Freunde Teil 18 von Mick (Grün ist die Farbe der Hoffnung) ================================================================================ Kapitel 1: Grün ist die Farbe der Hoffnung ------------------------------------------ Grün ist die Farbe der Hoffnung Teil 18 Flughafen Dresden 16.36 Uhr Major Hinz rannte die Flugzeugtreppe herunter. Sobald die Bordtür offen war überfiel Ihn die gewohnte Eile. Ein Mann von fünfundvierzig Jahren mit Grübchen und Falten an den Augen. Kurze Blonde Stoppelhaarfrisur wie es in der Armee üblich war. So bemerkte er nicht, wie seine Begleitung, zurück blieb und ungern den Deutschen Boden betrat. Ein kurzer wehmütiger Blick nach oben in den Flugzeuginnenraum. Menschen drängelten sich an Ihm vorbei. Sie waren genauso in Eile. Man konnte den Stress und das Wirr Warr fühlen. Der Junge sah nun seinen Vater hinterher und erblickte nur den hinteren Teil der dunkelblauen Uniform. Wie immer eigentlich, wenn der Major in den Dienst ging. Der Wind pfiff eisig, um sein blasses Gesicht mit den rosa Wangen. Er stellte seinen Kragen nach oben um sich zu schützen. „Deutschland ist kalt.“ brabbelte er und hatte die bittere Realität vor sich und sein gewohntes Umfeld hinter sich. Seine blauen Augen schauten über den Rand seiner dunkelbraunen Mütze in den Aschgrauen Himmel. Weise Flocken segelten gelassen herunter auf die Erde. Er grübelte über das Klima behielt dabei die Vater Person im Auge, die sich immer weiter von Ihm entfernte. „Gestern noch der Ball…Abschlussball…wie passend und heute…ich hasse Abschiede…“ nuschelte er da Ihm erneut bewusst geworden war, das er getrennt war, von seiner Freundin. Es war so frisch und unberührt, unschuldig dieser Hauch von einer Beziehung. Warum musste es jetzt erst passieren und nicht viel früher? Er seufzte und hielt die Reisetasche fester in seiner linken Hand. Das Donnernde quietschende Geräusch hinter sich von einem abhebenden Flugzeug nahm den Luftraum ein. „Ballkönig für ein paar Stunden…tss…die Krone ist völlig sinnlos…wenn man die Aufgabe nicht machen kann…“ er schüttelte den Kopf „Aber mein Bruder Stan darf bleiben…natürlich…Volljährig müsste man sein…hier fang ich ganz von vorne an und muss sehen wie ich die 12. Klasse packe…das einzige Positive daran …Mom war Deutsche und ich lerne meine Großmutter kennen und den Ort wo sie aufgewachsen ist…trotzdem….ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Der Major drehte sich nun doch schlussendlich am Eingang herum und winkte dem Jungen zu: „Alexander nun komm doch!“ Dieser verleierte genervt die Augen. Setzte sich langsam in Bewegung: „Und nun noch mindestens zwei Stunden Auto fahren.“ Maulte er. * „Mist….warum musste ich ihm auch mein Handy geben“ platzte es aufgebracht aus Florian heraus. „Jetzt mal langsam mit den Pferden…“ stutze über die Reaktion von Florian Jan „Was will den Sascha jetzt hier…fährt er wieder mit ihm ins Studentenwohnheim?“ Florian wendete seinen Kopf zu Jan und musterte ihn skeptisch: Minuten lang bis er endlich was sagte: „Das…“ und er deutete hinaus zu dem davon fahrenden Kleinwagen „…ist das Ergebnis…und Du Entschuldigst, das ich Dir damit die Schuld gebe aber es ist nun mal so…von Deinen Dummen Spruch…das er sich nichts vor nimmt…das hat sich so fest eingebrannt in seinen Kopf…das er sich nun etwas vorgenommen hat…“ donnerte Florian den naiven Jan entgegen, der darauf diesmal nichts sagte sondern die Ansprache die Florian ihn hielt über sich ergehen lies. „Er hat die ganze Zeit noch gehadert mit sich…und dann…völlig entschlossen…seit er…“ Florian unterbrach und schielte zu Jans Laptop auf dem Bett. „Seit er was?“ fragte Jan nach und folgte Florians unsicheren Blicken. Florian schüttelte den Kopf: „Nichts!“ sagte er schnell „Sascha hilft ihn…der Freiheitsliebende Mensch Sascha…ich glaub er zieht mehr den Nutzen daraus die Welt zu entdecken…“ Florian machte eine Pause und blickte zum Fenster hinaus „Wie erklär ich das nur Timo?“ fragte er sich. Jan schluckte. Er hatte nun verstanden, dass er an der Sache Schuld war und einfach in seiner Euphorie nicht bemerkt hatte, welche Wortwahl er gegenüber, dem empfindlichen Daniel entgegen gebracht hatte. Ohne ein weiteres Wort, ging er mit gesenkten Kopf zu seinem Bett und lies sich darauf fallen. Florian drehte sich für Sekunden zu ihm herum. Verzog seinen Mund und empfand gerade Mitleid für Jan aber auch eine große Verantwortung, gegenüber Timo und den Rest der Familie Hoster, ihnen diese Tatsache, dass Daniel fortgefahren war, mitzuteilen. Schwer Atmend sank sein Augenmerk auf sein Handy „Ich hätte es ihm nicht geben sollen…dann hätte ich Zeit geschunden!“ * „Och ist mir Öde“ schnaufte Kathy, die auf dem Bett lag und gelangweilt ein Kissen hoch und runter warf „Es sind gerade Mal ein paar Minuten vergangen…und ich fühl mich nicht gefördert…ich wöllte raus….“ setzte sie hinzu. Maya schloss nachdenklich die Zimmertür und lehnte sich an diese an: „Hast Du gewusst, das Florian keinen Schulabschluss hat?“ fragte sie langsam. Kathy kam mit den Oberkörper nach oben und lies das runter kommende Kissen neben sich fallen: „Nein“ schüttelte sie überrascht den Kopf „Woher…“ „Er hat es gerade gesagt…als ich meinte er hätte Psychologe werden können…“ Maya sah auf „Er analysiert doch immer alles…was mit jemanden los ist…“ Maya sah Kathy an „Warum weißt Du das denn nicht? Wie lange ist er denn schon da?“ „Drei Jahre“ antwortete nachdenklich Kathy „Und da weißt Du das nicht? Ihr, seit doch so dicke…“ begann Maya und setzte sich auf das gegenüberliegende Bett. Kathy setzte sich nun auf. Winkelte, ihre Beine an und senkte den Kopf: „Das ist nicht so einfach….“ unterbrach sie das Mädchen neben sich „Er kam damals an diesen einen Tag im Sommer unter sehr merkwürdigen Umständen zu uns…ich kann mich erinnern das Philippe, damals einen mächtigen Aufstand gemacht hat wegen Ihm…mein Vater war völlig anderer Meinung, als er…Philippe hatte immer eine merkwürdige Art Menschen als gut zu betiteln, indem er sie schlecht machte und als Trottel bezeichnete oder als Vollidiot…“ „Das muss ein anstrengender Mensch gewesen sein“ kommentierte Maya. „Nein, nein das war er nicht…“ wiegelte Kathy ab „Phil war ein Optimist und mochte es gar nicht wenn jemand traurig und geknickt war, er heiterte alle auf…war witzig, Kontaktfreudig und umgänglich…Florian ist für meine Umstände nur in eine erschwerte Zeit hereingeplatzt…seine Unterlagen blieben für uns bis heute Tabu…also, was das angeht mit dem Abschluss…sein Vergehen davor… das wussten wir…deswegen sollte er auch diese Chance bekommen…“ Kathy sah Maya an und lächelte „ Ich weiß noch…wie Phil sich aufregte…diskutierte mit den anderen oberhalb des Fahrgeschäfts und ausgerechnet ich bot Florian etwas zu trinken an, als er unten wartete…völlig gelassen , etwas verdutz drein schauend stand er da…hatte bestimmt schon damit abgeschlossen das man Ihn nicht wie jeden anderen behandeln würde und nur darauf wartete wieder fort geschickt zu werden…“ „Und dann?“ wollte Maya neugierig wissen. „Florian blieb wie Du siehst…dafür ging Phil aus mehreren Gründen“ antwortete Kathy auf Mayas Frage. „Oh je…“ stöhnte Maya „Aber das mit dem Abschluss finde ich traurig…“ „Ich weiß was Du meinst….eigentlich schade ich beende auch die Schule das kommende Jahr und er soll die Möglichkeit nicht haben…er ist mittlerweile achtzehn und hat sich in der ganzen Zeit nichts mehr zu Schulden kommen lassen…“ überlegte Kathy angespannt. „An was denkst Du?“ fragte Maya. Kathy lächelte plötzlich: „An Jan und seine Technik“ meinte sie erfreut und sprang auf. Strahlte über das ganze Gesicht und rannte zum Zimmer hinaus. Maya blickte zu der offen stehenden Tür: „Was will sie jetzt von Jan?“ murmelte sie nachdenklich. * Sascha umgriff, angespannt, das Lenkrad fester. Hier auf der Autobahn pfiff der eisige Wind heftig über die leeren Felder links und rechts und krachte heulend an sein Auto. „Sauwetter“ schimpfte er behielt den Blick aber konzentriert auf der Straße. Daniel lehnte in Gedanken versunken am Fenster und starrte hinaus ins Freie. „Du hast Dir einen blöden Tag ausgesucht um Deinen Träumen hinterher zu jagen…hätte das nicht noch einen Tag Zeit gehabt?“ wollte Sascha wissen. „Du denkst, dass ich überstürzt handel?“ stellte Daniel mürrisch die Gegenfrage. „Ach naja…“ begann Sascha „Sagen wir es mal so…es passt nicht zu Dir!“ äußerte er und blickte kurz zu ihm rüber. „Das kommt doch nicht wirklich von Dir…“ meinte er und schaute zurück auf die Straße „….das Spontan entschlossene…mein ich“ Daniel schluckte über Saschas Worte und drehte seinen Kopf nach Rechts, um wieder, auf die vorbei rauschenden Felder zu sehen. Sternengirl: Und hast Du etwas gefunden? Tomkinks: Ja hab ich…sogar auf Usedom Sternengirl: Das ist doch gut oder? Dann hast Du Deinen ersten inneren Seelenfrieden beruhigt… Tomkinks: Seelenfrieden? Der erste ja… Sternengirl: Was bedrückt Dich noch außer, der Gedanke sofort los zu fahren? Tomkinks: Woher…? Sternengirl: Persönlich wollte ich auch sofort los…emotional ging das aber nicht…was beschäftigt dich noch? Tomkinks: Du? Sternengirl: Ich? Tomkinks: Ja…Dein Profil…Dein Ratschlag…wer bist Du…männlich oder weiblich…jung oder alt…hast Du braune oder blaue, grüne Augen..all das muss doch auch bereits Tomkinks beschäftigt haben… Sternengirl: Er hat jedenfalls nicht danach gefragt…ihm scheint demnach der Charakter eines Menschen zu interessieren, der Umgang…ich hinterlege nicht gerne Daten von mir aber offensichtlich ist aus meinen Nicknamen das ich ein Mädchen bin…beruhigt Dich das? Tomkinks: Sorry aber wenn ich Dir schreibe brauch ich eine Vorstellungskraft… Sternengirl: (schickt ein Smiley das lächelt) Du willst mich in Deiner Vorstellung zeichnen? Tomkinks: Meiner Vorstellung ein Gesicht verleihen. Sternengirl: So wie ich es bei Dir tue indem ich aus Deinen Sätzen Deinen Typ heraus geformt habe….? Tomkinks: Hast Du das? Daniels Augen schauten nach oben in den Aschgrauen Himmel. Er konnte Sascha nicht sagen was gerade seine Gedanken waren. Eine Erinnerung an ein Chatgespräch. Was anfing und abrupt endete. Fragen offen ließen. Daniel atmete schwer ein. Nein eigentlich ließen sie was seinen Berufswunsch an ging keine Fragen offen. Sternengirl: Entschuldige, ich muss aufhören mein Bus kommt…und forme Dir etwa,s schönes aus meinen Worten…denn Deine Worte haben mir etwas schönes offenbart…dafür danke ich Dir…. Tomkinks: Warte…. Sternengirl: Ist Offline „Tsss…sieh mal was uns entgegen kommt…“ hörte Daniel Saschas Stimme in seinen Gedanken und lies ihn rüber auf dessen Seite blicken. „Ein echter Hammer…die Jeeps gibt’s doch nur in Amerika …die Army fährt solche Kisten….ich hab ehrlich gesagt noch nie vorher so nah einen gesehen…“ bemerkte Sascha fasziniert und grinste Daniel an „Also…ein gutes hat es doch das wir heute gefahren sind….