Die unfreiwillige Ehefrau von Pusteblume1991 (Ein verhängnisvoller Wunsch) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 – Etwas über Salim II ------------------------------------------ Kapitel 9 – Etwas über Salim II Es herrschte eine beinahe greifbare Anspannung im Raum. Sophia rutschte unruhig auf ihrem Po hin und her, während sie Salim aus ihren blauen Augen unentwegt neugierig ansah. „Es war wirklich kalt. Und es regnete dauernd.“, er machte eine kurze Pause. „Ihr wisst gar nicht, wie gut ihr es habt. Ihr beschwert euch über den Regen, dabei solltet ihr euch freuen. Hier regnet es vielleicht einmal im Jahr. Es werden Feste gefeiert, den Regen ist notwendig.“ Sophia seufzte. „Salim? Erzähl schon, warum du bei Abbé warst.“, bat sie. Es interessierte sie wirklich. „Neugieriges Ding.“, schmunzelte er. „Abbé kam vor einigen Jahren, vielleicht Zehn, in das Land meines Vaters. Er ist ein einflussreicher Mann. Und schlau, er hat erkannt des es für uns den Untergang bedeuten würde sich den fremden Eroberern zu widersetzen. Andere haben dies nicht erkannt und wurde getötet, Aber mein Vater und Abbé schlossen ein Bündnis. Und ich war das Unterfand dafür.“ Sophia zog erschrocken die Luft zwischen den Zähnen ein. „Du?“, fragte sie. Sein Vater hatte ihn weggegeben? Salim machte eine wegfegende Geste mit den Händen. „Abbé verlangte eine Geisel, damit er sicher gehen konnte, dass mein Vater aus nach seinem Weggang sein Wort halten würde.“ Sophia schüttelte den Kopf. Niemals würde sie ihr eigenes Kind hergeben. Lieber würde sie sterben. „Wie ….kann jemand sein eigenes Kind..?“ „Es war eine Ehre für mich.“, er wirkte tatsächlich etwas stolz. Etwas das sie nicht verstehen konnte. „Abbé musste schwören, das mir kein Haar gekrümmt würde, da der Vertrag zwischen ihnen sonst null und nichtig gewesen wäre. Mein Vater steht zu seinem Wort und verlangt dies auch von anderen.“ Sophia sackte in sich zusammen. Es schockierte sie was Salims Vater getan hatte. Und irgendwie schockierte es sie, das Salim das Ganze so locker sah. „Und dann? Wie lange warst du dort?“ Der Araber erhob sich leicht. „Vor einem oder auch zwei Jahren, wer weiß das schon so genau, reiste ich mit Abbé aus Friesland hierher. Ich habe mir einiges dort angeeignet. Eure Sprache zum Beispiel.“ Sophia nickte. Das eben gehörte musste sie zunächst einmal verdauen. Es war ich noch immer flau im Magen zumute, dass Salims Vater seinen eigenen Sohn hergegeben hatte. Was für ein Mensch war Sinan nur? „Wohin?“, Sophia erhob sich, als sie realisierte das sich der Araber erhob. Salims dunkle Augen musterten sie. „Wir haben Gäste, es wäre unhöflich nicht zu erscheinen.“ Das dunkle Gewand des Arabers schwang sachte mit seinen Bewegungen mit. „Ich komm mit.“, was sollte sie hier auch schon die ganze Zeit über machen? Es war so langweilig. Salim hatte die Tür fast erreicht, drehte sich aber wieder zu ihr herum. „Falsch.“, sagte er tadelnd. „Du bleibst hier. Die Gesellschaft der Ordensbrüder scheint dir nicht zu bekommen.“, er deutete auf die zersplitterte Vase. Richtig, die hatte Sophia ganz vergessen. „Zum Abendmahl lasse ich dich kommen. Und morgen bekommst du deine Überraschung.“, es ärgerte Sophia das Salim klang als würde er mit einem kleinen Kind sprechen. „Du kannst nicht verhindern dass ich mitkomme.“ Unberührt ihrer Worte öffnete er die Tür. „Leg es nicht darauf an.