Katzen der Nacht von Ghostwalker ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es war Jahre her, seit sie dass letzte Mal hier gewesen war. Es gab immer noch die beiden Häuser, genauso wie die Futterküche und die beiden Tierhäuser. Es waren nur noch einige Gehege hinzu gekommen, in denen Rotwild und andere Pflanzenfresser grasten. Zwar war das die einzige erkennbare Veränderung, trotzdem war alles anders. Damals war sie 18 Jahre alt gewesen, sie hatte gedacht sie wüsste alles und nichts und niemand könnte ihr etwas beibringen. Nun, wie hatte sie sich getäuscht. Sie wurde aus ihrer Begutachtung gerissen, als einer der Tierpfleger auf sie zu kam. Sie kannte ihn nicht, aber das war klar. Es war auf den Tag genau 6 Jahre her seit sie gegangen war. Shila durfte keinen von ihnen länger als 4 Jahre beschäftigen. „Kann ich Ihnen helfen?“ fragte er sie. „Ähm, ja. Wissen sie zufällig wo Shila oder Jara sind?“ „Jara ist in die Stadt gefahren und Shila ist draußen bei den Wöl…, bei den Auswilderungsgehegen.“ Er sah sie einen Moment an, um herauszufinden ob Josie seinen Versprecher bemerkt hatte. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken und meinte nur: „Ok, danke. Ich würde gerne warten bis eine von Beiden wieder da ist. Wenn das möglich ist?“ „Natürlich, geht das. Ich bringe sie in den Besprechungsraum.“ Schweigend gingen sie dort hin, eigentlich hätte er sie nicht hinbringen müssen sie wusste genau wo sie hin musste. Aber das konnte sie ihm wohl kaum auf die Nase binden. Bisher war noch gar nicht klar ob Shila sie überhaupt hier haben wollte. Drinnen angekommen sprach er sie wieder an: „Falls sie etwas zu Trinken oder Essen wollen, bedienen sie sich bitte.“ „Ja, danke das werde ich tuen.“ Er wollte sich gerade abwenden als ihm noch etwas ein fiel. „Sollte ich Shila oder Jara treffe, soll ich ihnen dann etwas von Ihnen ausrichten?“ Josie überlegte kurz, es war wohl kein Fehler die Beiden vorzuwarnen wer da auf sie wartet und schlimmer konnte es auch nicht werden. Also atmete sie tief ein und sagte: „ Bitte sagen Sie einfach nur, dass Josie da sei.“ „Josie, in Ordnung. Also dann, vielleicht sieht man sich ja noch mal.“ //Natürlich, sieht man sich noch mal, alles unter der Voraussetzung das Shila und Jara mich am Leben lassen. Aber sonst kein Problem. Was habe ich mir nur gedacht als ich hierher gekommen bin?// 1. Kapitel ---------- Josie konnte es kaum glauben, heute war Frau Meyer zu ihr gekommen um ihr mitzuteilen, dass ihr Antrag, um an einem sozialen Projekt teilzunehmen, angenommen wurde. Die Lehrerin hatte sich über ihre Reaktion gewundert. Statt sich zu freuen, war sie zuerst erstaunt und dann wütend gewesen. Sie wusste von dem Projekt, hatte den Vortrag darüber anhören müssen. Hatte jedoch nie auch nur in Erwägung gezogen daran teilzunehmen. Aber ein Fehler war ausgeschlossen, Frau Meyer hatte ihr den schriftlichen Antrag gezeigt. Ihre Tante war es gewesen, sie hatte ihn gestellt, ohne Josies Wissen und diese war auch die Einzige die den Antrag wieder zurücknehmen konnte. Aber ihre Tante hatte vorher am Telefon klargemacht, dass sie diese Möglichkeit nicht ergreifen würde. Also war Josie als reine Trotzreaktion nicht nach Hause gefahren, stattdessen war sie in einen Schönheitssalon gegangen und hatte sich die Haare verlängern lassen. Vor einer Woche hatte sie sich ihre Haare erst auf Schulterlänge abschneiden lassen, nun endeten sie wieder auf Höhe der Schulterblätter. Auch waren sie nicht mehr weinrot sondern honigbraun. Im Schönheitssalon war sie mittlerweile Stammgast, sie kam ja auch jede Woche mindestens einmal vorbei. Dabei war es jedoch egal ob es nun die Haare oder die Fingernägel waren die verändert wurden. Es war ihr vollkommen egal was sich verändert, solange sich etwas veränderte. Auch ihr Zimmer sah nie länger als zwei Wochen gleich aus. Ihre Tante fand das Ganze nicht so lustig, sie war Psychologin und fand Josies Verhalten mehr als bedenklich. Auch die Tatsache, dass diese Lebensweise sehr kostspielig war, trug nicht gerade zur Besserung bei. Nun stand Josie also vor dem Schönheitssalon und wusste nicht wohin sie gehen sollte. Nach Hause wollte sie nicht, zum einen war ihre Tante zu Hause und zum anderen hatte ihre Mutter angekündigt, dass sie Heute anruft. Und mit der wollte sie schon mal gar nicht reden. Ihre Mutter würde nur wieder sagen, dass sie mehr Verständnis für ihre Tante zeigen solle. Aber warum sollte sie das tun? Gleichzeitig sollte sie aber auch nach Hause, sie hatte noch nicht Mittag gegessen, und so langsam bekam sie Hunger. Ein Blick auf ihre Uhr, zeigte das es schon halb vier war. Kurz entschlossen ging sie in den Supermarkt gegenüber, um sich etwas zu kaufen. Sie suchte sich einen Salat aus und ging dann zum Kassenautomat. Es war mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme, dass die Supermärkte Kassenautomaten hatten. Die Einsparung der Personalkosten war enorm. Im Vergleich zu früher, gab es nur noch einen