“ Du und Dein Autofabel“ meinte Daniel und sah auf den entgegen kommenden Hammer. „Ich wöllte zu gerne wissen wo der hin will…vielleicht sitzt der Präsident drin“ witzelte Sascha. „Ja klar…der kommt nach Sachsen…fahr Sascha…fahr…“ schüttelte Daniel den Kopf. * „Junge wir haben in den nächsten Stunden und Tagen viel vor…“ begann der Major und hielt in den Händen seinen Terminkalender. Stöhnend über den Kommentar des Majors schaute der angesprochene Junge zum Fenster des Jeeps hinaus. Die Army, in der sein Vater versetzt wurde, hatte Ihnen einen originalen amerikanischen Hammer zum Flugplatz geschickt. Mit der förmlichen Begründung, das der Major, mit seiner Begleitung, sich heimisch fühlen sollte. Herzlich Willkommen. Kam es auswendig gelernt von dem Fahrer, in seiner, Blitz Blank geputzten Dienstuniform. Er war nur die Begleitung. Nicht volljährig, um selber zu entscheiden, das er doch gerne in Glendale geblieben wäre. Sein Hauptgedanke verfiel gerade mehr zurück zum Flughafen, als wie nach vorne blickend, in das Dorf in der Seine Großmutter lebte. Auf der Gegenüberliegenden Autobahnspur fuhren verschieden Farbige und in allen Marken Autos, genau in die Richtung, wo er sich gerade hin wünschte. „Die haben es gut“ dachte er, als an Ihm ein mintgrüner Kleinwagen vorbei rauschte. „Alexander hörst Du mir zu?“ kam die Frage vom Major. Blickte seinen Sohn aber nicht an. „Ja, ja…“ stöhnte dieser und lies sich nach hinten an die Lehne des Sitzplatzes fallen. „Als erstes werden wir zu Deiner Großmutter fahren…da bleibe ich eine oder zwei Stunden und muss dann auch gleich weiter zur Eröffnungsgala im Armeegelände…“ „Schön für Dich…“ murmelte der Junge uninteressiert und drückte immer wieder den Knopf für das Fenster. Auf. Zu. Auf. Zu. Auf. Zu. Der Major bekam es in seiner Rede nicht mit. Alexander fing sich nur vom Fahrer über den Rückspiegel einen bösen Blick ein. Er hörte auf. „Beziehen des neuen Büros…Vorstellung der Kadetten …Führung über das Gelände…“ „Und wann hast Du Zeit für mich?“ Der Major hielt inne und sah verwundert seinen Sohn an. „Ich werde an verschiedenen Wochenenden zu Deiner Großmutter kommen…“ „Toll!“ machte der Junge und blickte enttäuscht nach draußen. „Du wirst es gut haben…geregelten Tagesablauf…die Schule wird Dir gefallen…und Sportaktivitäten wird es zu genüge geben…“ wies der Major darauf hin und traf den wunden Punkt von seinem Sohn. „Ich hatte eine Aussicht auf die Los Angeles Lakers ….und Du…was machst Du….“ „Ein Jahr Alexander…es ist nur für ein Jahr…dann kannst Du immer noch beitreten…“ „Hauptsache Du kommst einen Rang höher…“ maulte Alexander und verschränkte die Arme grummelnd. * Jan rutschte Rückwärts an den Bettpfosten. Unter seinem Rücken, das große Daunenkissen, in dem er versank. Sein Blick hielt missmutig Florian in Sichtweite. Mit der linken Hand griff er seinen Laptop. Winkelte, die Beine an und lehnte seinen Laptop darauf an. Öffnete ihn. Florian schaute zu ihm Stirnrunzelnd rüber. „Ich muss an die frische Luft“ kam es mit einem Mal entschlossen und er griff hektisch nach seinem Pullover, der über der Stuhllehne hing. Näherte sich der Tür. Fragend verfolgte Jan die Gestiken von Florian. „Jan! Ich brauche Deinen Laptop“ rief Kathy in das Zimmer und blieb abrupt in der Tür stehen und sah Florian in das wütend, skeptische Gesicht. „Jetzt muss ich erst Recht raus hier…“ kam es von Florian. Lief an Kathy vorbei. Blieb hinter ihr stehen und meinte: „Ich verurteile Menschen die sich nicht zu erkennen geben…und sich heraus nehmen Chaos anzurichten!“ Polternd lief er, der Treppe entgegen und nach unten. Kathy sah verdutzt zu Jan rüber: „Was meint er damit?“ Jan zuckte mit den Schultern: „Ich halt mich da raus!“ setzte er gelassen hinzu und tippte eine Internetadresse in das vorgegebene Feld. Blickte auf: „Sieht so Dein Fern halten aus?“ Kathy tänzelte, zum Bettende, und guckte ihn schelmisch an: „Es wurde mir empfohlen … und ich sagte, dass ich es nicht machen werde… geht ja auch gar nicht… früher oder später treffen wir doch eh auf einander… Hausarrest ist viel schlimmer!“ Jan sah über seinen Laptop drüber weg: „Was willst Du mit meinem Laptop?“ „Och…ich wollte für Florian nach sehen, ob man in seinem Alter, den Abschluss noch nach holen kann…Abendschule oder so…“ „Hat er keinen…?“ murmelte Jan. War aber vertieft, in das, was sein Bildschirm offenbarte. „Wie es aussieht nicht…“ „Und da willst Du Dich jetzt darum kümmern…dass er einen machen kann…“ flüsterte er Gedankenversunken. „Ich hab Hausarrest mir fällt die Decke auf den Kopf und ich möchte für Florian, etwas gutes, tun…“ antwortete sie. „Kannst Du doch…“ kam es von Jan und er blickte hastig auf. Seine Augen glänzten: „Jetzt weiß ich worauf der Satz bezogen war….“ „Welcher Satz?“ fragte Kathy nach. „Na… ich verurteile Menschen die sich nicht zu erkennen geben…und sich heraus nehmen Chaos anzurichten!“ meinte Jan fest und winkte sie zu sich rüber. Kathy kam auf seine Höhe. Ihre Blonden Haare fielen ihr über die Schultern, als sie sich zu ihm runter beugte um besser auf den Bildschirm zu blicken. Jan zog sie zu sich auf Bett herunter, das sie nun neben ihm saß. Er zeigte mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm: „Sieh…ich glaube Daniel der Depp hat mit Sternengirl gechattet…Nein …ich bin mir sicher…er war es…wer sonst spricht über Fleischereien und Usedom…“ Kathy lehnte sich Nachdenklich an den Bettpfosten und sank zur Hälfte auf das weiche Kissen. Sie seufzte: „Er hat es vergessen zu löschen…trotz das es erwähnt wurde…typisch Daniel….ein Schussel durch und durch….“ „Sascha ist mit ihm vor ein paar Minuten weggefahren“ eröffnete Jan ihr. Kathy sah ihn an: „Er ist gefahren? Warum hat er nichts gesagt…war es das jetzt…Kein Auf Wiedersehen?“ Kathy wurde traurig „Er war gestern schon bei Sascha…er steht ihm wohl näher als wir…“ „Im Grunde genommen, bin ich Schuld daran…ich brauche mich daher auch nicht darüber wundern…“ bemerkte Jan und deutete auf den Bildschirm. „Die Versuchung war groß….“ flüsterte Kathy „Ja durch Sternengirl…war ich blind was das angeht…?“ „Nein bestimmt nicht…Sie ist ein ganz normaler Mensch wie Du und ich…Daniel wird sich etwas ausgemalt haben was ihn innerlich bewegt…steht ja da er soll sich die Person die hinter dem Profil verbirgt malen…formen…und leider kann ich mir auch schon denken was das ist…“ Jan dreht seinen Kopf zu ihr und blickte sie mit hochgezogenen Augenbrauen an: „Da war gestern ein Anna Gespräch…wo ich mitten rein geplatzt bin… der Typ den ich als Clown bezeichnet habe…ist es das woran Du denkst…?“ Kathy nickte wehleidig: „Kannst Du kurz wegen Florian nachsehen…“ bat sie ihn „ Das Deprimiert mich gerade..das Thema Daniel “ „Ok…“ machte Jan und tippte in Google verschiedene Suchbegriffe ein, die etwas mit Abendschulen zutun hatten. Etliche Minuten tat er dies. Landete auf mehreren verschiedenen Seiten auf denen Abschlüsse Real-Haupt oder dergleichen angeboten wurden. Still war es in dem Zimmer. Nur das leise Brummen vom Rechner war zu vernehmen. Gleichmäßiges Atmen war neben ihm zu hören. Kathys Kopf war auf seinen Schulter gesunken. Er drehte seinen Kopf leicht nach links und er schmunzelte. Sie war eingeschlafen. Ihre Blonden Langen Haare fielen ihr ins Gesicht. „So sieht also fern halten aus“ ging ihm der Gedanke durch den Kopf „Nun war sie Näher als je zuvor, wenn Timo jetzt ins Zimmer platzen würde. Müsste er bestimmt Holz haken für die ganze Nachbarschaft“ Seine Rechte Hand wanderte zu ihrem, warmen Gesicht und strich ihr die Haare nach hinten. Schelmisch blickend sah er ein paar Sekunden ihr beim Schlafen zu. Es war nicht unangenehm. Im Gegenteil. Auch auf die Gefahr hin dass sie jemand so sehen könnte, machte ihn nicht hektisch oder ängstlich. Sein Augenmerk fiel auf das blaue Armband an Kathys Handgelenk. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht: „So ein Tara um ein bisschen Plaste!“ murmelte er und wendete sich seinem Laptop erneut zu. Tomkinks: Du hast ihn fort geschickt! Tippte er ein. * „Florian legen wir gemeinsam auf das hat Spaß gemacht?“ fragte Julian keck, als er Florian die Stufen herunter kommen sah. Florian sah den Blonden Jungen in der Küchentür kurz an. Nahm sich seine Jacke vom Haken und schlüpfte in seine Stiefel. „Jetzt nicht“ kam die ungewöhnliche harte Antwort. Julian schaute ihn verwundert an. Florian bemerkte es. Öffnete mit der Rechten Hand die Wohnungstür und meinte knapp im Ruhigen Ton: „Einander mal!