The new World - Utopia adventures von Toa-chan (Ein Leben der Freiheit) ================================================================================ Kapitel 9: In der Kesselstadt ----------------------------- Vor ihnen breitete sich eine leere Straße aus, deren Beton noch so gut wie im Stande war. Rechts und links bäumten sich gewaltige Häuser auf, deren Fenster zersplittert in den Angeln lagen und derer man glaubte sie würde auf einen jeden Moment niederfallen. Reo entdeckte ein Straßenschild mit der Aufschrift »Sakura no Hana«. „Hey die kenne ich doch“, bemerkte Joi fasziniert und sah sich ein wenig genauer um. „Hier war ich mal mit meinen Eltern gewesen, nein dem Kindergarten, ein Ausflug, das war es.“ Reo bemerkte wie seiner Freundin etwas wehmütig wurde und legte eine Hand auf ihre Schulte. „Das waren noch Zeiten. Ein unbeschwertes Leben und jetzt? Alles dahin“, murmelte Ringo. Ikiru streckte sich kurz ausgiebig und seufzte. „Jetzt seid noch nicht so. Ich finde die neue Welt besser als die Alte. Es war doch klar das irgendwann die Quittung für unser damaliges Verhalten kommen würde.“ Der Wind heulte durch die verwitterten Gassen, während die Sonne sich immer weiter in den Himmel erhob. „Und was jetzt?“ Usagi ging ein paar Schritte vorwärts. „Weiter.“ „Können wir nicht eine kleine Pause machen?“, fragte Joi, die sich bereits auf eine alte Bank gesetzt hatte. Erleichtert legte Reo die Füße hoch und zog sich seine Schuhe aus. „Wah! Reo! Zieh die sofort wieder an!“, beschwerte sich die Braunhaarige. Auch die anderen hielten sich lieber die Nase zu und warfen dem weißhaarigen böse Blicke zu. „Meine Füße brauchen auch mal ein bisschen Luft wisst ihr?“ Er zog sich wiederwillig seine Stiefel wieder an. Plötzlich vernahm Joi eine Stimme. „Habt ihr das gehört?“ aufgeregt blickte sie um sich, konnte aber niemanden entdecken. „Was meinst du?“ „Also ich habe nichts gehört.“ Reo sah sie skeptisch an, bevor auch er sich umsah. „Kriegst du schon Halluzinationen?“, fragte Ikiru witzelnd, doch Joi schüttelte gewissenhaft den Kopf. „Nein! Ich bin mir sicher das da was war. Es war eine Frauenstimme.“ Verwirrt spitze sie erneut die Ohren und schon wieder hörte sie eine wispelnde Stimme, die sich anscheinend mit jemandem unterhielt. Langsam hockte sie sich auf den Boden und legte ihr Ohr auf die Straße. Die Stimmen wurden lauter.“Da, sie kommen von unten“, erklärte sie, nicht sicher ob sie wirklich anfing verrückt zu werden. „Hast du den Verstand verloren? Wie können denn Stimmen von unten kommen? Das ist eine Straße.“ „Aber ich sags euch, es ist wahr!“, bestand Joi auf ihre Theorie. Aufgeregt ließ sich nun auch Ringo auf den Boden fallen und lauschte. „Menno ich hör nichts!“ „Vielleicht lebt da unten ja wirklich jemand. Ich habe Geschichten gehört von einer unterirdischen Stadt, die im Fels eingeschlagen ist“, kam es von Ikiru. „Ich dachte das wäre nur ein Ammen Märchen“, warf Usagi ein, hockte sich zu Boden und nahm die Maske ab. „Hey jetzt habe ich es gesehen! Aber wieso nimmst du gerade jetzt die Maske ab?“ Fragend sah Ikiru zu Ringo, die auffällig laut pfeifend ein paar Schritte weiter ging. Einen Moment später, setze Usagi sie wieder auf und nickte. „Scheint wirklich was unten zu sein.“ Perplex sah Reo ihn an- „Und…woher weißt du das?“ Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern und warf einen Blick zu Ringo, die nun komplett von Joi und Ikiru eingenommen war. „Los sag schon! Was ist es?“ „Wir sind doch deine Freunde, uns kannst du vertrauen und alles erzählen.“ Der Türkishaarigen stand sichtlich die Panik in Gesicht. Sie hatte versprochen es niemanden zu erzählen und wusste das Usagi sie nun stärker im Auge haben wird. Hastig wich sie den Mädchen aus und verkroch sich hinter den jungen Mann. „Wir werden es schon noch herausfinden“, raunte Ikiru zu Joi, die sich gierig die Hände rieb. „Oh ja, das werden wir, hihihi.