Der Vollmondfluch von Gisi ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Der Tag zog sich erbarmungslos in die Länge. Der Himmel hatte den ganzen Tag keine Wolke gezeigt, als wollte er der schlechten Stimmung am Hofe trotzen, hatte er den schönsten Sonnenschein gezeigt, der nun langsam in einem wunderschönen Sonnenuntergang enden wollte. Der junge Mann hatte keinen einzigen Blick, für dieses schöne Schauspiel über. In seinen Gedanken war er längst in der Dunkelheit der Nacht verschwunden. Er warf einen letzten Blick zu den Kammern in denen er Antoinette vermutete und hoffte, dass seine Vermutung auch stimmen mochte. Wenn ihn sein Gespür jedoch nicht täuschte und das tat es selten, dann würde in dieser Nacht etwas geschehen was er sehr bereuen würde. Und für diesen Gedanken hasste er sich jetzt schon, weil er nicht wusste wie er es verhindern sollte. Was auch immer geschehen wollte. Langsam entfernte er sich vom Schloss. Viel langsamer als sonst machten seine Beine den Gang zum Ort der Verwandlung. Er bereute längst, dass er Antoinette erzählt hatte, wo dieser Ort war, denn er konnte seinen Aufenthaltsort nicht ändern, falls seine Artverwandten oder wie er sie auch nennen sollte, nach ihm suchten, wussten sie wo sie ihn finden konnten und Leonard brachte nicht noch mehr unschuldige Menschen in Gefahr. Als er auf der großen Wiese ankam, versanken bereits die letzten Sonnenstrahlen am Horizont und der Mond begann seine Reise. Leonard fühlte die Verwandlung. Er erinnerte sich daran das alles vor genau einem Monat begonnen hatte. Seine Hände zuckten und sein Körper füllte sich mit Lust Gefühlen, die keineswegs der menschlichen Lust ähnelten. Er noch nicht ganz die volle Verwandlung durchschritten als er die Gestalten um sich wahrnahm. Er senkte den Kopf. „Bonjour, oder besser Bonsoir Leonard.“ „Was wollt ihr von mir?“ Der Mann der gesprochen hatte lachte. „Wir wollen uns nur erkundigen, wie es dir geht.“ „Es geht mir blendend“, antwortete Leonard. „Mach keine Witze“, zischte die Stimme zurück, „du ernährst dich ungesund. Glaubst du etwa wir bemerken nicht das du dir deine Opfer auswählst, bevor du sie tötest?“ Leonard hob den Blick und sah dem Mann ins Gesicht. Er war sehr groß. Sein Schulterlanges Haar war blond und im Nacken zusammengebunden. Sein Gesicht war eingefallen und von Narben entstellt. Er musste einmal ein sehr schöner Mann gewesen sein. Er trug ein weißes Rüschenhemd und eine dazu sehr gut harmonierende, schwarze Hose aus fein gewebtem Stoff. Er sah sehr edel aus und schien eine große Macht zu haben. „Es ist mir ziemlich egal wie ich mich ernähre und ob ihr das mit bekommt, oder nicht. Ich will nur kein Mörder von unschuldigen Menschen mehr sein und du wirst meine Meinung nicht ändern.“ Der Mann lachte und ging noch einen Schritt näher auf Leonard zu. Nun standen sie sich o dicht das der Mann Leonards Atem spüren musste. „Ich kann und du weißt das.“ Er legte seine Hand auf Leonards Schulter und drückte seine Fingernägel hinein. Leonard durchfuhr ein schriller Schmerz, doch er zeigte keine Regung. Mit der anderen Hand drehte der Mann Leonards Gesicht zu den anderen Vampiren, die hinter ihm standen. „Nun, seht ihn euch genau an. Es könnte das letzte Mal sein, das ihr sein hübsches Gesicht so seht.“ Eine junge Frau in der ersten Reihe sah Leonard traurig an und schüttelte kaum merklich den Kopf. Eine Träne rann ihr über die Wange und ihre langen rötlich- blonden Haare wehten im Wind. Eleonore, dachte Leonard und wieder stieg in ihm Wut und Trauer auf. Als würde diese Gefühle ihm Kraft verleihen riss er sich von dem Mann los. „Ich wiederhole mich nur noch einmal. Niemand von euch kann mir etwas befehlen.