“ und verließ die Räumlichkeiten. Irritiert blickte Julian zu seiner Mutter in die Küche, die am Küchenschrank stand und sich einen Tee aufgoss. „Ich hab es auch gemerkt Julian“ sagte sie und zupfte den Teebeutel aus der Tasse „Timo! Könntest Du nachsehen was mit Florian ist…“ meinte Linda und ihr ältester Sohn erhob sich sofort vom Küchentischplatz. „Ach wird schon nichts sein…“ meinte gelassen Kenny und lehnte sich an „Vielleicht nervt ihn auch Jans rum getippe wieder nur…“ „Dazu ist er zu ausgepowert…“ kommentierte Timo und nahm sich seine Jacke vom Garderobenhaken. „Ach ja…Holz hacken für ein ganzes Jahr …“winkte Kenny ab. „Holz hacken? Wieso Holz hacken…? Der ganze Schuppen ist doch voll“ wunderte sich Linda. „Eine lange Geschichte“ schmunzelte Timo und zog sich den Schal über. „Hoffentlich folgt auch die Fortsetzung…“ erwiderte Kenny und deutete auf das Telefon im Flur. Timo tat so, als ob er Kennys Andeutung und Fingerzeig nicht bemerkt hätte und drehte sich zur Wohnungstür herum. Öffnete sie und ein eisiger Wind pfiff ihm entgegen: „Na toll“ grummelte er und lies die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Zuvor, war Florian, nicht all zu weit durch den hohen Schnee gegangen. Seine Finger umgriffen den Türhebel des LKW´s der noch immer im Hof geparkt war. Mit einem Ruck öffnete er ihn und stieg in das Führerhaus. Angespannt lies er sich auf den kalten Sitz fallen und lehnte sich zurück. Betrachtete lange die zu geschneite Scheibe vor sich, eher er den Zündschlüssel reinsteckte und den Motor startete. Es Ruckelte in der Führerhauskabine. Florian drückte den Heizungsschalter und schaltete das Innen Licht ein. Er atmete angespannt, als er die Blende des Sichtschutzes zurück klappte und ein Foto hervor holte. Das Papier war von der Kälte angelaufen, er wischte mit dem Daumen darüber und betrachtete es Stillschweigend. Dieses Foto, was seit fast drei Jahren hinter der Blende steckte und nur Florian davon wusste, dass es sich dort befand zeigte ihn, Daniel und Melanie…. Drei Jahre zuvor: „Seht Euch das an…unser Florian wird zum Weichei getrimmt!“ rief ein Blonder Junge mit Schwarzer Sonnenbrille, ebenso Schwarzer Lederjacke und Hose, nach oben, auf das Fahrgeschäft. Gelächter um Ihn herum. „Was haben Sie nur aus Dir gemacht?“ Florian drehte sich herum. Sein Blick wurde geblendet von der Sonne, so nahm er die Hand über die Augen zum Schutz, trotz dass er die Stimme längst erkannt hatte. „Das passiert also …wenn man geschnappt wird…“ drang es ihm erneut entgegen. Großspurig, Kräftig, sich Lustig machend über ihn. Florian blieb ruhig auf der Drehscheibe stehen. Steckte gelassen die Hände in die Hosentaschen. Jedoch sein Herz bummerte schnell, hektisch. Unsicher. Doch war er gehemmt sich umzusehen. Nein. Er brauchte niemanden. Sie würden schon wieder gehen war er sich sicher. „Bist wohl zu fein mit uns zu Reden…“ schall es ihm entgegen „Du wirst immer einer von uns bleiben…und nun komm schon wir wollen gehen…“ „Ich wusste doch das das nicht gut gehen wird!“ bemerkte verärgert Phil, als er aus der Kabine trat „Einen Tag und der Ärger ist da…wollte jemand auf mich hören?...Nein…natürlich nicht….ist ja nur der gute Philippe der das gesagt hat…“ „Jetzt spiel Dich nicht so auf…“ wies ihn Herr Hoster zu recht. Stellte sich neben Phil, um hinaus zusehen. Wies mit einen Kopfnicken den Jungs entgegen Obacht zu geben. Der Blonde Junge der sich überlegen fühle in der Gruppe von drei weiteren Jungs, trat ein paar Schritte auf das Fahrgeschäft zu: „Worauf wartest Du?“ Florian rührte sich nicht, sah die Jungs vor sich nur an. Die Jungs mit denen er vorher herum zog. Die Jungs die ihn in diese Situation gebracht hatten. Besonders der Blonde Derick. Die Jungs die ihn im Stich gelassen hatten, die davon gelaufen waren. „Er wird nicht mitkommen!“ erklang eine Stimme neben Florian die ihn überrascht, erstaunt zur Seite Blicken lies. „Oh nein…was tut er da…“ biss sich Phil auf die Lippen „Der provoziert doch den ganzen lahmen Haufen…“regte er sich auf. Derick blickte über seine Schwarze Sonnenbrille: „Ein Kind sagt mir irgendwas…?“ Florian stierte noch immer verwundert den Jungen neben sich an. Nun stand er entschlossen neben ihn und nickte ihm zu. „Du hast keine Ahnung…“ flüsterte Florian ihm zu. „Das weiß ich…aber einer muss ja darauf achten das Du Deine Chance nutzt…“ entgegnete er überzeugt. Überlegend sah Florian nach unten. „Überleg gar nicht erst…denk daran wer alles Deine Hand ins Feuer legen würde…“ „Keiner…“ kam es schnell von Florian und er setzte einen Fuß von der Drehscheibe herunter. Blickte aber aus irgendeinen Grund nach hinten zur Kabine. Dort stand Phil mit verschränkten Armen und Kopfschüttelnd. Er konnte das Wort ÄRGER von dessen Lippen lesen. „Nun mach schon wir haben nicht ewig Zeit…das Domizil muss auch noch ausgesucht werden…“ Florian sah abrupt Derick an. Dann den Jungen neben sich. Wollte er wirklich auf dem kalten nassen Boden heute Nacht schlafen, als in einem weichen Bett? Wollte er wirklich dahin zurück, wo er Jahre zuvor gewesen war. Im Dreck? „Ich weiß nicht was es da zu überlegen gibt…“ meinte der Junge neben ihn „ Du wirst Dich vorher bereits anders entschieden haben sonst wärst Du nicht hier…“ setzte er hinzu . „Derick! Lass ihn doch“ ertönte eine weibliche Stimme von der Schießbude gegenüber. Florian sah auf. Ein scheues Lächeln huschte über sein Gesicht. Kauen, mit einer Tüte Makronen in der Hand trat ein junges Mädchen auf das Fahrgeschäft zu. Grüne freche Augen sahen ihn an. Eine wilde braune Struppelmähne bahnte sich ihren Weg in die Luft. Blaue Ohrringe . Rosa Wangen. „Siehst gut aus Flo…“ lächelte sie und steckte sich eine Makrone in den Mund. „Melanie!“ flüsterte Florian und trat mit dem Fuß zurück auf die Drehscheibe. Sie legte den Kopf ein wenig schief und zwinkerte dem Jungen neben Florian zu. „Überfordert“ grinste Timo, als er das sah und stieß Sascha belustigt über diese Situation in die Seite. „Schwester!“ donnerte Derick ihr entgegen „ Misch Dich nicht ein…das ist eine Sache unter Männern…wir wollen Florian zurück…“ „Mit Euren krummen Geschäften will ich nichts mehr zutun haben“ sagte Florian mit einen Mal gefasst und sicher. „Was soll das heißen?“ wollte Derick aggressiv wissen und drohte mit seinem Zeigefinger Richtung Fahrgeschäft. Er zog die ganze Aufmerksamkeit auf sich. „Ich bleibe!“ „Was…“ kam es von Derick und er setzte sich in Bewegung zu dem Fahrgeschäft hin . „Hey, Hey, Hey…runter….“ lief ihm Phil entgegen. „Sendepause…es ist alles geklärt…“ „Pfoten weg …nichts ist geklärt…“ schuppste Derick Phil von sich weg.“Wir sehen uns noch….“ „Jetzt droht er auch noch“ brummte Phil genervt. „Schwester!“ maulte Derick und wies sie an zum gehen. Melanie hatte am Geländer gelehnt. Sah auf und lächelte: „Ich bin stolz auf Dich Flo…“ bestärkte sie ihn. Sah erst ihn an, dann den Jungen neben Florian, ehe sie ihrem Bruder folgte. Phil drehte sich aufgebracht zu den Beiden um: „Ihr beide…“ begann er „…seit wohl Lebensmüde…“brach es aus ihm hervor „Da haben sich ja zwei Vollidioten gefunden…womit hab ich das Verdient…“ regte er sich auf ging ein paar Schritte auf Florian zu „Und Du sollst mein Nachfolger werden….am besten ich pack meine Tasche gleich wieder aus“ „Philippe!“ rief Herr Hoster zu ihm runter. Phil schnaufte ruhig durch: „Was? Er hat bestanden…er ist völlig ruhig geblieben…“ eröffnete Phil. Florians Augen wurden größer: „Was soll das heißen?“ Neben Florian stöhnte es genervt: „Wieder nur so ein dummer Test“ Phil sah diesen an: „Falsch! Das war die Realität Daniel“ machte er ihm Klar und tippte ihn an den Kopf „Und Du Horst hast Dich für ihn eingesetzt…tsss…und das nach drei Wochen da sein…“ Daniel verzog seinen Mund und blickte zu Timo und Sascha hinter, die nur mit den Schultern zucken konnten. Phil tat so, als ob nichts gewesen wäre und lief zurück zur Kabine, in der Herr Hoster wieder Platz genommen hatte. „Ich will nichts hören…“ wiegelte Phil ab „Der große Ärger kommt erst noch!“ „Melanie also…?“ raunte Daniel Florian entgegen. „Was?“ „Komm schon…weiter geht’s…“ sagte Daniel mit einen Kopfnicken und schmunzelte. * Daniel war der zweite der an ihn glaubte. Die Versuchung damals, zu wiederstehen war groß. Mit einem Fuß stand er fast schon in dem Leben was so Hart. Kalt. Abhängig. Überlebensstark machte. Abgehärtet ohne jegliche Emotionen musste man sein. Aber da war dieser Zeitpunkt, da wollte er das einfach alles nicht mehr. Lies sich schnappen. Um dem allen zu entfliehen. * Phil blickte gebannt in den Spiegel, den er draußen am Wohnwagen angebracht hatte. Unzufrieden wusselte er sich durch seine Blond gegelten Haare. „Was wird das denn? Für was brezelst Du Dich so auf?“ wollte Timo schmunzelnd wissen, als er aus dem Wohnwagen kam und auf den Stufen stehen blieb „Gib es doch auf…der Fahrtwind ruiniert Dir doch eh alles…das hier…“ setzte er hinzu und zog aus seiner Hosentasche eine Baseballmütze „…ist daher viel Praktischer“ warf er hinterher und setzte sich diese auf. Philippe sah hoch: „Grünschnabel!“ kam es von ihm „Von der Welt keine Ahnung haben aber mir Ratschläge geben wollen…pfff…ich hab ein Date…nichts mit Fahrtwind oder dergleichen…mein Freier Tag ist heute…“ „Ein Date?“ wiederholte Timo „Freier Tag auch noch…“ „Passt Dir was nicht?