Nothing is, like what it seems von Ran34 ================================================================================ Kapitel 2: Sleeping at Work --------------------------- Joanna stand auf und schaute auf ihren Wecker. >Oh Mist! Ich habe verschlafen. Na super, warum musste ich auch ausgerechnet bei einem Staatsanwalt landen! Das ist doch Mist… Mist… Mist! Schnell anziehen und dann los, vielleicht schaffe ich es ja noch rechtzeitig. Hauptsache der heutige Arbeitstag ist nicht auch gleich wieder so lang! Naja, andererseits ist es natürlich gut, wenn ich nicht so lange zu Hause bin… ich sollte mich nicht beschweren. Los Jo, auf geht’s!< Sie hatte sich angezogen und rannte jetzt zur nächsten U-Bahnstation. Grade eben so schaffte sie es noch in die Bahn zu hechten, bevor diese ihre Türen schloss. „Ist alles in Ordnung bei Ihnen Joanna?“ „Ja, ich habe heute Morgen lediglich verschlafen und musste mich beeilen, um die U-Bahn noch zu erwischen.“ „Kommen Sie erst einmal zur Ruhe. Heute wird der Tag ruhiger ablaufen, denn Mr. Hudges ist nicht da.“ „Was haben wir denn zu tun, wenn er nicht da ist?“ „Eigentlich fast dasselbe wie immer. Die ankommenden Faxe müssen nach Dringlichkeit sortiert werden und die Post muss geöffnet und sortiert auf seinem Schreibtisch gelandet sein, wenn er heute Nachmittag vom Prozess wiederkommt. Dann natürlich Anrufe entgegennehmen, aber ansonsten haben wir nichts zu tun oder eher gesagt haben Sie nichts zu tun.“ „Was müssen Sie denn noch machen, wenn ich fragen darf?“ „Ich muss Mr. Hudges Termine planen und neue Akten für reinkommende Fälle anlegen.“ „Gut, dann mache ich mich jetzt an die Arbeit. Wollen Sie die Unterlagen noch sehen, bevor ich Sie auf den Schreibtisch vom Chef lege?“ „Ja das wäre gut.“, sofort machte Joanna sich wieder an die Arbeit. >Sie ist wirklich fleißig und alles andere als dumm! Mal sehen, wie sie sich macht, vielleicht werde ich sie noch abwerben… noch zwei Wochen, dann trete ich endlich meinen neuen Job an, wenn ich sie bis dahin in alles eingearbeitet habe. Jetzt sollte ich mir aber erst einmal die Fälle ansehen, solange sie weg ist. Nicht, dass sie noch Verdacht schöpft.< Als Samantha Joanna den Raum betreten sah, legte sie die von ihr gelesenen Akten beiseite. „Hier, ich habe die Faxe und die Post sortiert.“, sie hielt ihr einen kleinen Stapel mit Dokumenten hin. Mit strengen Augen überprüfte Samantha die Schriftstücke und ihre Sortierung: „Das haben Sie gut gemacht, allerdings gibt es einen gravierenden Fehler.“ „Oh, und der wäre?“ „Faxe, Post oder Anrufe seiner Familie haben bei Mr. Hudges höchste Priorität, dieser Fehler darf Ihnen nicht noch einmal unterlaufen!“ „Ist es nicht unverantwortlich als Staatsanwalt private Angelegenheiten über berufliche zu stellen?“ „Denken Sie wirklich so? Die Frage ist doch eher, wie verantwortungsbewusst ein Staatsanwalt, der tagtäglich mit Verbrechern zu tun hat und vor Gericht gegen sie vorgeht, ist, der so handelt? Meiner Meinung nach ist das die richtige Einstellung, denn wenn seine Familie mit in berufliche Angelegenheiten gezogen wird und in seiner Priorität nicht weit oben steht, dann kann es manchmal schon zu spät sein. Ohne intaktes Privatleben, ist auch ein Anwalt nicht intakt!“ „Von der Seite habe ich das Ganze noch gar nicht betrachtet. Haben Sie auch schon solche Erfahrungen gemacht?“ „Nein, aber man weiß nie, was kommt, deshalb hat meine Familie bei mir ebenfalls höchste Priorität. Warum fragen Sie? Haben Sie schon solche Erfahrungen gemacht?“ „So könnte man das sagen ja. Nur wissen Sie, ich lebe alleine und da mache ich mir natürlich nicht so große Sorgen um meine Familie.“ „Sie kommen nicht aus Großbritannien, oder?“ „Nein, ich komme aus Deutschland, aber mein Vater war Amerikaner.“ „Also daher das gute Englisch.“ „Ja, da hatte ich wirklich Glück, sonst hätte ich nicht hier anfangen können.“ >Meine Güte, warum erzähle ich ihr das Ganze?! Das geht sie doch gar nichts an! Ich habe bisher nie mit irgendjemandem über mein Privatleben gesprochen, egal wo ich war. Diese Frau schafft es doch tatsächlich mich aus der Reserve zu locken! Samantha sollte besser damit aufhören, wenn ihr ihr jetziges Leben lieb ist.< „Tun Sie mir den Gefallen und nehmen Sie hier die Anrufe entgegen? Ich müsste nochmal kurz in den Keller. Wenn irgendetwas sein sollte, dann rufen Sie mich auf meinem Handy an, die Nummer ist im Telefon eingespeichert. Sie können sie sich gerne raus schreiben und mich jederzeit anrufen, wenn etwas ist.“ „Ja, in Ordnung, danke. Soll ich Mr. Hudges Bescheid geben, wo Sie sind?“ „Nein, das brauchen Sie nicht, er weiß wo er mich finden kann.