Demo-Boys Drabblesammlung :3 von RikaBika (- für den Zirkel Hot Stuff - Russen unter sich) ================================================================================ Kapitel 1: Freiheit (slight YuBo) --------------------------------- Ein kleines Drabble für den Hot Stuff Zirkel :3 Das Thema lautet „Freiheit“. Ich hoffe man vergibt mir, dass ich die 1500 Wörter gesprengt habe... … Eine 1500 Wörter Fanfic zu den Demolition Boys mit dem Thema Freiheit? Das nächste Mal, wenn wir solche Epik-Themen nehmen, lasst uns die FF bitte auf 30 Kapis beschränken! XD Egal :3 Hoffe sie gefällt euch :D ---------- Freiheit Ein eiskalter Sturm peitschte über die Dächer der Abtei und ließ die jungen Blader, manche mit dicken Rucksäcken auf den Schultern, manche gar ohne Jacke, erzittern. Nie hatte sich das Eisentor freiwillig für seine Insassen geöffnet, doch heute standen die schneebedeckten Tore sperrangelweit auf. BioVolt hatte versagt. Die Weltmeisterschaft war verloren und der einst so stabile Plan, die Weltherrschaft zu übernehmen, gescheitert. Alle ach so treuen Anhänger der Firma waren nach Moskau zum Firmensitz der Hiwataris gereist, um etwas von den untergehenden Wohlstand des einzigen Weltkonzerns abzubekommen oder waren auf der Flucht vor der Polizei. Zurück blieben nur die gestrandeten Kinder, die einst als Blader rekrutiert wurden. Einige von ihnen saßen immer noch treu ergeben in ihren kleinen Kellerräumen und warteten auf die nächste Trainingseinheit. Andere - durchaus die Schlaueren - machten sich die Gunst der Stunde zu nutze und flohen aus dem unheilvollen Gemäuer. Stumm sah ein blonder Riese den letzten Flüchtlingen, die nun das eiserne Tor passierten nach. Viele von ihnen hatten heute ihre Freiheit gefunden und in einer Stunde würde auch er das vereiste Tor durchschreiten und seine Heimat und gleichzeitig sein Gefängnis den Rücken zukehren. Viele der namenlosen Gesichter, die heute an ihm vorbei aus dem Tor liefen, würden wieder zu ihren Familien zurückkehren. Manche würden, wie sie, bei der BBA einen Unterschlupf finden. Andere würden auf der Straße landen. Wieder andere würden den Winter vielleicht nicht überstehen. Eine gleichgültige Miene schlich sich über das Gesicht von Spencer Petrov, als dieser sich abwendete, um zu seinem Team zurück zu kehren. Die Unterkunft der offiziell nicht mehr existierenden Demolition Boys lag tief im untersten Gewölbe der Abteikirche. Spencers Schritte hallten auf dem leeren Gang und kündigten sein Kommen schon lange im Voraus an. In ihrem zehn Quadratmeter kleinen Raum fand er wiedererwartend nur das silberhaarige Mitglied des Teams vor. Vollkommen in Gedanken versunken warf Bryan seine und Yuriys letzten Klamotten als zerknitterten Ball in einen Rucksack, schmiss sich diesen achtlos über die Schulter, um dann wahnsinnig zu erschrecken, als er den grünen Augen, die, dank dem niedrigen Türrahmen, geduckt in der Tür standen, begegnete. "Scheiße Petrov! Musst du mich so erschrecken!", fluchte der durchaus Kleinere den Blonden an. "Und seit wann bist du so schreckhaft Kuznetsov? Ist die ein Tiger über die Leber gelaufen?" Den kalten Blick seines Teamkollegens ignorierend ließ Spencer seinen Blick suchend durch das Zimmer wandern. Nach einer Weile stoppte er wieder bei dem Silberhaarigen, der beim Verlassen des Zimmers kein Problem damit hatte, den Größeren aus der Tür zu rammen. "Wo sind Yuriy und Ian?", fragte Spencer schließlich, als er Bryan auf dem Gang wieder eingeholt hatte. Demonstrativ hob Bryan seine Hand an, um den Blonden den Verband zu zeigen, der dicht darum gewickelt war. "Gab wohl Probleme!", war das einzige was er herausbrachte, bevor er die steinernen Treppen zu den Laborräumen hinunter stieg. Automatisch fasste sich Spencer an seine Schulter, in der bis heute Morgen noch ein kleiner Ortungschip gesteckt hatte. Als klar wurde, dass sie heute aufbrechen würden, hatte Ian sie einzeln in ein Laboratorium zitiert, um ihnen dort die kleinen Plastikdinger zu entfernen. Leichte Sorge keimte in Spencer auf. So wie alle hier bezog Ian sein anatomisches Wissen nur aus einem groben Erste Hilfe Kurs. Vielleicht hatte er seinen Kaptain bereits ausversehen ausbluten lassen und überlegte nun, wie er es ihnen am schonensten beibrachte. Eine Sorge, die sofort verflog, als er, gerade auf dem Laborstockwerk angekommen, das laute Fluchen seines Kaptains vernahm. Sein verwirrter Blick kreuzte sich mit dem desinteressierten Bryans. Schulterzuckend betraten beide das Labor, nur um mit hochgezogenen Augenbrauen in der Tür stehen zu bleiben und sich erneut blöd anzusehen. Auf einem alten Labortisch saß ein wild schimpfender Yuriy, über den ein äußerst nervöser Ian stand. Der Kleinwüchsige war von dem Stuhl, der neben dem Rothaarigen stand auf den Tisch geklettert, um besser in Yuriys Frisur herum friemeln zu können. Ein Verband um dessen Schulter zeigte, dass sie mit dem eigentlichen Eingriff bereits fertig waren. "Verdammt! Wenn hinterher auch nur eine Haarsträhne herunter hängt, dann ramme ich dich mit deiner Nase voraus in den Boden Papov!". Man konnte schon beinahe eine Ader auf der Stirn ihres Kaptains pulsieren sehen und Ian wurde nur noch hektischer. Spencer brauchte seine ganze Willenskraft, um seine Mundwinkel neutral zu halten. "Was ist denn los?", fragte er schließlich, den unter Yuriys Blick äußerst ängstlichen, Ian. "Ich hab den Chip in Yuriys Haare fallen lassen!", stieß Ian verzweifelt aus. Panisch wanderten seine kleinen Hände wieder in den roten Haarschopf zurück, zog sie aber sofort wieder zurück, da sein Kaptain anfing zu knurren. "Ich finde ihn einfach nicht!", seufzte Ian resigniert. "Super Leistung Zwerg!", murrte Bryan, der das ganze von der Tür aus beobachtete. "Such doch mal mit deiner Nase! Vielleicht kannst du ihn ja erschnüffeln!" Unter dem Murren von Ian und Yuriy, die beide den Witz von Ians Nase in dem roten Haarschopf nicht sehr belustigend fanden stieß sich Bryan von der Wand ab, um, unter sechs vor Verwunderung geweiteten Augen, das erste Mal in seinem Abteileben, jemandem zu helfen. Während der Silberhaarige tief über Yuriys Haarschopf gebeugt war, tauschten nun Spencer und Ian verwirrte Blicke aus. Nicht über die plötzliche Hilfsbereitschaft Bryans, sondern über die Wangen des nun überraschend stummen Yuriys, die, nachdem Bryan sie an seinen Oberkörper gepresst hatte, um eine bessere Sicht auf den Hinterkopf zu haben, leicht rötlich erschienen. "Und da ist er!", murmelte Bryan hochkonzentriert und fummelte einen kleinen, grauen Chip, unter Yuriys Betonsträhnchen hervor. "Können wir jetzt endlich gehen?", fügte er mit einem genervten Ton hinzu und sah seinen Kaptain auffordernd an. Es war beinahe Magie, das der kleine Schneesturm, der draußen tobte, verstummte, als die vier Demolition Boys erneut die große Abteitür aufschoben. Ohne Probleme konnte Yuriy durch die Kälte die russische Aufschrift "BioVolt-Abtei" auf dem Schild über den eisigen Haupttoren, die sie all die Jahre in diesem Gefängnis fest gehalten hatten, lesen. Nostalgie befiel ihn, während Ian voller Übermut darauf zu rannte und symbolisch mit einem großen Satz über die Schwelle des Haupttores sprang. Breit grinsend drehte er sich um und winkte seinen Leuten zu. Spencer folgte ihm nur gelassen den Kopf schüttelnd, doch die anderen beiden Demolition Boys blieben vor der Türschwelle wie angewurzelt stehen. Yuriy seufzte schwermütig. "Erinnerst du dich noch, als wir zusammen das erste Mal durch dieses Tor gegangen sind?" Sein Blick schwenkte zu Bryan, der wohl gerade das gleiche dachte. "Ja. Wir hatten uns geschworen, spätestens in fünf Jahren wieder von hier zu verschwinden!", erinnerte sich der Silberhaarige. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Yuriys Lippen, als in ihm die Erinnerung wieder hoch stieg. "Wie lange das wohl schon her ist..." Der Schnee und Bryans warme Hand, die den halb verhungerten Yuriy immer weiter vorwärts zogen, waren das einzige, an das der Russe sich noch erinnern konnte. "Fünf Jahre und einen Monat", riss ihn eine knappe Antwort aus seinen Gedanken. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Rothaarigen. "Dann wird es aber wirklich Zeit!" Instinktiv wollte Yuriy Bryans Hand in seine nehmen. Wenn sie die Abtei erst einmal verlassen hatten, würde es niemanden mehr geben, der sie wieder auseinander reißen könnte. Yuriy hielt inne. Vielleicht hatte man sie schon längst auseinander gerissen… In den Jahren bis zu Kais Verrat hatte Yuriy ihn nicht mehr wieder gesehen und als sie sich endlich wieder gegenüber standen, hatte Bryan ihn zuerst gar nicht wiedererkannt. Eine warme Hand, die sich um seine schloss, riss den Rothaarigen aus seinen Gedanken. Verwundert blickte er in das Gesicht seines Teamkamerads. Waren seine Mundwinkel einige Millimeter weiter oben als sonst? "Willst du hier etwa Wurzeln schlagen?", fragte er schließlich und zog Yuriy leicht hinter sich her. Widerwillig bewegte sich Yuriy neben Bryan auf das Tor zu. Die Hand des anderen fest umschlossen. "Meinst du, es wird wieder so sein, wie früher?" Mit weit hochgezogenen Augenbrauen sah Bryan ihn fragend an. "Meinst du den Teil mit den Gehirnwäschen und dem lilahaarigen Irren, der uns zu Kampfmaschinen erziehen wollte oder unsere Jahre auf der Straße. Mit unserem gemütlichen Container und unseren netten Drogendealernachbarn?" Schmunzelnd schüttelte Yuriy den Kopf. "Nein! Ich meine... zwischen uns" Nun erntete er einen verwirrten Blick von Bryan. Sie gingen stumm nebeneinander her, bis sich auf Bryans Lippen, etwas abzeichnete, das Yuriy seit über fünf Jahren nicht mehr bei ihm gesehen hatte. Ein Lächeln. Sanft und aufrichtig. "Hat sich denn jemals etwas zwischen uns geändert?" Yuriy spürte, wie seine Hand erneut gedrückt wurde und musste seinen Freund anstarren. Im Hintergrund bildete das wettergeschädigte Abteischild erste Risse. Bevor der Rotschopf antworten konnte, fing Bryan plötzlich an fies zu grinsen. "Dir hängt da eine Strähne runter!". verkündete er und amüsierte sich über Yuriys entgleistes Gesicht, worauf dieser augenblicklich seine Frisur abtastete um den Schaden zu schätzen - allerdings vergeblich. Yuriy, wild schimpfend, und Bryan, seine neue Beule reibend, sahen sie sich nach ihren wartenden Teammitgliedern um. Immer noch die Hand des anderen nicht loslassen wollend folgten sie Spencer und Ian, die bereits weit voraus gegangen waren. Ian ging mit einer Straßenkarte voran, die viel zu groß für ihn war und den kleinen Russen bei weitem überragte. Die BBA hatte ihnen Hilfe angeboten, die sie definitiv nicht ablehnen würden. Bald würden sie wieder zu den offiziellen Spitzenbladern gehören! Erneut zog es Yuriys Blick vom Weg auf die Hand, die immer noch seine fest umschlossen hielt. Die Mundwinkel des Russen zuckten unter dem verwirrten Blick seines Freundes leicht nach oben, als er seine Hand erneut leicht drückte. Es würde alles gut werden. Das eisige Tor verschwand aus ihrem Sichtfeld und ließ damit alle Erinnerungen an Boris, die Abtei und alles, was sie hier in diesem eisigen Land band, in weite Ferne rücken. Was blieb war ihre neugewonnene Freiheit. ... "Hey! Wie wär's, wenn wir unser Team ab sofort Blitzkrieg Boys nennen?" "Yuriy, das klingt wie der Name einer schlechten Boyband!" -------- beyblade's back - all right! XD Ende :3 Kapitel 2: Endspiel (YuBo) -------------------------- Und hier das nächste Kapi :3 Dieses Mal lautet das Thema, schwererkannbar, Endspiel :D Ich wollte diese Drabble als Fortsetzung zu dem ersten Kapitel schreiben, aber man kann es auch als eigenständige Geschichte sehen. Ganz wie ihr wollt XD Ich hoffe, es ist nicht allzu mies geworden >_< Hab mein bestes gegeben XD (Mal sehen, welches Stichwort als nächstes fällt >____<) Oh ja! Das Spiel, was in dem Kapitel auftaucht ist das Munchkinspiel Chutulu! Gott ich liebe dieses Spiel XD Und irgendwie dachte ich mir... es passt zu den Jungs! x3 ---------------- Endspiel Endspiel Das Wohnzimmer war abgedunkelt. Die einzige Lichtquelle war der flimmernde Fernseher, der von den unvorteilhaft gestylten roten Haaren Yuriys verdeckt wurde. Im letzten Lichtschimmer konnte man eine kleine, in einen dunklen Umhang gehüllte Gestalt, nicht weit von Yuriy entfernt, erkennen. Langsam erhob sie ihre Hand, holte aus und: „Zwei sechsen! Ich bin jetzt ein Kultist Leven 7. Ich greife mit meinem Flammenwerfer das Monster aus der Tiefe an und besiege es. Dadurch steige ich auf Level 8!“ Genervt knipste Bryan die Tischlampe an. „Wie kannst du das bei SO einem Licht überhaupt erkennen?“, fluchte er und starrte Ian verständnislos an, der sich die Wohnzimmerdecke als Umhang um den Körper gewickelt hatte. „Der große Cthulhu verleiht mir Kraft!“, verkündete der kleine Russe verschwörerisch und nicht zum ersten Mal an diesem Abend wanderte Bryans Hand zu seinem Kopf. Genervt seufzte er und sah zu Spencer, der das Ganze nur grinsend verfolgte. Eigentlich sollten sie heute feiern. Der Antrag der BBA war endlich durchgekommen. Ab heute waren sie ein offizielles BBA-Team. Wenn auch mit einem sehr seltsamen Namen. Leider waren die Bürokräfte wohl nicht besonders motiviert gewesen, den Antrag voran zu treiben, denn anstatt nun, bei der zweiten Weltmeisterschaft ihren Titel und ihren Ruf wiederzuerlangen, saßen sie in einem kleinen dunklen Wohnzimmer und spielten Kartenspiele. Bis auf Yuriy. Seit klar wurde, dass sie dieses Jahr nicht mitmachten, schmollte dieser und rannte nur noch mit den Mundwinkeln auf dem Boden durch die Wohnung. "Nich mitmachen würden" könnte gegebenenfals besser klingen? Oo Und genau so saß er nun als einziger vor ihrem Fernseher und beobachtete den Stadionsprecher, der gerade das Finale ankündigte. Den Blick immer noch auf dem Hinterkopf seines Kaptains gerichtet, ließ Bryan abwesend die Würfel auf das Brett fallen. Nachdenklich beobachtete Spencer seinen silberhaarigen Teamkollegen. War das vielleicht seine Art Reue zu zeigen? Löcher in den Hinterkopf seines Teamkollegen starren? Es war eine unausgesprochene Tatsache, dass der Antrag so lange gebraucht hatte, weil Bryan in den letzten Monaten immer wieder negativ aufgefallen war. Der