Die Strafe
-Hidans Sicht-
„Verf***te Scheiße.”, grummelte ich. „Noch lauter, nicht, dass unsere Rektorin es nicht gehört hat.”, bemerkte Itachi und sah mich gelangweilt an. Wir waren von Sakura-Sensei beim Rauchen erwischt worden, und mussten nun hier vorm Raum der Rektorin warten, welche noch vorher allein mit Sakura-Sensei sprechen wollte. Ich mochte diese Warterei nicht.
„Jaja, du hast gut reden, du hast auch keine Eltern mehr. Meine Mutter bringt mich um!”, schnauzte ich Itachi an. Er drehte den Kopf zu mir und sah mich einmal wütend an, dann wandte er den Blick wieder ab und starrte nachdenklich in die Ferne.
Ich hätte vielleicht den Tod seiner Eltern nicht erwähnen sollen. Aber was soll es, ich bin nicht ‘sensibel’ und ‘mitfühlend’, und das wusste Itachi auch. Wir waren trotzdem beste Freunde geworden.
Auf einmal ging die Tür auf. „Ihr könnt reingehen.”, sagte Sakura-Sensei im vorbeigehen. Endlich!
Oh, verdammt. Ich sollte mich nicht freuen.
Ich ging vor Itachi in den Raum und setzte mich auf einen der Stühle. „Morgen Hidan, Itachi”, begrüßte die Rektorin uns. „Morgen, Tsunade-Sama.”, murmelte Itachi, ich schwieg.
„Ihr beiden also wieder.”, sie seufzte. „Wenigstens habt ihr diesmal nichts anderes als eure Lungen zerstört. Was sagt ihr zu eurer Verteidigung?”
„Äh...schuldig im Sinne der Anklage?”, antwortete ich, genervt von diesem ‘Verteidigungs’-Quatsch. Das wir geraucht haben, war klar, also wozu sich noch verteidigen?
„Nun, da ihr nun schon ZIEMLICH oft Ärger gemacht habt, werde ich euch nicht nur mit einer Verwarnung und einem Gespräch mit euren Erziehungsberechtigten davon kommen lassen.”
„Ach, werfen sie uns nun doch endlich von der Schule?”, fragte ich kampflustig. Itachi trat mir auf den Fuß. Ouch!
„Nein, ich werde euch etwas antun, was viel schlimmer für euch sein wird.” Sie lächelte böse. Oh oh...
„Ihr werdet Schülerpaten!”
Ich kippte mitsamt Stuhl um.
„Was haben sie denn genommen? WIR und Schülerpaten? Beziehungsweise, ICH und SCHÜLERPATEN!?” Ich stand auf, stellte den Stuhl wieder hin, und setzte mich wieder drauf.
„Ihr werdet euch schon dran gewöhnen. Und keine Angst, ihr bekommt keine 5. Klasse. Diese Krachmacher trau ich euch dann doch nicht zu. Nicht, dass ihr sie dann letztlich dazu erzieht wie ihr zu sein... Nein, ihr bekommt eine 7. Klasse. Klingt doch schon besser, oder?”
„Ohja. Echt toll.”
„Also dann, ich will, dass ihr morgen bereits die Schüler kennenlernt, deren Paten ihr werdet. Ihr werdet nur ein paar Schüler ausgewählt bekommen, aber wenn ein Lehrer ausfällt, werdet ihr wohl als Paten auch die ganze Klasse unterrichten müssen. Aber wie ihr wisst, kommt so etwas selten vor, daher mach ich mir darum keine Sorgen. Und ansonsten ist Itachi schlau genug, um die Sache zu regeln, und den Kindern etwas Vernünftiges beizubringen.”
„Hmm. Ja, so ist es wohl.”, antwortete ich. „....Moment mal! Itachi ist schlau genug? Soll das heißen, ich bin dumm?”
„Aber NEIIIIIN!”, rief Tsunade und fing an zu lachen. „Also dann, geht, es klingelt bald zur nächsten Stunde.”