“ Die Rothaarige trat ein wenig voran, als Plötzlich der Boden unter sie zusammensackte. „Kyah!“ Mit lautem Geschrei fiel sie in ein Loch, indem ihr Echo aus der tiefe widerhallte. Sprachlos standen die anderen wie angewurzelt auf der Straße. „Gyah! Ikiru!“ Hastig rannten die anderen zu dem Loch im Boden und warfen einen Blick in die düstere Tiefe. „Und was jetzt?“, hauchte Reo, doch bevor er eine Antwort bekam, schubste Joi ihn hinein. „Woah!“ Grinsen sah sie zu den anderen. „Wer hat Lust auf eine Rutschparty?“ Ringo wedelte abwehrend mit den Händen, doch Usagi griff sie an einer Hand und zog sie mit runter. Joi sprang hinterher. Ikiru fiel und fiel durch die undurchdringliche Finsternis. Sie konnte die Hände vor Augen nicht sehen und wusste nicht wo sie landen würde. Die Tatsache, dass sie über sich die anderen Schreie hörte machte dies nicht gerade besser. Plötzlich erkannte sie einen kleinen Lichtpunkt, auf den sich direkt zu rutschte. „Oh, nein! Autsch!“ Mit voller Geschwindigkeit landete sie auf einen staubigen Boden, der beim Aufprall sie in eine dicke Wolke hüllte. Perplex saß sie dort bis sie bemerkte, dass sie lieber verschwinden sollte. Im letzten Moment wich sie vom Ausgang weg, aus dem auch Reo geschossen kam. Gefolgt von Usagi, Ringo und Joi, landeten alle auf einen Haufen. „Geht von mir runter“, schnaufte Reo unter den Berg auf Freunden. „Das war vielleicht spaßig!“, lachten Joi und Ringo, während sie sich den Staub aus den Klamotten klopften. Usagi und Reo rafften sich unter schmerzhaften Gestöhne auf die Beine. „Das war doch sowas von voraus zu sehen“, jammerte Reo und hielt sich den Rücken mit einer Hand. „Wieso bist du nicht ausgewichen?“, fragte Usagi, der sich auf der Schulter des Weißhaarige stützen. Quietsch vergnügt hoppsten die drei Mädchen vor. Vor Ihnen erstreckte sich eine unendlich lange Treppe die in eine, ihnen stockte der Atem, riesige Stadt führte! Es war eine gewaltige Höhle einer ganzen Riesenfamilie. Die Wände maßen mindestens zwei bis drei Kilometer, an den tausende von Hütten eingemeißelt waren, aus denen Kerzenlichter leuchteten. Das ganze schien wie ein großer Saal, indem jedoch eine Stadt hineinpasste. In der Mitte der Stadt verband ein Felsstrang den Boden und die Decke, von denen viele gefährlich aussehende Spitzen runter ragten. Tausende und abertausende Menschen strömten durch die engen Straßen und Gassen. Von dieser Höhe aus erkannte man, dass die Stadt in Vierteln eingeteilt war. Ein Teil war mit japanischen Hängelampen übersät, welche das Viertel hell erleuchteten. Ein anderes Viertel war die Straßen so mit Laken und Ständen verdeckt, dass man gar nicht mehr den Straßenboden sehen konnte. Begeistert traten nun auch die beiden Jungs näher. „Wow“, hauchte Joi voller Bewunderung. Auch Ikiru und Ringo schienen das Gesamtbild mit jeden Zentimeter aufsaugen zu wollen. „Seht mal.“ Reo zeigte auf die Leute, die die Treppen rauf und runter gingen. Ein alter Mann mit Strohhut ging an ihnen gleichgültig vorbei. Eine junge Frau, die auf den Weg in die Stadt war, warf den Jungs neugierige Blicke zu, wobei sie ein wenig errötete und ihre Augen schüchtern abwand. „Hey, die scheint auf mich zu stehen“, protzte Reo und schlug sich auf seine Brust. „Träum weiter, die hat mich angesehen“, korrigierte Usagi ihn. Ringo und Joi warfen den Beiden missbilligende Blicke zu. „Lasst uns gehen!“, freute sich die Rothaarige, die nun die beiden Frauen mit sich runter zog. Es dauerte eine ganze Stunde, bis sie das Ende erreicht hatten. Auf dem Weg hatten sie bereits viele Leute kennengelernt, die ihnen die Geschichte dieser Stadt erzählte. „Ich verstehe das nicht“, murmelte Ringo stirnrunzelnd. „Wer ist jetzt wer?