File X von Varlet ================================================================================ Kapitel 15: Der Ernst der Lage ------------------------------ Shuichi blickte zu den japanischen Polizisten. „Ihre Arbeit ist damit getan“, sprach er ruhig. „Das denke ich nicht“, warf Miwako ein. „Unsere Arbeit beginnt erst jetzt.“ „Genau“, nickte Takagi. „Sie haben zwar Ran und Ai aus den Fängen dieser Organisation befreit, aber das heißt nicht, dass Sie hier freie Handlungsfreiheit haben.“ Akai grinste. „Sie glauben wirklich, Sie haben es mit kleinen Fischen zu tun. Haben Ihnen James und Jodie nicht erzählt, wie schlimm die Organisation sein kann?“, wollte der Agent wissen. „Dem sind wir uns bewusst.“ „Wirklich? Dann wissen Sie ja auch, dass es nur eine Möglichkeit gibt, um der Organisation zu entkommen, wenn sie einen erstmals im Visier hat“, entgegnete Akai. „Und ich nehme nicht an, dass Sie freiwillig sterben wollen.“ Takagi schluckte. „Wir sind nicht Polizisten geworden, weil wir uns vor solchen Machenschaften und Organisationen fürchten.“ „Wie töricht.“ Shuichi musste grinsen und schloss seine Augen. „Die Organisation existiert nicht gerade erst seit gestern. Sie sind schon Jahre aktiv und keinem ist es aufgefallen. Nicht einmal der japanischen Polizei. Und nun sagen Sie mir doch mal, warum.“ „Öhm nun ja…die Organisation arbeitet wohl gründlich“, gab Takagi von sich. „Falsch“, sprach Akai. „Unter der Polizei befindet sich mindestens ein Organisationsmitglied, wenn nicht sogar mehr. Und was machen die? Die löschen sämtliche Akten aus den Archiven, die mit der Organisation in Verbindung gebracht werden können“, fügte er an. „Das kann aber nicht so ganz stimmen“, warf Sato ein. „Als wir nach Shiho suchten, fanden wir ein paar Informationen über sie.“ „Aber nichts, was das Mädchen mit der Organisation in Zusammenhang bringt. Offiziell arbeitete sie nämlich nie für diese“, antwortete Akai darauf. „Und was ist mit der Schwester? Sie war auch Mitglied der Organisation und von dieser ermordet. Die Akte haben wir erst kürzlich wieder gefunden. Damit sehen wir doch, dass Ihre Theorie nicht ins Schwarze trifft“, kam es prompt von Wataru. Shuichi zuckte kurz zusammen, als er das Wort Schwester hörte. Er fing sich wieder schnell und jeder der ihn nicht kannte, hatte auch nicht bemerkt, was in diesem Moment in ihm vorging. „Das tut nichts zur Sache. Akemis Tod wurde als Selbstmord dargestellt und außerdem, war sie nur ein kleiner Fisch in der Organisation. Keiner würde sie mit dieser in Verbindung bringen. Die Organisation war sich dem sicher, deswegen ließen sie die Akte so stehen.“ „Aber…“, murmelte Takagi. Er blickte zu seiner Kollegin. „Wohin haben Sie Ai gebracht?“ „Sie befindet sich momentan in einer Wohnung außerhalb von Beika. Dort ist sie erstmals in Sicherheit und steht unter FBI Schutz“, antwortete Shuichi. „Sie werden es sicherlich verstehen, dass ich Ihnen nicht sagen kann, wo genau die besagte Wohnung ist. Je mehr Menschen über ein Geheimnis Bescheid wissen, desto eher wird es aufgedeckt und ist für den Feind sichtbar.“ „Aber Shu“, mischte sich nun Jodie ein. „Wieso hast du uns nicht gesagt, was du vor hattest?“ Shuichi wandte sich zu seiner Kollegin. „Um der Organisation zuvor zu kommen, ist der Überraschungsmoment am Wichtigsten. Je mehr von uns dort aufgeschlagen hätten, umso eher hätten sie es bemerkt. Und das willst du doch nicht, oder?“ „Eh? Nein“, schüttelte Jodie den Kopf. „Und was machen wir jetzt?“, wollte Takagi von Miwako wissen. Die junge Frau biss sich auf die Unterlippe. „Wir haben keine andere Wahl, als zu gehen. Sie würden sowieso nicht mit offenen Karten spielen“, murmelte Miwako. Sie blickte wieder zu Akai. „Also gut. Wir gehen. Aber unter zwei Bedingungen.