Der Weihnachtsball von Kungfurobbe ================================================================================ Kapitel 5: Einbruch ins Allerheiligste -------------------------------------- Den ganzen Nachmittag saßen Samantha und die Zwillinge zusammen und schmiedeten Pläne, wie sie sich am besten Zutritt zu Snape’s Heiligtum verschafften. Sie mussten sich beeilen. In drei Tagen war der Weihnachtsball. Er rückte unaufhaltsam näher. Sam und die Zwillinge mussten bald handeln. „Heute Abend!“, sagte Sam. Fred und George nickten nur. „Du und Fred, ihr lenkt Snape ab, damit ich mich unbemerkt in sein Labor schleichen kann.“, schlug George vor. Fred nickte. „Nein das geht nicht! Ihr müsst Snape ablenken. Ihr seid viel besser auf einander abgestimmt. Außerdem bin ich viel kleiner als ihr und kann mich zur Not schnell verstecken.“, erklärte Sam. „Das leuchtet ein!“, gab Fred zu. „Aber ich schlage vor, du leihst dir von Harry den Tarnumhang aus. Zur Sicherheit!“, schlug George vor. Samantha nickte. „Das ist eine gute Idee. Also, wann soll es losgehen?“, fragte sie schließlich. Fred und George blickten sich kurz an. „Um 11!“, sagten sie im Chor. Sam musste lachen. Der Abend kam schnell. Sam, Fred und George saßen im Gemeinschaftsraum und warteten. Samantha hatte es sich in einem Sessel nahe dem Kamin gemütlich gemacht. Ihr Blick ruhte dabei auf Lorina und Cormac, die zusammen auf einer Fensterbank saßen und in die dunkle Nacht schauten. „Ach Cormac!“ seufzte Lori. Der Zauberer hatte seinen Arm um die junge Hexe gelegt und streichelte ihr über den Rücken. „Ich glaube, mir wird schlecht!“, sagte Samantha, als sie ihren Blick den Jungs zuwandte. Die Zeit verging. Der Gemeinschaftsraum leerte sich allmählich. Zum Schluss waren nur noch Harry, Ron, Fred, George und Samantha im Raum. „Los geht’s!“, sagte Sam und warf dabei einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Es ist kurz vor elf.“ Fred und George nickten. Harry reichte Sam seinen Tarnumhang. „Sei vorsichtig. Bei Snape hab ich immer das Gefühl, das er mich trotz des Tarnumhangs sieht.“, sagte Harry. Sam schmunzelte nur. „Gute Nacht, Jungs!“, rief sie den Beiden hinterher, als sie sich auf den Weg in ihren Schlafsaal machten. Nachdem Harry und Ron verschwunden waren, wandte sich Samantha den Zwillingen zu. „Los geht’s!“, sagte Sam. Die Drei verließen den Gemeinschaftsraum. „So spät noch unterwegs?“, fragte die Fette Dame, als sie hinter Sam, Fred und George wieder zu schwang. Schnell rannten sie in den dritten Stock, dort trennten sich ihre Wege. „Wenn Snape etwas merkt und zurück in sein Büro will, warnt mich mit einem lauten Knall. Schafft ihr das?“ „Also Sam. Jetzt beleidigst du uns.“, sagte George und setzte einen gekränkten Blick auf. Sam schmunzelte nur. „Ok. Wir treffen uns nachher im Gemeinschaftsraum.“, sagte Sam und wollte gehen. Doch Fred hielt sie zurück. „Sei vorsichtig!“, sagte er. Die junge Hexe nickte und ging ihres Weges. Auch die Zwillinge setzten sich in Bewegung. Samantha stieg weiter die Treppen hinab bis sie endlich die Kerker erreichte. Plötzlich hörte sie Schritte. Immer lauter werdende Schritte. Schnell warf sich Sam den Tarnumhang über und versteckte sich hinter einer Ritterrüstung, welche ein fröhliches Weihnachtslied sang. „Draco, jetzt warte doch auf mich!“, rief eine Mädchenstimme. Plötzlich eilte ein Junge mit blonden Haaren den Gang entlang. Es war Draco. Er kam mit schnellen Schritten auf die Ritterrüstung zu, hinter der sich Sam versteckt hatte. Samantha hielt den Atem an. Als Pansy um die Ecke des Ganges bog, blieb Draco abrupt stehen. „Was willst du Pansy?“, fragte er mit einem genervten Unterton. Pansy ging auf Draco zu, doch plötzlich fiel sie auf den harten, kalten Boden des Kerkerganges. Samantha, unter dem Tarnumhang verborgen, musste sich ein Lachen verkneifen. Auch über Dracos sonst so ernstes Gesicht huschte ein Schmunzeln. „Alles Ok?“, fragte er Pansy, als diese sich wieder aufrappelte. Doch sie antwortete nicht und schritt beleidigt von dannen. Auch Draco wollte gerade seinen Weg zum Slytherin-Gemeinschaftsraum fortsetzten, doch plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter. Erschrocken drehte er sich um. „Sam? Was machst du denn um diese Zeit noch hier?“ Samantha stand hinter ihm und lächelte. Den Tarnumhang hatte sie hinter ihrem Rücken verschwinden lassen. „Ach, ich mache nur einen abendlichen Spaziergang und du?“ Zusammen gingen die Beiden durch den dunklen, steinernen Gang. Nur die Fackeln an den Wänden spendeten Licht. „Ich wollte gerade wieder zum Gemeinschaftsraum, da tauchte Pansy auf. Im Moment geht sie mir tierisch auf die Nerven.