Aground von Mariella-Sarah ================================================================================ Kapitel 2: 2. ------------- So wir haben versucht mehr Emotionen rein zu bringen ! Viel Spaß beim lesen und Kritik und Lob sind wie immer gern gesehen (= *mit Süßigkeiten werf* Frank: Ich wurde durch einen Schmerz geweckt, der sich durch meinen ganzen Körper zog. Keuchend öffnete ich die Augen und schaute in den Himmel. Verdammt, wo war ich?! Was war geschehen? Auf einmal schossen mir die Bilder der kreischenden Leute durch den Kopf. Bei diesen Gedanken setzte ich mich ruckartig auf, was keine so gute Idee war. Denn wieder schmerzte alles. „Fuck“, fluchte ich leise. Ich sah auf meine Hose und merkte jetzt erst, dass sie voller Blut war, panisch riss ich den Kopf nach oben und sah Trümmerhaufen, Gepäckstücke. Meine Unterlippe fing an schnell auf und ab zu zucken, panisch wanderte mein Blick hin und her. Das ist alles nur ein scheiß Traum! Einer von der ganz schlechten Art . Ich wanderte mit dem Blick neben mich und sah einen abgetrennten Fuß. Ich schrie laut auf. „NEIN!“ Ich kniff mich in den Oberarm. „Ich will aufwachen!“ Noch ein Blick zu den Fuß, der voll von Blut war, genügte, um mich auf die Beine zu bringen. Heftige Schmerzen zogen durch meinen Oberkörper und mein Rechtes Bein. Ich verlagerte das Gewicht schnell auf das Linke. Nun konnte ich mehr von der Umgebung sehen. Ein weites Meer erstreckte sich ein paar Meter neben mir und auf der anderen Seite waren viele Palmen und andere Bäume, die ich nicht kannte. Bestimmt 5 Minuten stand ich da apathisch herum und ja, die eine und andere Träne verließ meine Augen. Mein verschwommener Blick wanderte zu dem Fuß neben mir und daraufhin wurde mir bewusst, dass ich nach Überlebenden Ausschau halten musste. Vielleicht würde ich sogar hier irgendwo mein Handy finden? Ich hatte es im Koffer gehabt. Langsam und humpelnd ging ich auf die Trümmer zu. Ich erspähte ein kleines Mädchen. Ihre Haut war Blass, doch ihre Lippen waren Rot von dem Blut, das aus ihrem Mund strömte. Ich stolperte ein paar Schritte nach vorne und ließ mich neben sie auf die Knie fallen, ich rüttelte sie leicht und Tränen stiegen mir erneut in die Augen, obwohl ich sie nicht mal kannte. Ich senkte langsam den Kopf auf ihren Brustkorb und hörte gerade noch die letzten zwei Herztöne. Dann war es still. Nein, war es doch nicht! Ich hörte einen Hilfeschrei. Schnell erhob ich mich und humpelte in die Richtung aus der er kam. Gerard : Langsam kam ich wieder zu mir, sah aber alles verschwommen. Zwar versuchte ich mich zu bewegen, aber jedes Körperteil tat mir weh. Meine Sicht wurde nach einer Weile wieder klarer und dann merkte ich, dass ich unter einem Trümmerhaufen lag. Vorsichtig versuchte ich mich aufzurichten, doch mein Bein durchzuckte ein Schmerz und ich merkte, dass ich feststeckte. Verdammt! Ich wollte um Hilfe schreien, doch stattdessen hustete ich trocken Trotz der Schmerzen versuchte ich mein Bein herauszubekommen, aber es gelang mir nicht. Ich war einfach zu schwach. "Hier bin ich!", rief ich so laut ich konnte. Daraufhin hörte ich Schritte und eine kleine eher zierliche Person stand vor mir und beäugte mich geschockt. "Ach du Scheiße!" sagte er und ich sah nur Hilfe suchend zu ihm hoch. Er ging auf die Knie und verzog dabei das Gesicht. Er schien auch Schmerzen zu haben. "Ich komm nicht raus! Ich steck mit mein Bein fest!", erklärte ich ihm. Sehr vorsichtig beugte er sich zu mir runter und hielt mir seine Hand hin. Ich streckte mein Arm aus und griff nach seiner Hand. Mit aller Kraft versuchte er mich hochzuziehen und ich musste dabei vor Schmerz meine Zähne zusammenbeißen. Der Schmerz wurde immer unerträglicher und ich schrie auf, als mein Bein plötzlich aus den Trümmern gezogen wurde. "Endlich!" stellte der Junge mit einen Lächeln fest, jedoch waren seine Augen voller Panik. "Danke...", flüsterte ich und rieb mir mein Bein. Erst jetzt merkte ich die vielen Leichen