiter nach. „Nein!“ „Schade!“, sagte Samantha. Lorina wollte gerade fragen, was denn Schade sei, doch Samantha war schneller: „Wann wollen wir eigentlich wieder mit der Band proben?“, fragte sie. Ihr Ablenkungsmanöver ging auf. „Nightdream“ war die Schulband, welche Lori und Samantha im 3. Schuljahr gegründet hatten. Samantha war die Frontfrau und Leadsängerin. Sie war für die Organisation der Band zuständig. Sie war es auch, die mit Dumbledore gesprochen hatte und somit einen Auftritt beim Weihnachtsball arrangiert hatte. Lorina war die Gitarristin und Backgroundsängerin der Band. Des Weiteren gehörten noch ein Drummer und ein Bassist zu ihnen. „Hmm!“, überlegte Lorina. „Ich würde sagen sobald wie möglich. Wir müssen uns immerhin auf den Ball vorbereiten!“ „Ihr spielt auf dem Weihnachtsball?“, fragte Hermine überrascht. Lorina und Samantha nickten heftig im Chor. „Wir spielen als Vorband!“, sagte Lorina stolz. Samantha wollte soeben einen Tag vorschlagen, doch sie wurde unterbrochen. „Hey ihr drei!“, riefen zwei männliche Stimmen im Chor. Es waren Fred und George. Sie waren die Zwillinge der Weasley-Familie und für jeden Spaß zu haben. Man konnte sie, aufgrund ihrer Ähnlichkeit, kaum auseinander halten. „Wie siehts aus, Ladys?“, fragte Fred. „Dürfen wir euch zum Frühstück geleiten?“, fügte George hinzu. Die drei jungen Hexen nickten und verließen zusammen mit den Zwillingen den Gemeinschaftsraum. Unterwegs trafen sie auf Harry und Ron. Die zwei Zauberer gesellten sich zu der Gruppe und sie gingen alle gemeinsam in die Große Halle, um ausgiebig zu frühstücken. Nach dem Frühstück begab sich die Gruppe aus Hexen und Zauberern, nachdem Mäntel, Handschuhe und Mützen aus dem Gemeinschaftsraum geholt wurden, auf die schneebedeckten Länderein von Hogwarts, wo sie sich eine erbitterte Schneeballschlacht lieferten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)