File X von Varlet ================================================================================ Kapitel 1: Zur falschen Zeit am falschen Ort -------------------------------------------- Hallihallo, es freut mich, dass ihr die FF lest, ich hoffe, sie wird euch gefallen. Ich will jetzt schon zu Beginn sagen, dass ich versuchen werde die meisten Begebenheiten des Mangas mit in dieser FF einzubeziehen, allerdings werde ich zwei Punkte verändern. Einmal die Sache mit Shuichi Akais Tod. In der FF lebt er, allerdings ist die Sache mit Kir passiert. Da ich zu viele Theorien zu dem ganzen Thema habe, werde ich keine davon einbauen und einfach davon ausgehen, dass der Tod nur vorgetäuscht war und er jetzt wieder da ist. Außerdem noch Subaru Okiya. Da über ihn nicht wirklich viel bekannt ist und es da auch viele Theorien gibt, wird er hier eine Rolle spielen, die ich mir sehr gut für ihn vorstellen kann. Ach ja, außerdem werde ich Subaru Okiya als eigenständigen Charakter (da viele ja meinen, er sei Shuichi) darstellen. Damit genug von mir. Viel Spaß bei dem Kapitel. ______________________________________ Kapitel 1: Zur falschen Zeit am falschen Ort Die Tür öffnete sich. Ein älterer Mann, mit grauen Haaren an der Seite, einer Glatze sowie einem flauschigen Bart im Gesicht, öffnete die Tür. Sobald er sein Gegenüber erblickte, lächelte er. „Hallo, Ran. Kommst du mich auch mal wieder besuchen? Wie geht es dir denn?“, überhäufte er das Mädchen mit lauter Fragen. „Hallo, Professor Agasa“, grüßte das Mädchen den 52-jährigen. „Es tut mir leid, dass ich solange nicht mehr hier war.“ Seit ihrem letzten Besuch war wahrlich einiges an Zeit vergangen und seit Shinichi nicht mehr da war, kam sie immer weniger hier her. Alleine fühlte sie sich in dem Haus des Professors zu sehr an alte Zeiten erinnert. „Danke der Nachfrage, es geht mir…gut“, gab sie nach einigem Zögern von sich. „Bedrückt dich was?“, wollte der Ältere von ihr wissen. „Kann ich dafür rein kommen?“, kam es fragend von Ran. Professor Agasa nickte. Er trat zur Seite und hielt dem Mädchen die Tür auf. Schweigend trat Ran in das Haus ein. Sie zog ihre Schuhe und ihre Jacke aus, ehe sie in die Hauspantoffeln schlüpfte. „Um was geht es denn?“ „Ich…also ich…würde gerne über Shinichi reden“, antwortete die Langhaarige. Man merkte ihr an, dass es ihr nicht einfach fiel über den Jungen zu sprechen, vor allem dann nicht, wenn er nicht hier war. „Oh!“ Die Stirn des Professors legte sich in Falten. Dies war einer der Tage, wo er sich oftmals wünschte, kein Geheimnisträger zu sein oder Ran die Wahrheit sagen zu dürfen. Aber nichts davon entsprach der Wirklichkeit. „Gehen wir ins Wohnzimmer“, sprach er und führte das Mädchen in dieses. „Setz dich doch. Ich werde uns einen Tee machen.“ Ehe Ran darauf auch nur ansatzweise reagieren konnte, verschwand der Professor auch schon in der Küche, wo er das Teewasser aufsetzte und zwei Tassen vorbereitete. Kurze Zeit später kam er mit beiden Tassen zurück. Er stellte sie auf den kleinen Tisch ab. „Ich werd jetzt nur noch schnell nach Ai sehen, danach können wir uns gerne unterhalten.“ Seufzend blieb Ran zurück. Jetzt war sie endlich hier und musste doch immer wieder auf den Professor warten. Ohne ein Wort zu sagen, sah sie ihm nach und blickte im Anschluss in den Tee in ihrer Tasse. Stillschweigend ging Professor Agasa in das kleine Labor, in welchem Ai an einem Antidot arbeitete. Als er das Mädchen erblickte, setzte sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. „Du solltest nicht so viel daran arbeiten. Wir haben schönes Wetter, geh doch mit ein paar Freunden nach draußen. Ayumi und die anderen würden sich sicher darüber freuen.“ „Das geht nicht“, schüttelte Ai den Kopf. Sie trug einen weißen Kittel in Kinderformat und eine Schutzbrille. „Sie wissen doch selber, dass ich weiter an einem Gegenmittel arbeiten muss. Ansonsten bleibt Shinichi weiterhin ein Kind“, gab sie von sich. Agasa seufzte auf. „Es dauert jetzt schon so lange. Ich denke nicht, dass Shinichi es dir übel nimmt, wenn es einen Tag länger dauert“, warf Agasa ein. Die Grundschülerin schüttelte den Kopf. „Manchmal reicht ein Tag aus und verändert alles. Er ist schon viel zu lange ein kleiner Junge, ich will das Risiko nicht eingehen, dass sich sein Körper an diese Gestalt gewöhnt und einer dauerhaften Rückverwandlung nicht mehr stand hält“, erläuterte das Mädchen. Shiho trat an ein Reagenzglas heran, stülpte einen kleinen Korkstopfen auf dieses und schüttelte den Inhalt im Glas. „War das alles, oder wollten Sie mir noch etwas Sagen?“ Agasa seufzte leise auf. Auch wenn Ai im Körper eines Kindes gefangen war, sie benahm sich viel zu erwachsen, aber wenn es darauf ankam, konnte sie das Kind spielen und das sogar richtig gut. „Ran ist hier. Sie will über Shinichi sprechen.“ Ai zuckte mit den Schultern. „Lassen Sie sie doch. Es war doch klar, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem Ran mit jemanden über ihren Detektiv reden möchte. Bei ihr dauerte es nur ein wenig länger. Sie sollten rüber gehen und mit ihr reden“, meinte das Mädchen. „Aber Ai…“, Agasa brach ab. Er wusste, dass es nichts mehr brachte mit dem Mädchen darüber zu sprechen. Sie hatte ihre vorgefertigte Meinung und die zu kippen, würde viel zu lange dauern. „Wenn du fertig bist und aus dem Labor kommst, pass auf, was du sagst“, entgegnete der Professor anschließend. „Machen Sie sich keine Sorgen darum, ich werde sicherlich nicht mit den Worten ‚Ich bin immer noch nicht weiter damit das Gegenmittel für Shinichis Kinderdasein zu entwickeln‘ heraus kommen“, gab Haibara von sich. „Danke, Ai“, lächelte Agasa. „Für die Wahrheit bin ich nicht zuständig“, begann das Mädchen. „Das kann Conan alleine machen. Und selbst wenn nicht. In der momentanen Lage, ist es für alle das Beste, wenn keiner weiß, was mit Shinichi Kudo wirklich passiert ist. Oder was meinen Sie, wie wird die Menschheit damit umgehen, dass ein Oberschüler jetzt als kleiner Junge herum läuft. Je mehr Menschen über dieses Geheimnis Bescheid wissen, umso gefährlicher wird es für alle und wenn sie, es erfahren, können wir auch gleich allesamt abdanken. Nicht zu vergessen, dass irgendwann immer etwas an die Oberfläche kommt. Wir würden nur eine Massenpanik auslösen“, erklärte sie. Professor Agasa nickte stumm. „Wie Sie sehen, habe ich kein Interesse heraus zu kommen und irgendwas Falsches zu sagen. Vielleicht sollten sie zurück zu Ran gehen. Sie wird sich sicher wundern, wo Sie so lange bleiben. Und ich denke nicht, dass Sie ihr erklären wollen, dass ich hier an einem Gegenmittel für das Apoptoxin arbeite“, sprach Haibara anschließend. „Du hast natürlich recht“, stimmte der Professor ihr zu. „Trotzdem mach nicht mehr solange“, fügte er an. „Mal sehn“, murmelte Ai und ging zurück zu der Arbeitsfläche, wo sie ihre Reagenzgläser abstellte und einige Tests mit den Flüssigkeiten in deren Inneren durchführte. Leise seufzte Agasa auf. Einige Sekunden blickte er dem Mädchen zu, ehe er sich umdrehte und zurück zu Ran ins Wohnzimmer ging. „Ran, entschuldige bitte, dass ich dich hab warten lassen“, fing Agasa an. Ran schüttelte den Kopf. „Das hat mir nichts ausgemacht“, entgegnete die Langhaarige. „Professor? Seien Sie mir bitte nicht böse, ich hab vergessen, dass ich heute noch mit Sonoko verabredet bin. Können wir das Gespräch auch auf später verlegen?“, wollte sie von ihm wissen. Der Professor blickte sie leicht erstaunt an. „Aber nicht doch, geh ruhig zu deiner Verabredung“, sprach der Ältere. „Danke, Professor“, nickte Ran und stand auf. „Ich komme dann ein anderes Mal wieder her.“ Ran beugte sich ein wenig nach unten und ging dann in den Hausflur um sich ihre Schuhe wieder anzuziehen. Wenige Sekunden danach verließ sie auch schon das Haus des Professors. Mit einem Stirnrunzeln sah Agasa ihr nach. „Ist Ran schon weg?“ „Eh?“, erschrocken drehte sich der Professor um. „Ai, schleich dich doch nicht an einen alten Mann an“, gab er von sich. „Tut mir leid, eigentlich wollte ich nur kurz Hallo sagen, aber wie es mir scheint, ist es dafür bereits zu spät“, gab sie von sich. „Sie hatte noch eine Verabredung mit Sonoko“, entgegnete Agasa. Ai hob die Augenbraue. „Glauben Sie das?“ „Wieso sollte ich das nicht tun?“ „Nun ja, Ran kommt hier her, um mit Ihnen über Kudo zu reden und kaum sind Sie für einige Minuten weg, fällt ihr wieder ein, dass sie mit Sonoko verabredet ist. Man müsste doch meinen, wenn sie hier her kommt um über Shinichi zu reden, hätte sie ein wenig Zeit mitgebracht. Meinen Sie nicht auch?“, wollte das Mädchen wissen. „Ähm…naja schon“, murmelte der Ältere. Ai zuckte mit den Schultern. „Kann natürlich auch sein, dass sie wirklich mit Sonoko verabredet war“, entgegnete Haibara ruhig. „Mir egal“, kam es anschließend wieder von ihr. „Aber Ai…“ Ai zuckte mit den Schultern. „Ich mach mir eben nichts daraus. Ich geh jetzt weiter arbeiten“, gab das Mädchen von sich. Nachdem Ran aus dem Haus des Professors kam, machte sie sich auch auf den Weg. Doch schon am Nachbarhaus blieb sie stehen. Ihr Blick ging zunächst zu der Mauer der großen Villa und anschließend an die Villa. Seit Subaru Okiya die Villa bewohnte, kam Ran nur noch selten her. Eigentlich stand sie immer nur draußen vor den Toren und hoffte, dass Shinichi sich wieder blicken ließ. Bislang wurde diese Hoffnung nicht erfüllt. Noch nicht. Wenn Ran ehrlich war, wurde sie damals vor vollendete Tatsachen gestellt. Okiya war einfach da. An jenem Tag kam sie in die Villa um ein wenig sauber zu machen und dann stand er im Badezimmer. Der fremde Mann. Ran seufzte auf. Jetzt wo Subaru in der Villa war, konnte sie nicht mehr einfach so rein gehen und in Erinnerungen schwelgen. Doch jetzt schob Ran ihre ganzen Bedenken bei Seite. Sie wollte, nein, sie musste in die Villa. Das Mädchen blickte nach links, anschließend nach rechts, keine Menschen waren auf der Straße. Tief durchatmend trat sie durch das Eingangstor und ging auf die Tür der Villa zu. Neben ihren eigenen Haustürschlüsseln hatte sie die Schlüssel der Villa immer bei sich. Langsam und schon fast zaghaft, öffnete die Langhaarige die Tür. Sie lugte hinein und nach einigen Sekunden trat sie ein. „Hallo?“, sie blickte sich um und schloss die Tür hinter sich. Keine Antwort. „Jemand zu Hause?“, rief das Mädchen im Anschluss ein weiteres Mal. Aber auch diesmal gab es keine Antwort. Ein kleines Lächeln legte sich auf Rans Gesicht. Sie war alleine und würde genügend Zeit haben, um sich in Ruhe umzuschauen. Dann fiel ihr wieder ein, was Conan zu Subaru erzählte. Er war Student. Wahrscheinlich befand er sich gerade in der Touto-Universität oder machte Besorgungen. Ohne sich weiter Gedanken darüber zu machen, lief Ran die Treppen nach oben. Vor Shinichis Zimmer machte sie halt. Einige Sekunden blickte sie auf seine Tür. Hoffnung spiegelte sich in ihren Augen nieder – die Hoffnung, dass er die Tür öffnete. Doch es passierte nichts. Die Tür blieb geschlossen. Ran atmete ein weiteres Mal tief durch. Nur langsam bewegte sich ihr Körper auf die Tür zu und genau so langsam legte sie ihre rechte Hand an den Türgriff. Wieder verharrte Ran einige Sekunden ehe sie den Griff nach unten drückte und die Zimmertür aufmachte. Das Zimmer war immer noch so, wie sie es das letzte Mal verließ. Keine einzige Veränderung war zu sehen. Rans Herz schlug unweigerlich schneller und lauter. Es pochte. Mit schnellen Schritten trat sie an eine Truhe, die in seinem Zimmer stand, heran. Dort lag sie. Die Wahrheit. Ran sog die Luft ein und pustete sie im Anschluss heraus. Jetzt oder nie – eine andere Möglichkeit hatte sie in jenem Moment nicht. Bevor sie die Truhe öffnete, erinnerte sie sich an die Worte von Ai. Jene Worte, die sie vernahm, als sie eigentlich hätte warten sollen. „Für die Wahrheit bin ich nicht zuständig“, begann das Mädchen. „Das kann Conan alleine machen. Und selbst wenn nicht. In der momentanen Lage, ist es für alle das Beste, wenn keiner weiß, was mit Shinichi Kudo wirklich passiert ist. Oder was meinen Sie, wie wird die Menschheit damit umgehen, dass ein Oberschüler jetzt als kleiner Junge herum läuft. Je mehr Menschen über dieses Geheimnis Bescheid wissen, umso gefährlicher wird es für alle und wenn sie, es erfahren, können wir auch gleich allesamt abdanken. Nicht zu vergessen, dass irgendwann immer etwas an die Oberfläche kommt. Wir würden nur eine Massenpanik auslösen“, erklärte sie. „Wie Sie sehen, habe ich kein Interesse heraus zu kommen und irgendwas Falsches zu sagen. Vielleicht sollten sie zurück zu Ran gehen. Sie wird sich sicher wundern, wo Sie so lange bleiben… Normalerweise hätte Ran gewartet, aber in diesem einen Moment kam ihr der Professor wie ausgewechselt vor, als wolle er nicht mit ihr über Shinichi reden. Und wenn das Mädchen ehrlich war, vermutete sie, dass er dahinter steckte. Nachdem der Professor den Raum verließ, folgte sie ihm in der Hoffnung, dass Kudo im Raum nebenan war. Doch was sie dann hörte, verschaffte ihr eine Gänsehaut. Shinichi wurde geschrumpft – zu einem kleinen Jungen. Er befand sich in Gefahr und so gut wie keiner wusste davon. Das konnte unmöglich die Wahrheit sein, zumindest konnte und wollte Ran es in jenem Moment nicht akzeptieren. Sie schüttelte den Kopf, als sie wieder die Worte von Haibara vernahm. Jetzt war der Zeitpunkt da. Ran brauchte Gewissheit und die konnte sie nur in der Villa, zumindest dann, wenn keiner mit ihr darüber reden wollte. Sobald Ran den Deckel von der Truhe öffnete und rein blickte, fiel sie nach vorne auf die Knie. Shinichis alte Sachen in Kindergröße waren verschwunden… „Oh mein Gott“, stieß Ran leise aus. In den letzten paar Sekunden wechselten zwei Augenpaare immer wieder ihren Blick. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie Ran – solange, bis das Mädchen die Truhe öffnete und sich dann auf die Knie fallen ließ. Mit einem Nicken signalisierte Gin seinem Partner die Handlung auszuführen. Wodka grinste. Er machte zwei Schritte nach vorne und stand damit direkt hinter Ran. Ran, die seine Schritte bemerkte, da er nicht gerade leise war, horchte auf. „Shini…“, begann das Mädchen und drehte den Kopf zur Hälfte nach hinten, ehe ihr schwarz vor Augen wurde. Wodka ließ nicht viel Zeit verstreichen. Mit einem gezielten Handkantenschlag auf ihren Nacken störte er das zentrale Nervensystem an der Wirbelsäule. Die anschließend, sofort auftretende Schwellung der Nerven und Gefäße führte zu einer Mangelversorgung, die in der Bewusstlosigkeit des Mädchens endete. Sogleich fiel Ran auf den Boden. Wieder grinste Wodka. Aus seiner Manteltasche zog er seine FN Browning HP, eine belgische Pistole, die er auf Ran richtete. Sie war bereits entsichert und sein Finger befand sich am Lauf – bereit zum Abdrücken. Sicherheitshalber blickte Wodka zu seinem Partner. „Lass sie am Leben“, kam es von diesem. Irritiert blickte Wodka auf Gin. „Eh?...Aniki?“ „Bring sie in den Wagen.“ „Aber…“ „Hast du nicht verstanden, was ich dir gesagt habe?“, zischte der Angesprochene. „Tut mir leid“, gab Wodka von sich. Da er sich sicher war Ran außer Gefecht gesetzt zu haben, steckte er seine Pistole weg. Einige Sekunden blickte er das Mädchen an, kam aber auf keine Idee, warum sie am Leben bleiben sollte. „Du solltest nicht so viel darüber nachdenken“, sprach Gin. „Denken bekommt dir nicht“, fügte er dann an. Gin trat einige Schritte nach vorne und lugte in die Truhe. Sie war leer. „Tse…wegen einer leeren Truhe macht die so viel Wirbel“, meinte der Größere. Erneut sah Gin zu seinem Partner, drehte sich dann aber auch wieder von ihm weg und verließ das Zimmer. „Aniki…“, wisperte Wodka leise. Seinen Blick wandte das dickere Organisationsmitglied zu Ran. Noch immer lag sie regungslos auf dem Boden. Er war verunsichert. Eigentlich töteten sie alles und jeder, der ihnen in die Quere kam, aber jetzt ließ Gin das Mädchen leben. Wodka schüttelte den Kopf. Das Nachdenken strengte ihn an – viel zu sehr. Der Dickere kniete sich zu Ran herunter und warf sie über seine Schulter. Befehl war Befehl. Und so würde er das Mädchen jetzt mitnehmen. Das Verhalten seines Partners konnte er sich nicht erklären und eigentlich gab es auch nur eine Möglichkeit. Es musste ein Plan sein, einer, den er noch nicht verstand. Stillschweigend marschierte Wodka aus der Kudo-Villa heraus. Glücklicherweise war Gin mit seinem Porsche 365A zum Tor vorgefahren und ausgestiegen. „Rücksitz?“ „Ja, beeil dich“, gab Gin von sich und öffnete die Tür zu den hinteren Sitzen. „Du willst sie also doch umbringen“, grinste Wodka. „Das werden wir noch sehen. Noch kann sie uns nützlich sein“, kam es von Gin nur knapp, der Wodka dabei beobachtete, wie er Ran hinten hinein legte. „Eh?“ „Rede nicht so viel! Steig ein, wir fahren los“, befahl Gin anschließend und stieg auf dem Beifahrersitz ein. Wodka blickte seinen Partner für wenige Sekunden an, ehe er sich fing und auf der Fahrerseite anstieg. Sogleich startete er den Motor und fuhr mit dem Wagen los. Er wusste genau, wo es hinging. _________________________ Für all die, die es nicht wissen, das Wörtchen Aniki ist japanisch und heißt so viel wie: großer Bruder. Aber um eins klar zu stellen, Gin und Wodka sind hier keine Brüder. Und da ich eben bei den Charas so getreu wie möglich sein möchte, nennt Wodka Gin immer noch Aniki. Dazu muss ich auch sagen, dass mir die deutsche Übersetzung mit großer Bruder da nicht wirklich gefällt und auch nicht den gleichen Klang hat, wie wenn man Aniki liest. Nun ja. Was wird wohl mit Ran passieren? Kapitel 2: Enttarnung --------------------- Kaum fuhr der schwarze Porsche los, tauchte ein weißer Subaru 360 auf. Bestimmt fuhr der Wagen auf den Schwarzen zu. Der Fahrer unternahm nichts um seine Geschwindigkeit zu erhöhen oder zu drosseln. Das Tempo beibehaltend betätigte er den Blinker und bog ab. Der Fahrer des Wagens parkte diesen in der kleinen Garage an der Kudo-Villa und stieg aus. Er sah sich um. Alles war wie immer. Normal. Viel zu normal, wenn man bedachte, dass ein schwarzer Porsche noch vor kurzem auf der Straße stand. Subaru, der Fahrer des Subaru, konnte sich bereits denken, um welche Personen es sich dabei handelte. Es konnten nur noch die Wölfe sein. Jene Personen, die immer nur schwarz gekleidet aus dem Haus gingen und nichts Besseres im Kopf hatten als zu Morden. Aus seiner Jackentasche zog der 27 Jahre alte Ingenieurwissenschaftsstudent sein Handy heraus. Er wählte eine, ihm sehr bekannte, Nummer, eine Nummer, die er in den letzten Wochen des Öfteren kontaktierte. „Ich bins“, sprach er in den Hörer. Dann wartete er auf die Gegenreaktion. „Er stand vor der Villa. Ich bin mir ganz sicher. Ein Porsche 356A mit dem Kennzeichen 48-69. Vielleicht haben sie meine wahre Identität heraus gefunden. Ich werd mich in der Villa nach Hinweisen über ihren Besuch umsehen. Ich melde mich später noch einmal“, entgegnete Okiya knapp in sein Handy, ehe er auflegte. Schweigend blickte Gin aus dem Fenster seines Wagens heraus. Ab und an wanderte sein Blick an den Seitenspiegel, bis er anschließend in Fahrtrichtung blickte. Kurz darauf schüttelte Gin den Kopf. „Ich fühl mich schon verfolgt“, gab der Mann in Schwarz von sich. Daraufhin blickte Wodka zu Gin. „Eh? Aniki?“ „Fahr weiter.“ „Der weiße Wagen ist uns in Beika nicht nach gefahren“, entgegnete Wodka. Ein leichtes Grinsen umspielte Gins Gesicht. „Du hast ihn also auch bemerkt.“ „Natürlich, Aniki“, nickte Wodka. „Ein weißes Auto sieht man dort nicht so oft“, fügte er an. „Hmm?“ „Unsere Leute waren schon ein paar Mal hier“, sprach er. „Weißt du das nicht mehr?“ „Die Gesichter meiner Feinde merke ich mir nicht“, kam es nur von Gin. Wozu sollte er sich diese auch merken? Wenn er ihnen gegenüber stand, knallte er sie gleich ab. Ende. Aus. Viel mehr Mühe gab sich das Mitglied der Schwarzen Organisation nicht. „Aber sind wir nicht deswegen hier her gekommen?“ Wieder grinste Gin. „Wir sind wegen was Anderem hier her gekommen“, gab er von sich. Gin blickte auf die Seite, wo er gleich mitbekam, dass Wodka keine Ahnung hatte, wovon er sprach. „Sag mir nicht, du vermutest Sherry dort“, warf er ein. Ein erneutes Grinsen umspielte Gins Lippen. „Es ist nicht ausgeschlossen“, sprach Gin und blickte nach hinten auf den Rücksitz. Ran lag immer noch bewusstlos dort. „Wie meinst du das? Waren wir deswegen bei den Anderen?“, wollte Wodka wissen. Aus dem Handschuhfach zog Gin ein weißes Papier heraus. Auf diesem standen mehrere Namen. „Yashiro Reika, Tokiwa Tamotsu, Kasuya Mifune, Nishimoto Shiro und Kudo Shinichi“, las Gin vor. Wodka nickte. „Wir waren jetzt bei all ihren Häusern und ihren Angehörigen.“ „Was glaubst du, welche Verbindung all diese Menschen zu Sherry haben?“, kam es von Gin. Aus seiner Manteltasche zog er sich seine Schachtel mit den Zigaretten heraus und zündete sich anschließend eine an. Den Rauch blies er der Scheibe entgegen. „Sherry hatte mit denen vor ihrem Verschwinden Kontakt?“ „Falsch. Das waren alles Männer und Frauen bei denen Sherry den Tod testierte“, entgegnete er. „Aber wenn sie nicht mehr am Leben sind, was soll sie dann mit denen zu tun haben?“, wollte er anschließend wissen. Gin schüttelte den Kopf. So viel Dummheit tat schon weh. „Hast du dich nicht gefragt, wie Sherry einfach so untertauchen konnte? Sie war sicher nicht allein und ich geh jede Wette ein, dass einer der Personen auf der Liste noch am Leben ist.“ „Du glaubst, dass Sherry mit einer der Personen den Tod nur fingert hat?“ Nachdenklich hob Wodka die Augenbraue und blickte den Größeren an. „Aber wie soll sie das gemacht haben? Sie hat nur deren Tod bestätigt, umgebracht haben wir die alle.