und Überreste des Flugzeuges. Dieser Anblick war mehr als unerträglich. "Gibt es etwa keine anderen Überlebenden?", fragte ich ihn zitternd. Er schüttelte leicht den Kopf, wobei seine vorderen Haarsträhnen mitwippten. "Weiß ich nicht... aber ich würde mir da keine großen Hoffnungen machen..." "Trotzdem... lass uns suchen!" Für einen Moment vergaß ich, dass ich am Bein verletzt war und wollte aufstehen. Doch gleich nach dem ersten Schritt fiel ich hin. "Scheiße!", zischte ich. Schnell bückte sich der Junge zu mir und versuchte, mit kläglichen Versuchen, mich auf seine Arme zu legen. Was sollte das werden? Ich sah ihn verwirrt an doch sein Blick war purer Wille. Er hob mich hoch und biss die Zähne zusammen. Er war doch viel kleiner als ich! Er würde seine eigenen Verletzungen doch nur noch schlimmer machen. "Lass mich runter!" protestierte ich. Er zischte nur leise: "Halt deinen Mund". Blinzelnd schaute ich ihn an und sah wie er schleppend und langsam aus den Trümmern stieg und mich auf das Gras legte. Ich betrachtete das Flugzeug, nein, eher nur denn Schrotthaufen, der davon übrig war. Es war ein Wunder, dass ich und er... wie hieß er eigentlich? "Sag mal...", fing ich an, "Wie heißt du denn?" "Frank, du?" Er betrachtete mich kurz von oben und zwang sich wieder ein Lächeln auf die Lippen. "Gerard", antwortete ich. Wir zuckten zusammen als eine weibliche Stimme hysterisch schrie "Hallo?! Ist hier jemand?" Frank schaute mich kurz an und nickte mir zu. "Ich werd da mal hingehen... Ich bin gleich zurück!" Und schon humpelte er los. Frank Ich humpelte der Stimme nach. Mein Herz schlug vor Aufregung schneller. Umso mehr wir waren, umso besser. Ich ging um die Ecke und sah eine Frau, die ein Kind auf den Arm hielt. Aber nicht irgendein Kind, sondern das Mädchen von vorhin. Mir klappte der Mund auf und Gedanken schossen mir durch den Kopf. Wie konnte das Kind am Leben sein? War das alles hier doch ein Traum?! Ich blinzelte mehrmals und musterte das Kind. Es am Leben zu sehen, machte mich komischerweise unglaublich glücklich. Auch wenn ihr Blick schwach war und immer noch Blut an ihren Lippen klebte . "Gott sei dank..." Die Frau sah mich erleichtert an und wandte sich wieder dem Mädchen zu. “Sie ist schwer verletzt und sehr schwach! Bitte helfen Sie ihr!", flehte sie mich an. Sofort humpelte ich zu den beiden und nahm ihr das Kind aus den Armen. Ich konnte es locker auf einen angewinkelten Arm legen und strich mit der anderen Hand ihren Pony zur Seite. Langsam wanderte mein Blick wieder zu der Frau. "Ich weiß selbst nicht was ich tun kann... Hoffen und warten... Und wie geht es Ihnen, sind Sie verletzt?" "Nur ein paar Schürfwunden, nichts Ernstes... haben etwa außer Ihnen noch andere überlebt?", fragte sie mich. "Ja, ein jüngerer Mann, er kann aber nicht mehr aufstehen...", erwiderte ich. "Wir sind also die Einzigen...", murmelte sie. "Ihre Wunden müssen gesäubert werden! Und... wo sind wir eigentlich?". Damit deckte sie eine Frage auf, die ich mir auch schon die ganze Zeit über gestellt hatte. Tja, wo zum Kuckuck waren wir? Ich zuckte die Schultern und antwortete: "Wenn ich das wüsste, wäre mir auch mehr geholfen. Irgendeine Insel, wie es bis jetzt aussieht..." "Auf... einer Insel?!“, fragte sie mich fassungslos und lief verzweifelt auf und ab. "Was werden wir jetzt denn machen? Abwarten, dass man uns findet?!" Ich packte sie mit meiner freien Hand an der Schulter und sah sie traurig an. "Sparen Sie sich Ihre Kräfte für was anderes, als auf und ab zu laufen. Hier wird uns wohl eh niemand finden..." Bei dieser Erkenntnis stiegen mir wieder Tränen in die Augen, doch ich schluckte sie hinunter. "Frank?