Zwischenblut von Kouichi ================================================================================ Kapitel 3: Eine neue Familie ---------------------------- 3. Kapitel: Eine neue Familie Ungefähr zwei Wochen nachdem Lèon gegangen war, fuhr Cloud mit den anderen aus dem Heim zurück nach Berlin. In den vergangenen zwei Wochen hatte er immer wieder seine neuen Fähigkeiten erkundet und hatte festgestellt, dass sie nachts am Stärksten waren. So konnte er in der Dunkelheit alles erkennen, egal wie klein und entfernt es war. Auch jedes Geräusch konnte er hören und so war er schon so manches mal zusammen gezuckt, als jemand etwas laut gesagt hatte. So fuhr er in dem alten und klapprigen Bus. Die beiden Betreuerinnen sahen über die Menge an Teenagern hinweg und hakten alle Namen auf einer Liste ab. Sie fuhren einige Stunden und als sie die Stadtgrenze passiert hatten, wendete sich die Betreuerin Frau Nolle an die Teenager. „Da unsere Ausflug sich nun dem Ende neigt, möchte ich euch danken, dass ihr euch fast alle so gut benommen habt.“ Hier sah sie etwas giftig zu Cloud herüber, denn dieser hatte sich während des gesamten Ausflugs immer von allen Gemeinschaftsaktivitäten abgekapselt. „Da in drei Tagen das neue Schuljahr beginnt, wünsche ich euch noch in der verbleibenden Freizeit viel Spaß.“, sagte sie und setzte sich wieder. Cloud seufzte nur genervt auf. Wie er diese Frau hasste. Aber bald war er sie wieder los, denn bald würde er wieder nach Hogwarts zurückkehren. Der Bus hielt vor dem Heim, einem sehr alten Gebäude. Sie stiegen aus, nahmen ihre Taschen entgegen und gingen in das Gebäude. Cloud stieg die Treppe bis ganz nach oben in den dritten Stock und in sein Zimmer. Er ließ die Tasche am Ende seines Bettes fallen und legte sich auf sein Bett. Er grinste und fuhr mit den Fingern sein Gebiss nach. Er fuhr über seine verlängerten Eckzähne und nahm sich einen Spiegel aus der Schublade seines Nachtschrankes und sah sich seine Eckzähne an. Es klopfte an der Tür und einer der anderen Teenager steckte seinen Kopf ins Zimmer. „Hey Cloud! Kommst du essen?“,fragte der Junge. Cloud konnte es absolut nicht leiden, wenn eines der anderen Heimkinder in sein Zimmer kam und so warf er den Spiegel auf den Jungen, der schnell seinen Kopf zurückzog und so dem Spiegel entging. Der Spiegel krachte gegen die Tür und zerschellte in tausend Teile. Er stand genervt auf und ging hinüber zur Tür und sammelte die Splitter auf und stopfte sie in seinen Schulkoffer, denn er wollte den Spiegel in der Schule wieder reparieren. Danach ging er hinunter in den Speiseraum und sah dort den Jungen, der in sein Zimmer hineingelugt hatte. Cloud warf ihm einen giftigen Blick zu und ging dann zu einem Tisch weit entfernt von dem Störenfried. Er setzte sich und fing an zu essen, obwohl noch nicht alle da waren. Ihm war es egal. „Ist doch deren Pech, wenn sie nicht da sind!“,dachte sich Cloud und aß weiter. Laut knarrend öffnete sich die Tür zum Speiseraum und Frau Nolle trat mit Jemandem herein. Cloud konnte hören, dass dieser Jemand ein Mann sein musste. Er sah nicht von seinem Teller auf um den Fremden zu begrüßen, denn er wusste, dass ihn sowieso niemand nehmen würden denn mit seinen 13 Jahren war er bereits für die meisten Paare zu alt und so aß er einfach weiter. Frau Nolle führte den Fremden herum und als sie an Clouds Tisch angekommen waren, wollte sie dem Fremden Cloud vorstellen, doch Cloud reagierte nicht und widmete sich lieber seinem Nachtisch. Er ignorierte sie, denn so kam er am Besten mit ihr klar und als er auch seinen Nachtisch aufgegessen hatte, stellte er sein benutztes Geschirr zurück auf einen kleinen Karren und ging wieder hinauf zu seinem Zimmer. Dort angekommen legte er sich wieder auf sein Bett und streckte sich. Er war gerade beim Eindösen, als es wieder an der Tür klopfte. Cloud fluchte wütend, stand auf, ging zur Tür und öffnete sie. „Was ist denn jetzt schon wieder?“,blaffte er. „Komm mit!“,forderte seine Betreuerin Frau Nolle streng und Cloud trottete lustlos hinter ihr her. Sie gingen einige Gänge entlang und Cloud erkannte, wohin es jetzt ging. Frau Nolle führte ihn direkt in das Büro der Heimleiterin Frau Neustein-Köpper. Cloud war hier schon einige Male gewesen, weil er schon eine Menge Mist gebaut hatte. Sie traten in das Büro der Heimleiterin ein und Cloud sah sie hinter ihrem Schreibtisch sitzen. Ihr gegenüber, auf einem der Besucherstühle, saß ein Mann mit schwarzem Haar und mittleren Alters. Neben ihm saß eine Frau Ende 20 mit braun- roten Haaren und als Cloud und Frau Nolle eintraten blickten sich alle drei zu ihm um. Die Heimleiterin lächelte. „Ah, da bist du ja Cloud. Anscheinend haben sich jetzt endlich Eltern gefunden, dich die aufnehmen wollen. Wenn ich vorstellen darf. Der Herr ist Thomas zu Wallenstein und die Dame ist Bèatrice zu Wallenstein. Sie möchten dich gerne näher kennenlernen und dich adoptieren.