Der Klang einer Sitar von Lusiki ================================================================================ Kapitel 2: 2 ------------ Kapitel 2: /Es waren mehrere Tage vergangen, nach unserem ersten Treffen. Ich wusste dass Vater seinen ,,Gast'' in einem der Palazzos, in der Nähe des Papstsitzes, festhielt. Dennoch war der geeignete Moment noch nicht gekommen, mich dem Prinzen vorzustellen. Was ich allerdings nicht ahnen konnte war, dass es noch sturere Menschen gab als meinen Vater./ *** „Eure Hoheit, ihr habt wieder nichts gegessen?“, bemerkte der Mann erstaunt. Francesco di Vonna war ein junger Adliger aus einer der Provinzfamilien, dem der Papst die Versorgung des türkischen Prinzen auferlegt hatte. Kopfschüttelnd nahm er das Tablett an sich und wollte das Gemach verlassen. Ohne vom Fenster aufzusehen, durch welchem aus Jaime auf die Gärten hinab blickte, antwortete dieser: „Ich habe einfach keinen Appetit.“ ‚Ja, der scheint euch wirklich ganz vergangen zu sein.’ Gedanklich sein Unglück verfluchend, ließ Francesco seinen Schützling alleine. ‚Soll er doch verrecken, wenn er will. Ich werde ihn bestimmt nicht zwingen zu essen.’ Jaime griff zu seiner Sitar und ließ seine Finger leicht über die Seiten wandern. ‚Cesare. Ein schöner Name...’ Daraufhin erklangen die traurigen Töne einer fernländichen Melodie durch die prachtvollen Räume des kleinen Palazzo. **** „Francesco?“, der Prinz spazierte neben seinem Vasallen durch die Gärten seines goldenen Käfigs. „Ja?“ „ Sag, kennst du einen jungen Mann namens Cesare?“, erkundigte sich Jaime. „Cesare sagt ihr? Es gibt bestimmt viele Männer mit diesem Namen in der Stadt.“, wich Francesco der Frage des Türken aus. Trotzdem hackte der Prinz nach: „Nein, ich meine einen ganz bestimmten. Er steht dem Papst sehr nahe.“ Jaime beobachtete Francescos’ Reaktion. Etwas bleicher als zuvor antwortete dieser: „Da weiß ich nur von einem.“ Schweigend gingen sie weiter. Jaime beschloss sich auf eine Bank in der Nähe des Brunnens zu setzen und lehnte sich gegen die schattige Wand. Sein Begleiter tat es ihm nach und lauschte den zarten Klängen des exotischem Instrumentes. Nach einer Weile verstummte die Sitar und Jaime startete einen neuen Versuch, mehr über diesen ominösen Cesare in Erfahrung zu bringen. „Und wer ist das?“ Etwas aus dem Konzept gerissen aber doch noch wach genug um wieder ausweichend zu werden, antwortete ihm der junge Mann an seiner Seite: „Wer ist was, mein Herr?“ Mit einem Seufzer fuhr der türkische Prinz fort: „Der Cesare den du kennst, der der dem Papst nahe steht.“ Francesco entgegnete erregt: „Ich kenne ihn nicht. Ich habe nur von ihm gehört,... und ihn ein paar mal gesehen.“ Er sah sich vorsichtig um und sprach etwas leiser weiter: „Cesare Borgia. Er ist der Sohn des Papstes, offiziell wird er aber als sein Neffe benannt. Eine düstere Gestalt. Er jagt einem Schauer über den Rücken wenn man ihm begegnet. Kein guter Gefährte...“ „Cesare Borgia, also.“ Jaime nickte zufrieden. „Ich möchte ihn kennenlernen. Francesco, wärst du so nett und würdest ihm eine Einladung für heute Nachmittag schicken?“ Mit diesem verkleidetem Befehl erhob sich Jaime und zog sich erneut in seine Kammer zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)