Angestellten, der für mehrere Läden verantwortlich war. Er musste den Laden auf- und wieder abschließen, sowie dafür sorgen dass die Ware in den Regalen steht und der Kassenautomat kümmerte sich um den Rest. Auch in anderen Geschäften und besonders bei Parkgebühren wurden sie über die Jahre auch eingeführt. Dieses System brachte das Bargeld endgültig an den Rand des Aussterbens, gleichzeitig hatte es das bargeldlose Zahlen an den Rand des Möglichen getrieben. Zu Beginn war Chaos ausgebrochen da nicht alle Bankkarten funktionierten. Nach kurzer Zeit wurde jedoch eine Möglichkeit entwickelt mit der man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Die sogenannte Zahlkarte entstand, mit ihr konnte man an sämtlichen Kassenautomaten bezahlen. So wurde das Problem mit den nicht funktionierenden Bankkarten aus dem Weg geräumt und gleichzeitig konnte man das Kaufverhalten jedes Kunden besser verfolgen. Was ein weiterer Schritt, auf dem Weg der kompletten Kontrolle der Menschen war. Die Einzigen die sich vehement gegen dieses Ziel wehrten waren die Gestaltwandler, was auch zu immer größeren Problemen führte. Josie stellte den Salat unter den Scanner und wartete bis der zu bezahlende Betrag erschien. Als Josie dann die Karte hinein steckte und ihren Code eingab, kam eine Fehlermeldung: ‚Der Einkauf kann nicht getätigt werden, da zu wenig Geld vorhanden ist. Legen Sie die ausgesuchte Ware bitte wieder zurück.’ „Mist, die Parkgebühr von letzter Woche war wohl doch höher als ich gedacht habe,“ murmelte sie vor sich hin. Die Karte musste immer am Anfang des Monats aufgefüllt werden. Dieses Geld konnte man dann innerhalb des Monats ausgeben. Man durfte jedoch kein zweites Mal in einem Monat auffüllen, war aber am Ende des Monats noch Geld übrig wurde dieses einbehalten und als Spende an die Regierung gesehen. Auch hier wehrten sich die Gestaltwandler und fanden einen Weg, dass sie zu jeder Zeit Geld einbezahlen konnten und es auch über mehrere Monate nützen konnten. Josie räumte ihre Karte wieder weg und wollte gerade nach dem Salat greifen, als sie aus dem Augenwinkel sah wie jemand seinen Code eingab. „Sie müssen zuerst ihre Ware hineinstellen und dann…,“ setzte sie an, blickte auf und sah in dunkelgrüne Augen. //Mist, und ich dachte der Tag war schon scheiße.// Er war ein Gestaltwandler, und das war gar nicht gut. Sie starrte ihm in die Augen, was man nicht tun sollte. Aber anstatt den Blick zu senken, sah sie ihn weiter an. Was konnte er ihr schon tun? Sollte er sie angreifen würde es jemand mitkriegen, was für ihn ziemlichen Ärger bedeuten würde. Das Problem daran war nur, dass weder im Laden noch auf der Straße jemand zu sehen war. Nach kurzer Zeit hoben sich seine Mundwinkel und er grinste sie an. „Ich glaube wir können das hier als unentschieden abhacken. Wenn du es erlaubst bezahle ich dir deinen Salat und dann kannst du deiner Wege gehen.“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, tippte er auf bezahlen und ging. Josie sah ihm nach, er hatte braune Haare, was darauf schließen ließ das sein Tier in irgendeiner Form braunes Fell hatte. Auch in seiner Kleidung war braun dominierent. Sie wusste nicht warum es so war, aber Gestaltwandler neigte die Farbe ihres Tieres auch in menschlicher Gestalt an ihrem Körper zu tragen. Warum hatte er das für sie getan. Es war nicht komisch das er eine Zahlkarte hatte, aber warum hatte er sie einfach nur benutzt um ihr einen Salat zu bezahlen. Sie benutzten diese Art zu Zahlen wirklich nur dann wenn es gar keine andere Möglichkeit mehr gab. Und sie war nur ein Mensch, den er noch nicht mal kannte, und trotzdem hatte er es getan. Josie beschloss dass sie zu keinem Ergebnis kommen würde, daher nahm sie den Salat und ging in den naheliegenden Park. Eigentlich ging es ihr gegen den Strich, dass der Kerl den Salat gezahlt hatte, sie brauchte keinen der ihr half. Vor allem wenn er ein Gestaltwandler war. Aber was soll es, der Salat war bezahlt. Gegen 22:00 Uhr war Josie dann endlich zu Hause, sie war noch in einigen Kaufhäusern gewesen. Nun, da sie ohnehin kein Geld mehr hatte, konnte sie auch nichts unnötiges kaufen. Ihre Tante saß im Wohnzimmer und wartete auf sie. //So, viel zum Thema wir gehen der Moralpredigt aus dem Weg.// Ihre Tante saß auf ihrem Lieblingssessel und sah von ihrem Buch auf. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem strengen Knoten nach hinten gebunden und ihre sonst offenen Gesichtszüge zeigten große Enttäuschung. „Das ist hoffentlich nicht dein Ernst. Erst schreist du mich am Telefon an und dann legst du einfach so auf. Dann tauchst du erst um 10 auf und hast dir in der Zwischenzeit, deine erst geschnittenen Haare verlängern und umfärben lassen. Und alles nur weil ich dich zu diesem bescheuerten Projekt angemeldet habe. Und nein, ich melde dich nicht wieder ab!“ Josie sah sie nur schweigend an. „Mädchen, ich warte auf eine Antwort von dir.