Der Vollmondfluch von Gisi ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Antoinette schruppte den Bode der königlichen Gemächer, als die Tür sich öffnete. Die Prinzessin war in den Raum getreten. Vorsichtig, darauf bedacht nichts wieder schmutzig zu machen, setzte sie sich auf einen Stuhl und sah Antoinette eine Weile lang beim putzen zu. „Du machst gute Arbeit“, sagte sie dann, „ ich weiß nicht ob ich an deiner Stelle immer noch meiner Arbeit nach gehen könnte.“ „Warum nicht?“, fragte Antoinette, sie hatte sich aufgerichtet und wischte sich den Schweiß von der Stirn, „das man Leonard eingekerkert hat, ist für mich kein Grund nicht zu arbeiten. Die Arbeit hält mich davon ab darüber nachzudenken ob ich Ihrem Bruder noch vertrauen kann, oder ob das alles richtig verlaufen ist.“ Adeline sah Antoinette an. „Hast du keine Angst, bist du nicht Traurig darüber, dass sie Leonard aufhängen werden?“ Antoinette sah die Prinzessin nun direkt an. In ihrem Blick lag etwas ernstes, vielleicht sogar etwas kaltes, das nie zuvor in ihren Augen lag. „Niemand wird Leonard hängen, denn er hat nichts getan für das er getötet werden müsste.“ „A- also hat er nicht deinen Vater…“ „Was mit meinem Vater passiert ist liegt lange zurück und ich gebe Leonard nicht die Schuld daran.“ „Ich bewundere dich Antoinette“, sagte Adeline, „du hast so einen starken Glauben und den Mut dich im Notfall sogar gegen den König zu stellen und das alles für einen Mann den du knapp ein halbes Jahr kennst und fast nichts über ihn weißt.“ „Es ist nicht nur für Leonard. Es ist für mein Leben und für die Zukunft meines Bruders. Ich bin für ihn verantwortlich seid einigen Jahren und ich möchte das er sicher und gut aufwachsen kann, dafür muss ich eine Grundlage schaffen in der es auch mir gut geht.“ Zu viel Schlechtes war geschehen. Zu oft hatte Antoinette in den letzten Jahren ihre Schwäche gezeigt, nun wollte sie Stärke zeigen und nicht mehr weinen. Sie wollte wie eine Mutter für Thomas sein und ihm einen schönen Weg in die Zukunft bereiten.“ „Hm“, machte die Prinzessin, „aber wenn ihr für immer am Hofe bleibt dann bekommt Thomas doch einen guten Weg in die Zukunft.“ „Sie haben mir nicht zu gehört“, sagte Antoinette, „ich sagte für die Grundlage muss es mir gut gehen. Sollte man wieder meines Denkens Leonard doch umbringen könnte ich hier nicht bleiben, denn zu viel würde mich an die schlimmen Zeiten erinnern. Also ist es für die Grundlage zu Thomas guter Zukunft wichtig ob Leonard leben oder sterben wird.“ Antoinette war ganz dicht an die Prinzessin heran getreten. „Sie, die Sie ihr ganzes Leben noch vor sich haben und immer behütet aufwachsen werden, Sie können nicht begreifen was ich meine, Sie können nicht einmal begreifen was ich durchgemacht habe und wie ich mich fühle. Demnach können Sie mich nicht beneiden. Mich beneiden, das klingt in meinen Ohren grausam, vor allem aus Ihrem Mund. So und wenn Sie nichts dagegen haben, dann würde ich jetzt gerne in meine Kammer zurück kehren und mich ein wenig ausruhen.“ Die Prinzessin nickte nur. Noch nie hatte eine Magd so mit ihr geredet, noch nie hatte sie so sehr die Gefühle einer Bediensteten versucht zu verstehen und zu akzeptieren. Als Antoinette ihre Gemächer betrat sah sie Thomas auf ihrem Bett liegen. Sie sah ihn kurz an, dann setzte sie sich neben ihn. Sie strich ihm über den Kopf. „Mein Kleiner, Großer“, flüsterte sie. Sie wusste nicht wie lange sie als die seltsamen Geschehnisse noch ertragen würde und hoffte inständig das Thomas nicht so viel Leid ertragen musste wie sie. „A- Antoinette?