Der Vollmondfluch von Gisi ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Die folgenden Tage verliefen ähnlich. Madam Bonbon scheuchte Antoinette auf Bitten des Prinzen hin und her und Thomas half Baptiste der scheinbar schwerer an der Verhaftung seines Freundes zu knabbern hatte, als er zugegeben hätte. Eine ganze Woche verflog so und noch immer hatte der Prinz seine Meinung nicht geändert. Drei Tage vor Neumond machte Antoinette sich auf den Prinzen noch einmal aufzusuchen. Sie wollte noch einmal darüber reden, auch wenn sie sich nicht sicher war, welchen Erflog sie erzielen würde. Vor der Tür der Gemächer des Prinzen erhob sie die zitternde Hand, noch nie zuvor war sie hierher gekommen, für diesen Bereich waren stets andere Mägde verantwortlich gewesen. Antoinette selbst hatte sich lediglich um die Gemächer der Königin und der Prinzessin kümmern müssen. Sie hatte die Tür noch nicht ganz berührt, als sie wie von selbst aufsprang und der Prinz, Antoinette beinahe umgelaufen hätte. Er hielt sie fest, bevor sie zu Boden fallen konnte. „Antoinette? Was führt dich hierher?“ Antoinette brauchte einen Augenblick, um sich zu sammeln. „Ich- ich wollte noch einmal mit Ihnen reden über- über Leonard.“ Der Prinz hatte sie losgelassen und nickte. „Gut“, sagte er, „komm rein.“ Mit zittrigen Beinen folgte Antoinette dem Prinzen in seine Gemächer. „Setzt dich doch“, bot er ihr an und zeigte auf einen Stuhl. Er selbst ließ sich auf seinem Bett nieder, da es in seinem Zimmer nur einen einzigen Stuhl gab. „Also, was möchtest du?“ Antoinette war noch immer etwas verlegen das sie einfach zum Prinzen gegangen war, aber es war ihr nun mal sehr wichtig. „Ich wollte Sie fragen, ob Sie sich das mit der Hinrichtung nun schon anders überlegt haben?“ Der Prinz schloss kurz die Augen. „Es fällt mir noch immer schwer darüber nach zu denken“; sagte er, „eigentlich habe ich längst beschlossen ihn freizulassen, dennoch…“ Er stand auf und ging auf sie zu. „Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass dir Leonard wichtiger ist als ich.“ Wieder hatte der Prinz ihr direkt seine Gedanken mitgeteilt und wieder stieg Antoinette das Blut in die Wangen. „B- bitte bleiben Sie ernst“, stotterte Antoinette, „ich…“ „Ich bin ernst“, sagte der Prinz. Er sah wirklich nicht danach aus, als würde er Scherze machen. Sein Blick schien Antoinette zu durchdringen. „I- ich weiß nicht w- was ich davon halten soll.“ Der Prinz verdrehte die Augen. „Jetzt bist du wieder die Unschuldige und im nächsten Satz kritisierst du mein Tun wieder, ist es nicht so?“ Antoinette fühlte sich schuldig. Der Prinz rieb sich die Augen und setzte sich wieder auf sein Bett. „Ich werde Leonard unter einer Bedingung freilassen und zwar werden du und Thomas und er auch weiterhin hier am Hofe Dienste verrichten und dem König dienen.“ „Das ist keine schwere Bedingung“, antwortete Antoinette, wieder frei von jeglicher Angst, „ich hatte nie die Absicht das Schloss zu verlassen wenn Leonard überlebt.“ Sie sah den Prinzen an, der nur da saß und den Kopf schüttelte. „Es ist unglaublich“, flüsterte er, „es passiert immer und immer wieder. Ich glaube es wäre besser, wenn du jetzt gehst und mach dir keine Sorgen, ich habe nicht mehr vor Leonard zu töten.