Feegle-Plage von Salix (oder kann man sie irgendwie loswerden?) ================================================================================ Kapitel 1: Feegle-Plage ----------------------- Feegle-Plage oder kann man sie irgendwie loswerden? Disclaimer: Dream, Matthew, Mervyn, Death, Lucien, die Torwächter sowie das Traumreich gehören Neil Gaiman. Auch die Orginal-Sandman-Story gehört Neil Gaiman. Wer die Comics nicht kennt könnte gespoilert werden, da die Gesichte zeitlich nach „Erwachen“ angesiedelt ist. Alle Feegles, Jeannie, Tod und Binky, sowie die Scheibenwelt gehören Terry Pratchett. Alle Orginal-Scheibenwelt-Stories gehören Terry Pratchett. Ich verdiene kein Geld hiermit. Dies ist nur eine Fanfiction, in der ich die Feegle auf Dream und das Traumreich treffen lasse. Dream saß auf seinem imposanten Thron in seinem Schloss mit den unzähligen Zimmern. Er rieb sich mit den bleichen Hände die Schläfen. Sein Kopf war gesenkt, so dass sein weißes Haar in die schwarzen Augen, mit den Sternen darin, hing. Seit Neuestem erreichten ihn täglich Klagen seiner Geschöpfe über irgendetwas kleines irrsinnig Schnelles, welches vielstimmig schreiend eine Spur der Verwüstung hinterließ. Dream war noch neu und noch nicht ganz an seine Pflicht gewöhnt. Wenn er wüsste, worum es sich handelte, könnte er eingreifen, aber da ihm niemand sagen konnte, was da durch sein Reich fegte, konnte er auch nichts tun. Er hatte schon versucht dieses Etwas zu rufen, doch es wiedersetze sich hartnäckig jeder Aufforderung vor ihm zu erscheinen. „Aua, hör auf zu treten, du...“, jammernd segelte Matthew in den Saal. „Argh Crivens!“, ertönte es vom Rücken des Raben. „Boss...“ Matthew landete schlingernd direkt auf Dreams Knie. Nun konnte Dream das Wesen sehen, welches auf Matthew ritt. Es hatte einen Wust roter Haare, die nach allen Seiten abstanden wie die Stacheln eines explodierten Igels, war keine zehn Zentimeter groß, besaß blaue Haut und trug einen Kilt. Dream gelang es nur einen Augenblick das Wesen zu sehen, dann schrie es. „Nieder mit dem König!“ und stürzte auf ihn los. Das Letzte, was Dream sah, bevor ihm schwarz vor Augen wurde, war ein kleines, blaues Gesicht, welches sich ihm rasend schnell näherte. Draußen vor dem Traumschloss fand ein Kriegsrat statt. „Aye, Rob Daft Wullie ist hier rein.“ „Der schwarze Vogel is’ durch’s Fenster, Rob.“ „Was tun wir jetzt, Rob?“ Rob Anybody kratzte sich am Kopf. Sie mussten Daft Wullie folgen. In den Träumen war es immer besser zusammen zu bleiben. So machte es einfach mehr Spaß mit einem Tentakelmonster oder ähnlichem zu kämpfen. Oder zu saufen. Oder zu stehlen, woran sie auch immer gerade vorbei kamen. Außerdem gehörte Daft Wullie zu seinem Clan. „Stürmen.“, schlug er also vor. Ein Chor aus Jubelrufen antwortete ihm, wobei winzige Schwerter und in einem Fall eine Mausepfeife gereckt wurden. Ihr Sturm stockte beim Tor. Es war verschlossen und darüber hockten drei Torhüter. Der Wyvern, war der Einzige der drei, welcher weit genug herunter kam um die Feegle erkennen zu können. Der Pegasus und der Greif verrenkten sich fast die Hälse um die Besucher zu sehen, ohne von der Empore über dem Tor zu fallen. „Was wollt ihr vom Traumkönig?“, fragte der Wyvern. „König? Wir wollen nichts von irgendeinem König. Nieder mit dem König!“, erwiderte Rob. „Kein König! Keine Königin! Wir sind kleine-freie-Männer!“, schrieen die anderen Feegle. „Wenn das so ist, warum sollten wir euch dann einlassen?“ Der Wyvern begann den Kopf zu heben. „Attacke!