“ Ikiru seufzte. „Zum hundertsten Mal. Hirahoshi war die Gründerin der Stadt. Die Pläne dafür hatte jedoch ihre Schwester, Hirahishi entworfen, die eine Affäre mit Hirahoshis Mann hatte. Daraufhin tötete Hirahoshi sie. Der Mann Hirahishi, der nichts von der Affäre wusste, schwor Rache an der Schwester zu nehmen, tötete sie und stahl von ihr wiederrum die Pläne. Nun ja, seit Jahren stehen die beiden Männer nun im Streit, daher hat die Stadt zwei Herrscher. Die Rebellen, die den verräterischen Mann Hirahishis entthronen wollen und die anderen, die den König, Hirahoshis Mann, eifrig dienen.“ Ringo blieb kurz stehen und erzählte alles nochmal an ihren Fingern ab. „Ich krieg es nicht hin“, jammerte sie aufgekratzt und rannte den anderen hinterher. Von misstrauischen Blicken verfolgt, landete die Truppe im anscheinend im Bettler-Viertel. Überall saßen Menschen in zerschlissenen Klamotten auf den Boden, ein Becher für Spenden in den Händen. Der beißende Geruch von verfaulten Eiern stieg ihnen in die Nase. Die Häuser hier bestanden lediglich aus bröckelndem Lehm. Kinder tobten mit einem Ball aus Stofffetzten durch die Straßen und sahen sie immer wieder neugierig an. Joi trat zu einem alten Mann und gab diesen ein Feuerzeug. Mit von Tränen glänzenden Augen bedanke er sich bei ihr unterwürfig. „Du kannst doch nicht einfach unsere Sachen weggeben“, bemerkte Reo, doch die Braunhaarige ließ sich nicht beirren. „Die Menschen hier haben rein gar nichts.“ An einer Ecke stand eine alte Traverne, aus dem der Geruch von Alkohol so durchdringend war, dass man davon schon die Gedanken benebelt wurden. „Ich mag es hier nicht“, grummelte Ringo und klammerte dich an Usagis Arm fest. Immer wieder liefen Männer an ihnen vorbei, de gierig zu den Mädchen schielten. „Wenn mich einer von ihnen anfasst, hack ich denjenigen die Hand ab“, stimmte Ikiru griesgrämig zu. Während sie immer weiterliefen, verschwand immer mehr die Armut auf den Straßen und machte dem Freuden-Viertel Platz. Überall waren Frauen in anzüglichen Klamotten, die den Jungs zuriefen um sie zu umgarnen. Die japanischen Lichter, die sie von oben bereits gesehen hatten, tauchten die Straßen in ein rötliches Licht. Die Gesichter der Fremden schienen in diesen Farbton verzerrt und verschwommen. Hier dominierte der Geruch von Parfum und Rauch. „Das wird ja immer besser“, kam es von Reo der spaßeshalber jeder Frau einen Handkuss zuwarf. „Hör auf damit du Dummkopf!“, beschwerte sich Joi und schlug dem Mann auf den Kopf. Ikiru blieb an einem kleinen Laden stehen, dessen Schaufenster gefüllt von leuchtenden Stoffen waren. „Die sind aber schön.“ „Lass dich davon nicht beeindrucken, Ikiru. Ich wette daraus werden die Klamotten von den Frauen hier gemacht“, erklärte Usagi. Sofort wich die Rothaarige ein paar Schritte zurück, doch da stand bereits ein ansehnlicher Mann, der ihr die Hand küsste. „Haben sie sich verlaufen Ma‘am?“ Bevor dieser ihr noch einen weiteren Kuss geben konnte, zog sie Hand zurück und wischte sich diese an ihren Klamotten ab. „Hey lass sie in Ruhe du Ekelpaket!“, kam Reo und zog die Rothaarige zu den anderen. „Ist alles ok?“, vergewisserten sich Ringo und Joi. „J-Ja.“ Irgendwie war es ihr unangenehm gewesen. Der Mann sah eigentlich ganz gut aus. Er trug eine lockere Hose, wie man sie aus » Aladin« kannte und trug kein Oberteil. Ein lockeres Kopftuch hatte er um seine längeren Haare gebunden. Seine Augen hatten geleuchtet wie grüne Smaragde. „Ist dir warm Ikiru? Du bist ganz rot!“ Besorgt hielt Ringo ihr eine Hand auf die Stirn. „M-mir geht es gut“, stotterte sie als Antwort und schob die türkishaarige beiseite um weiter zu gehen. „Was hat sie denn?