“ „Das finde ich noch heraus. Ich spüre, dass irgendwas in der Luft liegt. Irgendwas ist da. Kein Mensch kann einfach so von der Bildfläche verschwinden. Das würde auffallen. Entweder man sieht die Person irgendwann noch oder ihr Tod wird geheim gehalten und die Person am Leben gehalten“, entgegnete Gin. „Da fällt mir ein, als ich auf dem Halloween-Schiff war, tauchte auf einmal dieser Shinichi Kudo auf. Ich dachte, ich seh nicht richtig. Wir haben ihn eigentlich erledigt. Danach nahm er die Maske ab und dieser andere Detektiv aus Osaka tauchte auf“, fing Wodka an. Noch einmal überlegte er, wie es damals war. „Weiter“, kam es gelangweilt von Gin. Die Geschichte kannte er bereits und auch damals kamen sie nicht weiter damit. „Der Typ aus Osaka schien sich schon das zweite Mal als Kudo verkleidet zu haben und sagte, dass er diesen heraus locken wollte, weil man nichts von ihm hört. Vielleicht stehen die Beiden in Verbindung und der Kerl deckt ihn“, erklärte Wodka seine Überlegungen. „Was für ein Unsinn. Warum sollte er? Osaka liegt nicht im Bereich von Tokyo. Er würde sich nie hier einmischen“, murrte Gin. Wieder blickte er nach hinten zu dem bewusstlosen Mädchen. „Was hast du jetzt vor mit ihr? Warum ließen wir sie überhaupt am Leben?“ „Ich hab das Gefühl, dass sie uns noch wichtig sein wird“, entgegnete der Langhaarige. „Wieso? Glaubst du, mit ihr lockst du diesen Kudo aus seinem Versteck heraus, wenn er noch am Leben sein sollte? Kudo ist jetzt mindestens ein Jahr tot, ich denke nicht…“ „Überlass das Denken mir“, zischte Gin wütend. „Aber…Aniki…“, murmelte Wodka. „Das Mädchen war oben in SEINEM Zimmer. Warum sollte sie in ein Zimmer gehen, welches verlassen ist? Du hast sie doch selber gesehen als sie die Truhe öffnete und dann zu Boden ging.“ „Ja.“ „Hast du in die Truhe geguckt?“ Ein Kopfschütteln. „Sie war leer und laut ihrer Reaktion hatte sie das am Wenigsten erwartet“, fügte Gin hinzu. „Das bedeutet dann…sie weiß etwas…“ „Und ich bin schon sehr gespannt, was sie weiß.“ Nach fünfzehn Minuten Fahrt bog der Porsche in Richtung des Tokyoter Hafen ein. Wodka war absichtlich mehrere Minuten in eine falsche Richtung umher gefahren, um eventuelle Verfolger abzuschütteln. Das machten sie immer. In ihrem ‚Beruf‘ ging Sicherheit vor, wenn es um das Erreichen eines Treffpunktes oder Zielortes ging. Nach weiteren Minuten fuhr Wodka auf eine leere Lagerhalle zu und parkte den Wagen in dieser. „Da wären wir.“ „Das seh ich selber“, gab Gin von sich, als er aus dem Wagen ausstieg. „Nimm das Mädchen und fessel sie an einen Pfeiler.“ Wodka nickte und tat wie ihm befohlen wurde. Die Männer in Schwarz warteten. Sie warteten zuerst einige Sekunden, dann Minuten und immer noch wurde Ran nicht von selber wach. Gin verlor die Geduld als erster, danach Wodka. „Lass sie mich doch einfach kalt machen“, kam es von dem Dickeren. „Nein!“, sprach Gin streng. „Hol Wasser.“ Wodka nickte und sprintete zu dem Porsche. Er öffnete vorne den Kofferraum und holte einen kleinen Kanister mit destilliertem Wasser heraus. Diesen Kanister brachte er zu seinem Partner und öffnete den Kanister. Ohne Worte nahm Gin den Kanister in die Hand und schüttete das Wasser auf Rans Gesicht. „Hng…“, kam es leise von dem Mädchen, dessen Gesicht gänzlich nass war. „Zeit zum Aufwachen“, gab Gin von sich. Mit seinen Augen fixierte er das Mädchen. Ran brauchte mehrere Minuten ehe sie richtig wach wurde. Zunächst nahm sie sämtliche Gesichter, Personen und den Ort nur verschwommen wahr, doch mit der Zeit wurden sie immer klarer. Das Mädchen weitete ihre Augen, als sie Gin und Wodka vor sich sah. Ran musste schlucken, die unfreundlichen Gesichter die sie anblickte, verursachten eine Gänsehaut bei ihr. Auch wenn sehr viel Zeit verging als Ran die beiden Männer das letzte Mal sah, so erinnerte sie sich doch genau an die damalige Begegnung mit ihnen. Es war im Tropical Land. An jenem Tag, an dem Shinichi verschwand. Beide Männer in Schwarz fuhren mit ihnen in der Achterbahn. Ganz hinten. Dann der Mord. Sie galten als Verdächtige, doch sie waren unschuldig. Und trotzdem. Bei ihnen hatte Ran ein ungutes Gefühl und jetzt saß sie am Boden, an einen Pfeiler gefesselt, und blickte in die kalten Augen. „Na? Endlich aufgewacht, Dornröschen?“ Ran schluckte. „W..er…“, gab sie murmelnd von sich. „Das sehe ich jetzt als ein Ja an“, entgegnete Gin darauf. „Da du jetzt wach bist. Wo ist Shinichi Kudo?“ Ran schrak auf. Ihre Augen weiteten sich. „Shi…nichi…“, wisperte sie leise den Namen ihres Freundes. „Ist er noch am Leben?“ Leicht verwirrt blickte Ran in die tiefgrünen Augen des Fragenden. Sie wusste nicht, was die Frage sollte, denn von einem Tod wusste sie nichts. „J…a…“, murmelte Ran. „So so, verstehe“, grinste Gin. Er blickte zu Wodka. „Notier das. Shinichi Kudo ist nach der Einnahme von APTX 4869 nicht gestorben. Es ist nicht auszuschließen, dass er ein Verbündeter von Sherry ist.“ „Sherry?“, flüsterte Ran leise. Der Name sagte ihr definitiv nichts. Erneut sah Gin auf das Mädchen. „Mal schauen, was du noch so weißt. Wo ist Kudo?“ „Ich…ich weiß es nicht…“, gab Ran leise von sich. Sie begann zu schluchzen. Wieder musste sie daran denken, was Ai dem Professor erzählte. Aber das konnte doch nicht wahr sein. „Soll ich das auch notieren, Aniki?“, wollte Wodka von seinem Partner wissen. „Nein“, knurrte Gin und trat auf Ran zu. Er kniete sich zu ihr herunter. „Warum glaub ich dir das nicht?“ „Und wenn sie wirklich nichts weiß?“ „Dann werden wir es später noch erfahren. Sie war sicherlich nicht ohne Grund in seiner Villa. Irgendwer weiß immer was. Ein Geheimnis ist nur solange was Wert, wie keiner davon Bescheid weiß oder alle Beteiligten verschwiegen sind. Und selbst dann kann man immer noch etwas Herausfinden“, sprach Gin. Wieder wandte er sich zu Ran. „Also? Wo ist er?“ „Ich…ich weiß es nicht…“, kam es von dem Mädchen. Ran schluchzte erneut. Gin wurde lauter. „Wo ist Kudo?“ „Ich weiß es nicht.“ „Wo ist er?“ „Ich weiß es nicht.“ Auch Ran wurde lauter. Aber nicht nur das, Tränen liefen über ihre Wange. Sie weinte. „Eh? Aniki? Sie scheint wirklich nichts zu wissen“, murmelte Wodka. „Das werden wir gleich sehen“, grinste Gin. Er griff in die Innentasche seines Mantels und zog eine kleine Box heraus, die er gleich öffnete. In der Box befanden sich eine Spritze sowie eine Injektionsnadel. Die Spritze war gefüllt mit einer farblosen Flüssigkeit. Mit einem Handgriff steckte er die Kanüle auf die Spritze und sah zu Ran. „Schauen wir doch mal, ob du wirklich die Wahrheit gesagt hast.“ „Ist das…“ „Das Wahrheitsserum. Und danach wird sie zwitschern wie ein Vögelchen.“ Ein weiteres Mal schluckte Ran als sie auf die Spritze sah. „Wahrheitsserum…bitte…bitte nicht…“, wisperte das Mädchen leise. Es nützte nichts. Gin spritze ihr die Flüssigkeit in die Halsschlagader. Er grinste und wartete einige Minuten ab. „Dann schauen wir mal, was sie alles weiß. Lebt Shinichi Kudo noch?“ „Ja“, antwortete Ran schluckend. „Hast du Kontakt zu ihm?“ „Wir telefonieren zwischendurch mal“, gab Ran von sich. „Ruft er an oder rufst du an?“ „Er ruft immer an“, sagte das Mädchen. „Die singt ja richtig“, grinste Wodka und sah zu Gin. „Das war das Ziel. Wie ich gehört habe, ließ sich Kudo lange nicht mehr blicken. Was steckt dahinter?“, wollte Gin von ihr wissen. „Shinichi sagte, dass…dass…“, schluchzte Ran. „…er an einem Fall sitzt und deswegen weg musste“, murmelte sie. „Ah, wir kommen der Sache immer näher. Um was genau geht es in seinem Fall?“ „Ich weiß es nicht…er hat es mir nicht gesagt“, wisperte das Mädchen. „Kennst du Sherry?“ „Nein.“ „Wo ist Kudo jetzt?“ „Ich…ich bin mir nicht sicher“, murmelte Ran leise. „Hmmm?“, skeptisch blickte Gin zu ihr herunter. „Was weißt du über Kudo, dass wir nicht wissen?“ „Ich habe gehört, dass…“, schluckte sie. „…er jetzt ein kleiner Junge ist…Conan…“ „Das ist ja interessant. Was wolltest du in der Villa?“ „Ich wollte schauen, ob seine alten Kindersachen noch da sind“, schluchzte das Mädchen. Eigentlich wollte sie kein Wort darüber sagen, aber das Serum, welches sie injiziert bekam, zwang sie dazu die Wahrheit zu sagen. „Aber die Truhe war leer.“ Mit dem Ausgang der Geschichte rechnete Gin wahrlich nicht, aber trotzdem gab es ihm einen Anhaltspunkt und wenn es der Wahrheit entsprach, dann erklärte es, warum man nichts mehr von Kudo hörte. „Von wem hast du gehört, dass Kudo ein kleiner Junge ist?“, die Frage aller Fragen und Gin wusste genau, dass er gleich eine Antwort erhielt. „Ai, sie…sie hat es Professor Agasa erzählt“, murmelte Ran leise. „Wer ist diese Ai?“ „Eine Grundschülerin aus Conans Klasse.“ „Professor Agasa…das ist doch dieser Erfinder, der neben der Villa wohnt“, überlegte Gin. Ran nickte weinend. „Dann haben wir jetzt alles, was wir wissen wollten“, entgegnete Wodka. Gin stimmte nickend zu. Dann grinste er. Sein Blick ging an Ran. „Sollen wir noch einen Bluttest machen, um sicherzugehen, dass das Wahrheitsserum auch wirklich wirkte?“, wollte der Dickere wissen. „Nicht nötig. Wir werden in ihrem Blut nichts finden“, gab Gin von sich. „Eh?“ „Wahrheitsserum, was für ein Unsinn. Als ob ich so was bei einer kleinen Oberschülerin nutzen müsste“, sprach der Langhaarige. „Heißt das…du…“, fing Wodka an. „Ganz genau das heißt es. In der Spritze befand sich eine einfache Kochsalzlösung. Tja, bei ihr hat es einfach nur gereicht zu sagen, dass sie das Wahrheitsserum bekommt und schon glaubte sie selber dran. Die Psyche des Menschen ist wirklich einfältig“, grinste Gin. „Dann denkst du, sie hat die ganze Zeit über die Wahrheit gesagt?“ „Selbst wenn nicht, wir haben die Kleine. Bring sie in eines unserer Verstecke und halte sie dort noch gefangen. Wir können sie noch brauchen“, wies Gin seinen Partner an. Wodka nickte. Dann runzelte er die Stirn. „Glaubst du das mit dem Schrumpfen?“ „Vor erst schon. Es erklärt so einiges“, sprach Gin. „Was meinst du damit?“ „Denk doch nach. Wir suchen Sherry seit über einem halben Jahr. Sie ist und bleibt spurlos vom Erdboden verschwunden, aber kein Mensch kann solange untertauchen, dass es nicht auffällt. Jetzt überleg doch mal, wie sie verschwunden ist. Ich selber habe sie an das Heizungsrohr gekettet. Am Ende blieben nur die Handschellen am Rohr über und Sherry verschwand aus einem abgeschlossenen Raum. Stell dir doch mal vor, was wäre, wenn Sherry jetzt auch ein Kind ist“, meinte Gin. „Nur so hätte sie über den Wäscheschacht entkommen können. Während du die Kleine in das Versteck bringst, werd ich mir mal ein paar alte Kinderfotos von Sherry ansehen.“ Wodka nickte ein weiteres Mal. „Soll ich ein paar Leute zu dem Haus von dem Erfinder schicken?“, wollte der Dickere wissen. „Nein, das mach ich später selber. Wenn sich Sherry tatsächlich dort aufhält, was ich vermute, dann soll sie vor Angst erzittern.“ ________________________________ Hallihallo, mal ein kleiner Nachtrag von mir zum Wahrheitsserum. Eigentlich wollte ich an der Stelle die Sache mit dem Wahrheitsserum weiter ausweiten, da es auch im Anime vorkam. Allerdings scheint es nur im Anime so zu sein, ich hab extra noch einmal den Manga durchgeblättert und da lässt sich nichts über das Wahrheitsserum finden, also musste ich improvisieren und den Teil raus lassen. Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Tja, jetzt hat Ran die Wahrheit gesagt und die Organisation kommt Shinichi immer näher und näher, natürlich nicht zu vergessen, dass sie langsam auch hinter Sherrys Geheimnis kommen. Kapitel 3: G.I.N ---------------- Hallöchen, zuerst möchte ich mich bei: , und für die wunderbaren Kommentare bedanken. Es war richtig toll on zu kommen und zu sehen, dass euch die ersten zwei Kapitel gefallen haben. @CaptainCalvinCat: na klar schick ich dir bei jedem neuen Kapitel eine ENS @Saiyajin_Ranma: Danke fürs Aufmerksam machen des Fehlers mit der Uni, hab den Fehler auch schon korrigiert. Es freut mich, dass du über einige Szenen lachen kannst, es kommen bestimmt noch einige, wo du dir das Kichern nicht verkneifen kannst. Dann wünsch ich allen Lesern viel Spaß mit dem 3. Kapitel. ___________________________________ Kapitel 3: G.I.N Mit einem Stirnrunzeln stand Subaru in der Bibliothek der Kudo-Villa. Er blickte aus dem Fenster nach draußen und beobachtete das Geschehen. Draußen fuhr kein einziges Auto und es gingen nur wenig Menschen. Alles war ruhig. Viel zu ruhig. Irgendwas lag in der Luft. Nur was, das war unbekannt. Aus seiner Hosentasche zog der Student sein Handy heraus. Er wählte eine Nummer und wartete, bis abgenommen wurde. „Ja, ich bins noch einmal. Ich glaube nicht, dass sie etwas von meinem Doppelleben heraus gefunden haben“, sprach er. „Bist du dir sicher?“ „Langsam kann ich sie einschätzen und weiß wie sie agieren. Würden sie irgendwas ahnen, wären sie bereits hier“, fügte Subaru an. „Hast du nach Wanzen geschaut?“ „Natürlich. Sowohl mit den Augen wie auch mit dem Peilsender, der nach Wanzen ausschlägt. Keine gefunden. Ich bin trotzdem vorsichtig“, gab Okiya von sich. Weiterhin sah er aus dem Fenster. „Draußen hat sich auch nichts geändert. Kein Auto. Es scheint, als wären sie nicht wegen mir hier.“ „Pass trotzdem auf.“ „Mach ich. Ich fahr jetzt erstmals in die Uni und hol die ganzen Sachen von der heutigen Vorlesung ab“, entgegnete Subaru. „Ich freu mich schon aufs Abknallen.“ Gin grinste. „Spar dir die Freude auf, wenn wir sicher sind, dass sich uns jemand in den Weg stellt, Chianti.“ Die Angesprochene knurrte. „Wieso sollten wir sonst herkommen, Gin?“ „Ich brauch euch für den Fall, das sich dieser Kudo einmischt. Ansonsten haltet ihr die Beine still“, antwortete Gin. „Was für eine Verschwendung“, grummelte Korn. „Bist du dir sicher, dass Kudo auftaucht?“ „Wenn er auftaucht eliminiert ihr ihn und sollten sich andere Personen in die Sache einmischen, werden sie erschossen. Erregt kein Aufsehen. „Wir wissen schon was wir tun“, gab Chianti von sich. „Gibt es irgendwelche Überraschungen, mit denen wir rechnen müssen? Wie zum Beispiel, dass sie sich einmischt?“ „Wenn du damit Vermouth meinst, kannst du beruhigt sein, Chianti. Sie arbeitet im Moment mit Bourbon an einer anderen Sache.“ „Bourbon…schon wieder dieser Kerl“, flüsterte Korn leise. „Kümmert euch nicht um Bourbon“, zischte er. „Das sagst du so einfach. Wir wissen nicht einmal wie er aussieht. Mach mir nachher keine Vorwürfe, wenn ich den Typen abknall“, entgegnete Chianti. „Oder hat sich der Auftrag nach Sherrys Suche bei ihm geändert?“ „Du hast es erfasst, Chianti. Bourbon kümmert sich jetzt um den vorgetäuschten Tod des FBI Agenten. Sämtliche Verbündete, die ihm dabei halfen, müssen ausgelöscht werden“, knurrte Gin. „Gin!“ Der Angesprochene drehte sich um. „Kir, hast du es besorgt?“ „Natürlich“, nickte die Frau und reichte dem anderen Mitglied die Akte. Von Korn, Chianti und Wodka erntete sie nur böse Blicke. Seit Akai wieder auf der Bildfläche auftauchte, überschlugen sich die Ereignisse. Obwohl sich Kir mehrfach in waghalsige Aufträge stürzte – und diese immer mit Bravur meisterte – schenkte man ihr immer noch nicht volles Vertrauen. Aber trotzdem war ihr ein Ausstieg nicht möglich. Noch nicht. „Gut, sehr gut“, gab Gin von sich. Er öffnete die Akte und sah sich das erste Bild an. „Wie bist du so schnell daran gekommen?“, wollte er von ihr wissen. „Ich hab nur die Informationen verwendet, die du mir gegeben hast. In den Datenbanken habe ich damit nach einem Kind mit dem Namen Ai gesucht. Das war nicht gerade einfach. In der Umgebung um Beika leben einige Kinder, die Ai heißen. Jedes von ihnen hat ein anderes Alter“, erzählte Kir. „Wie sieht es mit dem Mädchen aus, welches neben der Kudo-Villa wohnt?“ „Ihr Name ist Ai Haibara. Es war nicht gerade einfach was über sie zu finden. Sie hält sich aus allem heraus. Durch einen unserer Computerfachmänner konnte ich mich in den Schulserver der Teitan-Grundschule hacken. In den Unterlagen findest du ein paar Bilder von ihr. Bessere hab ich nicht gefunden. Es sieht sehr danach aus, als hätte sie dauernd versucht nicht im Bild zu sein“, erklärte Kir. „Die Bilder der Anderen sind auf den nächsten Seiten.“ „Das ist egal. Ich hab schon das richtige Bild“, grinste Gin. „So und jetzt zeig ich euch mal eine nette Überraschung.“ Gin hielt zwei Bilder in die Höhe. Das eine Bild zeigte Sherry als kleines Kind, während das zweite Bild Sherry in ihrem jetzigen Körper zeigte. „He? Kannst du uns mal sagen, warum du uns das Mädchen gleich zweimal zeigst?“, wollte Chianti wissen. Sie spottete. „Erkennt einer von euch den Unterschied der beiden Bilder?“ „Das Versteckspiel“, gab Korn von sich. „Wie Kir sagte, auf dem Bild versucht sie zu verschwinden und nicht aufgenommen zu werden.“ „Falsch. Das erste Bild ist 15 Jahre alt, das zweite Bild ein paar Wochen“, entgegnete Gin. „Was? Aber das…das kann nicht sein“, kam es von Chianti. „Wie ist das möglich?“, murmelte Korn. „Wie es aussieht hat unsere gute Sherry ein kleines Schrumpfmittel zusammen gebraut und es selber genommen. Aber nicht nur sie…“ „Wie meinst du das?“, wollte Kir wissen. Gin blickte zu Wodka. „Was solltest du dir heute notieren?“ „Ich?“, Wodka überlegte und zog dann den Zettel aus seiner Manteltasche heraus. „Shinichi Kudo ist nach der Einnahme von APTX 4869 nicht gestorben“, las er vor. „Ist er nicht?“ „Unsere momentane Annahme geht davon aus, dass Oberschüler Shinichi Kudo genau wie Sherry ein Grundschüler ist. Sein jetziger Name soll Conan sein“, erklärte Gin. Conan, Kir zuckte zusammen als sie das hörte. Jetzt – natürlich – jetzt machte das alles einen Sinn. „Was hast du, Kir?“, wollte Gin von ihr wissen. „Was? Ach nichts…“, gab sie von sich. Natürlich hatte er bemerkt, dass sein Name was bei ihr auslöste. Schweigen würde ihr sicherlich nicht behilflich sein, nicht in ihrer Lage. „Als ich damals die Hilfe von diesem Detektiv in Anspruch nahm war ein kleiner Junge dabei. Sein Name war auch Conan“, fügte sie an. „Du meinst Mori?“ „Ja“, nickte die Gefragte. „Interessant. Dann hat sich Kudo bei diesem Detektiv eingenistet“, grinste Gin. „Was hast du jetzt vor, Gin?“, fragte Kir nach. „Das wüsstest du wohl gerne…geh zurück ins Quartier, wenn du gebraucht wirst, melden wir uns bei dir.“ Stillschweigend blickte die geschrumpfte Wissenschaftlerin auf den Laptop. An und mit diesem arbeitete sie in den vergangenen Wochen dauerhaft an der Entwicklung des Gegengiftes. Sämtliche Faktoren mussten berücksichtigt werden – sie wollten nicht nur kurz wieder sie selber werden, sondern dauerhaft. Und genau dafür war Conan Edogawa alias Shinichi Kudo die geeignete Testperson. Sein Körper wurde mehrfach nach der Einnahme eines möglichen Gegenmittels belastet – für ihn schlecht, für sie wiederum gut. Ai blickte auf die Uhr. Es war schon spät am Abend und da der Herd im Hause des Professors seinen Geist aufgab, fuhr besagter Professor um warmes Essen. Sie war alleine da, aber das machte ihr nur wenig aus. Sie arbeitete lieber alleine – es gab sowieso niemanden, der ihr helfen konnte. Mit einem kurzen Kopfschütteln sah die Wissenschaftlerin wieder auf ihren Computer. Sie hatte mehrere Programme offen, darunter war auch eines, welches chemische Formeln plastisch darstellte, was schließlich dazu führte, dass sie das Molekül drehen konnte. Daneben befand sich in einer Datei die Zusammensetzung, mit welcher sie arbeitete sowie eine Auflistung aller Faktoren, die zu berücksichtigen waren. Eigentlich ging es gut voran. Immer wieder schaffte sie es ein momentanes Gegenmittel zu entwickeln, doch es war nur von kurzer Dauer. Das musste man ändern. Noch einmal sah sich Haibara die Zusammensetzung an, ehe sie aus einer Schublade ein kleines Döschen mit Pillen heraus zog. Noch mussten sie einem Test vollzogen werden, aber das stellte den geringsten Schwierigkeitsgrad dar. Wie ein Schatten lauerten sie draußen und beobachteten das Haus des Professors in Beika. Der schwarze Porsche war zur Villa vor gefahren. Kein Auto weit und breit – kein Mensch auf der Straße - es war der perfekte Zeitpunkt zum Handeln. „Schlagen wir zu, Aniki?“, wollte Wodka von seinem Partner wissen. Gin nickte. Seinen Zigarettenstummel warf er auf den Boden und trat ihn aus, ehe er zur Tür trat. Gin machte sich nichts aus Klingeln oder Höflichkeiten. „Mach auf.“ „Ja“, gab Wodka von sich. Aus seiner Manteltasche zog er ein Etui heraus. Mit dem richtigen Werkzeug konnte Wodka jede Tür aufbekommen. Nur leise war er dabei nicht. Von Gin gab es nur einen finsteren Blick dafür. „Hmm?“, murmelte Ai. Doch dann schüttelte sie den Kopf. Wahrscheinlich war es nur Einbildung oder der Wind. Vielleicht sogar der Professor, der irgendwas vergaß. Kurz darauf war nichts mehr zu hören. Es schien wirklich nur Einbildung zu sein. Das Mädchen machte sich nichts daraus. Sie arbeitete einfach weiter, bis die Tür zum Labor aufging. Das Licht schien unter der Tür hindurch – ein Hinweis, dass sie in dem Raum war – was Gin veranlasste direkt zu dem Raum zu gehen. „Sie sind früh da, Professor. Haben Sie irgendwas vergessen?“, wollte das Mädchen wissen. Sie war in ihre Forschungen vertieft, zumindest so lange, bis sie erschrocken gerade ausblickte. Da war er wieder. Der Geruch. Es gab nur wenige Menschen, die diesen Geruch trugen. Und einer von ihnen war gerade hier. Der Geruch war ausgeprägt. Stark. Zögerlich blickte Ai zur Seite an die Tür. Ihr Blick weitete sich. „Schön dich zu sehen, Sherry.“ „Gin“, stieß sie aus. Verängstigt. „Diesmal entkommst du uns nicht“, entgegnete der Mann in Schwarz und sah sich im Labor um. „Nett hast du es hier. Ich muss wirklich sagen, du hast mich überrascht. Für ein Kind hätte ich dich wirklich nicht gehalten. Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht.“ „Wie hast du…mich gefunden?“, wollte sie von ihm wissen. Ai trat nach hinten, suchte in ihrer misslichen Lage einen Weg nach draußen. Es gab keinen. „Ran? Bist du zu Hause?