How should I tell you? von -Kuraiko ((Saku x Ino)) ================================================================================ Kapitel 1: Ein normaler Schultag? --------------------------------- Ob ich nun will oder nicht, wie fast jeden Tag steht auch heute wieder Schule auf dem Programm. Um genau zu sein besteht der Stundenplan heute aus 7 Stunden. Mathe, Sport und Deutsch als Doppelstunden, Physik einzeln. Wieder sehr zeitig erreiche ich das Schultor und passiere es. Um diese Uhrzeit befinden sich zwar schon einige Schüler vor Ort, doch noch ist es hier verhältnismäßig leer. Nur zu gut weiß ich, das sich dies in etwa zehn Minuten geändert haben wird. Routinemäßig schlage ich den Weg zur Pausenhalle ein, die den Schülern auch vor Schulbeginn offen steht. In einer Ecke, links der Halle, sehe ich Hinata und Tenten stehen. Letzt Genannte winkt freudig in meine Richtung, als sie mich sieht. So geselle ich mich also zu meinen Freundinnen und begrüße beide mit einer kurzen Umarmung. „Hat einer von euch die Hausaufgaben in Mathe gemacht?“ Tenten grinst leicht verlegen und blickt uns fragend an. „Ach..., du willst mir doch jetzt nicht erzählen, das du die schon wieder vergessen hast?“, grinse ich die Braunhaarige an und poke sie leicht in die Seite. Angesprochene kratzt sich kurz am Kopf um leichte Verlegenheit vorzutäuschen. Nach einer kurzen Diskussion erklärt sich die schüchterne Hyuuga schließlich dazu bereit Tenten die Matheaufgaben bei sich abschreiben zu lassen. Als ich Hinata dabei beobachte, wie sie ihr Heft aus ihrer Tasche sucht, legen sich plötzlich zwei Hände von hinten auf meine Augen. „Wer bin ich?“, will die vermeintlich Unbekannte mit verstellter Stimme wissen. Natürlich muss ich nicht lange raten um zu wissen, wer hinter mir steht. Das Parfum 'Forbidden Rose' von Avril Lavigne sagt mir eigentlich schon alles. Und wie könnte es auch anders sein – ich vermute das mein Herz mir bald zum Hals heraus springen wird, so sehr hämmert es. Ich fühle wie wieder diese Hitze in meinem Körper aufsteigt und ahne, das meine Wangen sich rötlich verfärbt haben. Hoffentlich haben Hinata und Tenten das jetzt nicht bemerkt. Und hoffentlich sieht SIE es nicht gleich. Das wäre wirklich zu peinlich. „Morgen Ino.“, begrüße ich meine beste Freundin und drehe mich zu ihr um, während sie ihre Hände wieder aus meinem Gesicht entfernt. Für einen kurzen Augenblick treffen unsere Blicke sich. Ich werde das dumme Gefühl nicht los, das ihr meine Gesichtsfarbe sehr wohl aufgefallen ist. In ihren Augen liegt erst etwas leicht überraschtes, dann etwas resignierendes, leicht trauriges. Auf die geschminkten Lippen der Yamanaka stiehlt sich ein typisches Lächeln, dann sehe ich in ihrem Blick wieder die pure Lebensfreude. Irgendwie hoffe ich, das ich mir den Blick zuvor nur eingebildet habe. Immerhin habe ich ein ganz gutes Pokerface. ...Nun ja, das glaube ich zumindest. Aber die Blondine ist auch nicht dumm. Es ist wirklich eine hoffnungslose Lage. Wieso ausgerechnet sie?! Meine beste Freundin zieht mich in eine Umarmung, dann geht sie rüber zu Hinata und Tenten um auch die beiden zu begrüßen. Die Schulglocke unterbricht uns, und wir wollen uns gerade auf den Weg zum Klassenraum machen, als ich ein lautes und gehetztes :“Halloooo! Wartet doch mal Leute!