“ wollte Phil wissen und sah ihn intensiv an. Timo blickte über den Platz. Kam, ein paar Stufen, runter und meinte: „Du gehst doch in ein paar Tagen…“ „Ja, ja…sag es nur immer wieder damit mir bewusst wird, das ich den da, als meinen Nachfolger ansehen muss…“ bemerkte Phil und deutete rüber zu einem runden Tisch an dem Florian saß. Beine auf den Tisch und den Kopf in die Sonne geregt. „Oh bist Du unfair…“ stöhnte Daniel als er ankam und ein altes Fahrrad zu dem Wohnwagen schob „Er hört Dich…“ „Na und“ zuckte Phil mit den Schultern und sah skeptisch zu Daniel hinüber „Was bringst Du eigentlich für Schrott wieder an?“ Über Daniels Gesicht zog sich ein grinsen: „Das hat mir Frau Franke gegeben….“ Timo setzte sich schmunzelnd auf die Stufen und blickte durch das Treppengeländer des Wohnwagens zu Daniel hinab. „Oh nein Du Unglücksrabe…Du willst das doch nicht wieder herrichten …damit Du wieder so einen Sturz hinlegen kannst wie letztens….“ sagte Phil und fuchtelte mit dem Kamm in der Luft herum „Seitdem haben wir Dich nicht mehr los gekriegt…“ „Sehr freundlich“ bemerkte Timo und runzelte die Stirn. „Was? Adi ging…was verlangst Du von mir…das ich von heute auf morgen das gut heiße…?“ Florian vernahm die ganze Zeit jedes Wort. Seine Augen waren geschlossen. Die Sonne wärmte seine Gesichtshaut. Er schüttelte leicht den Kopf über das gehörte. „Toleranz!“ murmelte Daniel und sah sich das Fahrrad an. Das, Phil ihn überrascht, über das ausgesprochene Wort ansah bemerkte er nicht. „Wer hilft mir dabei…?“ kratzte er sich nachdenklich, hilflos, über den Kopf. „Ich hab ein Date!“ sagte Phil schnell und legte den Kamm weg um sich sogleich abzuwenden. „Sorry…ich muss gleich zum Kinderkarussell rüber…“ bemerkte Timo und erhob sich „Wartung! Der TÜV Typ kommt gleich“ Florian nahm die Beine vom Tisch herunter und blinzelte den Blonden Jungen vor sich an: „Hast Du Ersatzteile und Werkzeug da?“ fragte er ihn. Daniel sah verwundert seitlich zu ihm rüber. * Jetzt war er weg. Der verrückte Chaot . Die Geschichte mit dem Fahrradsturz erfuhr, Florian selber, Schrittweise. Nur Daniel konnte sich über ein Schrottrad freuen. Florian schmunzelte über den Gedanken wie es danach weiterging. * „Das ist nicht Dein Ernst das Du das ganze Teil jetzt auseinander genommen hast….“ stutzte Florian und stand hinter Daniel der verwirrt auf die Teile des Fahrrades blickte. „Du wolltest mir helfen…“ murmelte Daniel und fuhr sich überfordert über seine Blonde Bubischnitt Frisur. „Ich war nur einen Moment drinnen und was machst Du…“ sagte Florian und zeigte auf die Fahrradteile. „Du solltest viel Spontaner sein…hatte ich eigentlich gedacht, das Du das bist, Du kommst ja schließlich von der….“ „Halt die Luft an…ok…“ unterbrach ihn Florian und schob Daniel hinter sich, um auf die vielen Einzelteile vor sich zu blicken. „“Jetzt weiß ich auch warum der Stinkstiefel Dir vorhin nicht helfen wollte…“ „Lass ihn das bloß nicht hören…“ wies Daniel ihn darauf hin und schaute sich um ob jemand in der Nähe war. „Ach….soll er doch…“ winkte Florian ab „Was willst Du eigentlich damit…?“ „Das ist eine Blöde Frage…fahren natürlich…nachdem ich mein anderes geschrotet habe…da…“ antwortete Daniel und zeigte rüber zum Fahrgeschäft. Florian sah den Blonden Jungen irritiert. Verwundert an. Plötzlich fing er an zu lachen. Daniel stemmte seine Arme in die Hüfte: „Was ist daran so witzig?“ „Nichts. Nichts. Mir wird nur gerade klar das es doch nicht so langweilig wird wie ich dachte“ „Oh toll…“ grummelte Daniel beleidigt. Florian hockte sich nach unten um die Fahrradteile zu sortieren: „Passiert Dir öfters oder?“ Daniel zog die Augenbrauen hoch: „Naja…“ begann er. Florian schüttelte amüsiert den Kopf: „Hol mir mal den Schraubendreher…“ wies er ihn an. „Hey!“ flüsterte ihn eine zierliche Stimme ins Ohr „Sind aber viele vergammelte Teile“ Florian drehte seinen Kopf ein Stück und blickte in das grinsende Gesicht von Melanie, die sich über ihn gebeugt hat. „Was machst Du denn hier?“ wollte er erstaunt wissen. „Der Bereich ist nicht öffentlich“ meinte Daniel und reichte Florian den Schraubendreher. Sah sie an, wie sie sich wieder aufrichtete und sich streckte. Kleine Grübchen bildeten sich an Ihrem Mund als sie lächelte. „Du weißt doch das ist für mich kein Problem…“ meinte sie zu Florian behielt aber das tun von Daniel im Blick. „Na lass Dich mal nicht erwischen…dann hast Du genauso einen Ärger wie ich…“ sagte Florian und zeigte mit einer Geste auf Daniel. „Ja, ja…mach Dich weiter Lustig…“ brummte Daniel und verschränkte die Arme. Melanie lächelte und hielt dabei ihren Handrücken vor den Mund: „Er macht sich nicht lustig über Dich…es sind bestimmt Deine vergammelten Teile da…Flo werkelt gerne…aber ob er daraus noch etwas perfektes hinbekommt ist die nächste Frage…“ „Es war umsonst…diese Frau Franke von der Wurfbude wollte es auf den Müll schmeißen…hm…sie hat eine Tochter…Julia oder so…scheinbar hat die es längere Zeit nicht mehr genutzt“ „Hätte sie mal lieber tun sollen…“ brabbelte Florian „Es ist ein Kellerrad…schleierhaft warum sie es auf den Jahrmarkt schleppt…zu viel Feuchtigkeit… hat es gesammelt….Jahrelang!“ analysierte Florian. „Ich helf Dir Flo…“ meinte sicher Melanie und hockte sich nun zu ihm runter „Siehst übrigens gut aus“ stupste sie ihn an „Scheint Dir gut zutun…“ „Kann sein“ murmelte Florian und zuckte mit den Schultern. Melanie widmete sich dem Kettenaufzug: „Ich muss Dir aber etwas ausrichten“ meinte sie plötzlich ernst. „War schon klar, dass Du der Überbringer bist“ bemerkte Florian desinteressiert. „Derick wartet auf Dich an der Kaserne….um Mitternacht…er meinte da wäre noch eine Sache offen…“ Florian nickte. „Du kannst nicht weg…“ fiel Daniel dazwischen der das gehört hatte und hockte sich ebenso mit runter. „Warum nicht? Was hält mich auf?“ „Regeln!“ sagte Daniel hart und knapp. Florian hielt inne und musterte den Jungen neben sich. „Regeln?“ wiederholte er ironisch. Schon fast belustigt, nicht respektierend. „Natürlich“ nickte Daniel und warf einen Blick auf das Mädchen neben Florian, die ihn mit ihren Grünen Augen ansah. Eine leichte Röte stieg ihn ins Gesicht. „So mächtig können diese Regeln nicht sein…Melanie ist auch da…“ gab Florian von sich und deutete auf Melanie die nun frech Daniel ansah. „Ach …mach was Du willst…ist ja nicht meine Bewährung….“ meinte genervt Daniel „Aber das kriegst Du vorher noch hin…?“ fragte er skeptisch und zeigte fragend auf die Fahrradteile. „Klar…“ grinste Melanie und streckte ihm ihre Hand rüber an Florian vorbei „Ich bin übrigens Melanie …kannst auch Mel sagen…“ „Daniel“ gab er knapp von sich und berührte die warm, weiche Hand von ihr. „Na toll“ verleierte Florian, in der Mitte sitzen, die Augen. * Quietschend ging die Beifahrertür vom LKW auf und ein Eisiger Windzug durchfuhr die Innenkabine. Florian sah irritiert seitlich, als Timo sich neben ihn hinsetzte. Die Tür ins Schloss fallen lies und sich die Hände warm rieb. „Man ist das kalt“ beschwerte er sich und sah Florian nun fest an „Was ist los? Warum verziehst Du Dich in unseren kalten LKW?“ „Nichts“ kam es knapp von Florian und er versuchte das Foto vor Timo zu verstecken. Aber Timo hatte es bemerkt und haschte danach. Zog es Florian aus der Hand. Florian lies den Kopf an die Lehne Blumsen und sah angespannt an die LKW Kabinendecke. Timo seufzte schwer, als er auf das Foto blickte: „Oh nein…“ murmelte er und schaute auf „Florian! Nicht die Melanie Geschichte“ sagte er ernst und hielt das Foto hoch „Du sehnst Dich doch nicht danach…hast Du alles vergessen was da war…vorher…warum Du bei uns bist…ich dachte Dir würde es bei uns gut gehen…Weihnachten und so….“ „Es geht nicht um Melanie!“ fing Florian langsam an. Vermied aber Timo anzusehen „Es geht um Daniel“ „ Ach ja… „ schnaufte Timo unglücklich „Die Rosa Rote Brillen Zeit…ich hab noch immer nicht verstanden was er an Melanie so toll fand…“ grübelte Timo und starrte das Foto an. „Jetzt vergiss doch mal Melanie…ok…sie hat Fehler gemacht…aber sie war und ist ein Teil von mir…“ wetterte Florian Timo aufgebracht entgegen „Sie hat mich aus so mancher Scheiße gerettet in die ihr dämlicher Bruder mich gebracht hat…meine Vergangenheit…“ „Huch…Florian…was ist…“ zuckte Timo zusammen da er Florian seit Ewigkeiten nicht mehr so ausflippend erlebt hat. „Daniel ist weg ok!“ eröffnete Florian Timo und sah ihn mit großen Augen an. „Er ist nicht weg“ schüttelte Timo gelassen den Kopf „ Wir haben ein Abkommen das er sich das bis nach dem Silvesterball überlegen soll…“ „Eben nicht“ warf Florian ein „Sascha ist mit ihm vorhin los gefahren…wahrscheinlich nach Usedom…die Karte…erinnerst Du Dich…“ „Er ist weg!“ stutzte Timo und verstand das gesagte von Florian nicht richtig in diesem Moment. „Ja“ antwortete Florian knapp und warf sich erneut zurück in die Lehne. „Jan und seine dummen Worte“ murmelte Timo. „Es ist nicht Jan gewesen!“ verteidigte Florian diesen. Timo blickte ihn starr an. „Er hat sich was zusammengedichtet…“ Florian unterbrach und drehte seinen Kopf zum Seitenfenster. Verschränkte die Arme „Er verfolgt seine Vergangenheit und gleichzeitig die Zukunft…“ murmelte er und schnellte zu Timo herum um auf das Foto zu tippen. „Du spinnst doch....“ entfuhr es entsetzt Timo. Florian drehte sich im Sitz nun endgültig zu Timo hin. Sah ihn intensiv an: „Du willst wissen was er an Melanie fand? Ich erzähle Dir was er an Melanie fand….“ „Es war diese eine besagte Nacht. Sie hatte mir kurz vor der Eröffnung mitgeteilt, das Derik um Mitternacht an der Kaserne auf mich wartet um noch diese eine Sache zu klären die offen stand. Melanie kannte keine Grenzen…auch wenn wir alle noch jung waren …das entsprechende Alter noch nicht hatten wir verhielten uns als wären wir Erwachsen, das hatte der Alltag aus uns gemacht. Vor der Eröffnung hatte sie sich auf den Platz geschmuggelt, half mir sogar Daniels Klappermühle aufzubauen und fit zu machen. Daniel hatte natürlich das Gespräch mitbekommen und sie hatte ihm schöne Augen gemacht. War doch klar, dass da zwischen den beiden etwas laufen würde. „Au man…wir waren Kinder!