Das Internat von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Ristuka schaute seufzend auf die vorbeifliegende Landschaft. Er lehnte seine Stirn an das kalte Zugfenster und versuchte zu schlafen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Zu viele Gedanken beschäftigten ihn, flogen schneller durch seinen Kopf, als die Landschaft draußen. Er dachte an den Abschied von seiner Mutter, die ihn mit den Worten: "Bring mir den alten Ritsuka zurück." und einem dünnen Lächeln weggeschickt hatte. Weggeschickt in ein Internat auf der anderen Seite Japans. Schnell schob er den Gedanken an die ihm bevorstehen Schulzeit von sich. Doch eine gute Seite gab es. Die Tatsache, dass seine Mutter ihn dort hin geschickt hatte. In den Jahren nach Seimei's Tod war der Geisteszustand seiner Mutter immer schlechter geworden, was nicht selten dazu führte, dass sie Ritsuka grün und blau schlug. Doch nach vier Jahren des Wahnsinns traf seine Mutter bei einem ihrer "Ausflüge" in das öffentliche Leben (also beim Einkaufen) einen Mann. Mit diesem Mann wurde vieles besser, durch ihn wurde sie ruhiger, ausgeglicher und wenn sie doch mal ausrastete, so war er in der Lage sie zu beruhigen. Seit dem Mann ging Ritsuka nicht mehr mit blauen Flecken in die Schule. In einem ihrer klaren Momente beschloss Ritsuka's Mutter ihn in ein Internat zu schicken, um ihn vor ihr zu schützen. Also fuhr er. Ohne, dass ihn jemand begleitete und mit schwerem Herzen , aber der Hoffnung, dass alles besser werden würde. / Es ist nur ein Jahr.. Wenn ich endlich 18 bin, kann ich auf eigenen Beinen stehen. Nur noch ein Jahr, bis ich 18 bin. Egal, was damals passiert ist, ich muss durchhalten. Ich muss das schaffen. / "Sehr geehrte Passagiere, die Ankunft in Kagoshima erfolgt in fünf Minuten. Kagoshima-TravelLine dankt Ihnen, dass Sie mit uns gereist sind und wünscht noch einen angenehmen Tag." Nach einer einstündigen Taxifahrt erreichte Ritsuka endlich das schmiedeeiserne Tor des Internats. Dem Taxifahrer waaren fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als Ritsuka ihm sein Ziel gennant hatte. Naja, dafür wurde er ja auch ausreichend entlohnt..... Und nun stand Ritsuka da, mit zwei riesigen Koffern an seiner Seite und sich fragen, wie er denn jetzt überhaupt in das Internat reinkam und wie zum Teufel er seine Koffer da reintransportieren sollte. Denn die "Einfahrt" war etwa einen guten Kilometer lang. Doch ihm blieb gar keine Zeit nachzudenken, denn ein schwarzer Wagen hielt nur einen halben Meter hinter ihm. Er blickte misstrauisch über die Schulter und frage sich, ob er den einzigsten Insassen wohl um Hilfe fragen sollte. Doch auch diese Frage wurde ihm abgenommen. "Entschuldigung, brauchst du vielleicht Hilfe? Du siehst so verloren aus." Ritsuka nahm die Worte gar nicht richtig wahr. Der Grund für diese absolute Abwesenheit von Verstand war zweifelsohne der Mann, der diese Worte von sich gegeben hatte. Er hatte langes hellblondes Haar, dass in der Sonne funkelte und veilchenblaue Augen. Er musste etwa 25 sein. Ritsuka kam es vor, als wäre dieser Mann mit Licht durchdrungen, es schien von ihm auszugehen, seiner Haut einen leichten Schimmer zu verleihen. Dann lächlte er. Und schaute verwirrt. "Hey, ist mit dir alles in Ordnung? Habe ich dich irgendwie beleidigt?" Ritsuka wurde knallrot und murmelte hastig: "Nein, nein, alles in Ordnung. Nur könnten sie mir sagen, wie ich am besten in das Internat reinkomme und wie ich mein Gepäck transportieren soll? Gibt es hier vielleicht irgendjemanden, der sich um das Gepäck der Schüler kümmert?" Der blonde Mann schaute etwas verwirrt drein, bevor er antwortete. "Ähhm, also, es gibt niemenden, der sich um das Gepäck kümmert, normalerweise tuen das die mitangereisten Familien der Schüler. Sie fahren die Schüler auch diese elend lange Auffahrt runter." Er grinste. "Aber wenn du willst, kann ich dich mitnehmen. Meine Name ist übrigens Agastuma Soubi, ich bin Lehrer an dieser Schule und freue mich dich kenenzulernen." Beschämt musste