“ Rob sprang auf die Schnauze des Wyverns, hielt sich an dessen Schuppen fest und donnerte ihm seinen Schädel gegen die Stirn. „Für die Freiheit! Kleine-freie-Männer! Tod oder Freiheit! Nieder mit den Königen!“ und ähnliche Kriegsschreie ausstoßend, nutzten die Feegle den Hals des bewusstlosen Drachens um nach oben zu kommen. Ehe sie noch begriffen, was geschah waren die Feegle bei den beiden anderen Torwächtern angelangt. Der Pegasus wurde von vier Feegle hochgehoben, unter jedem Huf einer, und gegen die Wand geknallt. Den Greif packten sechs Feegle am Schwanz und schleuderten ihn erst gegen den Wyvern und dann von der Brüstung. Bei der Landung wurde der Greif unter dem Wyvern begraben, da dieser in Zeitlupe von der Brüstung kippte. Kaum in ihrem Vorwärtsstürmen unterbrochen enterten die Feegle die Fensterbänke, zerschlugen eine Scheibe, um das bei ihnen äußerst beliebte Geräusch zerbrechenden Glasses zu erzeugen, setzten sie wieder zusammen und erstürmten das Traumschloss. Dream erwachte als ihn jemand sacht schüttelte. „Alles in Ordnung, Herr?“ Er blinzelte in ein mürrisches Kürbisgesicht. „Ich weiß nicht genau, Mervyn.“ „Aber ich. Nichts ist in Ordnung. Jemand hat meinen Tabak gestohlen, die Küche geplündert und das Terpentin getrunken.“ „Äh, ist dem so?“ Dream richtete sich langsam auf. Er hatte noch nie solche Kopfschmerzen gehabt. Was war ihm nur zugestoßen? Wie hatte eines der Traimgeschöpfe nur in der Lage sein können ihn umzuhauen? Er sollte doch eigentlich in der Lage jedes Traumgeschöpf zu beherrschen. Er war schließlich ihr Herr, Dream von den Ewigen, der Herr aller Träume. „Sind die Aspirin noch da?“, ließ sich Matthew von der Thronlehne vernehmen. „Aspirin? Wer schert sich denn um sowas, wenn ihm sein wohlverdienter Feierabendtabak geklaut wird?“, murrte Mervyn. „Bitte nicht so laut, ja?“, bat Dream. „Äh, Herr?“ „Dem Boss ist ein komisches, kleines, blaues Männchen zugestoßen, wie mir auch. Darum die Frage nach Aspirin.“, erklärte Matthew. „Die Tritte taten echt weh.“ „Weiß nicht, wo hier Aspirin sein könnte. Muss noch diese komplizierte Sternenkulisse fertig bekommen.“, grummelte Mervyn und zog von dannen. Dream nahm sich Aspirin und ein Glas Wasser aus dem Traum eines Alkoholikers, welcher vom schlimmesten Kater seines Lebens heimgesucht wurde. Dream brauchte nur die Tabletten zu fangen, welche der Träumer auf seinen Kater warf und das Glas Wasser vom Tisch zu nehmen. Nachdem er seine Tablette eingenommen hatte, ließ er Matthew einen Schluck Wasser, mit Aspirin versetzt,trinken. „Was war das, Matthew?“ „Keine Ahnung, Boss. Die sind mir neu.“ Ein sichtlich erschütterter Lucien trat ein. „Herr, irgendetwas verwüstet die Bibliothek. Ich habe nur etwas von B-Raum gehört und, dass der hier merkwürdig sei.“ Lucien humpelte. „Und mir hat es fast das Schienbein gebrochen. Es war jedoch zu schnell um es zu erkennen.“, fügte er leise an. Sein Frack war zerissen und seine braunen Augen blickten entschuldigend. „Oh...“ Dream blickte vom zerzausten Matthew zum zerrupften Lucien. Er stöhnte, noch wirkte das Kopfschmerzmittel nicht. Diese blauen Wesen mussten mächtig sein, wenn sie Lucien so zusetzen konnten. Der Bibliothekar hatte schon Albträume aus seiner Bibliothek geworfen oder vernichtet zu einem Zeitpunkt als es sehr schlecht ums Traumreich gestanden hatte. „Irgendwelche Vorschläge?“ „Deine Schwester wies dich mal darauf hin, dass du sie um Rat fragen solltest, wenn du Probleme hättest.“, krächzte Matthew. „Hat sie?“ „Na ja, irgendwie schon... ich meine, nicht dich, sondern...“ „Ich verstehe, was du meinst. Lucien?“ Der Bibliothekar zuckte mit den Schultern. „Herr?