“ ertönt. Im nächsten Moment erreicht auch eine Rothaarige unsere Gruppe. Karin wirkt ziemlich außer Atem und rückt erstmal ihre Brille zurecht. Vom Rennen sind ihre Haare leicht zerzaust. Nun – mit ihr ist unsere Clique nun vollzählig. „Spät wie immer.“, neckt Tenten sie. Die Brillenträgerin zieht ein Gesicht. „Der Idiot hat meine Hausaufgaben verschlampt und wir mussten sein ganzes Zimmer auf den Kopf stellen.“ Ich kann mir gerade lebhaft vorstellen, wie die Szene heute morgen ausgesehen haben muss. In meinen Gedanken sehe ich eine hektische Karin, die in aller Eile das Zimmer ihres Freundes auf den Kopf stellt um die verschollenen Hausaufgaben wieder zu finden. Ich kann mir ebenfalls lebhaft vorstellen, wie Suigetsu angenervt in der Tür steht und sich die ganze Aktion einfach nur ansieht, aber nicht mithilft, was dann garantiert wieder Streit bedeutet. Wir haben die Klasse erreicht und nehmen unsere Plätze ein. Keine zwei Minuten später steht auch schon die Mathelehrerin im Raum. Der Unterricht ist für viele die reinste Hölle, doch ich komme noch ganz gut mit. Ein Glück eigentlich. Zum Ende der Doppelstunde hin bekommen wir noch eine Menge Hausaufgaben, dann geht es ab in Richtung Pausenhof. Etwas wirklich weltbewegendes passiert hier allerdings nicht – wie üblich stehen wir auf dem Pausenhof und versuchen uns zu unterhalten. Dies ist allerdings gar nicht so einfach, da sich in der Pause immer gern Möchtegerntussis und eine ganze Reihe von Typen zu uns gesellen. Mir selbst ist dieser Trubel eigentlich immer ein wenig zu viel. Ich bin nur mittelmäßig beliebt und stehe nicht gern im Mittelpunkt. Ganz anders ist dies allerdings bei der Platinblonden. Sie genießt die Aufmerksamkeit sichtlich, spielt sich immer wieder gezielt in den Mittelpunkt und hat einen riesen Spaß daran den Typen den Kopf zu verdrehen. Allein beim Zusehen köchel ich jedes Mal aufs Neue. Und immer wieder stellt sich mir die Frage, warum ausgerechnet SIE die Person sein muss, die ich liebe. Immer wenn ich durch die ganzen anderen Schüler wieder schmerzlich daran erinnert werde, wie beliebt und unerreichbar die Blonde doch eigentlich ist. Außerdem hat sie schon x Verehrer und flirtet immer und immer wieder gern mit Jungs. Da wird sie mit Sicherheit kein Interesse an MIR haben! Wie komme ich überhaupt auf so eine bescheuerte Idee? Ich meine.. Ino ist meine beste Freundin, und das schon seit dem Kindergarten! Wir erzählen uns alles und stehen einander bei, wenn es einer von uns dreckig geht. Nun ja..das mit dem 'alles erzählen' trifft nun leider nicht mehr ganz zu. Seit so langer Zeit spiele ich jetzt schon dieses elende Versteckspiel. Langsam zerreißt es mich wirklich, doch ich weiß, das ich vermutlich auch ihr weh tun würde, wenn ich ihr endlich reinen Wein einschenken würde. Nachdem es endlich geschellt hat, begeben wir uns zur Sporthalle. Gute zehn Minuten dauert es, bis unser Lehrer sich endlich mal blicken lässt. Die Schüler und Schülerinnen strömen in die Umkleiden und versuchen sich die besten Plätze zu sichern. Der heutige Sportunterricht entpuppt sich als Volleyballspiel. Schnell sind Teams gebildet und die Klasse veranstaltet ein kleines Turnier. Zwar werde ich die Doppelstunde über ziemlich auf Trab gehalten, aber es macht Spaß. Sport wird bei mir so oder so groß geschrieben. Hobbymäßig mache ich Judo und trainiere derzeit auf den braunen Gürtel hin. Als die Stunde endet, sind wir alle ziemlich verschwitzt und erledigt. Ein wahrer Menschenpulk strömt nun zurück in die Umkleiden und dann zu den