Grummelnd verließ ich, mit Itachi im Schlepptau, das Büro.
-Narutos Sicht-
„Sie wurden schon wieder beim Rauchen erwischt! Also, wenn man so etwas schon macht, sollte man wenigstens darauf achten, nicht erwischt zu werden! Solche Loser!”, rief Kiba lachend. „Die legen es aber auch drauf an.”, erwiderte Neji.
Ich schwieg und drehte mich ein wenig, sodass ich aus den Augenwinkeln zum Eingang zur Schule sehen konnte. (Wir selber standen auf dem Pausenhof.) Dort kamen gerade zwei Schüler heraus. Sie waren 10 Klässler, beide schon mehrmals sitzen geblieben, daher waren sie viel Älter. Und sie waren nicht die einzigen, ihre ganze Clique bestand nur aus sitzen gebliebenen Schülern aus ihrer Klasse. Manche behaupteten, dass sie absichtlich sitzen geblieben waren, andere waren überzeugt davon, sie wären einfach zu dumm gewesen. Aber das konnte ich mir nicht vorstellen, besonders der Junge mit den schwarzen, langen Haaren, die er immer zu einem Zopf gebunden hatte, wirkte auf mich nicht, als wäre er dumm.
Fakt war, dass sie unheimlich beliebt waren, und jeder gerne mit ihnen befreundet wäre. Und genau das wünschte ich mir auch. Ich war vom ersten Moment an, als ich den Schwarzhaarigen gesehen hatte, fasziniert von ihm.
Aber was sollte ich schon machen? Ich war nur ein unbedeutender, braver 7. Klässler, der nichts zu sagen hatte. Ich rauchte nicht und tat auch sonst nichts, was sie als cool befinden würde. Ich sah es aber auch als aussichtslos an, zu versuchen, Kontakt zu ihnen aufzunehmen.
„Starr nicht immer so zu denen rüber”, holte mich Sasuke aus meinen Gedanken und legte einen Arm freundschaftlich um mich. „Du brauchst die nicht. Du hast doch uns.” Er grinste. Ich fragte mich manchmal, ob er wohl Angst hatte, ich wäre nichtmehr sein Freund, wenn ich mich mit einen von denen anfreunden würde. Da lag er aber falsch. „Ja, wirklich, Naruto. Das ist ja fast schon peinlich.”, sagte Shikamaru genervt. „Ach was, du starrst doch selbst ständig zu denen rüber.”, sagte Neji grinsend. „Laber keinen Dreck.” Nun war Shikamaru wohl wirklich genervt.
Es klingelte.
Wir gingen in unseren Klassenraum und setzten uns an unsere Plätze. Dann kam Sakura-Sensei in den Raum. „So, eine Ansage: Morgen werden 2 Schüler für einen Tag in eure Klasse kommen, und sie werden einige von euch auswählen, und dessen Patenschüler werden.”
„Wer?”, fragte Kiba.
„Werdet ihr dann ja sehen. Aber habt keine hohen Erwartungen.”
‘Klingt ja nicht gerade nett...’, dachte ich mir. Dann ging Sakura-Sensei aus dem Raum, (wir hatten jetzt einen anderen Lehrer) und der Unterricht begann.
Tag 1 - Das Chaos beginnt.
-Hidans Sicht-
„Kommst du noch mit zu mir? Tsunade-Sama hat bestimmt schon bei uns angerufen und ich habe angst, dass meine Mutter mir noch den Kopf abreißt. Da brauch ich Verstärkung.”, fragte ich an Itachi gerichtet.„Na klar.” Wir schwänzten die letzten beiden Stunden und waren schon auf dem Weg nach Hause.