“ Er ging auf die junge Frau zu. „Nicht einmal, wenn diese Person mir ihre Liebe vorgegaukelt hat.“ Hass flammte in seinen Augen auf und die junge Frau fing bitterlich an zu weinen. Leonard schien das nicht zu interessieren, denn er wandte sich wieder an den Mann der ihn angrinste. Verachtung lag in Leonards Blick. „Maxime“, zwei Vampire kamen durch die Menge zu Leonard und dem Mann. „Was gibt’s“, antwortete der Mann schlecht gelaunt. „Die hier haben wir im Gebüsch gefunden. Sie hat sich versteckt, aber ich konnte sie riechen“, berichtete ein Mann mit gerötetem Gesicht. Maxime ging auf die junge Frau zu und hob ihr Gesicht an. Die Frau schien keine Angst zu verspüren. Sie zitterte nicht und zeigte auch sonst keine Regung. „Nun Mädchen? Was hast du den im Busch verloren?“ „Ich wüsste nicht, warum ich Ihnen das erzählen sollte“, fuhr sie ihn an. „Na, na. Ich an deiner Stelle würde die Pferde etwas zügeln, schließlich bestimme ich ob du lebst, oder ob du stirbst.“ „Pah. Das macht mir keine Angst.“ Leonard starrte die Frau an. Er hatte nie erwartet, dass sie so tapfer sein konnte. Er hatte sie immer für so schwach gehalten. Er hatte sich getäuscht. Maxime lachte. „Nun gut Kleines du wolltest es ja nicht anders. Eleonore?“ „J- ja Maxime?“ „Töte sie.“ „I-i…“ Eleonore zitterte am ganzen Körper aber sie ging auf die Frau zu. „Eleonore“, flüsterte Leonard, „tu es nicht.“ „Wie willst du sie daran hindern? Glaubst du etwas sie würde von der Frau lassen, weil du es möchtest.“ Maxime lachte erneut laut auf. „Sie hat nie das für dich empfunden was du für sie gefühlt hast.“ „Du…“ Leonard spürte den wachsenden Hass in seiner Brust. „Nun gut“, sagte Leonard, „dann möchte ich die Frau töten.“ Maxime zog eine Augenbraue hoch. „Nun gut. Eleonore mach ihm Platz.“ Sie verbeugte sich und als Leonard an ihr vorbei ging flüsterte sie: „Es tut mir so leid Leo, so leid.“ Unmerklich schüttelte Leonrad den Kopf und ging zu der Frau, die erst jetzt begann zu zittern. Doch nicht aus Angst sondern aus Wut, da war sich Leonard sicher. Sanft legte er seine Hand auf ihre, ohne dass die Umstehenden ihn dabei beobachten konnten sprach er zu ihr. „Antoinette. Bitte vertrau mir. Ich werde dir nichts tun, aber du musst mir vertrauen wenn du überleben willst.“ Sie musterte ihn, als wüsste sie nicht ob sie ihm wirklich vertrauen konnte. Dann nickte sie. „Na worauf wartest du noch Leonard. Oder hat dich der Mut verlassen du Großmaul?“ Maxime lachte und einige seiner Kameraden stimmten ein. „Nein“; rief Leonard, beugte sich dicht über Antoinette und packte sie. Er riss sie auf seinen Arm und sprang in die Büsche. Wie von einer Tarantel gestochen raste er, Hacken schlagend wie ein Hase, durchs Gebiet. Schon bald ließ er die Wiese hinter sich. Vor ihnen war das Schloss zu sehen hinter dem bereits die Sonne aufging. Leonard stöhnte leise auf und sackte auf die Beine. Er verwandelte sich zurück, durch das viele, schnelle Laufen war er außer Atem und keuchte. Besorgt hockte sich Antoinette neben ihn. Sie strich ihm übers Haar. „Ihr- ihr“, keuchte er, „ihr müsst verschwinden. Du und Thomas. Verlasst das Schloss und kommt nicht wieder, ehe ich dir bescheid gebe. Stell keine Fragen. Ich habe begriffen das alles meine Schuld ist und du ein gutes Recht hast mir zu misstrauen, aber bitte hör auf mich und verlass das Schloss noch heute.“ „N- nein. I- ich…“ „Keine Widerrede und jetzt geh.“ Sie senkte den Kopf. „In Ordnung, ich gehe. Thomas und ich werden noch heute das Schloss verlassen. Ich verspreche es.