“ Antoinette erhob sich. Der Prinz war bereits zur Tür gegangen und hatte sie geöffnet. „Ich danke Ihnen“, sagte Antoinette und küsste den Prinzen auf die Wange. Dieser hielt sie daraufhin fest. Einen Augeblick flammte ein gewisses Verlangen in seinen Augen auf, doch dann ließ er sie wieder los und schloss hinter ihr seine Tür. Beinahe hätte er sich vergessen. Schon seid langem sehnte er sich danach, das sie nur für Ihren zukünftigen König Augen hätte, doch er wusste das das niemals geschehen würde. Antoinettes Arm pulsierte an der Stelle an der der Prinz sie festgehalten hatte. Was war das nur für ein Gefühl gewesen? Auf dem Weg zurück in ihre Kammer kam ihr die Prinzessin entgegen. Mit federndem Schritt hüpfte sie den Flur entlang. „Bonsoir Antoinette“, flötete sie. „Bonsoir euer Majestät“, antwortete Antoinette, „sie sehen ja glücklich aus.“ „Oh ja“, kicherte Adeline, „es ist so schön wenn man verliebt ist.“ Antoinette lächelte. Verliebt. Ja, das muss ein wunderschönes Gefühl sein, dachte sie. Sie fühlte sich als wüsste sie, wie die Prinzessin sich fühlte und doch irgendwie nicht. „Antoinette? Alles in Ordnung mit dir?“ „Hä, oh entschuldigen Sie, aber die viele Arbeit im Augenblick macht mich ziemlich fertig.“ „Und ich sagte noch, Pierre sie überarbeitet sich noch. Aber im Grunde…“ „…meint er es nur gut“, beendete Antoinette den Satz der Prinzessin, „aller Männer meinen es immer nur gut und merken nicht, dass sie einem damit wehtun können. Sie überdenken nicht was sie tun.“ Sie hatte viel mehr mit sich als mit der Prinzessin gesprochen. „Du scheinst schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht zu haben“, stellte die Prinzessin fest, „aber mach dir keinen Kopf, wenn du den Richtigen findest, dann funktioniert das schon.“ Antoinette lächelte erneut, es war seltsam, Liebesratschläge von einem Mädchen zu bekommen, dass sechs Jahre jünger war als sie selbst. „Na, so gut wie es Ihnen gerade geht, glaube ich das gerne“, sagte sie, „Bonne nuit Mademoiselle.“ „Bonne nuit Antoinette.“ Antoinette schlief mit einem Gefühl ein, das sie nicht einordnen konnte, sich aber sehr gut anfühlte. Zusammen mit ein paar anderen Mägden ging Antoinette am nächsten Morgen in die Stadt auf den Markt. Außerdem wollte sie noch einmal bei Monsieur Rozier vorbei sehen und schauen, wie es ihm ginge. Schließlich war er jetzt schon eine ganze Weile alleine in seinem Haus, seine Frau saß in den Verließen des Schlossen und das zu recht. „Hey, ich gehe noch einen Bekannten besuchen, wenn ihr möchtet könnt ihr schon vorgehen“, sagte Antoinette. Die Mägde nickten. „Ich warte auf dich“; sagte Evangeline. „Das ist nett, aber du musst nicht warten.“ „Doch ich würde gerne warten.“ Evangeline war eine Küchenmagd und sehr nett. Sie hatte Antoinette schon viel geholfen. „Wen möchtest du denn noch besuchen?“, fragte sie neugierig. „Einen Mann, der für Thomas und mich immer ein offenes Haus hatte. Ich würde gerne wissen wie es ihm geht.“ Nachdem Antoinette an der Tür geklopft hatte, dauerte es eine Weile bis ein Mann die Tür öffnete. Monsieur Rozier sah schrecklich aus. Er war bleich an Hautfarbe und hatte tiefe Augenringe. Seine Wangen waren eingefallen und er wirkte sehr müde. „Ah Antoinette, wie schön dich zu sehen.“ Ein strahlen überkam seine Augen als er die junge Frau ansah. „Monsieur“, Antoinette stütze ihn, „pardon“, sagte sie, „aber Sie sehen schrecklich aus.“ Monsieur Rozier lachte, „Ja, ja, das glaube ich gerne“, er hustete, „ich fühle mich auch so.