“, rief Kogoro als er aus der Detektei kam und nach oben in die Wohnung ging. Er sah sich um. Falten legten sich auf seine Stirn. Normalerweise stand seine Tochter murrend in der Detektei wenn er so lange brauchte und machte ihm Vorwürfe. Aber heute? Nichts. Sie kam nicht. Hatte sie vielleicht eine Verabredung? Kogoro dachte angestrengt nach. Aber ihm wollte partout nichts einfallen. In der Wohnung sah er sich um. Auch hier hörte er das Mädchen nicht. „Ran?“, rief er erneut. Eine Tür öffnete sich. Sofort blickte Mori zu dieser. „Nur die Rotzgöre schon wieder“, gab er leise grummelnd von sich. „Ist Ran immer noch nicht zu Hause?“, wollte der Kleine wissen. „Siehst du sie hier irgendwo?“ Conan blickte sich um und schüttelte dann den Kopf. „Dann ist sie wohl nicht zu Hause“, kam es von Kogoro. „Hat sie dir gesagt, ob sie noch weg wollte?“, fragte Conan nach. Mori schüttelte den Kopf. „Außer ich hab es vergessen“, gab er nachdenklich von sich. Das könnte es sein, dachte sich Conan. „Ich hol mein Handy und ruf sie mal an“, entgegnete der Kleinere ehe er in sein Zimmer lief. Kogoro sah ihm nach. Danach blickte er an den kleinen Tisch im Zimmer. Essen war auch keines vorbereitet. Und eigentlich war das Rans Aufgabe. Als sich sein Magen bemerkbar machte, seufzte der Detektiv auf. In der nächsten Sekunde zuckte er zusammen, als er ein Klopfen an der Tür vernahm. Sofort sah er zu dieser. Am Türspalt war kein Licht zu sehen. Der Ältere schüttelte den Kopf und trat an die Tür zu. Mit einem Ruck öffnete er sie. „Ran!“ Aber statt einer Ran vor sich zu sehen, die den Schlüssel vergaß, blickte er in die schwarze Leere. Mori ging noch zwei Schritte nach vorne und trat gänzlich aus der Wohnung heraus. Er drehte sich zur Treppe und sah nach unten. Keiner da. Der Detektiv kratzte sich am Hinterkopf und trat dann wieder in die Wohnung ein. War das nur Einbildung? „Mhmm…“, gab er von sich und blickte auf den Boden. „Eh?“, er stand auf einem Briefumschlag. Verwirrt nahm er diesen hoch und sah auf den Absender. G.I.N?, fragte sich Mori. Er rieb sich das Kinn. G.I.N.? Was bedeutet das wohl? Girls in Nature? Oder doch was anderes?, überlegte er sich. Aber es half nichts. Um zu wissen, wer ihm schrieb und was diese Person wollte, blieb ihm nur den Brief zu öffnen. „Ran nimmt nicht ab“, seufzte Conan und kam aus dem Zimmer zurück. Er hatte es sowohl als Conan wie auch als Shinichi auf ihrem Handy versucht. Aber nichts. Verwirrt sah der Kleine auf Mori. „Onkelchen? Hast du mich gehört?“, wollte er von diesem wissen. Kogoro kroch auf allen Vieren durch den Raum, durchsuchte jede Ecke und machte jedes Möbelstück auf. „Ich brauch Kudos Nummer“, gab Kogoro nur von sich. „Eh? Was?“ „Die Nummer von diesem Möchtegerndetektivs“, sprach Mori. „Ich brauch sie dringend.“ „Für was?“, wollte Conan wissen. Anstatt eine Antwort zu bekommen, wies der Meisterdetektiv auf den Brief, welcher am Boden lag und suchte nach einem Zettel mit der Nummer. Ran musste sie irgendwo aufgeschrieben haben und genau jetzt brauchte er sie. Aber was war? Sie war unauffindbar. Nachdenklich ging der Grundschüler zu dem Brief. Er hob ihn vom Boden auf und las die ersten Zeilen, ehe er ein erschrockenes Gesicht machte. An den Meisterstümper, der vor lauter Ruhm den Wolf im Schafspelz nicht sieht, es wird mir eine Freude sein, Sie persönlich kennen zu lernen, damit unser Treffen gastfreundlich abläuft, sollten wir Präsente austauschen. Sie bringen Shinichi Kudo mit und ich Ran Mori. Weitere Anweisungen folgen. G.I.N Conan schluckte. G.I.N. – Gin, seine Augen weiteten sich. Er hatte sie, er hatte Ran in seiner Gewalt. „Gin“, wisperte der Junge leise. Sein schlimmster Albtraum wurde wahr. Das war genau die Situation, die der geschrumpfte Oberschüler auf jeden Fall vermeiden wollte. Es war zu spät. Ran befand sich bereits in der Hand der schwarzen Organisation. Conan ballte die Faust. So weit war es also schon gekommen. „Heh! Steh mir nicht im Weg rum“, maulte Kogoro herum und nahm Conan an den Hosenträgern nach oben. „Hilf mir suchen“, wies er ihn anschließend an, ehe er ihn herunter ließ. Conan aber dachte nicht daran. Er hatte seine eigenen Pläne – außerdem musste er seine eigene Nummer nicht suchen, er kannte sie in und auswendig. Trotzdem durfte er sich keine Kurzschlusshandlung erlauben. Sie war, in einer solchen Situation, fatal. Sowohl für ihn wie auch für Ran. Conan lief aus der Wohnung heraus. Als er unten ankam, blickte er sich mehrfach um. Doch nirgends stand ein schwarzer Porsche der Marke 356A. Als Conan einen Windhauch an seinem Gesicht spürte, erinnerte er sich an die Worte, die Ai einst zu ihm sagte. War man der Organisation auf der Spur, war es wichtig ruhig zu bleiben, egal in welche Lage sie einen gerade brachte. Das Mädchen hatte Recht. Er musste nur ruhig bleiben und nicht auffallen. Der Grundschüler atmete tief ein, ehe er sich wieder in Bewegung setzte. Kaum passierte er die erste Straße, lief er auch schon los. Sein Weg führte ihn zum Haus des Professors. Doch als er ankam, ließ er sich erschüttert auf seine Knie fallen – die Augen geweitet und verschreckt. Das Haus von Professor Agasa stand in Flammen – stark lodernd. _________________________________ Hallihallo, das war auch schon Kapitel 3. Na wie fandet ihr es? Bald gehts richtig zur Sache, da passiert auch ein wenig mehr, aber viel will ich dazu nicht sagen. Ach ja ich würde mich freuen, wenn ihr bei der Umfrage http://animexx.onlinewelten.com/umfragen/55668/ mitmachen würdet und für mich stimmt. Danke und bis zur nächsten Woche. Kapitel 4: FBI -------------- Conan konnte es nicht glauben. Nicht nur, dass Ran von Gin entführt wurde, jetzt war auch das Haus von Professor Agasa nieder gebrannt. Conan war geschockt. Das konnte – nein, das durfte nicht sein. „Conan?!“ Eine bekannte Stimme rief nach dem Grundschüler. Leise dämpfend nahm er die Schritte des Mannes wahr. „Conan.“ Wieder diese Stimme. Er kniete sich zu dem Jungen herunter und legte seine Arme auf seine Schultern. „He! Conan“, sprach er erneut. Erst jetzt riss es den geschrumpften Oberschüler aus seiner Trance. Conan blickte hoch. „Subaru.“ „Was ist passiert? Warst du etwa im Haus?“, wollte der Student wissen. Conan schüttelte den Kopf. „Wie ist…das passiert?“, fragte der Geschrumpfte nach. „Ich weiß es nicht. Ich war bis vorhin noch an der Uni. Als ich hier her kam, stand das Haus in Flammen. Ich nehme allerdings an, dass der Professor und Ai nicht im Haus waren, als der Brand anfing.“ „Wie kommen Sie darauf?“, kam es von Conan leise. „Schau dir unsere momentane Windlage an. Nur eine leichte Brise und trotzdem lodert das Feuer, als wäre der Wind stark. Das lässt für mich nur den Schluss zu, dass es in den letzten Minuten entstand. Außerdem bin ich vorsorglich zur Einfahrt gelaufen und habe geschaut, ob das Benzin im Wagen des Professors hoch gehen kann. Der Wagen stand aber nicht da. Das bringt mich zu der Annahme, dass der Professor nicht zu Hause war. Um diese Uhrzeit wird er Ai sicher mitgenommen haben und wenn nicht, dann gehe ich davon aus, dass sie nicht auf die Idee kommt das Feuer zu löschen und viel eher nach draußen läuft“, erklärte Subaru. Conan nickte. Er wusste es anders. Er ahnte, dass die Organisation dahinter steckte – dass Ai alleine zu Hause war – dass sie von der Organisation umgebracht oder verschleppt wurde. So lange waren sie ruhig. Bis zum heutigen Tag. „Takagi, trödel nicht herum“, wies Miwako ihren Partner an. Dieser nickte nur und stieg, nach einigen Sekunden, in ihren Wagen ein. Immer wenn er bei ihr mitfuhr, durchzog ihn ein ungutes Gefühl – als würde er sterben. Miwako war eine sehr hartnäckige Fahrerin, man konnte manchmal schon meinen, dass sie raste. Aber zum Glück tat sie das nur dann, wenn es wirklich wichtig war und sie zum Einsatzort mussten. Trotzdem konnte Takagi jedes Mal den Boden unter seinen Füßen küssen, wenn sie anhielten. „Wohin geht es?“, wollte der Inspektor wissen. Eigentlich hatte er in zehn Minuten Feierabend, wie seine Kollegin auch, doch kam ein Fall dazwischen, arbeiteten sie auch länger. „Brandstiftung in Beika“, gab Miwako von sich. Sie schnallte sich an und nachdem sie kontrollierte, dass es ihr Takagi gleich machte, trat sie auf das Gaspedal. „Brandstiftung?“ „Die Feuerwehr ist schon vor Ort und löscht das Feuer. Der Anrufer ließ ein wenig durchsickern, dass er nicht daran glaubt, dass es ein Unfall war. Aus dem Grund sollen wir uns dort mal umschauen. Wenn du mich aber fragst, hat irgendwer vergessen den Herd abzuschalten oder musste in seinem Haus rauchen“, erklärte sie seufzend. Was für ein Tag. Keine guten Aufträge und dann mussten sie noch in einem Metier arbeiten, welches ihnen nicht ganz bekannt war. „Conan wohnt doch in Beika“, gab Wataru nachdenklich von sich. Er musste schmunzeln. „Der Kleine wird bestimmt wieder mit dabei sein, wenn es sich um einen Fall von Brandstiftung geht.“ Miwako verzog das Gesicht. „Ich finde es nicht gut, dass sich ein kleiner Junge immer wieder in die Arbeit der Polizei einmischt.“ „Aber er ist immer vor Ort, manchmal sogar vor uns“, entgegnete der Inspektor. „Du gehst ja ziemlich ruhig mit der Tatsache um, dass ein Kind andauernd in Kontakt mit Leichen und Mördern kommt“, warf sie ein. „Ach wirklich? Sieht das so aus?“ Takagi kratzte sich an der Wange. „Nun ja, er erlebt schließlich viel mit Herrn Mori zusammen, da lernt er sicher so einiges und kann deswegen mit den ganzen Morden so gut umgehen.“ „Hmm…ich fände es dennoch gut, wenn wir den Jungen aus der Sache raushalten könnten. Das ist Arbeit der Polizei und kein Spielplatz für ein kleines Kind. Selbst wenn er damit aufwächst, auf Dauer paralysiert es kleine Kinder oder gibt ihnen ein falsches Verständnis von der Wirklichkeit“, sprach die junge Frau seufzend. „Hoffen wir diesmal, dass er rein zufällig nicht am Tatort, sollte es einer sein, ist. Wir sind gleich da.“ Nachdenklich blickte Takagi aus dem Fenster. „Irgendwie kommt mir die Adresse bekannt vor“, murmelte er leise. Aus seiner Tasche zog er sein Notizbuch heraus. Er blätterte darin herum. „Denkst du wirklich, du wirst dort die richtige Adresse finden?“ „Ich weiß es nicht.“ Takagi seufzte auf. Der Wagen passierte die Feuerwehrautos und blieb dann direkt vor der Absperrung stehen. Die ersten Feuerwehrmänner traten auf die zwei zu. Lässig zog Sato ihren Dienstausweis heraus und hielt diesen hin. „Inspektor Sato, mein Kollege Inspektor Takagi. Morddezernat, wir sollen uns am Tatort umsehen.“ „Morddezernat?“, gab einer der Männer von sich. „Ganz genau“, nickte die junge Frau. „Wir sollen uns hier umsehen. Es besteht die Möglichkeit, dass es sich um Brandstiftung mit Tötung handelt“, fügte sie hinzu. Der Man nickte. „Wir haben das Feuer bereits unter Kontrolle gebracht. Wir sichern nur noch das Gebäude, danach können Sie sich umsehen“, meinte er. „Uns wurde mitgeteilt, dass der Anrufer nicht an einen Unfall glaubt. Wissen Sie, ob diese Person da ist?“ Der Feuerwehrmann nickte erneut. „Er steht drüben mit dem Jungen.“ „Junge?“, Takagi blickte sich um und erkannte sofort Conan. Ein wenig grinsend kratzte er sich an der Wange. Auch Miwakos Blick ging zu dem Jungen. Danach schenkte sie ihrem Kollegen einen finsteren Blick. „Du hast ihn aber nicht angerufen, oder?“ Wataru schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“ „Dann frag ich mich, woher er das weiß“, misstrauisch beäugte Miwako ihren Kollegen. „Gehen wir rüber“, sagte sie dann. „Verzeihung“, begann Takagi. Als er bei den Beiden stand, räusperte er sich. „Inspektor Takagi! Inspektor Sato!“, gab Conan von sich. „Schön dich wieder zu sehen, Conan“, lächelte der Inspektor. Er beugte sich runter zu dem Jungen. „Aber kannst du mir mal verraten, was du hier tust?“ „Ich…ähm…das ist das Haus von Professor Agasa“, entgegnete er. „Vom Professor?“, stieß der Inspektor aus. Jetzt wusste er, warum ihm die Adresse so bekannt vor kam. Miwako runzelte die Stirn und sah anschließend zu dem Mann, der neben Conan stand. „Sato. Morddezernat. Sie haben die Feuerwehr gerufen?“, wollte sie von ihm wissen. Subaru nickte. „Und Sie sind?“ „Okiya Subaru, ich wohne im Haus nebenan“, entgegnete der Mann. „Ah, in Ordnung“, murmelte Sato und sah zu dem anderen Haus hin. „Die andere Richtung. Momentan lebe ich in der Kudo-Villa.“ „Verstehe“, kam es darauf von Takagi. „Also Sie sagten, dass es kein Unfall war“, fing Miwako an. Wieder kam ein Nicken von Subaru. „Der Wagen des Professors steht nicht in der Einfahrt. Ich nehme deswegen an, dass er und Ai gar nicht zu Hause waren.“ „Ist es auch sicher, dass Professor Agasa und Ai nicht zu Hause waren?“ „Leider nicht“, seufzte Okiya. „Er geht nicht an sein Handy. Wahrscheinlich liegt es unter dem Schutt begraben“, fügte er an. „Verstehe“, murmelte Miwako nachdenklich. „Bevor wir anfangen über mögliche Theorien zu reden, lassen Sie uns unsere Arbeit machen und den möglichen Tatort untersuchen“, entgegnete die Frau. „Aber natürlich. Verzeihen Sie die Störung“, erwiderte Subaru darauf und trat zur Seite. „Was ist denn hier passiert?“ Professor Agasa stieg über die Absperrung hindurch und wies sich als Hausbesitzer aus. Nur deswegen durfte er auch zu den Anderen gehen. „Professor Agasa“, stieß Conan aus. Ein wenig Erleichterung lag in seiner Stimme. Wenigstens musste er sich nicht mehr Gedanken über den Älteren machen. „Shi…Conan, was ist denn passiert?“, wollte er wissen. Conan blickte sich um. Es waren viel zu viel Menschen in der Nähe und vor denen konnte er unmöglich die Wahrheit sagen. „Es hat bei Ihnen gebrannt.“ „Was?“, er schluckte. „Was ist mit Ai? Ist ihr irgendwas passiert?“, wollte er panisch wissen. Conan schüttelte den Kopf. Jetzt wurde es brenzlig. Jetzt bekam auch die Polizei mit, dass Ai nicht beim Professor war. Und sicherlich würden sie noch darauf kommen, dass das Mädchen zu Hause war. Das würde alles ins Rollen bringen. Es war das, was Conan verhindern musste. Komme was da wolle. „Haben Sie mir nicht heute erzählt, dass Ai Besuch von einigen Bekannten ihrer Eltern bekam?“, fragte Conan nach. Irritiert sah Agasa auf den Kleinen herunter. Er blickte fragend drein, ehe er verstand, was der Junge ihm mitteilte. Agasa nickte. „Ah! Ja! Genau“, nickte der Professor. „Sind Sie sich sicher?“, kam es von Miwako, die die Situation kritisch beäugte. „Sicher“, gab der Professor von sich. „Deswegen bin ich zu dieser späten Stunde noch weg gewesen.“ „Also gut“, murmelte Miwako nachdenklich. „Wir werden jetzt erstmals das Gebäude sichern. Ich möchte Sie darum bitten draußen zu bleiben.“ „Was hast du jetzt vor, Conan?“ Agasa hatte sich herunter gebeugt und sah den geschrumpften Oberschüler an. „Ich weiß es nicht“, entgegnete der Kleinere nachdenklich. Er seufzte auf und blickte sich aus dem Augenwinkel um. „Sie haben Ai, hab ich recht?“ Conan nickte. „Alleine werden wir die Sache nicht geregelt bekommen“, sprach er. „Willst du der Polizei die Wahrheit sagen?“, fragte Agasa nach. Er blickte nach oben und sah zu Miwako und Sato, die vor seinem verbrannten Haus standen. „Nein, es wäre eine viel zu heiße Sache für sie“, fing Conan an. „Aber wir haben noch andere Verbündete und die haben weitaus mehr Möglichkeiten“, grinste der Kleine leicht. „Du willst Jodie anrufen?“ „Ganz genau das will ich machen“, nickte Conan. Der geschrumpfte Oberschüler trat zur Seite. Er holte sein Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer von Jodie. „Oh, Cool Kid, was kann ich für dich tun?“, wollte die Amerikanerin wissen, als sie den Hörer abnahm und ans Ohr hielt. „Wie man’s nimmt. Wir haben hier ein paar…Probleme“, wisperte der Junge. Immer wieder sah er sich um und wollte sichergehen, dass keiner irgendwas von dem Gespräch mitbekam. Zumindest nicht die, mit denen er nicht verbündet war, was die schwarze Organisation anging. „Können Sie nach Beika zum Haus von Professor Agasa kommen?“ „Ja, natürlich. Ich mach mich sofort auf den Weg“, sprach die Blonde. Sie blickte an die Uhr. Es war schon ziemlich spät, aber die FBI Agentin wusste, dass Conan sie um diese Uhrzeit nicht umsonst sehen wollte. „Danke, bis gleich“, nickte der Geschrumpfte. Jodie seufzte als Conan auflegte. So wenig Informationen und so wenig Zeit. Schnell schlüpfte die FBI Agentin in ihre Schuhe und ihre Jacke, ehe sie sich mit dem Autoschlüssel und Handy in der Hand auf den Weg nach draußen machte. Es musste wirklich dringend sein. Noch ahnte sie nicht um was es ging. Bevor Jodie am Auto ankam, rief sie bei ihrem Kollegen an. „Was gibt es?“ „Ich habe gerade einen dringenden Anruf von Conan bekommen“, fing sie an. „Verstehe. Ich mach mich gleich auf den Weg“, gab Akai von sich und legte auch schon wieder auf. „Eh? Shu?“, sprach die Blonde in das Handy. Dann hörte sie es nur noch tuten. Verwirrt blickte sie auf das Display. Aufgelegt. Er hatte einfach so aufgelegt. Und was hatte er noch gesagt? Er wollte hinkommen. Aber wie? Und woher wusste er, wo sie sich trafen? Shu war und blieb noch immer ein Rätsel. Nicht einmal seinen vorgetäuschten Tod erklärte er. Er war einfach wieder da. Aufgetaucht. Stirnrunzelnd blickte Wataru zu seiner Partnerin. „Was denkst du? War es Brandstiftung oder ein Unfall?“, wollte er von ihr wissen. Miwako seufzte. „Ich bin mir nicht sicher. Es war keiner da, damit ist ein Unfall ausgeschlossen. Natürlich kann der Brand versehentlich verursacht worden sein, aber das werden wir jetzt nicht so schnell erfahren. Auf der anderen Seite kann ich mir aber auch keine Brandstiftung vorstellen. In dem Haus gibt es eigentlich nichts zu holen. Es kann auch keine Serie von Brandstiftung sein, da wahrscheinlich keiner gleich ein ganzes Haus anzünden würde und bisher liegt uns nichts vor, dass in Beika passierte“, erklärte sie. „Es wäre auch möglich, dass eine ältere Erfindung des Professors einen Kurzschluss bekam und dadurch das Feuer auslöste.“ Takagi nickte. „Das könnte es natürlich auch sein.“ Dann sah er zu Miwako. Takagi stutzte. Er blickte sich um. „Miss Jodie.“ „Hi. Lange nicht mehr gesehen“, schmunzelte die Angesprochene. „Wie…wie sind Sie durch die Absperrung gekommen?“, wollte er wissen. „Das war einfach. Ich hab ein wenig geflirtet“, kicherte die blonde Frau. „Und dann bin ich ganz einfach durch gekommen.“ „Einen Moment mal“, warf Miwako ein. „Wer sind Sie überhaupt?“ Sie blickte zu Takagi. „Und woher kennst du sie bitte?“ „Das ist Jodie, Jodie Saintemillion. Ich hab dir doch von ihr erzählt, sie ist die ehemalige Englischlehrerin an der Teitan-Oberschule und war früher beim FBI beschäftigt“, erzählte Wataru. „Hmm…“, kam es von Miwako. Sie musterte Jodie. „Trotzdem, Sie sind eine Zivilistin und sollten nicht an einem Tatort herum gucken.“ „Eh? Ähm…nun ja…“, murmelte Jodie. „Miss Jodie“, rief Conan nach ihr. Er lief auf sie zu. „Oh, hallo Cool kid“, lächelte die Blonde. Danach sah Jodie wieder zu Miwako. „Ich fuhr zufällig an der Straße vorbei. Da ich schon öfters im Haus des Professors war, machte es mich neugierig was ich hier zu erwarten hab. Sie kennen das doch sicher, alte Angewohnheiten legt man nur schwer ab“, fügte die Blonde an. Sato hob die Augenbraue. „Dennoch muss ich Sie bitten, halten Sie sich aus den Angelegenheiten der Polizei heraus. Mein Kollege mag sich zwar ungern an diese Dienstvorschrift halten, aber solange ich mit an diesem Fall arbeite, halten Sie sich daran“, entgegnete Miwako. Jodie nickte. Ich werds versuchen. Dabei musste sie schmunzeln. So wie die Lage war, würde sie wahrscheinlich handeln müssen, aber vielleicht nicht jetzt. „Hmm?“, Takagi hob murmelnd die Augenbraue. „Was ist?“, wollte Sato von ihm wissen. „Da drüben“, wies er sie an. „Da ist so ein merkwürdiger Schatten mit rotem Punkt…als würde die Person gerade eine Zigarette rauchen…“ „Jetzt wo du es sagst“, nuschelte Miwako. War etwa noch jemand da? „Wenn wir davon ausgehen, dass es kein Unfall war sondern Brandstiftungen, dann wird das sicher unser Täter sein. Jeder Täter kehrt irgendwann an den Tatort zurück, auch wenn es nur deswegen ist, um zu sehen, ob sein Werk Früchte trug“, sprach Takagi. „Ich schnapp ihn mir!“ Takagi lief los. Er musste schnell sein, besonders dann, wenn es sich um einen möglichen Täter handelte. Der Inspektor lief, als ginge es um sein Leben. Auf den letzten Metern vor seinem Ziel, stolperte der Polizist über seine eigenen Beine. Er machte eine Hechtrolle auf den Boden und sah nur noch die Schuhe der verdächtigen Person. Jene Person gab ein verächtliches Schnauben von sich. Dann bewegte er sich in die Richtung wo Conan mit den anderen stand. Weglaufen? Nein, das wollte er nicht. Immer wieder nahm er die Zigarette aus dem Mund und blies den Rauch heraus. Das machte er solange bis er am Ziel ankam. „Musst du das immer tun?“, meckerte Jodie herum. Sie versuchte nach der Zigarette zu greifen, kam aber zu spät. „Du weißt ganz genau, dass Rauchen nicht gut für deine Gesundheit ist.“ „Jaja, wirf es mir ein anderes Mal vor“, gab der Mann von sich. Seine Stimme war kalt, rau und hart. „Shu!“, presste Jodie seinen Namen heraus. „Einen Moment mal. Stopp!“, entgegnete Miwako. „Nicht nur, dass sich hier ein weiterer Zivilist aufhält, nun stellt sich noch heraus, dass Sie einander kennen. Könnte mich bitte jemand aufklären?“ Sie blickte zu Akai. „Und Sie sind?“ „Akai Shuichi.“ „Und was machen Sie hier?“ Takagi erholte sich recht schnell von seinem Sturz und kam zu dem kleinen Grüppchen zurück. „Ein blondes Vögelchen zwitscherte mir, dass hier etwas Ungewöhnliches passiert sei. Es zog meine Neugier auf sich“, antwortete der FBI Agent. Sofort blickte Takagi zu Jodie. Es war eindeutig. Sie war mit dem blonden Vogel gemeint – was für eine Umschreibung für die Frau. „Das heißt also, dass Sie einander kennen. Also wirklich, Miss Jodie, Sie wissen doch, man gibt keine Angaben über einen Fall weiter.