“ Leonard schloss die Augen und nickte. „Ich danke dir Antoinette“, flüsterte er, bevor er erschöpft zusammenbrach. Sie sah ihn besorgt an. Noch einmal streckte sie ihre Hand nach ihm aus, doch auf halbem Weg zog sie die Hand zurück und ging zum Schloss. Jetzt war sie noch verwirrter als zuvor. „Was? Warum müssen wir das Schloss verlassen?“ „Weil es sicherer ist. Bitte Thomas. Leonard hat mich darum gebeten, ich kann jetzt keine Widerrede von dir gebrauchen.“ „Und wo gehen wir hin.“ „Zu den Roziers.“ Thomas sah seine Schwester an. Ihre Augen zeigten ihm, dass sie müde, verwirrt und traurig war und er wusste das er nichts wusste. „Was ist denn nur passiert Grande Souer?“ „Bitte Thomas, ich erkläre es dir ein anderes Mal, ja?“ Er nickte, auch wenn er sich im Grunde nicht mit dieser Antwort zu Frieden geben wollte. „Ich danke dir. So und nun komm, wir müssen uns noch beim König melden und ihm erklären das wir das Schloss verlassen.“ Der König sah sie erschrocken an. „Nach nur zwei Wochen willst du das Schloss bereits wieder verlassen? Was bringt dich dazu?“ „Ich bitte Sie euer Majestät, lassen sie mich und meinen Bruder einfach gehen.“ „Nun, du und dein Bruder, ihr habt hervorragende Arbeit geleistet und ich verstehe auch nicht warum sie überhaupt wieder gehen müssen. Da ich aber ein König bin der sein Volk liebt und auch als ein solcher bekannt bin, möchte ich deinen Wunsch erfüllen und lasse dich und deinen Bruder gehen. Solltest du den Wunsch verspüren zurück zu kommen, so will ich für dich und deinen Bruder einen Platz behalten. Ich werde auf dich warten und ich werde ihre Arbeit sehr vermissen.“ „Ich danke Ihnen, euer Majestät.“ „Nun nichts zu danken. Ich wünsche euch beiden viel Glück.“ Antoinette verbeugte sich tief und verließ den Thronsaal. Der König stütze sein Kinn auf seinen Händen auf. Eine seltsame junge Frau war sie wirklich und trotzdem ihrem Vater so ähnlich. „Vater?“, der ältere Prinz kam hinter einem der schweren Fenstervorhänge hervor. „Pierre?“ „Verzeiht Vater, dass ich euer Gespräch belauscht habe. Wundert es Sie gar nicht das Antoinette schon nach so kurzer Zeit das Schloss wieder verlassen möchte und das gleich nach einer Vollmondnacht?“ Der König runzelte die Stirn. „Was willst du damit sagen mein Sohn?“, fragt er. „Nun, ich würde lediglich vermuten das Antoinette hier am Hofe auf den Mörder ihres Vater gestoßen sein muss.“ Der König sah seinen Sohn erschrocken an. „Du meinst den Vollmondmörder?“ „Oui“, Pierre nickte. „Und, hast du auch schon einen Verdacht?“ Der Prinz stand nun direkt vor seinem Vater und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Ich habe in den letzten Tagen ein Auge auf die Mägde, Knappen und Burschen gehabt. Es gab kaum Veränderungen im Benehmen Ihrer Angestellten Vater. Am meisten hat sich der Stallbursche Leonard verändert. Es schien als hätte Antoinette ihn nervös gemacht.“ Der König zog einen Augenbraue hoch, lauschte aber ohne Unterbrechung seinem Sohn. „Zudem habe ich seit längerer Zeit das Gefühl das er am Tage nach einer Vollmondnacht, stets sehr erschöpft ist. Auch schweift er in letzter Zeit sehr viel in seine Gedankenwelt ab und vernachlässigt seine Arbeit. Kurz um er benimmt sich sehr verdächtig.“ „Und, was wirst du unternehmen, mein Sohn.“ „Im Augenblick sind mir die Hände gebunden, ich kann niemanden anklagen, ohne Beweise, aber ich werde Beweise finden. Verlassen Sie sich darauf Vater.