Papierseele von Rockjunkie ================================================================================ Kapitel 1: Papierseele ---------------------- Der Mensch ist immer Opfer seiner Wahrheiten. - Albert Camus Papierseele Es zerriss ihn. Es zerfetzte ihn innerlich so sehr, dass er direkt mit verfolgen konnte, wie jedes Teilchen in ihm zerplatzte. Aber nicht wie kleine Seifenblasen, sondern wie Sprengkörper barsten sie auseinander, verwüsteten sein Inneres so sehr, dass er kaum noch atmen konnte. Fassungslosigkeit und purer Horror erfüllte ihn bis in die schmutzigen Fingerspitzen, wüteten durch seinen Körper und erstickten erbarmungslos alles. Einfach alles. Und die Wut, die Wut, die ihn sein ganzes Leben lang getrieben hatte, seinem Leben einen Sinn, eine Richtung, einen Auftrag gegeben hatte, tropfte von seiner Seele wie Tinte von nassem Papier. Ließ sie unbeschrieben und dennoch benutzt, verbraucht zurück, ohne Ersatz. Doch dass er keinen Grund für seine Taten mehr hatte, machte sie nicht ungeschehen. Glühend brannte sich die Erkenntnis in das Papier, entflammte es erneut, und brannte, brannte, brannte. Schmerz durchzog knisternd seinen Körper, schlängelte sich um seine Muskeln, fraß sich in seine Organe und nistete sich in sein Herz. Und auf einmal schlug es wieder, so laut und so fest, dass er dachte, es müsste jeden Moment seine Rippen zur Seite bersten. Und Leben flutete durch seine Venen, pulsierte, pochte und marterte ihn bis ins Knochenmark, als er sich all seiner Grausamkeit bewusst wurde. Seine Finger fassten ins Leere, tasteten, kratzten, krallten sich in den Staub und den Dreck, wollten irgendetwas fassen und es halten, an sich pressen und endlich zur Ruhe kommen, einfach endlich zur Ruhe kommen. Doch die zerbrechliche, gläserne Welt um ihn herum war in abertausende Scherben zersplittert und hatte sich in nichts als kohlrabenschwarze Dunkelheit aufgelöst. Und während der Brand in seiner Seele tobte ertrank er in einzelnen Gefühlsfragmenten, die sich nicht mehr zusammenfassen ließen und ihm keine Orientierung mehr boten. Die entsetzliche Fassungslosigkeit verkeilte sich mit dem grellen, beißenden Schmerz, sie rissen aneinander, kratzten, bissen, schlugen sein Inneres blutig. Bitteres Gift sickerte durch seine geschundene Haut, eiskaltes, schwarzes Feuer ergoss sich in ihm und zerfraß jeden Funken Licht. Und auf einmal schien die Stille um ihn herum zu dröhnen, triefte in seine Ohren, die Wände krachten auf ihn nieder, erdrückten seinen wunden Körper, so fest, dass er nicht mehr atmen konnte. Jeglicher Sauerstoff wurde aus seinen Lungen gepresst, flüchtete in die Atmosphäre und ließ ihn kalt und leblos zurück. Der Brand war vorüber. Das Papier seiner Seele zerfressen, zu schwarzem Staub zerfallen. - In letzter Zeit hab ich öfters gelesen, was Sasuke für ein „Arsch“ ist und wie er nur dies und jenes machen kann… sicher ist er Täter, aber für mich einfach in erster Linie Opfer, Werkzeug und Spielball von anderen. Der Grund für diese wenigen Zeilen war einfach, meinen nachempfundenen Schmerz in Worte zu fassen. Ich leide jedes Mal wie ein Hund, wenn er immer weiter ins Verderben rennt. ^^‘ Ich hoffe, es hat euch gefallen. Über einen kleinen Kommentar jeglicher Art würde ich mich sehr freuen. (: Ich bin mir zugegeben selbst relativ unsicher, hab schon sehr lange nicht mehr geschrieben. ^^‘ Vielen Dank für’s Lesen! Liebe Grüße, Rockjunkie Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)