“ „Ich wollte dort nicht mitmachen. Warum zum Teufel hast du mich dort angemeldet? Ohne mir etwas zu sagen. Das darfst du doch nicht einfach so machen.“ „Du wirst feststellen, dass ich sehr wohl berechtigt bin dich dort anzumelden. Zum einen bin ich dein Vormund, solange deine Mutter nicht da ist, und zum anderen bist du nicht volljährig. Und was den Grund betrifft, ich dachte mir es könne dir nicht schaden wenn du mal unter Leute kommst.“ „Ich gehe jeden Tag in die Schule, ich schlage mich dort mit den größten Idioten rum, die es gibt. Glaub mir ich komme genug unter Leute. Du bist diejenige, die nicht aus dem Haus geht, seitdem dein Mann gestorben ist.“ Ihre Tante starrte sie einen Moment an und Josie rechnete fest damit dass sie gleich eine geklatscht bekamm. Aber ihre Tante wandte sich ab. „Glaub mir das reicht nicht, du hast keinerlei Freunde hier. Und was mich angeht, ich glaube kaum, dass dich das zu interessieren hat. Du gehst jetzt besser schlafen, du hast morgen Schule.“ „Es tut mir leid, ich wollte nicht…,“ setzte Josie an, aber ihre Tante verließ den Raum. Josie ging nach oben, schaltete noch nicht mal das Licht an und warf sich aufs Bett. Ihre Tante war selber schuld, warum hatte sie sie auch einfach angemeldet. Vor allem wegen diesem Grund. Sie waren erst vor zwei Monaten hergezogen, natürlich hatte sie hier noch keine Freunde. Auch an diesem blöden Umzug war ihre Tante schuld. 2. Kapitel ---------- Iven konnte seinen Rucksack gerade noch abstellen, bevor ihm drei Jaguarjunge die Beine hochkletterte. „Na, aus welchem Käfig seit ihr den ausgebrochen?“ Sie waren mittlerweile an seinen Armen angekommen und kuschelten sich an ihn. „Sie sind nicht ausgebrochen. Ob du es glaubst oder nicht, die Drei dürfen draußen unterwegs sein. Was machst du überhaupt hier? Ich dachte du willst für eine Weile untertauchen und ich glaube kaum, dass hier der richtige Ort ist. Hier taucht mindestens einmal in der Woche einer von den Behörden auf.“ Als er sich umdrehte sah er sich Shila gegenüber, sie stand im Türrahmen und beobachtete ihn. Ihre langen schwarzen Haare waren zu einem einfachen Knoten nach hinten gebunden. Dazu trug sie eine schwarze Arbeitshose und ein schwarzes T-Shirt. Ihr Tier war ein schwarzer Jaguar, was auch ihren Hang zu schwarz erklärte. Trotzdem neigt sie leicht ins Extreme, dachte er sich. Sein Tier war ein Leopard und trotzdem trug er auch andere Farben, als nur Brauntöne. Aber was ging es ihn auch schon an, wie sie sich anzog. Schließlich gehörte ihr die Auffangstation und er wollte hier schlafen. Da, sagt man garantiert nicht, dass sie sich farbiger anziehen soll. „Das mit dem Untertauchen hat sich vorerst erledigt. Ich habe heute Nachmittag mit meiner Zahlkarte bezahlt.“ „Du hast was? Ok, wie blöd kann man eigentlich sein? Auf der einen Seite sollen die Menschen nicht wissen wo man ist, auf der anderen Seite spaziert man in einen Laden und erledigt seine Einkäufe. Wodurch die Menschen ja gar nicht erfahren wo man ist. Nein, überhaupt nicht.“ „Ist ja gut. Ironie? Das ist ja mal was ganz Neues bei dir.“ „Jara ist seit einem Jahr hier, ich hab so das dumpfe Gefühl, dass sie abfärbt. Also, lenk nicht ab, was hat dich dazu geritten einkaufen zu gehen?“ „Ich hatte Hunger und dann lief eins zum anderen. Wenn du jetzt wieder friedlich bist, könnte ich bitte für eine Weile bleiben? Ich wollte einen Onkel besuchen gehen, aber der lebt schon seit einiger Zeit sehr verdeckt. Und ich glaube nicht, dass ich momentan dort erwünscht bin. Ich bin auch nett und artig. Wenn du lieb bist, kann ich auch etwas mithelfen. Ich geh auch nicht petzen, weil du ja eigentlich keinen Gestaltwandler beschäftigen darfst. Wie bekommst du das eigentlich mit Jara hin?“ „Jara wartet offiziell auf einen Studienplatz und als meine Schwester lebt sie halt bei mir und hilft aus wenn es nötig ist.“ „Aha, dem kleinen Schwesterchen wird unter die Arme gegriffen und gleichzeitig nutz man ihre Gutmütigkeit aus. Na, na ,na das macht man nicht.“ Shila sah Iven einem Moment missbilligent an, er rechnete schon damit rausgeworfen zu werden, als sie auf ihn zu kam und ihn umarmte. „Ok, du kannst bleiben, aber du kannst nur die ersten vier Wochen hier im Gästezimmer schlafen. Wir bekommen jemand der bei dem Sozialen und Medizineschen Projekt teilnimmt. Derjenige muss dann die Zeit hier schlafen.“ „Warum machst du bei so was überhaupt mit? Das ist doch nur ein Weg um Jugendliche in einen bestimmten Berufszweig zu drängen. Momentan ist es nicht in Mode, in einem sozialen oder medizinischen Beruf zu arbeiten, also muss ein freiwilliges Projekt her.“ „Glaub mir ich mache da auch nicht gerne mit, aber was soll ich machen? Die Behörden sitzen mir im Nacken. Ich bin genauso wie du kein Mensch. Ich darf, zwar rein rechtlich, diese Station besitzen, aber es wird nicht gerne gesehen. Wie gesagt ich habe mindestens einmal in der Woche Besuch. Ich habe momentan noch die Hoffnung, dass ich mehr Ruhe habe wenn ich schön mitspiele.