Russe war einfach nicht mit seiner neuen Freiheit klargekommen und war nach wenigen Wochen bereits in sein altes Abtei-Verhaltensschema zurück gefallen. Yuriy hatte alle Mühe gehabt ihn in seine Schranken zu weisen, doch es kam nicht selten vor, dass Bryan doch über Nacht verschwand und erst mittags wieder auftauchte. Mit blutbefleckter Jacke. Ian übernahm schließlich den Fall ‚Bryan’, da dessen Verhalten anscheinend auf seinen Teamkaptain abfärbte. Besagter Rotschopf wäre beinahe auf einen nervigen Reporter losgegangen, als sie mal wieder zur BBA gerufen wurden. Zuerst versuchten sie einfach nur, Bryan beim Training mehr auszupowern. -Leider schien ihn das nur noch mehr anzustacheln. Nicht mal die altbewährte Sofatherapie half. -Wobei Ian die Hilfe von Spencer und Yuriy in Anspruch nehmen musste, um den wild um sich schlagenden Russen an das Sofa zu fesseln. Selbst Ians Hartnäckigkeit ließ irgendwann nach und schon bald traf Spencer seinen Freund erneut früh morgens auf dem Flur. Die Ärmel blutdurchtränkt. Erschöpft seufzte Spencer, der von den grauen Augen seines Freundes grade zu fixiert wurde. Trotzdem erwiderte er den Blick des Silberhaarigen ohne mit der Wimper zu zucken. Ihr kleines Blickduell wurde nur von Yuriys allmorgendlichem Fluchen aus dem Bad unterbrochen, das ankündigte, dass ihr Kaptain mal wieder Probleme damit hatte seine unmenschliche Frisur alleine hinzubekommen. Schließlich seufzte Spencer erneut und brach somit den Blickkontakt ab. „Du brauchst keine Therapie oder so…“, fing er schließlich an, was Bryan zu verleitete überrascht eine Augenbraue zu heben. „Was du brauchst mein Freund ist ein Hobby!“ Nun waren beide Augenbrauen seines Gegenübers unter seinen Haarzotteln verschwunden. „Etwas das dich auspowert, das du anschreien kannst, dich gleichzeitig aber auch niedermacht und das du niemals schlagen würdest!“, zählte Spencer auf. Amüsiert grunzte Bryan bevor er sich zum gehen umwandte. „Viel Spaß beim Erfinden!“, murmelte er nur, doch Spencer grinste siegesgewiss. „So etwas existiert bereits!“, meinte er nur und musste grinsen, als erneut Yuriys Fluchen in sein Ohr drang. Es war seltsam, wie sehr sich Bryan verändert hatte, nachdem er jeden morgen gegen Yuriys Haare und dessen Launen kämpfte. Nächtliche Alleingänge waren nicht mehr zu verzeichnen und Ian verdiente sich mit den Fotos, die er heimlich von den beiden dabei schoss, auf ebay durch tausende Yaoi-Fangirls eine goldene Nase. -Die ihm allerdings von Bryan an der Decke auf gehangen wurde, als dieser davon erfahren hatte. Allerdings hatte Bryans neustes Hobby auch Nachteile. Sie wurden nun jeden Morgen von den sich laut anschreienden Russen im Bad geweckt und wenn die beiden sich zu sehr in die Haare bekamen und Bryan schließlich unvollendeten Werkes ging, lief Yuriy den gesamten Tag mit Zopf und einer Aura herum, die für jeden ein eindeutiges Signal war, dass er sich in Lebensgefahr begab, sobald er den gleichen Raum betrat. Und so saßen sie nun hier. Zu Dritt an einem Tisch und spielten irgendein seltsames Kartenspiel, dass Ian aufgetrieben hatte. Immer wieder driftete Bryans Blick zu dem Hinterkopf seines Teamkaptains ab. Was allerdings nicht an der abstehenden Strähne lag, die er heute Morgen wohl nicht richtig eingesprüht hatte. Wissend grinsten sich Spencer und Ian an. Während ihrer morgendlichen Streitaktionen gab es manchmal Stellen, an dem es abrupt ruhig im Haus wurde und die beiden konnten sich schon denken, was genau in diesen Momenten im Bad los war. „Hmm Yuriy ist wirklich ziemlich mies drauf… Hey Bryan, wie wäre es mit einer kleinen Wette!“ Sofort lag die Aufmerksamkeit des Größeren wieder bei ihm. „Wenn ich gewinne dann wirfst du deine Kamera weg und stellst alle noch ausstehenden Fotos von ebay!“, warf er sofort ein und Ian grinste. Fisch am Harken, jetzt nur noch einholen! „Gut und wenn ich gewinne musst du unsere rothaarige Kratzbürste aufmuntern! Und zwar so, wie in euren kleinen Streitpausen im Bad!“ Der Langnasige zwinkerte ihm wissend zu und warf einen Luftkuss nach ihm. Sofort wurde Bryan blass. Dann rot. Alarmierend legte Spencer eine Hand auf Bryans Schulter und durfte erleichtert beobachten, wie dieser sich beruhigte. Etwas Unverständliches murmelnd wanderte sein Blick wieder zu seinem Kaptain, der so sehr den momentanen Kampf fixiert war, dass er von ihrem Gespräch gar nichts mitbekam. Abschätzend sah er auf die Karten in seiner Hand. Wenn es so weiter gehen würde, hätte er in zwei Runden gewonnen. Die ganzen Fotoalben, die Ian wahrscheinlich noch zu versteigern hatte, wäre er dann los. „Also los!“, meinte er schließlich, nach einer sehr langen Schweigephase. Was hatte er schon zu verlieren? Außer seinen besten Freund, sein Obdach und seiner Beykarriere? Ein siegesgewisses Grinsen breitete sich auf Bryans Gesicht aus. Bisher hatte er noch nie gegen Ian verloren. Das hier war so etwas, wie sein persönliches Endspiel. Zwar konnte er nicht mit seinem Team in einem Stadion stehen, doch trotzdem spürte Bryan etwas, dass ein normaler Mensch als Nervosität bezeichnete. Bryan nannte es Durst. Abwesend griff er nach seinem halbleeren Glas Wodka und nippte erneut daran. Sein Blick glitt mal wieder auf den roten Schopf seines Kaptains, während Spencer seinen Zug machte. Es war eine, nun ausgesprochene, Tatsache, dass Yuriy ihn bei ihrem Streit um dessen Medusazotteln einfach gegen die Wand drückte und… Schnell nahm Bryan einen weiteren Schluck um das Kribbeln auf seinen Lippen zu verdrängen. Der Russe konnte damit nichts anfangen und verließ danach immer sofort das Bad, weshalb Yuriy gezwungen war, den gesamten Tag mit Zopf herum zu rennen. Am nächsten Tag tat er einfach so, als wäre nichts gewesen. Genervt musste Bryan feststellen, dass er sein Glas leer getrunken hatte. Verdammt! Doch anstatt aufzustehen und sich etwas neues einschenken zu gehen, wurde er von Ians nächstem Zug abgelenkt. „Ha! Ich beschwöre den großen Cthulhu! Und da ich Kultist bin, kann ich auch gleich diese Karte spielen! ‚Opfere deine Freunde an Cthulhu‘. Damit sterbt ihr alle und ich steige automatisch auf Level 10! Gewonnen!“ Fassungslos starrten Spencer und Bryan auf den Tisch. Nicht mal der Blonde hätte auch nur ansatzweise vermutet, dass Ian wirklich mal gewinnen würde. Schwer schluckend sah er zu dem kreidebleichen Bryan. „Hier, du kannst einen Schluck von meinem haben!“ Dieser nahm das Glas ohne hinzugucken und leerte es in einem Zug. „Ian, lass ihn das nicht machen!“, flüsterte Spencer dem Kleinwüchsigen mit besorgten Blick auf den Silberhaarigen, der bereits wieder auf den Rothaarigen starrte, zu. Dieser schüttelte aber trotzig den Kopf. „Wettschulden sind Ehrenschulden. Das weißt du doch am besten Spence!