„Wenn ihr jetzt nach Hause geht, kann sich deine Mutter denken, dass ihr schwänzt.”, meinte Pain. „Ihr könnt doch noch mit zu mir kommen. Meine Eltern sind heute nicht da.”, schlug er vor. „Du hast heute sturmfrei und lädst kein Mädchen ein?”, fragte ich grinsend. „Diese Chance musst du doch nutzen! Da könntest du alles mit dem Mädchen anstellen!” „Gut, wenn du willst, such ich mir ein Mädchen und du musst nach Hause und dir den Kopf auf der Stelle abreißen lassen.”, meinte Pain. „Ähh.. Du wüsstest doch gar nicht, was für ein Mädchen, oder? Oder hast du jetzt ‘ne Freundin? Aber ist doch gut, auch mal etwas Zeit mit seinen besten Freunden zu verbringen.”, meinte ich und legte einen Arm freundschaftlich um ihn. „Jaja, keine Angst. Das mit euch geht klar. Kommst du auch, Saso?” Sasori drehte sich zu uns, und sah uns mit gelangweiltem Blick an. „In Ordnung.”
Die 2 Stunden bei Pain vergingen schnell. „Ver****** ****** nochmal...”, fluchte ich, während Itachi und ich uns wieder auf den Weg zu meinem Zuhause machten. „Die Zeit ist so schnell vergangen. Ich will nicht.” Itachi lachte. „Das du so rumheulen kannst, Hidan...” „Ich heule nicht! Verdammt, hast du schon einmal meine Mutter wütend erlebt? Glaub mir, auf diese Erfahrung willst du verzichten!”, rief ich. Sollte der sich doch mal mit meiner Mutter rumschlagen.
„HIDAN! Du kleiner *****! Kannst du auch mal was anderes als Ärger machen?”, schrie meine Mutter mir gleich entgegen, als ich die Haustür öffnete. Verdammt. Sie hielt sich mit ihren Beschimpfungen nicht zurück, obwohl Itachi hier war. Hätt’ ich mir auch denken können.
Nach weiteren 15 Minuten, die ich die Standpauke und die Beschimpfungen über mich ergehen lassen musste, ging ich genervt in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett. „Verdammt, diese ******* hat schon wieder meinen Vorhang aufgemacht, als ich in der Schule war. Ich sagte doch, dass sie das lassen soll. Ich brauch kein Sonnenlicht.”, meckerte ich, setzte mich auf und zog den Vorhang wieder halb zu. Naja, wenigstens konnte ich durch ein bisschen Sonnenlicht meinen Teppich besser erkennen. Mein Zimmer war groß und hatte einen weißen Boden, mit einem riesigen, runden, Teppich. Auf dem Teppich war in schwarz ein Kreis mit einem umgedrehten Dreieck abgebildet. Das Zeichen für Jashin, meinen Gott. Meine Tapete war übrigens schwarz, auch wenn es außer mir keinem zu gefallen schien. Mir aber auch egal.
Itachi, der mir gefolgt war, setzte sich nun neben mich auf das Bett. „Man merkt, dass ihr Mutter und Sohn seid.”, meinte er belustigt. „Ach, halt die Fresse.”, grummelte ich.
Dann sahen wir fern und schlugen so die restliche Zeit des Tages tot.
Schlecht gelaunt wachte ich am nächsten Morgen auf. Verdammt, heute würde ich den Tag ja in der 7. Klasse verbringen müssen. Andere würden sich vielleicht darüber freuen, da der Unterricht dort logischerweise sehr viel einfacher war. Aber ich hatte keinen Bock auf den Kram. Naja, wenn ich heute schwänzen würde, würde es den Lehrern sofort auffallen. Das dürfte ein anstrengender Tag zwischen den kleinen Kindern werden.
„Morgen Hidan. Bereit für 8 Stunden zwischen kleinen Kindern?”, begrüßte mich Itachi als ich in die Schule kam. „Dafür bin ich niemals bereit, Ita.”
Wir machten uns auf den Weg zu dem Klassenraum, in dem wir den Tag verbringen würden und ich versuchte so langsam wie möglich zu gehen. Naja, ich würde meinem Schicksal wohl kaum entgehen können. Jashin, wofür hab ich das verdient?