“ „Die wären?“ „Ai meldet sich bei uns, damit wir wissen, dass es ihr auch wirklich gut geht“, fing sie an. Akai nickte. „Das wird sie noch heute machen. Ich fahre nachher selber zu ihr hin“, sprach er. „Und Nummer zwei?“ „Wenn sich diese Organisation wieder meldet, informieren Sie uns. Wir werden nicht erlauben, dass Sie sich alleine mit ihnen auseinander setzen.“ „Das lässt sich einrichten. Jodie? Du hast doch die Nummer, oder?“ Jodie nickte. „Ja, ich hab die Telefonnummer von Inspektor Takagi.“ „Gut, wenn sich die Organisation wieder meldet, wirst du es ihnen mitteilen“, gab Akai von sich. „Ich soll…? Shu, ist das dein Ernst?“, wollte sie wissen. Jodie blickte zu James. „Was sagen Sie dazu?“ „Nun ja“, räusperte sich James. „Wenn Akai es für das Richtige hält…“ Shuichi blickte zu Sato. „Sie haben es gehört. Wenn sich die Organisation wieder meldet, werden wir Ihnen Bescheid geben. Machen Sie sich aber nicht zu viele Hoffnungen, meistens taucht die Organisation für eine Weile ab, ehe sie erneut zuschlagen.“ Skeptisch blickte Takagi zu Miwako. „Und glaubst du das?“, wollte er wissen. „Ich hoffe, dass sie uns wirklich Bescheid geben“, antwortete die Gefragte. Sie blickte nach hinten. Akai hatte ziemlich schnell die Haustür der Villa zugeschlagen. „Dieser Typ wird mir nicht gerade sympathischer“, gab sie dann von sich. „Mir auch nicht. Er jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken.“ „Ehrlich gesagt, kann ich nicht glauben, dass er alleine Ran und Ai befreite und das eine Mädchen herbringt, das andere Mädchen aber versteckt“, warf Miwako ein. „Aber wir haben doch gehört, dass Ai für die Organisation wichtig war. Vielleicht liegt es ja daran?“, schlug er vor. „Möglich. Wenn wir wieder im Revier sind, werden wir ein wenig recherchieren. Wir haben ja einige Namen gehört. Ich will wissen, was es mit denen auf sich hat“, entgegnete sie. „Du willst also wirklich weiter über sie Informationen einholen?“ Takagi schluckte. „Aber das was Jodie gesagt hat…es hörte sich schon gefährlich an.“ „Mag sein, aber wir haben geschworen für das Wohl der Menschen zu Sorgen. Wenn wir nichts gegen diese Organisation machen, würde ich es mir nie verzeihen, wenn es Tote gibt.“ „Und denkst du…wir können was gegen sie ausrichten?“, wollte er wissen. Miwako seufzte auf. „Wir können es nur versuchen. Unglücklicherweise können wir den anderen nicht Bescheid geben. Wenn sich tatsächlich Mitglieder der Organisation bei uns aufhalten, würden wir sie dadurch warnen“, sprach sie. „Das wird wohl das Problem sein“, entgegnete Takagi. „Mich wundert es, dass Conan von der ganzen Geschichte wusste.“ „Dich also auch?“ Miwako nickte. „Das ist gut, ich hab das gleiche Problem. Er ist ein kleiner Junge und kennt sich trotzdem sehr gut mit der Lage aus.“ „Denkst du…er könnte auch…“ „Eventuell. Zurück im Büro werde ich mir mal ansehen, was es alles über Conan zu wissen gibt und welche Personen im letzten Jahr verschwunden sind“, antwortete Miwako. Jodie seufzte auf. „Shu!“, mahnte sie ihn an. „Das nächste Mal, wenn du wieder so etwas machst, sag uns Bescheid. Dir hätte, Gott weiß was, passieren können.“ „Es ist noch nicht vorbei“, gab der FBI Agent von sich. Er trat an eines der großen Fenster und blickte nach draußen. „Es hat gerade erst begonnen.“ „Aber du sagtest doch, dass sich die Organisation jetzt wieder einige Zeit nicht melden wird“, warf Jodie ein. „Das war eine Lüge“, fing Shuichi an. „Als ob ich der Polizei die Wahrheit sagen würde.“ „Und was heißt das nun?“ „Darüber sollten wir später reden. Jodie, sorg dafür, dass das Mädchen und der Schnüffler das nicht mit anhören.