“ „Dann spiel mal schön mit. Ich hoffe nur, dass du dir die Regeln gut angesehen hast. Ansonsten könntest du womöglich nur noch mehr Besuch bekommen.“ „Das werden wir sehen. Du hast doch gemeint, dass du helfen willst. Also dann kannst du auch gleich damit anfangen. Nimm die Kleinen und bring sie zur Futterküche. Es ist Zeit fürs Abendessen.“ „Natürlich, Boss. Also auf geht’s ihr Monster, Essenszeit.“ Iven verließ den Raum mit den Dreien, nur Shila blieb zurück und sah ihnen nach. Sie wusste auch selbst, dass es keine gute Idee war, bei dem Projekt mitzumachen. Aber was sollte sie auch tun, die Drohung war eindeutig gewesen. Entweder sie machte bei dem Projekt mit oder sie durfte sich einen neuen Arbeitsplatz suchen. Sie sah sich kurz im Raum um, noch vier Wochen dann würde sich zeigen ob ihre Entscheidung richtig war. Iven betrat mit den drei Jaguarjungen die Futterküche, dort stand eine Tierpflegerin und richtete gerade drei Flaschen. Bisher waren die Kleinen ruhig gewesen, jetzt sahen sie jedoch ihr Essen und fingen zu zappeln und zu meckern. Die Frau drehte sich erst gar nicht um, meinte jedoch: „Moment noch ihr Drei ich hab es gleich.“ Sie drehte sich, jetzt doch um, und zuckte zusammen. //Zwei an einem Tag erschreckt. Was ist denn Heute los.// „Oh, Entschuldigung. Ich habe Sie nicht kommen gehört. Geben Sie mir ruhig die Drei, ich versorge sie.“ Iven gab ihr die Jaguare und ging dann wieder nach draußen. //Shila wird so langsam echt handzahm. Ein Mensch als Angestellter und ich dachte sie und Jara schmeißen den Laden alleine und haben nur auf dem Papier Angestellte. Wie sie es eigentlich immer angekündigt hatte. Na super, dort kommen noch mal zwei. Das wird lustig.// Er versuchte tendenziell so wenig Kontakt wie möglich mit Menschen zu haben. Daher bedachte er eigentlich nie, dass sie ihn nicht kommen hörten, außer wenn er bewusst Lärm machte. Was jedoch nur selten vor kam. So kam es zu Situationen wie gerade eben oder heute Mittag. Was das heute Mittag sollte wusste er auch nicht. Er hatte in einer Seitenstraße, dem Supermarkt gegenüber, gestanden und überlegt was er nun machen sollte. Dann hatte er sie gesehen, er konnte nicht anders und hatte sie beobachtet. Sie war eindeutig sauer gewesen, was auch nicht besser wurde als sie merkte, dass sie kein Geld mehr hatte. Ohne weiter nachzudenken war er rüber gegangen und hatte für sie gezahlt. Was sie ihm, mit der typischen Ablehnung der Menschen ihnen gegenüber, dankte. Er war seit Monaten vom Radar der Menschen verschwunden und jetzt war alles kaputt, sie wussten wieder wo er sich aufhielt und würden seine Schritte die nächsten drei bis vier Monaten verfolgen. Also war es das Beste wenn er erst einmal hier blieb. Iven war gespannt auf denjenigen, der wegen dem Projekt kommen sollte, und notfalls konnte er Shila helfen, sollte alles den Bach runter gehen. So in Gedanken hatte er nicht darauf geachtet wohin er ging, er war ein Stück in den Wald gelaufen. Nun stand ein Jaguar vor ihm, ein Weibchen um genau zu sein. Sie duckte sich und fauchte ihn an. Er witterte kurz, es war Jara. Ihr Schwanz zuckte und sie sprang nach vorne, schnappte nach seinem rechten Handgelenk und zog sich wieder zurück. Iven verstand es als Aufforderung zum Spielen. Er gab ihr das Zeichen, dass sie kurz warten solle, und begann sich auszuziehen. Jara beobachtete ihn, verfolgte jede seiner Bewegungen mit ihren Augen. Iven ließ sie genauso wenig aus den Augen, registrierte jedes Zucken ihrer Muskeln. Ihre Ungeduld war überdeutlich, sie wollte spielen. Nachdem er ausgezogen war, verwandelte er sich. Einen Moment sahen sich der Jaguar und der Leopard in die Augen, dann griff Jara an. Sie war zwar kleiner und schwächer als er, dafür aber schneller und wendiger. Was sie auch gnadenlos ausnutzte. Iven musste einige Treffer einstecke, da sie hauptsächlich nach ihm schlug. So konnte sie mehr Abstand zwischen ihnen halten. Nach einiger Zeit gelang es ihm jedoch sie zu Fall zu bringen. Damit sie liegen blieb, legte er sich kurzerhand quer auf sie. Was ihr gar nicht gefiel, sie zappelte und versuchte ihn zu beißen und aufzustehen. Was ihr aber nicht gelang, da er zu schwer war. Plötzlich war einen andere Witterung in der Luft, es war Shila. War sie so unaufmerksam, dass sie mit dem Wind kam? Nein, sie rief nach Jara. „Jara, komm ich muss mit dir reden. Wir haben Besuch, Iven ist vorhin aufgetaucht.“ Jara unter ihm hielt still und verwandelte sich dann. Iven ließ zwar zu, dass sie sich von der Seite auf dann Rücken drehte, ihre Bemühungen sich aufzurichten ignorierte er jedoch vollkommen. „Lass mich aufstehen! Shila wird gleich hier sein und ich habe keine Lust ihr das hier zu erklären.“ Iven zeigte keinerlei Einsicht, es war nicht so als hätten sie was Verbotenes getan. Sie hatten gekämpft, eigentlich sogar nur gespielt. Ihm kamen gerade ganz andere Dinge in den Sinn, die viel mehr Spaß machten. Er verlagerte sein Gewicht und leckte Jara einmal den Hals hinauf. „Lass das und steh endlich auf!