Wunschschloss von Lily_Toyama (SpeedwichtelOS -Sammlung für den Harry Potter Wichtelzirkel) ================================================================================ Kapitel 1: [RG] Lilien für Lily ------------------------------- Durch die Liebe bekommmen unsere Augen ein Strahlen, unser Antlitz ein Leuchten, unsere Bewegungen eine Leichtigkeit und unser Lachen einen erfüllten Klang. Achim Schmidtmann Erstaunt hob Lily auf die Blumen auf, sah auf die Karte, die ihren Namen trug. Lilien. Fast zärtlich hob sie die Blumen hoch, strich über die Blüten und roch den intensiven Geruch. James. Er mühte sich ab, kämpfte und berührte ihr Herz – langsam. Die Mädchen ihres Schlafsaals kicherten, als sie die Blumen sahen und wirkten so wie zwölf oder dreizehn und nicht wie erwachsene junge Frauen. „Das war sicher James.“ „Er ist so süß.“ „Geh doch mit ihm aus.“ „Jeder kann sehen, wie gern er dich hat.“ Lily zuckte nur mit den Schultern. „Mal sehen.“ Doch als sie nochmals an den Blumen roch, lächelte sie – verliebt. „Lilien?“ fragte Ann-Kathrin verwundert, als Lily ihr von den Blumen erzählte. „Dann sind sie sicher nicht von James.“ „Wie kommst du denn darauf?“ Lilys Stimme klang verwundert, enttäuscht. „Weil einer Lily Lilien zu schenken einfallslos ist.“ Lily musste ihr Recht geben. James Art zu flirten war charmant, draufgängerisch, selbstbewusst und manchmal schamlos, aber niemals langweilig. „Er würde ihr ein Meer aus Gänseblümchen schenken, einen bunten Strauß mit allen Rosenfarben, die es gibt.“ Ann-Kathrin dreht sich im Kreis und lachte. „Eine Blume, die du noch nie in deinem Leben gesehen hast. Das ist James.“ Lily lächelte über Ann-Kathrin, ihren Enthusiasmus und James. „Aber von wem sind dann die Blumen?“ Ann-Kathrin hatte mit ihrem Herumwirbeln gestoppt um Lily ernst anzusehen. Die zuckte mit den Schultern und fing an ihrer Unterlippe an zu kauen. Ein Zeichen, dass sie angestrengt nachdachte. Namen und Gesichter kamen ihr in den Sinn, doch keinem von ihnen traute sie zu, ihr Blumen zu schicken. „Und wenn sie doch von James sind?“ Hoffnung. Aber auch jetzt Verwundern über die Blumenwahl. Ann-Kathrin schüttelte den Kopf. „Niemals, dann sind sie eher von Sirius, der schenkt manchmal seinen Freundinnen fantasielose Blumen.“ Lily lachte spöttisch. „Warum sollte ich von Black Blumen bekommen?“ „Remus?“ „Ann, jetzt wird es lächerlich.“ „Peter, dann hätten wir die Einzigen in Hogwarts, die James nicht umbringen würde.“ Jetzt lachte Lily richtig, alle drei Namen klangen so falsch, wenn es darum ging, wer ihr Blumen geschenkt hatte. „Slughorn. Er vergöttert dich.“ Lily verdrehte wortlos die Augen. „Oh, Miss Evans, das haben Sie großartig gemacht. Sie sind die beste Hexe, die ich jemals gesehen habe, und ich kenne viele begnadete Hexen. Sie werden unsere Zauberwelt revolutionieren, wie einen Zauberstab, der einen dunklen Raum erleuchtet.“ Jetzt seufzte Lily. „Du bist doch eine Klasse unter mir, woher willst du wissen, was er sagt?“ Sie brauchte ihr nicht zu sagen, dass sie Recht hatte – leider, peinlicher Weise. „Sirius Black ist der beste Menschennachmacher den ich kennen.“ konterte Ann-Kathrin. „Wie er Kesselbrand nachmacht, zum totlachen.“ Wenn Ann-Kathrin nicht Ann-Kathrin gewesen wäre, sondern ein Mädchen aus Lilys Schlafsaal, hätte sie ihr nicht geglaubt, denn die fanden alles toll, was Sirius tat – Er siehst so sexy aus, wenn er sich an der Nase kratzt. „Sirius ist nicht bei allem großartig, was er macht.“ Ann-Kathrin schien zu wissen, was sie gerade gedacht hatte. „Ich kann dir ohne zu überlegen fünf gute und fünf schlechte Charaktereigenschaften auszählen.“ „Und von Potter?“ Ann-Kathrin tat als müsste sie kurz überlegen. „Fünf gute und drei schlechte.“ „Nein.“ Lily würde nicht mit James ausgehen, egal was Ann-Kathrin sagte und tat. Ann-Kathrin seufzte und betrat, einen Schritt hinter Lily, die große Halle. „Morgen.“ sie lächelte Remus an, als sie sich ihm gegenüber setzte. Remus hob den Kopf und lächelte zurück. „Gute Morgen, ihr zwei.