“ zischte Timo und unterbrach ihn. „Teens waren wir!“ verbesserte Florian ihn. „Ja, ja…“ winkte Timo ab „Den Nachmittag brauchst Du mir nicht mehr zu verdeutlichen…ich hatte Augen im Kopf… diesen komischen zustand von Daniel hab ich zuletzt wieder gesehen als…“ Timo unterbrach und wendete seinen Kopf zu Florian „Du weißt schon…“Timo zog seinen Mund breit und zuckte mit den Schultern. * „Lass es doch einfach…“ sagte Florian und trat auf das Mädchen mit den Braunen Haaren zu. „Warum? Bist Du Eifersüchtig?“ fragte Melanie keck zurück und lehnte sich an das Geländer des Fahrgeschäftes. „Ich will ihn aus der Sache raushalten…“ „Ich doch auch…“ lächelte Melanie und hielt eine Farbspraydose hoch „Nur dem Rad einen neuen Anstrich verpassen ….“ Florian verschränkte die Arme und guckte sie Skeptisch an: „Du hängst Dich aber intensiv in das Projekt Fahrrad dafür das Du nichts von ihm willst“ „Sagte ich das…“ grinste Melanie und wendete sich von ihm ab um Daniel, der von der Drehscheibe herunter sprang, entgegen zutreten „Sieh mal der letzte Schlief für deine Schrottmühle…“ „Grün? Die Farbe der Hoffnung!“ meinte Daniel begeistert und warf Florian einen kurzen Blick zu „Los ich hab fünf Minuten Zeit…wäre doch gelacht wenn ich…wir das nicht schaffen..“ rief er überschwänglich . Florian zog grummelnd eine Augenbraue hoch. „Die Hoffnung…“ säuselte Melanie in Florians Richtung und hüpfte, die Stufen nach unten. Sie hatte einen Rot Grün Karieren Rock an der dabei auf und nieder schwang. Leggings waren diesen Sommer der Renner bei den Mädchen zusammen mit Turnschuhen für Männer. „Alles klar bei Dir?“ fragte Timo den Jungen mit der Baseballmütze vor sich. Blaue Augen fixierten ihn böse. „Mein Gott Junge komm klar und werd ruhiger…Dir tut keiner was hier“ zischte ihm Timo entgegen, als er die Reaktion auf seine Frage vernahm „Hier…Du sollst Wechselgeld holen bei Frankes…“ setzte Timo ruhiger hinzu und überreichte ihm eine Geldkasse. Florian sah ihn fragend an. Timo grübelte. Bis es ihm einfiel: „Die Wurfbude“ gab er den Hinweis. „Schon klar…wo die Schrottmühle was sich Fahrrad nennt her kommt…“ setzte Florian hinzu und zog sich die Mütze tiefer ins Gesicht um den Sonnenlicht auszuweichen „Ihr müsst ein Vertrauen haben!“ murmelte Florian. „Vertrauen steht im Kleingedruckten in Deinem Arbeitsvertrag“ raunte ihm ein großer Junge beim vorbei gehen auf dem Fahrgeschäft zu. Hastig war sein Gang. Seine Schwarzen Haare fielen wild durcheinander. Kein Blick zurück, dafür sah Florian mit der Geldkassette hinterher. Der Junge der Timo hieß, blickte zufrieden. „Was war das für eine Witzfigur?“ maulte Florian und ging eine Stufe nach unten. Timo drehte seinen Blick schnell zu dem maulenden Jungen: „Respekt ist nicht nur ein Wort…“ wies er ihn zurecht. „Ja, ja…“ winkte Florian hinter „Und ich bin der Weihnachtsmann der gerade ein Geschenk besorgt“ blaffte er weiter und lief hinüber. Timo ballte seine linke Faust. So wütend machte ihn gerade dieser neue Junge. Ob Phil doch recht hatte?“ „Naaaa!…lohnt sich nicht“ drangen ihn abschwächend die Worte von Sascha entgegen. * „Siehst Du…perfekt“ rief Melanie und kam aus der Hocke nach oben um sich ihr Werk zu betrachten. „Fantastisch…nun hab ich wieder einen Fahrbaren Untersatz…“ freute sich Daniel und bestaunte das Rad „Oh je…fünf Minuten sind rum…“ fiel es ihm auf. „Das ihr immer gleich so los stressen müsst… man muss doch mal den Augenblick genießen können“ seufzte enttäuscht Melanie. Daniel blickte sich zu ihr um: „Ich verdiene meine Brötchen damit…genießen kann ich gerade nichts wirklich…wenn ich da oben vermisst werde…“ begann er und zeigte zum Fahrgeschäft rüber „…heißt es Tschüss…das war es…und ich komme einen Stück Usedom näher…was ich ja nicht will…“ „Na warte bevor Du Brötchen verdienst“ grinste Melanie und stellte die Farbspraydose neben das Rad und kam ein paar Schritte auf ihn zu. Stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange sachte. Daniel lief rot wie eine Tomate an und wurde ganz verlegen. „Für was…“ „Einfach so…“ sagte sie schnell und wiegte ihre Hüfte im Stehen unsicher „Hat Spaß gemacht“ setzte sie hinzu und legte den Kopf schief. „Ja…ähm…ich muss…“ stotterte Daniel und lief erst Rückwärts, bevor er sich umdrehte und zum Fahrgeschäft rüber stolperte. „Hast es ja geschafft“ drang Melanie eine, Jungenstimme entgegen. Da stand Florian zwischen zwei Wohnwagen. „Wie immer“ schnaufte er wissend. „Irgendwie werd ich das blöde Gefühl nicht los, das er heute um Mitternacht auch eine Rolle spielt!“ „Kennst mich zu gut“ sagte leise Melanie und senkte ihren Kopf sogar. Hob ihre Augenlider. „Hast Du ein Schlechtes Gewissen…das glaub ich jetzt nicht!“ stellte Florian fest. Er fing sich wieder und schaute sich unsicher zwischen den umher laufenden Menschen um. „Du hast hier keinen Zutritt…“ Melanie kam neben den Jungen, blickte fest in seine blauen Augen: „Mitternacht Flo“ „Warum ist Dir das so wichtig?“ wollte Florian nun endlich wissen. „Weil Du immer noch hier drin bist“ gab sie ihm die Antwort und tippte sich auf ihr Herz „Es wartet sogar eine Belohnung auf Dich“ flüsterte sie ihm ins Ohr. „Bester Freund!“ sagte sie hinterher und wendete ihren Blick noch einmal auf das Grüne Fahrrad. * „Mit einen, kurzen Blick, beurteile ich…der Junge ist Unzuverlässig, unfreundlich, nicht aufgeschlossen, Rubik…er hat diesen Straßenslam…keinen Respekt….“ * „Moment, Moment…“ warf hektisch Florian in Timos Erzählungen ein. Sah ihn verstört an „Hat das Kentuckey damals wirklich alles über mich gesagt?“ wollte er wissen „In dem kurzen Moment, als er an mir vorbei lief…?“ Timo sah ihn mit großen braunen Augen Stillschweigend an. Dann kam es wie aus der Pistole geschossen: „Ja…“ Florian fiel überfordert in die Sitzlehne des LKW´s : „War ich wirklich so Scheiße…?“ Timo haderte mit der Antwort. Dann kam sie kleinlaut heraus. Mehr drückte er sich darum. Er rang und sagte es doch: „Ja…warst Du…Du hast eben diesen Straßendialekt mitgebracht….“ * „…kein Zeitgefühl…Kein Teamplayer“ setzte der große Junge mit den Schwarzen Pullover fort. Kramte nervös in seiner Hosentasche und fand doch nicht was er suchte: „Mist! Ich muss es verloren haben“ „Ist ja schön und gut das Du Dich wieder fit fühlst aber meinst Du nicht Du gehst zu hart mit den Jungen ins Gericht…“ fing Herr Hoster an aufzuzählen „…Du hast ihn nur einmal gesehen…gerade…als Du hoch kamst….man Du klingst schon wie Phil….“ „Ich war noch nicht fertig…“ setzte der Junge fort, schaute aber hektisch um sich und ab und an nach draußen. „Nicht?“ stutzte Herr Hoster „Lernfähig wird er sein…und von Erfahrungen wird er nicht zu toppen sein…ich hab seine Akte gelesen…“ „Was hast Du? „ kam es entsetzt von Herrn Hoster. „Die Akte…“ sagte er gelassen. „Kenny! Ich weiß die Zeiten sind nicht einfach für Dich…aber halte Dich aus allen Verträgen, Akten, Unterlagen, Planungen raus…sage niemanden was in dieser Akte steht…versprich mir das…“ schimpfte Herr Hoster. „Ja ja…versprochen…“ winkte Kenny ab „Kann ich jetzt mit machen…wenn ich doch nur…“ „Was suchst Du in Herr Gott´s Namen Kenny! rief Herr Hoste,r da Kenny ihn nervös machte. „Mein Rotes Tuch“ antwortete Kenny und sah auf, zu dem älteren Mann. * „Woher weißt Du von dem Gespräch?“ „Och…glaub mir …man kann sovieles außerhalb der Kabine hören…was so drinnen besprochen wird…“ grinste Timo „Warum ist mir das nie aufgefallen?“ grübelte Florian. „Weil Du brav geworden bist“ sagte Timo und boxte Florian an dem Arm. „Das ist so ein kleiner Vorteil, dass man vom Jahrmarkt kommt…“ Sein Blick wurde jedoch sogleich wieder Traurig: „Das hast Du aber Daniel zu verdanken“ „Ja…“ seufzte Florian „Die verhängnisvolle Nacht“ * Frankes Wurfbude war auf den riesigen Schild oberhalb der Schaubude zu lesen. Das Geräusch von klirrenden Dosen war zu hören. Das Sausen von Bällen. Auf der Ablage saß im Schneidersitz ein junges Dunkelblondes Mädchen. Einen kleinen Orangenen Stich im Sonnenlicht hatten ihre Haare, die in kleinen Löckchen bis zu ihren Schultern fielen. Blau weis gestreiftes Oberteil und eine weise kurze Hose. Viele vereinzelte Zettel lagen vor ihr. Einen hielt sie in der Hand und las. Eine Frau bediente die Menschen die an die Wurfbude herantraten. Das junge Mädchen nahm keine Notiz davon und es schien auch keinen weiter zu stören, dass sie dort saß und sich breit machte. Florian stand fast neben ihr und beäugte das ganze kritisch. Die Frau sah auf. In seine Richtung und schob einen Kunden ein Korb Bälle entgegen. Dessen Begleitung hielt schon eifrig das Geld in die Höhe, das sie weitermachen musste. „Julia!“ rief sie zu dem Mädchen rüber „Kannst Du mal den Hosters Geld klein machen“ bat sie und arbeitete weiter. Florian stutze. War es so offensichtlich, dass er von den Hosters kam. Er hatte doch kein Schild umhängen wo dies drauf stand. Die Kassette in seiner Hand höchstens. Er hob sie an und stierte darauf, wendete sie hin und her aber da stand auch nichts drauf das ihn verraten hätte können. Das Mädchen schielte zu ihm rüber und schmunzelte über Florians irritiertes tun: „Das ist Standard“ rief sie ihm rüber. Florian sah sie an. „Gib schon her“ sagte sie und hielt ihre Hand ihm entgegen. Florian tat es nicht. „Was ist? „ wunderte sich das Mädchen und wendete sich sitzend zu ihm. Streckte die Beine aus und lies sie von der Ablage baumeln. Es folgte keine Antwort. Julia sprang herunter und blieb vor dem Jungen in den Schwarzen Sachen stehen. Beugte sich ein wenig zu ihm herunter, um unter seine, ins Gesicht gezogene Baseballmütze zu lunschen. „Lass das“ maulte er. „Dann gib mir die Kassette …deswegen bist Du doch hier“ Florian drückte sie ihr in die Hand. „Sehr freundlich“ meinte sie und tänzelte zu der Schaubude und trat die Treppen nach oben um hineinzukommen. Florian ging zur Ablage und lehnte sich darauf, betrachtete, das Rumgewussel um sich herum. Blieb mit den Augen bei den Mädchen hängen. „Dir gehörte also die Klappermühle?