“, erklang es kläglich von weit unten. Dream erkannte die Stimme des Pegasus. Er lauschte angestrengt, dann stöhnte er erneut auf. „Feegle. Wir haben eine Feegle-Plage.“, murmelte er. „Eine was?“, kam es von Matthew. „Eine Nac Mac Feegle-Plage.“ Lucien setzte sich auf den Marmorboden und vergrub den Kopf in den Armen. „Was sind Feegle?“, wollte Matthew wissen. „Feen.“ „Dann soll Titania sich darum kümmern.“ „Geht nicht.“ „Warum?“ „Feegle wurden aus den Feenreich verbannt, soweit ich weiß.“ „Verbannt? Aus dem Feenreich? Echt jetzt? Wofür?“ „Stehlen, Saufen und Kämpfen.“ „Äh, aber... das tun andere Feen auch.“ „Mhm.“ „So schlimm.“ „Hmh.“ „Oh, ja. Und ihre Lieblingsbeschäftigungen sind: Stehlen, Saufen und Kämpfen.“, seufzte Lucien. „Kann man da gar nichts tun?“, wollte der Rabe wissen. „Abwarten und äh, hoffen, das am Ende noch ein Stein auf dem anderen ist.“, murmelte Dream. Nach dem, was er über die Feegle wusste, waren sie unmöglich zu beherrschen und äußerst schwer zu bändigen. Er konnte sie auch nicht einfach vernichten, wie er es zuweilen mit Träumen machte, die fehlerhaft waren, denn die Feegle waren nicht fehlerhaft. Sie entsprachen vollkommen dem, wie sie erdacht worden waren, leider... „Und deine Schwester?“ „Ich weiß nicht. Ich sollte alleine zurecht kommen, nicht?“ „Nun sie wollte, dass du dich bei Problemen an sie wendest.“ „Nun es könnte helfen... vielleicht.“ „Aber sie sind nicht tot.“, warf Lucien ein, „Leider!“ „Sie halten sich dafür und meine Schwester ist eine Frau.“ Kopfschüttelnd starrte Lucien auf die Stelle, an der sein Herr gerade noch gestanden hatte. Er verstand nicht ganz, warum es in diesem Falle bedeutend war, dass Death weiblich war. Dream erschien in seiner Galerie. Es war ein hoher dunkler Gang aus grauem Stein. Hier hingen die sechs Bilder mit den Siegeln seiner Geschwister und auch das Bild, welches für ihn stand. Er ging an Destinys Bild vorbei und zielstrebig auf das Bild mit dem silbernen Ankh zu. Dabei beachtete er die restlichen Bilder von Desire, Despair, Destruction und Delirium nicht. Dream nahm das Ankh in die Hand. „Schwester ich stehe in meiner Galerie und halte dein Siegel. Wirst du mir antworten?“ Leichter Zweifel schwang in seiner Stimme mit. Aus dem Rahmen blickte ihn kurz darauf eine junge Frau mit wirrer, schwarzer Mähne an, die ein schwarzes Trägertop trug. Um ihren Hals hing ein silbernes Ankh. Sie lächelte ihn an, wobei ihre schwarzen Augen fröhlich aufblitzten. „Hi Kleiner, spuck's aus!“ „Was soll ich ausspucken? Ich hab nichts im Mund.“ Verwirrung zeichnete sich auf seinem blassen Gesicht ab. „Erzähl mir, was Sache ist.“ Sie grinste ihn an. „Im Übrigen siehst du aus als hätte dich jemand in die Waschmaschine gestopft und den Schleudergang laufen lassen.“ „Nun... ähm,... ich habe da ein Problem.“ Dream senkte den Blick. Er wusste noch nicht so recht, wie er mit Death und seinen anderen Geschwistern umgehen sollte, immer noch nicht. „Sprich weiter. Ich bin ganz Ohr.“ „Äh... bist du nicht.“ „Ich bin nicht was?“ „Ganz Ohr... du... ähm, siehst nicht aus wie ein Ohr... entschuldige.“ „Redewendungen sind nicht so dein Ding, was? Erzähl mir einfach, was los ist.“ „Nac Mac Feegle sind los.“, gab Dream trocken zu. „Feegle, echt? Die wollte ich schon immer mal sehen.“ „Nein, sicher nicht.“ „Oh, doch ich hab noch nie einen gesehen. Sie halten sich nämlich schon für tot musst du wissen.“ „Ich weiß.“ „Und sie treiben mein Pendant in der Scheibenwelt fast in den Wahnsinn.“ „Kann ich nachvollziehen.“ „Kannst du?“ „Kann ich. Hilfst du mir sie los zu werden?