“ „Ähm ja…“, murmelte die Angesprochene. „Es ist nur so eine alte Angewohnheit. Immer wenn was passiert, muss ich Shu anrufen“, entgegnete sie und kratzte sich am Hinterkopf. „Sie haben aber ganz schön viele, alte Angewohnheiten“, sprach der Inspektor. „Und was heißt hier immer? Gehört er etwa auch zum…FBI?“, stieß er aus. „Öhm…“, jetzt konnte sich die Blonde kaum noch heraus reden. „Er ist…“, sie blickte auf Shu. Die Sache mit dem Verlobten kann ich bei ihm wohl schlecht machen. Warum musste auch Takagi dabei sein, wo ich Camel als Verlobten ausgab? „Ganz genau. Ich bin ein Kollege von Jodie. Einer, den sie sogar noch in Japan nervt.“ „Noch ein FBI Agent in Japan?“, stieß Wataru aus. „Was meinst du mit ‚noch ein FBI Agent‘?“, kam von Miwako. Sie hob misstrauisch die Augenbraue. „Neben Jodie traf ich hier noch auf Agent Camel, den sie als ihren Verlobten vorstellte“, erklärte Takagi. „Und jetzt ist noch ein FBI Agent hier.“ „He! Sie? Haben Sie eigentlich Augen im Kopf?“, Akai beugte sich Takagi entgegen. „Wenn Sie genau hinschauen, entdecken Sie, dass ich Japaner bin. Ich muss mich doch wohl nicht rechtfertigen, wenn ich meiner Heimat einen Besuch abstatte“, fügte der FBI Agent mit einem grimmigen Unterton an. Kapitel 5: Das Ende der Geheimnisse ----------------------------------- „Also was ist jetzt?“ „Natürlich nicht“, schüttelte der Inspektor den Kopf. „Sie müssen keine Rechtfertigung ablegen, wenn Sie ihre Heimat besuchen.“ Er schluckte. Einen solch grimmigen Agenten sah er bisher noch nicht. Dabei dachte er schon, dass Camel mit seinem unfreundlichen Gesicht eine Ausnahme war, aber jetzt tauchte noch einer auf, der noch viel schlimmer war. „Was mein Kollege damit sagen will, ist, dass es ein wenig komisch ist, wenn auf einmal ein weiterer FBI Agent hier auftaucht“, sprach Miwako. Sie sah zu Takagi. „Ist doch so?“ „Ja“, nickte der Angesprochene. „Das ist eigentlich einfach zu erklären“, fing Jodie an. Sie selber sah zu Takagi. „Sie wissen doch, dass ich beurlaubt wurde und dann hier her kam. Ich hab mich hier so gut eingelebt, dass ich schon kaum noch Kontakt zu meinen alten Freunden hatte. Shu gehört ebenfalls zu denen, außerdem haben wir damals immer mal wieder sehr eng zusammen gearbeitet. Als ich hörte, dass er seinen Urlaub zu Hause verbringt, habe ich ihn gleich mal angerufen und wir haben uns ein paar Mal getroffen. Und als ich vorhin gesehen habe, dass hier was Passiert ist, sind die Pferde mit mir durchgegangen und ich rief ihn an“, dabei kicherte Jodie. „Scheinbar geht es ihm wie mir. Wir können keine alten Angewohnheiten ablegen und kommen sofort an einen möglichen Tatort. Es tut uns leid, wenn Sie das in den falschen Hals bekommen haben.“ „Ach so, das erklärt natürlich so einiges“, nickte Takagi. „Mhmm“, murmelte Miwako. „Wie dem auch sei. Das Team wird sich jetzt in den Trümmern umsehen, wir denken aber nicht, dass es irgendwas zu Finden gibt. Ich möchte Sie alle bitten den Ort zu räumen und unseren Männern ihre Arbeit machen lassen.“ Nachdenklich blickte Shuichi zu der Unfallstelle. Er hatte so ein Gefühl. Eine Ahnung. Die Wölfe bekamen Hunger und handelten. Und wie sie handelten. Gleich im ganz großen Stil. Und trotzdem hinterließen sie keine Spur, die auf sie zurück zu führen wäre. „Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?“ Conan nickte. „Wir können nach nebenan, in die Villa, gehen“, sprach er. Anschließend blickte er auf Subaru. „Das ist doch in Ordnung?“ „Aber natürlich. An mir soll es nicht scheitern. Ich bin auch lediglich ein Gast“, lächelte der Mann. „Kenne ich Sie nicht von irgendwoher?“, wollte Jodie von ihm wissen. Ihre Arme waren verschränkt, sie musterte ihren Gegenüber und wirkte nachdenklich. „Ja, doch, jetzt fällt es mir wieder ein. Wir sahen uns einmal im Einkaufszentrum“, gab der Student von sich. „Eh?“ Jodie grübelte. „Das wäre möglich, allerdings ist es eine Weile her, seit ich dort war. Sie müssen sich Gesichter wohl ziemlich gut merken können.“ „Nun ja“, lächelte Okiya. „Sie sind förmlich in mich hinein gelaufen, da musste ich mir Ihr Gesicht ansehen. Weiterhin studiere ich Ingenieurwissenschaften, es ist mein Verdienst, das ich mich in komplizierte Baupläne denken kann und sie auch für einen längeren Zeitraum im Kopf behalte. Dadurch fällt es mir nicht schwer mir Gesichter von Menschen zu merken.“ „Verstehe“, murmelte die Agentin und warf Shuichi einen Blick zu. Der Agent verstand sofort. Auch er beäugte Okiya. Es war nicht auszuschließen, dass es sich um ein Organisationsmitglied handelte, welches gegebenenfalls den Brand legte und nun der Organisation alles bestätigte. Andererseits konnte er auch nur ein Zivilist sein, der von nichts wusste. Akai grinste. So hatte er es gern. Schön kompliziert und undurchschaubar. Nur das konnte einen Mann anstrengen und ihm das Gefühl von Wissen geben, wenn der Fall abgeschlossen war. Subaru schloss die Tür der Villa auf. Er trat ein und machte das Licht im Flur an. „Sie haben freie Zimmerwahl.“ „Wir könnten in die Bibliothek gehen“, schlug Conan vor. „Wenn das so ist, werde ich hier unten bleiben und mich an meine Vorlesungsnachbereitung machen“, entgegnete der Student. „Vielen Dank, Subaru“, lächelte Professor Agasa. „Nicht der Rede wert. Wenn Sie für heute Nacht keine Unterkunft haben, können Sie gerne in der Villa nächtigen. Sie waren damals bei meiner Wohnungssituation auch so freundlich zu mir, da ist das jetzt, das mindeste, was ich tun kann“, sprach Subaru ruhig. Agasa lächelte nickend und folgte dann der kleinen Gruppe in die Bibliothek. „Sicher, dass wir hier ungestört sind?“, kam es von Akai. Der FBI Agent lehnte sich an ein, mit Büchern gefülltes, Regal. Conan nickte. „Wir können Subaru vertrauen.“ „Dann fassen wir doch mal zusammen, was passiert ist. Die schwarzen Wölfe wurden wieder aktiv. Sie kamen hier her nach Beika und brannten das Haus des Professors nieder. Es ist anzunehmen, dass sie das rot-braunhaarige Mädchen mitnahmen“, sprach Akai. „Das wissen Sie alles, obwohl Sie gar nicht hier waren?“, kam es von einem erstaunten Agasa. „Das sagt mir mein Instinkt.“ „Das ist noch nicht alles“, fing Conan an. Er seufzte. „Sie haben Ran…“ „Was?“, stieß Jodie aus. „Und das sagst du erst jetzt? Was ist passiert?“ „Ich weiß es nicht“, murmelte der Kleine. „Kogoro bekam einen Brief. Sie wollen Ran gegen Shinichi eintauschen.“ „Bist du dir sicher, dass es die Organisation ist?“, wollte Agasa von ihm wissen. Conan nickte. „Der Absender des Briefes ist…“ Conan schluckte. „Gin“, beendete Akai den Satz. „Gin“, murmelte Jodie. Auch sie schluckte. „Das darf nicht wahr sein. So weit ist es schon gekommen.“ Shu nickte dabei. „Sie wissen eben, was sie tun und wollen ihre Ziele erreichen, komme was da wolle.“ „Aber was bezwecken sie mit der Entführung von Ran? Und warum wollen sie Shinichi Kudo haben?“, wollte Jodie wissen. „Soweit ich weiß, ist doch dieser Kudo schon sehr lange nicht mehr irgendwo aufgetaucht? Also welchen Sinn macht das?“ „Das sollte uns vielleicht dieser Junge erzählen“, entgegnete Akai und grinst dabei. Conan schluckte. „Sie…sie wissen es?“ Verwirrt blickte Jodie zwischen den Beiden hin und her. „Hä?“ Ein weiteres Mal seufzte Conan auf. „Dann habe ich wohl keine andere Wahl als die Wahrheit über mich zu sagen.“ Seinen Blick richtete er auf Professor Agasa. Dieser nickte. In der momentanen Lage war es wohl anders nicht mehr möglich. Im Anschluss sah Conan auf Jodie. Sie war – so schien es – die Einzige, die die Wahrheit nicht wusste. „Ich bin Shinichi Kudo“, sprach er und zog seine Brille vom Gesicht herunter. „Eh? Was?“, Jodies Augen weiteten sich, danach fing sie an zu kichern. „Das ist doch wohl ein Scherz.“ Ihre Reaktion war normal. Natürlich würde keiner darauf kommen, dass ein Oberschüler jetzt als Kind herum läuft. Warum auch? Allein diese Vorstellung war absurd. Conan schüttelte den Kopf. „Das ist kein Scherz. Ich bin Shinichi Kudo.“ „Glaub ihm ruhig. Er sagt die Wahrheit.“ Sofort drehte Jodie ihren Kopf zu ihrem Kollegen. „Und woher weißt du das bitteschön?“ „Im Vergleich zu dir überprüfe ich die Menschen, mit denen ich zusammen arbeite. Außerdem macht es mich stutzig, dass ein kleiner Junge so wenig Angst hat und sich in Angelegen einmischt für die er noch zu klein ist“, entgegnete Akai. Jodie brummte. „Du hättest mir was sagen können.“ Akai blickte sie mit einem verächtlichen Blick an. „Und was passiert dann? Du würdest nicht überrascht sein, wenn die schwarzen Wölfe angreifen. Das konnte ich nicht riskieren. Außerdem erkennt man doch, dass der Kleine nicht will, dass auch nur irgendwer von seiner Identität erfährt. Warum sollte er sonst dieses Versteckspiel mit machen“, sprach er. „Hab ich nicht Recht?“ Conan nickte. „Es ist für jeden, der etwas Weiß gefährlich“, entgegnete der Junge. „Deswegen konnte ich es auch fast keiner Person sagen.“ „Wer weiß es alles?“, wollte Jodie leicht murrend wissen. „Der Professor natürlich. Zu ihm kam ich, als es passiert war. Ansonsten wissen es nur noch meine Eltern, die der Professor darüber informierte…“, er warf ihm dafür einen grummelnden Blick zu. „Ai weiß davon, Heiji weiß es auch, Eisuke weiß es ebenfalls und ähm…“ „Was? Dieses Eisuke-Typ weiß es auch?“, Jodie hob die Augenbraue. Wie konnte so ein unbedeutender Junge es wissen, während es an ihr vorbei zog? „Ja, das war…Zufall und nicht geplant“, nickte Conan. „Wer weiß es noch? Bevor dich Jodie unterbrach wolltest du noch eine Person nennen.“ „Es ist…Vermouth.“ Bei dem Namen zuckte Jodie zusammen. „Was? Sie weiß es? Wie ist das passiert? Du kannst von Glück reden, dass du noch am Leben bist“, regte sich die blonde Frau auf. Das konnte es nun wirklich nicht sein. Immer mehr Menschen wussten davon und einer der Menschen gehörte noch zur Organisation. „Das würde man wohl ‚Verkettung von unglücklichen Zufällen‘ nennen“, sprach Conan ruhig. „Meine Mutter war früher sehr gut mit Sharon Vineyard befreundet. Wahrscheinlich zeigte sie ihr ein paar Kinderbilder von mir und als sie mich dann hier als kleinen Jungen sah, konnte sie sich nur zwei Sachen denken. Entweder meine Mutter bekam noch einen Sohn, was sie aber schnell ausschließen konnte, da über diesen nichts bekannt war, oder aber, dass ich geschrumpft wurde und wieder ein kleiner Junge bin.“ „Es wird wohl eher das Zweite sein. Wir wissen, dass Sharon Vineyard die Rolle ihrer Tochter Chris spielt. Nach unserer früheren Begegnung wissen wir, dass ihr Gesicht das echte ist. Und da sie nicht gealtert ist, lässt es nur einen Schluss zu. Ihr ist das gleiche wiederfahren, wie dir“, entgegnete Akai. Conan nickte. „Das habe ich mir auch bereits gedacht. Aber dann stellt sich für mich die Frage, was mit ihrem Boss ist. Er muss es doch wissen, wenn Sharon wieder eine junge Frau ist.“ „Ihr haltet es für möglich, dass Vermouth ebenfalls das APTX 4869 zu sich nahm?“, wollte Agasa wissen. „APTX 4869?“ „Das Gift welches mir von Gin eingeflößt wurde“, erklärte Conan. „Okay, jetzt mal langsam, cool kid. Welches Gift?“ „Es war so. Zusammen mit Ran machte ich einen Ausflug ins Tropical Land. Dort wurde ich allerdings sogleich in einen Mord verwickelt. Gin und Wodka galten ebenfalls als Tatverdächtige, stellten sich dann aber als unschuldig heraus“, fing Conan an. „Wer würde auch auf den Gedanken kommen, dass Gin mal als unschuldig gilt“, kam es spottend von Akai. Darauf nickte der Grundschüler nur. „Nachdem ich den Mord gelöst habe, beobachtete ich, wie Wodka zu einer Geldübergabe lief. Ich schlich mich an und beobachtete ich und einen fremden Mann. Leider war ich“, Conan seufzte auf. „in das Geschehen so sehr vertieft, dass ich nicht mitbekam, wie sich Gin anschlich und mich nieder schlug. Ich bekam nur noch mit, wie sie mir das tödliche Gift einflößten. Doch anstatt zu sterben, wachte ich als kleiner Junge auf.“ „Das ist ja mal ein Hammer…“, murmelte Jodie. Sie sah zu Shu. „Und du wusstest das?“ „Natürlich. Was erwartest du von mir? Ich arbeite doch nicht einfach so mit einem kleinen Jungen zusammen.“ „Und wie kamst du überhaupt darauf, dass er geschrumpft wurde?“ „Sieh ihn dir doch mal an. Für sein Alter ist er viel zu intelligent und selbst wenn es das nicht wäre, ich hab mehrfach mitbekommen, wie er den Stimmverzerrer an der Fliege benutzt hat. Da war es mir am Ende gänzlich klar. Und davor hab ich über den Kleinen meine Quellen befragt.“ Shu grinste. „Es sind ja so viele kleine Ungereimtheiten aufgetaucht. Jedem anderen Menschen wären sie nicht aufgefallen, aber wenn man über alles schaut, springen sie einem ins Gesicht.“ Jodie hielt sich den Kopf und schüttelte ihn dann. Sie sah auf Shuichi. „Du hörst dich schon fast so an, als würdest du dich auch gern Schrumpfen lassen…“ „Warum eigentlich nicht? Das wäre ein vollkommen anderer Aspekt“, sagte Akai und schloss seine Augen dabei. „Dann könnte ich gegen Gin agieren ohne das er einen Verdacht schiebt.“ „Shu! Das ist kein Spiel.“ „Das weiß ich, oder siehst du mich hier lachen?“ „Könnten Sie sich bitte wieder beruhigen? Wir müssen Ai und Ran aus ihrer Gewalt bekommen…“ Jodie nickte. „Jetzt ist mir klar, warum sie Ran entführt haben. Wahrscheinlich wissen sie durch Vermouth, dass du Shinichi bist, wollten dich schnappen und trafen dabei auf Ran, die sie mitgenommen haben.“ „Nein, das glaub ich nicht“, schüttelte Conan den Kopf. „Ich hab das Gefühl, als wolle mich Vermouth vor der Organisation schützen. Sie weiß es schon so lange, sie hätten demnach auch schon viel frühere reagieren können. Taten es aber nicht. Außerdem gab sie mir ihr Versprechen, dass sie Ai und mich in Ruhe lässt. Es mag dumm sein oder auch nur ein Gefühl, aber ich denke nicht, dass sie irgendwas gesagt hat“, fügte er an. „Und woher sollten sie es sonst wissen?“, wollte Jodie wissen. „Durch Ai. Sie haben sie erkannt und gefunden. Damit war es ihnen ein leichtes heraus zu finden, dass ich Shinichi Kudo bin“, seufzte der Kleine. „Ai? Was hat Ai mit der ganzen Sache zu tun?“ „Genau wie Conan ist auch so in Wahrheit älter“, warf Akai ein. „Eh? Sie auch?“ Jodie blickte ihren Kollegen erstaunt an. „Das heißt dann ja, dass sie auch von der Organisation getötet werden sollte“, folgerte sie. „Ich glaube nicht, dass die Organisation diese Absichten bei ihr hat.“ „Wie kommst du drauf, Shu?“ „Fragen wir doch den kleinen Detektiv“, entgegnete dieser. „Er hat Recht“, nickte Conan. „Ai hat damals für die Organisation gearbeitet und das Gift entwickelt, welches mich schrumpfen ließ. Als sie ihre Arbeit bei der Organisation auf Eis legte, wurde sie in einen Raum gesperrt und wollte sich dort selber das Leben nehmen. Aus dem Grund schluckte sie selber das Gift, aber es machte sie wie mich, zu einem Kind. Und jetzt haben sie sie gefunden“, seufzte er. „Moment mal…sie hat das Gift entwickelt? Also arbeitete sie in der Organisation als Wissenschaftlerin?“, fragte Jodie nach. Sie bekam ein Nicken als Antwort. „Aber das würde ja bedeuten, dass sie…“ „Ganz genau. Sie ist ihre Schwester“, gab Akai von sich. Kapitel 6: In den Fängen der Organisation ----------------------------------------- Vielen Dank für eure Kommentare. Es freut mich wirklich sehr, dass euch File X gefällt. Ich wünsch euch einen schönen 3. Advent und viel Spaß mit dem Kapitel _____________________ In den Fängen der Organisation In hochhackigen Stiefeln stolzierte Vermouth durch eines der Verstecke der Organisation. Stillschweigend und mit erhobenem Blick ging sie durch die Gänge, bis ihr zwei Scharfschützen entgegen kamen. In ihrem Gesicht zeigte sich keine Regung. „Eh? Was macht diese Frau hier?“, kam es von Chianti, die immer noch nicht gut auf Vermouth zu sprechen war. „Reg dich nicht so auf“, wies Korn sie an. Ohne etwas zu sagen, trat Vermouth weiter. Sie warf Chianti nur einen gelangweilten Blick zu. „Ist doch wahr. Dieses Drecksstück ist dafür verantwortlich, dass Calvados tot ist.“ „Ich weiß“, nickte Korn grummelnd. „Du kannst dir auch langsam was anderes einfallen lassen“, gab Vermouth von sich. „Es ist doch immer das gleiche mit dir. Calvados hier, Calvados da. Die böse Vermi ist allem schuld…blah blah blah“, kam es dann von der Schauspielerin. Chianti knurrte. Sie ballte ihre Faust und wollte auf die Blonde los gehen als Korn sie festhielt. „Hab ich da etwa einen wunden Punkt getroffen?“, keck strich sich Vermouth durch die Haare. „Wen du mich fragst, solltest du lieber auf Akai wütend sein. Immerhin hat er ihm die Beine gebrochen und dafür gesorgt, dass Calvados nicht fliehen konnte“, fügte sie an. „Du verdammte…“, zischte Chianti. „Vermouth, es reicht“, wies Korn die Frau an. Sie lachte verächtlich auf. „Pass ein wenig besser auf deine Freundin auf. Nicht, dass sie nachher nicht mehr schießen kann.“ „Pass auf was du sagst“, knurrte Chianti. „Ich hoffe für dich, Bourbon ist nicht so freundlich zu dir wie Calvados.“ „Bourbon? Mach dir mal keine Sorgen um Bourbon“, entgegnete die Blonde. „Korn! Chianti! Vermouth! Was wird das hier?“ Die Korn und Chianti blickte nach hinten. „Gin.“ „Wenn ihr keinen Auftrag habt, dann geht trainieren“, zischte der Langhaarige. „Ist ja schon gut…“, murmelte Chianti. Welche Laus ist dem denn über die Leber gelaufen? „Und was stehst du hier noch so rum?“, knurrte Gin, als Vermouth immer noch auf ihrer Position stehen blieb. „Es ist interessant dir zu zusehen“, gab die Blonde von sich. „Wenn du meinst“, gab Gin von sich. Danach grinste er. „Was ergab die Suche mit Bourbon?“ „Bislang nichts. Irgendwas an Akais vorgetäuschtem Tod ist komisch, wir können bislang nicht heraus finden was es ist. Der Kerl hat wirklich an alles gedacht. Auf jeden Fall ist sicher, dass er mindestens einen Komplizen gehabt haben muss. Ansonsten hätte das alles nicht funktioniert“, erklärte die Blonde. „Ich habe bereits geahnt, dass der Kerl nicht tot war“, entgegnete Gin. „Ich würde nur zu gern erfahren, wie er das gemacht hat.“ „Vielleicht solltest du ihn das das nächste Mal fragen“, sprach Vermouth. Dabei schmunzelte sie. Es war schwer vorstellbar, wie die Beiden einander gegenüber standen und redeten. Natürlich würde eine solche Situation nie eintreten. Aber trotzdem war sie in den Vorstellung lustig. „Das kannst du das nächste Mal für mich übernehmen“, gab der Mann in Schwarz zurück. „Habt ihr schon eine Idee wer der Komplize sein könnte?“ Vermouth schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Das war alles sehr geschickt eingefädelt. Das FBI kann es nicht sein, die waren in ihrer Trauer wirklich sehr überzeugend. Bei einer Person würde ich Schauspiel dahinter vermuten, aber nicht bei der gesamten Truppe. Und so wie sie ihn wieder herzlichst in ihre Arme geschlossen haben, beweist es, dass sie keine Ahnung hatten.“ „Was ist mit Kir? Hat sie irgendwas damit zu tun?“, wollte er wissen. „Schwer zu sagen. Sie benimmt sich unauffällig und macht keine Fehler“, sprach Chris ruhig. „Ich bin nur hier, weil ich das Videoband von Akais ‚Ermordung‘ holen will. Wir schauen es uns an und suchen nach möglichen Schlupflöchern“, fügte die Frau an. Gin nickte. „Ich will über jede Kleinigkeit informiert werden.“ „Werd ich. Was gibt es hier Neues?“ „Ziemlich viel“, grinste Gin. „Du hast einiges verpasst“, fügte er an. „Das da wäre?“, Chris hob die Augenbraue und sah dem Langhaarigen zu. Manchmal verabscheute sie ihn wirklich. Aber trotzdem durfte sie diese Gefühle nicht zeigen. „Wir haben Sherry gefunden.“ Vermouth weitete ihre Augen. „Ihr…ihr habt…“, murmelte sie. Chris schluckte schwer. Wenn sie nun wussten, dass Sherry in Wahrheit eine geschrumpfte Grundschülerin war, dann würde es sicherlich nicht lange dauern, bis sie die Wahrheit über Shinichi heraus fanden. „Sherry wird noch eine Weile hier in der Organisation bleiben und für uns arbeiten. Danach erledigen wir sie.“ „Was soll sie machen?“, wollte Vermouth wissen. Gin musterte die Frau. Anschließend grinste er leicht. „Es gab wohl eine kleine Nebenwirkung in dem Gift, welches wir benutzt haben. Scheinbar wurden Sherry und ihr kleiner Freund dadurch wieder zu Kindern. Aber mach dir deswegen keine Sorgen, sie wird weiter daran forschen und eine bessere Rezeptur herstellen. Das machen wir uns zu nutzen. Und vielleicht nimmst du es auch mal zu dir und bleibst jugendlich.“ Chris‘ Körper spannte sich an. Wenn Gin jetzt nur wüsste wie Recht er hatte – aber das konnte und wollte sie ihm nicht unter die Nase reiben. Und dann war da noch der zweite Punkt. Der kleine Freund. Eigentlich konnte es da nur eine Person geben, die gemeint war. Vermouth wusste genau wenn Gin meinte. Aber das durfte sie sich nicht anmerken lassen. Zum Glück war Schauspiel das, was sie sehr gut beherrschte. „Und wer bitte ist Sherrys kleiner Freund?“, fragte die Blonde nach. „Dieser Kudo-Typ.“ „Kudo…“, Vermouth legte sich den Finger an die Wange. „Das ist so ein kleiner Detektiv, der früher scheinbar in vielen Zeitungen publik war. Dann tauchte er ab, wir wissen ja mittlerweile warum und jetzt lebt er sein Leben als kleiner Junge. Aber auch nicht mehr lange. Den Kleinen kriegen wir schon sehr bald in unsere Hände“, entgegnete Gin. Vermouth legte ein gespieltes Lächeln auf die Lippen. „Wenn das so ist, nur weiter so. Und wenn du fertig damit bist, die alle zu quälen, könnten wir ja mal wieder einen Martini mixen.