“ „Das wird kein Problem werden“, nickte Jodie. „Er ist momentan total vernarrt in seine Tochter“, fügte sie an. „Ich geh mal nach ihnen sehen.“ „Ran? Ist alles in Ordnung bei dir?“, wollte Jodie von dem Mädchen wissen. Ran nickte. Irgendwie schaffte sie es sich aus dem Griff ihres Vaters zu befreien. „Ja, ist zum Glück noch alles gut gegangen“, lächelte sie. „Das ist schön“, lächelte die Blonde. „Sagen Sie Jodie, stimmt es, dass wir jetzt nach Hause dürfen und FBI Schutz kriegen?“ „Eh? Hat Shu das gesagt?“, fragte sie nach. „Shu?“ „Mein Kollege…der mit der schwarzen Mütze auf dem Kopf, der der immer so grimmig schaut“, sprach sie. „Ach so“, murmelte Ran. „Ja, das hat er gesagt“, nickte sie. „Wenn das so ist, bekommt ihr natürlich den Schutz“, entgegnete die Blonde. „Macht euch keine Sorgen, würde er denken, dass ihr in Gefahr seid, dürftet ihr nicht nach Hause.“ „Ich hoffe, Sie haben damit Recht. Wenn die Kerle noch einmal bei uns auftauchen, dann werd ich denen schon zeigen wo der Frosch die locken hat“, warf Kogoro ein. Der hat uns überhaupt nicht zu gehört, seufzte Jodie leise auf. „Herr Mori, wenn sie bei Ihnen auftauchen sollten, bitte informieren Sie so schnell wie es geht das FBI. Wie Sie ja schon wissen, kennen wir nicht all ihre Mitglieder und können es nur erahnen, wenn jemand bei Ihnen zu Besuch ist.“ „Ja ja, das weiß ich doch“, murrte Mori. „Miss Jodie?“, fing Ran an. “Was wird jetzt aus Conan?” „Eh?“ „Ihr Kollege hatte gesagt, dass er noch was zu erledigen hat. Denken Sie, dass wird lange dauern?“, wollte das Mädchen wissen. „Das wäre schon möglich“, murmelte Jodie. „Ich denke, es wird das Beste sein, wenn Conan erst einmal bei uns bleibt“, fügte sie an. „Ach so…verstehe…“, nickte Ran. „Wenn du möchtest, werd ich ihm sagen, dass er sich melden soll.“ „Danke, das wäre wirklich nett.“ „Sind sie weg?“, wollte Shu von seiner Kollegin wissen. Jodie nickte. „Ja, ich hab gleich bei ein paar Kollegen angerufen. Sie begleiten sie zur Detektei und werden dort nach dem Rechten schauen.“ „Gut“, entgegnete Akai. „Shu, du hast die Polizei angelogen. Kannst du mir bitte sagen, was du damit bezweckst?“ „Das würde ich auch ganz gern wissen“, entgegnete James. „Agent Camel ist auch schon eine ganze Weile weg“, murmelte der Vorgesetze. „Camel kommt nachher schon her“, meinte Akai mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. „Und woher weißt du das so genau? Shu! Jetzt gib uns mal bitte Antworten.“ „Wie du willst. Jetzt macht es eh nichts aus, wenn ihr den Plan kennt“, sprach der FBI Agent. Jodie hob die Augenbraue und blickte ihren Kollegen streng an. „Ich ahne schreckliches“, gab sie von sich. Akai grinste. „Ich spiele schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, Kir aus der Organisation zu holen. Die jüngsten Ereignisse haben meine Vermutungen nur bestätigt. Sie wird dauerhaft überwacht und bei jedem kleinsten Problem in der Organisation wird sie für die Verantwortliche gehalten. Obwohl sie einen Codenamen besitzt, hat sie das Vertrauen des Bosses verloren. Ich würde nicht sagen, dass es überraschend kam. Natürlich konnten sie sich damals im Krankenhaus nicht sicher sein, dass Kir die ganze Zeit über im Koma lag. Sie mussten davon ausgehen, dass sie dem FBI einige Informationen mitgeteilt hat. Aus dem Grund sollte sie auch ihre Loyalität beweisen…“ „Und dich deswegen umbringen?