“ Der Goldkopf rieb sich verschlafen die Augen. „Thomas, nah hast du etwas Ruhe gefunden?“ Sie tätschelte ihn und er nickte. „Ich- ich war bei Leonard“, sagte er müde, „er hat mir gesagt das du dir keine Sorgen machen musst, er wird nicht gehängt, hat er gesagt.“ „Du warst in den Kerkern? Hat dich auch keiner gesehen? Mensch Thomas, pass bitte auf was du tust.“ „Niemand hat mich gesehen“, sagte er. „Warum hast du das gemacht. Ach was soll ich nur mit dir machen.“ Thomas sah auf seine Hände. Er wollte nicht, dass seine Schwester sich auch noch wegen ihm Sorgen machte. „Ach komm her“, Antoinette zog ihren Bruder in ihre Arme und drückt ihn ganz fest an sich, „ich weiß, dass du es doch nur gut gemeint hast.“ „Ich- ich wollte doch nur wissen wer diese Frau war.“ Antoinette sah ihn an. „Warum wolltest du das denn wissen“; fragte sie ihn verwirrt. „Na ja, weil du… ich… ist doch egal“, Thomas lief rot an. „Oh du bist so süß“, sagte Antoinette und drückte ihn einen Kuss auf die Stirn. „Und hast du herausgefunden wer sie war?“, fügte sie fragend hinzu. „Ich glaube er hat sie geliebt“, sagte Thomas verlegen, „jedenfalls sagte er was davon das er sie wahrscheinlich geheiratet hätte, oder so? Ich weiß nicht genau was er gemeint hat.“ „Geheiratet?“, Antoinette stellte die Frage eher sich selbst als Thomas. Sie erinnerte sich daran was Leonard zu Prinz Pierre gesagt hatte, als er wieder gekommen war. Damals sagte er, er habe einer Freundin geholfen. Ob die Tote seine Freundin war? Ein bedrückendes Gefühl machte sich in ihr breit. „Antoinette?“, Thomas Frage hallte wie vom Fernen an ihr Ohr. „Grande Souer? Ist alles in Ordnung?“ Thomas sah seine Schwester besorgt an, als es an der Tür klopfte. „Madam Antoinette? Sind sie da?“, Madam Bonbon rief ihr durch die Zimmertür. „Oui Madam“, Antoinette öffnete die Tür, „ich bin hier. Was wünsche Sie.“ „Ah wunderbar. Der König meinte sie seien die Richtige um den Gefangenen ihr Mahl zu bringen.“ „Ich?“, Antoinette starrte Madam Bonbon böse an. Die Idee hatte sicherlich Prinz Pierre, doch was bezweckte er damit. Was brachte es ihm, wenn sie mit Leonard reden konnte? „Ich kann es nicht ändern“, sagte Madam Bonbon, „ich hab es mir nicht ausgedacht. Also hurtig.“ Antoinette nickte, widerwillig nahm sie das Tablett mit den Mahlzeiten entgegen. Sie stieg in die Kerker hinab und grübelte noch immer über den Sinn nach, den der Prinz darin sehen könnte, dass sie den Gefangenen das Essen brachte. „Antoinette?“, Leonards Stimme klang alles andere als begeistert, „was machst du hier?“ Antoinette sah ihn an, „ich bringe dir dein Esse, was spricht dagegen?“ „Nichts, außer das ich jetzt nichts mehr unbedacht unternehmen kann, denn der Prinz würde dir, für alles was hier unten nicht planmäßig geschieht, verdächtigen. Und das einzig weil du hier warst und uns unser Essen gebracht hast.“ „Man, und ich habe mich gefragt was er damit bezweckt hat, ich bin so dumm.“ „Mach dir keinen Kopf Antoinette, es ist sicherlich nicht deine Schuld, du hättest es ja auch schlecht verweigern können, denke ich, er stand auf und trat an die Gittertür, „ ich komme hier so oder so raus. Prinz Pierre kann mir nichts nachweisen.“ Antoinette sah ihn miss mutig an. „Ich weiß ja nicht“, sagte sie, „ ich meine du- du.“ „Ja ich weiß“, sagte er und nahm ihre Hand durch die Gitterstäbe, „lass den Kopf nicht hängen, es wird alles gut, da bin ich mir ziemlich sicher.