“, rief plötzlich Gerard. "Hast du etwa jemanden gefunden?" "Ja! Zwei sogar! Warte wir kommen!" Ich forderte die Frau auf, mir zu folgen und wir gingen zurück zu Gerard. Mein Blick fiel immer wieder auf das kleine Mädchen. Frank: Ich rüttelte das Mädchen leicht. Sie musste wach werden, denn ich konnte ja nicht erahnen, wo sie überall verletzt war. Ich tunkte eine Hand schon mal in das Wasser, um ihren Mund zu säubern. Langsam öffnete sie die Augen und sah mich mit glasigen Augen an. "Wo... wer...", fragte sie, doch ich unterbrach sie mit einem "Psschht...". Doch das half nicht sehr viel, denn sie riss die Augen auf und sah sich um. "Wo sind meine Eltern?!", schrie sie mich an . "Tot." Ihre Augen weiteten sich auf doppelte Größe und mit einem mal, rasten Tränen ihre Wange hinab. Fuck, oh fuck. Ich hätte ihr das ruhig schonender sagen können . "Ist sie etwa wach?“, hörte ich Gerard fragen. "Ja..." Ich schaute nach hinten zu Gerard und warf ihm einen verzweifelten Blick zu, während ich tröstend über ihren Rücken streichelte. Er humpelte zu mir rüber und streichelte ihr braunes Haar. "Keine Angst... wir passen schon auf dich auf!", sagte er sanft zu ihr. Ich sah zu Gerard hoch und lächelte kurz, sah dann die Kleine an, die immer noch bitterlich weinte. "D-anke", schluchzte sie . Er kniete sich zu uns runter und wischte ihr die Tränen weg. "Wie heißt du denn?“, fragte er sie. Sie drehte den Kopf zu Gerard und flüsterte leise: "Grace" So einfühlsam wie er mit ihr war, hatte er doch bestimmt Kinder. Oder es lag einfach in seiner Natur. "Ich bin wieder da!", ertönte eine Stimme hinter uns. Die junge Frau kam auf uns zu, mit einem großen Stapel Holzstücken auf ihren Armen. "Oh... sie ist ja wach!" Sie schmiss die Holzstücke achtlos auf den Boden und setzte sich neben uns. "Ihr geht es wohl besser", stellte sie fest. Ich nickte leicht und Grace schaute einmal rund herum und schmiss sich dann an mich und zitterte am ganzen Körper. "Nein... nein... Nein!", murmelte sie in meinen Pulli. "Was ist denn mit ihr los?“, fragte die Frau besorgt. "Ich habe ihr gesagt, dass ihre Eltern tot sind...", murmelte ich leise und streichelte Grace sanft über den Rücken. "Schhhht" "Du hast WAS?! Bist du bescheuert? Das sagt man einem so kleinen Mädchen nicht sofort!", sagte sie mir wütend. Ich hob die Hände abwehrend vor meinen Oberkörper: "Chill mal! Besser, ich sag’s ihr einfach, als ein riesen Trommelwirbel darum zu machen!" Wenn sie so mit mir redete, hatte sie eh bald verkackt! Zähneknirschend streichelte ich Grace weiter. "Du hast wirklich keine Ahnung von Kindern...", murmelte sie. Ich warf ihr einen Seitenblick zu und konzentrierte mich dann wieder auf Grace. "Leute! Beruhigt euch mal!“, mischte sich jetzt Gerard ein. "Wenn wir von hier zusammen lebend wieder wegkommen wollen, müssen wir zusammenhalten!" Da hatte er Recht, aber ich konnte ja nix dafür, dass ich hier von so einer Bitch angemeckert werde. Ich stand auf und hob Grace auf meinen Arm. "Dann werde ich mal das Feuer anmachen..." Zum Glück hatte ich noch ein Feuerzeug in der Hosentasche stecken, denn eigentlich hatte ich vor, sobald ich ausgestiegen wäre, mir eine Zigarette anzuzünden. Gerard wandte sich der Frau dann zu: "Sag mal, wie heißt du eigentlich?", fragte er sie. "Mein Name lautet Alexa", antwortete sie ihm. Alexa hieß die also. Hmpf, ich werde einfach auf freundlich tun... sie muss ja nicht wissen, dass ich sie nicht leiden kann. Ich sammelte das Holz auf und legte es auf einen Haufen. Würde das wochenlang so weiter gehen? Ich raufte mir bei den Gedanken durch die Haare. Die müssen doch sicherlich mitbekommen haben, dass das Flugzeug nicht seinen Landeplatz erreicht hat. "Ob es hier wohl gefährliche Tiere gibt?“, fragte sich Alexa. "Na ja...", fing Gerard an, "wenn es uns allen wieder besser geht, können wir ja eine Erkundungstour machen!" Ich zog die Augenbrauen hoch und meinte neckend: "Ach willst du die gefährlichen Tiere dann suchen, damit du gefressen wirst?". "Ich meinte damit, dass wir uns umsehen müssen! Außerdem müssen wir für uns alle was zu essen finden!