“ Bei den Namen „zu Wallenstein“ klingelte etwas in Clouds Gedächtnis. So hieß doch auch Lèon mit Nachnamen. So stellte er sich den beiden vor und schüttelte ihnen die Hand. Sie begrüßten Cloud und waren sich sofort einig. „Wir möchten Cloud adoptieren.“ Sagte Thomas zu Wallenstein an die Heimleiterin gewandt. Diese nickte und begann sofort auf die Tastatur ihrer Computers einzuhämmern. Kurze Zeit später spuckte ihr Drucker ein paar Formulare aus, die die zu Wallensteins und auch zum Schluss Cloud unterschreiben mussten. „Dann pack mal deine Sachen und bring sie runter, mein Sohn!“,sagte Thomas zu Wallenstein und lächelte. Cloud stand wie vom Donner gerührt da. Gerade eben hatte ihn jemand adoptiert und dazu hatte man ihn noch als „Sohn“ bezeichnet. Er wandte sich zum gehen und verdeckte so seine Tränen, die ihm in die Augen traten. Er machte sich so schnell wie möglich in sein Zimmer und packte alle Habseligkeiten in den Koffer. Es war noch nie besonders viel gewesen und so passte alle mühelos noch in den Koffer. Er schleppte den Koffer mit größter Anstrengung hinunter in den zweiten Stock, wo bereits Frau Nolle, Frau Neustein-Köpper und seine neuen Adoptiveltern auf ihn warteten. Thomas zu Wallenstein nahm ihm seinen Koffer ab und gemeinsam gingen sie hinunter und verabschiedeten sich von den anderen Heimkindern. Sie verließen das Heim und traten auf die Straße, wo bereits ein schwarzer Wagen mit einem Chauffeur auf sie wartete. Cloud verabschiedete sich von seiner Betreuerin und von der Heimleitung und stieg gemeinsam mit seinen Adoptiveltern in den Wagen. Er winkte noch zum Abschied und dann fuhr der Wagen endlich los. „Da hast du uns in eine ziemliche Bredouille gebracht, dass möchte ich dir ganz offen sagen, aber ich bin dir auch sehr dankbar, dass du unseren Sohn Lèon gerettet und vor den Zauberern des Ministerium versteckt hast. Er hat das Richtige getan und dir das Bündnis angeboten. Da du es angenommen hast, gehörst du jetzt ebenfalls zur Familie, auch wenn du zur Hälfte ein Zauberer bist.“ Sagte Thomas ohne Umschweife. „Dann wissen Sie davon?“,fragte Cloud erschrocken. Bèatrice ließ ein amüsiertes Hüsteln vernehmen. „Natürlich wissen wir davon. Lèon hat uns alles darüber erzählt. Und da wir jetzt alle eine Familie sind, wäre es da nicht angebracht wenn du uns duzen würdest?“,stellte sie diese kleine Frage in den Raum. Cloud nickte und stellte dann die Fragen, die ihm auf der Zunge brannten. „Bin ich jetzt wirklich zur Hälfte ein Vampir? Muss ich auch Blut zu mir nehmen? Wenn ja, warum hatte ich bis jetzt noch kein Verlangen danach? Kann ich dann wirklich noch nach Hogwarts gehen?“ Ein gespanntes Schweigen breitete sich aus. Dann antwortete Thomas: „Da du das Bündnis mit Lèon eingegangen bist, bist du tatsächlich zur Hälfte ein Vampir. Du hattest bis jetzt noch kein Verlangen nach Blut, weil sich dein Körper an das Dasein als Halbvampir erst gewöhnen muss. Aber du wirst nicht drum herum kommen, auch mal von einem Menschen Blut zu trinken, aber bis dahin werden wir dir alles beigebracht haben, was du bis dahin wissen musst. Du kannst unter zwei Bedingungen nach Hogwarts zurückkehren. Bedingung eins ist, dass Lèon dich begleitet und dich dort anleitet. Bedingung zwei ist, dass der Schulleiter davon unterrichtet wird. Denn er ist seit vielen Jahren ein guter Freund unserer Familie und ist als einziger Zauberer in unseren Hallen als Gast willkommen.“ Cloud schwieg eine ganze Weile und nickte dann. „Aber wie soll Lèon mich denn begleiten? Soll er offiziell an die Schule kommen oder wie soll das gedeichselt werden?“,fragte Cloud. Diesmal war es Bèatrice, die antwortete. „Hier kommt uns die Tatsache zugute, dass du jetzt Lèons Gefährte bist. Denn ein Gefährte kann in den Schatten des anderen Gefährten wandern und sich so vor den Augen aller anderer Personen verhüllen. Das wird dir Lèon später noch genauer erklären. Ach, aber du wirst gleich selber mit Lèon sprechen können, denn wir sind da!“,sagte Bèatrice und der Wagen hielt. Als Cloud die Tür öffnete und aus dem Wagen stieg, klappte ihm der Mund auf. Er stand vor einem riesigen, mit Efeu umwucherten Gebäude. Thomas und Bèatrice stiegen ebenfalls aus dem Wagen aus und Thomas lud Clouds Koffer aus. „Das wird ab heute dein Zuhause sein!“,sagte Bèatrice lächelnd und führte Cloud zur Tür und öffnete sie. Ende des 3. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)