“, kicherte er und Spencer wurde an seinen letzten Wetteinsatz erinnert, der dazu führte, dass er mit einem riesigen Kater neben einem neongrünhaarigen Blader aufwachte, dessen Namen er hier nicht enthüllen will. (Ich aber! Es war Oliver! *evil lach*) Im Fernseher wurde gerade Tyson von seinem Gegner ordentlich fertig gemacht. Genau so ging es Bryan nun auch, als er sich langsam neben seinen Kaptain setzte. Dieser nahm seine Anwesenheit kaum wahr. Zu gebannt waren seine Augen auf die Mattscheibe gerichtet, der Wunsch, nun anstelle von diesem Zeo an der Arena zu stehen wurde deutlich in seinen eiskristallenen Augen wieder gespiegelt. Ja, Tyson hatte sein Endspiel, Yuriy fechtete gerade ebenfalls sein Fantasieendspiel aus und Bryan schien seines gerade zu verlieren. Scheu sah er zu seinen verbliebenen Teamkameraden am Tisch. Der Kleinere grinste ihn breit und aufmunternd an, der Größere schüttelte den Kopf. Innerlich seufzend fasste Bryan seinen Mut zusammen und schnappte sich eine von Yuriys Markenzeichensträhnchen. Keine Reaktion. Verwundert starrte Bryan ihn weiter an. Als seine Augen plötzlich Reue und Trauer widerspiegelten blickte Yuriy plötzlich auf. „Es ist meine Schuld, dass du da jetzt nicht stehen kannst“, begann Bryan zögernd. „Was redest du da? Ich hätte uns auch unter anderen Bedingungen dieses Jahr nicht angemeldet!“, antworte ihm Yuriy abrupt. Ein verwirrtes „Eh?“ war das einzige, was sein Gegenüber heraus bekam. „Ja, wir sind noch lange nicht soweit, um wieder an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen. Erst einmal müssen wir unseren persönlichen Kram regeln. Dein Verhalten hat meine Entscheidung nur bestätigt.“ Bryans weiterhin verwirrtes Gesicht ließ Yuriy eine Augenbraue anheben. „Dachtest du etwa ich wäre sauer auf dich?“ Keine Reaktion im Gesicht des anderen. Doch Yuriy hatte bemerkt, das seine Schultern leicht gezuckt hatten. Amüsiert grinste er. „Es muss schon verdammt viel passieren, damit ich SO sauer auf dich werde, das weißt du doch auch.“ Forschend sah er ihn an. „Oder hast du etwas ausgefressen und hast es mir noch nicht gesagt?“ Das würde jedenfalls das blasse Gesicht seines Freundes erklären. Er stockte. Hatte er etwa wieder angefangen sich… „Da ist wirklich was…“, brachte Bryan schließlich heraus. Noch bevor Yuriy irgendetwas darauf antworten konnte, legten sich zwei Lippen, so sanft, wie man es von ihrem grobmotorischen Besitzer erwarten konnte, auf seine und brachten ihn damit erfolgreich zum Schweigen. Und da war es wieder. Dieses unbekannte Gefühl, dass sich in Bryans Körper ausbreitete und dafür sorgte, dass er regelmäßig aus dem Bad flüchten musste und durch den Druck, den Yuriy nun auf seine Lippen ausübte nur verstärkt wurde. Doch flüchten musste der Silberhaarige nicht, da sein Freund den Kuss als erster brach. Allerdings sorgte eine bestimmte Hand in seinem Nacken dafür, dass er sich nicht zurück ziehen konnte. Yuriys darauffolgender Blick, der ihm sagte, dass er in nächster Zeit öfters gegen die Badezimmerwand gepresst werden würde, ließ Bryans Wangen anfangen zu glühen. Zum Glück lenkte ein nerviges Klicken seinen Kaptain ab und ließ ihm Zeit sich wieder zu sammeln. Ian, der wie wild Fotos geknipst hatte, bekam schließlich die Fernbedienung an den Kopf geworfen und wurde dann von einem leicht erröteten Spencer hinaus befördert. Genervt seufzend wendete sich Yuriy wieder dem jetzt nicht mehr ganz so blassen Russen zu. „Du läufst ja gar nicht weg!“, neckte er ihn grinsend. Zögernd schüttelte Bryan den Kopf. Amüsiert lehnte sich Yuriy ein wenig nach vorne, um Bryan direkt in seine Augen zu sehen. Der Silberhaarige schien sehr nervös zu sein. Er blinzelte oft. „Du kannst deine Gefühle nicht zuordnen?“ Bryan nickte. Yuriy gab sich mühe um nicht zu grinsen. Das war, als würde man mit einem Vierjährigen reden. Seufzend überwandte er die letzten Zentimeter zwischen den beiden und lehnte seine Stirn gegen die Bryans. „Ich weiß es auch nicht. Aber zusammen finden wir das sicher bald heraus!“, beendete er ihr kleines Gespräch. Viel mehr konnte er auch nicht mehr sagen, da ihn erneut zwei scheue Lippen in Beschlag nahmen. Die Jubelschreie, die ankündigten, dass Tyson seinen Weltmeistertitel erneut verteidigt hatte drangen aus den Fernsehlautsprechern und kamen Bryan vor, als würden sie auch ihn zu seinem gewonnen Kampf bejubeln. „Jetzt wo das geklärt ist… Bist du dir sicher, dass wir unseren Teamnamen nicht noch einmal überdenken sollten?“ „Nein!“ ----- Ich bin eine miserable Drabbleschreibern x_x Schon wieder viel zu viele Wörter D: Kapitel 3: Schokolade (YuBo) ---------------------------- Haha! Ich habe es noch geschafft rechtzeitig hochzuladen! Yeah! ... Gut wir habe jetzt eh eine Woche Verlängerung bekommen... trotzdem ! Dieses Kapitel handelt wie ihr unschwer erkennen könnt von.. Schokolade :3 Es zu schreiben hat mir besonders Spaß gemacht XD Allerdings habe ich wahrscheinlich Dank dieser Challenge ordentlich zugenommen XD (Wir wäre es also mal mit dem Thema 'Diät'? XD) Es ist die Fortsetzung zu Kapitel 2, was die Fortsetzung zu Kapitel 1 ist XD Ich habe jetzt entschlossen, dass ich die Drabble wie eine normale FF aufbaue. Nur mit größeren Zeitsprüngen dazwischen :3 Hoffentlich gefällt euch dieser äußerst kalorienhaltige Einblick in den katastrophenhaushalt der Blitzkrieg- oh man -_- Neoborgs! Schokolade Zufrieden grinsend brach Yuriy einen weiteren Riegel Schokolade aus seiner XXL Packung ab. Alles was er sah, war nur die lila Plastikverpackung der braunen Süßigkeit. Und zwar wirklich! Spencer hatte ausversehen in einem Interview den Namen eines bekannten Schokoladeherstellers erwähnt und nun war ihr gesamtes Wohnzimmer voller Dankesgeschenke des Herstellers, Zehn Kilo Schokolade für vier Personen waren selbst für sie, die in Süßigkeiten verspeisen geübten, Blitzkrieg Boys eine beinahe nicht zu schaffende Herausforderung! - Jedenfalls an einem Tag! Seit der süßen Invasion spielte sein Team verrückt. - Jedenfalls verrückter als sonst. Spencer konnte Ian gerade noch so davon abhalten, dass besagter Minirusse mit der Nase voran in eine Wanne heißer, geschmolzener Schokolade sprang. Heimlich bedauerte Yuriy, dass Spencer so schnell reagiert hatte, denn das Gesicht des Arztes, der Verbrennungen durch Schokolade behandeln musste, wäre es sicher Wert gewesen! Seit dem saß Ian schmollend in einer Ecke und lutschte an seiner XXL-Tafel mit ganzen Nüssen herum. Der Junge sollte froh darüber sein, dass er nur mit einer Kopfnuss davon gekommen war. Normalerweise hätte ihm Spencer noch einen Vortrag gehalten, doch dieser lag, nachdem die Schokolade aus der Wanne binnen einer Stunde auf wundersame Weise verschwunden war, mit Bauchschmerzen im Bett. Allgemein konnte Yuriy also behaupten, dass jedes Gramm Schokolade in den Händen einer seiner Teamkollegen mit einer Tonne Dynamit, die auf einem Tanklaster versteckt wurde, zu vergleichen war. Problem war, dass die Qualifikationsrunden der nächsten WM bereits unmittelbar bevor standen und wenn sie so weiter machten, brauchten sie erst gar nicht an diesen teilnehmen. Mit Bauchschmerzen würden sie womöglich plötzlich ein unvorhergesehenes Teammitglied begrüßen dürfen, wenn jemand dadurch seinen Qualifikationskampf versaute. "So lange es nicht Kai ist", seufzte Yuriy geschlagen und brach ein weiteres Stück aus der Schokolade. Plötzlich spürte er einen Blick in seinem Nacken. Ein