“, war das etwa eine Drohung gewesen? Sie schaffte es aber nicht mehr ihm hinterher zu laufen, denn nur wenig später trat Kaya schon durch die Tür und schloss sie hinter sich. Musste dieser Typ auch immer in der Nähe sein? Hatte er nichts Besseres zu tun? Verärgert blickte sie ihn an. Er reagierte jedoch nicht. Seufzend wandte sie sich um. Sie bemerkte aus dem Augenwinkel wie Kaya sich aufrichtete, von der Tür abstoß und zu ihr herüber sah, als sie sich vor der zerbrochenen Vase niederkniete. Unwillkürlich musste sie schmunzeln. Dachte er sie würde sich etwas antun? Kopfschüttelnd begann sie vorsichtig die Scherben einzusammeln. Sie würde sich wohl bei Sinan entschuldigen müssen, dass sie seine Einrichtung zerstört hatte. Andererseits, wenn sie an das dachte was Salim ihr erzählt hatte, würde sie ihn lieber in die Scherben schuppsen. Ohne Schuhe! Sie Scherben legte sie in eine leere Schüssel, damit man sie hinter entsorgen konnte. „Autsch!“, Sophia zog ihre Hand zurück, als wenn sie sich an etwas verbrannt hätte. „Fuck!“, fluchte sie. Sie hatte sich an einem der Scherben den Finger geschnitten und obwohl der Schnitt nur leicht war und mit Sicherheit keine Ader getroffen hatte blutete es wie verrückte. Hastig sah sie sich nach einem Tuch um. Einige Blutstropfen waren bereits zu Boden gefallen. Der große Schatten vor ihr, ließ sie aufsehen, da Sophia noch immer am Boden hockte. Mit gekräuselten Augenbrauen verfolgte sie, wie Kaya sich zu ihr niederkniete. In der Hand hielt er ein nasses Tuch. Wer wusste schon wo er das her hatte. Ja schon sanft und vorsichtig nahm er ihre Hand in die Seine und begann vorsichtig das Tuch auf ihre blutende Stelle zu drücken. So verharrten sie beide eine Weile in der Stellung. Kayas Haut war warm, genauso wie die von Salim es war. Ihre eigene kalte Hand dagegen kribbelte. Sie hatte schon immer kalte Hände gehabt, da konnte es draußen noch so warm sein. Durchblutungsstörungen, was sollte sie da machen? Kaya nahm das Tuch beiseite und musterte den kleinen Schnitt fachmännisch. Mit Verletzungen kannte er sich in dieser Zeit, als Krieger, sicherlich aus. Als er sicher war das es aufgehört hatte zu Bluten, erhob er sich wieder und legte das Tuch in eine Schale mit Wasser. Sophia stand ebenfalls auf. Sie atmete tief und schielte zu Kaya herüber, der schon wieder seine Position an der Tür eingenommen hatte. Unsicher ging sie auf ihn zu. „D-danke.“, brachte sie stockend auf Arabisch heraus und neigte dann leicht den Kopf. Es klang so fremd aus ihrem Mund. Kaya jedoch schien sie zu verstehen, denn er reagierte, zwar anders als sie erwartet hätte, aber er reagierte. Sie war etwas überrascht. Eigentlich hatte Sophia gedacht das er entweder gar nichts sagen würde, oder aber nur kurzNicken würde. Stattdessen hatte er Kopf und Oberkörper leicht nach vorne gebeugt. Perplex ließ sie ihn machen, obwohl er nicht so übertreiben brauchte. Sie nickte noch einmal flüchtig lächelnd als er sich wieder aufgerichtet hatte. Den restlichen Tag verbrachte sie am Fenster und langweilte sich. Was würde sie nicht jetzt alles für einen Computer geben. Oder etwas anderes womit sie sich hätte beschäftigen können. Als die Sonne langsam unterging und jemand eintrat musste sie sich nicht einmal umdrehen um zu wissen, wer da war. Saila kam jedes Mal und half ihr beim Ankleiden. Weswegen Sophia leicht zusammenzuckte als sich eine Hand auf ihre legte. Ihre zuerst erschrockene Miene wich einem Lächeln. Neugierig wurde sie aus Kinderaugen angesehen. Langsam um das Kind nicht zu verschrecken ging Sophia in die Knie. „Hallo.