“ Er war der einzige Rumtreiber in der großen Halle und so setzte sich auch Lily gern zu den beiden. Remus war nett. Nicht schleimig nett und schüchtern nett. Sondern freundlich nett und vernünftig – einen Charaktereigenschaff, die ihn von seinen Freunden unterschied, fand Lily. „Lily hat Blumen bekommen.“ Remus runzelte die Stirn. „Ich wusste nicht, dass James Blumen besorgt hat.“ „Lilien.“ „Wer ist nicht bei klarem Verstand, James' Lily Blumen zu schenken? Und dann Lilien, einer Lily. Wie ideenlos.“ „Ich bin nicht James' Lily.“ brauste Lily auf. Im Inneren war sie enttäuscht, dass es wirklich nicht James gewesen war, der ihr die Blumen vor die Tür gelegt hatte. „Ich mag keine Lilien.“ Remus war klug genug nicht auf Lilys Aussage einzugehen. „Warum nicht? Sie sind doch hübsch.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich finde Lilien stinken.“ „Mein Herzblatt stinkt doch nicht.“ James war zusammen mit Sirius und Peter aufgetaucht. „Wie kannst du so etwas sagen?“ Anhand seiner Haare hätte man nicht sagen können, ob er gerade aufgestanden war oder nicht, sie standen immer in alle Himmelrichtungen ab. Sirius' Haare lagen stattdessen glatt und glänzend auf seinen Schultern – Ann-Kathrin behauptete des Öfteren, er würde länger im Bad brauchen als sie und dies läge sicher nicht an ihr. „Ich sagte nicht, dass...“ „Ich bin nicht dein Herzblatt.“ fuhr Lily dazwischen und stand auf, um mit ihm auf gleicher Augenhöhe zu sein, was aber daran scheiterte, dass Lily gut einen halben Kopf kleiner war als James. „...Lily stinkt...“ „Gehst du mit mir aus?“ „...sondern Lilien.“ „Nein Potter.“ „Die Blumen.“ „Er hört dir nicht zu.“ informierte Sirius Remus unnötigerweise. „Er ist beschäftigt.“ „Warum nicht? Komm schon, Evans, nächstes Hogsmeadwochenende.“ „Nein.“ Lily griff nach ihrer Tasche. „Vielleicht habe ich schon ein Date, Potter?“ James Blick wurde dunkel. „Mit wem?“ „Mit meinem Rosenkavalier.“ Sie wirbelte herum, um sich an einer anderen Stelle am Gryffindortisch niederzulassen. „Das waren Lilien.“ Auch Ann-Kathrin stand auf, um Lily zu folgen. Manchmal war es für sie schwer, sich für eine Seite zu entscheiden, denn sie mochte James. Aber Lily war eine ihrer besten Freundinnen. „Also ist er ein Lilienkavalier.“ „Welcher fantasielose Idiot schenkt einer Lily Lilien?“ „So was von lahm.“ stimme Sirius James zu. Ein Ton von Genervtheit kam über Lilys Lippen. Warum mussten denn alle darauf rumreiten? Nicht das Lilien ihrer Lieblingsblumen gewesen wären, aber dennoch... „Du hast deiner Cousine Narzissa Narzissen zum Geburtstag geschenkt.“, erinnerte Remus Sirius. Der zuckte nur mit den Schultern. „Die wollte ich ja aber auch nicht rumkriegen.“ „Und sie hat wirklich ein Date?“ fragte James Ann-Kathrin, als sie nach dem Quidditchtraining in Richtung Schloss liefen. „Nein.“ Ann-Kathrin schüttelte den Kopf. „Sie weiß noch nicht mal, von wem die Blumen sind.“ Wenn Lily gewusst hätte, wie viel Ann-Kathrin James schon erzählt hatte, hätte sie ihr sicher einen Fluch auf den Hals gehetzt. Doch sie wusste es nicht und Ann-Kathrin fand, die beiden wären ein schönes Paar und wollte sie zusammenbringen. „Also von mir nicht. Ich würde ihr sicher keine Lilien schenken.“ „Das habe ich auch gesagt, als sie mir davon erzählte. Du bist eindeutig einfallsreicher.“ Ann-Kathrin kickte mit dem Fuß Schnee weg, sodass er durch die Luft wirbelte. Der Nebel hatte sich teilweise verzogen, sodass man endlich wieder etwas sehen konnte, auch wenn Remus meinte, es würde bald wieder dichter werden, er spüre so etwas in seinem linken Knie. Sie hoffte nicht, denn in so einem Nebel war es schwer Quidditch zu spielen und Ann-Kathrins Traum war es, als Quidditchkapitän den Pokal für Gryffindor zu holen. „Natürlich.“ „Dann beweise es ihr doch.“ „Wir können keine drei Sätze sagen, ohne zu streiten.