“ Antoinette drehte sich zu Evangeline um. „Kannst du mich bei Madam Bonbon entschuldigen? Ich will hier bleiben und Monsieur zur Seite stehen.“ Evangeline nickte, „Natürlich Antoinette, sicherlich ist es besser, wenn du hier bei ihm bleibst. Hm aber was ist mit Thomas?“ „Er soll im Schloss bleiben. Baptiste wird sich gut um ihn kümmern und auch sonst sehe ich keine Probleme darin, wenn er am Hofe bleibt.“ Wieder nickte Evangeline. „Du musst das nicht tun“, keuchte Monsieur Rozier. „Doch muss ich, ich kann es nicht zu lassen, dass es Ihnen schlecht geht und Ihnen keiner hilft.“ „Du bist so ein gutes Kind“, sagte er, „dein Vater wäre so stolz auf dich, aus seiner Kleinen wurde eine richtige Frau.“ Dankbar für Antoinettes gutherziges Dasein ließ Monsieur Rozier sich ins Haus begleiten. „Legen Sie sich ins Bett und ruhen Sie sich aus. Ich mache Ihnen eine Suppe“, sagte Antoinette und verschwand in die Küche. Während sie eine klare Suppe zubereitete merkte sie, wie ihre Hände zitterten. Auch wenn sie das nicht wollte, sie hatte seit jener Nacht mit Madam Rozier, Angst vor diesem Haus. Als sie Monsieur Rozier die Suppe brachte, nahm dieser sie dankend an. Antoinette setzte sich neben den Monsieur und beobachtete ihn. Es herrschte eine Totenstille. „Was wird der König mit ihr machen?“, fragte der Monsieur plötzlich in die Stille hinein. „Wie Bitte?“, Antoinette war von der Frage überrascht worden, schien aber zu wissen wen der Monsieur meinte. „Sie wird nicht wiederkommen nicht wahr? Ich weiß es.“ Antoinette war sich sicher das der Monsieur von seiner Frau sprach. „Sie“, setzte sie an, wurde jedoch sofort von ihm unterbrochen. „Ich- ich“, stammelte er, „ich bin ihr gefolgt. Ich bin ihr bis in die Kirche gefolgt. Es war mitten in der Nacht und ich habe mich gefragt was sie wohl vor hat und dann war diese- diese junge Frau. Überall war Blut. Verstehst du Antoinette. Ich habe gesehen wie sie diese unschuldige Frau zerfetzt hat.“ Monsieur Rozier machte eine kurze Pause und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln. „Ich hätte nie gedacht, nie erwartet das sie- sie, meine Frau, dass sie so grausam sein könnte. Aber ich bin mir sicher, sie ist eines dieser Monster, die auch deinen Vater…“, wieder unterbrach er sich und löffelte seine Suppe weiter. Er wollte nicht aussprechen, was er dachte, da war sich Antoinette ganz sicher. Er schluckte. „Sie ist zum Schloss verschwunden mit ihrem Kopf. Was wir der König jetzt mit ihr machen, Antoinette? Bitte sag es mir. Ich weiß, dass du es weißt.“ Antoinette sah auf ihre Füße. „Der König, nein der Prinz. Er hat sie gefangen genommen und wird sie jetzt sicherlich zum Tode verurteilen, da sie den Mord an E- an der jungen Frau vor allen Menschen gestanden hat, sie…“ „Sie hat es verdient, ich weiß“ „Nei...“ „Doch Antoinette“, er hustete, „glaubst du etwa, ich wüsste nicht, was sie mit dir gemacht hat? Ich hätte mich von Anfang an nicht auf sie einlassen sollen. Wäre ich nur nicht so verzweifelt gewesen, dann…“ „Was meinen Sie mit verzweifelt“, hackte Antoinette neugierig nach. Der Monsieur lächelte müde. „Ich verlor meine erste Frau schon sehr früh und nahm mir vor mich nie wieder zu verlieben und so wurde ich alt. Ich gab letztendlich die Hoffnung auf, dass mich vielleicht doch noch eine haben wollte und dann traf ich sie. Dominique war eine alte Magd, die ähnlich wie du, ihr letztes Gemüse verkaufte, um zu überleben. Ich habe ihr damals sehr viel geholfen und irgendwann, irgendwann hatte ich das Gefühl, dass wir wie für einander bestimmt waren und ich habe sie gefragt ob sie mich nicht vielleicht heiraten wollen würde und sie hatte zugestimmt. Doch schon ein paar Wochen später verschwand sie des Nachts einfach. Oft roch es in ihrer Nähe sehr stark nach Blut und in einigen Augenblicken hatte ich das Gefühl, dass sie nicht die war, die ich einst gedacht hatte geheiratet zu haben.