Träume von Zeery ================================================================================ Kapitel 8: Ende.Anfang.Neuanfang -------------------------------- Harry stand in der Mitte des Feldes und sah gen Himmel. Schon seit einer halben Stunde stand er so da und betrachtete den nachtblauen Himmel mit seinen unzähligen Sternen. So langsam tat ihm der Nacken weh, aber er traute sich auch nicht, in Richtung des Schlosses zu schauen, denn er fürchtete, dass ihm die Knie weich werden würden, wenn er Draco kommen sah. Wenn dieser denn kam. Noch war es nicht sechs, also wartete er. Aber er würde auch noch bis um sieben warten, nur um sicher zu gehen, dass er Draco nicht verpasste. Er senkte den Blick ein wenig und sah sich die Tribünen und die Türme an, die jetzt nicht die Farben der Häuser trugen. Hier hatten sie jahrelang gegeneinander gekämpft, sich den Frust und den Ärger von der Seele geflogen. Es war das spannendste Spiel im ganzen Jahr, die Luft knisterte und die Stimmung kochte. Wie oft hatten sie sich hier auf dem Feld miteinander gemessen, immer ohne die geringste Rücksicht aufeinander. Er verlor sich ein wenig in den Erinnerungen, bis er durch ein leises Räuspern in seinem Rücken zusammenschreckte und sich umdrehte. In einigem Abstand zu ihm stand Draco, nervös und abwartend. Schlagartig durchfuhr Harry ein ganzer Schwarm Ameisen und er musste sich ebenfalls räuspern, um überhaupt einen Ton rauszubekommen. „Hallo Draco… .“ Angesprochener hob nur eine Augenbraue und forderte ihn stumm auf, weiterzusprechen. Harry unterdrückte das Verlangen, weiter auf Draco zuzugehen. Wenn er das tat, würde der Blonde zurückweichen. Alleine der Gedanke daran, dass Draco Angst vor ihm haben könnte, versetzte ihm einen Stich im Herzen. „Danke dass du gekommen bist, das bedeutet mir sehr viel. Ich – möchte mich bei dir entschuldigen. Mein Verhalten war mies und es tut mir leid, dass ich das getan habe, obwohl du mir deutlich gesagt hast, dass du nicht auf Männer stehst. Aber du solltest ein paar Dinge wissen.“ Harry sah Draco weiter an, holte tief Luft und fuhr fort. „Du bist mir nichts schuldig. Zunächst einmal habe ich dir geholfen weil ich dich mag, nicht weil ich auf eine Gegenleistung spekuliert habe. So bin ich nicht und gerade bei dir würde ich niemals so etwas tun. Dann solltest du wissen dass…,“ Harry unterbrach sich und sah zu Boden, „dass ich bereue, wie und aus welchem Anlass es passiert ist und dass ich deine Wünsche ignoriert habe. Aber ich muss auch gestehen, dass ich es nicht komplett bereue,“ sagte er nun sehr leise und sah Draco wieder an, der nach diesen Worten leicht erschrocken die Augen aufriss. „Ich bereue es nicht so sehr wie ich es vielleicht tun sollte, denn es ist zumindest ein Teil dessen, was ich mir schon seit langer Zeit gewünscht habe. Ich – glaube ich sollte dir langsam sagen, was mein Herz schon seit so langer Zeit bewegt… . Draco, ich habe mich in dich verliebt... . Für mich bist du der tollste und perfekteste Mann auf der Welt und ich würde wirklich alles tun, um dein Herz zu gewinnen. Und wenn das nicht geht, dann wünsche ich mir, dass du mir wenigstens verzeihst. Dass das nicht von jetzt auf gleich funktioniert ist mir klar, ich werde dir da alle Zeit geben die du brauchst. Aber bitte, lass mich nicht allein. Ich bin zufrieden wenn du meine Entschuldigung annimmst und mich wieder als einen Freund an deiner Seite akzeptierst. Bitte Draco… . “ Harry versagte die Stimme und seine Sicht verschwamm. Draco hatte noch kein einziges Wort gesagt und wenn er das nicht bald tat, würden ihm die Beine wegbrechen. Sich innerlich auf eine Abfuhr einstellend, schwieg Harry. „Du… hast mir weh getan Harry… .“ Die Stimme des Blonden klang seltsam belegt und ließ bei Harry die erste Träne die Wange herunterlaufen. „Wenn ich gewusst hätte warum… . Ich hatte Angst, verstehst du? Ich wusste nicht warum das passiert war und ich hatte Angst weil… . Verdammt nochmal es ist nicht einfach Harry! Bei meiner Vergangenheit… und du als Retter der Zauberwelt… . Ich kam mir benutzt vor weil ich dachte… dass du… aber so bist du nicht, daran hätte ich denken sollen… . Aber ich sehe nicht immer nur alles positiv, dafür habe ich zu viele Erfahrungen gemacht, die mich etwas anderes gelehrt haben. Ich habe versucht dir zu vertrauen, ich habe dir vertraut… . Ich… ich möchte dir auch wieder vertrauen. Aber lass mir Zeit, ja? Bitte, nicht so schnell so viel… . Ich mag dich auch sehr, denke ich. Ich will dir auch verzeihen… .“ Harry wischte sich beinahe ungläubig über die Augen und erkannte nun auch in den Augen seines Gegenübers einige Tränen. „Danke, Draco. Dafür dass du mir glaubst und mir noch eine Chance gibst... .“ Draco lächelte vorsichtig. „Ich hoffe sehr, dass wir das wieder kitten können… .“ Draco streckte Harry seine Hand entgegen. „Wir sehen uns, Harry, ich melde mich.“ Für einen Moment standen sie voreinander, Hand in Hand und sahen einander in die Augen. Dann drehte sich Draco um und ging in Richtung Schloss zurück.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)