-Narutos Sicht-
„Ich frage mich, wer wohl diese Paten sind.”, meinte ich nachdenklich zu Sasuke. „Wir sind 7. Klässler, wir brauchen keine Paten. So ein Quatsch.”, antwortete er. „Da könntest du Recht haben... und wir benehmen uns wohl besser als die meisten 10. Klässler.”, lachte ich.
Dann ging die Tür auf.
Ein weißhaariger Junge kam herein, gefolgt von einem schwarzhaarigen. Oh! Das war er, er, den ich so faszinierend fand. „Ah, da seit ihr ja.”, sagte unser Lehrer zu ihnen gewandt, dann drehte er sich wieder zur Klasse. „Das sind eure Paten. Sie werden den ganzen Tag bei euch im Unterricht sein, um euch erst einmal kennen zu lernen, und sich jeder 2 von euch auszusuchen, um die sie sich speziell kümmern müssen. Stellt euch bitte vor.”
„Ich bin Itachi. Ich hoffe, wir werden alle miteinander auskommen.”, meinte der Schwarzhaarige. Aha. Itachi hieß er also. Diesen Namen durfte ich nicht wieder vergessen. „Hidan.”, grummelte dann auch der Weißhaarige genervt. Er hatte violettfarbene Augen... Es gab Menschen mit violettfarbenen Augen!? Naja, anscheinend schon.
„Setzt euch bitte, neben Naruto...” Unser Lehrer wies auf mich „...sind noch 2 Plätze frei.”
Der weißhaarige, Hidan, setzt sich auf den äußeren Platz, und Itachi - YES! - setzte sich neben mich. Vorsichtig drehte ich den Kopf zur Seite und bemerkte, dass er mich ansah. Augenblicklich wurde ich rot. „Äh.. Hallo. Ich bin Naruto.”, stellte ich mich schüchtern vor. „Freut mich dich kennen zu lernen”, antwortete Itachi. Er schien ganz freundlich zu sein, freundlicher als ich dachte, aber wahrscheinlich nur, weil er musste. Und wie ein ‘Sonnenscheinchen’ wirkte er nun auch nicht. Will sagen, er wirkte ganz freundlich, aber nicht SO freundlich. Aber wenigstens freundlicher als dieser Hidan, der die ganze Zeit nur beleidigt vor sich hin murmelte und es wohl kaum bis zur Pause erwarten konnte. Naja gut, nicht, dass man es ihm verübeln konnte.
„Und.. Weißt du schon, wessen Pate du wirst?”, fragte ich Itachi vorsichtig. „Nein, ich kenne doch noch niemanden hier.” „Achso.” Das ist gut! Wenn er noch niemanden kennt, und er heute den ganzen Tag neben mir sitzt, scheinen meine Chancen doch schon einmal ganz gut, dass er mich wählen könnte.
Emotionen, Gefühle und die erste Wahl
-Narutos Sicht-
Nachdem Kakashi-Sensei, unser Mathe Lehrer, uns ein paar Aufgaben gegeben hatte, ging er in der Klasse herum, um zu sehen, wer Hilfe brauchte. Auch Itachi wollte aufstehen, doch ich hielt ihn am Ärmel fest, und fragte ihn etwas zu einer Aufgabe. Damit er besser auf mein Blatt sehen konnte, schob ich dieses, sowie meinen Stuhl näher an ihn heran. Dann beugte ich mich über das Blatt, und er begann zu erklären. Er nahm meinen Stift und kritzelte ein paar Formeln auf einen Schmierzettel, dann beugte auch er sich über das Blatt, um sich die anderen Aufgaben anzusehen. Sein Gesicht war nun meinem ganz nah, ich wurde augenblicklich rot. Itachi schien das zu bemerken, und so wandte er sich wieder dem Schmierzettel zu.