“ Die blonde Frau ging den Gang weiter entlang. Ihre Faust hielt sie geballt und machte einen Schritt vor den Nächsten. Die Organisation hatte sie – Sherry. Das Mädchen, welches ihr, nach dem Tod von Elena, Atsushi und Akemi, so verhasst war, befand sich nun in den Fängen der Organisation. Eigentlich sollte es ein gutes Zeichen sein. Eigentlich. Aber das war es nicht. Es war genau das Gegenteil. Es war schlecht, dass sie hier war. Ein schlechtes Zeichen. Das Omen, dass etwas Großes in Bewegung kam. Nicht nur, dass die Organisation über Sherry Bescheid wusste, jetzt wollten sie sich noch um Shinichi Kudo kümmern, den Jungen, der ihr das Leben rettete. Das war doch nicht fair. Ausgerechnet der Junge, der für die Organisation zur Gefahr werden konnte, wurde jetzt von ihnen gesucht. Irgendwas musste sie tun. Irgendwas. Auch wenn es nur eine Kleinigkeit war. Nur langsam wurde Ai wach. In ihrem Kopf drehte sich noch alles. Der Schlag, den sie von Gin verpasst bekam, hatte es ihn sich. Er betäubte sie für eine ganze Weile. Dafür war der Kinderkörper wirklich negativ. Alle äußeren Einflüsse, aber auch Schläge, verspürte sie deutlicher. Ai setzte sich auf. Sie rieb sich den Kopf und blickte sich um. Dann erschrak sie. Sofort spürte sie die schwarze Aura, die sich um ihren Körper wickelte. Auch wenn Ai an einem fremden Ort war, der Geruch, der davon ausging, die Leere und Einsamkeit des Raumes, verrieten es ihr. Sie war in den Fängen der Organisation. Jetzt erinnerte sie sich auch wieder daran, wie Gin auf einmal im Labor vor ihr stand. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Ai konnte sich nicht vorstellen, woher er von ihrer Identität wusste und wie er sie überhaupt finden konnte. Das Mädchen schluckte. Sie blickte sich im Raum um. Er war leer, dunkel und kalt. Kein einziges Fenster befand sich in dem Raum, nur eine Tür und eine Kamera an der Ecke. Sie hatten diesmal für alles gesorgt. So einfach würde ihr jetzt keine Flucht gelingen. Ai seufzte auf. Warum nur? Warum war sie hier? Warum konnten sie sie nicht in Ruhe lassen? Sie wollte doch nur ein normales Leben führen. Ein normaler Mensch sein und auch eine normale Kindheit haben. Als die Tür aufging, sprang Ai auf ihre Beine. Sie wich automatisch nach hinten. Ihre Augen weiteten sich, sie musste schlucken. „Endlich ausgeschlafen, Sherry?“ So lange war er bereits auf der Suche nach ihr. So viele Tage sehnte er sich danach sie wieder zu sehen und leiden zu lassen. Sie hatte es geschafft einfach so aus der Organisation zu verschwinden und ihre Spuren zu verwischen. Er wollte wissen wie. Wie sie das gemacht hatte. Doch jetzt kam er ihr endlich auf die Schliche. Nach so vielen Wochen. „Jetzt stehen wir uns also gegenüber“, gab das Mädchen von sich. Sie versuchte stark zu sein und ihm nichts von ihrer Angst zu zeigen. „Du willst mich doch jetzt bestimmt töten.“ Gin grinste. „Wäre möglich. Aber im Moment hast du noch eine kurze Gnadenfrist bekommen. Sei froh darüber“, sprach der Langhaarige. „Was soll das heißen? Was habt ihr vor?“ „Ach Sherry, du kennst das doch. Unsere Organisation arbeitet im Verborgenen. Es hat keinen zu interessieren, was der andere zu tun hat oder was der Boss will“, entgegnete er und zog sich eine Zigarette aus der Manteltasche raus. Ai zuckte zusammen. „Und wenn schon. Jetzt geht es um mich und nicht um ein anderes Mitglied“, gab sie von sich. „Ach kleine Sherry, es ist wirklich lange her, seit wir uns das letzte Mal unterhielten. Deine Kommentare hab ich schon fast ein wenig vermisst“, sprach Gin. „Wie schön. Ich hab dich und deine Kommentare rein gar nicht vermisst“, warf sie ein. „Ach Sherry, Sherry, Sherry, Sherry“, wiederholte Gin mehrfach ihren Namen. „Du hast mich wirklich erstaunt. Ich hätte nicht gedacht, dass wir dich als kleines Mädchen wiedersehen.“ „Damit bin ich auch eine ganze Weile gut durchgekommen. Schade, dass es aufgeflogen ist. Aber damit muss ich jetzt leben“, gab sie von sich. Ai musste nur ruhig bleiben. Sie durfte sich ihre Angst nicht anmerken lassen. „Alles hat sein Ende, besonders dein Versteckspiel. Du hast uns ziemlich lang an der Nase herum geführt. Alleine hast du das doch nicht geschafft. Hab ich recht?“ Ai schluckte. Jetzt. Jetzt musste sie stark sein und durfte sich nichts anmerken lassen. „Glaubst du wirklich ich bin so dumm und ziehe Menschen in die Sache mit rein? Ich weiß, wie es bei der Organisation zu geht, da werd ich sicherlich keinem Zivilisten irgendwas erzählen“, entgegnete Haibara. „Ach wirklich? Ist das so, Sherry? Und was ist mit dem alten Mann bei dem du wohnst? Weiß er nichts?“, wollte Gin von ihr wissen. „Lass den Professor in Ruhe!“, stieß sie befehlerisch aus. Danach zuckte sie zusammen. Mit einer solch impulsiven Handlung hatte sie sich wahrscheinlich verraten. „Da ist dir wohl doch jemand wichtig. Also kann ich annehmen, dass er davon weiß.“ „Du irrst dich“, fing Ai an. Sie atmete tief durch. „Ich bin damals vor seinem Haus zusammen gebrochen. Er nahm mich bei sich auf, nachdem ich ihm erzählte, dass meine Eltern verstorben sind und ich sonst keinen mehr hatte. Er war nett zu mir. Du weißt ja nicht, wie das geht, aber er schon. Er denkt, dass ich ein ganz normales Mädchen bin“, fügte sie an. „Ist das so? Und deswegen lässt er für ein ganz normales Mädchen ein Labor einrichten und dich dort arbeiten?“, kam es von Gin. „Das Labor hatte er schon vorher. Er ist Erfinder, da gehört ein Labor dazu. Ich habe es nur für meine Zwecke umgestaltet und meine Forschungen immer vor ihm versteckt. Meistens habe ich die Arbeit dann gemacht, wenn er nicht da war. Wie an diesem Abend“, erklärte sie. „Und das soll ich dir glauben?“, fragte der Langhaarige. „Das ist deine Sache. Du kennst mich, du weißt, dass mir keine Person außer Akemi wichtig ist, warum sollte es sich jetzt geändert haben? Meinst du, nur weil ich zu einem kleinen Mädchen wurde, werd ich sentimental?“, warf Ai ein. „Hätte ja sein können“, grinste Gin. „Mir soll es egal sein. Du hast gar keine andere Wahl, als für uns zu arbeiten, ansonsten haben wir ein paar deiner Freunde da. Und wir zögern nicht einen davon umzubringen“, drohte Gin. „Glaubst du wirklich, ich nehm dir das ab?“, sie hob die Augenbraue. „Wirklich Gin, du solltest mich besser kennen. Außerdem weiß ich, dass die Organisation keine Feinde macht.“ „Wirklich?“ Aus seiner Manteltasche zog Gin ein Foto und warf es Ai zu. Das Mädchen hob das Bild, welches zu Boden fiel, auf und blickte darauf. Danach weiteten sich ihre Augen. Auf dem Bild war Ran zu sehen. Sie saß in einer Lagerhalle an einem Pfeiler, gefesselt und mit verbundenen Augen. Dann war es also doch keine Drohung von Gin. Es war ernst. Ai schluckte. „Was soll ich machen?“, wollte sie dann von ihm wissen. „Das hört sich doch schon viel besser an“, grinste der Ältere. „Wie du dir denken kannst, sollst du an deinen vorherigen Forschungen weiter arbeiten. Aber zuerst möchten wir, dass du für deinen jetzigen Status ein Gegenmittel findest. Du wirst es einnehmen und wieder zu der Sherry, die ich kenne und doch so gern hab. Danach verbesserst du APTX 4869“, wies er sie an. „Gut“, murmelte das Mädchen. Sie hatte keine andere Wahl. Und wenigstens würde sie so das Gegenmittle herstellen können. Und wer wusste schon, vielleicht gab es irgendwann die Möglichkeit Conan eine der Pillen zuschieben zu lassen. Irgendwie. „Ach und noch was. Wenn du irgendwelche krummen Dinger versuchst, wird dein Freund der Professor schon sehr bald einige Probleme bekommen. Und du weißt doch, er ist alt. Wir wollen doch nicht, dass er an einem Infarkt stirbt, ehe er dich wiedersieht“, entgegnete der Langhaarige. „Ich kenn die Organisation lange genug…“ „Sehr schön. Vergiss es ja nicht“, sprach er. Gin drehte sich um und trat auf die Tür zu. „Für heute wird das noch dein Schlafplatz sein. Sei morgen früh ausgeruht.“ Seufzend und mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend blieb Ai zurück im Raum. Sobald Gin aus der Tür trat und sie zu machte, lief sie auf diese zu. Sie war hin und hergerissen zwischen einem Fluchtversuch und keinem Fluchtversuch. Was sollte sie nur tun? Beides würde längerfristig dafür sorgen, dass die Menschen, die ihr am wichtigsten waren, sterben würden. Die Ruhe wurde vom Klingeln des Handys unterbrochen. Zunächst vernahm sie es gar nicht, wurde dann aber darauf hingewiesen. Die anderen standen nur herum und überlegten sich einen Plan. Wie sollte die Rettung von zwei jungen Frauen aussehen, die schon viel zu tief in den Sog der Finsternis gezogen wurden. „Starling“, meldete sich Jodie am Hörer. „Ich bins“, kam es am anderen Ende der Leitung. Eine wohl bekannte Stimme meldete sich. „Ich kann nicht lang reden, sie haben immer noch nicht vollständiges Vertrauen zu mir gefasst und untersuchen außerdem die Mysterien vom vorgetäuschten Tod“, begann die junge Frau. „Ich geb euch nur Bescheid, dass sich Sherry und Ran Mori in den Händen der Organisation befinden.“ „Ja, das wissen wir bereits“, nickte Jodie. „Wirklich? Wisst ihr schon, was in der Sache unternommen wird?“, wollte Kir wissen. „Nein noch nicht“, seufzte Jodie. „Aber wir arbeiten schon an einem Plan die beiden heraus zu holen. Können wir auf deine Hilfe zählen?“ „Klar. Ich melde mich wieder“, entgegnete Kir anschließend und legte auf. „Mit wem hast du denn telefoniert, Kir?“ Erschrocken drehte sich das Organisationsmitglied um. „Vermouth! Das war nur der Sender für den ich mal gearbeitet habe. Sie würden mich gerne für eine Sendung zurück in den Sender holen. Ich habe ihnen lediglich gesagt, dass ich noch nicht weiß, ob ich das machen werde und mich melde, wenn ich es wissen werde“, erklärte sie – zum Glück schaltete sie schnell und kam auf diese Idee. „Na dann, wenn es weiter nichts ist. Sprich das aber mit dem Boss. Vielleicht brauchen wir dich für einen Auftrag“, warf Chris ein. Kir nickte. „Natürlich, das hatte ich vor“, sprach sie. Kapitel 7: Die Suche nach Masami Hirota --------------------------------------- Miwako seufzte auf. Die junge Frau sah mehrfach auf die Akte vom Brand. Man hatte es bestätigt. Es war ein Unfall, ausgehend vom Stromkasten, weswegen das Haus in Flammen stand. Und da keiner da war, konnte keiner das Feuer löschen. Aber trotzdem irgendwas fühlte sich komisch an. Miwako blickte weiter auf die Akte. Sie las die Worte und unterschrieb anschließend. Aber da war was. Ein Zweifel. Und was war mit Ai? Angeblich war sie nicht da. Aber die Reaktionen sahen anders aus. Sie machten sich Sorgen um das Mädchen. Und dann hieß es auf einmal, dass sie bei Bekannten sei. Das machte keinen Sinn. Miwako dachte immer wieder daran, wie ihre Reaktion war. Aber nicht nur das machte sie skeptisch. Da waren noch diese zwei FBI Agenten, die angeblich im Urlaub waren. Doch es war komisch, wenn sie da waren. Als hätte man sie gerufen. Als wäre wirklich was passiert, was die Polizei nicht wissen sollte. Wieder seufzte sie auf. Es gab so viele Ungereimtheiten. Miwako startete den Computer an ihrem Schreibtisch und wartete bis dieser hochgefahren war. Als dies endlich soweit war, öffnet sie ein Programm. In das obere Suchfeld schrieb sie einen Namen rein. Ai Haibara. Sie wollte mehr über die Vergangenheit des Mädchens erfahren. Wo sie herkam, wer ihre Eltern waren, warum sie bei Professor Agasa lebte und und und. Die Seite lud und lud. Miwako konnte nichts anderes machen außer zu warten. Und dann hatte sie endlich ein Ergebnis. Aber was war das? Sie traute ihren Augen kaum. Über Ai Haibara gab es nur eine halbe Seite. Mehr nicht. Aber das konnte es doch nicht sein. Sie war ein Kind. Allein aus dem Grund musste es mehr über sie geben. Viel mehr. Aber nichts. Da war fast nichts da. Die einzigen Daten, die da standen, waren ihre Adresse in Beika, die Schule und etwas über die schulischen Leistungen. Mehr nicht. Miwako hob die Augenbraue. Wie konnte das möglich sein? Misstrauisch sah sie sich weiter die Seite an. „Miwako?“ Keine Reaktion. „Miwako?“ Wieder kam nichts von ihr. „Hey, Miwako?“, nun legte Takagi seine Hand an ihre Schulter. Erschrocken blickte sich die Frau um. „Takagi…“, murmelte sie seinen Namen. „Was machst du denn da?“, wollte er wissen und blickte an den Bildschirm. „Schau dir das mal an. Das ist alles was unsere Software über Ai heraus finden konnte.“ „Hmm?“, Takagi beugte sich herab und las die wenigen Zeilen. „Sie ist eben eine normale Grundschülerin“, wisperte er. „Mehr fällt dir da nicht auf?“, wollte seine Kollegin wissen. Takagi schüttelte den Kopf. „Ai ist ein Kind. Normalerweise gibt es über Kinder mehr Einträge. Geburtsort, Eltern, Familie…alles, aber bei ihr fängt es nur an, seit sie bei Professor Agasa einzog“, entgegnete sie. „Stimmt schon“, jetzt viel es auch ihm auf. Takagi grübelte. „Aber wir wissen doch, dass Ai über zwanzig Ecken mit dem Professor verwandt ist und zu ihm herzog. Wahrscheinlich war ein Elternteil ausländisch und sie wuchs gar nicht in Japan auf. Dann ist es doch auch nicht verwunderlich, dass in den Akten nichts über sie zu finden ist“, warf er ein. „Findest du? Dann schau mal in die Leiste rein. Ich hab die Suche bereits international ausgeweitet. Du kannst einen dir beliebigen ausländischen Namen eingeben und schon findest du alles über die Person“, entgegnete Sato. „Und ausgerechnet über Ai finden wir nichts. Das ist doch merkwürdig.“ Takagi nickte. „Oder es ist ein Fehler im Programm“, murmelte er. „Nein“, schüttelte Miwako den Kopf. „Das hab ich bereits überprüft. Gib irgendeinen beliebigen Namen ein und du findest alles. Nur bei Ai nicht.“ „Merkwürdig.“ „Kann ich den Bericht mitnehmen?“ Miwako blickte auf. „Guten Morgen, Shiratori“, lächelte sie. „Was willst du denn mit dem Bericht?“, sie hob die Augenbraue. „Ich bin gerade auf dem Weg ins Archiv und hab die Akten der anderen mit eingesammelt. Ich dachte, wenn dein Bericht unterschrieben ist, kann ich ihn mit nach unten nehmen“, sprach der Inspektor. Miwako nickte. „Danke, das ist wirklich sehr aufmerksam“, sprach sie und reichte die Akte an ihren Kollegen. Als dieser den Raum verließ, blickte sie wieder zu Takagi. „Wenn du mich fragst, sollten wir der Sache auf den Grund gehen. Da liegt irgendwas im Busch“, sprach sie. „Ich werd mal gucken, ob ich in den alten Akten der Fälle, wo Ai dabei war, irgendwas finden kann“, erwiderte Wataru. Mit den Akten in der Hand machte sich Shiratori auf den Weg nach unten ins Archiv. Er legte alle sorgsam weg. Bis auf eine - die vom Brand bei Professor Agasa. Diese klappte er auf und las sich den Bericht durch. Dort stand nichts über Sherry. Ein Vorteil. Aber auf der anderen Seite bekam er mit, dass sie über die Vergangenheit des Mädchens sprachen. Shiratori klappte die Akte zu, legte sie dann weg und machte sich auf den Weg aus dem Hauptquartier heraus. Shiratori kam an einen Wohnblock. Mit normal schnellen Schritten lief er in diesen herein, öffnete die Tür und trat in seine Wohnung ein. Sogleich legte er die Hand an sein Gesicht und zog sich die Maske herunter. Lange blonde Haare fielen über die Schulter herunter und ein Frauengesicht war zu erkennen. Vermouth. Sie trat in ihr Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Direkt im Anschluss zog Chris ihren Laptop zu sich und schaltete diesen an. Die Polizei tappte noch immer im Dunkeln. Das war nicht schlecht. Aber trotzdem, sie hatte ein Versprechen, welches sie erfüllen musste. „Und hast du was gefunden?“, wollte Miwako von ihm wissen. „Bislang noch nicht“, seufzte er. „Sie war einfach nur da und hat bei den Fällen nichts gemacht. Es gab auch keine einzige Verbindung zu einem der Opfer oder Täter.“ „Verstehe“, murmelte Miwako nachdenklich. Blink. „Hmm?“ „Oh. Ich hab eine Mail“, sagte Wataru. Er klickte mit der Maus auf die Schaltfläche und öffnete dann das Fenster mit den Mails. „Hmm…merkwürdig…“ „Was ist passiert?“, wollte Sato wissen. Sie stand auf und trat zu ihm heran. „Die Mail ist anonym. Kein Absender und auch keine Möglichkeit sie zurück zu verfolgen“, wisperte er leise. „Und kein Text in der Mail“, entgegnete Miwako. „Sehr merkwürdig…Aber schau mal da. Du hast ein Bild im Anhang.“ Takagi nickte. „Ich lads mal schnell herunter“, sprach er. Als das geschehen war, warteten sie bis das Bild geladen war. Es lud und lud und lud. Man konnte bereits den Anfang erkennen. Es lud von oben nach unten. Ganz oben sah man die Haare einer Frau, danach kam das Gesicht und danach war das Bild auch schon fertig. „Was soll es mit dem Bild auf sich haben?“, wollte Takagi wissen. Er blickte kurz zu Miwako, die mit der Schulter zuckten. „Vielleicht geht es um einen Fall, den wir einmal hatten“, murmelte Miwako. „Gut, dann schauen wir uns die alten Akten an.“ „Und hast du schon was gefunden?“, wollte Miwako von ihm wissen. „Leider nicht. Weder Opfer, Täter, Verdächtige noch Angehörige sehen so aus wie die Frau auf dem Bild“, seufzte der Inspektor. „Vielleicht gehen wir die Sache auch falsch an“, überlegte sie. „Anstatt uns mit den neueren Fällen zu beschäftigen, könnten wir uns ältere Fälle ansehen“, schlug die junge Frau vor. Takagi nickte und suchte nach den älteren Akten. Es brauchte Stunden ehe sie die ganzen Akten durchgingen. Und immer noch kamen sie nicht weiter. Takagi seufzte auf. Er setzte sich auf den Boden und sah sich die nächste Akte an. Miwako blickte herunter zu ihm. Dann setzte auch sie sich herunter. „Welche Akte nimmst du dir jetzt vor?“ „Den eine Milliardeyenraub“, antwortete Takagi. „Das war noch einer der ersten Fälle, die ich hatte“, fügte er an. „Eine Milliarde Yen?“, Miwako hob die Augenbraue. Takagi nickte. „Ja, das war ziemlich mysteriös. Eine Bank wurde ausgeraubt und eine Milliarde Yen entwendet. Der Täter konnte nicht gefunden werden. Am Ende starben zwei Männer, die ebenfalls darin verwickelt waren, aber wir kamen nicht weiter“, erzählte Takagi und sah in die Akte. „Und wie gings weiter?“, wollte sie von ihm wissen. „Wir wurden anschließend angerufen, dass eine Frau…“, Takagi blickte wieder in die Akte. „Ach da steht es ja, Hirota Masami, angeschossen wurde. Als wir ankamen hielt Conan sie im Arm, aber sie war schon tot. Da wir nur ihre Fingerabdrücke auf der Waffe fanden, gingen wir von einem Selbstmord aus. Sie selber zählte zu den Verdächtigen, da sie zu der Zeit, wo der Raub stattfand außerhalb war. Bei ihr war ein Schlüssel zu einem Schließfach. Dort fanden wir dann das Geld. Es ist unbegreiflich, dass eine so junge Frau alleine so einen Raub plant und ihn dann noch in die Tat umsetzen kann“, murmelte er. „Wieso hat sie sich denn am Ende erschossen?“, Miwako hob fragend die Augenbraue. „Wir nahmen an, dass sie sich nicht sicher fühlte. Die Polizei war hinter ihr her und weil sie Panik bekam, erschoss sie sich selber. „Das ist aber ziemlich vage.“ Takagi nickte ein weiteres Mal. „Es gab keine weiteren Mittäter und keine Spuren. Wir könnten nichts anderes tun außer es als Selbstmord abzuhacken.“ „Verstehe“, nuschelte Sato. „Gibt es auch Fotos?“ „Natürlich“, Takagi blätterte die Akte um. „Das ist…sie…“ Miwako sah auf das Bild, dann auf den Ausdruck des Fotos, welches Takagi per Mail geschickt bekam. Sie schluckte und weitete ihre Augen. Das war die Frau. Sie war es eindeutig. Es gab keinen Zweifel. Nachdenklich sah Takagi auf die Bilder. „Und was machen wir jetzt?“, wollte er wissen. „Ich weiß nicht. Es wird ja einen Grund haben, warum du das Bild bekommen hast“, entgegnete Miwako. „Dann sollten wir mehr über Masami Hirota heraus finden“, nickte Wataru. Er stand wieder auf und reichte ihr anschließend die Hand. Irgendwas mussten sie finden. „Danke“, sprach Miwako. Sie überlegte. „Ich kann ihren Namen wieder in die Software eintragen. Dann finden wir schon heraus wo sie wohnte und können mögliche Verwandte befragen.“ Takagi nickte. Eine andere Möglichkeit hatten sie scheinbar nicht gehabt. Wieder zurück oben, setzte sich Miwako gleich an den Computer. In die Software tippte sie gleich den Namen ein und fand sogar ein Ergebnis. Sie atmete erleichtert auf. Wenigstens war Masami Hirota nicht so ein Geheimnis wie Ai. Sie klickte auf die Datei, die sich sogleich öffnete, aber nach dem ersten Überfliegen stutzte sie. „Was ist?“ „Hier steht, dass Hirota Masami im Alter von 61 Jahren zu Hause ermordet wurde. Außerdem war er Professor an der Nanyo-Universität“, erzählte Miwako. „Den Fall seiner Ermordung soll Professor Agasa gelöst haben. Conan und Ai waren ebenfalls dabei“, fügte sie hinzu. Nachdenklich blickte Wataru auf den Bildschirm. „Das kann ja nicht richtig ein. Gibt es sonst noch einen Treffer zu Hirota Masami?“ Miwako nickte. „Ja, hier unten“, sprach sie und las sich den kleineren Eintrag durch. „Da steht nur das von dem Raub. Mehr Informationen über unsere Masami stehen nicht drinnen.“ „Hmm“, grübelte Takagi. „Steht bei dem Professor eine Adresse bei? Mein Gefühl sagt mir, dass wir der Familie mal einen Besuch abstatten sollten.“ „Seh ich auch so“, stimmte Miwako zu. „Die Adresse steht direkt oben. Seine Frau scheint noch in dem Haus zu wohnen.“ „Dann mal los.“ Wataru sah sich das Haus von draußen an. „Das sieht ja nicht schlecht aus“, sprach er. „Die arme Frau…sie hat ihren Mann verloren und nun lebt sie alleine in diesem großen Haus“, seufzte Miwako. „Wahrscheinlich um sich an ihren Mann zu erinnern.“ Takagi nickte. „Na komm, wir sollten mal rein“, entgegnete er. Der Inspektor zog seine Partner leicht am Arm mit. Als er an der Tür stand, klingelte er. Bereits nach wenigen Sekunden des Wartens wurde ihm geöffnet. „Guten Tag. Kann ich Ihnen helfen?“, kam es von der älteren Frau. „Inspektor Takagi, das ist meine Kollegin Inspektor Sato“, stellte er sich und sie vor. Dabei hielten sie ihr die Dienstausweise vors Gesicht. „Wir würden uns gern mit Ihnen über Ihren Mann unterhalten.“ „Nach so langer Zeit?“, wollte Toshiko, die Frau von Masami, wissen. „Ja, es gab ein paar Ungereimtheiten in dem Fall. Wir sind zufällig darauf gestoßen, als wir uns die alten Akten ansehen“, erklärte Wataru. „Verstehe, dann kommen Sie doch rein“, nickte sie. Sie hielt die Tür auf und bat die beiden Polizisten rein. Zusammen gingen sie ins Wohnzimmer und setzten sich. „Sie sprachen von Ungereimtheiten…was genau meinen Sie damit?