“ Julia drehte sich zu ihm herum: „Welche Klappermühle?“ „Das Fahrrad…“ Julia schmunzelte: „Ja…ihr Neuen seit schon seltsam…“ eröffnete sie ihm „Stell mich nicht mit diesen Chaoten gleich“ beschwerte sich Florian. „Nicht!“ stutzte Julia und füllte die Kassette auf. „Aber ihr seit nun mal die Neuen….ich hab schon viel von Dir gehört…“ „Ach ja…“ schluckte Florian. Julia lehnte sich ihm gegenüber und stützte ihren Oberkörper auf der Geldkassette ab. Ihre Blauen Augen blickten ihn an: „Ja…so ein bisschen…es gab Streit wegen Dir…ein Rat von mir…die Hosters sind gute Menschen mache ihnen keinen Ärger…so böse siehst Du gar nicht aus.“ sagte sie „Und meinem Fahrrad geht es gut …oder hat Daniel es aufgegeben?“ Florian sah sie stirnrunzelnd an. Malte, mit seinen Zeigefinger, Kreise auf den Überzug der Ablage: „Ja, ja…es ist Grün…“ kommentierte Florian und verzog seinen Mund. „Oh…Grün ist die Farbe der Hoffnung!“ grinste Julia und schob ihn, die Kassette entgegen: „Gut Aufpassen darauf…“ raunte sie ihm zu „Tust Du mir noch einen Gefallen?“ „Warum ich…“ „Du bist Neu…“ „Ach so…natürlich „ kam es ironisch von Florian. Julia griff in ihre Gesäßtasche und zog ein Rotes Tuch hervor: „Bringst Du das Kentuckey…er hat es vorhin vergessen…ich komm nicht weg…ich muss…wie Du siehst noch Geschichte lernen…das passiert wenn man zu Faul ist…dann gibt es eine Extra Prüfung…“ flüsterte sie ihm zu und reichte ihm das Tuch. „Kentuckey?“ wiederholte verwundert Florian. „Nicht zu verfehlen…Großer Junge mit Schwarzen Haaren, Braunen Augen, Latzhose etwas traurig Blickend zur Zeit…bring es ihm einfach…“ Florian stöhnte: „Wenn es sein muss“ schnaufte Florian und lies von der Ablage ab „Die Antwort lautete übrigens…Friedrich I. Barbarossa und sein Enkel Friedrich II.“ setzte er hinzu als er sich wegdrehte zum Gehen. „Was? Was meinst Du? „Was versteht man unter Staufer! Frage 13“ ließ er sie wissen. Julia blickte auf ihre rumliegenden Zettel. „Schwäbische Herzogsgeschlecht im 12. und 13. Jahrhundert“ setzte Florian noch eins oben drauf und ging langsam los, ein Fragender Blick auf das Rote Tuch in seiner Hand. „Woher weiß er das?“ grübelte Julia hilflos. „Tja…Kind das heißt wohl weiter lernen…“ schmunzelte die Mutter, als sie ein paar Bälle neben ihr aufhob. „Hm…“ machte Julia.“Ich werde durchfallen“ resignierte sie und sah dem Jungen hinterher. „Na…nicht solche Töne von Dir…“ „Wenn doch Kathy mir helfen könnte…“ begann Julia. Ihre Mutter schüttelte traurig den Kopf * „Hast Du noch ein Kaffeekränzchen eingelegt?“ fragte Sascha, als er an Florian vorbei huschte und abrupt bremste und zurück blickte: „Null Respekt!“ schüttelte er den Kopf. „Was meinst Du?“ wollte Florian wissen und sah zu den Hageren großen Jungen hinüber. Sascha kam zurück und zupfte an einem Kleidungsstück um Florians Hals: „Nimm es ab bevor es…“ begann Sascha. „Hey! Rief es von oben herunter „Was fällt Dir eigentlich ein“ „Zu spät“ kam es von Sascha und er hielt die Hände in die Luft und wich einen Schritt zur Seite. Florian fixierten zwei böse drein blickende braune Augen zehn Zentimeter vor seinem Gesicht. Timo schaute hinter einer Gondel auf und lehnte kopfschüttelnd an einer Sicherheitsstange: „Aufsehen erregen um jeden Preis…Ärger anziehen ebenso …“ „Hm…“ kam es von Daniel der neben ihn trat einen Chip in seinen Händen hin und her drehte. „Was ist Dein Problem? Und wer bist Du überhaupt?“ fragte Florian und stieg eine Stufe höher um gleich gestellt zu sein. „Das.. ist mein Problem!“ meinte sein gegenüber und zupfte ihn das rote Tuch vom Hals herunter „Tu …das nie wieder….“ Warnte er vor. „Hm…“ musterte Florian den Schwarzhaarigen aufgebrachten Jungen neben sich“ Soll ich Dir übrigens zurück bringen…mit besten Grüßen…von…“ setzte er hinzu und zeigte auf die Wurfbude. Seine Blauen Augen fixierten den Jungen fest, als er an ihm vorbei ging, zu der Kabine. „Was bildet er sich eigentlich ein wer er ist“ schnauzte Kenny und band sich sein Rotes Stirntuch um. „Sein Heiligtum“ murmelte Timo und ließ die Sicherheitsstange herunter schnellen. „Was soll man davon halten“ Daniel sah stillschweigend hinüber zu der Kabine. * Herr Hoster lehnte sich entspannt zurück und betrachtete den Jungen der in die Kabine trat und die Geldkassette auf das Pult stellte. Sein Augenbraunpiercing blitzte im Licht auf. Ohne ein Wort steckte er die Hände in die Hosentaschen und wollte den kleinen Kabinenraum verlassen. „Wir müssen reden!“ brachte Herr Hoster an und legte seine Hände in seinen Nacken. Wippte leicht mit dem Stuhl zum Takt der Musik. Florian drehte langsam den Kopf zu dem älteren Blonden Mann mit dem Schnäuzer. Er sah erwartungsvoll drein. Was sollte jetzt schon kommen. Ein Tadel. Eine Standpauke. Ein Verweis. Ein Rauswurf. So wie immer. Deswegen war der fünfzehnjährige Junge mit den braunen Stoppelhaaren die unter der dunklen Baseballmütze hervor lugten auf alles gefasst und packte Gedanklich bereits seine Tasche. „Du erregst zu viel Aufsehen…“ begann Herr Hoster. Florian, sah ihn, irritiert entgegen. „Du verbreitest hier ein kleines Chaos…jetzt guck nicht so bedröppelt….was meinst Du was man von diesem Platz alles sehen kann…“ erzählte Herr Hoster und kam mit dem Oberkörper vor zum Pult um ein paar Hebel zu bewegen. Im Seitenblick bemerkte Florian wie die Drehscheibe langsam, zaghaft anfing sich zu drehen „Ich gebe Philippe in vielen Dingen Recht was Dich betrifft…aber Du hast etwas an Dir was mir wiederrum gefällt… die kleinen Positionskämpfe hier draußen…sind eigentlich ganz lehrreich für einige…!“ „Positionskämpfe!“ murmelte Florian verdutzt und sah durch die Kabinenscheibe nach draußen. „Sollte Dir bekannt vorkommen…sieh hin…jeder von den Jungs hat sein eigenes Revier…Phil steht ganz oben…mich jetzt einmal ausgeschlossen…“ Herr Hoster lehnte sich mit verschränkten Armen wieder zurück „Die Rangordnung ist gleichzustellen wie in einem Wolfsrudel…der Alphawolf…hat einen Tag frei…ist sozusagen nicht anwesend…wird auch bald generell nicht mehr da sein…damit ist die erste Generation komplett weg…ausgestorben…ich beobachte das schon ein Jahr und finde das ganze Faszinierend.. Sascha und Timo mein Sohn stehen gleich … diesen Posten geben beide auch nicht her…aber ich glaube schon in dieser Folge wird sich noch etwas tun…ja und dann…gibt es die Neuen…“ Herr Hoster machte eine Handbewegung in Florians Richtung „ Du…Florian Elger und Daniel Engler…Kentuckey…also meinen Neffen Kenny hast Du gerade kennengelernt…er kommt so gesehen vom Candy Shop …aber das ist gerade eine andere Geschichte…Dein Verhalten…“ überlegte Herr Hoster „…innerhalb eines Tages…bist Du gestiegen…Du hast die beiden Vorreiter überholt …Daniel und Kenny…jede Kleinigkeit in einem Menschen die er an den Tag legt…wie Hilfsbereitschaft, Vertrauen…“ und er tippte auf die Geldkassette .“ …die Sache mit Kennys Tuch…hätte nicht sein müssen aber Du hast Dich für den Richtigen weiteren Schritt entschieden…nicht Provozieren zu lassen…das alles innerhalb eines Tages…“ Herr Hoster sah den Jungen an „Glückwunsch…das ganze Gegenteil von dem was in Deinen Akten steht…“ „Aber…“ fing Florian sachte an. Polternd, mit hastigen Schritten, rannte Julia das Fahrgeschäft hoch: „Timo zur Seite…“ rief sie und schob sich an ihn vorbei. „Hey…was ist denn in Dich gefahren…“ beschwerte sich Timo und umfasste das weise Geländer mit der Rechten Hand „Gerannt wird hier nicht…“ setzte er hinzu und blickte ihr hinterher. Julia winkte stürmisch ab und sauste an Daniel vorbei, der nach ihr von der Drehscheibe runter sprang. Völlig außer Atem blieb sie vor der Kabine stehen und rang nach Luft. Stützte, die Hände in den Knien ab und schnaufte. Ihre Dunkelblonden Haare purzelten ins Gesicht. Ihr Kopf ging nach oben und ihre Augen schauten Florian an: „Wie hast Du das gemacht…“ japste sie. Florian zeigte mit dem Zeigefinger auf sich. Ob er gemeint war. „Ja , ja…die Antwort war Richtig…ich hab es nachgeschlagen…“ Florian zog die Augenbrauen nach oben und bemerkte wie er von Herrn Hoster in der Kabine angesehen wurde. Ein Schmunzeln huschte über dessen Gesicht. Sein Blick ging zurück und schaute das Mädchen vor sich an. Julia kam mit dem Oberkörper wieder hoch: „Hilf mir…bitte…ich brauche dringend Nachhilfe…das bleibt sonst nicht in meinen Kopf hängen…“ bat sie und tippte auf ihren Kopf. „Hat Julia ihn gerade um Nachhilfe gefragt?“ raunte Kenny seinem Cousin die Frage zu. „Ja…mir war so…das trotz der Musik gehört zu haben…“bestätigte Timo und nickte. Kenny brummte mit dem Mund. „Passt Dir wohl nicht?“ grinste Timo „Halt die Klappte!“ zischte Kenny böse. „Sie ist dreizehn…“ wies er ihn darauf hin. „Nachhilfe? Ich?“ kam es verblüfft von Florian. Er nahm sich seine Baseballmütze vom Kopf und kratzte sich nachdenklich über die Stoppelhaarfrisur. „Kann nicht ein anderer…“ Julia schüttelte energisch den Kopf: „Geschichte…bitte…“ flehte sie „Die anderen sind Überflieger darin, die kapieren es auch nicht, genau wie ich…“ „Dankeschön…“ brabbelte Daniel als er an Florian in die Kabine lief und die Chips in die Aufbewahrungsbox legte. „Bin eigentlich nur in Chemie nicht gut…soweit ich weiß!