Okay - das war peinlich. Nicht, dass Itachi dachte, ich wäre schwul. Aber es war auch nicht normal, rot zu werden, nur weil man sich einem anderen Jungen nähert, oder? Das war mir bisher noch nie passiert. Aber er war ja auch etwas besonderes. Er war so... geheimnisvoll. Und das lag nicht nur an den pechschwarzen Augen, die immer so emotionslos wirkten. Zusammen mit den langen, zum Pferdeschwanz gebundenen, schwarzen Haaren, wirkte er allein schon durch sein Aussehen unheimlich geheimnisvoll. Nur warum waren seine Augen immer so emotionslos? Ich hatte ihn schon einmal lächeln gesehen, es war ein sanftes, schwaches Lächeln gewesen. Es war merkwürdig. Auf der einen Seite wirkte er so verletzlich, so schwach, so... zärtlich und sanft, und doch wirkte er unheimlich...
Ich wollte Emotionen in seine Augen bringen. Ich wollte, dass er mir sein wahres Lächeln schenkte. Das war mein Wunsch gewesen, seit dem Augenblick, an dem ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte.
Und nun hatte ich es zumindest endlich soweit geschafft, einen ganzen Tag lang mit ihm reden zu können. Und wenn er mich auswählen würde, auch noch das ganze Jahr über ab und zu...
Ich drehte mich zu Itachi und lächelte ihn an. „Danke, du kannst super erklären. Es wäre toll, wenn du mein Pate werden würdest.”
-Hidans Sicht-
„Hidan! Sieh dich bitte auch um, wer Hilfe braucht!”, meckerte der Lehrer mich an. Super. Geniale Idee. Als ob ich eine Ahnung davon hätte, wie man dieses ganze Zeug ausrechnet. Ich hatte ja schon beim Bruchrechnen Probleme. Aber hey, lasst den 6en-schreibenden-Schüler ruhig mal bei den Kleinen helfen. Ach verdammt, kotzte mich dieser Tag jetzt schon, in der ersten Stunde, an. Itachi schien gut damit zurecht zu kommen, er half dem kleinen Blonden neben sich gerade. Und dieser lobte ihn auch noch freudestrahlend. Komischer Junge.
Ich stand auf und ging zwischen den Schülern entlang. Die meisten machten die Aufgaben, und schienen auch gut mit ihnen zurecht zu kommen. Einige Schüler schrieben heimlich Sms’ oder schoben sich Zettelchen zu, aber ich war echt der Letzte, der dazu etwas sagen würde, und dem Lehrer schien es nicht aufzufallen.
Nach einer Weile kam ich bei einem Jungen mit etwas längeren, dunkelbraunen Haaren an, die er zu einem Zopf gebunden hatte. Er saß gelangweilt auf seinem Platz und starrte in die Ferne. Ich gähnte, dann sah ich ihm über die Schulter auf sein Heft. Und was ich sah, überraschte mich ziemlich: Er hatte bereits alle Aufgaben geschafft! Das konnte doch nicht sein? Ich würde nicht auch nur eine schaffen. Und ich würde immerhin bald 19 werden!
...Naja, das lag allerdings an mir. Nichtsdestotrotz...
„Ich brauche keine Hilfe, wie du siehst.” Der braunhaarige Junge hatte sich zu mir gedreht und sah mich herausfordernd an. Ganz schön frech. „Na, woher willst du denn wissen, das alles richtig ist?”, fragte ich ihn und erwiderte seinen Blick ebenso herausfordernd. Hätte er wohl gerne, dass ich einfach weitergeh’, der kleine, hochnäsige *****. „Ich weiß es halt.” Er grinste. Ich ging zum Lehrer Pult und nahm die Lösungen, die der Lehrer in ein Heft gelegt hatte. Dann ging ich zum Tisch des Jungen zurück und verglich die Lösungen mit dem, was er in sein Heft gekritzelt hatte. Unfassbar! Alles richtig! Dieser Junge ist nicht normal.