breites Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. Bryan war in letzter Zeit ziemlich besitzergreifend geworden und wurde demnach auch sofort hellhörig, wenn Yuriy den Namen eines anderen Mannes in den Mund nahm. Gleichgültig drehte sich Yuriy um, als er nach einer geraumen Weile immer noch den Blick seines Freundes auf sich spürte. Dieser schien gar nicht bemerkt zu haben, dass er sich umgedreht hatte, denn er sah Yuriy weiter mit abwesenden Augen an. Dann schien er etwas sagen zu wollen! Wandte sich dann aber doch ab und verließ das Zimmer. Mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen sah der Rotschopf ihm nach. Dem schien die Schokolade wohl auch auf den Magen geschlagen zu sein. Was Schokolade anging, war Bryan eher der passive Genießer. Er nahm nichts, wenn jemand im Raum war, trotzdem war sein Anteil der, der in den letzten Tagen am meisten geschrumpft war. Yuriy machte sich schon immer einen Spaß daraus, seine Schokolade absichtlich in Bryans Nähe liegen zu lassen und dann zu verschwinden. Trotzdem war definitiv etwas nicht in Ordnung mit Bryan. Dem Rothaarigen war schon öfters aufgefallen, dass sich sein silberhaariger Freund seltsam benahm. Als er ihn mal wieder mit seinem süßen Zahn aufziehen wollte und ihn fragte, was er machen würde, wenn er den Rest Schokolade auf sich verstreuen würde, lief der Russe nur rot an, anstatt wie sonst genervt die Augen zu verdrehen und sich wieder seiner Zeitung zu widmen. Ja, Bryans Einstellung zu ihrer Beziehung hatte sich verändert und es war Yuriys Aufgabe ihn so gut es ging damit aufzuziehen. Trotzdem war sein momentaner Zombiezustand etwas, was der Rotschopf gerne loswerden wollte. Immer noch mit beleidigter Miene zog Ian an ihm vorbei in die Küche. "Geh lieber trainieren, anstatt dir noch mehr von dem Zeug zu holen!", meckerte ihn Yuriy sofort an, als der Langnasige mit einer Nasenlänge Schokolade wieder aus der Küche kam. "Bald sind die Qualifikationen für die nächste WM! Wenn du so weiter machst nimmt noch jemand anders deinen Platz ein, weil du während deines Kampfes mit Bauchschmerzen zu Hause liegst!", fuhr Yuriy fort und fügte breit grinsend ein "Am Ende bladen wir anstatt mit dir, mir Hiwatari!" An dieser Stelle musste sich Yuriy zurückhalten, um nicht loszulachen. Kai in ihrem Team? Niemals! Dann müsste er seinen geliebten Teamnamen ändern müssen, da das ‚Boys‘ dann nicht mehr auf alle Teammitglieder passen würde. Ian schien den gleichen Gedanken gehabt zu haben, da er laut lachend das Wohnzimmer verließ. Wieder etwas gelangweilt, sprang nun auch Yuriy auf, um das Wohnzimmer mit dem Ziel „silberhaariger Zombi“ zu verlassen. Diesen fand er auch sofort auf dem Flur, da dieser gerade aus Spencer Zimmer kam und sichtlich genervt den Kopf schüttelte. "Was ist denn los?", erkundigte sich Yuriy und sein Freund hob nur genervt eine riesige Ladung Schokoladentafeln hoch. "So schlecht scheint es ihm ja nicht zu gehen, wenn er das Zeug wieder in sich hineinstopfen kann!", murrte Bryan. Der Rothaarige schmunzelte. "Momentan sind wir halt in einem Ausnahmezustand!", scherzte er, wurde aber wieder ernst. "Aber ich werde euch trotzdem beim Training keine Gelegenheit bieten, auch nur ein Gramm zuzulegen!", versicherte er ihm, worauf Bryan zufrieden nickte. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, was in Yuriy gleich den Jagdinstinkt weckte. Der silberhaarige Russe lächelte nur sehr selten und wenn wurde es kurz darauf von zwei weiteren Lippen verdeckt und vollends in Beschlag genommen. So wie jetzt. Zufrieden spürte Yuriy, wie das bekannte Kribbeln wieder in ihm aufstieg, als er Bryans Lippen endlich mal wieder erfolgreich eingefangen hatte, das sich nur verstärkte, als Bryan seinen Zombimodus anscheinend verdrängte und sich ihm entgegen drückte. Yuriy wusste nicht wie, aber irgendwann fand er sich zwischen Bryan und der Wand wieder. Grinsend löste er den Kuss und glitzerte Bryan mit seinen eisblauen Augen an. Zu seiner Enttäuschung schien Bryan daraufhin sofort wieder in seinen Zombimode zu verfallen, da er erneut versuchte, ihm irgendetwas mitzuteilen, aber ohne einen Laut von sich zu geben, sofort wieder abbrach. Sichtlich genervt von dem Verhalten seines Freundes zog Yuriy eine seiner feuerroten Augenbrauen nach oben. Musste er jetzt schon die Sätze seines Freundes anfangen UND beenden? Taten Pärchen nicht normalerweise nur letzteres? "Du willst mir etwas mitteilen!", stellte er genervt fest. Etwas überrascht nickte Bryan nur stumm. "Gut! Du hast nichts angestellt!" Ein Kopfschütteln. "Aber ich werde sauer sein, wenn du es mir sagst." Unsicher erwiderte Bryan seinen Blick und schien das ganze vorsichtig abzuwiegen. Zuckte dann aber mit den Achseln. Genervt seufzte Yuriy. "Und warum hast du dann solchen Schiss wenn du es nicht weißt Kuznetsov?" Gerade, als Bryan Antworten wollte, hallte ein lauter Schrei durch das Haus. Erschrocken fuhren die beiden, die bis eben noch eng aneinander gedrängt standen, auseinander. "Ian", meinte Bryan nur und missbrauchte diesen wunderbaren Zufall auch gleich als Fluchtmöglichkeit. Schon beinahe knurrend folgte Yuriy langsamen Schrittes seiner Beute. Diese fand er schließlich in der Küchentür stehend wieder. Den Kopf gegen den Rahmen hämmernd. Äußerst verwirrt trat Yuriy neben ihn und sah in die Küche hinein. Nur damit ihm der Kiefer hinunter klappte. Vor dem Herd, auf dem eindeutig flüssige Schokolade kochte, stand breit grinsend Ian. Dieser schien sich nichts getan zu haben, doch seine Nase... Seine Nase war... Braun! Schokobraun! "Ian... was hast du...", brachte er nur heraus, wurde aber sofort von dem bis über beide Ohren strahlenden Russen unterbrochen. "Jetzt habe ich im wahrsten Sinne des Wortes eine Schokoladenseite!" Yuriys Mund klappte nur weiter nach unten und seine Stirn grüßte kurz darauf, wie Bryans, den Türrahmen. Genervt knirschte Yuriy mit den Zähnen. Er durfte sich jetzt schon den ganzen Abend irgendwelche doofen Sprüche über Ians neue Nase anhören. Nach einem "Beiß mal ab! Aber es könnte eine (Nasen)haarige Angelegenheit werden!" reichte es Yuriy. Kein Schokoriegel der Welt konnte seine angeschlagenen Nerven jetzt noch retten. "Man, warum seid ihr nur alle so schlecht drauf? Spence hat das sprechen verlernt, Bryan übt im Bad für irgendwelche Theaterrollen und du könntest auch einen Riegel mehr vertragen!", maulte Ian ihm hinterher, worauf Yuriy abrupt stehen blieb. "Was hast du gesagt?", stutze er und drehte sich wieder zu dem Kleineren herum. "Na ist doch war! Deine Laune ist heute wirklich besch-" "Ich meinte den Part mit Bryan!" "Ach das!" Ian steckte seine Hände in seine übergroßen Hosentaschen. "Ich hab ihn heute Morgen im Bad überrascht. Er scheint ziemlich verzweifelt zu sein der Gute. Wenn er so was im Badezimmer proben muss...", plapperte er drauf los. "Was hat er denn genau gemacht?" Sofort schüttelte Ian den Kopf. "Bryan würde mir die Nase brechen, wenn er erfahren würde, dass ich geplaudert habe!" Yuriy seufzte. "Komm schon, ich sorge auch dafür, dass dein Gips aus Schokolade ist!" Hätte Ian nicht gerade gute 400 Gramm Schokolade, die sein größtes Organ in die süße Erfüllung seines größten Traums verwandelten, wäre er vielleicht sogar auf das Angebot eingegangen. Diesmal war es Ian, der zweifelnd eine Augenbraue hochzog. In diesem Moment wünschte er sich, sein blonder, zu groß gewachsener Teamkamerad würde hier an seiner Stelle stehen. Schließlich war dieser für solche Dinge zuständig! Nicht er! Seufzend schüttelte er den Kopf. „Da musst du schon alleine drauf kommen! Du bist schließlich mit ihm zusammen! Denk mal drüber nach, was in eurer Beziehung noch so alles fehlt!