“ Mit diesen Worten verließ der Prinz ebenfalls den Thronsaal. Welches Verlangen trieb den Königssohn, dachte der König, warum war es ihm so wichtig den Vollmondmörder zu finden? Weil er ein guter Thronerbe sein wollte? Oder hatte es persönliche Gründe? Der König ahnte was in seinem Sohn vorging. Leonard rieb sich die Schläfe. Er hatte Kopfschmerzen. Die Nacht war anstrengender gewesen als er erwartet hatte. „Leonard?“ Er zuckte zusammen. „Es- es tut mir alles so wahnsinnig leid. Das was Maxime gesagt hat- das das ist alles…“ „Das ist was? Gelogen? Eleonore, warum sollte ich dir überhaupt noch glauben?“ Sie ging auf ihn zu. „Ich bitte dich einfach. Du musst verstehen das sie- die haben ihre Regeln um andere unter Druck zu setzten, das- es war schrecklich.“ „Na ja, glaubst du für mich war es nicht schrecklich. Es ist nicht schön wenn man nur benutzt und belogen wird.“ „Leo“, wimmerte sie. „Sei bloß still. Am besten gehst du, ich will sowieso lieber alleine sein.“ Sie sah ihn traurig an. Sie hatte mit Abweisung gerechnet, aber sie hatte nicht erwartet, dass es sie so hart treffen würde. Warum konnte Leonard sie nicht verstehen? Warum musste er alles so kompliziert machen? Warum? Antoinette saß auf dem Pferd wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Sie war noch nie zuvor geritten. „Du darfst deine Angst nicht zeigen. Am besten solltest du gar keine Angst haben“, erklärte Thomas ihr. Seit dem sie losgeritten waren hatte er das Tier beruhigt und seiner Schwester Mut zu gesprochen. „Das ist ja alles schön und gut“, Antoinettes Hände verkrampften sich schmerzhaft um die Zügel. Thomas kicherte, es sah zu komisch aus, wie seine Schwester versuchte im Sattel zu bleiben. Antoinette hatte sich lange gegen die Idee zu reiten ausgesprochen, bis die Argumente, das Reiten um einiges schneller gehen würde und das ihr nichts passieren würde, weil Thomas das Pferd ja beruhigen kann, zu erdrückend wurde. „Gut, dass du mit Tieren so gut kannst, Thomas. Ohne dich wäre ich längst hier oben gestorben.“ Durch das Reiten brauchten Antoinette und Thomas nur die Hälfte der Zeit und waren gegen Abend bei den Roziers. Antoinette klopfte an die Tür. Madam Rozier öffnete und strahlte glücklich, als sie die Besucher sah, sie dort vor ihrer Haustür standen. „Bonjour Madam.“ „Bonjour Antoinette. Thomas. Was macht ihr denn hier?“ „Ich hoffe sehr wir stören nicht.“ „Non, non. Ihr würdet nie stören. Kommt dich herein und erzählt mir was euch her führt.“ Antoinette und Thomas nahmen die Einladung freudig an und ließen sich auf den Küchenstühlen nieder. „Nun?“ „Ah. Monsieur hatte uns angeboten hier bei Ihnen zu bleiben und zu wohnen.“ Madam lächelte. „Ja, stimmt. Er war sehr traurig, dass ihr ins Schloss gezogen seid. Die ganze Stadt sprach davon. Und nun wollt ihr hier bleiben? Was ist denn aus dem Schloss geworden?“ „Ja wir waren im Schloss, aber ein guter Freund sagte uns wir sollten besser nicht im Schloss bleiben, es sei zu gefährlich für uns.“ Madam zog die Augenbrauen hoch. „Nun“, sagte sie, „da haben wir aber Glück gehabt. Ich freue mich sehr das ihr euch letztendlich doch für uns entschieden habt.“ Thomas stand auf seinem Stuhl und griff nach einer Holzkiste die auf dem Schrank stand. Er wusste wo er sein Holzfiguren zum spielen fand, die Monsieur Rozier extra für ihn geschnitzt hatte.“ „Er freut sich sehr hier zu sein“, sagte Madam Rozier und Antoinette pflichtete ihr bei.“ „Antoinette. Thomas. Trügen mich meine alten Augen, oder seid ihr es wirklich? Mon dieu.“ „Ah Francois. Die Kinder haben entschieden doch noch dein Angebot anzunehmen.“ Monsieur Roziers Augen begannen zu leuchten. „Wirklich? Ich freue mich sehr Antoinette.“ „Na, na Monsieur“, sagte Madam und sah ihn strafend an, doch dann lachte sie. „Heute Abend gibt es großes Festdinner.