„Na? Nun glaubst du mir aber, hmm?” Meinte der Junge grinsend. „Du gefällst mir.”, antwortete ich. „Wie heißt du?” „Shikamaru.” „Ah...dann hätte ich schon mal jemanden, den ich auswählen will.” Shikamaru grinste wieder. „Weil ich keine Hilfe brauche, was?” „Natürlich, warum auch sonst.”
*Ding Dang Dong*
Endlich Pause. Ich schnappte mir Itachi und ging aus dem Klassenraum, doch Itachi musste ich regelrecht mitSCHLEIFEN, da er immer noch mit dem blonden Jungen am reden war, welcher uns gefolgt war. Der Junge hatte die Formeln wohl immer noch nicht gecheckt, pah. Mein Schüler hatte das längst. Naja, deswegen würde ich ihn ja auch auswählen.
-Narutos Sicht-
Yes, nun war Itachi immer noch am erklären, und das, obwohl wir schon auf dem Weg zum Pausenhof waren. Wenn ich es geschickt anstellte, könnte ich es vielleicht schaffen, ihn während der gesamten Pause in ein interessantes Gespräch zu verwickeln. Und wenn das der Fall würde, könnte ich es vielleicht auch in der nächsten Pause schaffen, und in der Pause danach vielleicht auch, und irgendwann würde es alltäglich werden, dass ich mit ihnen rumstand. Und auch die Anderen aus der Clique kennen lernte. Diese interessierten mich zwar nicht all zu sehr, doch immerhin waren sie Itachis Freunde. Also wollte ich sie auch kennen lernen.
Das einzige, beziehungsweise, DER einzige, den ich bei diesem Plan nicht bedacht hatte, war Sasuke. Kiba würde allenfalls Witze über die andere Clique reißen, aber würde es mir nicht übel nehmen, wenn ich mit ihnen meine Zeit verbringen würde. Und Neji und Shikamaru würde es eh egal sein. Aber Sasuke war ja schon sauer, wenn ich nur zu ihnen rübersah... das konnte noch was werden.
Alle anderen aus Itachis Clique waren anscheinend schon da. Ich glaubte zumindest, dass es alle waren.
„Das hier wird mein Patenschüler sein.”, meinte Itachi und ich sah ihn überrascht an. „Er wird vielleicht öfters in der Pause bei uns stehen. Also wäre es angebracht, wenn ihr euch vorstellt.”
„Was, wirklich? Den Kleinen wählst du? Ich an deiner Stelle hätte eher ein Mädchen gewählt.”, meinte einer von ihnen, er hatte blaue Haut. „Was will ich mit einer kleinen, unreifen Zicke?” Itachi beugte sich zu mir runter. „Da will ich lieber einen kleinen, verdammt süß aussehenden Jungen.” Ich riss erschrocken die Augen auf und wurde augenblicklich rot. Er hatte mich nicht nur süß genannt, sondern, wenn man den Satz genauer betrachtete, ‘er will mich’! Und das von IHM! Dem geheimnisvollsten Schüler der Schule! (Meiner Meinung nach.)
Verdammt, ich liebe diesen Tag.
„Na schön. Ich bin Kisame.”, stellte sich der blauhäutige nun vor. „Ich bin Pain.” Ich musterte Pain. Er hatte Orangene Haare, und merkwürdige, hypnotisierende lila Augen. Aber trotz seinen merkwürdigen Augen waren das auffälligste an ihm immer noch seine Piercings. Im stillen zählte ich sie nach. 24 allein im Gesicht, wenn ich mich nicht verzählt hatte. Krass. Ich wollte gar nicht wissen, wie viele und WO er wohl noch Piercings hatte...
„Sasori No Akasuna.”, stellte sich nun auch der letzte Junge vor. Er redete ziemlich förmlich und sah mich gelangweilt an. Sasori war bekannt für seinen gelangweilten Blick. ‘Schlafzimmerblick’ wurde er von manchen genannt. Naja, er sah auch aus, als würde er jede Sekunden einschlafen, und das den ganzen Tag. Kein Wunder, dass er sitzen geblieben war. Die Lehrer mussten sich wahrscheinlich unheimlich über seinen abwesenden Blick aufregen...
