Never without you. von Kimine-Hirosha ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Meine Geschichte fängt etwas komisch an, wie soll ich sagen lest selbst..! Als ich geboren wurde stellten die Ärzte fest, dass ich niemals im Leben dazu fähig wäre zu sprechen, dies hinderte meine Eltern jedoch nicht daran mich so liebevoll und aufrichtig groß zu ziehen. Ich besuchte wie alle anderen Kinder sowohl Kindergarten als auch Grundschule und schaffte es dann doch noch an die High School. Meine Eltern waren überaus stolz auf mich und zusammen fuhren wir nach Amerika in den Urlaub. Zwar war das bei Vaters Arbeit als Firmenchef schwer zu organisieren, doch er hielt sein Wort immer, auch wenn es erst nach 1-2 Monaten stattfand. Nachdem dann meine Eltern Kumiko und Kazuma Yuki bei einem Unfall ihr Leben ließen, musste ich zu meinem Onkel Kago, den ich bis dahin noch niemals gesehen hatte. Als er jedoch von dem schrecklichen Unfall erfuhr zögerte er nicht um mich zu sich zu holen. Nun lebe ich hier schon seit drei Monaten und habe mich recht gut eingelebt. Es ist zwar ungewohnt mit dem ganzen Personal in einem großen Haus zu wohnen, aber auch daran habe ich mich bereits gewöhnt. Woran ich mich allerdings niemals gewöhnen werde ist die Nacht, wenn alles im Haus still ist und der Wind draußen durch die Bäume und Büsche weht, dann denke ich an früher und versinke in Traurigkeit. Zu mir ist noch zu sagen, dass ich 17 Jahre alt bin, 1,65m groß, mittellange schwarze Haare und blaugraue Augen habe. Aber meine eigentliche Geschichte beginnt erst im Sommer diesen Jahres, als meine Klasse sich für eine Klassenfahrt zu einem Zeltplatz entschied. Die meisten Jungs waren natürlich hell auf begeistert, wobei wir Mädchen natürlich geteilter Meinung waren. Außer ein Mädchen, was schon seit einiger Zeit, um genau zu sein, seid sie klein auf war, meine beste Freundin…Koizumi Yuri! Sie ist mit ihrem schulterlangen, dunkelblonden Haaren, die sie zu zwei Zöpfen trägt, ihrer 1,68m größe und grüngrauen Augen, ein liebes und aufgewecktes, freundliches Mädchen. Sie liebt es zu shoppen und in die Natur hinaus zu gehen. Sie war es auch, die mir wieder neuen Mut nach dem Tod meiner Eltern gegeben hat und sie ist auch die beste Freundin, die mich nun in diese Situation gebracht hat. Mittlerweile ist es dunkel geworden, als wir im Zeltlager angekommen sind und es war die perfekte Situation für Yuri gewesen, sich ein paar Mädchen zu schnappen um in den Wald zu gehen, wohl gemerkt bei Nacht. „Ähm, nunja… Yuki bist du dir sicher, dass wir uns nicht verlaufen haben?“, fuchtelte ich in Gebärdensprache vor ihrer Taschenlampe herum. Zuerst überlegte Yuki eine Weile nach, dann übersetzte sie mein gefuchtel den anderen zwei Mädchen und antwortete schließlich auf meine Frage. „Klar, weiß ich wo wir sind! Ich war schon zu oft in solchen Wäldern“, damit trat sie Schritt für Schritt selbstsicher voran, gefolgt von zwei Mädchen aus unserer Klasse und mir. Unsicher blickte ich mich in der tiefschwarzen Nacht umher, das einzige was ich erkennen konnte waren die Bäume und Gebüsche die im Wind rauschten und wehten. Nur der dünne strahl meiner Taschenlampe schweifte regelrecht umher und zeigte mir das schwache Grün des Waldes. Ein knistern und meine Taschenlampe flog nur so in dessen Richtung des Geräusches, worauf mich Yuri nur anlächelte und meinte „Da ist doch gar nichts, du Angsthase!“ Als Yuri dann aber plötzlich stehen blieb und ein „Woooow“ aussprach wussten wir anderen Mädchen bereits, dass ihr "Wow", nicht dem unserem "Wow" entsprechen würde. Nach dem "Wow" folgte ein „Oh mein Gott“ und als auch ich endlich erkannte was wir da gegenüber standen, staunte auch ich nicht schlecht. „Ein richtiges Geisterhaus, Geil!“ rief Yuri, die natürlich drauf und dran war schnellst möglich in die Ruine reinzukommen. Kapitel 2: Das Geisterhaus -------------------------- ... „Ein richtiges Geisterhaus, geil!“ rief Yuri, die natürlich drauf und dran war, schnellst möglich in die Ruine reinzukommen. Geschockt blickte ich Yuri an und ich sah in ihr diese Selbstsicherheit, die mir sagte, dass sie ohne zu zögern in dieses Haus gehen würde! Zumindest was davon noch übrig war. Mit einer schnellen Bewegung drehte sich Yuri zu mir um und sah mir direkt in die Augen, sprach dabei: „Ich habe eine Idee, wie wäre es mit einer Mutprobe?