“ Death kletterte durch den Rahmen. Ihr jüngerer Bruder überragte sie gerade so. „Dir ist schon bewusst, dass du sie nie ganz los wirst, weil sie technisch gesehen zu deinem Reich gehören?“ „Ja, ich will doch nur, dass sie sich wieder in ihrer Welt austoben und nicht in meinem Schloss.“ „Das kannst du nicht verhindern.“ „Wie meinst du das?“ „Sie haben die Fähigkeit durch Träume zu reisen und sie nutzen sie ziemlich häufig, also kannst du nicht verhindern, dass sie wieder dein Reich verwüsten.“ „Danke, ich hatte schon Kopfschmerzen, du machst es gerade nicht besser.“ „Kopfschmerzen?“ Schamesröte legte sich auf Dreams bleiche Wangen. „Ein Feegle hat mich ausgeknockt und meine Torwächter auch und Matthew wurde als Transportmittel benutzt.“, fasste er die Ereignisse kurz zusammen. „Na, ich werde sehen, was ich ausrichten kann. Wo sind sie jetzt?“ „In der Bibliothek. Sie suchen den B-Raum oder so.“ „Oh, vielleicht sind sie dann schon weg. Komm mit.“ Death und Dream erschienen in der Bibliothek. Von den Decken hohen Regalen waren einige Bücher herunter gerissen worden und lagen in Haufen auf dem Boden. Death stemmte die Hände in die Hüften. „Oh je, oh je, oh je. Nicht das Hände in die Hüften stemmen!“ War irgendwo aus einem Regal zu hören. Ungeduldig tappte Death mit dem Fuß auf den Boden. „Oh je, oh je, oh je, jetzt auch noch das Tappen mit dem Fuß.“, jammerte es vielstimmig etwas näher. Death räusperte sich. „Oh je, oh je oh je und erst das Räuspern.“, erklang es noch näher. „Rob Anybody Feegle!“, sagte Death streng. Dream beobachtete fasziniert, wie sich das Regalbrett direkt vor ihnen mit Feegles füllte, die einen der ihren nach vorne schoben. Auf allen Bretter dieses Regals standen nun kleine, blaue Männer, in Kilt, mit blauer Haut und wild abstehenden, leuchtend roten Haaren. „Ja, Miss?“ „Wir waren’s nich’.“ „Wir ham nur am Tabak gerochen.“ „Die Torwächter sind ganz alleine von der Brüstung gefallen.“ „Die Bücher auch.“ „Ich hab ihn nur ganz leicht mit dem Kopf angetippt. Und bin nur ein ganz bisschen auf dem Raben geflogen.“ „Daft Wullie! Sei still!“ Die Stimmen der Feegle gingen in einander über. „Ruhe!“, befahl Death. Sofort herrschte Ruhe. „Also. Rob Anybody, ich muss mit dir über etwas reden.“ „Ja, Miss.“ Rob starrte auf seine Füße. „Wenn ich Euch helfe nach Hause zu kommen, ich bin mir sicher Jeannie wartet schon längst mit dem Essen, dann werdet ihr euch von nun an den Träumen anpassen durch die ihr reist, verstanden?!“ „Kein Trinken, kein Saufen und kein Stehlen mehr?“, fragte Rob entsetzt, kaum über dem Chor jammernder Feegle zu verstehen. Death seufzte. „Ihr passt euch den Träumen an und geht diesem Schloss und meinem Bruder aus dem Weg.“ „In Ordnung, Miss.“ „Kommt.“ Sie zeichnete eine Tür in die Luft. Dream sah zu, wie sie, gefolgt von den Feegle, eine komplett schwarze Landschaft betrat. Und weil er wissen wollte, wie es weiter ging, nutzte er die Tür als Sichtfenster in die Scheibenwelt. Er sah einen Garten mit Blumen in verschiedenen Schwarztönen, vor einem schwarzen Haus, neben dem ein Stall war. Zudem bemerkte Dream einen Baum, an dem eine Schaukel befestigt war. Damit die Schaukel benutzt werden konnte, war ein Stück des Stammes ausgeschnitten worden. Im Garten stand ein Skelett in einer schwarzen Robe mit einer Sense in der Hand. Es drehte sich zu Death und den Feegle um. „OH NEIN! NICHT IHR SCHON WIEDER!“ Die Stimme, welche an zufallende Sargdeckel erinnerte, klang mehr als nur leicht entsetzt. Death hingegen lächelte es fröhlich an. „Guten Abend.“ „OH DU.“ „Ja, ich.“ „WIE KANN ICH DIR BEHILFLICH SEIN?“ „Sei so gut und bring die Feegle nach Hause.“ „OH NEIN, NEIN, ALLES BLOSS DAS NICHT!“ „Darf ich Binky benutzten?