“ „Nun ja, uns ist aufgefallen, dass wir einige Wochen vor dem Tod ihres Mannes einen weiteren Fall hatten bei dem eine Person mit dem gleichen Namen Selbstmord begann. Dem würden wir jetzt gerne auf den Grund gehen“, erzählte Miwako. „Mit dem gleichen Namen? Jemand heißt genau wie mein Mann?“ Takagi nickte. „Das Problem bei der Sache ist nur, dass es sich dabei um eine junge Frau handelte. Deswegen wunderte es uns, als wir die Informationen über ihren Mann bekamen“, sprach er ruhig. „Jetzt wollen wir natürlich heraus finden, welche Person zu dem Namen Hirota Masami gehört“, fügte Miwako an. „Wie bitte? Sie vermuten, dass mein Mann einen anderen Namen hat?“, wollte Frau Hirota wissen. Miwako schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht, aber wir müssen dem ganzen nachgehen. Das können Sie doch verstehen.“ „Wir gehen sogar davon aus, dass die Frau unter dem Namen lebte. Jetzt stellt sich für uns die Frage in wie fern sie mit Ihrem Mann in Verbindung stand“, entgegnete Wataru. „Naja mein Mann geht viele Menschen, vor allem junge Menschen. Er ist Universitätsprofessor. Früher hat er ständig mit seinen Kursen verschiedene Reisen unternommen.“ „Haben Sie noch alte Kurslisten von ihm oder irgendwas, was uns weiter helfen könnte?“, wollte Miwako wissen. „Sie könnten sich im Arbeitszimmer meines Mannes umsehen. Ich hab dort alles so gelassen wie es war. Ich konnte einfach nicht aufräumen. Wenn Sie wollen, bringe ich Sie dorthin“, schlug Toshiko vor. „Gerne“, nickte Sato. Sie stand von ihrem Platz auf und folgte im Anschluss der Gastgeberin. Als sie im Arbeitszimmer ankamen, sah sie sich um. „Wie ich meinen Mann kenne, hat er die wichtigsten Unterlagen und die Universitätsunterlagen in den Schubladen seines Schreibtisches.“ „Die schauen wir uns später an“, murmelte Takagi. Er trat an die Regale heran und sah sich ein paar der Bücher an. Danach fielen ihm einige Bilder auf. Sie alle waren gerahmt und standen im Regal. „Ihr Mann hat ja ziemlich viele Bilder.“ „Die sind alle von seinen Kursreisen. Einige waren richtig spannend und mit einigen Studenten fuhr er immer und immer wieder. Das waren schon wirklich schöne Zeiten“, lächelte sie. „Das glaub ich Ihnen“, nickte Wataru und nahm ein Bild aus dem Regal. Er hob die Augenbraue und drehte sich dann zu Frau Hirota um. „Diese Frau hab ich auf einigen Fotos gesehen. Es scheint mir, als wäre sie immer mit auf den Reisen gewesen.“ „Mhmm? Lassen Sie mal sehn“, sprach die Ältere. Sie nahm das Bild aus der Hand und wies dann auf die Frau. „Oh ja, das ist Akemi. Sie war eine seiner besten Studentinnen und fuhr auf jede Reise mit. Ich frag mich, was aus ihr geworden ist. Bestimmt arbeitet sie erfolgreich.“ „Wissen Sie auch, wie ihr Nachname war?“ Frau Hirota schüttelte den Kopf. „Wenn ich ihn hören würde, würde es mir sicherlich einfallen. Aber im Moment kann ich mich nicht daran erinnern“, antwortete Toshiko. „Naja auch nicht schlimm. Wir werden die Universitätsakten mitnehmen und uns anschauen, was wir finden können“, entgegnete der Inspektor. „Wenn Sie etwas gefunden haben, könnten Sie mich dann bitte anrufen? Ich würde gerne wissen, wer den Namen meines Mannes benutzt“, sagte sie. „Aber natürlich“, nickte Takagi. Er legte das Bild wieder zur Seite und ging zum Schreibtisch. Auf der Rückfahrt blickte Takagi zu Miwako. Sie hatten die gesamten Materialien mitgenommen und in einem Karton gesammelt. Alles, was sie zusammen bekamen, lag auf seinem Schoß und wartete nur noch darauf durchgesehen zu werden. „Ich hoffe, wir finden was“, murmelte Miwako. „Da bin ich mir sicher“, Takagi musste leicht grinsen. „Ich hab mir vorher die Bilder bei Frau Hirota angesehen. Da hab ich sie erkannt. Die Frau, die den eine Milliardeyenraub gemacht hat. Leider erinnerte sie sich nur an den Vornamen.“ „Und das sagst du mir erst jetzt?“, wollte Sato grummelnd von ihm wissen. „Tut mir leid, ich dachte ich mach es nicht so auffällig“, entgegnete ihr Kollege. „Schon gut. Wie heißt die Frau?“ „Akemi.“ „Akemi und wie weiter?“ „Das wusste sie nicht mehr“, seufzte der Inspektor. „Dann müssen wir die Listen nach ihrem Vornamen durchgehen“, murmelte Miwako. Takagi nickte. „Aber wir haben einen guten Anhaltspunkt. Die Frau erzählte mir, dass diese Akemi auf jede Reise mitgefahren war. Bestimmt finden wir ihren Namen auf den Reiselisten“, sprach er. „Ja, gut. Das ist wirklich gut.“ Kapitel 8: Erkenntnis --------------------- Ich wünsche allen meinen Lesern frohe Weihnachten und besinnliche Festtage ____________________ Im Hauptquartier angekommen, gingen die beiden Polizisten zurück in das Büro. Sie setzten sich auf ihre Plätze und gingen die einzelnen Listen durch. Sogleich fanden sie auf der ersten Reiseliste des Professors eine Frau mit dem Vornamen Akemi. „Da, da steht es. Miyano Akemi“, las Sato vor. Takagi nickte. „Ich bin gespannt, ob sie tatsächlich die tote Frau ist“, murmelte er. „Ich geb ihren Namen gleich ein. Mal sehn was unser Programm über sie heraus finden kann.“ „Ich bin wirklich gespannt“, sprach Takagi. „Da bist du nicht der Einzige. Ich hoffe, wir finden was“, entgegnete Sato. Schnell tippte sie den Namen in die Suchfunktion ein und bekam dann auch schon einen Treffer. „Zumindest haben wir schon was da…“ „Gut. Hoffen wir mal, dass es mehr ist, als bei den anderen Einträgen“, meinte Wataru. „Das haben wir gleich“, nickte die Inspektorin. „Ah, da steht es ja. Miyano Akemi, Tochter von Miyano Atsushi und Miyano Elena“, las sie vor. „Elena? Eine Ausländerin?“, fragend blickte Takagi seine Partnerin an. „Scheint so“, nickte Miwako. „Aber hier steht, dass die Eltern vor vielen Jahren starben. Damals war Akemi sieben Jahre alt, es war direkt nach der Geburt des zweiten Kindes Shiho. Das heißt unsere Akemi hat noch eine jüngere Schwester“, erzählte Miwako. Takagi nickte und sah ihr über die Schulter. „Es scheint, als hätte diese Akemi ein ganz normales Leben geführt. Nach der Schule fing sie mit dem Studium an und beendete es in der Regelstudienzeit obwohl sie dauernd mit ihrem Professor auf Reisen war. Sie schien wohl ziemlich intelligent zu sein. Nach ihrem Studium hatte sie mehrere verschiedene Nebenjobs. Seit einem Jahr ist nichts mehr über sie bekannt“, seufzte Sato. „Aber nur weil nichts über sie bekannt ist, heißt es doch nicht, dass wirklich was passiert war“, warf Takagi ein. „Das behauptet ja auch keiner“, nickte sie. „Finden wir in den Informationen auch irgendwelche Bilder von ihr?“, wollte der Inspektor wissen. „Einen Moment“, murmelte Sato. Sie suchte herum und fand dann ein paar frühere Bilder. „Da haben wir was, die stammen von ihrem Ausweis“, sprach sie und wartete, bis das Bild fertig geladen war. „Das ist…“ „…Hirota Masami…“, beendete Takagi den Satz. Sato nickte. Sie war es. Es gab keinen Zweifel. Die Frau, die den Milliardeyenraub begann und die Frau, die bei Professor Hirota studierte, waren ein und dieselbe Person. Auf jeden Fall. Aber wieso? Wieso nahm eine junge Frau einen solchen Namen an? Was bezweckte sie damit? Warum änderte sie ihren Namen? War was im Busch? Hatte sie Dreck am Stecken? Musste sie untertauchen? Fragen über Fragen. Und es gab keinen mehr, der sie beantworten konnte. Miwako seufzte auf. „Was hast du?“, wollte Takagi von ihr wissen. „Diese Frau, sie hat ihre Identität gewechselt. Ich frage mich, ob sie Dreck am Stecken hatte oder warum sie einen anderen Namen annahm. Irgendwas muss dahinter stecken. Und leider werden wir das wohl nie heraus finden. Sie ist tot…“ Takagi nickte. „Genau wie ihre Eltern“, murmelte er. „Aber da steht es doch, sie hat eine jüngere Schwester. Wir könnten versuchen sie zu finden und dann heraus zu finden, was es mit dem falschen Namen auf sich hat“, schlug er vor. „Das versuch ich sofort“, entgegnete Sato ruhig. Schnell tippte sie den Namen von Akemis Schwester ein und wartete auf ein Resultat. „Da! Da haben wir schon eins.“ „Ja. Schauen wir mal, was es über ihre Schwester gibt. Also, Miyano Shiho wuchs bei Freunden der Familie auf. Im Kindesalter änderte sich ihre Adresse. Sie lebte seitdem in den USA. Alleine?“, Miwako hob die Augenbraue. „Bei Akemi stand nicht, dass sie in den Staaten wohnte, oder?“, wollte er wissen. „Nein, gar nicht. Deswegen wundert es mich, dass die Schwestern getrennt wurden“, sprach Sato. „Das ist wirklich sehr komisch. Was steht sonst noch über sie dadrin?“ „Sie scheint ebenfalls ziemlich intelligent zu sein. Mit 13 Jahren hatte sie die Schule beendet und fing mit 14 Jahren in Studium an. Wow, die muss ja ziemlich viel wissen. Als sie 16 Jahre alt war, verließ sie die Staaten wieder und kam zurück nach Japan. Danach arbeitete sie zwei Jahre lang bei einem Pharama-Unternehmen“, sagte die Inspektorin. „Wow…was für ein Start ins Berufsleben. So jung und schon fertig studiert“, gab Takagi zu. „Oh ja, das kannst du wirklich laut sagen. Ihr müssen ja alle Türen offen gestanden haben.“ „ Haben wir eine Adresse von ihr oder von dem Unternehmen?“, wollte Wataru wissen. Sato seufzte. „Leider nicht. In ihrer Wohnung gab es einen Brand und seitdem wurde sie nicht mehr dort gesehen. Und auch das Labor wo sie gearbeitet hat, ist verbrannt. Schon wieder ein Brand“, murmelte Miwako. „Das muss doch nichts heißen“, gab Takagi von sich. „Die Brände sind ein knappes Jahr alt. Haben wir denn ein Bild von ihr?“ „Ja, da ist eines von ihrem Ausweis“, nickte Sato. Als das Bild vollständig geladen war, weiteten sich die Augen der beiden Inspektoren. Sie konnten nicht glauben, was sie da sahen. Sie war es. Ai in Großformat. Aber wie ging es? Wie konnte es ein Mädchen geben, das genau wie Shiho aussah? Es gab keine weiteren Verwandten des Mädchens. So einfach war das doch nicht möglich. Das gab es einfach nicht. „Das glaub ich nicht“, wisperte Miwako. „Ich auch nicht“, gab Takagi von sich. Er stolperte zurück in seinen Stuhl und blieb auf diesem Sitzen. Er hatte das Gefühl, als würde sich sein Kopf drehen. „Wie ist das nur möglich?“, wollte die Inspektorin wissen. „Ich weiß es nicht…ich weiß es wirklich nicht.“ Mit einer Mütze auf dem Kopf machte sich Kir auf den Weg zum Aufenthaltsort von Ran. Sie brauchte einen Überblick der Lage. Nur so würde sie die nächsten Schritte planen können. Falls es noch nächste Schritte gab. Man konnte sich nie sicher sein, wie lange die Organisation eine Geisel leben ließ. Eigentlich konnte man sich nur sicher sein, dass sie sie sehr schnell los wurden. Aber das jetzt, war was anderes. Sie hatten zum ersten Mal eine Geisel und schienen sie noch eine Weile zu brauchen. Was sie wollten? Shinichi Kudo. Das hatte Kir in der Zwischenzeit heraus finden können. Aber trotzdem. Die Sache war immer noch heikel. Das Organisationsmitglied wusste, dass es für Ran kein Entkommen gab, auch wenn sich Kudo freiwillig auslieferte. Leise seufzte sie auf. Die Lage wurde immer pikanter. Und es schien schon so, als gäbe es keinen Ausweg. Was sollten sie auch noch machen? Entweder sie half ihr. Oder sie half ihr nicht. Ersteres hätte zur Folge, dass sie vor der Organisation aufflog und damit den Auftrag ihres Vaters nicht zu Ende bringen konnte. Verbündete. Das hatte er ihr versprochen. Kurz vor seinem Ende hatte er ihr noch gesagt, dass Verbündete kommen würden. Es kamen auch welche. Aber trotzdem saß sie noch immer in der Organisation fest. Aber sie wartete weiter. Immer weiter. Würde sie hingegen das Zweite wählen, wäre sie Mitschuld am Tod einer unschuldigen Person. Es lastete bereits – durch die Organisation - viel Blut an ihren Händen. Und auch wenn sie versuchte alle möglichen Morde auch nur irgendwie zu verhindern, sie schaffte es nicht. Also was tun? Kir zog sich das Käppie tief ins Gesicht. Ran sollte sie nicht erkennen. Noch nicht. Außerdem wusste sie, dass es besser war, wenn keiner auch nur irgendwas von ihrer Identität wusste. Mit Eisuke war es bereits gefährlich, aber wenn es jetzt noch jemanden gab… Das konnte sie nicht verantworten. Kir kam an der Tür an. Sie atmete tief durch und klopfte dann an. Auf das Klopfen reagierte Wodka, der hinaus trat. „Was gibt es?“, wollte er von ihr wissen. „Du kannst Pause machen. Ich lös dich ab“, antwortete Kir knapp. Wodka hob die Augenbraue und sah sie einige Zeit an. „Ich soll auf das Mädchen aufpassen. Anweisung von Gin“, entgegnete er knapp. „Von mir aus. Aber glaub ja nicht, dass dir jemand was zu essen herbringt oder du mal kurz auf die Toilette könntest“, konterte Kir. Sie drehte sich wieder um. Verdutzt sah das dickere Organisationsmitglied zu ihr. „Ich bin in spätestens zehn Minuten wieder da“, sprach er. Kir nickte und trat anschließend in den Raum. Sie schloss die Tür, blieb aber noch eine Weile an dieser stehen. Sie musste sich sicher sein, dass Wodka nicht draußen lauschte. Kir blickte zu Ran. Ihr wurde die Augenbinde mittlerweile entfernt. Ein schlechtes Zeichen. Sie würde die Gesichter sehen und später erkennen. Noch deutlicher konnte die Organisation die Tatsache nicht machen. Am Ende würden sie sie umbringen. Sie dachten nicht einmal daran das Mädchen gehen zu lassen. Dabei war sie nur ein Mädchen. Sie würde nichts tun. Ran saß schluchzend auf einem Stuhl. Ihre Hände waren nach hinten gedreht und an der Lehne befestigt, auch ihre Beine waren an dem Stuhl gebunden. Sie saß nur so da, tat nichts außer auf den Boden zu blicken. In die Leere. Leise seufzte Kir auf. Wie konnte man jetzt noch was machen? Sie sah weiterhin auf das Mädchen. Aber Ran machte keine Anstalten hochzusehen. Es schien, als wüsste sie, dass sie mit jedem Gesicht immer weiter in die Dunkelheit gezogen wurde. „Ich hoffe du weißt, auf was du dich hier eingelassen hast“, begann Kir. Sie versuchte ihre Stimme zu verstellen. Es sollte nur ein wenig dumpfer klingen. Ran schluchzte. „Das ist ein Spiel auf Leben und Tod. Ich kann nur für dich hoffen, dass du lebend aus der ganzen Geschichte heraus kommst“, sprach sie anschließend. „Du solltest dich ein wenig zusammen reißen, sie sehen es nicht gern, wenn man so…weinerlich ist…“, fügte sie an. Durch das Klingeln ihres Handys wurde sie unterbrochen. Das Organisationsmitglied zog das Mobilfon aus der Jackentasche heraus und blickte auf den Display. Auch wenn sie nicht viel reden konnte, nahm sie trotzdem ab. Kir hielt sich das Handy ans Ohr und trat zur Tür des Raumes. „Ja, ich bins“, sprach sie in den Hörer. Sie öffnete die Tür als ihr auch schon Wodka entgegen kam. Kir würdigte ihn keines Blickes. Sie trat einfach so heraus und schloss die Tür. „Ja, die ist hier. Wodka passt weiterhin auf sie auf. Ich warte auf weitere Befehle. Bis nachher“, entgegnete die junge Frau und legte anschließend auf. Das war bestimmt Gin, dachte sich das Organisationsmitglied. Verdutzt blieb Wodka auf der anderen Seite der Tür stehen und versuchte etwas von dem Gespräch zu belauschen. Aber das was er hörte, gab ihm nur Aufschluss darüber, dass Kir mit einem anderen Mitglied telefonieren musste. Wodka blickte auf Ran. „He, du!“ Ran schluchzte erneut. Nur langsam sah sie nach oben. In ihren Ohren hörte sie noch immer Kirs Worte. Sie sollte nicht so weinerlich sein. Aber wie war man das, wenn man sich in einer solchen Gefangenschaft befand? „Was wollte Kir von dir?“, wollte Wodka von ihr wissen. „I…ich weiß…nicht…“, murmelte das Mädchen leise. „Was hat sie dir gesagt?“, knurrte der Mann in Schwarz. „Das ich hier…überlebe oder sterbe und nicht…weinen soll…“, antwortete sie leise. Wodka hob die Augenbraue. Er seufzte. Was für eine Verschwendung von Kir. Was brachte es schon? Sie wusste selber, dass Ran hier nicht lange leben würde, egal ob sie weinte oder nicht. Am späten Abend schlich sich Kir raus. Das Organisationsmitglied blickte nach rechts, nach links, nach vorne und nach hinten. Das wiederholte sie mehrfach, bis sie sich sicher war, dass keiner sie verfolgte. Sie wusste, dass die Organisation ihr immer noch nicht ganz vertraute. Immer wieder kamen neue Aspekte hinzu. Kaum war sie wieder drinnen, fand die Organisation einen Grund, warum ihre Befreiung zu einfach war. Kaum brachte sie Akai um, tauchte ein Mann auf, der wie der FBI Agent aussah. Und wieder verlor sie das Vertrauen. Kaum holte sie es sich zurück, fand die Organisation einen neuen Aspekt der nicht passte. Sie konnte tun was sie wollte. Es gab immer irgendwas, was sie fanden. Kir seufzte. Wie sollte sie so ihren Auftrag zu Ende bringen? Kaum war sie einige Schritte gegangen, sah sie sich erneut um. Man konnte nie wissen wo sie lauerten. Vor allem Korn und Chianti wurden gefährlich. Man sah sie nicht, da sie von weiter Entfernung agierten. Aber auch hier sah Kir keine Waffe aufblitzen. Ein wenig Erleichterung machte sich in ihr breit. Kir ging weiter und weiter. Sie entfernte sich von den Räumlichkeiten, in denen die Organisation nun ihre beiden Gefangen festhielt. Die junge CIA Agentin trat auf einen Wagen zu. Sie erkannte ihn sofort. Bevor sie allerdings bei diesem ankam, blickte sie sich noch einmal um. Keiner war zu sehen. Kir trat näher heran. „Wann geht’s los?“, wollte sie wissen. „Morgen.“ „Ich bin bereit“, nickte sie. „Wenn wir die Mädchen draußen haben, werden wir dich heraus holen.“ „Was? Nein“, Kir schüttelte den Kopf. „Das geht nicht. Ich muss…ich muss weiter machen“, gab sie von sich. Der Mann seufzte. „Hidemi, das hätte dein Vater…“ „Stopp!“, unterbrach sie ihn. „Du weißt nicht, was mein Vater getan hätte und was nicht. Mein Vater wollte auch, dass ich nach einigen Wochen in der Organisation meinen Tod vortäusche und raus komme. Aber alles kam anders. Am Ende wollte er, dass ich seinen Auftrag zu Ende bringe und das werde ich auch tun. Ich werde solange weiter machen, bis mich die Organisation enttarnt oder kurz vor ihrem Ende steht“, fügte sie an. Wieder seufzte der Mann. „Du bist ein Sturrkopf“, sprach er. „Ich weiß“, nickte sie. „Ich rufe dich morgen an und geb dir Bescheid, wann wir los legen“, entgegnete er. „Gut. Ich werd jetzt zurück gehen. Sonst fällt es noch auf“, meinte Hidemi. Und auffallen wollte sie nun wirklich nicht. Nicht schon wieder. „Pass auf dich auf“, mit einem Lächeln auf den Lippen verabschiedete er sich von ihr und fuhr los. Auf halber Strecke blickte er in den Rückspiegel. „Dachte ich es mir doch“, murmelte der Mann. Verfolgt wurde er von einem Motorrad und einer Frau – einer Frau mit langen blonden Haaren. Sie war ihnen also auf den Fersen. Kapitel 9: Auf der richtigen Spur --------------------------------- Frohes neues Jahr ^^ ____________________ „Was soll das heißen, dass Sie vermuten, dass Haibara Ai und diese Miyano Shiho ein und dieselbe Person sind?“, wollte Inspektor Megure von seinen beiden Inspektoren wissen. „Nun ja“, begann Sato. „Sehen Sie sich doch einmal die beiden Bilder an. Das ist Ai auf einem Klassenausflug und das ist diese Shiho. Sie sehen sich zum verwechseln ähnlich, auch wenn Shiho älter ist. Wir haben weiter recherchiert, weder die Eltern von Shiho haben noch ein weiteres Kind, noch hat Shiho selber eines“, fügte sie an. Takagi nickte. „Außerdem ist uns aufgefallen, dass es über Ai kaum Daten gibt und wenn dann beginnen sie von dem Zeitpunkt an, wo sie bei Professor Agasa lebt.“ „Moment mal, warum haben Sie sich überhaupt die Informationen von Ai Haibara besorgt?“, kam es von Megure. „Ähm…nun ja, das war so“, murmelte Takagi. „Sie wissen doch, dass es bei Professor Agasa brannte. Wir sollten uns dort umschauen und es war nicht klar, wo der Professor und Ai waren. Conan war auch da, er wirkte ziemlich erschrocken, so als wüsste er, dass sich jemand im Haus aufhielt. Als der Professor dann da war, benahm er sich merkwürdig. Und kurze Zeit darauf meinten sie, dass Ai bei Bekannten ihrer Eltern wäre.“ „Was aber in dem Zusammenhang unpassend war, da sie vorher gesagt hatten, dass Ai wahrscheinlich mit dem Professor unterwegs war. Danach hieß es aber, dass sie schon länger weg ist. Das machte mich stutzig, weswegen ich unsere Software nach Ai befragt habe. Und wie Sie ja bereits wissen, gab es dazu kein Ergebnis“, sprach die Inspektorin. Verdutzt nickte der ältere Inspektor. „Und dann?“ „Dann…naja…“, nuschelte Takagi und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „…bekam ich eine Mail mit einem Foto einer unbekannten Frau. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wer sie ist“, fügte er an. „Aus dem Grund sind wir die ganzen Fälle noch einmal durchgegangen. Zuerst die Neueren, die wir jetzt haben und danach die ganzen Alten. Dabei stießen wir dann auf die Frau“, erklärte Miwako. Sie trat an ihren Schreibtisch heran und zog die Akte hervor. „Das ist sie“, sprach sie und reichte dem Inspektor die besagte Akte. Megure hob die Augenbraue hoch und schlug das Schriftstück auf. „Der eine Milliardeyenraub“, murmelte er. „Ganz genau“, nickte Miwako. „Hirota Masami.“ „Das ist auch nur fast richtig. Wir versuchten eine Verbindung zwischen dem Ganzen herzustellen und suchten deswegen nach mehr Anhaltspunkten über diese Masami. Herr Inspektor, wussten Sie, dass Hirota ein Professor an der Nanyo-Universität war?“, wollte die Frau von ihm wissen. „Ein…Professor?“ „Ja, kurz nach dem Tod der jungen Frau starb Professor Hirota. Der Polizist, der sich um den Fall kümmerte, war Inspektor Yokomizu. Den Fall gelöst, hat aber Professor Agasa. Conan und Ai waren ebenfalls vor Ort.“ „Sie nehmen an, dass zwischen der toten Frau und dem toten Professor eine Verbindung bestand?