“ „Hm“, Antoinette war nicht ganz wohl bei der Sache. Natürlich für den normalen Menschenverstand konnte Leonard nicht der Mörder ihres Vaters sein, aber war Leonard Wertvoll genug um seine wahre Identität nicht dem Prinzen Preiszugeben? Nach dem Antoinette ihre Arbeit in den Kerkern beendet hatte, bekam sie von Madam Bonbon gleich den nächsten Auftrag. „Der Prinz meinte ich solle dich bei arbeit halten. Es tut mir leid.“ Antoinette starrte auf den Eimer in ihren Händen. Sie verdrehte die Augen. Arbeit zur Ablenkung? Der Prinz hatte auch schon einmal besser Einfälle gehabt. Sie trottete in den Innenhof. Um zum Brunnen zu kommen musste sie an den Ställen vorbei. In einem von ihnen saß der jüngere Prinz und streichelte ein schwarzes Fohlen. „Euer Majestät?“, sagte Antoinette, sie war in der Stalltür stehen geblieben? „Ah Antoinette“, sagte er. „Was machen Sie hier so alleine?“ „Ich brauche einmal meine Ruhe“, er seufzte, „den ganzen Tag sitze ich in meinen Gemächern und erledige den anstrengenden Papierkram meines Bruders, aber bis jetzt hat es noch keine Früchte getragen. Leider.“ „Sie arbeiten für ihren Bruder?“, Antoinette war entsetzt, „deshalb also sieht man Sie so wenig im Innenhof oder überhaupt.“ „Nun ja, so ist das. Mein Bruder ist der Thronanwärter, ich bin nur sein Zwilling. Ein König braucht immer nur einen Thronanwärter, daher bin ich der der im Hintergrund die Fäden zieht und mein älterer Bruder ist der der das Land repräsentiert.“ „Aber wenn das so ist, halte ich Ihren Bruder nicht mehr für so gerecht, wie es immer scheint. Sie einfach alles machen zu lassen.“ „Nun das kann man sehen wie man will, aber ich halte Pierre für sehr gerecht“, der Prinz stand auf und klopfte sich das frische Heu von der Kleidung, „mein Bruder versucht stets ein gerechtes Urteil zu sprechen und wir alle wissen, das dies nicht immer so einfach ist. Doch genau das ist eine Eigenschaft die man von einem König erwartet. Antoinette sah den Prinzen musternd an. „Das mit den Eigenschaften verstehe ich ja“, gestand sie, „aber wie gerecht ist es denn, wenn man jemanden einsperrt und für ein Verbrechen verurteilt, welches er gar nicht getan haben kann?“ „Was meinst du damit?“, fragte der Prinz. Er stand direkt vor ihr und sah sie fragend an, „meinst du etwas die Verhaftung Leonards?“ Antoinette nickte stumm. „Nun, mein Bruder meinte es wäre sicher, dass Leonard der Vollmondmörder wäre. Was befähigt dich denn zur gegenteiligen Annahme?“ „Mein- mein Vater war das erste Opfer des Vollmondmörders nicht wahr?“ Der Prinz nickte, „na und?“ „Mein Vater starb vor 14 Jahren, wenn Sie jetzt einmal zurück rechnen möchten war Leonard vor 14 Jahren gerade einmal sieben. Also war er damals so alt wie mein Bruder heute. Und würde sie Thomas verdächtigen einen ausgewachsenen Mann getötet zu haben? Ich denke nicht.“ Der Prinz dachte einen Augenblick über Antoinettes Worte nach. Er nickte langsam und wiederholte dies. „Stimmt“, flüsterte er mehr zu sich als an Antoinette gerichtet, „sieben Jahre. Was hat sich Pierre denn nur dabei gedacht?“ „Sehen Sie und verstehen Sie nun, was mich zu der Annahme kommen ließ das Ihr Bruder ungerecht gehandelt hat?“ „Ja, ja ich verstehe es sehr gut und ich werde mich gleich aufmachen um mit Pierre darüber zu reden. Ich danke dir Antoinette das du mir dieses wichtige Detail genannt hast.