Ristuka erkennen, dass er sich de Mann noch überhaupt nicht vorgestellt hatte. "Es tut mir unglaublich Leid, wie unhöflich von mir, ich bin Ayoagi Ritsuka, ich freue mich Sie kennenzulernen. Danke für ihre Hilfe..... aber ist es nicht ein wenig komisch, wenn ein Schüler mit einem Lehrer vor dem Internat vorfährt?" "Naja, entweder, du wirst schräg angesehen, oder du schleppst diese Koffer da ganz alleine hoch." sagte er lachend. "Daran bin ich gewöhnt.." murmelte Ritsuka bedrückt und ließ den Kopf hängen. Dann ließ er sich von einer warmen Hand auf seinem Rücken ins Auto geleiten und schnallte sich an, solange der Ältere sein Gepäck einlud. Im Auto herrschte Schweigen. Ritsuka wurde die Stille immer unangenehmer und er rutschte so tief wie möglich in seine Sitz hinein, während sein Nebenmann nur still vor sich hin lächlete. Der Schüler lehnte seine Wange gegen die Kopfstütze und bemerkte einen leicht süßlichen Geruch. /Es riecht wie frische gemähtes Gras./ Ritsuka vergrub seine Nase nich ein wenig tiefer in den Sitz, schloss die Augen und atmete tief ein. /Was ist das nur-.../ "Hey, Kleiner, bist du eingeschlafen?" Die sanfte Stimme seines Lehrers riss ihn aus seinen nicht gerade produktiven Gedanken. Er wurde schlagartig rot und setzte sich hastig wieder ordentlich hin. "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht stören." Der Bastard klang wirklich ein wenig amüsiert. "Darf ich dich etwas fragen?" Ritsuka bekundete Zustimmung und wagte einen schüchternen Blick zur Seite. "Wieso hat deine Familie dich nicht hergebracht? Ich weiß, die Frage ist unhöflich, aber es ist unüblich, dass ein Schüler alleine anreist." Ritsuka verkrampfte sich zusehends. Er hatte gehofft, dass ihn niemand nach seiner Familie fragen würde. "Also... ähm....m-meine Mutter ist..... krank und meinen Vater habe ich nie gekannt. Mein Bruder ist verstorben" Wenn Ritsuka noch Ohren gehabt hätte, würden sie jetzt wahrscheinlich niedergeschlagen nach unten hängen, denn an dieses Thema wollte er nicht erinnert werden. Er biss seine Zähne fest aufeinander, um die Tränen zurückzuhalten. Ein leichter Ruck ging durch Ritsukas Körper, als das Auto abrupt anhielt. Schnell kniff er die Augen zusammen und drehte den Kopf weg. Nur für eine winzige Sekunde spürte er eine federleichte Berührung an seiner Wange. Soubi gewährte ihm schweigend etwas Zeit. Nach ein paar Minuten fuhr das Auto wieder an und passierte endlich den eigentlich Eingang zum Internat. Das Internat bestand aus einem riesigen Gebäude, dass früher einmal die Residenz eines sehr vermögenden Fürsten gewesen sein musste. Davor befand sich ein nicht weniger großer, gepflasterter Platz, der jetzt voller Autos und Familien war. Während die Angehörigen damit beschäftigt waren, das Gepäck durch eine der drei Eingangstüren zu tragen, versammelten die Schüler sich langsam um die Lehrer. Agatsuma-seinsei hielt einfach am Rande des Platzes, stieg aus und lud die Koffer aus. Schnell wischte Ristuka sich die Tränenspuren aus dem Gesicht, setzte ein falsches Lächeln auf und stieg aus. "Also, du gehst jetzt einfach zu einem der Lehrer und stellst dich vor, sie werden dich dann auf der Liste abhaken und dir sagen, wer dein neuer Klassenlehrer ist. Dieser wird dir dann erklären, wie du dich in dem Gebäude zurechtfindest, wo das Gepäck hingehört und so weiter.." erklärte Agatsuma- seinsei mit einem Lächeln. Etwas hastig bedankte Ritsuka sich, verbeuge sich tief und dackelte mit seinen Koffern in den Händen zu einem der Lehrer, der ihm schon mit einem Klemmbrett in der Hand erwartend entgegenblickte. Ohne Ritsuka auch nur die Zeit zu lassen, sich vorzustellen, sagte er scharf: "Ahh, Ayoagi-san, ich habe Sie schon erwartet. Bitte gesellen Sie sich zu der kleinen Gruppe dahinten unter der Birke. Ihr Klassenlehrer ist Agastuma Soubi. " Ritsuka musste sehr erschrocken ausgesehen haben, denn der Lehrer sagte mit einer etwas netteren Stimme: "Sie sind alle genauso neu, wie Sie, also machen Sie sich keine Sorgen." Das sollte