“, erklärte Draco. Sam schmunzelte. Im Moment … Samantha wollte gerade etwas sagen, doch ein lauter Knall unterbrach sie. „Es geht los!“, flüsterte Sam leise. Draco sah sie verdattert an. „Was geht los?“ „Äh ich sagte ich muss los … und… Snape … ich meine Professor Snape bescheid sagen, was hier für ein Tumult herrscht …“, mit diesen Worten wandte sich Sam zum gehen. „Man sieht sich Draco!“, schon war die junge Hexe um die nächste Ecke verschwunden und Draco blieb allein zurück. Schnell warf die junge Hexe Harrys Tarnumhang über sich, dann schlich sie leise den Gang entlang. Schließlich blieb sie vor Snapes Bürotür stehen. Sie zog ihren Zauberstab aus dem rechten Stiefel und richtete ihn auf das Türschloss. „Alohomora!“ Das Schloss wurde entriegelt und Samantha konnte die Tür problemlos öffnen. Die Hexe schlüpfte schnell in Snapes Büro und schloss die Tür, dann blickte sie sich um. Das Zimmer war mit Regalen zugestellt, auf denen sich viele Gläser mit merkwürdigen Flüssigkeiten befanden. Sam trat an eins der Regale heran, um ein Glas mit grüner Flüssigkeit zu betrachten. Angewidert wich sie zurück. In dem Glas befanden sich Grindeloh-Augen. Angeekelt zog sie sich den Tarnumhang herunter. Dann blickte sie sich suchend um. Sie musste das Regal mit den Zutaten finden. Mondsteinpulver und Mitternachtsgras. Die Minuten verstrichen, bis Sams Blick auf ein Schild fiel. „Kräuter und andere Substanzen“, laß Samantha flüsternd vor und musste schmunzeln. Wer lesen konnte, war klar im Vorteil. Sam begann das Regal zu durchsuchen. Das Mitternachtsgras war schnell gefunden, doch nach dem Mondsteinpulver suchte sie schon geschlagene fünf Minuten. Plötzlich ertönte ein lauter Knall. Das abgemachte Zeichen. Snape kam zurück. „Verdammt!“, fluchte Sam und wurde panisch. Schnell riss sie mehrere Schubladen auf, doch nirgendwo war das Pulver zu finden. Sam ließ von dem Schrank ab und ging einige Schritte zurück. „Ganz ruhig.“, beschwor sich die junge Hexe. Dann fiel ihr Blick auf eine Kiste, welche hinter der schweren Bürotür stand. Samantha eilte auf sie zu und öffnete sie vorsichtig. Ihr Blick fiel auf ein graues, feines Pulver. “Endlich!“, sagte Sam erleichtert und packte etwas von dem Mondsteinpulver in eine kleine Phiole. Zusammen mit dem Mitternachtsgras verstaute sie die Phiole in ihrem Umhang. Sie wollte gerade nach dem Türgriff greifen, als sie Schritte vernahm. Erschrocken wich Sam zurück. Sie warf sich den Tarnuhmang über und versteckte sich nahe dem kleinen Kellerfenster. Professor Snape näherte sich währenddessen seinem Büro. „So etwas kindisches!“, zischte er sauer. Er legte seine Hand auf den Griff der Bürotür und lauschte. Alles war still. Er öffnete die Tür einen Spalt und wollte eintreten, doch in diesem Moment bog Draco Malfoy um die Ecke des Ganges. „Mister Malfoy!“, sagte Snape und schloss die Tür wieder. Seine schwarzen Augen ruhten auf Draco. „Was haben Sie zu so später Stunde noch hier draußen zu suchen?“, fragte der Professor seinen Schüler. Ohne eine Antwort abzuwarten begleitete Snape den jungen Slytherin zum Gemeinschaftsraum. Von alle dem hatte Samantha nichts bemerkt. Sie hatte in Windeseile den Tarnumhang geschrumpft und auf den Boden gelegt. Dann hatte sie den Zauberstab auf sich selbst gerichtet und sich in ein kleines, rotes Eichhörnchen verwandelt. Sie merkte, dass niemand das Büro betrat, doch die junge Hexe wollte diesen Ort so schnell wie möglich wieder verlassen. Sie kletterte über sämtliche Regale und sprang auf das Fensterbrett des kleinen Kellerfensters und zwängte sich durch die eisernen Gitterstäbe. Nach einer kurzen Kletterpartie hatte Sam, in Eichhörnchengestalt, die Länderein erreicht. Als kleines Tier tapste sie durch den hohen Schnee und bahnte sich so den Weg zum Eichenportal. Eine halbe Stunde später. Das kleine, rote Eichhörnchen hatte den Gang indem sich das Portrait der Fetten Dame befand erreicht. Völlig fertig ließ das Tier den Tarnumhang, den es im Mund getragen hatte, fallen. Dann verwandelte sich Sam zurück. Aus dem kleinen Eichhörnchen wurde wieder eine Vierzehnjährige. Ohne auf die Umgebung zu achten, vergrößerte Sam den Tarnumhang wieder. Schließlich richtete sie noch ihre Frisur und ließ letzt endlich ihren Zauberstab wieder in den rechten Stiefel gleiten. Sie wandte sich dem Portrait zu und erschrak. Fred stand vor ihr. Mit geweiteten Augen starrte er sie an: „Du … du bist ein Eichhörnchen???“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)