“ Müde und blass lag der Monsieur in seinem Bett. „Und ich glaube, dass es richtig ist, so wie es jetzt kommt.“ „Am besten ruhen Sie sich aus Monsieur und denken nicht mehr so viel an das alles.“ Der alte Mann nickte und schloss die Augen. Am nächsten Morgen ging Antoinette zum Fluss, um sich zu waschen. Von Weitem hörte sie die Fanfaren, die die Urteilsverkündung am Hofe ankündigten. Nun würde der Prinz jeden Augenblick verkünden, ob er sein Versprechen halten oder brechen würde. Antoinette hoffte fest, dass sie ihr Vertrauen nicht in die falsche Persongesetzt hat. Als sie das Haus betrat, lag der Monsieur noch immer müde in seinem Bett. „Ah bonjour“, keuchte er, als sie sein Zimmer betrat, „hast du eine Ahnung, was die Fanfaren zu bedeuten haben?“ „Sie künden die Urteilsverkündung an.“ „Ah. Du siehst traurig aus? Es geht um Leonard, nicht wahr? Ich habe gehört, er soll mit ihr zusammen verurteilt werden.“ Antoinette nickte stumm und stellte ein Tablett mit Frühstück neben das Bett. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der gute Junge etwas mit dem Ganzen zu tun hat.“ „Wie meinen Sie das?“, fragte Antoinette, sie wusste nicht woher Monsieur Rozier Leonard überhaupt kennen sollte. „Leonard hat kurz vor dem Tod deines Vaters bei ihm als Stallbursche angefangen. Er war sehr gut in seiner Arbeit und deine Mutter und dein Vater hatten großes vertrauen in ihn und deshalb, weil deine Eltern ihm vertrauten, deshalb vertraute ich ihm auch immer und bin der Meinung das er kein böser Mensch ist. Antoinette schluckte. Wie sich ihre Eltern doch getäuscht hatten, dachte sie und doch irgendwie nicht, schließlich hatte auch Antoinette Leonard ohne jeglichen Zweifel bis zum Ende vertraut. Sie seufzte und hoffte inständig der Prinz würde sein Wort halten. „Mach dir keine Sorgen Kleines“, tröstete Monsieur Rozier, „es wird alles gut gehen.“ Der Monsieur nahm einen Bissen von seinem Frühstück und nickte. „Ich bin wirklich froh, dass du hier bist“, sagte er, „dein Essen ist großartig.“ Antoinette lächelte, sie war froh, dass es dem Monsieur besser scheinbar besser ging. Der Prinz sah auf die Menschen, die sich im Innenhof versammelt hatten. Es waren viele die das Urteil nicht abwarten konnte und sichtlich auf bessere Zeiten hofften. Noch immer war er sich nicht sicher ob es gut wäre das Versprechen, welches er Antoinette gab, zu halten. Wenn er es nicht täte, hätte er Leonard, der ihm seid langem ein Dorn im Auge war, endlich nicht zur Last, doch im Gegenzug dazu würde er Antoinette vollends verlieren. Er seufzte, dann räusperte er sich und erhob die Stimme, woraufhin die Umstehenden schwiegen. „Nun. Im Namen des Königs und im Sinne des Volkes, werde ich, Prinz Pierre, den hier von mir verurteilten Stallburschen Leonard, Sohn eines verschollenen Schmiedes als Verdächtigen im Fall der Vollmondmorde freisprechen. Hiermit lasse ich die Anklage gegen ihn fallen.