“, sie ging von Dannen und ließ Joanna alleine zurück. >Jetzt wird sich zeigen, wie gut sie ist. Bis jetzt hat sie fast alles mit Bravur gemeistert. Ich werde sie einfach ein paar Stunden alleine lassen, mal sehen, wie sie mit den schwierigen Richtern und Anwälten, sowie Klienten klarkommt. Man muss die Anrufer gut einschätzen können und ihre Stimmung erfassen, um angemessen mit ihnen zu sprechen. Derweil werde ich mir weiterhin die aktuellen Fälle ansehen.< >Diese Frau ist wirklich merkwürdig. Es ist mein zweiter Tag hier und sie lässt mich einfach alleine! Nicht nur das, …was macht sie unten im Keller? Sie muss doch keine Akten suchen oder einordnen. Sie hat zwar welche mitgenommen, aber die Akten sahen doch eher alt aus. Irgendetwas verbirgt sie, aber ich bin mir fast sicher, dass sie mich testen will. … Wofür braucht ein Staatsanwalt eigentlich zwei Sekretärinnen? Wirklich merkwürdig das Ganze… wo bin ich da nur wieder rein geraten?< Joanna war bereits zwei Stunden mit dem Telefon alleine, als Mr. Hudges wiederkam. „Kommen Sie zurecht, Miss Quested?“ „Ja, ich denke schon. Ich habe Ihnen ihre Post und Faxe auf den Schreibtisch gelegt.“ „Danke. Könnten Sie bitte Miss O`Donnal holen und mir einen Kaffe bringen?“ „Ja, kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“ „Oh ja, sagen Sie Miss O`Donnal bitte, dass sie direkt in mein Büro kommen soll.“, ohne ein weiteres Wort ging Mr. Hudges in sein Büro und schloss die Tür hinter sich. Als Joanna einen Blick in den Keller warf, konnte sie Samantha nicht erblicken, deshalb ging sie hinein und suchte nach ihr. Schließlich fand sie sie in einer Ecke sitzend, mit einer Akte in der Hand. Ihre Augen waren geschlossen, vermutlich schlief sie. Joanna beugte sich zu ihr herab und berührte sie sanft mit einer Hand an der Wange, auch als sie ihren Namen sagte, erwachte sie nicht. Sie konnte ihren Blick nicht von ihr wenden und nahm ihr ihre Brille ab. >Wow, sie ist wirklich hübsch! Vielleicht sollte sie ihr Gesicht nicht hinter einer solch strengen Brille verstecken. Ihre dunklen Augen passen aber irgendwie gar nicht zu ihren haselnussbraunen Haaren. Wenn sie ihre Haare nicht immer so streng hochstecken würde, dann würde sie bestimmt heiß aussehen… was denke ich da?! Ich darf sie nicht zu nahe an mich heranlassen!< Sie setzte ihr die Brille wieder auf und rüttelte sanft an ihren Schultern. Sie riss vor Schreck die Augen auf und stand hastig auf. „Entschuldigung, haben Sie mich gesucht? Gibt es ein Problem?“ „Nein, beruhigen Sie sich. Der Chef wollte mit Ihnen reden und ich gehe jetzt gleich und hole ihm einen Kaffee.“, sie blickte sie sanft durch ihre blauen Augen an. „Danke. Ich weiß auch nicht, was plötzlich in mich gefahren ist. Ich bin noch nie auf der Arbeit eingeschlafen!“, ein wenig verwirrt ging Samantha ins Büro ihres Chefs. „Setzten Sie sich.“, sie tat wie geheißen, „Es geht um Ihren Job.“ „Stimmt etwas nicht?“ „Ganz im Gegenteil. Ich denke, dass Sie hervorragende Leistungen erzielt haben und schon bald soweit sind, ihren neuen Job anzutreten. Ich denke, dass wir Sie in zwei Wochen zur Feier schicken können, wenn Sie verstehen was ich meine.“ „Ja, Sir. Ich danke Ihnen.“, sie machte Anstalten aufzustehen, doch ihr Chef hielt ihre Hand fest. „Danken Sie nicht mir, sondern sich selbst, Sam.“ >Was ist da bloß los?! Ich meine seit wann nennt ein Chef seine Sekretärin beim Vornamen oder viel eher noch bei ihrem Spitznamen? Ich sollte mich wirklich mal näher mit Samantha unterhalten… irgendetwas stimmt mit ihr nicht… warum interessiert mich das überhaupt? Ich habe genug eigene Probleme, aber auf der anderen Seite bin ich neugierig geworden… halt, Stopp! Deine Neugierde hat dich schon einmal in Teufels Küche gebracht, aber andererseits, was habe ich zu verlieren?< Da heute nicht sonderlich viel los war, konnten Samantha und Joanna früher gehen. „Haben Sie vielleicht heute Zeit?“, fragte Joanna vorsichtig. „Wofür?“ „Ich dachte, vielleicht könnten wir ja etwas zusammen essen oder trinken gehen und uns ein wenig besser kennenlernen?“ „Warum nicht?“, sie schenkte ihr ein wunderschönes Lächeln. >Ich habe nie etwas dagegen mit einer schönen Frau essen zu gehen! Vielleicht ist es ja ganz gut, wenn wir uns näher kennenlernen und uns gut verstehen… Nach dem heutigen Tag, würde ich sie wirklich gerne abwerben, da ist mir ein gutes Verhältnis nur hilfreich! Vielleicht entwickelt sich da ja auch noch ein bisschen mehr…< ------------------------------------------------------------------------------------- So, wie versprochen hier das nächste Kapitel! >.< Ich hoffe es gefällt euch und ihr habt weiter Spaß am rätseln!^^ ------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)