“ Diese Frage war von ihr mehr eine Aufforderung gewesen, als wirklich eine Frage an sich. Und ehe sich einer von uns auch nur zu Wort melden konnte, kramte Yuri schon vier Zettel aus ihrer Hosentasche. „Ich habe da sogar schon etwas vorbereitet“, verkündete sie noch stolz, als ob es uns Mädchen auch noch gefallen würde. Nun meldete sich unsere Rothaarige zu Wort: „Und wie soll diese Mutprobe deiner Meinung nach aussehen?“ Nun richtete Yuri ihre Taschenlampe unter ihr Kinn und sprach mit einem Grinsen in einer verzerrten Stimme: „Was wohl, eine Nacht in diesem HAAAAAAUUUUUS!“ Dabei schaute ich sie wohl so entgeistert an, dass meine beste Freundin lauthals anfangen musste zu lachen. Wieder gestikulierte ich „Das ist nicht witzig, die Lehrer werden uns morgen dann eh suchen!“ Mit dieser Aussage erhoffte ich mir, dass Yuri natürlich nachgeben würde, doch vergebens. Schnell wurde jeder von uns ein Zettel in die Hand gedrückt, dabei blickten wir Yuri nur fragend an. „Was schaut ihr mich so an? In einem der Zettel ist ein roter Punkt, und wer den hat, muss in dem Haus die Nacht verbringen.“ Wieder ein minus Punkt für Yuri, langsam kommen in mir Zweifel auf, die mir selbst die Frage gibt „Wieso ist Yuri nochmal meine Freundin?“ Wieder rascheln die Bäume und Büsche und die Spannung in der Luft scheint nur so zu steigen. Noch einmal sehen wir uns gegenseitig in die Augen, dann öffnen wir auf drei die Zettel. Freudiges Gebrüll ertöhnt und die beiden anderen Mädchen fallen sich gegenseitig in die Arme. Noch haben sowohl Yuri als auch ich nicht auf unsere Zettel geschaut, doch ohne ein Wort zu wechseln, schauen wir gleichzeitig hinunter auf die Zettel in unseren Händen. Meine Augen weiten sich und in meinen Gedanken rufe ich immer wieder ein „NEIN! NEIN! NEIN!“ Böse funkel ich Yuri an, die allerdings lächelt mich nur mit ihrem typischen Sorry-Blick an. Noch einmal schaue ich auf den Zettel, dann zu den Ruinen. Normalerweise würde ich bei so etwas nicht mitmachen, aber als ich so zu den Ruinen hinaufblickte, war mir gar so, als hätte ich etwas an einem Fenster vorbeigehen gesehen. Schnell reibte ich meine Augen und schaute ein weiteres Mal hinauf, doch diesmal war dort niemand. „Komm schon, ist nur eine Nacht. Wir holen dich auch wieder ab.“ Wieder kramte Yuri in ihrer großen Tasche und holte eine kleine Decke heraus. Ich schüttelte nur seufzend den Kopf, da Yuri bereits alles für eine Mutprobe geplant hatte und nahm die Wolldecke an. Da es eh mitten im Sommer war, waren die Nächte eh nicht wirklich kalt. Außerdem war da etwas an dieser Ruine, was mich anzog, was mir sagte ich solle hineingehen. Die anderen beiden Mädchen nuschelten etwas und schauten dann Yuri und mich an. Langsam ging ich mit der Taschenlampe und der Decke auf die Ruine zu, blieb kurz stehen und blickte noch einmal zurück. Schweren Herzen ging ich dann weiter und blickte mich in der Gegend um. Nichts als Bäume, Gebüsche und alte Mauern, die vor dem alten Gebäude aussahen, als gehörten sie einst zu dem Anwesen. Meine Füße gingen weiter bis sie auf einen alten, zum Teil mit Unkraut überwucherten Kiesweg trafen, der mir noch mehr den Weg ins Innere dieser Mauern zeigte. Langsam schritt ich auf die kaputten Flügeltüren des Gebäudes zu, diese mit schwungvollen Ornamenten verziert waren. Vor den Türen angekommen strich ich mit meiner Hand etwas Moos von den Ornamenten und sah, dass in der Mitte ein Vogelmotiv gen Himmel schaute. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und durch dieses Motiv der Flügeltüren legte sich meine Angst auch etwas. Ich blickte kurz an dem Gebäude hoch und stellte es mir zu seinen schönsten Zeiten vor. Ich kam zu dem Schluss, dass es ein wunderschönes altes Herrenhaus gewesen sein musste. Auch wenn jetzt nur noch der untere Stock verfügbar war und die Türme in sich eingefallen waren. Auch blickte ich mich zu allen Seiten um, um festzustellen das hier und da einige Fenster eingeschlagen oder zerbrochen waren. Da die rechte Türseite bereits einen Spalt offen stand, öffnete ich diese ganz,war dabei so leise wie nur eben möglich. Leider haben alte Türen die Angewohnheit immer dann zu quietschen, wenn es eigentlich am unangebrachtesten war. Dieses langgezogene, verzerrte Quietschen der Türschaniere lies meine Nackenhaare zu Berge stehen und bereitete mir am ganzen Körper Gänsehaut. Dann fiel mir unangebrachter Weise eine Szene eines Horrorfilmes ein, wo alle Menschen immer mit einem „Hallo?