“ „Nichts für ungut…“ entschuldigte sich Julia bei ihm. „7. Klasse“ bemerkte Florian und trat an die Bunte Seitenwand, damit Daniel ungezwungen aus der Kabinentür treten konnte. Julia nickte hastig. „Ok…“ schnaufte Florian „Ich mach es…“ „Oh fein…“ freute sich Julia und klatschte euphorisch in die Hände. Daniel blieb neben ihr stehen, lies sie ihren Freudentanz erstmal zu ende führen : „Hast Du noch das Rote Fahrrad?“ flüsterte er die Frage ins Ohr. Julia drehte ihren Kopf zu ihm, ihr langer Pony fiel ihr ins Gesicht. Daniel war einen Kopf größer als sie, also hob sie ihren Blick: „Ja. Warum?“ „Kann ich es mir ausborgen?“ flüsterte er wieder. „Und das andere?“ „Kann ich oder nicht?“ drängelte Daniel und schielte kurz zu Florian der sich die Baseballmütze wieder aufsetzte. „Klar…aber ich bekomme es wieder…“ „Natürlich“ lächelte Daniel und lief hinter ihr vorbei um erneut auf die Drehscheibe zu kommen. „Diese Neuen“ stutzte Julia. * „Hast Dich aber schon gut eingelebt“ bemerkte ein Mädchen neben Florian an der bunten Seitenwand stehend, Kaugummi kauend. „Melanie!“ meinte Florian und seufzte: „Konstanz!“ setzte er genervt hinterher da er neben Melanie einen Mitläufer von Derick entdeckte. „Flo….“ Erwiderte dieser kurz. Sah ihn aber nicht an. „Eine kleine Verehrerin hast Du auch schon…“ grinste Melanie und deutete Kopfnickend hinter Julia her die das Fahrgeschäft herunter lief. „Heimisch solltest Du hier nicht werden!“ brummte Konstanz und ging einen Schritt vor. Näher an die Drehscheibe und beäugte die Aktivitäten auf dem Geschäft. „Was wollt ihr hier?“ murmelte Florian. „Jetzt mach mal nicht gleich auf Boss…“ warf Konstanz die Worte hinter „Ist immer noch Freiland…“ „Eben. Eben. Flo…“ stimmte Melanie hinzu „Wir wollen nur ein bisschen Spaß auf dem Jahrmarkt…und ich…“ schmunzelte sie und zog aus ihrer Hosentasche einen Fahrchip und hielt ihn demonstrativ Florian vor die Nase „…möchte fahren…“ sie stellte sich vor den an der Wand lehnenden Jungen „…mit…wie nennt ihr das hier…“ sie sah in einen Bogen das Fahrgeschäft ab „…einen Kollegen von Dir…“setzte sie hinzu und hüpfte auf die gerade angehaltene Drehscheibe. „Na …“ machte sie zu einen Blonden Jungen der den Sicherheitsbügel der Gondel Acht öffnete. Dieser Lächelte und wies ihr den Platz zu. „Heute Abend Kaserne…“ meinte Konstanz und ging ebenso auf eine Gondel zu. Florian schnaufte genervt und ging mit wenig Lust auf die Drehscheibe. „Hast Du mich Vermisst…? fragte Melanie Daniel und strich ihn sanft mit ihrer Hand über die Wange. Ihre weichen Lippen berührten überraschend seine. „Wow…“ stieß Timo Sascha hektisch, wirr an „Das glaub ich nicht…“ Sascha sah auf. „Wie macht er das nur?“ kam die neidische Frage von Timo und er konnte seine Augen gar nicht von dem Anblick wegnehmen. „Was?“ entfuhr es Sascha und er lies eine Sicherheitsstange herunter schnellen „Was bist Du denn für eine Knalltüte…“ donnerte Sascha seinem Freund entgegen. Timo schaute ihn, nun doch erschrocken an. „Hast Du Dich mal umgesehen…wer hier wohl angehimmelt wird…also echt…“ schüttelte Sascha den Kopf. Timo wagte verstohlene Blicke nach links und nach rechts an die Geländer. Vorsichtig, zaghaft, wanderten seine Braunen Augen in vereinzelte Gondeln, in denen Junge Mädchen saßen und verschüchtert in die Richtung des Jungen blickten. Streifte sein Blick eine, fingen sie an vor Verlegenheit zu kichern. Hilflos wendete er sich mit seinen Augen an Sascha: „Willkommen in der Pubertät“ rutschte es diesen raus. „Was machen die da…?“ meinte Kenny im vorbei gehen. „Knutschen!“ kam es knapp von Sascha und er zog die Stirn fragend in Falten. „Ach…das sehe ich auch…in der kurzen Zeit…“ schüttelte Kenny den Kopf „Schade Wette verloren…ich habe auf einen anderen Gesetzt der das zuerst tut…“ blaffte er Timo entgegen und drückte Sascha 10 Euro in die Hand. „Was? Ihr habt gewettet …wer zu erst…“ rief Timo und schmollte nun. „Wie geschmacklos“ hörten sie Florian grummeln der sich über die Mitte der Drehscheibe absetzte und beim Mittelgeländer zum stehen kam. „Na eigentlich…hatte die Wettidee Phil…“ erwähnte Sascha und hielt den zehn Euro Schein ins Sonnenlicht „Er ist aber nicht da …also bin ich der Sieger…“ war er zufrieden und zuckte erfreut mit den Schultern. „Hm…Sieger…ist unser neuer Milchbubi…“ kommentierte Kenny und verschränkte die Arme.“Ich versteh die Welt nicht mehr…“kam von ihm noch und er schaute zu Florian runter. Verzog seinen Mund. „Vorführung!“rief er urplötzlich „ Was für ein blödes Spiel ist das…?“ „Hä…“ machte Timo. „Ich behalte das ganze mal im Auge…“ eröffnete misstrauisch Kenny den beiden anderen. * „Kentuckey hatte mich ganz schön auf dem Kicker!“ grübelte Florian. „Ja…das hatte er…“ stimmte Timo ihm zu „Aber erst seit Du sein Stirntuch misshandelt hattest…“ setzte er schnell dahinter. „Hm….er hat es gleich durchschaut…“ murmelte Florian und blickte Timo nun von der Seite an: „Wo wir alle noch dachten es wäre so wie wir es sahen…man wie ich solche Spielchen hasse…!“ „Tja…wir waren Teens“ kam es gelassen von Timo. * „Jetzt sei doch nicht so ein Miesepeter…ist doch nur ein Foto…“ zupfte Melanie an Florians Jacke herum. Florian kniff die Augen zusammen und musterte Konstanz, der hielt eine Digital Kamera in der Hand. „Mach schon“ drängelte dieser genervt. „Sowas macht man spontan“ bemerkte ein Junges Mädchen mit langen Blonden Haaren die an den Teenagern vorbei lief. Ihre Haare wehten im Fahrtwind. Konstanz sah ihr hinter her. Kurzzeitig bestand sein Interesse bis sie in der Fahrgeschäftskabine hineinging. Sein Blick schnellte zurück und er drückte einfach ab. „Spontan genug?“ Melanie lächelte. Florian hielt sich zurück. „Hier“ meinte Konstanz und drückte Daniel die Kamera in die Hand „Ich hab zutun „ sagte er und entfernte sich von den drein. Daniel drehte die Kamera in seiner Hand. Sie sah teuer aus. Er blickte auf. „Frag gar nicht erst“ zischte Florian ihm entgegen und betrat die Drehscheibe. „Nimm es ihn nicht krumm…er ist diese heile Welt die ihr alle Vermittelt nicht gewohnt…“ kam es von Melanie und sie nahm Daniel die Kamera aus der Hand „Ich muss jetzt los…soll für meinen Bruder noch etwas erledigen…“ lächelte sie „Wir sehen uns morgen ok…?“ kam es von ihr und sie küsste in auf die Wange „Bis dann…“ „Ja bis dann …“ machte Daniel und schaute ihr nach. „Du sollst mir in der Waffelbude helfen“ hörte er neben sich und traurige Augen blickten ihn an. „Kathy!…warst Du nicht gerade…“ begann er und deutete hoch zur Kabine. „Ja…und hilf mir diesen Typen los zu werden…“ bestätigte sie und griff seine Hand und führte ihn zur Waffelbude. Daniel hatte sich herumgedreht um zu sehen wen Kathy meinte. Es war Konstanz, der aber so tat, als ob er nun unbedingt fahren wollte. „Ab und zu hier drin mithelfen…gehört dazu…“ ließ Kathy ihn wissen als beide die Waffelbude betraten. „Oh Gott…ich soll Kochen..“ stutzte Daniel. Kathy gab ihn eine Schürze: „Damit Du Dich nicht bekleckerst…und nein…mir etwas helfen…ehrlich gesagt…“ begann sie und blickte ihn an „…hab ich noch nicht wieder den richtigen Elan dazu…Du bist meine seelische Unterstützung…“ „Ok…das versteh ich…“ nickte er ihr zu. „Ich weiß das Du gerade ein Glücksgefühl hast…ich hoffe ich bremse es nicht aus mit meiner schlechten Laune…“ „Du hast keine schlechte Laune…Du bist einfach nur unglaublich Traurig…“ „Kentuckey hat gesagt…er möchte aktiv etwas tun, um sich den Schmerz weg zu Arbeiten…ich versuch es jetzt auch…“ sie schaute auf das Fahrgeschäft „Es scheint ja zu funktionieren“ * Die Nacht war hereingebrochen. Die Lichtstrahler der Lämpchen schossen zuckend, wild durcheinander, laufend in den dunklen Himmel. Die Luft war frisch und kühl. Mandeldurft lag in der Luft. „Na dann halt die Stellung noch ein bisschen „ meinte Timo und Schlug mit Kenny ein „Ersatz für Phil Großer…“ Kenny schmunzelte Stolz. Sascha streckte sich ausgiebig, als er an ihm vorbei lief: „Feierabend!“ verkündete er und sah hinter zu Kenny „Aber nur für uns…kleinen…“ grinste er „Florian! Das zählt auch für Dich“ Florian sah auf und bewegte sich langsam von der blauen Gondel weg. „Kommst Du noch mit zu Ränkers Schnellimbiss…ich geb auch einen aus“? fragte Timo den herunter kommenden Florian. Dieser schüttelte mit dem Kopf: „Lass mal…keine Lust…“ wies er das Angebot ab. „Na…dann nicht…aber ich könnte die Doppelte Portion vertragen…“ bemerkte Sascha und trat auf den staubigen Boden des Platzes. Sah keck Timo seitlich an und verkündete: „Wer zuerst da ist!“ und stürmte los. „Heyyyyy….. unfair…“ beschwerte sich Timo und lief los. „Ein Kindergarten“ verleierte Florian die Augen. Auf den Stufen des Waffelwagens lümmelten Kathy und Daniel und schauten in den Nächtlichen Sternenhimmel. Frau Hoster bewirtschaftete seit ein paar Minuten die Waffelbude. „Es ist schön…ungezwungen…“ kam es melancholisch von Kathy und ihre langen Blonden Haare fielen auf die Treppe. Ihre Blauen Augen sahen hoch. „…ein wenig mit Geräuschkulisse…“ meinte Daniel da die wirren durcheinander klingenden Musikstücke hinter den Buden noch extremer dumpfer wahr zu nehmen waren, als wenn man inmitten dem Geschehen wäre. „Ja…kann sein…ich bin es gewohnt…“ antwortete sie leise. „Du standst wohl vorhin nicht auf eine dumme Anmache…ich mein …ich weiß nicht was er gemacht hat…“ „Bin ich nicht zu jung dafür?“ unterbrach ihn Kathy und wendete ihren Kopf mit einem festen Blick zu Daniel. Daniel zuckte mit den Schultern. Unsicher zupfte er Grashalme durch die Treppe ab und spielte damit herum „Dreizehn…weiß nicht ob das zu jung ist“ „Ich will es nicht…“ erwiderte Kathy und lehnte sich noch mehr auf die Stufen. „Wenn es aber mal soweit ist…wie sollte er sein…?