“ Das Bild, dass sich Shila bot, als sie die Lichtung betrat, war nicht gerade das was sie erwartet hatte. Jara lag hier oft, als Jaguar, in der Sonne. Nun lag sie zwar auch, aber weder auf ihrem Stein, noch war sie ein Jaguar. Stattdessen lag sie nackt auf dem Boden und Iven lag, als Leopard, quer über ihr. Sie wollte zwar aufstehen, Iven ließ dies jedoch nicht zu. Shila beschloss das Theater zu beenden. „Iven beweg deinen Arsch von Jara runter und verwandel dich! Anschließend sucht ihr eure Klamotten zusammen und zieht euch an. Und zwar Heute noch!“ Iven stand in einer aufreizenden Geschwindigkeit auf und verwandelte sich. Jara war während dessen aufgesprungen und in einem Gebüsch verschwunden. „Weißt du eigentlich, dass du eine absolute Spielverderberin bist? Wir hatten Spaß, aber du musst ja alles kaputt machen.“ „Iven zieh dich an und verschwinde. Oder ich zeige dir was Spaß für mich Spaß bedeutet.“ „Mach doch! Ich habe ….“ Weiter kam er nicht. Shila hatte ihre Krallen ausgefahren und zog sie ihm einmal übers Gesicht. Er starrte sie einen Moment an, dann nahm er seine Klamotten und verschwand im Wald. „Wo ist denn unser Gast hin?“ „Schon Richtung Haus. Ich habe ihm meine Meinung zu dem ganzen hier schon gesagt und was dich betrifft aus geht’s wir müssen noch einiges besprechen.“ Iven war kurz davor alles zusammen zu packen und abzuhauen. Aber wo sollte er hin? Shila und Jara waren die einzigen Gestaltwandler, in der Gegend, die er kannte und ganz nebenbei war zumindest Jara eine angenehme Gesellschaft. Also bleiben, mit Shila würde er schon zurecht kommen. Er setzte sich auf eine Bank und wartete bis die anderen Zwei kamen. Sein Gesicht brannte, Shila hatte ganze Arbeit geleistet. Er hatte drei Striemen, sie begannen über dem linken Auge und liefen auf der rechten Wange aus. Als er sie kurz berührte kam er zu dem Schluss, dass Morgen nichts mehr zu sehen war. Er ließ gerade die Hand wieder sinken als die Beiden aus dem Wald traten. //Wie Feuer und Eis.// War Ivens erster Gedanke, als er sie sah. Nicht nur äußerlich, auch ihr Verhalten war so verschieden. Jara war temperamentvoll, aufbrausend und allgemein für jeden Spaß zu haben. Jeder ging sofort auf sie zu und erzählte ihr alles. Shila wirkte nach außen kühl, trotzdem hatte sie auch Temperament. Wie sie ihm bewiesen hatte. Äußerlich wirkte sie eher abweisend. Lange schwarze Haare und graue Augen, dazu noch ihr abweißender Gesichtsausdruck, den sie jetzt wieder zur Schau stellte. Jara war auch hier das genaue Gegenteil, braune Haare und karamellfarbige Augen, die eigentlich immer lächelten. Er konnte es sich immer noch nicht erklären warum die Beiden so aneinander hingen und es vor allem miteinander aushielte. Nun standen sie vor ihm, diese beiden so verschiedenen Schwestern. Jara ergriff das Wort. „Wir haben uns entschieden, dass du trotz der Ereignisse von gerade eben, bleiben darfst.“ Dann gingen sie zu ihrem Haus und ließen ihn sitzen. //Na, super. Jara soll sich von mir fern halten.// 3. Kapitel ---------- Die letzen vier Wochen waren die Hölle, für Josie, gewesen. Sie konnte, wegen des Projekts, die nächsten vier Wochen nicht zur Schule. Daher musste sie sämtliche Arbeiten jetzt schon schreiben, da anschließend zu wenig Zeit blieb. Weshalb sie auch schon über Themen schrieb die sie bisher noch gar nicht im Unterricht behandelt hatte. Ihr wurde das Material gegeben und dann durfte sie schauen wie sie es hinbekam. Es war eine Katastrophe gewesen, da sie nebenher noch die regulären Arbeiten schreiben musste. Sie wollte gar nicht an ihren aktuellen Notendurchschnitt denken, da sie ihre bisherige 1,0 wohl kaum halten konnte. Ihr Blick fiel auf die Beschreibung des Ortes, an dem sie die Zeit des Projektes arbeiten würde. Eine Auffangstation für Tiere. Josie kam nicht sonderlich gut mit Tieren klar, was aber auf Gegenseitigkeit beruhte. Der Versuch als Kind, eine Katze auf dem Arm zu halten, endete mit einer Narbe an der linken Hand. Normalerweise fiel sie ihr gar nicht mehr auf, aber heute stach sie ihr ständig ins Auge. Vier Wochen! Das bisher war nicht die Hölle gewesen, die würde sie jetzt erst betreten. Das nächste was ihr an der Geschichte nicht gefiel, war die Tatsache, dass die Leiterin der Station eine Gestaltwandlerin war. Weiter kam sie mit ihren Grübeleien nicht da ihre Tante von unten rief. „Beeil dich, da draußen steht ein Auto und ich glaube es wartet auf dich.“ „Ja, ja. Ich komm ja schon, der wird ja wohl zwei Minuten auf mich warten können.“ „Du weißt doch der erste Eindruck ist sehr wichtig, also beeil dich jetzt.“ Josie ging langsam die Treppe nach unten und griff nach ihrem Koffer, der schon unten an der Treppe stand. „Derjenige, der mich abholt, ist wohl kaum so wichtig. Du glaubst doch nicht, dass dessen Meinung zählt? Die ist eine Gestaltwandlerin, die geben nichts auf Menschen.“ „Natürlich, aber trotzdem. Mit demjenigen, der dich abholt musst du ja auch klar kommen. Und da ist der erste Eindruck auch wichtig.