“ „ÄHM... KÖNNTEST DU DAFÜR SORGEN, DASS SIE SICH EINIGERMASSEN RUHIG VERHALTEN?“ Death grinste Tod an und beugte sich vor um dem Skelett etwas zu zuflüstern. „ABER ICH HABE KEINEN...“ Sie schob eine Flasche in die Tasche der schwarzen Robe. „So, Tod bringt euch auf Binky zurück.“ „Wir können nicht reiten, Miss.“, warf Hamish ein. „Kein Problem. Klammert euch an seiner Robe und an Binkys Schweif fest.“ Ein Stöhnen entwich Tod. Kurz drauf saß er auf seinem weißen Pferd. Er ritt so schnell er konnte, weil sich eine grölende Horde Feegle an seiner Robe, sowie Binkys Schweif festhielt und eine Whiskeyflasche kreisen ließ. Mit einem schmerzerfüllten Wiehern landete Binky vor einem alten Kaninchenbau, der sogar mit frischen Kötteln dekoriert war. Auf einem Stein davor saß Jeannie. Sie erhob sich als Tod das Pferd zügelte. Als die Feegle von ihm und Binky herabströmten, stemmte sie die Hände in die Hüften, tappte mit dem Fuß auf den Boden und räusperte sich unheilverkündend. „Was fällt euch ein einfach das Abendessen zu versäumen...“, hörte Dream noch als Death durch das Portal trat. „Also fürs Erste bist du sie los.“, stellte sie fest und schloss ihr Portal. „Und wenn sie wiederkommen?“ „Solange sie nur auf der Durchreise sind... am besten nicht beachten.“ „Und sonst?“ „Nun, du könntest sie daran erinnern, dass Jeannie mit dem Essen wartet.“ Death tätschelte Dream die Schulter und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Mach’s gut Kleiner.“ Damit war sie verschwunden. Dream blickte das Bild mit dem Ankh an. Sie hatte ihm geholfen, einstweilen, nur wie sollte er mit den Feegle umgehen, wenn sie wiederkamen? Einige Zeit später... Über dem Traumschoss tobte eine Gewitter, so wie es zu Dreams derzeitiger Stimmung passte. Er stand gerade auf dem Balkon. Seine weiße Kleidung klebte ihm am Körper, sein Haar hing ihm nass ins Gesicht und er genoss es immer neue, verzweigte Blitze zu kreieren. Matthew hockte mit zerzaustem Gefieder neben ihm auf dem Balkongeländer. Mervyn trat zögernd an sie heran. „Herr?“ „Ja, Mervyn?“ „Sie sind wieder da.“ „Und?“ „Ähm, sie leeren den Keller mit dem Traumwein...“ „Ach? Nun, Matthew bist du so lieb und...“ „Mit Verlaub, Boss. Du kannst mich mal!“ „Und wenn wir zusammen hingehen...?“ „Nur als deine moralische Unterstützung, Boss.“ Dream seufzte. Matthew flatterte auf seine Schulter, wobei er sich gut vom leuchtend weißen Gewand des Traumkönigs abhob. Dream trat einen Schritt in den Keller mit den ehemals vollen Traumweinfässern. Überall saßen oder lagen Feegle. Einige grölten irgendwelche Lieder, von denen Dream sich bemühte den Text nicht zu verstehen. Insbesondere den Text des Igelliedes versuchte er zu ignorieren. Andere prügelten sich fröhlich. „Ähem.“, machte Dream. „Jeannie wartet mit dem Essen auf euch, wenn ihr euch nicht beeilt seid ihr zu spät.“ Er musste blinzeln, als eine Meute Feegle auf ihn zu stob. Es fühlte sich an als träfe ihn eine heftigte Windböe. Er geriet ins Taumeln, stürzte und winzige Füße trampelten über ihn hinweg, während Matthew sich auf einem Fass in Sicherheit brachte. Als er keinerlei Füßchen mehr auf sich spürte, richtete er sich behutsam auf. Sein Körper tat überall weh. Vorsichtig lugte er unter das Regal, in dem die Fässer gelagert gewesen waren. Kein einziger Feegle schien mehr im Raum zu sein. Er sah zumindest keinen, nur bedeutete das bei den Feegle nicht viel. „Es scheint gewirkt zu haben.“ „Das heißt wir sind sie los, Boss?“, fragte Matthew hoffnungsvoll. „Ich fürchte, wir werden sie nie ganz los.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)