Die Chronik der Unterbelichteten von Anotsu (MSTing #4.5) ================================================================================ Prolog: Das Mädchen - oder: Chronik der unwilligen Loli-Braut ------------------------------------------------------------- Disclaimer: Alle Chronik-Charaktere gehören Hohlbein. Mir gehört nur mein Besen. „Lass uns noch was MSTen!“ Anotsu hätte sich fast an seinem Tee verschluckt, so unerwartet kam dieser Ausruf von seinem Gegenüber. Hustend setzte er seine Tasse auf dem kleinen Unterteller ab der vor ihm auf dem Wohnzimmertisch stand. Mit dem Handrücken wischte er sich etwas verlegen den Mund ab und starrte Sangaril dann fragend an. „Ist das dein Ernst?“, brachte er schließlich hervor. Wie viel Zeit vergangen war seitdem Sangaril und er das letzte Mal MSTed hatten konnte er nicht sagen. Sie hatten im Auftrag des Willens der Literatur eine Twilight-Fanfiction MSTed um zu verhindern, dass diese ohnehin bereits grotesk schlechte Romanreihe durch uninspirierte und schlechte Fanfictions noch mehr an den Kräften des Willens zehrte als dies sowieso schon der Fall war. Ihre Mission hatten sie unter schweren psychischen Belastungen erfüllt und dem Willen dadurch genug Kraft zurückgegeben, damit dieser Anotsus MSTing-Zimmer vor dem sicheren Untergang bewahren konnte. Daher hatte Anotsu, als Sangaril ihn eingeladen hatte noch auf einen Tee zu bleiben eher damit gerechnet, dass sie sich ebenso wie er erstmal von den Strapazen der letzten Badfic erholen wollte. Und tatsächlich hatten sie seitdem stundenlang nur dagesessen und geplaudert während sie ihren Tee tranken. Umso überraschender kam nun also für Anotsu dieser plötzliche Tatendrang, den seine Kollegin jetzt an den Tag legte. „Natürlich! Das MSTing vorhin hat mir gezeigt, wie sehr ich es vermisst habe zu kommentieren. Außerdem habe ich da vor kurzem eine Geschichte gefunden, die es auf jeden Fall verdient hat, sie sich mal etwas…genauer…anzusehen.“, antwortete sie mit einem hinterlistigem Grinsen. „Was schwebt dir vor? Naruto? One Piece? Oder doch der Klassiker Harry Potter?“, fragte Anotsu. Nachdem er seine erste Überraschung überwunden hatte, war er nun doch neugierig geworden…und dem Willen ein wenig mehr Kraft zurückzugeben konnte seinen Chancen für eine sichere Heimkehr auch nicht schaden. „Nichts von alledem!“ Die Heiterkeit stand Sangaril ins Gesicht geschrieben als sie fortfuhr: „Es handelt sich um etwas eher Einheimisches: Wolfgang Hohlbeins Chronik der Unsterblichen.“ Das war in der Tat eine interessante Idee, dachte Anotsu. Was kommt dabei heraus, wenn schlechte Fanfic-Autoren sich an Wolfgang Hohlbein - dem Herrn der deutschen Fantasy-Literatur und der sich ständig wiederholenden, blumigen Formulierungen - vergreifen würden? Wenige Minuten später, in denen nichts weiter interessantes passierte, außer dass die Charaktere Andrej Delany, Abu Dun und Meruhe aus dem Riss geschlorkt wurden und von Anotsu und Sangaril mental auf die bevorstehende Aufgabe vorbereitet worden waren (was Abu Dun in schallendes Gelächter ausbrechen lies, ein verschmitztes Lächeln auf Meruhes Züge zauberte, und Andrej zu einem Moment stillen Selbstmitleids veranlasste), saßen alle auf Sangas Couch und harrten der Dinge die da kommen sollten…. Das Mädchen Abu Dun *kichernd*: Sieh dich vor Hexenmeister. Nicht dass sie dir noch die Lebenskraft „aussaugt“. Andrej: Hey! Das kommt viel seltener vor, als du immer behauptest. Sie hatte lange nachgedacht, sehr lang. Nun lief das junge Mädchen in einem samtenen lilanen Kleid den Hügel zum Dorf hinunter. Andrej: In ganz Borsa fällt mir nicht EIN Mann ein, der seiner Tochter ein „samtenes“ Kleid kaufen könnte. Borsara lag unter ihr, ein kleines hübsches Dorf, viele Dächer der Häuser waren noch mit Stroh bedeckt und standen in der frühen Mittagssonne. Andrej: Also als ich das letzte Mal in Borsa war, sah das ein bisschen anders aus. Sanga: Recht haste. Nämlich genau so, ich zitiere: „viele der Häuser hatten richtige Dächer aus Holzschindeln, statt mit Stroh und Ästen gedeckt zu sein. Borsa war offensichtlich zu bescheidenem Wohlstand gekommen.