“ Josie verdrehte die Augen und umarmte ihre Tante. Dann ging sie nach draußen und lief zu dem fremden Auto. Sie konnte zwei Personen erkennen, die nun ausstiegen. Josie erstarrte, es waren zwei Gestaltwandler. Der eine kam ihr flüchtig bekannt vor, aber die Frau hatte sie noch nie gesehen. //Warum zum Teufel, holen mich zwei Gestaltwandler ab? Vielleicht warten die Beiden ja auf jemand anderes und mein Auto ist noch gar nicht da.// Doch diese Hoffnung wurde zerstört als die Frau auf sie zukam. „Guten Morgen, du musst Josie sein. Mein Name ist Jara und ich bringe dich zu deinem zu Hause für die nächsten vier Wochen.“ Jara trat nach vorne und streckte ihre Hand aus. Josie starrte die Hand an, konnte sich aber nicht dazu durchringen sie zu schütteln. Die Gestaltwandlerin zuckte mit den Schultern und nahm sie runter. Sie wandte sich an den anderen Gestaltwandler. „Iven machst du bitte Josies Koffer in den Kofferraum.“ Josie registrierte am Rande, dass es zwar als Bitte formuliert war, aber wie eine Frage betont wurde. Iven kam auf sie zu auf sie zu und griff nach ihrem Koffer, dann nahm er ihn mit zum Auto. Josie starrte ihm nach, konnte es immer noch nicht fassen, dass zwei Gestaltwandler sie abholten. „Willst du dich noch verabschieden?“ „Was?“ „Ob du dich noch verabschieden willst.“ „Ach so, nein das hab ich schon gemacht.“ „In Ordnung, dann steig mal ein. Es wird wohl am besten sein wenn du hinter mir sitzt.“ Josie nickte, ging auf die Beifahrerseite und stieg ein. Iven saß schon im Auto und wartete auf sie. Kaum waren sie und Jara eingestiegen fuhr er auch schon los. Sie waren schon knapp eine Stunde unterwegs und etwa die gleiche Zeit hatten sie noch vor sich. Noch viel zu lange, für Iven, er wollte endlich aus dem Auto raus. Laufend und vor allem auf dem direkten Weg wäre er längst da gewesen. Er war einfach zu ungeduldig für eine zweistündige Autofahrt, konnte nicht lange genug sitzen bleiben. Shila hatte ihm diesbezüg-lich, diese Therapie verordnet. Sobald etwas in der Stadt zu erledigen war, wurde er ge-schickt. Heute hatte Jara auch noch etwas in der Stadt zu tun gehabt, daher waren sie nun zu zweit unterwegs, um ein Menschenmädchen abzuholen. Er hatte sie sofort erkannt, auch wenn ihre Haare mittlerweile Po lang und karamellfarben waren. Sie war schuld daran, dass er nun wieder auf dem Schirm der Menschen war. Die kleine Zicke oder besser gesagt, dieses Wesen mit mehr Vorurteilen als ihm guttat. Sie hatte Jara angesehen, als wolle diese sie gleich anfallen. Am liebsten wäre Iven zu Josie gegangen und hätte sie gepackt und geschüttelt. Jara musste seine Anspannung gespürt haben und hatte ihn daher gebeten Josies Koffer ins Auto zu bringen. Auch wenn er erst zu ihr gehen musste, war es eine Möglichkeit gewesen sich erst einmal zu beruhigen. Nun beobachtete er sie gelegentlich im Rückspiegel, sie starrte schon die ganze Zeit aus dem Fenster und sagte kein Wort. Zu Beginn hatte Jara noch versucht ein Gespräch zu beginnen, worauf die kleine Zicke jedoch nicht eingegangen war. Nach einer Weile hatte Jara es auf-gegeben und beschäftigte sich nun mit den Unterlagen, die sie abgeholt hatte. Sie wirkte nicht sonderlich begeistert von dem was sie da las. „Schlechte Nachrichten?“ „Nein, eigentlich nicht. Wir dürfen jetzt doch einen Tierarzt einstellen. Das sind die Be-werbungen von den Tierärzten, die für uns ausgesucht worden sind.“ „Das hört sich doch gut an.“ „Ja klar, du hast nur noch nicht gesehen was in diesen Bewerbungen steht.“ „Nein hab ich nicht, aber du wirst es mir gleich verraten.“ „Eigentlich wollte ich dir die unerfreulichen Details ja ersparen, aber wenn du mich schon darum bittest, kann ich sie dir nicht vorenthalten. Diese hier, ich nenne jetzt keine Namen, hat ihre Prüfung gerade so bestanden und bisher noch keinen Job bekommen.“ Jara zeigt auf die Mappe, in der sie gerade gelesen hatte. Nun griff sie nach einer anderen und schlug sie auf. „Dieser hat mittelmäßig abgeschossen, lass ich mir ja noch gefallen. Nicht jeder kann mit sehr gut abschließen. Wir haben aber hauptsächlich Raubkatzen, Wölfe und Bären, er hat sich aber eher auf so etwas wie putzige Häschen spezialisiert. Daher glaub ich kaum, dass er der Richtige für uns ist. Und so geht es weiter entweder sind sie absolut unbrauchbar oder sie kümmern sich um die falschen Tiere. Der Abschuss ist der Eine, der bei einer OP seine halbe Ausrüstung in der Kuh gelassen hat. Scheiß, Menschen! Es dürfen nur eine bestimmte Anzahl studieren und die sind nicht zu gebrauchen. Verdammt noch mal!“ „Beruhig dich, wir haben gerade ein Mensch hinten im Auto sitzen,“ raunte Iven ihr zu. „Das ist mir gerade so was von egal!