“ Die alten Leute strahlten. So glücklich hatte Antoinette sie noch nie zuvor gesehen. Thomas jedoch hatte das Zimmer verlassen. Er saß auf seinem Bett, ließ die Beine baumeln und sah aus dem Fenster. Die Äste der Bäume wogen leicht im Sommerwind hin und her. „Na petit frére?“ Antoinette setzte sich neben ihn, „bist du nun zu Frieden?“ Er sah sie an und lehnte sich an ihrer Schulter. „Bleiben wir jetzt auch hier? Oder gehen wir bald wieder woanders hin? Ohne das es dafür einen Grund gibt?“ Antoinette seufzte leise und strich ihm über die Goldlocken. „Mon Angel“, hauchte sie, „ich denke wir werden hier bleiben.“ Noch immer sah Thomas sie an. Er wusste nicht ob er ihr trauen, ob er ihr glauben konnte. In den letzten Monaten waren so viele unerklärliche Dinge geschehen, dessen Zusammenhang er nicht verstand, dass sein Vertrauen in seine Grande Souer verloren gegangen war. Leonard sah aus der Stalltür. Es regnete in Strömen und Blitze erhellten in regelmäßigen Abständen den Innenhof. An solchen Tagen dachte er, dass es wohl der mieseste Sommer war den er in den vergangenen 35 Jahren erlebt hatte. 35 Jahre. Er seufzte. Für die Menschen in seiner Umgebung war er immer noch der 21. jährige, der er schon damals vor 14 Jahren war. Wie viele Sommer musste er noch 21 sein? Noch ein Seufzer entfuhr seiner Kehle und er ließ sich auf eine große Truhe nieder. Wie oft hatte er in den letzten Tagen über sich und sein Leben nachgedacht? Und wie oft war er zu keiner richtigen Lösung für das alles gekommen? Er hatte, wie schon so oft in den vergangenen 14 Jahren, das Bedürfnis einfach aufzuhören, mit allem, vor allem aber mit seinem Leben. Doch er wusste nicht genau wie er das anstellen sollte, oder ob er überhaupt für so etwas fähig wäre. Er dachte an Antoinette und konnte nur hoffen das sie und Thomas dort wo sie jetzt auch sein mochten, in Sicherheit waren. Doch so ganz mochte er nicht einmal hoffen, denn er wusste, dass es noch nicht vorbei sein würde. Und dann, dann war da noch Eleonore. Was hatte sie gewollt? Wollte sie sich wirklich für alles entschuldigen? War es wirklich alles Maxmies Schule gewesen? Ihm schwirrte der Kopf. Und zu allem Überfluss ignorierte Baptiste ihn auch noch. Er hatte den Streit nicht vergessen. Leonard tat sein Verhalten leid und er wollte sich entschuldigen, doch Baptiste hatte ihn nicht ausreden lassen. Dabei hatte er ihn niemals kränken wollen. Leonard war schließlich auf ganz andere Menschen wütend gewesen. Langsam hatte er das Gefühl das ihm die Zügel seines Lebens entglitten und er mehr und mehr zu einer von Maximes Marionetten wurde. Er fürchtete sich vor dem was noch auf ihn zu kommen mochte. „Leonard?“ Maxime stand in der Stalltür. „Du? Was willst du hier?“ „Ich wollte dich warnen. Ich bin noch nicht fertig mit dir und ich will noch einmal die Chance bekommen mich um dich zu kümmern um diese Angelegenheit endgültig aus der Welt zu schaffen, aber dafür musst du wohl oder übel die nächste Vollmondnacht noch überleben.“ Leonard verstand nicht was der Blonde von ihm wollte. „Die Alte ist wieder auf Streifzug und du weißt, dass sie hinter dir her ist. Ich warne dich lass sie nicht an dich ran, der jenige der dich tötet werde ich sein.“ „Das ist ja zu gütig vor dir. Ich nehme mal an der, der von euch beiden am stärksten ist, wird mich töten können.“ „Spar dir deine Witze. Hiermit habe ich dich gewarnt. Nutze diese Information klug, damit du bist zum letzten Kampf überlebst.“ Mit diesen Worten verschwand Maxime und ließ Leonard verwirrt zurück Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)