“ „Hm…eine gute Frage“ machte Kathy sie wollte diese, zuerst nicht beantworten, doch dann tat sie es doch: „Wenn es einmal passieren sollte…so etwas wie zwischen meinen Eltern …man muss die Liebe noch nach Jahren sehen und spüren können…nie endend…wie in so einen Kitsch Love Film…“ zählte sie auf. Drehte sich zu ihm. Stützte ihren Kopf auf dem Arm ab. „ Ein Freund. Ein Bekannter. Einer guter Seelentröster. Eine Verbundenheit sollte da sein…ein guter Zuhörer …die Schmetterlinge die da drinnen…“ und sie zeigte mit ihren Finger auf Daniels Bauch „…sind…sollten zu leben anfangen…ein Gedanke an ihn sollte mich den ganzen Tag begleiten…es müssen nicht die gleichen Interessen da sein…aber trotzdem gemeinsam etwas zu machen…es muss dich beruhigen zu wissen das er in Deiner Nähe ist…ich hoffe so etwas gibt es nicht nur in Büchern…“ „Und Äußerlich? Er war wohl nicht Dein Fall? fragte Daniel neugierig und zupfte erneut einen Grashalm ab. Kathy verzog ihren Mund zu einer Schnute und überlegte: „Da ist nicht viel…ich muss in seinen Augen versinken…“ „Die Augen also…?“ Kathy setzte sich auf: „Aber das wird nie passieren…Mr. Right gibt es nicht…“ lies sie verlauten. „Wer weiß…“ machte Daniel und schmiss die Grashalme von sich weg und bemerkte, dass Florian um die Ecke kam. „Willst Du noch weg?“ fragte er und setzte sich ebenso auf. Florian schaute das Blonde Mädchen neben Daniel an: „Ich habe Feierabend…muss ich Dir Rechenschaft ablegen ..“ „Nein…“ machte Daniel. „Dann ist ja gut…“ bemerkte Florian und wollte weiter gehen. „Bleib aber auf dem Platz…sonst verstößt Du gegen das Jugendschutzgesetz und Deine Sozialpflegerin kann Dich wieder mitnehmen…“ sagte Kathy „Hm…“ machte Florian und blickte auf seine Uhr. „Ich geh noch etwas essen“ verkündete er mit einem mal und war auch sogleich aus der Reichweite der beiden. Daniel hatte ihm nachdenklich nachgeguckt. „Du entschuldigst mich es wird Zeit fürs Bett“ sagte er zu ihr. Kathy nickte: „Natürlich…“ meinte sie und erhob sich „Wir sehen uns Morgen…Gute Nacht…“ setzte sie hinzu und hüpfte von den Treppen um hinüber zum Wohnwagen zu laufen. Daniel ging schnell zu dem Grünen Fahrrad was zum Trocknen am Wohnwagen stand und schob es leise hinter der Wohnwagensiedlung entlang zum Festplatzausgang. * „Oh sieh einer an wer uns Beehrt!“ erklang es von Derick und er erhob sich aus der Hocke. Konstanz lehnte am Kasernentor und sah auf. Melanie trat einen Schritt vor zu ihrem Bruder. „Haben sie Dich doch von der Leine gelassen…“ tönte Derick und grinste. „Ich bin gegangen…“ meinte Florian und steckte seine Hände in die Hosentasche. „Ok, ok…nicht so in das Detail gehen…“ wiegelte Derick mit seinen Händen ab. Sein linker Arm ging hinter ihn:“Konstanz das Brecheisen …“ forderte er von den Jungen hinter sich. Konstanz klatschte es Derick förmlich in dessen Hand. Dieser zog das schwere Eisen vor: „Die Lagerhalle da drüben schreit heute Nacht nach uns…das hier…“ sagte er und Melanie gab ihn in seine andere Hand die Kamera vom Nachmittag. „…ist nur ein kleiner Vorgeschmack darauf was da drin auf uns wartet…dann können wir es verscherbeln und Boss auszahlen…“ „Ich mache nicht mehr mit“ sagte Florian fest. „Was ich glaub ich hab mich verhört…“ schimpfte Derick und ging ein paar Schritte auf Florian zu. Konstanz löste sich von der Tür der Kaserne. Derick packte Florian am Kragen „Du hängst da noch genauso mit drin…also wirst Du gefälligst Dich zum Lagerhaus bewegen…“ drohte er. * „Was machen die da?“ Daniel zuckte zusammen und drehte seinen Kopf nach hinten. Er hockte seit geraumer Zeit hinter einer Hauswand und beobachtete das Treiben bei der Kaserne. Er war Florian gefolgt. „Julia! Was in Gottes Namen machst Du hier…“ zischte er ärgerlich als er in deren Gesicht blickte. „Hm…eigentlich wollte ich nur wissen wozu Du mein Fahrrad brauchst…und bin Dir gefolgt…“ flüsterte sie und schielte zu dem Geschehen um die Ecke. „Du hast hier nichts verloren…“ wies Daniel Julia zu recht. „Aber Du oder wie?“ raunte sie zurück und stützte ihre Hände in den Knien ab. „Hast Du eine Kriminelle Freundin!“ setzte sie hinzu. „Danke für die Info…das sehe ich auch…“ muffelte Daniel angegriffen. „Ach…“ stöhnte Julia „Man kann halt niemanden Vertrauen…“ Daniel sah abermals nach hinten über seine Schulter. „Was?“ kam von Julia und sie zuckte mit den Schultern. „Geh nach Hause…“ kam es gereizt von Daniel. „Und Dich und Ihn alleine lassen…nee…niemals…hol ihn daraus…sonst hab ich keinen für Geschichte…“ flüsterte Julia ihn zynisch zu. „Das ist Dein Beweggrund?“ murmelte Daniel und blickte rüber „Sehr Erwachsen….“ „Bist Du schwierig…mach es einfach…das Tor zum Lagerraum haben sie schon offen…“ „Typisch Mädchen…stellt sich alles so einfach vor…dabei…“ begann Kopfschüttelnd Daniel über die Naivität von Julia. „Hier!“ kam in dem Moment ein Handy vor seine Nase Gesaust. „Ja und?“ fragte Daniel verblüfft. „Hm…“ machte Julia „Meine Mutter meinte es wäre für Notfälle…das ist ein Notfall…und deswegen hab ich die Polizei informiert…“ „Was….“ Rutschte es Daniel heraus und Julia hielt ihn reflexartig den Mund mit der Rechten Hand zu. „Du hast noch paar Minuten …den Neuen da raus zu holen…zwei Fahrräder ...mach Dich gefälligst in die Spur…“ Daniel schüttelte Julias Hand ab: „Und Du?“ fragte er besorgt. „Bin ja gar nicht da…“ zuckte sie mit den Schulter „Wir verstehen uns…?“ wollte sie mit großen Augen wissen „Ich hab mich raus geschlichen genau wie Du…wenn meine Mutter mitkriegt das ich um diese Uhrzeit weg bin…springt sie im Zick zack…also psstttt…ich lauf zu Fuss zurück…“ sagte sie leise und horchte auf. Polizeisirenen waren zu hören. Julia schupste Daniel aus seinem Versteck. „Mach…“ wies sie ihn an. „Die Bullen!“ rief Konstanz und lies hektisch Florian los den er gezwungen hatte ein paar Kartons mit Elektrogeräten aus den Lagerhaus zu schaffen. Florian wich ein paar Schritte zurück. Die anderen waren viel zu hektisch und aufgewühlt von der Geräuschkulisse. Sirenen licht war im Nachthimmel zusehen. Plötzlich zog ihn jemand hastig und schnell nach hinten. Keine Zeit zum Nachdenken. Einfach weg vom Tatort, wären die anderen wild und planlos wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen durcheinander liefen. Es war Dunkel. Er wurde um eine Häuserecke geschuppst. Auf der Straße hielten, mit quietschenden Reifen mehrere Polizeiautos. Türen Knallten. Florian japste nach Luft. Ging in die Hocke. Suchte nach Luft. „Komm schon“ drang es ihm entgegen und eine Hand wurde ihm auf seine Höhe gereicht „Das Rote ist Deine jetzt und tritt in die Pedale…wäre doch gelacht wenn aus Dir nichts gutes wird…“ „Daniel!“ bemerkte erstaunt Florian und griff ohne weiter Nachzudenken dessen Hand. Er zog ihn hoch und Florian schnappte sich das Rote Fahrrad und verlies zusammen mit Daniel den unangenehmen Ort. „Mit Dir macht man was mit“ hörte er noch Daniels Worte, als dieser, Gas gab und an ihn vorbei zog. Florian wagte einen kurzen Blick zurück. Die Geräusche wurden Leiser. Sein Blick ging nach vorn. Im herum Schnellen, bemerkte er auf dem Fußweg ein junges Mädchen rennen. Das kannte er doch. Ihre Augen wanderten auf die Straße. Es folgte eine hektische Handbewegung, diese bedeutete weiterfahren. Im Rennen zog sie Ihre Kapuze von hinten über den Kopf und lief Richtung Standort Jahrmarkt. * Mit abrupten Quietschen von Bremsen kam das Grüne Rad von Daniel vor dem Jahrmarkteingang zum stehen. Staub wirbelte auf. Und Daniels Augen erfassten eine ernst guckende Männliche Person mit verschränkten Armen auf ihn wartend. Florian hielt neben Daniel und biss sich auf die Lippen. „Na wo kommen wir denn her?“ fragte ihr Gegenüber überlegen. Daniel und Florian sahen sich an und drucksten herum. „Da hat man einen Tag frei und die zwei Neuen machen Mitternächtliche Rennen obwohl sie schon längst in ihren Federn sein sollten…“ „Phil…“ begann Daniel. „Sie haben …doch …nur…Daniels…neues Rad getestet…“ verschnaufte neben den Beiden die plötzlich dazu gekommene Julia. „Hm…ja…das Schrottteil…Du erinnerst Dich…“ kam es von Florian der als erster die Situation verstand. Phil hielt ihm seine Hand entgegen und verbat ihn weiter zusprechen. Dann wanderte sein Blick zu dem Jungen Mädchen was sich mit den Händen in ihren Hüften abstütze um die Seitenstechen besser zu ertragen. „Julia! Du machst dabei auch noch mit“ schüttelte er den Kopf „ Ab nach Hause…bevor ich Deiner Mutter bescheid gebe das Du Nachts mit Jungs rumziehst…“ Julia zuckte in die Richtung der Jungs mit den Schultern und lief bedrückt an Phil vorbei. „Und ihr zwei…ebenso…ab…ihr seit wirklich zwei Deppen…mit denen man nur Ärger hat…Räder testen in der Nacht…gibt ja keinen Tag dazu…“ Daniel und Florian stiegen von den Rädern ab und schoben sie über den Platz. „Danke…“ flüsterte Florian dem Blonden Jungen zu. * „Die Zeitungen waren am nächsten Tag voll davon“ erinnerte sich Timo „Und Phil hat Euch das eh nicht abgekauft…“ „Er hat uns aber gedeckt…“ bemerkte Florian. „Ja…mag sein…nun ist Daniel aber weg…und hat nicht bis nach den Silvesterball gewartet mit seiner Entscheidung…“ „Chatten mit Sternengirl…“ „Wer?“ „Internet…“ „Ach diese blöde Technik…die Frage ist wie bringen wir es meinen Eltern bei…“ fragte sich Timo und hob seine Augenbrauen. „Gute Frage…“ Mit Schwung ging die Beifahrertür des LKW´s auf . Der eisige Wind blies hinein. „Hey ihr zwei!“ kam eine freundlich weibliche Stimme ihnen entgegen. Florian und Timo sahen seitlich nach unten: „Julia!“ kam es gleichzeitig überrascht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)