“ Iven griff nach Jaras Nacken und strich ihr mit seinem Daumen am Hals entlang. Dabei fiel sein Blick auf Josie, diese starrte auf Jaras Sitz. Er vergaß seine eigene Warnung und begann Josie zu reizen. „Im Normalfall klappt, dass mit den Blicken die töten können, nicht. Aber ich will dich nicht davon abhalten es zu versuchen. Und im Übrigen, Jara regt sich zurecht auf. Erst bekommen wir keinen eigenen Tierarzt, dann kriegen wir zwar einen, aber es ist niemand dabei den wir brauchen können. Oder es ist der Abschaum, den sonst niemand haben will. Und was das Thema Studium betrifft, ich weiß nicht ob du dich schon damit beschäftigt hast, aber es ist so nur wer Glück hat kommt zum studieren. Dabei ist es dann aber auch egal ob derjenige gut oder schlecht in der Schule war.“ „Wenn es euch nicht passt, warum habt ihr euch dann nicht zum Studium beworben?“ Iven spürte zwar wie Jara sich versteifte, war aber nicht schnell genug um zu verhindern, dass sie sich umdrehte. „OK, ich weiß nicht was mit dir los ist. Aber ich glaube nicht, dass du weder taub, noch so blöd bist. Die Studenten werden nur nach Bedarf aufgenommen und dann werden nur die ausgewählt, die entweder gute Kontakte haben oder keine Gefahr für die Regierung darstellen. Und ich falle weder unter die Einen, noch unter die Anderen. Glaub mir, ich habe mich mehr als ein Mal beworben, aber aus gegebenen Gründen hat es nie geklappt. Also komm runter von deinem Trip, von wegen bewerben und dann wird alles gut und davon, dass wir noch nicht selbst darauf gekommen sind.“ „Wer hat darauf bestanden, dass ihr eine eigene Gattung seid und deshalb eigene Gesetze braucht? Ihr. Also beschwert euch nicht, wenn ihr nicht so im System integriert seid, wie es euch lieber wäre.“ „In ein System in dem jeder Schritt überwacht wird. Natürlich, davon träum ich jede Nacht. Wurde dir dein Partner noch nicht zugeteilt oder bist du schon mitten in der Kinder-produktion?“ „So ist das gar nicht, jeder kann seine Partner selbst aussuchen. Es werden nur Ratschläge gegeben ob er genetisch zu einem passt. Und was das Thema Kinder betrifft, jeder muss seine Teil dazu betragen. Es ist…“ Jara kochte sichtlich vor Wut und auch bei Josie sah es nicht wirklich besser aus. Jara lies Josie noch nicht mal mehr aussprechen. „Merkst du eigentlich noch was? ‚Was die Kinder zwischen ihnen und Hans betrifft sehe ich schwarz, aber genetisch gesehen passt Paul viel besser. Hans wird an die Luft gesetzt und Paul kommt mit ins Bett.’ Nein, der Partner wird nicht ausgesucht!“ sagte Jara mit einer Stimme, die nur so von Sarkasmus troff, „Und was das Thema Kinder betrifft. ‚Oh wir brauchen noch zehn Kinder, Wir suchen jetzt zehn Paare aus, die dürfen ein Kind bekommen. Das Paar hat unerlaubt ein Kind bekommen, wie hoch können wir dafür die Strafe ansetzen.’ Wenn du mich fragst, ist dass krank. Die ganze Menschheit ist kra…“ //Ok, jetzt ist es aber Zeit einzugreifen, bevor wir noch weiter unter der Gürtellinie landen.// „So Mädels da drüben ist ein Schlammloch. In einer Stunde oder so hole ich euch wieder ab.“ Iven war mit Jara voll und ganz einer Meinung, aber ihre Rangehensweise war dann doch etwas fraglich. Und Shila würde es nicht gerade helfen, wenn Josie schon am ersten Tag Be-schwerde einreichen würde. Auch Jara schien auf diese Idee zu kommen, da sie sich umdrehte und die Augen schloss. „Ok, halt da an. Ich laufe den Rest.“ Iven stand auf die Bremsen und noch bevor das Auto richtig stand, war Jara schon raus-gesprungen. Sie begann sich auf offener Straße auszuziehen. Was, zwei entgegenkommende Autos, dazu veranlasste langsamer zu fahren. Auch das Auto hinter ihnen überholte nicht, stattdessen starrte die Fahrerin Jara an. Iven seufzte ungeduldig und winkte die Autos weiter. Jara warf ihre Klamotten ins Auto, schloss die Tür und ging wortlos in Richtung Wald. „ Mach den Mund zu! Ich rechne schwer damit, dass du sie noch öfter nackt sehen wirst. Ganz zu schweigen von Shila und mir.“ Sie starrte ihn kurz an, dann wandte sie sich wieder zum Fenster. //Zicke!// 4. Kapitel ---------- Eine gute halbe Stunde später waren sie endlich da. Josie schaute sich um, die Station bestand aus fünf Gebäuden. Wobei zwei eindeutig für Tiere waren. Diese waren nur einstöckig und es waren Käfige angeschlossen. Dazwischen lag ein kleineres Gebäude, da die Türen offen standen sah man mindestens drei Menschen darin arbeiten. Oder waren es auch Gestalt-wandler? Sie wollte sich gerade an Iven wenden, als eine schwarzhaarige Frau, mit Jara im Schlepptau, aus dem größten Gebäude trat. Sie war auch eine Gestaltwandlerin und ihrem auftreten nach, wohl Shila die Leiterin der Auffangstation. Dabei konnte sie nicht viel älter, als Jara und Iven sein. Josie hatte sich eher eine ältere Frau als Leiterin vorgestellt. Als die Beiden nun bei ihnen waren, wandte sie sich sofort an Iven. „Iven, geh mit Jara zu Kila. Sie frisst nicht.“ In Shilas Stimme schwang mit, dass sie erwartete, dass man tat, was sie von einem verlangte, und dass sie gewohnt war Befehle zu erteilen. Iven und Jara machten sich sofort auf den Weg und Josie sah ihnen nach. Sie würde nicht so kuschen. Es konnte doch nicht sein, dass eine Gestaltwandlerin sie rumscheuchte. Wobei Shila da eindeutig anderer Meinung war. „Mein Name ist Shila, ich leite diese Station. Was für dich bedeutet, dass du tust was ich dir sage. Auf jetzt, ich zeig dir erst mal dein Zimmer. Dann kannst du dein Gepäck abstellen. Auf Beeilung, nicht trödeln.