“ Urstolz darauf, wie unheimlich spencerhaft seine Ansprache geklungen hatte, machte sich der Schokonasige schnell aus dem Staub. Etwas verwirrt starrte ihm Yuriy hinterher. Dann ließ er sich wieder auf ein Sofa fallen und brach einen neuen Riegel aus seiner Schokolade. Was fehlte denn noch? Natürlich kam Yuriys männliches Hirn nicht darum herum sich zuerst stumpf zu fragen, ob Bryan endlich Sex mit ihm wollte. Allerdings schüttelte Yuriy gleich verneinend den Kopf. Bryans verhalten war eh körperlich. Wenn es darum ging hätte der Russe definitiv keine Probleme gehabt, Yuriy klar zu machen, was Sache war. Händchen halten und so einen verliebten Päärchenkram taten sie nur, wenn niemand im Raum war. Sie waren sich beide einig, dass sie dabei keine Zuschauer haben wollten. -Besonders keine mit Fotoapparat und Ebay-Account! Grinsend erinnerte sich Yuriy, wie Ian am Anfang ihrer Beziehung immer schreiend hinter irgendeiner Ecke hervor gesprungen war und sie wie wild fotografierte, wenn sie gerade dabei waren sich zu küssen. Bryan wurde dann immer so herrlich rot. Genüsslich schob er sich ein weiteres Schokoladenstück in den Mund. Gott, er liebte es, wenn Bryan rot anlief. Anscheinend hatte jemand hier vor kurzem eine Schnulze angeschaltet, denn im Fernsehen lief gerade das Happy End, in dem sich Mann und Frau ihre Liebe gestanden, sich leidenschaftlich küssten und in den Sonnenuntergang ritten. Eine Weile starrte Yuriy das Programm an. „Verdammt ich komme einfach nicht drauf!“, schrie er verzweifelt. Deprimiert wechselte er den Sender auf ein beybladevolleres Programm. Plötzlich piepte sein Handy. Yuriy musste ein Weilchen kramen, bevor er es unter der ganzen Schokoladenfolie fand. ‚Er will dir sagen, dass er dich liebt du Hornochse! Und jetzt hör auf so rumzubrüllen! Andere, kränkere Leute wollen schlafen! Gruß Spence‘ „Oh!“, brauchte Yuriy nur heraus. Bryan hätte eigentlich wissen müssen, dass es nur eine Falle sein konnte, als er der eindeutigen Spur aus Schokoladenstückchen folgte. Natürlich nicht, ohne diese gekonnt zu vernichten. Als er das letzte Stück im Wohnzimmer aufsammelte, erwartete ihn schon sein rothaariger Kaptain auf dem Sofa. Er hielt den Rest der Schokolade, die dafür benutzt wurde, um ihn hierher zu locken, hoch und deutete ihm, sich neben ihn zu setzen. Etwas argwöhnisch gehorchte er seinem Freund, der sich kurz darauf dicht neben ihn setzte und sich zufrieden gegen ihn lehnte. „Schon ein Weilchen her, dass es hier so ruhig war!“, begann er, worauf Bryan nur nickte und, da niemand im Raum war, seinen Arm um den Rothaarigen legte, um ihn sanft im Nacken zu kraulen. Lange konnte er die Ruhe allerdings nicht genießen, da ihm plötzlich etwas Braunes vor den Mund gehalten wurde. Grinsend öffnete er seine Lippen leicht, damit Yuriy ihm das Stück Schokolade in den Mund schieben konnte. „Du liebst das Zeug wirklich, was?“, meinte Yuriy amüsiert, während er beobachtete, wie Bryan die Schokolade langsam zu kleineren Stückchen zerkaute. „J-Ja…“ Mit diesem Satz schien er Bryan wieder an sein eigentliches Vorhaben erinnert zu haben, da er sofort wieder zum Zombie wurde. Lachend richtete sich Yuriy auf. „Aber mich liebst du doch mehr als Schokolade, oder?“ Bryan konnte nur schüchtern und zögerlich nicken. Zufrieden setzte sich Yuriy breitbeinig auf den Schoß seines silberhaarigen Freundes. „Ich liebe dich auch!“ Er konnte sehen, wie sich Bryans Augen weiteten. „… mehr als Schokolade!“ Damit schob er ein weiteres Stück durch die vollen Lippen des Silberhaarigen, bevor er diese mit seinen eigenen zärtlich versiegelte. „Weißt du Yuriy… Wo wir doch alle Schokolade lieben, könnten wir uns doch…“ „NEIN WIR WERDEN UNSVERF***** NOCHMAL NICHT UMNENNEN!“ Ende Oh man... Ich habe neulich Metal Fusion auf Nickelodeon gesehen... Sie sagten BBA auf deutsch. Also wirklich B B A. Nicht BeBeAe (ähm... >_<). In diesem Moment ist etwas in mir gestorben! Trotzdem gucke ich es weiter oô Kapitel 4: Aggression (YuBo, YuBoKa, Ianx?) ------------------------------------------- So und mein neuster Drabblebeitrag :D Dieses Mal bin ich weit übers Ziel hinaus geschossen! Maximal 1500 – 1700 Wörter! Endergebnis: ca. 2500 … Epik fail >_____< Nunja jedenfalls erwarten euch stark verwirrte Ians, hormongesteuerte Bryans und ein sehr OOC-Kai ;) Viel Spaß xD ------------------------------------------ Aggression Yeah ein aggressives Thema! Endlich kann ich meine ! so viel benutzen, wie ich mag :D „Yuriy warte, ich komme mit!“ Ein einfacher Satz, der in Bryan ungeahnten Hass hervor brachte. Ihr Team sah mal wieder einer neuen Katastrophe namens Kai Hiwatari entgegen. Dank der Unfähigkeit des langnasigsten Teammitglieds eine gewisse braune Substanz termingerecht zu verdauen und somit während seiner Qualifikationsrunde nicht mit verdorbenem Magen im Bett zu liegen, hatten sie nun einen ungebetenen Gast. -Der Yuriy täglich zur Weißglut brachte, da er ungefragt sein Haarspray benutzte. - Von den blauen Make up Resten an dem weißen Badezimmerschrank ganz zu schweigen! Doch da war noch etwas anderes. Zuerst hatte es der Russe gar nicht bemerkt, schließlich waren sie in einem Team. Doch bald musste Bryan feststellen, dass er seinen rothaarigen Freund gar nicht mehr ohne sein perfekt geschminktes Anhängsel vorfand. Eigentlich fehlte nur noch, dass Kai mit in ihrem Bett schlief. Morgens stand er schon während ihres allmorgendlichen Haarfrisierrituals neben ihnen und grinste sein typisches Kaigrinsen. Was den anderen Beiden für den Rest des Tages eine grauenhafte Laune bescherte. Und genau so war es auch an diesem Tag. Seit dem er heute neben Yuriy aufgewacht war, hatte er keine private Minute mehr mit seinem Kaptain gehabt. Punkt 6:00 Uhr kam auch schon Kai herein. Bryan, der morgens gerne noch mal die gleiche ‚Zuwendung’ forderte, wie am Abend zuvor, kam dabei immer wieder zu kurz. So stand er erneut gelangweilt an die Wohnzimmerwand gelehnt – er bevorzugte es eigentlich zu sitzen, doch das zog momentan unangenehm – und beobachtete, wie der Rest des dunkelblauen Zopfes in dem Türrahmen verschwanden, durch den auch Yuriy vor kurzem gegangen war. Ein aggressives Knurren entwich Bryans Kehle. Es reichte ihm nun endgültig! Die ersten zwei Wochen hatte Bryan nichts gesagt, da Yuriy meinte, Hiwatari Junior müsse sich erst einmal eingewöhnen und irgendwie war er ja auch ihr Freund, aber auch für ihn galt irgendwann die „Zwei Meter Abstand von Yuriy“-Regel, die Bryan für den Rest der Welt eingeführt hatte. Schlecht gelaunt stieß er sich von der Wand ab. Zuckte aber gleich zusammen. Mit einem schmerzhaften „Oh verdammt!