“ das Haus betreten. „Zu gut, dass ich nicht Sprechen kann“, dachte ich mir „So kann ich schon mal kein richtiges Opfer sein“. Ein lautloses Kichern entrang mir, doch das verging schnell, als ich ein Knarren hinter eines, der noch stehenden Wände vernahm. Langsam und leise ging ich weiter und blickte mich in der gesamten noch vorhandenen Vorhalle um. Die großen, kaputten Marmortreppen führten jeweils zur linken und zur rechten Seite nach Oben. In der Mitte war ein Durchgang zu einem weiteren Raum. In der Mitte des Raumes sah ich einen kaputten, heruntergefallenen Kronleuchter, deren Kerzen mit aufgeschlagen und zu Bruch gegangen waren. Die Splitter rundherum deuteten auf Glasornamenten des Kronleuchters hin. Überall, wohin ich auch blickte, war Staub, Spinnenweben und kaputte Gegenstände, was auch kein Wunder war, bei der Lage des Hauses. Der alte Teppich zu meinen Füßen bildete Falten und war an den meisten Stellen von Löchern und Spuren der Zeit angefressen. Nachdem ich diesen Raum als „sicher“ bezeichnete, ging ich in den dahinter liegenden Raum, zumindest versuchte ich es. Mir gelang es nur ein paar Schritte hinein, ehe ich nicht mehr weiterkam. In diesem Raum war bereits die Decke eingefallen und versperrte somit das weiterkommen. Also drehte ich mich um und sah mich weiter im Haus um. Nachdem ich nun wieder in der Vorhalle stand und mich erneut nach weiteren Räumen umsehen wollte, flackerte meine Taschenlampe und schien mein Vorhaben unterbrechen zu wollen. „Bitte nicht, nicht jetzt!“, dachte ich mir und versuchte wie jeder andere Mensch in meiner Situation mit leichten Schlägen gegen die Taschenlampe das Ding in Betrieb zu halten. Doch dies war wohl ein Satz mit X. „Wenn ich Yuri in die Finger bekomme, sie hat mir versichert, dass die Batterien voll sind“, murmelte ich Tonlos. Die Finsternis verschluckte den Raum mit einer vollkommenen Schwärze. Erst als meine Augen sich allmählig an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich leichte Umrisse erkennen. Mit leicht zugekniffenen Augen tastete ich mich nach rechts weiter voran, und wieder lies mich ein Knarren und rascheln im Haus zusammenzucken. „Nur der Wind, nur der Wind und ein paar Ratten“, redete ich mir in Gedanken ein. Nachdem ich nach langem rumtasten einen weiteren Türrahmen fand, ging ich weiter. Somit fand ich mich im Esszimmer wieder, wo ein langer prunkvoller Tisch stand, umringt von einigen Stühlen, von denen einige umgekippt waren. Durch die großen Fenster an der Wand fiel genügend Mondlicht hinein um zu erkennen, dass dieser Tisch nur mit Kerzen gedeckt war. Geschmückt wurde der Raum durch einen weiteren Mamorboden und einem weiteren schönen Teppich, worauf die Möbel standen. An den Fenstern hingen noch zum Teil vergraute und löchrige Vorhänge, die über die Zeit zu ihrer Farbe kamen. Kurz stellte ich mir wieder den Raum in seinen besten Tagen vor, ehe ich mich selbst daran erinnerte, warum ich eigentlich hier war. Schnell schüttelte ich meinen Kopf und ging wieder in die Vorhalle, dort lehnte ich mich an einer der Wände, rutschte an dieser bis zum Boden, mit Blick zu den Flügeltüren, nahm die Wolldecke und deckte mich zu. Ich schloss meine Augen und zwinge mich dazu nicht weiter über dieses Haus nachzudenken und versuchte einfach nur zu schlafen. Nachdem ich kurz weggenickt war, lies mich ein Geräusch aus dem Nebenzimmer wieder aufschrecken und hell wach sein. Ich blickte zur Tür hinaus und erkannte, dass es noch Dunkel war, dann lies ich meinen Blick in Richtung des Geräusch schweifen. Meine Neugierde siegte über meinen Verstand und ich wagte mich aufzustehen und nochmals in den Nebenraum zu gehen. Dort angekommen, sah ich, dass alle Stühle feinsäuberlich wieder am Tisch standen und die Kerzen im Kerzenhalter, der auf dem Tisch stand, brannten. Panik stieg in mir auf und ich wollte, wenn ich könnte, nur rufen: „Toller Scherz Yuri… sehr toll“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)