Hope- eine Geschichte aus dem North Blue von Ran-Nekoie (Oder: Wie die Heart-Piraten ein neues Mitglied begrüßen durften.) ================================================================================ Kapitel 6: Eindringlinge! ------------------------- Das Meer wölbte sich für einen Moment auf und mit einem leisen Platschen kamen zwei metallene Spitzen und die Oberfläche eines U-Bootes zum Vorschein. Der Lageplatz war gut gewählt: nahe und im Schatten eines Berges war sie so gut wie unsichtbar, da sie keine Sonne reflektieren und so von niemandem gesehen werden konnte. Wenn man Penguin glauben konnte, gab es hier sowieso keinen der sich für das Schiff interessieren könnte. Eine Luke an der Oberseite öffnete sich und drei Personen plus zotteliges Geschöpf sprangen heraus. Vor ihnen lag ein langer, weißer Sandstrand, der an den Seiten durch steile Klippen begrenzt wurde. Dahinter erstreckte sich dichter Wald. Bunte, exotisch aussehende Vögel saßen in den Ästen und unterhielten sich aufgeregt. Einige flatterten auf, als die Piraten sich dem Gehölz näherten. „Na dann. Wollen wir mal Trinkwasser suchen. Die Gegend scheint mir wirklich etwas menschenfeindlich, du hattest wahrscheinlich Recht.“, bemerkte Law mit einem Blick auf die verwilderte Gegend und zog sein Schwert, um sich durch das dichte Gestrüpp zu schlagen. In ein paar Schnitten hatte er sich eine kleine Schneise gehauen und marschierte vorwärts. Die anderen Drei folgten ihm, kamen jedoch nicht umhin einen besorgten Blick in Richtung Wildnis zu werfen. Das Gefühl behagte ihnen nicht, von allen Seiten beobachtet zu werden. „Scheiße, da wird man ja paranoid!“, murmelte Penguin. Eine schrille Sirene tönte über das Dorf. Erschrocken drehten sich die Menschen auf den Straßen um und suchten nach dem Ursprung des Lärmes. Er kam aus den Lautsprechern, die hier und da im Ort angebracht waren und zur Warnung oder Evakuierung dienten. Erst erschallten drei langgezogene hohe Töne, dann fing eine Männerstimme an zu sprechen. „An alle Bürger Taiyos: Bitte begeben sie sich in ihre Häuser, Piraten wurden auf der Insel gesichtet. Es besteht kein Grund zur Panik, unsere Wächter werden sich um das Problem kümmern. An alle Bürger Taiyos: …“ Hastig wurden die Straßen geräumt. Mütter scheuchten ihre Kinder ins Haus, Händler packten ihre Wahren ein. Nur die Wächter die an den Anlegestegen, vor Kasernen oder die als Kontrolle stationiert waren, verließen rasch ihre Posten und eilten zum äußersten Pfad des Dorfes. Dieser führte zum Wald, der hinter den letzten Häusern angrenzte und gleichzeitig die Grenze der Zivilisation zeigte. Die Wächter Taiyos waren in Rot und Grün gekleidet. Über ihren Stoffhemden trugen sie eiserne Platten, die manchen von ihnen schon ein ums andere Mal das Leben gerettet haben. Ihre Schädel wurden von einem Helm geschützt, den sie ausnahmslos immer zu tragen hatten, ob die Sonne ihnen nun das Hirn verkohlte oder nicht. Insgesamt betrug die Zahl der Wächter rund 50 Mann, was für solch eine winzige Insel schon eine enorme Leistung war. Säuberlich aufgereiht warteten sie auf vor dem Wald auf die Befehle ihres Kommandanten. Inmitten dieser rot-grün-silbernen Woge stach Hope hoffnungslos hervor, als sie sich zwischen den Soldaten durchquetschte um an die Spitze der Masse zu kommen. Denn entgegen der strengen Vorschrift hatte sie ihr langes, ärmelloses, blaues Oberteil an. Es war ihr schnurz, ob es ihr jemand übel nahm. Immerhin brauchte diese Horde Affen sie im Kampf gegen feindliche Seeräuber, denn ohne ihre Kampfkraft würden viele von denen schon längst die Friedhofserde düngen. Im Gehölz raschelte es bevor zwei, ganz in grün gekleidete und mit Blättern bedeckte Späher heraus stürmten. „Von hier aus nach Nord-Westen. Drei Personen und anscheinend haben sie einen Bären bei sich. An dem kleinen Strand, rechts unter einem Felsvorsprung liegt ihr Schiff.“ Der Befehlshaber nickte kurz. „Danke. Irgendwelche Hinweise auf Kopfgeld? Sind keine Gesuchten dabei?“ „Soweit wir gesehen haben, nur einer. Er hat sich schon einen Namen gemacht, hier in North Blue, ein Rookie namens Trafalgar Law. Auf seinen Kopf sind momentan 95 Millionen Berry ausgesetzt.“ „Alle Achtung.“ Hope pfiff anerkennend, worauf sie prompt entrüstete Blicke erntete. „Das ist der fetteste Fang seit mindestens zwei Jahren. Da darf man sich doch mal begeistert zeigen, oder?“, erwiderte sie mit einem abfälligem Blick auf die Männer hinter ihr. 95 Millionen… von dem Geld sah sie eh keinen Berry, obwohl sie sicher mal wieder die ganze Arbeit machen durfte. „Worauf warten wir dann noch? Schnappen wir uns die Kerle!“ Der Kommandant blickte zu seiner Truppe. „Tötet keinen, von dem ihr nicht wisst, ob es dieser Law ist! Lebend ist er von größerem Wert für Händler!“ „Moment!!“, rief einer der Spitzel und hielt eine kleine portable Teleschnecke hoch. „Ich habe die Information erhalten, dass dieser Law Teufelskräfte besitzt. Wir sollten die Seesteinhandschellen bereithalten!“ Hope riss die Augen auf. Teufelskräfte! Sollte dieser dreckige Pirat etwa ähnliche Kräfte wie sie besitzen? Dann gab es erst recht einen Grund, ihn so schnell wie möglich lebend zu fangen. Innerlich tobte in ihr geradezu ein Orkan, zumindest fühlte es sich so an. Ohne auch nur die geringste äußere Gefühlsregung preiszugeben, blickte sie ihrem Befehlshaber ins Gesicht. „Dann werde ich ihn übernehmen. Da es nur eine kleine Gruppe ist, wird ja sicher schnell klar sein, wer er ist. Ich werde mich um ihn kümmern, ihr müsst mir nur den Rücken freihalten.“ Er nickte wiederum und hob den Arm. „Ihr habt es gehört! Nehmt keine Rücksicht! Abmarsch!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)