“ Wenn es nicht James gewesen wäre, mit dem sie hier sprach, hätte Ann-Kathrin gesagt, er klang hoffnungslos, doch James gab niemals die Hoffnung auf. „Wie soll denn da Romantik aufkommen?“ „Dann redet nicht.“ James runzelte die Stirn und dachte über ihren Vorschlag nach. „Potter, wo gehen wir hin?“ Lily war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. „Unseren Job als Schulsprecher nach gehen?“ James lächelte auf eine Art und Weise, die Lily sagte, dass er einen Plan hatte und von diesem sehr überzeugt war. „Und warum müssen wir dafür aus dem Schloss raus?“ „Das wirst du schon sehen.“ „James Potter.“ Lily blieb stehen. „Ich werde nicht weiter gehen, bis du mir sagst, wo wir hingehen.“ James seufzte und griff nach ihrer Hand. „Vertrau mir einfach mal.“ „Warum sollte ich?“ „Nur einmal. Bitte.“ Vielleicht war es dieses Gefühl, das sie hatte, der Blick in seinen Augen, dass er sie zum ersten Mal um etwas gebeten hatte oder eine Mischung von alle dem, die Lily nicken lies. „Du wirst es nicht bereuen, versprochen.“ Er zog sie weiter, seine Hand umschloss immer noch die ihre, doch Lily machte keine Anstalten das zu ändern. „Ist dir kalt?“, wollte James fürsorglich wissen, als sie durch den Schnee stampften. Lily schüttelte den Kopf. „Es geht noch, wenn wir nicht mehr lange durch diese Brühe rennen.“ Denn Remus hatte Recht behalten, der Nebel war wirklich wieder dichter geworden und Lily hatte Mühe zu erkennen, wo sie hin liefen. James nicht und so zog er sie zielstrebig in Richtung der Gewächshäuser. „Zwei Sekunden die Augen zu, bitte.“ und wieder half James' Bitte, dass Lily tat, was er wollte. Sie liefen noch drei, vier Schritte und dann blieb James stehen, sodass Lily in ihn hineinrannte. „Kannst du mich nicht vorwarnen?“, fragte sie ärgerlich und öffnete die Augen. Weitere Kritik blieb ihr im Munde stecken, als sie sah, wo sie waren. Eigentlich befanden sie sich zwischen Gewächshaus fünf und sechs, doch James hatte einen zehn Meter breiten Kreis geschaffen, in dem Gras und Wildblumen wuchsen, als wäre es Frühling und nicht mitten im Winter. „Komm.“ James zog sie in den Kreis und schlagartig wurde es warm. „Wie hast du das gemacht?“ Lily bückte sich, strich über das Gras und merkte, dass es echt war. „Zauberei?“ James lächelte wie ein kleiner Junge, der sah, dass ihn seine Überraschung gelungen war. „Gefällt es dir?“ Obwohl sie sich in der vierten Klasse, als James Annäherungsversuche begannen, geschworen hatte, nicht weich zu werden, musste sie jetzt zu geben, dass sie es doch geworden war. „Sieht toll aus.“ „Hunger?“ James schwenkte mit dem Zauberstab und ein großer Picknickkorb flog in seine Hand. Während er die Decke in der Mitte der Wiese ausbreitete und Essen und Trinken aus dem Korb holte, ging Lily auf der Wiese umher und nahm jede Blume mit ihren Sinnen auf. Sie roch den süßen Duft von Wildraps und fühlte die fast seidige Struktur von Gänseblümchen und betrachtete die leuchtenden Farben von Klatschmohn und Löwenzahn. „Ich mag Wildblumen“, riss James sie aus ihren Gedanken. „Sie erinnern mich an dich.“ Erstaunt hob Lily den Kopf. „Warum dann das?“ Langsam kam sie näher und setzte sich zu James auf die Decke. Das Machogetue, was er öfters an den Tag legte und was sie so verabscheute, schien heute nicht zu existieren. „Sie sind wild und lassen sich nicht bändigen. Sie brauchen niemanden der sie verhätschelt um groß und stark zu werden und so ein kleiner Sturm kann ihnen nichts angaben. Und dann sind sie wunderschön, auch wenn das nicht alle sehen können.“ Lily lächelte, errötete. Für einen klitzekleinen Moment trat ein überhebliches Lächeln auf seine Lippen. „Das ist doch wirklich besser als Lilien, oder?“ Doch es war so kurz, dass Lily ihn vergab. „Du bist ein Idiot, James.“ James nicht Potter. „Sagt mal Ann, müssen wir ihnen erzählen, dass wir die Lilien Lily geschenkt haben?“ Ann-Kathrin hob den Kopf und sah Remus für einen Moment an. Dann schüttelte sie den Kopf. „Man muss nicht immer alles wissen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)