“, erklärte er. Ich sah ihn jetzt amüsiert an. Witzig wie er versuchte sich zu erklären, obwohl meine Worte eh nur pure Ironie gewesen waren. Alle schauten verwundert auf, als ein lautes Magenknurren hören zu war. Es kam von der kleinen Grace. Ich sah zu ihr: "Du hast Hunger, he?" Sie nickte leicht und es schien ihr peinlich zu sein. "Ich glaub, da wird sich schon was finden lassen..." Aber was zum Teufel sollten wir hier schon essen? Einen Affen mit Pfeil und Bogen jagen, der von Baum zu Baum sprang? Und ich bezweifelte, dass sich in den Trümmern noch was Essbares finden lasse würde. Alle schienen zu überlegen, bis sich Alexa meldete: "Seht doch mal da oben!", rief sie und zeigte auf die große Palme direkt hinter mir. Wir schauten auf und sahen dort dass dort ein paar Bananen hingen. „Wow, cool!“, sagte ich. Zwar konnten wir uns nicht ewig von Bananen ernähren, aber besser als nichts. Ein erleichtertes Gefühl ging durch meinen Körper. Wir würden nicht verhungern! Leise durchbrach die Stimme von Grace unsere Freude: „Und... und... wie bekommen wir die Bananen herunter?“ „Das bekommen wir schon irgendwie hin!“, antworte ich freudig. Ich war jetzt viel zu ermutigt, als jetzt wieder planlos herumzustehen, also hob ich einen großen Stock hoch und schleuderte ihn gegen die Bananen. Diese wackelten hin und her. Ich griff immer wieder zu Stöcken und schmiss sie dagegen, bis plötzlich die Bananenstaude herunter viel. „Yeah , fucking geiler scheiß“, rief ich erfreut und hob die Staude auf. Ich sah in die Runde und fühlte mich wie der Held des Tages. Immerhin hatte ich ihnen ihr Essen besorgt. Grace tapste zu mir und sah mit rot geweinten Augen zu mir auf, darauf hin ging ich in die Hocke und reichte ihr eine Banane. Sofort richtete ich mich wieder auf. Ich würde Gerard vor Alexa fragen, ha! So kindisch wie auch immer dieser Gedanke war, ich mochte ihn. „Magst du auch?“ Ich sah ihn an. Gerard : „Klar!“, antwortete ich und nahm ihm eine Banane ab, schälte sie und fing an zu essen. „Hör endlich auf, so in Gegenwart eines Kindes zu reden!“, schnauzte Alexa Frank an. Er jedoch sah sie mit unschuldigen Augen an und ein belustigtes Schmunzeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Wie genau meinst du das?“, hakte er nach. „Du weißt genau, was ich meine!“, zischte sie ihn an. „Ach ja?“ Provozierend hob er eine seiner perfekt geschwungenen Augenbrauen. Sie funkelte ihn wütend an und brummte etwas Unverständliches. Grace, die immer noch vor Frank stand und mittlerweile ihre Banane gegessen hatte, meinte flüsternd: „Alexa? Lass Frank doch bitte... Er hatte sich so gefreut.“ Sie griff nach seiner freien Hand. Alexa schaute Grace kurz perplex an und sagte: „Das verstehst du nicht, Schätzchen. Frank sagt nur bestimmte Wörter, die du noch nicht hören sollst!“ Ich mischte mich jetzt auch ein. „Statt zu streiten, sollten wir ein Feuer machen, es wird bald dunkel.“ Ich sah Frank bittend an und dann Alexa. Dieser Streit war völlig sinnlos. Zu meiner Erleichterung sammelte Frank das Holz auf, das er fallen gelassen hatte und stapelte es. Danach holte er aus seiner Hosentasche ein Feuerzeug raus. Damit zündete er das Holz an und es entstand nach einer Weile ein warmes Feuer. Wir setzten uns um das Feuer und versuchten uns zu wärmen. Grace saß auf Franks Schoß. Ich zwei Meter neben ihnen und neben mir Alexa. Frank : Ich sah ins Feuer und meine Gedanken schweiften zu meiner Mutter. Ich vermisste sie. Und mir war klar, dass ich etwas zu überstürzt gehandelt hatte. Immerhin hatte sie geweint. Meine Hände verkrampften sich. Ich hatte meine eigene Mutter zum Weinen gebracht… Und das nur, weil sie mir in letzter Zeit auf die Nerven gegangen war. Ich starrte auf den Boden. Und bemerkte nicht mal, dass Alexa und Gerard sich hinlegten und Grace zu Alexa lief. Ich wollte mich in diesen Moment so unglaublich gern bei meiner Mutter entschuldigen. Langsam ließ ich mich nach hinten sinken und sah in den Himmel. Ich fühlte mich plötzlich so allein und verloren. Leise und unsicher flüsterte ich: „Gerard? Kann ich mich... ähm, neben dich legen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)