“ Anotsu: Ja ja, aber wenn wir mal genau hinsehen, dann stellen wir fest, dass das Mädchen nicht in Borsa sondern in „Borsara“ ist. Mitten im Fluss stand eine kleine Burg, die oft für Festigkeiten benutzt wurde, wenn ein neues Kind geboren wurde oder jemand heiratete. Meruhe: Die Hochzeitsatmosphäre stell ich mir ja lauschig vor: Knöcheltief in brackigem Wasser stehen, das durch die Mauern einer Burg dringt, die irgend so ein Verrückter mitten in einen Fluss gebaut hat. Riss: *schlork* Typ aus Monty Python: Als ich hier ankam hatte ich nichts als Sumpf. Alle Anderen hielten mich für verrückt ein Schloss im Sumpf zu bauen aber ich habs trotzdem gemacht, nur ums ihnen zu zeigen! Das erste Schloß versank im Sumpf. Da hab ich ein zweites gebaut. Das versank ebenfalls im Sumpf. Da hab ich ein drittes gebaut. Das brannte ab und DANN versank es im Sumpf…aber das Vierte! Das Vierte das blieb stehen! Anotsu: Langweilig! Verschwind! *Typ zurück in den Riss best* Sanga *kritisch das Wort „Festigkeiten“ anstarrt*: …L! Anotsu: Was hast du gesagt? Sanga: L! Da fehlt ein L! Junger Mann mit verwuscheltem schwarzen Haar, Schlabberklamotten und Augenringen *aus dem Riss geschlorkt kommt*: Hat jemand gerufen? Habt ihr was verloren? Vielleicht kann ich helfen es zu finden. Sanga: Nein doch nicht DER L. Der Buchstabe L! In „FestLichkeiten“! L: Heißt das ich bin umsonst hergekommen? Sanga: Da haste n Snickers. L: *Sein Snickers kauend wieder durch den Riss verschwinded* Und genau darüber hatte sich das junge Mädchen Gedanken gemacht. Abu Dun: Über Bauplätze? Hier im Dorf war es üblich das ein Mann im Alter von 17-25 Jahren sich eine junge Braut von 15 Jahren aussuchte, und genau im diesem Alter war sie jetzt. Anotsu: Also wenn ich mir den Stecki dieser Fanfic ansehe, dann ist das gute Mädel erst 14… Andrej: Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von knapp 35 Jahren, ist 25 auch ein bisschen alt um das erste Mal zu heiraten. Abu Dun: Ach komm schon Andrej, dein Dorf ist doch voll mit solchen Ungetümen wie uns. Mit 25 ist man da doch gerade erst den Kinderschuhen entwachsen. Viele Männer hatten bei ihrem Vater und bei ihr um ihre Hand angehalten, doch nie war der Mann dabei gewesen der ihr Herz im Sturm eroberte. Sanga: Ja, genau. Weils damals vor allem den Brautvätern ja auch hauptsächlich darum ging, dass es eine Hochzeit aus Liebe war. Anotsu: Eigentlich meint sie mit „Herz im Sturm erobern“ ja auch nur „viele Reichtümer anbieten“. Andrej: Schafe… Abu Dun: Kamele… Meruhe: Mistkäfer… Alle: *blicken verdutzt Meruhe an* Meruhe: Was? Die waren damals bei uns sehr wertvoll. Andrej: Heißt das, dass du deshalb keinen von uns wolltest, weil wir dir keine Mistkäfer geschenkt haben? Meruhe: Nein Andrej, du bist mir einfach nicht schwarz genug. Abu Dun: Hehehehe Meruhe: Und du bist mir zu fett. Andrej: *grins* Ein Mädchen musste am Tag ihrer 15 Geburtstage heiraten, sonst galt sie als unrein. Sanga: Das stell ich mir stressig vor. 15 Geburtstage gleichzeitig UND dann noch eine Hochzeit feiern. Anotsu: Unrein wenn sie nicht mit 15 heiratet. So ein quatsch. Die Bibel lehrt uns ganz genau wann wer unrein ist. Zum Beispiel wenn ein Mann zufällig genau dann mit einer Frau schläft während er einen Samenerguss hat! Andrej: Ist das wirklich so ungewöhnlich? Anotsu: Frauen sind generell unrein wenn sie Ausfluss haben, oder wenn sie blutflüssig sind, oder… Abu Dun: Bei Allah, ihr Christen macht mich fertig. Seid ihr auch irgendwann mal NICHT unrein? Anotsu: Hmm…weiß nicht, aber die einfachste Lösung für alle Probleme gibt uns die Bibel auch vor. Abu Dun: Die da wäre? Anotsu: Das Rind aber, muss gesteinigt werden. Abu Dun: …… Und bis zum Tag des Geburtstages des jungen Mädchens war es nicht mehr lang. Eigentlich hätte es heute ein schöner Tag werden können, als sie aufwachte hatte die Sonne auf ihr Gesicht geschienen und die Vögel hatten gezwitschert. Doch am späten Morgen hatte es an der Tür geklopft. Sie hatte wie immer die Tür geöffnet und war überrascht einen guten bekannten ihres Vaters in Begleitung seines Enkels vor der Tür stehen zu sehen. Anotsu: Ich finds sehr freundlich von ihr immer die Tür zu öffnen wenn jemand klopft. Wenn bei uns jemand an der Tür ist, wink ich ihm normalerweise vom Fenster aus zu und schneid Grimassen. Der Junge war 16 und noch ein halber Knabe. Das Mädchen mochte ihn, doch sich vorzustellen mit ihm ihr Leben zu verbringen, NEIN, denn sie hatte ganz andere Pläne. Doch wie das Schicksal es so wollte sollte es noch ganz anderster kommen. Anotsu: Schlechtes Foreshadowing ist schlecht. Abu Dun: Wer ist Anderster? Ist das ein Vorname aus der Gegend wie Andrej? Andrej: Nein, das hört sich mehr nach einem dieser Barbaren aus dem Norden an: Anders Anderson oder so. Das Mädchen wurde schon kurz nach dem eintreffen der Männer aus dem Raum geschickt, doch natürlich hatte sie gelauscht und was sie erfahren hatte, hatte ihr gar nicht gefallen. Anotsu: Mir hingegen gefällt, dass dieser Prolog bereits vorbei ist, und wir jetzt schon ein Päuschen einlegen können. Sanga: Nix da, weiter geht’s! So! Ein weiteres Co-MSTing mit Sangaril und einem eher seltenen MSTing- oder insgesamt Fanfiction-Thema. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Anotsu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)