“, brachte sie auf Arabisch heraus und es klang nicht einmal schlecht wie sie fand. Dann zeigte sie mit einer Hand auf sich selbst. „Sophia.“, und deutete dann fragend auf das Kind, ehe sie das Ganze wiederholte. Das kleine Mädchen schien zu verstehen, denn sie hob die Hand und deutete auf ihr Gegenüber. „Sohia.“, Sophia lächelte darüber wie ihr Name ausgesprochen wurde, nickte dennoch. Das kleine Mädchen, mit den langen braunen Haaren deutete auf sich. „Nemeth.“ „Nemeth.“, wiederholte die Blonde was das Kind aufgeregt nicken ließ. Saila unterbrach die beiden, indem sie dem Kind etwas sagte das danach aufgeregt aus dem Zimmer verschwand. Wie üblich ließ sie Sailas Verwöhnprogramm über sich ergehen. Sie badete in angenehm warmen Wasser das nach Rosen roch, was sicherlich an den ganzen Rosenblättern lag. Danach wurde sie abgetrocknet und in eines dieser für Sophia immer noch seltsamen Gewänder gesteckt. Anschließend wurden ihre Haare locker hochgesteckt. Das Ergebnis sah Klasse aus, keine Frage, nur würde sie sich lieber selbst herrichten und nicht wie eine Puppe nur dabei zusehen und es über sich ergehen lassen. Kaya führte sie wieder durch die Gänge, bis zum Speisesaal eher er dann einfach verschwand. Sophia lächelte Salim kurz zu und setzte sich dann neben ihn. Zu ihrem Leidwesen waren diese Templer noch immer da und saßen ihr und Salim wieder gegenüber. Unwillkürlich glitt Sophias Blick zu Sinan, der neben Salim saß. Die Wut über das was er getan hat, kam wieder zurück. Sein eigenes Kind! Schnaubend drehte sie ihren Kopf in eine andere Richtung, als Sinan ihren Blick auffing. „Geht es Euch gut?“, Bruder Dariusz musterte sie von oben bis unten. Wahrscheinich suchte er nach einem blauen Fleck oder etwas ähnlichem. Sophia nickte. Natürlich ging es ihr gut! Salim beugte sich etwas zu ihr hinunter. „Iss.“, wobei er mit einer Hand auf die Speisen deutete. „Keinen Hunger.“, meinte sie abwehrend. „Iss!“, Sophia atmete tief durch. Dass er sie immer so herrisch ansprechen musste, wenn sie nicht sofort tat was er sagte. „Fein.“, zischte sie und ließ ein Stück Brot auf ihren Teller fallen. Das Essen verlief für Sophia unspektakulär. Die meiste Zeit über schwieg sie, die Gespräche der anderen Verstand sie eh nicht und Salim musterte sie immer wieder. Nach dem Essen, machten dann einige Männer Musik. Nichts das sie kannte oder Verstand, jedoch amüsierte es sie wie die Tänzerinnen um die Ordensbrüder herum tanzten. Diese waren durch eine Tür gekommen und wackelten nun mit den Hüften, was die Männer dazu veranlasste beschämt den Blick abzuwenden. Das war wirklich etwas wofür es sich zu bleiben lohnte. Sinan selbst war gleich von vier Frauen gleichzeitig umgeben und es schien weder ihn noch die Frauen zu stören. Das Geld was er haben musste interessierten sie wohl mehr als Sinan selbst. Salim selbst begleitete sie zurück zu ihrem Zimmer. Keine der Frauen hatte sich so an ihn ran geworfen, wie sie es bei Sinan getan hatten. Kaya selbst war nach dem Essen, bei dem sie ihn noch einmal gesehen hatte, verschwunden. In ihrem Zimmer brannten einige de Kerzen die überall verteilt worden waren. Kurz lächelte sie. Saila dachte aber auch an alles. Salim trat mit verschränkten Armen vor der Brus an das Fenster und blickte in die dunkle Nacht. „Was machen wir morgen nun?