“ und seinen Hintern reibend wollte Bryan den beiden folgen, doch stolperte beinahe über das Kleinste Mitglied seines Teams, das gerade rückwärts durch die Wohnzimmertür gegangen war. Glücklicherweise konnte sich Bryan noch am Türrahmen abfangen, doch anstatt Ian anzufahren starrte er ihn nur verwirrt an. Dieser hatte wohl noch gar nicht bemerkt, dass man gerade in ihn hinein gelaufen war, da er immer noch rückwärts und mit verträumen Blick in der Tür stand. „Was zur Hölle machst du da?“, fragte Bryan daraufhin kritisch. Erst jetzt schreckte Ian auf und starrte ihn verträumt an. „Die schöne Aussicht genießen!“, meinte dieser, immer noch mit einer äußerst verträumten Stimme. Die Augenbrauen unter seinem silbernen Schopf verschwindend wollte Bryan an ihm vorbei gehen und nun endlich Yuriy und dem Störfaktor folgen, doch anscheinend hatte Ian nun wieder in die Wirklichkeit gefunden. „Sag mal, stimmt es eigentlich, was hier drin steht?“ Verwirrt drehte sich Bryan um, nur um mit einer leicht zerknitterten Bravo-Zeitschrift konfrontiert zu werden. „Was?“, brachte er nur heraus. Ungeduldig schlug Ian die Zeitschrift auf. Auf dem Cover glitzerten die vier neuen Blitzkrieg Boys mit einigen Steckbriefankündigungen und Liebeshoroskopen. „Na, dass dein Lieblingshobby ‚Langnäsige in den Boden rammen’ ist!“ Ungläubig starrte Bryan ihn erneut an. Da er gerade genau dies geplant hatte nickte er. Nun ebenfalls mit den Augenbrauen unter dem Haarschopf sah Ian zu ihm hoch. „Junge, du solltest echt mit Yuriy über deine Fettische reden! Manche machen mir echt Angst!“ Damit verschwand Ian, nur den Kopfschüttelnd, im Wohnzimmer. Kurz starrte Bryan ihm mit offenem Mund nach, dann drehte er sich um und wollte Yuriy und Kai nachsetzen Doch dann entschied er sich doch anders, kehrte um und ging den Rest des Tages seinem ‚Lieblingshobby’ nach. Es war schon spät am Abend, als Bryan seinem Kaihass wieder in Ruhe nachgehen konnte. Spencer, dem die allgemeine Spannung im Team mal wieder nicht entgangen war, hatte einen Filmabend eingeführt, in der Hoffnung ein Massaker verhindern zu können. Zu seinem Leidwesen musste er aber feststellen, dass dies alles nur noch schlimmer machte. Zwar konnte Bryan nach einer logistischen Meisterleistung dafür sorgen, dass Yuriy am Sofaende saß und er ihn somit von seinem grauhaarigen Nebenbuhler abschneiden konnte, doch nun saß der Halbrusse eng an Bryan gedrängt, seltsamerweise mit ziemlichen Abstand zu Ian, und sorgte dafür, dass dieser langsam Platzangst bekam. Er hasste es eh, von anderen berührt zu werden – fast so sehr, wie wenn jemand Yuriy anfasste – aber Hiwatari Junior halb auf seinem Schoß sitzen zu haben trug definitiv nicht zu seiner Entspannung bei. Spencer könnte förmlich sehen, wie es in Bryan kochte. Dieser wog innerlich bereits ab, ob es sich lohnen würde, einen Mord zu begehen. Er hatte Yuriy zwar geschworen ruhig zu bleiben, aber langsam fiel er wieder in alte Abteiverhaltensweisen zurück. Dabei hätten Kai und er gute Freunde seien können. Er mochte den Gestreiften sogar ein wenig. Seit Kai ins Team gekommen war, hatten sich Bryans Bladefähigkeiten stark verbessert. Eigentlich trainierten die Beiden fast den ganzen Tag nur miteinander. Leider mussten sie ja anscheinend auch eine weitere Vorliebe als nur das bladen teilen. Grimmig starrte Bryan auf den Film. Nein, er hatte Yuriy versprochen, ruhig zu bleiben. Spencer stieß einen erleichterten Seufzer aus. Hasserfüllt starrte Bryan auf sein Kopfkissen. Er brauchte dringend etwas, um seine Wut rauszulassen. Zum Glück oder eher zum Unglück des Kissens hatte Kai sein Zimmer blau gestrichen und die übrig gebliebene Farbe hatte Bryan in einem unbeobachteten Moment genutzt, um seinem Kissen die blauen Markenzeichen des Russen aufzumalen. Somit war das Kissen ein perfektes Opfer, um seine angestaute Wut abzubauen. Und so flog es nach einem weiten Faustschlag erneut quer durch den Raum. Zufrieden ging Bryan zu dem Fleck, auf dem es gelandet war und hob es auf, als die Tür aufging und sein rothaariger Kaptain den Raum betrat. Mit skeptisch weit hochgezogenen Augenbrauen sah er erst auf das Kissen mit der eindeutigen Kriegsbemalung und dann auf Bryan, der er schnell an sich gedrückt hatte, damit man es nicht sah. Ohne einen Kommentar ging Yuriy an ihm vorbei und legte sich ins Bett. Drehte ihm den Rücken zu. Verwirrt musterte Bryan die ‚kalte Schulter’ seines Kaptains. Dann zuckte er nur mit den Achseln. Gut, wenn er sich sperrte machte es nur noch mehr spaß, ihn zu knacken! Die aufgehende Sonne schien strahlend durch das Fenster und untermalte nur Bryans breites Grinsen, während dieser neben Yuriy die Treppe hinunter stieg. Sein Ärger und seine Sorgen von gestern war en verflogen und er verpasste Yuriy einen Klapps auf den Hintern. Dieser zuckte daraufhin schmerzhaft zusammen und funkelte ihn wütend an, während dieser sich seinen Hintern rieb. Stumm glucksend küsste der Russe daraufhin eine gut fest betonierte Haarsträhne seines Freundes. Ja, an Kai hatte er heute bisher keinen Gedanken verschwendet. Ungewöhnlich gut gelaunt ging er in die Küche, um den nächstbesten Bringdienst anzurufen. Tatsache war, dass niemand von ihnen kochen konnte bzw, es lernen wollte. Somit verpasste er auch nicht den seltsamen Anblick, der sich ihm bot, sobald er die Küche betrat. Ian in komplett lila mit schwarzem Jäckchen. „Was… zur Hölle…“, murmelte Bryan perplex, während ihm ein breit grinsender Ian mit der Bravozeitschrift von gestern fest an den kleinen Körper gedrückt einen guten Morgen wünschte. „Na wenn man jemanden von sich überzeugen will, sollte man sich auch kleiden wie er. Steht hier drin!“, er klopfte kurz gegen das Cover, bevor er Bryan kritisch musterte. „Dir würde ich das allerdings nicht empfehlen! Orange ist definitiv nicht deine Farbe!“ Weiterhin überglücklich schlüpfte er an Bryan vorbei aus der Küche und ließ diesen mal wieder mit offenem Mund zurück. Fest davon überzeugt, dass nicht einmal Spencer Ian in diesem Stadion des Wahnsinns noch heilen konnte, kehrte Bryan zurück ins Wohnzimmer. Nur um im Türrahmen der Küche zu erstarren. Dort standen sie. Yuriy und Kai. Ihre Körper dicht aneinender gedrängt. Küssend. Bryans Herz setzte aus und er musste sich am Türrahmen festhalten, um nicht einzuknicken. Gestern hatten sie noch kleine Witze über Kais Make up gerissen und jetzt steckte er ihm die Zunge in den Hals oder wie? Bryan konnte es nicht genau sehen, da Yuriy direkt mit dem Rücken zu ihm stand. Aber diese Näher der beiden und Yuriys Hand auf Kais Hüfte sprachen Bände. Bryan wollte sich bemerkbar machen, brachte aber keinen Ton heraus. Es war, als würde ihm jemand den Boden unter den Füßen wegziehen. Ohne Yuriy leben. Das konnte er nicht. Hatte er nie gekonnt. In dem Moment brachten die Beiden endlich wieder etwas Abstand zwischen sich. „So, ich hab sie!“, konnte er Yuriy sagen hören. „Danke!