wohl beruhigend klingen, da es aber so leidenschaftslos dahingesagt wurde und sich Ritsuka der erschreckenden Tatsache stellen musste, dass sein neurer Klassenlehrer ihn eben weinen gesehen hatte und er diesen nicht 5 Minuten davor auch ausgesprochen attraktiv gefunden hatte, war er alles andere als ruhig. Mit zitternden Knien ging er auf die Gruppe zu, die ihn alle neugierig anstarrten. Manche Mädchen fingen sogar an zu kichern. /Ohhh mein Gott, wieso muss mir sowas immer passieren? Ich habe echt kein Glück! Aber ich darf vor den anderen jetzt nicht wie der letzte Loser dahstehen./ Ritsuka straffe seine Schultern und setze einen möglichst gelassenen Gesichtsausdruck auf. Jetzt wurden die Mädchen sogar schon rot. Nachdem er bei der Gruppe angekommen war, verbeugte er sich leiht und murmelte ein schüchternes "Hi Leute, ich bin Ayoagi Ritsuka." Der versammelten Meute wurde endlich bewusst, dass sie ihn alle angestarrt hatten. Manche drehten sich erschrocken weg, manche lächelten, ganz rot im Gesicht, zurück und ein Mädchen schenkte ihm einen wahrscheinlich verführerisch gemeinten Blick. Sie sah aus, als hätte ihr jemand Joguhrt in die Unterwäsche gekippt. Plötzlich spürte er eine große Hand auf seiner Schulter und heißen Atem, der seine Wange entlangstrich. Erinnerungen stiegen auf... Erinnerungen, die er nicht hier haben wollte. Sie gehörten nicht zu dem neuen Leben, an dessen Schwelle er jetzt stand. Er durfte es jetzt nicht versauen, sich nich davon kaputt machen lassen! "Oje, wie ich sehe, hat unsere Klasse jetzt schon eine Klassenschlampe." Die Stimme klang amüsiert und als Ritsuka seinen Kopf drehte, um dem Besitzer der Hand misstrauisch anzufunkeln, sah er ein grinsendes Gesicht vor sich. Ritsuka drehte sich ganz herum, die Last von seiner Schulter verschwand und der Junge, der ihn so erschreckt hatte, richtete sich zu seiner vollen Körpergröße auf. Er hatte braunes kurzes Haar, dunkelgrüne Augen und ein sehr sanftes gesicht, das einfach nicht zu seinem Körper passen wollte, denn er war riesig. Ritsuka musste den Kopf heben, um ihm in die Augen zu sehen. Seine Atmung beschleunigte sich, als der Schatten des Jungen auf ihn fiel und schreckliche Erinneringen drohten ihn zu überollen. Doch dann trat der Riese einen Schritt zurück und sagte immer noch grinsend: "Hey, ich bin Ogawa Daisuke. Ich bin dein neuer Mitbewohner. Tut mir Leid, falls ich dich erschreckt haben sollte." Ritsuka spürte, dass von diesem Jungen keinerlei Gefahr ausging und er entspannte sich schnell wieder. Er stellte sich vor und verbeugte sich formell vor seinem neuen Zimmerkameraden. Dieser schlug ihm mit einer Wucht auf den Rücken, dass dem Kleineren alle Luft aus den Lungen gepresst wurde. Er lachte laut und beugte sich dann vertrauensseelig zu Ritsuka runter und murmelte in sein Ohr: "Naa, und was hälst du von der Kleinen?" Mit einem Nicken deutete er auf das Mädchen, dass Ritsuka eben so schleimig angelächelt hatte. Ritsuka grinst und murmelte zurück: "Ich denke sie wird sich in diesem Schuljahr noch mindestes zwei Geschlechtskrankheiten zuziehen." Das tiefen Lachen von Daisuke ließ die Erde förmlich erzittern. /Er hat irgendwie etwas von einem riesigen, freundlichen Klotz an sich./ Daisuke strahlte so eine fröhliche Gelassenheit aus, dass Ritsuka gar nicht mehr in der Lage war, Angst vor ihm zu haben. Seine Gedankengänge wurden unterbrochen, denn sein "neuer" Klassenlehrer steuerte auf die Gruppe zu und hieß sie alle freundlich Willkommen. Dann wies er sie an, ihr Gepäck einfach hier stehen zu lassen und begann mit der Führung durch das Internat. Zufrieden ging Ritsuka neben dem großen, freundlichen Kotz her und lauschte der Stimme seines Lehrers. Naja, er versuchte es wenigstens. ______________________________________________________ Hallö :D Ich entschuldige mich, falls es etwas ungeübt erscheint, das hier ist meine erste Fanfic und ich bin ein vollkommener Neuling :D Ich hoffe ihr habt trotzdem Spaß :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)