“ Mit diesen Worten verließ der Prinz eilig den Stall und Antoinette atmete auf. Sie hätte nie gedacht das sie es schaffen würde einen der Prinzen anzulügen. Leonard war schließlich immer noch exakt der selbe wie vor 14 Jahren und sie wusste sogar ganz sicher das er der Mörder ihres Vaters war und trotzdem. Sie schüttelte sich, sie begriff nicht warum sie all das für Leonard tat. Warum schützte sie ihn immer wieder, obwohl er ihr das wichtigste in ihrem Leben genommen hat. Ihr Leben. Als Antoinette am Abend, müde und erschöpft von der vielen Arbeit, die Madam Bonbon ihr aufgetragen hatte, zurück in ihre Kammer kam, saß Thomas unter dem Fenster und spielte im letzten Licht des Tages mit seinen geschnitzten Holztieren. „Na mein Großer“, sagte sie und hockte sich neben ihn, „was spielst du denn da schönes?“ Statt auf ihre Frage zu antworten fragte Thomas nur: „Wo warst du? Du bist einfach gegangen und hast nichts gesagt.“ „Oh mein Süßer, es tut mir leid. Madam Bonbon hat mir sehr viel Arbeit gegeben da hab ich dich ganz vergessen. Es tut mir so leid.“ „Ach ist doch auch egal.“ Während des ganzen Gespräches hatte Thomas seine Schwester nicht einmal angeschaut. „Es tut mir wirklich leid, mein Kl- Großer.“ Sie küsste ihm aufs Haar, als es erneut an der Tür klopfte. Antoinette verdrehte die Augen und erhob sich. Als sie die Tür geöffnet hatte, hätte sie sie am liebsten wieder geschlossen. Der Prinz stand vor der Tür und schien mit ihr reden zu wollen. Er war der letzte den Antoinette an diesem Tag noch sehen wollte. „Euer Majestät“, seufzte sie, „was führt Sie denn hier her?“ „Ich wollte mit dir über die Dinge reden, die sie meinem Bruder erzählt haben.“ Antoinette nickte, „einen Augenblick bitte.“ Sie ging wieder ins Zimmer zurück und auf Thomas zu. „Thomas, der Prinz steht vor der Tür und würde gerne mit mir sprechen. Würdest du dich bitte schon Bett fertig machen, ich komme gleich wieder, ja?“ Thomas nickte. „Danke, ich bin gleich wieder da.“ Antoinette schloss hinter sich die Kammertür. „Also“, sagte sie, „was wollen Sie von mir?“ „Ich will wissen warum du Leonard verteidigst.“ „Ich verstehe nicht.“ „Du hast meinem Bruder erzählt vor 14 Jahren sei Leonard sieben Jahren gewesen, aber…“ „Wenn Sie nachrechnen wollen bitte, aber ich weiß das Leonard nur ein Jahr älter ist als ich und das ich bei seinem Tod erst sechs Jahre alt war.“ „Bitte lass mich aussprechen Antoinette.“ Der Prinz wirkte müde, so als hätte er schon einige Zeit über etwas Anstrengendes nachgedacht. . „Du und ich wir wissen beide das Leonard der Schuldige ist, ich verstehe nicht wie du ihn da immer noch unterstützen kannst. Ich weiß das es für Außenstehende sehr ungerecht wirken muss ihn einzusperren, aber dank der alten Madam hatte ich einen kleinen, kläglichen Grund dafür. Ich habe ihn eingesperrt weil ich dachte das du hinter meiner Entscheidung stehen würdest, doch leider habe ich mich getäuscht und daher würde ich jetzt gerne von dir wissen was ich nun tun soll?“ Antoinette sah auf ihre Füße, sie hatte nicht geahnt das sie dem Prinzen so sehr in den Rücken gefallen war und das er Leonard nur eingesperrt hatte, weil er meinte sie würde es gut finden. Antoinette war immer noch verwirrt. Leonard, der Prinz, beide versuchten stets das richtige zu tun und Antoinette? Sie war nie mit einer ihrer Entscheidungen zu Frieden, das war auch nicht gerecht. „Und wenn Sie ihn einfach frei lasen? Ich meine- ich weiß nicht warum, aber ich glaube mein Vater hätte nicht gewollt das sein zukünftiger König wegen seinem Mörder einen seltsamen Ruf bekommt.“ Der Prinz trat an sie heran. „Du meinst also es sei besser ich würde den Mörder von vielen Menschen…“ „Nein“, Antoinette schrie förmlich, „nein, er hat nur meinen Vater getötet, aber niemals mehr. Nein, Madan Rozier, sie hat mit den Morden zu tun. Da bin ich mir sicher.