“, murmelte Kai verlegen. „Geh dir das Auge lieber noch mal auswaschen, bevor es sich entzündet!“ Mit einem ziemlich roten Auge trat Kai an Yuriy vorbei und bemerkte so als erstes die dritte Person im Raum. „Morgen Bry, lass uns nachher trainieren, ja!“ Bryan nickte nur stumm. Plötzlich wurden Bryans Knie wieder stark genug, den Russen zu tragen- War ! nur! ein! Missverständnis! Ein unheimlich erleichtertes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, während er Kai hinterher sah. Am liebsten wollte er laut loslachen. Trotzdem. Er wandte sich wieder Yuriy zu, der sich inzwischen umgedreht hatte. So ging das einfach nicht weiter. Er wollte sich nie wieder so fühlen und auch, wenn er jetzt einen Streit mit ihm riskierte. Der Silberhaarige war nun mal eifersüchtig und das wusste Yuriy verdammt noch mal auch! „Willst du mich verdammt noch mal verarschen! Ich stehe direkt vor dir und du glotzt diesem Typen schon wieder hinterher!“ Moment! Das war nicht seine Stimme. Verwirrt glotzte Bryan seinen mehr als wütenden Kaptain an. „Seit der hier ist hängt ihr nur noch zusammen ab! Unsere Beziehung geht vor die Hunde und alles was du machst ist verliebt Gesichter auf dein Kissen zu malen! Ich bin dein Freund, wenn du schon irgendwelche Plüschtiere brauchst, dann gefälligst eins von mir!“ Yuriy war sauer. Das konnte Bryan schon an seiner flachen Atmung sehen. Er war echt eifersüchtig auf Kai? Moment! Irgendwas lief hier völlig falsch! „Hätte Ian nur auf mich gehört und am Abend zuvor nicht diese scheiß Schokolade gegessen, dann hätte er das Match auch nicht versaut und ich würde dich nicht an Hiwatari verlieren!“, murmelte Yuriy abwesend. „Ach verdammt!“, fluchte er erneut und lehnte sich gegen die Wand. Eine Hand gegen seine Stirn gelehnt und die andere vor seiner Brust verschränkt, sah er irgendwie sehr hilflos aus. Langsam näherte sich Bryan seinem Kaptain. Stimmt, er hatte vergessen, dass Yuriy mindestens genau so schlimm war wie er. „Was?“, fauchte ihn Yuriy sauer an, als er endlich vor ihm stand. Bryan schüttelte nur ernst den Kopf. „Und hier dachte ich, ich würde dich verlieren!“ Er wunderte sich, dass diese Worte seinen Mund so einfach verließen, doch er lehnte sich vor und schloss den perplexen Yuriy fest in seine Arme. „Ich hatte angst!“, flüsterte er ihm ins Ohr, bevor er sich an die Schulter seines Kaptains lehnte. Dieser war jetzt wahrscheinlich genau so verwirrt, wie Bryan am Anfang ihrer kleinen Diskussion. „Was…?“, brachte er nur heraus. „Du hast mir doch selbst gesagt, ich solle meine Wut immer an meinem Kopfkissen auslassen!“, murmelte Bryan in Yuriys Schulterstoff hinein. Er spürte zwei Arme, die sich langsam um seinen Rücken schlangen. „Und eben… es sah aus als würdet ihr euch küssen“, setzte Bryan seinen Redeschwall fort. „Ich hatte angst!“, wiederholte er erneut und die zwei Arme drückten ihn fest an sich. Dies war definitiv einer dieser Momente, von denen Bryan später bestreiten würde, dass es ihn jemals gegeben hatte. Und es würde ihm später furchtbar peinlich sein. Yuriy grinste vorfreudig, bei der Aussicht, mal wieder Bryans scheues, errötetes Gesicht außerhalb ihres Schlafzimmers zu sehen. „Sag mal Leute, hat irgendeiner von euch Kai gesehen?“ Erschrocken zuckten beide synchron zusammen. Selbst Ian in seiner momentanen Phase bekam durch Yuriys Blick mit, dass er sie gerade zu dem schlechtmöglichsten Zeitpunkt ever gestört hatte. -Und das er jetzt um sein Leben rennen sollte! -Was er auch tat. Bryan war natürlich sofort aus Yuriys Armen gesprungen und drohte mal wieder, in seinen Zombimodus abzutauchen. Yuriy presste angepisst seine Lippen aufeinander. Eigentlich hatte er gehofft, ihm dieses dämliche Verhalten ausgetrieben zu haben. „A-Also…“, meldete sich Bryan schließlich doch zu Wort und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Seine Wangen glühten. Und Yuriy grinste. „Kai ist doch normalerweise nicht der Typ, der sich Leuten an den Hals wirft…“ Yuriys Gesichtsaudruck wechselte zu überrascht. Dann zu nachdenklich. „Du hast recht! Und dann auch noch uns beiden?“ „Vielleicht sind wir beide nur so besitz ergreifend, dass wir überreagieren…“, schlug Bryan vor, doch Yuriy schüttelte nur den Kopf. „Sag mal… Was will Ian eigentlich von Kai?“ Verwirrt sahen sich die Beiden an. Mit dem Ziel, Kai auf sein eigenartiges Verhalten anzusprechen, verließen sie das Wohnzimmer. - Nur um sofort mit der Lösung konfrontiert zu werden. Dieses Mal klappte Yuriy der Kiefer nach unten. Dort stand Ian, einige Stufen über Kai, die Hände neben den Halbrussen an die Wand gestützt und grinste diesen eindeutig an. Kai, mit hochrotem Kopf stammelte nur verloren irgendwelche unverständlichen Wörter vor sich hin, während Ians Nase schon beinahe seine blauen Streifen berührte. Bryan war der Erste, der sich wieder fing, nachdem ihm der Grund für Ians seltsames Verhalten nun auf einem Silbertablett serviert wurde. „PAPOV!“, donnerte er ihm entgegen und der neu eingekleidete zuckte erschrocken zusammen. Die Gelegenheit nutzte Kai auch sogleich und flüchtete, immer noch tief rot, an Yuriy und Bryan vorbei wieder ins Wohnzimmer zurück. Nun fand auch Yuriy endlich seine Stimme wieder, brachte aber nur einen Standartsatz a la Bryan heraus. „Was zur Hölle?“ Leicht sauer sah Ian zu Bryan. „Mensch Bry! Ich hätte ihn beinahe soweit gehabt!“, beschwerte er sich bei ihm. Er wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern holte die Bryan wohl bekannte Bravozeitschrift heraus. „Und wieder lag das Heftchen genau richtig! Die aggressiven Anmachtaktiken auf Seite 30 sind echt gold Wert!“ Er drückte das sowieso schon zerknitterte Heft in einer festen Umarmung. „Und bald wird Kai mir gehören!“, rief er voller Elan, bevor er die Treppen nach oben rannte. Die Beiden brauchten sich nicht mal anschauen, „Spencer!“ „Spencer!“ „Ich hätte nicht gedacht, dass DAS hinter Kais Verhalten gesteckt hat. Ich muss als Kaptain in letzter Zeit echt nachgelassen haben!“, beschuldigte Yuriy sich schließlich selbst, als sie nach gut fünf Minuten immer noch am Treppenfuß standen und auf die Stelle starrten, wo zuvor Kai von einem zwei Köpfe kleineren Jungen bedrängt wurde. Abwesend schüttelte Bryan den Kopf. „Gegen die Pubertät kommst nicht mal du an Yu!“ „Hätten wir das doch nur früher schon gemerkt! Dann wäre das alles nicht passiert!“ Plötzlich wurde es Bryan sehr eng um seinem nicht vorhandenen Kragen. „Ä-hm… Ja!“ Gott sei Dank achtete Yuriy nicht auf sein verräterisches Gestammel sondern grinste ihn nur anzüglich an. „Es wird wohl jetzt eine Weile ruhig im Haus sein!“ Den Wink sofort verstehend erwiderte Bryan das Grinsen. „Nicht mehr lange!“, antwortete er und ließ sich von Yuriy die Treppen hoch ziehen. „… Yuriy… Du sagtest doch mal, dass wir uns mit Kai im Team nicht mehr ‚Demolition BOYS’ nennen könnten!“ „… Bryan, wenn du nicht endlich ruhig bist, nennen wir uns ab sofort PowerPuffGirls!!!“ ---------------------- Ich habe es leider nicht mehr geschafft Ian mit Kais Unterwäsche auf dem Kopf durchs Haus rennen zu lassen… Verdammt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)