“, Sophia nahm auf dem Bett platz. Es wunderte sie immer wieder wie weich es doch war. „Überraschung.“, war alles was der Araber dazu sagte. „Du bist gemein!“, und erntete somit seine Aufmerksamkeit. „Ich bin so neugierig.“, erklärte sie dann. Er hatte ihr nicht einmal einen Hinweis gegeben was es sein könnte. Es machte sie verrückt dass er schwieg wie ein Grab. „Nur einen kleinen Hinweis.“, Salim machte ein nachdenkliches Gesicht und schüttelte dann den Kopf. „Vergiss es, ich verrate nichts. – Kaya sagte mir du hättest dich am Finger verletzt.“ Sophias Miene wechselte von flehend in missmutig. Kaya konnte anscheinend nicht schweigen wie ein Grab. „Es ist nichts.“, winkte sie ab. Es tat nicht einmal mehr weh. „Das nächste mal lässt du die Arbeit jene machen, die sie machen sollen.“ Sophia schüttelte den Kopf. „Ist doch okay. Immerhin habe ich die Vase auch kaputt gemacht. – War sie teuer?“ Salim schwieg, ehe er kurz auflachen musste und seinerseits den Kopf schüttelte. „Mein Vater stellt nichts Wertvolles in ein Zimmer in der eine Frau haust.“ „Wieso?“, fragte sie verständnislos. „Aus Gründen wie diesen.“, er deutete auf die Schale in der die Scherben lagen. „Saila wird kommen und es wegräumen.“ Sophia nickte. Diskutieren hatte mit ihm so oder so keinen Sinn, dafür war er einfach zu Dickköpfig. Eine Weile sagte niemand etwas, einzig ihre atmen konnte sie hören. „Salim?“, sie sah wieder zu dem Araber auf, der sie seinerseits betrachtete, was für sie ein stummes ´Was?´ war. „Kann ich etwas an die Luft? Nach draußen?“, es war schön dunkel und damit sicherlich nicht mehr unerträglich warm. Salim nickte nach kurzem zögern. „Komm.“ Kalte Nachtluft schlug ihr entgegen. Wie schnell sich das Wetter doch änderte hier. Verträumt sah sie in den Himmel. Helle, leuchtende Sterne funkelten am Himmel, der ein dunkles kräftiges Blau hatte. Es war wunderschön. Sie hatte noch nie so viele Sterne gesehen. „Wunderschön.“, flüsterte sie, als der Araber neben sie trat. Überrascht sah sie auf ihre Schultern und musterte das braune Ding. „Damit du nicht frierst.“, erklärte Salim. „Danke.“, sie schlang die Decke enger um sich. „Wann reisen Abbé und die anderen wieder ab?“, für diese Frage erntete sie ein Schulterzucken. „Ich hoffe so bald wie möglich.“, grinste er schief. Sophia musterte ihn von der Seite. Er war wirklich anders als alle Menschen denen sie je begegnet war. Sein Gemütszustand war so wechselhaft wie das Wetter. Auch wenn er u ihr immer freundlich war, war sie sich fast sicher das Salim auch anders konnte. Da brauchte sie nur an das Essen zurückdenken, als er sie und Abbé beim tratschen erwischt hatte. Sie mochte sich nicht vorstellen was noch passiert war oder fast passiert wäre, als sie weg war. Kopfschüttelnd, kehrte sie in die Realität zurück und unterdrückte nur mühsam ein Gähnen. „Ich gehe schlafen.“, wer wusste schon was ihr morgen bevor stehen würde. Die Überraschung, würde ihm so oder so gelingen, da sie nicht die geringste Ahnung hatte. Sie hoffte noch immer, das er ihr vielleicht doch das kämpfen beibringen würde, aber sie wusste selbst das er das nicht tun würde. Sie seufzte. Sie würde es schon irgendwann lernen, Zeit dazu schien sie hier ja genug zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)