“ „Das tun wir“, sprach Takagi. „Inspektor Sato und ich, wir waren bereits vor Ort und haben der Witwe des Professors einen Besuch abgestattet. Dabei nahmen wir sämtliche Akten seiner Kurs- und Reiseteilnehmer mit. Sie müssen wissen, Professor Hirota ist sehr viel gereist und nahm immer seine Studenten mit. Neben den Listen im Haus hatte er auch noch eine Ansammlung von Bildern in seinem Arbeitszimmer stehen. Auf einem dieser Bilder war die tote Frau. Leider konnte sich Frau Hirota nur an ihren Vornamen erinnern, aber mit den Teilnehmerlisten konnten wir sie ganz einfach ausfindig machen. Die Suche wurde uns dazu noch damit erleichtert, dass die Frau zu jeder Reise mitgekommen war und wir demnach nur nach dem gleichen Namen suchen mussten“, erzählte Wataru. „Das bedeutet also, dass die Frau die den Raub tätigte, einen ganz anderen Namen hat“, murmelte Megure. „Wie heißt sie?“ „Ihr richtiger Name lautet Miyano Akemi.“ „Miyano?“ Takagi nickte. „Als wir den Namen heraus fanden, suchten wir nach allen Informationen über sie. Die Eltern verstarben relativ früh und so blieb sie mit ihrer jüngeren Schwester alleine in der Obhut von Bekannten.“ „Aber wie ist das möglich, dass sie ein Kind ist?“, wollte er wissen. „Das wissen wir leider auch nicht. Aber dahinter muss irgendwas Großes stecken. Die eine Schwester hat einen Decknamen und raubt die Bank aus. Danach begeht sie Selbstmord. Wenn man jetzt weiß, dass ihre Eltern verstorben sind und sie eine jüngere Schwester hat, dann fragt man sich wirklich, warum diese Akemi Selbstmord beging. Das macht für mich keinen Sinn“, warf Miwako ein. „Vor allem wenn man bedenkt, dass die Familie eigentlich genug Geld hat“, entgegnete er. Takagi wandte sich wieder dem Inspektor zu. „Shiho wurde recht früh in die Staaten geschickt und fing sehr früh ein Studium an. Jetzt mit 18 oder 19 Jahren ist sie bereits Wissenschaftlerin und hat bis vor einem Jahr für einen Pharmakonzern gearbeitet“, erklärte er. „Eigentlich müsste damit das Geld sprießen.“ „Ich verstehe“, grübelte Megure. „Dann sollten wir versuchen ihren Tod aufzuklären und herausfinden, wie es möglich ist, dass eine junge Frau wieder ein Kind ist.“ „Wenn Sie mich fragen, dann hat es irgendwas mit ihrer Forschung zu tun. Wobei ich mich dann frage, warum sie ihre entwickelte Substanz selber zu sich nahm“, sprach Miwako. „Das weiß wohl keiner“, seufzte Megure. „Deswegen müssen wir auch schleunigst Ai finden, damit sie uns alles erklärt.“ „Wenn sie denn bei diesen Bekannten ist…“ „Sie denken, dass Ai entführt worden ist?“, wollte Megure wissen. Takagi nickte. „Vielleicht hat irgendwer davon erfahren, ihr früherer Arbeitgeber vielleicht. Das Labor des Pharmakonzerns für den sie arbeitete, ist vor einem Jahr verbrannt und kurz darauf, löste sich das Unternehmen auf“, entgegnete Wataru. „Trotzdem haben wir noch gute Chancen. Wie ich das sehe, wissen Conan und der Professor darüber Bescheid und verschweigen uns irgendwas. Wir sollten die beiden FBI Agenten auch nicht vergessen.“ „FBI Agenten?“, Megure hob die Augenbraue. „Sie meinen sicherlich Jodie, um die müssen Sie sich keine Sorgen machen…sie ist…immer so bei der Sache“, entgegnete er. „Sie kennen sie also auch?“ „Sie war bereits bei einigen unserer Fälle dabei“, schmunzelte Megure leicht. „Machen Sie sich wegen ihr keine Sorgen. Und für viele der Morde ist sie mit ihrem Wissen eine Bereicherung.“ „Dann kennen Sie sicherlich auch den Anderen“, meinte Miwako. „Den Anderen? Ach so, sie meinen Agent Camel. Um den machen Sie sich auch keine Sorgen, der sieht nur wie ein Schwerverbrecher aus, ist aber in Wahrheit ganz in Ordnung“, antwortete Megure. „Das war nicht Agent Camel. Der Mann war Japaner und sah ziemlich angsteinflößend aus“, noch jetzt erschauerte Takagi, wenn er an ihn denken musste. „Noch einer?“ „Ja, aber auf meine Aussage, dass sich weitere FBI Agenten in Japan befinden, antwortete er nur unfreundlich, dass er Japaner sei und sich nicht rechtfertigen müsste, wenn er seine Heimat besucht“, seufzte Takagi. „Finden Sie heraus, was hier gespielt wird“, nickte Megure. „Ja!“, gab Miwako von sich. Sie wandte sich zu Takagi. „Wir fahren am besten zum Haus des Professors. Er wird zwar die Nacht nicht darin verbracht haben, aber vielleicht war er in der großen Villa neben an oder bei den Moris“, fügte sie an. „Wir werden nachsehen“, entgegnete Takagi. „Das hat oberste Priorität. Wir müssen wissen, was vor sich geht“, sprach Megure. „Ja!“, kam es von den beiden Inspektoren. „Hoffentlich finden wir auch was“, murmelte Takagi, als er die Stufen herunter ging. „Wir haben keine andere Wahl“, entgegnete Miwako. „Aber wir haben die ganzen Beweise und die Akte mit dabei. Wenn sie nichts sagen wollen, können wir versuchen sie mit unserem Wissen unter Druck zu setzen“, fügte sie an. Takagi nickte. „Wenn es denn klappt. Oder wir haben Pech und sie wussten selber nichts. Ich mein, würdest du, wenn du wieder ein Kind werden würdest, es jemanden erzählen?“ „Hmm…wahrscheinlich nicht. Aber wenn sie beim Professor wohnt, wäre es sinnvoll, wenn er es wissen würde. Außerdem stellt sich da dann die Frage, wie sie überhaupt zum Professor kam. Ich würde zumindest nicht bei jemandem einziehen, den ich nicht kenne und der mich nicht kennt. Das Jugendamt können wir da auch aus dem Spiel lassen, weil es keine Akten über sie gibt. Die einzige Möglichkeit, die mir einfallen würde, wäre, dass sie den Professor von ihrer Arbeit beim Pharamunternehmen kennt“, erklärte Miwako. „Aber der Professor ist kein Wissenschaftler in dem Sinne, er erfindet Gegenstände. Wo bleibt da der Zusammenhang?“, warf Takagi an. „Tja das…das seh ich selber noch nicht“, seufzte sie. „Guten Morgen“, grüßte Shiratori die Beiden. „Morgen“, lächelte Miwako. „Morgen…“ „Wohin wollen Sie?“, wollte der Inspektor wissen. „Wir fahren noch einmal zum Haus von Professor Agasa und sehen uns da noch einmal um“, erklärte Takagi. „Zu Professor Agasa?“, fragte Shiratori nach. „Ist irgendwas passiert?“ Takagi hob die Augenbraue. „Das Haus stand gestern in Flammen“, begann er. „Oh mein Gott“, stieß er aus. „Ist irgendwem was passiert?“ Miwako schüttelte den Kopf. „Also langsam wird’s wirklich komisch. Sie haben doch gestern die Akten nach unten gebracht. Wie konnten Sie diese denn Einsortieren, wenn Sie sich nicht die Fälle angesehen haben?“, wollte sie von ihm wissen. „Ich hab was?“ „Sie haben uns gestern die Akte abgenommen und nach unten gebracht“, sprach Takagi ein weiteres Mal. „Das kann gar nicht sein“, entgegnete Shiratori. „Doch doch, ich hab Sie ja auch gesehen“, meinte Miwako. „Ich war gestern gar nicht im Revier“, warf er ein. „Sie waren gestern gar nicht da?“, wiederholte Takagi. „Ich war in Haido bei einem anderen Einsatz“, erzählte der Inspektor. „Das gibt es doch nicht“, murmelte Miwako. Sie blickte zu Takagi und schluckte. „Wer war dann hier?“ „Ich weiß nicht“, nuschelte der Inspektor. „Könnten Sie mich bitte aufklären?“ „Das machen wir nachher“, fing Miwako an. „Erst einmal müssen wir selber alles aufklären“, sprach sie und zog Takagi an der Hand weg. „Miwako! Nicht so schnell“, wies er sie an, als sie die Treppenstufen herunter polterten. „Ja, gleich“, gab sie von sich. Als sie unten ankamen, blieb die Inspektorin stehen, immer noch Takagis Hand haltend. „Die ganze Geschichte wird immer merkwürdiger“, murmelte sie. Der Inspektor nickte. „Wenn hier ein Shiratori auftaucht, der gar keiner ist und Einsicht in sämtliche Unterlagen hat, muss das schon was zu bedeuten haben“, entgegnete Wataru. „Nur können wir nicht jeden Polizisten durchleuchten lassen und hoffen, dass einer darunter ist, der sich nur als solcher ausgibt“, warf sie ein. „Da fällt mir ein, das erinnert mich an den Aktendiebstahl von damals“, sprach er nachdenklich. Miwako hob die Augenbraue. „Du weißt doch, als die ganzen Akten von den Mori-Fällen verschwanden und kurze Zeit später wieder auftauchten.“ „Ach das meinst du“, fing sie an. „Davon hab ich gehört. Man konnte auch nicht verfolgen, wo sich die Akten befanden und Fingerabdrücke waren auch keine drauf.“ „Das stimmt. Aber bei den ganzen Akten war kein einziges Mal der Professor betroffen und ich glaube, Ai war auch sehr selten da. Ich erkenn zumindest keinen Zusammenhang“, murmelte Wataru. „Vielleicht sehen wir den Zusammenhang bisher auch noch nicht“, warf Sato ein. „Wir sollten nach dem Besuch beim Professor noch auf jeden Fall zur Mori-Detektei fahren und unseren Meisterdetektiv befragen“, schlug sie vor. Takagi nickte. „Einverstanden. Denkst du, die vom FBI sind heute auch wieder da?“ „Ich weiß es nicht.“ Wieso jetzt? Wieso ausgerechnet jetzt? Kogoro war verzweifelt. Mit den Nerven am Boden. Sollte er Eri anrufen? Aber was dann? Hallo Eri, hier Kogoro. Hast du zufällig die Nummer von der Nervensäge Kudo? Die brauch ich nämlich, da unsere Tochter entführt wurde und sie ihn gegen Ran tauschen wollen. Das konnte er nun wirklich nicht sagen. Oder doch? Aber selbst wenn…Eri würde ihm den Kopf abreißen. Egal wie er es anstellte. Kogoro seufzte auf. Und wenn er es ihr nicht sagen würde, wäre sie wieder wütend. Egal was er also tat oder nicht tat, es resultierte immer damit, dass seine Ex-Frau wütend werden würde. Erneut seufzte der Detektiv auf. Nur langsam griff er an den Hörer und wählte Eris Nummer. Er wartete. Der Anrufbeantworter ging ran. „Hallo Eri“, begann Kogoro. Er klang trübsinnig und distanziert. „Wenn du das abhörst, ruf mich doch an. Es ist wichtig“, sprach er in den Hörer und legte auf. Danach rief er noch ein weiteres Mal an. „Das kam im Übrigen von mir, Kogoro“, entgegnete er bei diesem Anruf und legte erneut auf. Der erste Schritt war getan. Jetzt konnte sie ihm nicht sagen, dass er nicht sein bestmöglichstes tat. Es klopfte. Kogoro nahm das Geräusch nur dumpf wahr. All seine Gedanken drehten sich in diesem Moment nur um seine Tochter. Er trat an die Tür heran und öffnete sie. Wieder stand keiner dort. „Eh?“, gab er von sich. Dann sah er sofort auf den Boden. Das letzte Mal befand sich ein Zettel von diesem G.I.N unter seinen Füßen, aber jetzt lag nichts da. Kogoro schluckte. War das jetzt ein schlechtes Zeichen? Der Detektiv blickte sich um und sah einen Brief an der Tür kleben. Er sah sich diesen genauer an. Auf der Rückseite waren wieder diese drei Buchstaben. G.I.N Er hatte ihm wieder geschrieben. Sofort riss Mori den Umschlag herunter und öffnete den Brief. An den Meisterstümper, die Übergabe findet in zwei Tagen statt, sei auf der Hut und besorge das Objekt unseres Tauschhandels. Weitere Informationen folgen. G.I.N Der Detektiv blickte mehrere Minuten auf den Brief. Erneut musste er schlucken, seine Kehle fühlte sich ausgetrocknet an. Zwei Tage. Er hatte nur zwei Tage um Ran aus der Gewalt dieser Verbrecher zu befreien und Kudo auszuliefern. Und noch immer fand er seine Nummer nicht. Das war so typisch, wenn man sie brauchte, fand man sie nicht. Brauchte man sie aber nicht, fiel sie einem entgegen. Mori ballte die Faust. Wahrscheinlich hatte er es diesem Oberschüler zu verdanken, dass seine geliebte Tochter in Gefahr steckte. Wie sollte er ihn jetzt noch ausfindig machen? Es gab eigentlich nur eine Möglichkeit. Mit schnellen und stampfenden Schritten bewegte sich Mori zur Tür, ging heraus, nach unten und in Richtung Kudo-Villa. Kapitel 10: Unmut ----------------- Hallöchen, ich möchte mich noch einmal bei euch allen dafür bedanken, dass ihr diese FF lest. Das bedeutet mir wirklich viel. Ebenso danke ich den 17 Favoriten, die File X hat und auch ein sehr großes Dankeschön an die Kommischreiber. Es freut mich, dass euch die FF gefällt. _________________________________ Kogoro war geladen. Wütend klopfte er an die große Tür der Villa. Er wartete, stampfte mit dem Bein mehrere Male auf dem Boden auf und sah der Tür zu. Erst wenige Minuten später öffnete sie sich. Es war mehr als er erwartete. Von Ran wusste er, dass sich der Oberschüler nicht in der Villa aufhielt – meistens zumindest nicht. Umso erstaunter war der Detektiv, als die Tür aufging. Damit rechnete er wirklich nicht. Nur war dann die Person, die öffnete, nicht die, die er sehen wollte. Der braunhaarige Mann blickte Mori an. „Guten Morgen. Kann ich Ihnen helfen?“, wollte er von ihm wissen. Mori trat einen Schritt nach hinten. Er sah sich noch einmal das Äußere der Villa an, war sich dann aber auch schon sicher, dass es sich tatsächlich um das Anwesen der Kudos handelte. „Morgen“, grummelte der Detektiv. „Ist Kudo da?“ Subaru schüttelte den Kopf. „Keiner der Kudo-Familie ist hier“, antwortete er freundlich. Mori hob die Augenbraue. „Das glaub ich nicht. Dieser Rotzlöffel ist bestimmt da und versteckt sich nur“, murrte er. „Wirklich nicht. Wenn er hier wäre, würde ich es Ihnen sagen“, entgegnete Subaru. „Das glaub ich nicht“, knurrte der Detektiv. „Jetzt weiß ich wieder, wer Sie sind.“ „Und wer bin ich?“ „Sie sind dieser Student. Dieser Möchtegerndetektiv lässt Sie hier wohnen und meine brillante Intelligenz teilt mir mit, dass Sie ihn dafür verstecken. Komme was da wolle, ich werde jetzt mit ihm reden“, sprach Kogoro. Er stampfte auf und schritt einfach so an Subaru vorbei. Er wollte sich nicht aufhalten lassen. Nicht jetzt. „Kudo? Komm heraus, ich weiß, dass du da bist“, rief Kogoro laut. Durch den großen Flur und die Leere in diesem, hallte seine Stimme bis nach oben hin. Erleichtert seufzte Subaru auf. Er wusste nichts. Wahrlich nichts und schon gar nichts über seine Identität. „Das war doch Onkelchen“, murmelte Conan. Er seufzte auf. „Weißt du, was er will?“ „Ich glaube, es geht um Ran. Vielleicht hat sich die Organisation wieder gemeldet. Ich lauf schnell runter und seh nach“, entgegnete der Kleine. „Onkel Kogoro“, rief er, als er den Älteren sah. Innerlich seufzte und verzweifelte Shinichi gerade daran, dass er sich so kindisch vor ihm benehmen musste. „Du Rotzlöffel bist also auch da“, gab Mori von dir. Er packte ihn an den Hosenträgern und hob ihn nach oben. „Du weißt doch sicher in welchem Raum Kudo ist.“ Schnell schüttelte der geschrumpfte Oberschüler den Kopf. „Shinichi war bislang nicht hier“, fing er an. „Gibt es denn was Neues in der Sache mit Ran?“, wollte er wissen. „Was interessiert es dich?“, grummelte der Detektiv. „Aber wenn du es wissen willst, sie wollen in zwei Tagen die Übergabe machen.“ „Und wo? Weißt du wo?“ Kogoro schüttelte den Kopf. „Damit melden sie sich bestimmt. Aber ich brauch diesen Kudo“, warf er ein. „Herr Mori, was machen Sie denn da mit dem Jungen. Nun lassen Sie ihn doch mal runter“, entgegnete Professor Agasa, der nach unten kam. „Professor Agasa?“, Kogoro hob die Augenbraue. „Was machen Sie denn hier?“, wollte er wissen und ließ Conan auf den Boden. Langsam gewöhn ich mich daran so von ihm behandelt zu werden , dachte sich Conan. Er verschränkte die Arme und sah nach oben zu Mori. „Haben Sie das nicht gesehen? Gestern brannte mein Haus“, seufzte er. „Da ich nicht wusste, wo ich hin konnte, bot mir Herr Okiya an hier zu bleiben.“ „Herr Okiya?“ „Ja, der junge Student, der jetzt hier im Haus wohnt“, nickte Conan. „Ach der, von dem hat mir Ran erzählt“, murmelte er. Wieder wandte er sich zu Professor Agasa. „Wissen Sie wo Kudo ist?“ Skeptisch blickte Agasa zu ihm. Dann schüttelte er den Kopf. „Leider nicht.“ Kogoro seufzte. „Dann wird er wohl wirklich nicht da sein“, murmelte er. „Tut mir Leid“, gab Agasa von sich. „Haben Sie wenigstens eine Telefonnummer von ihm?“ „Ja, die müsste ich nur suchen gehen“, murmelte der Gefragte. „Entschuldige, Conan. Er ist einfach so an mir vorbei gelaufen“, fing Subaru an. „Das macht nichts“, entgegnete der Kleinere. „Vielleicht ist es sogar gut, wenn er hier ist“, fügte er an. „Wie meinst du das?“ „Ach egal“, er schüttelte den Kopf. „Denken Sie nicht darüber nach. Sagen Sie, Subaru, haben Sie draußen zufällig Jodie gesehen?“ Der Student dachte nach und schüttelte im Anschluss den Kopf. „Bisher noch nicht. Wollte sie vorbei kommen?“ „Ja, zusammen mit ihrem Kollegen. Wir wollten beratschlagen, was wir wegen dem Haus machen“, sprach der Kleine. „Entschuldige bitte die Nachfrage, aber was hat das FBI mit dem Haus von Professor Agasa zu tun?“, wollte Subaru wissen. „Ähm…das ist ein wenig kompliziert“, meinte Conan. „Und eine lange Geschichte.“ „Ich mag lange Geschichte, du kannst sie mir gerne erzählen.“ Conan schüttelte den Kopf. „Nein nein. Ich seh mal draußen nach, wo Jodie solange bleibt“, entgegnete der Grundschüler und lief nach draußen. Er atmete durch. Das war wirklich knapp. Conan öffnete die Tür und blickte nach draußen. Da war sie auch endlich. Jodie. Und sie kam nicht alleine. Camel war ebenfalls da. „Guten Morgen, cool kid“, lächelte die Blonde. „Morgen.“ „Morgen. Kogoro hat Post von der Organisation bekommen. In zwei Tagen soll der Austausch stattfinden“, erzählte er. „In zwei Tagen schon?“, Camel hob die Augenbraue. Er schielte zu Jodie, dann zu Conan. „Das könnte knapp werden.“ „Wir können es trotzdem schaffen. Wir haben schon so viel erreicht“, entgegnete die Blonde. „Dann haben Sie einen Plan?“ Jodie schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Wir haben uns gestern noch das Hirn zermartert, aber mir ist nichts eingefallen. Shu hat lieber Bourbon getrunken“, seufzte sie. „James wird nachher noch zu uns stoßen, er muss noch was erledigen“, fügte die Blonde an. „Dann kommen Sie doch rein. Wir haben nur das Problem, dass Mori da ist…“ „Mach dir um ihn keine Sorgen, wir kriegen ihn schon irgendwie raus“, sprach Jodie. „Das glaub ich nicht. Er ist auf der Suche nach Shinichi…und da er ihn hier vermutet…“ „Verstehe. Dann sollten wir ihn irgendwie ablenken“, überlegte sie. „Und wie? Wir können ihm ja nicht sagen, was wirklich los ist. Und ebenso wenig, dass Shinichi am Hafen ist. Es würde ihn zwar ablenken, aber ich denke nicht, dass er es gut aufnehmen würde, wenn er dann da nicht wäre“, warf Camel ein. „Die Idee ist aber nicht schlecht“, gab Jodie von sich. „Eh? Was?“, wollte er verdutzt wissen. „Wir könnten ihm doch sagen, dass uns Conan über Rans Entführung informiert hat und wir nun Shinichi ausfindig machen wollten. Er ist bereits auf dem Weg hier her und kommt in zwei Stunden am Flughafen an. Da der Flughafen groß ist, wäre die Möglichkeit, dass sie einander verpassen. So hätte Mori aber das Gefühl, dass etwas Gemacht wird und wir könnten uns weiter überlegen, was wir tun wollen“, erklärte die Blonde. „Ich weiß ja nicht…“, murmelte Conan. „Es wäre zumindest einen Versuch wert“, murmelte sie. „Und was willst du machen, wenn er nach einigen Stunden wieder da ist und hier kein Kudo rumläuft?“ „Um das Problem können wir uns ja später kümmern.“ Jodie blickte nach hinten. „Shu! Schleich dich doch nicht so an.“ „Du wusstest doch, dass ich her komme“, gab der FBI Agent von sich. „Aber doch nicht so“, seufzte sie. „Hier ist bisher alles ruhig gewesen“, erzählte sie. „Ich weiß. Ich war in der Nacht noch hier.“ „Du warst? Und warum sagst du das nicht?“, wollte sie von ihm wissen. Akai zuckte mit den Schultern. „Was würde das bringen? Du wärst entweder mitgekommen, dann hätte ich es aber auch gleich sein lassen können, oder du wärst zu Hause geblieben“, warf Shu ein. Er trat an Jodie vorbei in die Villa ein. „Wo ist James?“ „Der musste noch was erledigen. Ich glaube, es ging um seinen Wagen“, antwortete Camel und trat ebenfalls ein. „Ich hab ihm schon damals gesagt, dass er sich lieber einen Wagen kaufen soll, der leistungsstärker ist und nicht so schnell einen Defekt bekommt“, meinte Akai kühl. „Ich glaube nicht, dass es so schlimm war. Wahrscheinlich nur ein Routine-Termin“, entgegnete Camel. „Egal…“ „Ich werd mich sofort bei Ihnen melden, sollte sich Shinichi hier blicken lassen“, versprach Agasa. Kogoro nickte. „Ich warte in der Detektei. Eri ruft sicher auch bald zurück“, seufzte er. „Sie haben mit Eri darüber gesprochen?“ „Noch nicht. Der Anrufbeantwortet war dran. Ich will es ihr lieber selber sagen…“, murmelte er und trat zum Flur hin. Das erste was er dort sah, waren Camel und Akai. Kogoro blieb geschockt stehen. Beide sahen alles andere als freundlich aus. „Das…das müssen sie sein“, rief er aus. Mit einem mürrischen Gesichtsausdruck blickte er die beiden Männer an. „Ich habe Sie durchschaut, Sie können es zu geben. Sie waren es, Sie haben meine Tochter entführt und jetzt sind Sie hier, weil Sie nach diesem Bengel suchen. Aber nicht mit mir, Sie wollen mich reinlegen. Ich werd jetzt die Polizei rufen.“ Skeptisch blickte Shuichi auf den Privatdetektiv. Und das soll der Meisterdetektiv sein, der jeden Fall im Schlaf löst? Akai trat nach vorne. Er ging durch den Flur und lehnte sich dann an eine Wand an. Mit verschränkten Armen schwieg er. „Na…der hat ja mal wieder die Ruhe weg…“, murmelte Conan leise. Jodie seufzte auf. „Shu!“, ermahnte sie ihren Kollegen. „Oh! Was für eine Blume“, sprach Mori. Er hielt auf Jodie zu und nahm ihre Hände. „Darf ich mich vorstellen. Mori Kogoro. Privatdetektiv.“ „Eh?“, verdutzt blickte Jodie auf ihn. „Ich kenn Sie doch schon, wir sind uns im Einkaufszentrum begegnet. Ich bins Jodie, die ehemalige Englischlehrerin von Ran. Erinnern Sie sich nicht mehr an mich?“ Mori überlegte und überlegte. Dann fiel es ihm wieder ein. „Natürlich, Sie sind die ehemalige FBI Agentin“, sprach er. „Und von mal zu mal werden sie wunderschöner. Die Pause tut Ihnen wirklich gut. Sagen Sie, Jodie, ich darf Sie doch Jodie nennen, was macht eine Blume wie Sie, in der Gegenwart von diesen beiden…Rüppeln?“ „Rüppel?“, entgegnete Camel. „Ach Herr Mori“, kicherte die Blonde. Sie war sichtlich geschmeichelt. „Ich hab ihn Ihnen doch vorgestellt. Das ist mein Partner, Agent Camel und der grimmig dreinblickende Mann dahinten ist mein anderer Kollege, Agent Akai“, erklärte sie. Kogoro sah zwischen den beiden Männern hin und her. „Kollegen? FBI?“ „Ja, so ist es“, nickte die Blonde. „Sie können beruhigt sein. Ihre Tochter wurde nicht von uns entführt.