“, murmelte Jodie. „Ganz genau. Ich habe bereits geahnt, dass der Boss oder Gin auf diese Idee kommen werden. Es ist doch auch ganz logisch. Wenn die Organisation der Meinung war, dass wir Kir nun als Kontaktperson nutzen, würde ich höchstwahrscheinlich zum Treffen kommen. Und so war es dann auch. Dumm nur für die Organisation, dass ich mir das schon dachte und demnach auch vorbereitet war“, erklärte Shuichi. „Unglücklicherweise vertrauten sie ihr immer noch nicht ganz. Wahrscheinlich lag es daran, weil es zu einfach war, wie ich ‚starb‘. Vielleicht aber auch daran, dass Gin mich selber erledigen wollte und nicht damit einverstanden war, dass es Kir schaffte“, er grinste leicht. „Das ist verständlich“, nickte Jodie. „Es ist nicht einfacher für sie geworden. Sie hat mich vorher informiert, dass die Mädchen da sind“, sprach Akai. „Dann haben wir überlegt, was wir weiter machen, gemeinsam zogen wir den Plan durch. Nur leider hegt die Organisation Zweifel an Kir. Vorhin rief sie mich an. Sie ist sich sicher, dass die Organisation nun Bescheid weiß. Deswegen hab ich Camel geschickt.“ „Gut“, stimmte James dem zu. „Auch wenn wir durch Kir unsere ganzen Informationen verlieren werden, ihre Sicherheit geht vor.“ „Seh ich auch so. Außerdem wollte das CIA auch schon, dass Kir aussteigt. Bisher hatte sie sich nur geweigert und wollte es bis zum bitteren Ende durchziehen“, warf Akai ein. „Jetzt wo ihre Identität in Gefahr ist, steigt sie lieber freiwillig aus. Schon komisch, dass sie da lieber die Hilfe des FBI’s annimmt.“ „Vielleicht liegt es daran, dass ich die CIA Agenten nicht in Gefahr bringen will, solange die Organisation nichts von ihnen weiß“, entgegnete Kir darauf. Jodie drehte sich um. „Kir…“, murmelte sie leise. „Tut mir Leid, dass es so lange dauerte, ich bin ein wenig umher gefahren, um auszuschließen, dass die Organisation uns folgt und danach hab ich mich noch um ihre Verletzung am Arm gekümmert“, sprach Camel. „Verletzung?“ „Es ist nichts Schlimmes. Chianti hat mich nur zweimal am Arm gestreift“, antwortete Kir. Sie blickte zu Akai. „Was ist mit…“ „Mach dir um ihn keine Sorgen. Er ist ihnen entkommen und hat das Mädchen weg gebracht“, entgegnete Shu. „Ihn?“, Jodie blickte zwischen den beiden hin und her. „Ein Kollege“, kam es von Akai. „Du hast wieder einen Kollegen dazu angespornt irgendwas zu machen? Shu, das hätte ich doch auch machen können“, warf die Blonde ein. „Nein, hättest du nicht. Ich brauchte jemanden, der im Notfall auch eine aggressivere Fahrweise hat und vor allem jemand, den die Organisation bisher nicht kannte. Da sind Camel und du gleich ausgefallen“, erklärte Akai. „Und wie du siehst, hat der Plan geklappt.“ Kir seufzte auf. „Aber was ist jetzt mit dem Mädchen, mit Sherry?“, wollte sie wissen. „Gin hat sie wieder zurück gebracht.“ „Was?“ James weitete die Augen und sah seinen Untergebenen an. „Aber Shu, du sagtest doch, dass Ai in Sicherheit ist“, meinte Jodie. „Das stimmt auch so.“ „Was soll das heißen? Ich versteh jetzt gar nichts mehr“, entgegnete Jodie. „Shu, das musst du uns erklären.“ „Die Erklärung ist ganz einfach. Der Kleine hat Sherrys Platz in der Organisation eingenommen.“ „Der Kleine?“, Jodie hob die Augenbraue. „Du meinst Conan?“ Sie blickte sich um. Noch immer war er hier nicht aufgetaucht. Jodie schluckte. „Ganz genau der. Er hat ihren Platz eingenommen und wird sich in der Organisation ein wenig umsehen.“ „Das kann doch nicht dein ernst sein. Das geht nicht, er ist doch ein kleiner Junge“, warf Jodie ein. „Das weiß ich auch selber. Er hat einen Dickkopf und würde sich nie im Leben davon abhalten lassen. Außerdem klingt die Idee im Nachhinein ziemlich gut. Außerdem denke ich, dass sich die Organisation demnächst bei uns melden wird, immerhin suchen sie immer noch nach Kudo“, antwortete Shu darauf. „Und was hast du dann vor? Willst du dann zu der Übergabe gehen, oder was?“ „Ganz genau. Ich werd nicht alleine sein, ich hab da noch einen Trumpf im Ärmel…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)