Sherry muss reifen
Sherry steht vor ihrem Fenster und seufzt in sich hinein. Es ist für jeden ein Tag wie jeder andere. Nur für sie ist dieser Tag weniger erfreulich. Denn sie hat Geburtstag. Auf ihrem Personalausweis steht jetzt Schwarz auf Weiß, dass sie ein Jahr älter ist.
Sie hasst seit den letzten Jahren ihren Geburtstag. Jedes Jahr wieder war sie allein. Keiner war da, der mit ihr feiern konnte. Und noch nicht genug. Sie fühlt sich mittlerweile wie eine alte Frau. Die kleinen Kinder, die auf den Straßen spielen, begrüßen sie freundlich mit Hallo Tante. Aber irgendwie sind die Kleinen doch ganz süß. Immerhin merkt jemand, dass sie älter wird.
Hast du dufte gemacht Gin
Es ist gefährlich. Diese Leute sind unverbesserlich. Sie verfolgen dich. Ebenso wie die Blicke.
Er fühlt sich einfach unwohl. Als wäre er am falschen Ort und irgendwie stimmt das auch, aber er muss es tun. Er hat gar keine andere Wahl. Schließlich hat er sich das selber eingebrockt.
Wie konnte er auch nur so vergesslich sein? Er hatte zwar viel zu tun, wegen seiner Arbeit, aber trotzdem entschuldigt es nicht die Tatsache, dass er tatsächlich ihren Geburtstag vergessen hat. Und nun steht er hier in der Parfümabteilung eines großen Kaufhauses und versucht irgendwie zurecht zukommen. Aber Gin passt überhaupt nicht hierher. Und er sieht das genauso.
Ein Kampf ohne Verluste gibt es nicht
Völlig verschmiert steht er da, ebenso außer Atem. Es war ein langer und harter Kampf gewesen, doch schließlich hat er doch gewonnen. Auch wenn es einige Verluste zu bedauern gibt, so ist das Ergebnis dennoch mit stolz zu betrachten. Er hat wirklich lange und hart daran gearbeitet und seine Erfahrungen erweitert. Nach einigen Versuchen hat er es nun auch endlich geschafft. Ihm ist es endlich gelungen.
Er lässt sich auf den Küchenstuhl fallen und seufzt laut. Endlich habe ich es geschafft. Endlich habe ich meine erste Torte zufriedenstellend gemeistert Er blickt in der Küche umher. Auf dem Boden liegen Mehl, aufgeplatzte Eier und diverse Küchenutensilien verstreut. Gin seufzt und macht sich ans aufräumen.
Ein Hauch von Rauch liegt in der Luft
Ein grauer Rauch entsteigt dem Haus und es zischt. Nein es klingt so, als ob etwas verbrennen würde, so als würde es einfach nur vor sich hin brutzeln. Sherry steht vor ihrem Herd und schaut besorgt im Raum umher. Um sie herum ist überall der Rauch zu sehen. Sie presst ihr Hände vor ihr Gesicht und beginnt wie verrückt zu husten. Auf dem Herd steht ein völlig verbranntes Abendessen. Sherry lacht. Sie hätte sich wohl doch nicht auf ihr Sofa legen sollen.
Sie war eingeschlafen und hat so nicht mitbekommen, dass das Essen bereits fertig war. Welch ein Unglück. Dabei war sie sonst doch so gut im kochen...
Kleines weißes Kätzchen
Gin sitzt auf einer Bank im Park und träumt vor sich hin. Auf einmal hört er etwas von unterhalb seiner Sitzgelegenheit. Er sieht nach, zückt vorher aber noch schnell seine Waffe. Sobald sein Sichtfeld die Geräuschquelle erreicht, verschwindet der Klang. Unter der Bank sitzt ein kleines weißes Kätzchen und putzt sich. Es guckt ihn mit großen Augen an und schleicht zu ihm. Er hat Katzen schon immer gemocht. Sie ihn allerdings nicht. Sie liefen immer gleich vor ihm weg. Die Katze bleibt stehen und sieht auf Gins Waffe. Sie faucht und läuft davon.
Anscheinend mögen ihn einfach wirklich keine Tiere...
Kleine Lichtlein flackern
Es flackert. Das leuchten ist so wunderschön. Die Flammen bewegen sich hin und her. Sie fanden brennende Dinge immer schon auf eine bestimmte Art und Weise berauschend. Im Kerzenschein zu sitzen und in die Flammen sehen, egal ob diese von den Kerzen oder vom Kamin kommen.
Nur haben diese Flammen etwas anderes an sich. Sie wirken.... Größer und gefährlicher... Irgendwie bedrohlich. Gin und Sherry stehen vor ihrem gemeinsamen Haus und betrachten es. Langsam zerfällt es.
Die flackernden Lichter würden ihnen bestimmt sehr gefallen, wenn nicht ihr Haus brennen würde. Und die Ironie an dem ganzen ist, dass ein kleines Lichtlein an all dem Schuld ist. Eine kleine Kerze.