How to save a life von ViciousOtter ================================================================================ Kapitel 1: Untitled ------------------- "I open my eyes I try to see but I'm blinded by the white light I can't remember how I can't remember why I'm lying here tonight And I can't stand the pain And I can't make it go away No, I can't stand the pain How could this happen to me? I've made my mistakes Got nowhere to run The night goes on as I'm fading away I'm sick of this life I just wanna scream How could this happen to me?" - "Untitled", Simple Plan Und nun stand ich hier. Auf einem Hochhaus, mitten in der Hauptstadt meines Landes. Unter mir heulten Sirenen, irgendwer versuchte mit Hilfe eines Polizeimegafones mit mir zu sprechen, aber ich hörte nur den Wind. Und ich spürte nicht, dass es kalt war, ich spürte nur diesen seltsam stechenden Schmerz in meiner Brust. Der Schmerz, den ich nun ständig mit mir herum trug. Der allgegenwärtige Schmerz, den kein Medikament, kein Zauber kurrieren konnte. Und es tat schrecklich weh. So sehr, dass jeder Versuch, an etwas anderes zu denken scheiterte. Etwas riss mich aus meinen Gedanken. Ein Geräusch. Mein Handy. Ich sah auf das Display und nahm den Anruf an. "Was?", meine Stimme klang so hart, so alt...es fühlten sich nicht an, wie meine Worte. Die Stimme schien einem Fremden zu gehören. "Man..bitte tu nichts Falsches.", hörte ich meinen ehemaligen besten Freund sagen und ich drückte den Hörer in meiner Hand heftiger, wütend. Aber dennoch sagte ich nichts. Es war seine Schuld und das wusste er, also hatte ich nichts zu sagen. Ich hörte ein Seufzen, es klang unzufrieden. Tja, unangenehm, wenn etwas nicht so lief, wie von dir geplant, hum?! "Saiko...Moritaka. Ich habe dich nie belogen.", sagte er dann. "Lügner.", gab ich leise zurück. Ich gebe zu, es war eine einfache Anwort, aber die schien ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Kurzes Schweigen am anderen Ende der Leitung. "Ich dachte, Du kennst mich-" "Das dachte ich auch." Ich ließ ihn nicht einmal ausreden. Und das brachte Shujin wieder dazu, unzufrieden zu seufzen. "Moritaka, hör' mir zu..." "Das habe ich viel zu lange getan. Ich...hab noch etwas vor. Ruf mich nicht mehr an." Nach diesen Worten ließ ich das Telefon vom Hochhaus fallen, ohne aufzulegen. Ich warf es nicht, ich ließ es langsam aus meiner Hand in die Tiefe hinabgleiten. Nun trat ich an den Rand des Daches und wurde kurzzeitig von einem Suchscheinwerfer gebelndet. Eine bekannte Stimme aus dem Megafon - meine Mutter. Ich hörte, was sie sagte, doch ihre Worte ergaben in meinem Kopf keinen Sinn. Es war, als würde sie eine mir fremde Sprache sprechen. Ihre Worte erreichten mich nicht. Nur die Erinnerungen von meinem Leben, als guter Sohn, als 'normaler' Japaner. Das alles hatte nichts gebracht. Wie konnte ich nur so enden?! Ich sah runter, sah meine Eltern, einen Haufen Polizisten (ich konnte nicht einmal schätzen, um wie viele es sich wohl handeln mochte), Sanitäter, Feuerweht - und eine Frau im Brautkleid. Kaya. Langsam machte ich ein paar Schritte zurück, die Augen geschlossen. "Tut mir Leid, Azuki-chan...",flüsterte ich, mit ehrlicher reue in der gebrochenen Stimme. "GIb bitte weiterhin dein Bestes!" Mit diesen Worten lief ich los, bereit zu springen und damit meinem Leben auf dieser Welt für alle Zeiten ein Ende zu setzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)