“ Die Luft in der Stadt war so stickig, das man wirklich tiefeinatmen musste um überhaupt ein wenig Sauerstoff in die Lungen zu bekommen. Die Tatsache, dass die Stadt unter der Erde lag und somit um einiges wärmer war als oben, lies die Gruppe schnell ins Schwitzen kommen. Immer mehr Leute liefen ihnen über den Weg, bis sie sich schließlich in einer Menschmassen wiederfanden, durch den sie sich durchdrängelten mussten. „Komm es mir nur so vor oder werden es immer mehr?“, stöhnte Joi, der ihr schon tausende Male auf den Füßen getreten wurde. „Reo, so mach doch was!“ Sofort war der Weißhaarige an ihrer Seite und schirmte jeden verdächtigen Mann ab. Ikiru prügelte sich regelrecht durch, vergaß aber nicht sich für jeden Schlag in den Magen oder ins Gesicht zu entschuldigen. „Ich glaube wir sind im Handelsbezirk“, schätzte Usagi und drückte Ringo an sich. Der warme Duft von frischen Brot und gebratenem Fleisch stieg ihnen in die Nase. Im letzten Moment konnten sie sich noch, an eine freie Stelle an einer Hauswand, vor der Frauenhorde retten. „Wer hätte gedacht, dass so viele Leute hier Leben“, murmelte Ikiru, die das Schauspiel interessiert beobachtete. Plötzlich blieb ihr Blick auf einen großen Mann im Umhang hängen. Auch wenn es nur für einen kurzen Augenblick war, erkannte sie die silberne Strähne in dem dunklen Haar, welche unter der schwarzen Kapuze hervor lugte. Den Umhang eng um sich und die Mütze tief ins Gesicht gezogen, drängte er sich an den Massen vorbei. „Da ist Seinan!“, rief die Rothaarige und wollte durch die Massen rennen, doch Ringo hielt sie zurück. „Wenn du da rein gehst werden wir uns verlieren!“ Auf Einmal lies ein ohrenbetäubender Knall die Menschen aufschrecken. Unruhe machte sich auf den Straßen breit und immer mehr Chaos entstand. Leute wurden zu Boden geschubst, Kinder von ihren Eltern getrennt. „Was geht denn jetzt ab?“ Reo drückte sich noch enger an die Wand um nicht von jemandem mitgerissen zu werden. Geschrei erfüllte nun die Gassen der Stadt. Überall lagen Menschen am Boden, auf denen aus Panik immer wieder getreten wurde. Entsetzt hielt sich Ringo die Augen zu und drückte ihr Gesicht an Usagis Oberkörper. „Wir müssen hier weg!“, schrie Joi, nahm Reos Hand und zog ihn in eine dunkle Nebengasse. Nach einer Weile tauchten auch die anderen auf. Vollkommen außer Atem ließen sie sich zu Boden sinken. Noch immer strömten die Scharen an ihnen vorbei, ohne auch nur nachzudenken, wo sie hinliefen. „Das ist der Nachteil an einer solchen Stadt. Wenn hier so viele Menschen sind, kommt es schnell zu einer Massenhysterie.“ „Ist es vorbei?“, fragte Ringo zögerlich, welche ihre Hände nicht vor den Augen wegnahm. Der Schwarzhaarige beruhigte sie, indem er ihr über die Wange streichelte. „Kein Wunder das die Stadt »Kesselstadt« heißt. Hier drinnen ist es wie in einen Kochtopf.“ Joi atmete einmal tief durch und lehnte sich an Reo. „Ich habe Seinan gesehen. Ich werde ihn suchen“, kam es von Ikiru. „Hey ihr da!“ Die Gruppe drehte sich um und spähte in die Dunkelheit der engen Gasse. Zunächst schien nicht erkennbares dort zu sein, doch dann tauchten drei große Männer in Umhängen auf, die in ihren schwieligen Händen Säbel hielten und auf sie richteten. Schnell rappelten sich die anderen auf und zog ebenfalls ihre Waffen. „Ihr seid in unsere Stadt eingedrungen ohne einen Erlaubnisspass. Nimmt sie fest“, sprach der größte von ihnen mit einer grollenden Stimme. Verdattert beobachtete Joi wie die Männer immer näher kamen, bis Reo sie am Amr mitzog. „Weg hier!“ Die Gruppe rannte so schnell sie konnte an den Ständen vorbei. Hinter ihnen hallten die schweren Schritte der Verfolger. „Wieso zum Henker braucht man einen Pass?!“, schrie Ikiru, während sie über die Menschen sprang. „Scheint als hätte wir ein Verbrechen begangen“, schnaufte Joi außer Atem, versucht ihr Tempo zu beschleunigen. Die Straßen wurden wieder voller, sodass sie nun schwerer vorrankamen. Die Männer hinter ihnen, schienen sich hingegen einfach den Platz zu beschaffen den sie brauchten. Menschen, die sich beschwerten, stachen sie ohne zu zögern ab. „Verflucht, wir müssen hier weg!