„Mich kennste ja schon.”, meinte Hidan. Ich nickte. „Ich bin Naruto. Freut mich, euch alle kennen zu lernen!”
Die zweite Wahl und das Nachsitzen
-Hidans Sicht-
Als es wieder zur Stunde klingelte und wir gerade in den Klassenraum gehen wollten, wartete dort Tsunade-Sama auf uns. Itachi und ich gingen mit ihr vor die Tür, während Naruto sich den anderen Schülern anschloss und in die Klasse ging.
„Und, wie lief eure erste Stunde? Habt ihr bereits darüber nachgedacht, wen ihr wählt?”
„Ja. Wir haben beide bereits einen Schüler ausgewählt.”, antwortete Itachi. „Gut, dann wählt jeder noch einen. Ihr müsst mindestens zwei Schüler wählen.” „In Ordnung.”, meinte Itachi. „Ey, ne! Ich hab auch noch was anderes zutun, als auf kleine Bälger aufzupassen! Eins reicht!”, beschwerte ich mich. Unsere Rektorin seufzte genervt. „Das ist eine Strafe, keine freiwillige Aufgabe. Jeder 2 und aus.” Damit drehte sie sich um und ging. Wir gingen zurück in die Klasse, und ich regte mich leise weiter über sie auf.
Ich sah mich im Klassenraum um, während die Schüler dem Unterricht folgten. Okay, wen sollte ich wählen? Neben Shikamaru saß ein weiterer Junge mit langen, offenen, dunkelbraunen Haaren. Hmm. Der sah auch gar nicht so dumm aus. Ihn würde ich wählen.
-Narutos Sicht-
Ich freute mich, als Itachi wieder in den Klassenraum kam und sich neben mich setzte. Ich dachte schon, sie würden für die ganze Stunde, oder möglicherweise für den ganzen Tag weg sein, als ich unsere Rektorin sah.
Ich war so froh, dass nun schon klar war, dass er mich wählte. Ich würde ihn also ein Jahr lang öfters sehen... ein Jahr lang zu ihm gehören... ein Jahr lang würde ich eine Freundschaft zu ihm aufbauen können.
‘Da will ich lieber einen kleinen, verdammt süß aussehenden Jungen.’, Erinnerte ich mich an seine Worte. Vielleicht würde ich auch mehr als eine Freundschaft zu ihm aufbauen können? Schlagartig wurde ich rot bei dem Gedanken. Die Frage war nur, ob ich das auch wirklich wollte...
„Alles in Ordnung, Naru?”, fragte Itachi mich plötzlich. „Äh, ja. Wieso?” „Du starrst so nachdenklich vor dich hin... wenn es nicht gerade Sasori oder Pain sind, mache ich mir bei so etwas Sorgen.”
Ich musste lächeln. „Bei Sasori und Pain müsstest du dir rund um die Uhr sorgen machen, was? Besonders bei Sasori.”
Er hatte mich Naru genannt... ein Spitzname.
Er kannte mich erst einen Tag, und hatte mich schon süß genannt, und mich beim Spitznamen genannt. Und ich hatte Angst, er würde mich nicht als Pate auswählen...
„Ja, da hast du recht. Sag mal...” Er wurde etwas leiser, da der Lehrer nun streng zu ihm her rüber sah. Der Unterricht hatte natürlich schon begonnen.
„...hättest du nicht lust, heute mit mir ins Kino zu gehen? Ich will meinen Paten doch besser kennen lernen.” Er lächelte, sein sanftes, schwaches Lächeln. Mir wurde ganz schwummrig. Dieses Lächeln wirkte zwar ein wenig falsch, aber dennoch bemühte er sich, zu lächeln. Und das für mich.