“ Worte der Verwunderung und der Freude hallten durch den Innenhof. Der Prinz hob die Hand um erneutes Schweigen zu erbitten. „Ruhe bitte“, sagte er, „Weiterhin wird die ebenfalls im Fall der Vollmondmorde verurteilte alte Magd Madam Rozier wegen Massenmordes an unschuldigen Menschen, Hexerei und dem offensichtlichen Mord an Mademoiselle Eleonore zum Tode durch den Strang verurteilt.“ Diesmal ging hasserfülltes Raunen durch die Menge der Versammelten. Leonard und Madam Rozier starrten den Prinzen ungläubig an. Auch wenn Leonard Antoinette immer wieder beschwichtigt hatte, hatte er selbst nie daran geglaubt zu leben, schließlich war er schuldig gewesen. Ebenso starrte Madam Rozier, sie wusste, dass sie sterben musste, aber sie hatte gehofft wenigstens Leonard mitzunehmen um Maxime die Rache zu schenken, die er verdient hatte. Denn ohne Zweifel hätte es Maxime das Herz zerbrochen wenn Leonard wegen ihr gestorben wäre. Eleonore, Antoinette und die vielen weiteren hilflosen Mädchen die sie sammelte und zu verfluchten machte, waren nur Unschuldige Marionetten in ihrem finsteren Spiel gewesen. Sie wollte immer nur Leonard und als sie ihn endlich fand musste er so ein Dickkopf sein, wie sein Vater es war. Maxime hatte sich ihr niemals unterworfen. Ganz gleich wie lange sie ihn geliebt und später gehasst hatte. Er war immer der stärkere gewesen, bis sie herausfand, dass er einen Sohn hatte. Leonard, der seinen wahren Vater bis heute nicht kannte hatte sich ihr ebenfalls niemals wirklich unterworfen, denn er hatte ein Herz bis zum Ende hatte er geliebt. Wütend zerrte Madam Rozier an ihren Fesseln um sich zu befreien, doch die Fesseln hielten ihr stand. Widerwillig fügte sie sich ihrem Schicksal und verfluchte mit ihrem letzten Atemzug all jene die sich ihrem langen Leben jemals getroffen hatte. Egal ob sie sie einst liebte oder ewig gehasst hatte. Es dauerte eine ganze Weile bis Leonard mit allen Sinnen erfasst hatte das er nicht sterben würde, jedenfalls nicht an diesem Tag. Er war frei, ihm wurden scheinbar seinen schrecklichen Sünden verziehen. Nach der Hinrichtung von Madam Rozier, als sich die Menge aufgelöst hatte, ging Leonard zum Prinzen. „Euer Majestät“, sagte er, „ich- ich danke Ihnen. Der Prinz winkte ab, „ich bin es nicht, dem du danken musst. Dein Dank gebührt jener Magd die auf mich einredete, dich trotz deiner enormen Schuld, frei zu sprechen.“ Leonard wusste Augenblicklich wem sein Dank gelten sollte und sah sich um, doch von Antoinette fehlte jede Spur. „Sie ist nicht hier und war nicht hier“, sagte der Prinz, der Leonards suchenden Blicke gesehen hatte. „Was? Warum? Wo ist sie denn?“ Der Prinz drehte ihm ohne eine Antwort dem Rücken zu und verließ den Innenhof. Thomas lief auf Leonard zu und rannte ihm in die Arme. „Oh, hey. Thomas“, freute Leonard sich, „du musst mich ja nicht gleich umrennen.“ Er hob den Kleinen auf seinen Arm. Thomas strahlte: „Du bist wirklich frei. Antoinette wird sich freuen, wenn sie das erfährt.“ Leonard ließ ihn wieder runter und strich ihm durch die Goldlocken. „Wo ist denn deine Schwester“, erkundigte er sich. „Ach die ist bei Monsieur Rozier. Er ist nämlich krank und darum kümmert sich Antoinette um ihn.“ Leonard dachte einen kurzen Augenblick nach, dann fuhr er Thomas noch einmal durch Haar. „Danke Thomas“, sagte er und lief zu den Ställen. Im Stall sattelte er Coeur Sauvage und ritt mit ihr Richtung Stadt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)