“ //Na toll, das fängt ja gut an. Kaum bin ich da schon werde ich rumkommandiert.// Shila ging jetzt einfach, ohne sich zu vergewissern ob Josie ihr auch folgte. Sollte sie Shila nun nachlaufen, wie ein Hündchen? Nein, eigentlich nicht. Aber man sollte sich keine Feinde am ersten Tag machen. OK, dass hatte sie schon verbockt. Jara war definitiv nicht gut auf sie zu sprechen. Und Iven? Denn konnte sie nicht einschätzen. Also lief sie sie Shila hinterher. Diese betrat gerade das andere zweistöckige Gebäude. Zuerst kam man in einen Vorraum und anschließend in einen Aufenthaltsraum, der scheinbar das gesamte untere Stockwerk einnahm. Darin gab es alles Mögliche, von einer Sitzecke, bis hin zu einem, durch eine halbhohe Wand abgetrennten, Fitnessbereich. „Was die Nutzung von dem Zug hier betrifft, musst du dich mit den vier Tierpflegern ab-sprechen. Dort ist die Küche und das Esszimmer. Was den Küchendienst betrifft, musst du dich auch mit ihnen absprechen.“ Shila zeigte auf eine Tür links von ihnen, dann ging sie zu den zwei hinteren Türen und öffnete die Linke. „Das ist dein Zimmer. Nebenan ist ein Bad, dass aber von den anderen mitgenutzt wird, wenn sie unten sind. Oben sind deren Zimmer und ein weiteres Bad. Leg deine Sachen ins Zimmer, dann stelle ich dir die Vier vor und du musst noch einige Formulare unterschreiben.“ Josie konnte sich gerade noch eine Bemerkung verkneifen. Bezüglich, Shila solle ihren Be-fehlston bei ihr lassen. Stattdessen öffnete sie die Tür zu ihrem Zimmer. Es war einfach ein-gerichtet und sie stellte die Möbel schon in Gedanken um. Ihre Tasche legte sie auf das Bett und ging wieder zu Shila. Diese war schon wieder auf dem Weg nach draußen. Kurz bevor sie das kleinste Gebäude erreichten, wandte sich Shila an noch an sie. „Noch eine Anmerkung zu deinem Zimmer, es wird nicht umgeräumt.“ //Kann die Gedanken lesen?// Josie hatte den ganzen Weg überlegt, wie sie die Möbel am besten stellen solle, damit der Platz optimal genutzt wurde. „So, das sind Jessy, Brooke, Jason und Bryan und das ist Josie. Sie ist die nächsten vier Wochen hier, wenn sie Probleme haben sollte dann helft ihr bitte.“ Josie begrüßte jeden und dann ging es schon wieder weiter. Als nächstes ging es zu dem Haus zurück aus dem Shila vorhin gekommen war. „Hier sind unsere Büros, der Besprechungsraum und Oben wohnen Jara und ich. Ach, und Iven schläft momentan im Besprechungsraum.“ Shila zeigte auf die jeweiligen Türen und ging dann zu der, hinter der die Büros lagen. Josie betrat es hinter ihr und schaute sich erst mal um. Es war ein großer Raum, der durch eine halbhohe Wand unterteilt wurde. Der vordere Bereich war in weiß gehalten, mit vielen Holz-elementen. Shila ging jedoch in den hinteren Bereich. Dieser war das genaue Gegenteil, alles war in schwarz gehalten. Shila setze sich hinter den Schreibtisch und zeigte auf einen Stuhl davor. „Setz dich, ich muss dir jetzt die gesetzlichen Hintergründe erklären, die hinter der Haltung der Tiere und meiner Leitung dieses Betriebes stehen.“ „Und für was bitteschön soll das nötig sein. Ist mir doch egal.“ „Du brauchst gar nicht so ein Gesicht machen. Glaub mir, ich habe auch besseres zu tun. Aber es ist vorgeschrieben und du musst unterschreiben, dass ich es dir gesagt habe. Können wir dann anfangen?“ „Natürlich können wir anfangen. Dann habe ich es endlich hinter mir.“ Shila betrachtete sie einen Moment mit gehobener Augenbraue, fing dann aber an zu erklären. „Also wir halten hier momentan hauptsächlich Großkatzen, daher müssen wir einige Schutz-maßnahmen ergreifen. Die sehen folgender maßen aus …“ Josies Gedanken schweiften ab, sie dachte an ihre Tante, die ihr den ganzen Schlamassel ein-gebrockt hatte. Tiere, hier waren überall Tiere! Josie mochte keine Tiere und konnte aus eigener Erfahrung berichten, dass dies auf Gegen-seitigkeit beruhte. Als fünfjährige hatte sie der Hund ihrer besten Freundin gebissen. Ansonsten konnte dieser Hund keiner Fliege etwas zu Leide tun. Auch sonst endeten die meisten Zusammenstöße mit Tieren in kleinen bis mittelschweren Katastrophen. „So, dass wäre es fürs Erste. Jara wird dir Morgen die Tiere zeigen. Das heißt für dich um 7:00 Uhr stehst du vor der Futterküche. Du kannst dann gehen, sobald du die Formulare unterschrieben hast.“ „Ähm, ja klar. Bis morgen dann.“ Josie unterschrieb, sie hatte aber keinerlei Ahnung was sie da unterschrieb, noch wusste sie was Shila gesagt hatte. Aber das war ihr herzlich egal. Sie würde nur vier Wochen hier sein und dann war das Thema sowieso erledigt. Als sie das Haus verließ kamen ihr Jara und Iven entgegen, sie schienen in ein Gespräch ver-tieft zu schein. Jara sah jedoch auf und warf Josie einen bösen Blick zu. //Na super, dass wird Morgen richtig lustig mit der.// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)