„Aber natürlich!”, rief ich, viel zu laut. „Naruto! Itachi! Ihr beide werdet heute nach sitzen! Eine Schande, und das als Schülerpate, Itachi! Du solltest den Schülern hier ein Vorbild sein!”, schimpfte der Lehrer.
Natoll. Kino konnten wir also vergessen. Verflucht.
Nach einer Weile klingelte es letztlich zum Schulschluss. Naja, Schluss für alle anderen, für Itachi und mich nicht. „Wollen wir Kino dann vielleicht auf einen anderen Tag verschieben?”, sagte ich zu ihm, während ich meine Englisch Sachen einpackte. „Wir lassen uns doch nur vom Nachsitzen nicht den Tag versauen.”, meinte Itachi. „Wenn wir nicht Zuhause zu Mittag essen, sondern uns Mittags mit Popcorn zufrieden geben und erst nach dem Kino Besuch essen gehen - ich lad dich ein - dann schaffen wir es locker, rechtzeitig zum Kino zu kommen.” Ich strahlte. „Du hast recht! Das freut mich! Dann ist der Tag ja doch nicht versaut!”
„Yo, Leute!”, machte Hidan auf sich aufmerksam. „Ich hab grad mit unserer Rektorin geredet und sie meinte, ich muss das Nachsitzen als Schülerpate beaufsichtigen. Also, geht ruhig zu eurem Date, ihr Süßen!”
Itachi nickte. Ich strahlte. „Vielen dank! Aber äh... Date?” Ich wurde rot. Itachi nahm meine Hand und zog mich aus der Klasse, ehe Hidan antworten konnte.
Dann machten wir uns auf den Weg nach Hause. Den Großteil des Weges liefen wir zusammen, schweigend, nebeneinander her. Dann trennten sich unsere Wege. Wir blieben kurz stehen und machten Zeit und Ort des Treffens aus, dann gingen wir.
Ich war zu früh vorm Kino, doch trotzdem stand Itachi bereits da und wartete. „Itachi!”, begrüßte ich ihn freudig. „Da bist du ja. Du bist früh”, meinte Itachi.
Wir gingen rein und kauften die Karten. Der Film, den wir anschauen würden, war eine Komödie. Ob er lieber einen Horrorfilm geschaut hätte? Vielleicht hatte er die Komödie nur mir zu liebe ausgewählt, immerhin war ich erst 13... Wie alt war itachi eigentlich? Nachdenklich sah ich ihn an. Er war mindestens einen Kopf größer als ich. Eher noch mehr. Er bemerkte meinen Blick. „Was ist?”, fragte er. „Ich... Wie alt bist du eigentlich, Itachi?” „Ich bin 17. Machst du dir etwa Sorgen, ich könnte zu alt für dich sein?”
Ich wurde rot und sah zu Boden. Das klang ja wirklich, als wäre das hier ein Date! „Äh... Du wolltest doch nur mit mir ins Kino gehen, weil du mich besser kennen lernen wolltest, oder?”
„Glaubst du tatsächlich, ich gehe mit irgendeinem 7. Klässler ins Kino, wenn er mir nicht auch gefällt?” Er hatte sich nun ein wenig zu mir runter gebeugt und mein Kinn ein wenig nach oben gezogen, so dass ich ihm ins Gesicht sehen musste.
'Ich gefalle ihm? In welchem Sinne gefallen?', dachte ich. Ich würde gerne die Antwort erfahren, doch ich konnte ihn unmöglich fragen. Ich hatte Angst vor der Antwort... ich wusste nicht einmal, ob ich mehr Angst davor hatte, dass er sagen könnte, dass es mehr als freundschaftlich, oder davor, dass er es nur freundschaftlich meint. Und falls letzteres der Fall war, wäre es peinlich, wenn er wüsste, dass ich denken würde, dass es mehr als freundschaftlich sein könnte.
Und ich hatte so das Gefühl, als würde ich sowieso heute noch erfahren, ob es mehr als freundschaftlich war.
