Das Geheimnis der Brücke von raylight ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Lexta schämte vor Wut als er hörte, was Atax zu Stephan gesagt hatte. „Seit ihr noch zuretten? Wieso habt ihr gesagt, daß ihr sein Kind und Anja umbringt? Wollt ihr einen Krieg mit dem Wächter anfangen?“, fuhr er sie wütend an. „Nein, König Lexta. Aber wird er nicht zurückkehren, da er sicher nicht will, das wir seinen Kind keinen Schaden zufügen.“ „Habt ihr keine bessere Idee gehabt?“ Atax schüttelte verlegen den Kopf. Lexta knurrte missmutig. „Ihr hättet einfach sagen sollen, daß die Menschenfrau hier bleiben will. Ihr Dummköpfe.“ Neben Lexta tauchte ein junger Crothox auf, der eine graugrüne Haut hatte. Es war Kronprinz Festa, den Lexta allmählich zum König vorbereitete. „Vater hat Recht. Es wäre töricht sich mit dem Wächter anzulegen. Immerhin haben wir einen Friedens Pakt mit seinem Vorfahren geschlossen.“, meinte er streng. Die Gruppe um Atax wäre am liebsten im Boden versunken. „Es tut uns Leid.“, antworteten sie ganz kleinlaut. Festa sagte nichts und Lexta überlegte kurz. „Er kommt hier her. Euere Drohung war umsonst. Wenn er jetzt den Friedenspakt mit uns bricht, nur wegen euch, bekommt ihr alle großen Ärger!“, brüllte er wütend Atax’ Gruppe an. Atax und seine Leute zitterten panisch. „Vater, denke daran wie alt du bist.“, flüsterte Festa seinem Vater besorgt ins Ohr. „Ist schon gut, mein Sohn.“, flüsterte er Festa ins Ohr. Lexta schnaufte zornig. „Wenn er kommt, bringt ihr ihn zu mir und ich werde mit ihm reden. Habt ihr das Verstanden?“ „Ja, König Lexta.“ Mit diesen Worten durften sie gehen. Lexta stand auf und ging zum Zimmer von Anja. Festa mußte wieder seinen Aufgaben nachgehen. Als er klopfte, machte Anja auf. Sie ließ Lexta hinein. Marie, die bei Anja war, sah ihren Mann verwundert an. „Was ist?“, wollte Marie wissen. „Wie lautet deine Entscheidung Anja?“ „Wieso?“ „In vier Tagen wird er hier sein. Dazu brauche ich deine Entscheidung.“ Anja seufzte. Klar war es schön,das ein Mann so etwas für sie machte, aber es hatte keine Zukunft. Sie war eine Lesbe und er ein Schwuler. Desweiteren würde sie zu Hause eh gefeuert werden, weil sie schon lange nicht mehr auf Arbeit war und das unangemeldet. „Ich weiß nicht, ob eine Lesbe wie ich hier eine Zukunft hat.“ „Hm, sie sind zwar hier noch seltener, als bei euch, aber auch hier gibt es sie. Also was ist?“ Lexta wußte, das es für Anja schwer war, aber es konnte doch sein, das Stephan früher als geplant hier war. Dann mußte die Antwort ganz schnell gehen. Anja seufzte. „Ich bleibe hier. In meiner Welt habe ich alles verloren, also könnte ich hier einen Neustart beginnen.“, erwiderte sie schließlich. Ein Lächeln umspielte Lextas Gesicht, auch wenn es unheimlich aussah. „Das freut mich, nun kann der Wächter kommen.“ Mit diesen Worten ging Lexta aus dem Zimmer. „Das Leben der Crothox ist ruhiger, als der Menschen. Auch wenn unser Anblick nicht der schönste ist, aber man gewöhnt sich daran.“ „Was ist mit der Gleichstellung der Geschlechter?“ Marie überlegte kurz. „Hm, körperlich sind die Männer stärker als wir, aber sonst haben wir die gleichen Rechte. Wenn ich eine Tochter hätte, würde sie auch die Nachfolge von Lexta antreten, egal ob der zweitgeborene ein Junge ist. Der Erstgeborene wird König.“ „Ja, das ist wirklich besser, als bei uns.“ „Ihr Menschen seit grausamer und rücksichtloser, als wir, aber das könntest du nicht wissen. Bei uns Crothox gab es noch nie einen Krieg im Gegensatz zu euch. Ich weiß von was rede, vor sechshundert Jahren war ich ein Mensch und fünfunddreißig Jahre alt.“ „Eine andere Kultur.“ Marie nickte. Anja konnte nichts dazu sagen. Schließlich kannte sie die Crothox kaum und Stephan kannte sie auch nicht ganz so gut. „Aber warum greifen sie die Menschen an, wenn sie unter die Brücke gehen?“ „Vor tausend Jahren haben die Menschen die Brücke gebaut, damit keiner mehr in die Höhle der Crothox fällt und sich verletzt. Doch die Crothox fühlten provoziert von den Menschen, weil vor der Brücke, der Eingang größer war, wie mir Lexta erzählt hat. Sie begannen einen Krieg mit den Menschen. Jeder der über die Brücke gegangen ist, wurde verschlepp und getötet. Da es sehr viele Menschen waren, haben sie sie gegessen oder ein kleinen Teil zu Crothox gemacht. Zweihundert Jahre später kam ein vierzigerjähriger Mann, der mit König Lexta einen Friedensvertrag und seitdem Jagen die Crothox nur noch unter der Brücke. Dieser Mann war der erste Wächter der Brücke. Seitdem gibt es nur noch wenige die unter die Brücke gehen.“ „Verstehe.“, meinte Anja. Früher hätte sie diese Geschichte nie geglaubt. Doch heute glaubte sie daran. Sie fand es beschämend, wie sie in diesen Schlammsassel hereingeraten war. Ihr war bewusst, das sie auch sterben hätte können, aber sie hatte Glück. „Wie waren die anderen Könige vor Lexta?“ „Mein Mann sagte, alle Könige hatten die gleichen Ziele.“ „Wie war das Leben vor der Brücke?“ „Anders als heute. Früher lebten wir friedlich mit den Menschen zusammen.“ „Gibt es einen zweiten Eingang?“ Marie überlegte kurz. „Ja, ein Notausgang, aber der ist seit Jahrtausenden verschlossen und niemand weiß, wo man rauskommt.“ „Vielleicht ist da jetzt eine Wand dazwischen.“, meinte Anja grinsend. Marie mußte schmunzeln. „In der heutigen Zeit? Schon möglich. Lextas Ururgroßvater hat ihn angelegt.“ „Verstehe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)