“, beschwerte sich Ringo verzweifelt, doch es schien, als würden die Bewohner sich immer näher um sie drängen. „Ok das reicht. Rutscht mir doch den Buckel runter!“ Reo zog seine Waffe und zielte auf die Männer. „Bist du des Wahnsinns? Wir werden nur noch mehr Ärger kriegen!“, rief Joi doch schon ertönte der Knall gefolgt von einen erstickten Schrei. „Verflucht das war nur einer seiner Handlanger“, fluchte Reo und drängte sich weiter voran. „Wo ist Ikiru?!“, fragte Ringo bis sie bemerkte, dass sie voneinander getrennt hatten. Die Rothaarige war schon um einiges weiter voraus. Usagi wurde nach rechts und Joi nach links abgeschottet. Reo blieb derweil immer weiter zurück. „Reo! Hey Reo!“ Eine Hand schoss aus der Menge hervor und ergriff den Weißhaarigen am Oberarm. “Hab ich dich du Bengel.” Mit roher Gewalt kugelte er ihm in den Arm aus und drückte ihn zu Boden. Joi schrei übertönte jegliches treiben der Menge. „Reo! Reo! Nein!“ Entsetzt versuchte sie durch die Menge wieder zu ihm zurück zu kommen doch die Leute drückten sie zurück. Mit einem Schlag auf den Kopf wurde der Weißhaarige außer Gefecht gesetzt. „Usagi? Usagi wo bist du?“ Auch Ringo war nun alleine in den Massen untergegangen. Tränen stiegen ihr in den Augen, als auf einmal einer der Männer vor ihr stand und seine Hand nach ihr austreckte. Im letzten Moment tauchte Usagi hinter ihr auf, rammte ihm sein Taschenmesser in den Rücken und ergriff Ringo an der Schulter. Als diese die Augen wieder öffnete hatte dieser seine Maske abgenommen, seine Kapuze war unten und er schien komplett außer Atmen zu sein. „Ist alles in Ordnung?“ Sie nickte weinend. „Wir verschwinden von hier.“ Ikiru schlug dem Mann vor ihr mitten ins Gesicht. Der Fremde taumelte kurz zurück, fing aber auch sogleich wieder und richtete den Säbel auf sie. Plötzlich zog sie jemand von hinten in die Menschenmasse hinein. „Was zum?!“ Noch bevor sie reagieren konnte wurde sie über die Schulter geworfen während sie sich immer weiter vom Feind entfernte. Nach einer Weile wurde sie wieder runterlassen. „Alles ok?“ Sie erstarrte, denn die Stimme kam ihr irgendwie bekannt vor. „Seinan?“ Der junge Mann schob seine Mütze zurück und das vertraute traurige Gesicht kam zum Vorschein. „Ich wusste doch, dass du es bist!“ Erfreut sprang sie ihn an die Brust und drückte ihn fest. Der Mann schien sichtlich verwirrt, drückte sie aber nicht von sich weg. „Wieso bist du einfach so verschwunden? Ich habe mir Sorgen gemacht“, tadelte sie ihn mit gehobenen Finger und strengen Blick. Ohne es zu realisieren entschuldigte er sich schuldbewusst, sowie er es auch bei ihr früher getan hatte, wenn er eine Dummheit angestellt hatte. „Wah! Was ist mit den anderen?!“ Erst jetzt kamen Ikiru wieder die anderen in den Sinn. „Seinan, heb mich mal hoch.“ Ohne zu widersprechen legte er seine Hände an ihre Hüfte und hob sie auf seine Schultern. „Wow, ich hätte nicht gedacht das du so kräftig bist Seinen.“ Der Dunkelhaarige wurde ein wenig rot um die Nase. „Verflucht ich sehe keinen von ihnen.“ Sie ließ sich von seiner Schulter fallen. „Und was mache ich jetzt?“ Der junge Mann tippte sie kurz an der Schulter an damit diese sich umdrehte. „Wir sollten erstmals zur Händelerin gehen. Sie kann uns vielleicht helfen.“ „Wer ist denn die Händelerin?“ „Eine alte Bekannte. Ich werde sie dir später vorstellen komm mit.“ Er hielt ihr schüchtern eine Hand hin. Zunächst schien es Ikiru ein wenig unangenehm, doch dann ergriff sie diese mit einen schiefen Lächeln. Jetzt auch noch ihn in den Massen zu verlieren wäre wirklich eine Katastrophe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)