Duschen. Der Duschraum ist recht groß, weiß gekachelt und beinhaltet ca. 30 Duschen. Duschkabinen gibt es zwar keine, aber wirklich etwas ausmachen tut dies den meisten Schülerinnen nicht. Als ich den Raum betrete und beginne meine Klamotten bei Seite zu legen, ertappe ich mich dabei, wie mein Blick zu meiner besten Freundin wandert, die gerade das gleiche tut. Wieder diese Hitze, die plötzlich in mir aufsteigt. Einerseits will ich weg sehen, da mir die ganze Situation peinlich ist... andererseits merke ich, das ich den Blick nicht abwenden kann. Meine Wangen fühlen sich wieder so an, als würden sie brennen. Dann treffen sich plötzlich die Blicke von eisblauen und smaragdgrünen Augen. Sie hat es bemerkt! Arg! Ich möchte lieber nicht wissen, was sie sich jetzt wohl denken muss. Am liebsten würde ich im Erdboden versinken. Speziell als ich merke, das ihr Blick für einen Moment wieder so bedrückt wird. //Sie weiß es//, schießt es mir durch den Kopf. Diesen Gedanken verwerfe ich allerdings schnell wieder. Schließlich lasse ich mir doch sonst auch nichts anmerken! „Hey, nicht einschlafen sondern duschen, Breitstirn!“, grinst Ino mich dann an und schnippt mir leicht gegen die Stirn. Ich merke, das sie sich bemüht wie immer zu wirken, doch etwas an ihrem Lächeln wirkt nicht echt...so verkrampft. Die Blonde schnappt sich ihre Sachen, redet irgendwas von :“Ich muss noch was mit Tayuya besprechen:“ und gesellt sich überraschend eilig in die andere Ecke des Raums. Ich sehe wie sie anfängt mit der Anderen zu reden, sich erst jetzt ganz auszieht und anfängt zu duschen. Ich wende meinen Blick ab und wasche mich nun selbst erstmal. Dabei bin ich ganz in Gedanken. //Sie weiß es! Sie weiß es! Sie weiß es!//, kreischt mein inneres Ich mich an. //Sie wird dich für eine gottverdammte Perverse halten. Hast du ihren Blick eben nicht bemerkt?//, stichelt diese innere Stimme weiter. Es schmerzt. Ich habe das Gefühl, als würde ich innerlich zerreißen. War's das jetzt? Hält sie mich nun wirklich für pervers? Weiß sie, was ich für sie empfinde? Tausend Fragen schießen mir gleichzeitig durch den Kopf. Und dann auch noch tausende Vorwürfe. //Hast du eigentlich mal darüber nachgedacht, wie SIE sich bei der ganzen Aktion fühlt? Wie mag es wohl sein, wenn die beste Freundin einem die ganze Zeit etwas vorspielt?//, bohrt mein inneres Ich weiter. Am liebsten würde ich mir die Haare raufen und laut schreien – aber dann würden meine Mitschülerinnen mich für verrückt halten. In meinem Hals wächst wieder dieser Klos. Ich balle die Hände zu Fäusten, schlucke und kämpfe gegen die aufsteigenden Tränen an. //Garantiert hasst sie mich! Ich wette sie will nichts mehr mit mir zu tun haben// Ich stelle die Dusche aus, trockne mich eilig ab und schlüpfe in meine Schuluniform. In der Umkleide wartet schon Tenten. „Du siehst so...gestresst aus. Geht’s dir gut?“, will sie wissen. „Richte dem Physiklehrer bitte aus, das es mir nicht gut geht.“, murre ich nur. Jetzt bloß die Fassung behalten. Die Braunhaarige blickt mich zweifelnd an. „Ähm..ist gut.“, meint sie schließlich. „Tschuldige bitte. Wir gehen dann einen anderen Tag shoppen, ja?“ Mit den Worten verabschiede ich mich und verlasse das Schulgelände. Bloß weg von hier! Zumindest erst mal. Meine Gedanken rasen und ich frage mich, wie viel die Yamanaka nun wirklich weiß und wie es weitergehen wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)