“ „Frau Ro- die Alte? Du kennst sie?“ „Ja, Thomas und ich haben bei ihr und ihrem Mann gewohnt. Ihr Mann war immer schon ein guter Freund meines Vaters gewesen und nach seinem Ableben hat er ein wenig auf Thomas und mich geachtet. Wann immer Thomas und ich das Schloss für längere Zeit verlassen haben waren wir bei ihnen. Bis vor knapp einem Monat habe ich nicht gewusst wie bösartig Madam Rozier war, aber jetzt bin ich mir sicher das sie mit den Vollmondmorden zusammen hängt und wäre Leonard nicht gewesen, dann wäre auch ich eines ihrer Opfer geworden.“ Der Prinz sah sie verwundert an. Er erkannte das es eine Menge gab das er nicht von Antoinette wusste. Er war von ihr weg getreten und sah an ihr vorbei ins Leere. „Leonard ist zu einem wichtigen Menschen in deinem Leben geworden, auch wenn du das vielleicht nicht einsiehst, oder ich, aber ich weiß nicht ob ich ihn einfach frei lassen kann.“ „Warum nicht?“ „Weil mein Vater Fragen stellen würde, die ich nicht beantworten könnte.“ „Sind Sie wirklich so feige, das sie nicht einmal einen „Fehler“ eingestehen können? Ich bin wirklich enttäuscht von Ihnen.“ „Einen Fehler? Wenn es nach mir ginge würde ich Leonard trotz allem hinrichten lassen.“ „Damit würden Sie den Missmut des Volkes auf sich ziehen und das wissen Sie genauso gut wie ich nehme ich an. Schon Ihre Schwester fragte ob Ihre Entscheidung die richtige gewesen sei, macht Ihnen das nicht zu schaffen?“ Antoinette und der Prinz waren eine Weile durch die Flure des Schlosses gegangen. Die Dunkelheit hatte sich bereits breit gemacht und der abnehmende Mond war schwach wie schon seid langem nicht mehr und erhellte kaum den leeren Innenhof. Der Prinz blieb stehen, nun drehte er sich zu Antoinette um und sah sie abschätzend an. „Was bist du für ein Mensch?“, fragte er und Antoinette wirkte verwirrt. „Wa- was meinen Sie?“ „Im ersten Moment bist du tief getroffen, verunsichert, ängstlich und verletzlich und man möchte nur noch ein schützender, standhafter Halt für dich sein und gleich darauf bist du mutig und stark und setzt deine Meinung ein wie es dir passt. Frauen wie dich gibt es nicht sehr viele und wenn ich ehrlich bin macht mir deine Art und Weise ein wenig Angst.“ Antoinette wusste nicht ob sie lachen oder wütend werde sollte. „Aber alles in Allem bist du erstaunlich und man möchte nur noch seine Zeit mit dir verbringen, weil man in deiner Nähe das Gefühl hat das sein Leben einen Sinn bekommen hat.“ Antoinette spürte wie ihr das Blut in die Wangen schoss. So direkt war der Prinz nie geworden und sie hatte sich schon oft mit ihm unterhalten. „Ich- ich glaube ich sollte zu Thomas zurück gehen, sonst ist der Kleine nachher wieder böse auf mich, weil ich so lange weg war. Was Leonard angeht, machen Sie was Sie für richtig halten, aber sollten Sie ihn töten, werden Thomas und ich das Schloss verlassen, denn ich könnte hier nicht leben wenn er nicht mehr da ist.“ Mit diesen Worten drehte sich Antoinette um und ging zurück zu ihrer Kammer. Sie merkte wie ihre Schritte sich beschleunigten. Als sie in ihrem Zimmer angekommen war und sie die Tür geschlossen hatte, rutschte sie an ihr zu Boden. „Antoinette?“ „Ah Thomas“, sie erhob sich und rieb sich das Gesicht, „hast du schon geschlafen?“ „Nö, ich hab auf dich gewartet.“ Antoinette lächelte und nahm ihren kleinen Bruder in den Arm dann ging sie mit ihm zusammen zu Bett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)