“ Ein wenig erleichtert seufzte der Detektiv auf. „Moment…das FBI ist wegen meiner Tochter hier?“ Schnell schüttelte Jodie den Kopf. „No no. Sie haben da was missverstanden. Conan rief uns gestern noch an und erzählte mir, was passiert war“, log sie. „Da wir gerade in der Nähe waren, wollten wir vorbei schauen und gucken, ob es irgendwas Neues gibt.“ Wieder klingelte es an der Tür. „Ich geh schon“, rief Conan. Er lief hastig an die Tür. Voller Erwartungen öffnete er diese. „Inspektor Sato, Inspektor Takagi“, gab er von sich. „Guten Morgen, Conan“, lächelte die Inspektorin. „Ist Professor Agasa zufällig hier?“ „Morgen…“, murmelte der Junge. Er nickte. „Die sind alle im Flur. Was gibt es denn?“ „Das würden wir gerne drinnen besprechen“, entgegnete Takagi. Er blickte zu Sato, die sich an Conan vorbei in die Villa begab. „Eh? Warten Sie“, rief der Kleine. Aber was sollte er auch tun? Volles Haus. FBI, Polizei, ein Detektiv und Erfinder. „Guten Morgen“, begrüßte Sato die Gruppe. „Es ist gut, dass wir Sie hier antreffen. Wir haben einige Fragen“, begann sie auch schon. „Geht es um meine Tochter? Wissen Sie was über sie?“, wollte Kogoro wissen. „Ihre Tochter? Ist was passiert?“, kam es von Takagi. Mori nickte. „Sie wurde gestern entführt.“ „Ent…führt?“, gab Wataru von sich. Wieder nickte Mori. „Von jemanden namens G.I.N. Sind Sie nicht deswegen hier?“ Sato schüttelte den Kopf. „Wir haben den Brand am Haus untersucht und kümmern uns um das Verschwinden von Ai Haibara“, sagte die Inspektorin. „Was die Entführung angeht, sollten Sie uns erzählen, was Sie alles wissen. Vielleicht steht es irgendwie im Zusammenhang mit allem“, sprach Takagi. Das tut es…wüsstet ihr doch nur wie sehr es das tut, dann wärt ihr nicht mehr hier, dachte sich Shuichi. Stillschweigend hörte er der Gruppe weiter zu. Sato blickte in die Runde. Sie sah zu Camel. „Wir kennen uns aber noch nicht, oder?“, wollte sie wissen. „Nein noch nicht“, schüttelte er den Kopf. „Ähn…das ist Camel, mein…“, sie blickte zu Takagi. Leider wusste er es, also musste Jodie die Sache ein weiteres Mal durchziehen. Sogleich klammerte sich die Blonde an Camels Arm. „Mein Verlobter“, sprach sie. „Ihr…ihr…?“, Sato hob die Augenbraue. „Wir haben uns beim FBI kennen gelernt und weil ich so lange nichts von mir hören ließ, kam er hier her. Ich wollte nicht wieder zurück, also blieb er auch erstmals hier“, log die Blonde erneut. „Hmm…verstehe…“, murmelte die Inspektorin. Jetzt, da sie eine andere Sachlage kannte, glaubte sie kein einziges Wort. „Nun ja, wie dem auch sei“, fing sie wieder an. „Wir haben einige Neuigkeiten heraus gefunden.“ Takagi nickte. „Vielleicht sollten wir von vorne beginnen. Wie erwähnt, geht es um Ai“, sprach er. „Wir sind uns ganz sicher, dass sie verschwunden ist“, fügte Miwako an. Schnell schüttelte Agasa den Kopf. „Ai ist bei den Bekannten ihrer Eltern“, warf er ein. „Das glauben wir eben nicht!“ „Wo sollte sie sonst sein? Sie ist ein kleines Mädchen“, entgegnete Kogoro. Er seufzte. Warum schenkte man einer solchen belanglosen Sache mehr Aufmerksamkeit, als dem Verschwinden seiner Tochter? „Mir reicht es vorläufig, ich geh in die Detektei, wenn es nachher um Ran geht, kommen Sie doch vorbei“, sprach er. Wieder klingelte es an der Tür. Conan seufzte er. Langsam fühlte er sich wieder Portier. Und was war mit Subaru? Der musste bereits weg. Irgendwas für die Universität und seine Professoren erledigen. Kein Wunder, dass es jetzt danach aussah, als würde Conan der eigentliche Bewohner der Villa sein. Schweigend ging der Grundschüler an die Tür. Er öffnete sie. „Ja?“, sprach er. Eigentlich gab es nicht viele Möglichkeiten. Alle Besucher, die her kommen konnten, waren da. Alle anderen hatten keinerlei Affinität zum Vorbeikommen. „Guten Morgen, Conan“, lächelte der ältere Herr. „Morgen, James. Kommen Sie doch rein“, sprach er. „Vielen Dank“, nickte der Ältere. „Ich hoffe, Jodie hat dir bereits gesagt, dass ich vorbei kommen will.“ Conan nickte. „Das hat sie. Sie ist drinnen. Allerdings haben wir auch Besuch von der Polizei. Sie sind wegen Ais Verschwinden misstrauisch geworden. Ich denke, sie könnten uns auf die Schliche gekommen sein“, erzählte der Junge seufzend. „So was Ähnliches hab ich mir schon gedacht. Das Verschwinden eines Kindes ist wirklich nicht leicht zu erklären“, warf er ein. „Und was haben Sie jetzt vor?“, wollte der Kleine wissen. „Ich werde mir anhören, wie viel sie wissen, danach werde ich mich entscheiden“, erklärte James. Er trat ein und sah sich in der Villa um. Sie war groß und schon im Eingang schön möbliert. Sofort ging er in den Flur zu den anderen. „Guten Morgen alle zusammen“, grüßte James die Anwesenden. „Gut, dann kann ich ja gehen“, entgegnete Akai. Aus seiner Jackentasche zog er eine Schachtel mit Zigaretten heraus, woraufhin er eine hervor holte und sie sich in den Mund steckte. Wortlos trat er an den Anwesenden – vor allem Jodie – vorbei. „Und Sie sind?“, wollte Miwako wissen. „Wir kennen den Mann doch, er war in dem P und A Fall verwickelt. Der Entführte, der genau wie dieser Randy Hawks aussah“, warf Takagi ein. James nickte. „Damit liegen Sie richtig. Mein Name ist James Black. Ich bin der Vorgesetzte von Jodie und den anderen FBI Agenten, die Sie kennen“, antwortete der Ältere. „Lassen Sie mich raten, Sie machen auch Urlaub?“ „Nein“, schüttelte er den Kopf. „Ich will nach dem Rechten sehen. Ich muss meine Schäfchen doch immer schön im Auge behalten“, entgegnete James. „Bitte bitte, lassen Sie sich nicht von Ihren Ausführungen abhalten.“ Kapitel 11: Verborgene Geheimnisse ---------------------------------- Noch einer vom FBI. Die tummelten sich in Japan wie die Fliegen. Und was war? Entweder sie machten hier Urlaub – natürlich gleich alle zusammen – oder sie waren wegen einem bestimmten Grund hier. Langsam wurde es auffällig. Miwako seufzte. Sie sah zu Kogoro herüber. „Ich denke nicht, dass Sie gehen sollten. Wahrscheinlich stehen die Entführung von Ran und das Verschwinden von Ai im Zusammenhang“, sprach sie. „Wenn es unbedingt sein muss“, grummelte der Ältere. „Also? Was haben Sie ‚herausgefunden‘?“, wollte Mori wissen. „Wie schon gesagt“, fing Takagi an. „Es geht um Ai. Wie Sie wahrscheinlich wissen, haben wir im Polizeihauptquartier einiges an Software, um Menschen zu finden und Informationen zu erhalten. Mir kam das Verschwinden von Ai sehr merkwürdig vor. Zuerst wussten Sie nicht, wo das Mädchen sei, dann erinnerten Sie sich daran, dass sie bei Bekannten ihrer Eltern wäre“, entgegnete Miwako. „Das ist doch richtig so, Professor Agasa?“ Der ältere Mann nickte. „Ja, bei den Freunden ihrer Eltern“, stimmte er zu. „Sind Sie sich sicher?“, wollte Takagi wissen. „Wie meinen Sie das?“, Agasa schluckte leicht. „Wir wissen, dass Ai nicht bei Bekannten ihrer Eltern ist“, gab Takagi von sich. „Aber…aber…“, murmelte der Professor. Er schielte zu Conan. Der geschrumpfte Oberschüler reagierte nicht. Er hatte so eine Ahnung und jetzt ging es darum zu wissen, wie viel Information die Polizei besaß. „Wie bereits gesagt, wir hatten die Möglichkeit heraus zu finden, was es über Ai alles zu wissen gibt. Wahrscheinlich wird es einige von Ihnen nicht überraschen, aber über Ai Haibara gibt es erst Einträge in den Akten, seit sie bei Professor Agasa lebt und zur Schule geht“, erklärte Miwako. „Das ist doch Unsinn“, warf Kogoro ein. „Ich war auch mal Polizist, ich weiß, dass es vor allem von Kindern viele Einträge in den Akten gibt. Wenn Sie nichts fanden, wird es wohl daran liegen, dass Sie nicht gründlich gesucht haben. Wahrscheinlich haben Sie nicht einmal bedacht, dass Ai im Ausland aufwuchs.“ „Doch, darauf hab ich extra geachtet. Aber selbst da gab es keine weiteren Informationen. Finden Sie das nicht auch merkwürdig?“ „Das kann doch nicht sein“, entgegnete der Detektiv. „Doch. Es entspricht der Wahrheit und es ist nur möglich, wenn Ai nicht die ist, für die sie sich auszugeben scheint“, sprach Miwako. „Was für ein Unsinn. So etwas hab ich ja bisher noch nie gehört“, gab Kogoro von sich. „Sie ist doch nur ein Kind, warum sollte sie ihre Identität verschleiern.“ „Von polizeilicher Sicht gibt es da wirklich wenig Gründe“, sagte Takagi. „Da muss ich Ihnen wiedersprechen. Gerade von der Seite gibt es einiges an Gründen. Wir sollten nicht vergessen, dass es auch private Gründe gibt“, warf James ein. „Eh?“ „Bedenken wir das Zeugenschutzprogramm. Auch Kinder werden in diesem aufgenommen um sie zu schützen“, fing James an. „Nicht zu vergessen, dass man die Identität eines Kindes auch wechselt, wenn die Eltern oder die Erziehungsberechtigten das bestimmen. Sie geben dem Kind einfach einen neuen Namen, melden das Kind neu an und arbeiten mit dem Kind daran, dass es sich an die neue Identität gewöhnt. Eine weitere Möglichkeit besteht natürlich darin, dass das Kind unter einem anderen Namen gemeldet wurde und der Name nach einigen Jahren wieder geändert wurde. Zu guter Letzt sollte man nicht vergessen, dass Scheidungskinder manchmal auch den Nachnamen ändern und den der Person bekommen, bei der sie leben.“ „Das sind natürlich einige Gründe“, murmelte Takagi. „Und selbst wenn…auch wenn wir nicht daran dachten, haben wir doch mehr erfahren“, entgegnete Miwako. „Das heißt?“ „Am Anfang fanden wir auch nicht viel über Ai heraus. Kurze Zeit später bekamen wir eine anonyme E-Mail, in welcher sich das Bild einer Frau befand. Takagi und ich, wir gingen sämtliche alten Akten von uns durch um heraus zu finden, um welche Frau es sich handelte.“ „Und? Haben Sie es heraus gefunden?“, kam es von Mori. Takagi nickte. „Ja, aber die Frau starb unter einem anderen Namen…“, seufzte der Inspektor. „Also suchten wir nach der Person, von der sie den Namen übernahm. Leider war auch diese Person verstorben. Allerdings sahen wir uns trotzdem in dem Haus um und fanden schließlich so den Namen heraus. Bei unseren weiteren Recherchen ist uns die Ähnlichkeit von Ai zu einer anderen Frau aufgefallen.“ „So ist es. Wir gehen nun davon aus, dass es sich bei Haibara Ai in Wahrheit um Miyano Shiho handelt.“ „Miyano Shiho?“ Kogoro hob die Augenbraue. „Hab ich noch nie gehört.“ „Wir wissen bislang nur, dass sie bereits sehr früh ihren Abschluss gemacht hat und anschließend bei einem Pharmakonzern als Wissenschaftlerin arbeitete. Das erstaunliche allerdings ist, dass Shiho bereits um einiges älter ist als Ai…“, Takagi seufzte auf. „Verstehen Sie? Sie sehen sich so ähnlich, gleiche Haare, gleiches Gesicht, nur das Alter ist unterschiedlich.“ „Wie soll das dann angehen?“, wollte Kogoro wissen. „Man kann doch keine Menschen schrumpfen“, er lachte auf. Wataru und Miwako runzelten die Stirn. Da waren sie sich, durch die neusten Erkenntnisse, nicht mehr so sicher. „Es ist nicht gesagt, dass das nicht geht. Wie schon erwähnt, sie arbeitete früher bei einem Pharmaunternehmen, wenn sie dort irgendwas entwickelt hat, könnte es zu diesem Nebeneffekt führen“, sprach Miwako. „Nur können wir leider nichts sagen, wenn wir nicht mit Ai darüber sprechen können.“ Sie wandte sich wieder zu Professor Agasa. „Also? Wo ist das Mädchen wirklich?“ Professor Agasa schluckte. Was sollte er jetzt sagen? Sie waren schon so nah dran. Nah an der Wahrheit. Er räusperte sich und schielte zu Conan herüber. Der Geschrumpfte seufzte leise auf. Das war es also, was James meinte. Wenn sie zu viel wussten, musste man ihnen reinen Wein einschenken. Und jetzt war der Zeitpunkt da. Sie hatten bereits viel zu viel heraus gefunden. „Ai ist nicht hier“, sprach Conan. Takagi seufzte. „Conan, wir haben uns bereits gedacht, dass sie nicht hier ist, aber wir sind uns auch sicher, dass der Professor weiß, wo sie hin ist…“ „Nun ja“, murmelte Agasa. „Das mit den Bekannten ihrer Eltern ist schon irgendwie wahr“, entgegnete er. „Zumindest vermuten wir das“, fügte der Kleine an. Er trat ein wenig nach vorne und dachte nach. „Hmm…“, kam es von dem Inspektor. „Wenn ihr nicht wisst, wo sie ist, könnte es schon problematisch werden. Trotzdem würde es mich interessieren, ob es wahr ist und sie wirklich ein Kind ist“, murmelte Takagi. „Das ist doch nicht Ihr ernst?“, Mori hob die Augenbraue. Er schüttelte den Kopf. „Als ob man einen Menschen einfach so schrumpfen lassen kann“, sagte er und lachte lauthals los. „APTX 4869.“ „Hmm?“, sowohl Kogoro wie auch Miwako und Takagi drehten sich zu dem Grundschüler um. „Durch die Einnahme von APTX 4869 wurde sie zu einem Kind“, entgegnete Conan darauf. „APTX 4869?“, Sato hob die Augenbraue. „Und was genau soll das sein?“ „Es wurde entwickelt um Menschen zu töten und ist im Blut und im Gewebe nicht nachweisbar. Allerdings besitzt es den Nebeneffekt, dass man in seltenen Fällen um weniger als 1% ins Kindesalter zurück versetzt wird. Die ganze Knochenstruktur verändert sich dabei, nur das Gehirn bleibt. Ai hat erzählt, dass es bei ihren Tierversuchen nur eine Maus geschafft hat, die Einnahme vom Apoptoxin zu überleben und seitdem als Babymaus weiter gelebt hat.“ „Dann…dann wusstest du über Ai Bescheid?“, wollte Takagi wissen. Conan nickte. „Momentan versucht Ai ein Gegenmittel zu entwickeln. Doch noch ist alles in der Testphase und hält nicht lange an“, seufzte der Kleine. Er ging ein wenig umher. „Nur haben sie sie jetzt gefunden und in ihre Gewalt zurück geholt.“ „Sie?“ „An der Stelle sollte ich eingreifen“, begann James. „Mit sie ist die Organisation gemeint. Um das näher zu erläutern, muss ich weiter in die Vergangenheit gehen. Die besagte Organisation ist bereits seit einigen Jahren in unserem Blickfeld. Sie waren allerdings nur in Japan aktiv, weswegen das FBI keine Befugnis hatte zu handeln. Aber irgendwann wurden sie auch in den Staaten aktiv. Von da an, konnten wir zugreifen. Einer unser Agenten, Agent Starling, sammelte sämtliche Beweise gegen ein Mitglied der Organisation. Agent Starling beobachtete das besagte Mitglied, Vermouth, über einen langen Zeitraum. Unglücklicherweise wurde die Beschattung bemerkt…“ „Sagten Sie Vermouth?“ James nickte. „Mir kam bereits zu Ohren, dass Sie von Vermouth hörten, allerdings nur auf dem Papier.“ „Sie kennen diesen Vermouth?“, wollte Takagi von Mori wissen. „Vor einigen Monaten bekam ich eine Einladung auf ein Halloween-Schiff. Daneben war noch ein persönlicher Brief von Vermouth. Auf der Party kam es dann zum Mord. Der Täter sagte aus, dass er den Mord begehen musste, weil es ein gewisser Vermouth von ihm verlangte“, erklärte der Detektiv. „Dann werden wir die Suche nach Vermouth ausweiten. Wie es scheint, ist diese Person momentan in Japan“, entgegnete Miwako. „Nein, das werden Sie nicht. Sie würden sie nicht einmal finden. Vermouth ist ein Teufelsweib. Sie kann jede mögliche Identität annehmen ohne dass es auffällt. Seien Sie mal ehrlich, hätten Sie vermutet, dass die Identität von Dr. Araide vor einigen Monaten komplett von Vermouth übernommen wurde?“, gab Jodie von sich. „Dr. Araide?“, Miwako schluckte hart. „Sie sagten sie? Vermouth ist eine Frau?“ „Ja, wir haben zum Glück früh erkannt, was sie vor hatte und Dr. Araide in Sicherheit gebracht. Dadurch konnte sie zwar seine Identität übernehmen, aber wir wussten die ganze Zeit über, was sie tut. Und ja, Vermouth ist eine Frau und arbeitet bereits seit sehr vielen Jahren für die Organisation“, nickte Jodie. „Aber wenn Sie das alles wissen und genügend Informationen über sie haben, warum wurde sie noch nicht verhaftet?“, fragte Takagi. „Das ist ein wenig kompliziert. Sämtliche Beweise über Vermouth und ihre Existenz sind vernichtet. Wie ich schon erwähnte, kümmerte sich Agent Starling darum. Unglücklicherweise konnte sie ihm auflauern und erschoss ihn. Im Anschluss sorgte sie für ein Feuer im Haus. Die Akten wurden entweder verbrannt oder von ihr mitgenommen“, sprach James. „Das heißt ja, dass alle Informationen über sie nicht mehr gültig sind“, seufzte Miwako auf. „Ja, leider“, stimmte James dem zu. „Allerdings haben wir ihre Fingerabdrücke, die belegen, dass sie zu der Zeit vor Ort war und könnten sie an dem Mord überführen. Nur würden wir dann nicht die Organisation bekommen, auch wenn man versuchen würde, sie sofort heraus zu bekommen.“ Miwako hob die Augenbraue. Sie runzelte die Stirn. „Wenn alles verbrannt wurde, wie können Sie Fingerabdrücke von ihr haben?“ „Als Vermouth Agent Starling umbrachte, waren sie nicht alleine in dem Haus. Seine Tochter befand sich in einem der anderen Räume…“, begann James. Er blickte zu Jodie herüber. „Das Mädchen ging anschließend in den Raum, wo ihr Vater war. Sie konnte in der Nacht nicht schlafen, da er ihr keine Gute-Nacht-Geschichte vorlas. Also wollte sie, dass er das macht. Sie kam in das Zimmer und da stand sie. Vermouth. Sie kam zu ihr…Doch das kleine Mädchen wusste nicht, was es mit der Frau auf sich hatte. Sie fragte nach ihrem Vater und dachte in dem Moment, dass er nur schlafen würde. Vermouth bestätigte das. Sie nahm die herunter gefallene Brille und reichte sie dem Mädchen. Dieses ging anschließend zurück…Vermouth hat sie leben lassen, nur um kurz danach das ganze Haus in Flammen zu setzen. Aber das Mädchen hatte Glück, sie ging nach unten in die Küche und wollte ihrem Vater seinen Lieblingssaft hinstellen, damit er trinken kann, wenn er aufwacht. Leider hatten sie keinen Saft mehr, also zog sie sich an und wollte den Saft kaufen gehen. Das rettete ihr das Leben und da sie für ihren Vater die Brille verwahrte, nahm sie sie die ganze Zeit über mit“, erläuterte Jodie den Rest. „Aber wenn das Mädchen noch lebt, dann kann sie doch Vermouth identifizieren“, entgegnete Takagi. „Dann bräuchten Sie nicht mehr die Fingerabdrücke…oder hat man sie schon gefunden?“ „Ja und nein. Vermouth weiß mittlerweile, dass das Mädchen am Leben ist. Sie wusste es schon damals, da keine weitere Leiche gefunden wurde. Seit der damaligen Tat sind mehr als zwanzig Jahre vergangen. Beide Frauen standen sich bereits gegenüber. Unglücklicherweise entkam Vermouth und wir kamen keinen Schritt weiter“, sprach James. Takagi musste schlucken. Mit einer solchen Bombe rechnete er nicht. Wer kam auch schon auf eine solche Idee? „Befindet sich das Mädchen nicht in Gefahr, wenn man jetzt weiß, dass sie am Leben ist?“ Darauf schüttelte James den Kopf. „Sie ist genauso in Gefahr, wie wir anderen auch alle. Das FBI macht sich keine Sorgen, dass ihr was passiert“, antwortete James. Er blickte wieder zu Jodie herüber. „Hab ich nicht Recht, Agent Starling.“ „Ja“, nickte die Angesprochene. „Sagten Sie gerade, Agent Starling?“, misstrauisch blickte Miwako zu Jodie. „Das sagte er. Ich bin das Mädchen, welches damals überlebte. Wenn Sie sich über meinen anderen Nachnamen wundern, ist es leicht zu erklären. Ich wurde damals ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen, weswegen ich immer auch nur diesen Namen nehme. Um hier nicht vor Vermouth aufzufallen, beließ ich es dabei.“ „Also wollen Sie uns eigentlich nur mitteilen, dass das FBI die ganze Zeit über in Japan war um gegen diese Organisation zu arbeiten“, schlussfolgerte Sato. „Wenn Sie das so formulieren wollen, dann ja“, nickte James. „Ich glaube, ich will gar nicht erst wissen, wie lange Sie hier bereits arbeiten“, murmelte Takagi. „Nicht so lange wie Sie annehmen. Wir agieren hauptsächlich von den Staaten aus und hatten uns in Japan zurück gehalten, zumindest bis vor über fünf Jahren.“ „Wieso? Was war vor fünf Jahren?“ „Erinnern Sie sich an den Agenten, der vorhin noch da war?“ „Sie meinen diesen komischen Typen in der schwarzen Mütze?“, kam es von Kogoro. James nickte. „Genau er. Vor fünf Jahren trat er selber in die Organisation ein. Mit der Zeit arbeitete er sich hoch und bekam, genau wie die anderen Mitglieder, einen Codenamen. Das spielt jetzt nichts mehr zur Sache. Kurz bevor wir ein Treffen mit weiteren hochrangigen Mitgliedern arrangierten, flog er auf und verließ die Organisation. Das ist jetzt zwei Jahre her. Seitdem beobachteten wir die Organisation wieder von den Staaten aus und ließen ein wenig Zeit vergehen. Vor einigen Monaten kamen wir wieder hier her und versuchen ihre Machenschaften aufzudecken“, erzählte James. „Ich versteh jetzt aber nicht, was das mit Ai bzw. Shiho zu tun hat“, gab Wataru von sich. „Sie war selber Mitglied der Organisation und dazu noch ein hochrangiges Mitglied mit Codenamen“, sprach Conan. Wataru und Miwako weiteten die Augen. „Sie war Mitglied?“ Conan nickte. „Sie wuchs in der Organisation auf und hatte keine andere Wahl, als das zu tun, was sie von ihr wollten. Seit einigen Jahren arbeitete sie dann in der Forschung für sie. Sie war es auch, die das APTX entwickelte.“ „Das…das ist nicht wahr…“, murmelte Takagi. „Doch das ist es“, entgegnete der Kleine. „Es ist schwer zu verstehen…das weiß ich, aber die Tatsachen sind wahr“, fügte er an. „Wow…das ist…das muss man erstmals sacken lassen“, wisperte der Inspektor. „Aber ich würde gerne noch etwas Wissen. Wenn Ai ein hohes Mitglied in dieser Organisation ist, warum ließ sie sich dann schrumpfen? Und wenn Sie alle darüber Bescheid wissen, warum benutzen Sie sie nicht, um die Organisation hochzunehmen?“, wollte Miwako wissen. „Sie wollte die ganze Zeit über schon aussteigen. Ich nehme an, sie hat es wegen ihrer Schwester nicht getan“, meinte Conan. „Das ist ein wenig komplizierter. Soweit ich weiß, war ihre Schwester selber nicht in der Organisation. Sie hatte ein ganz normales Leben, wurde allerdings die ganze Zeit über von der Organisation bewacht. Irgendwann stieg sie dann ein um ihrer Schwester nahe zu sein. Akemi war allerdings nie ein hohes Mitglied, soweit ich weiß, bekam sie nur sehr wenige Aufträge“, fügte der Kleine an. Er blickte zu James herüber. „Das stimmt. Akemi bekam sehr wenige Aufträge von der Organisation. Wenn es für sie was zu tun gab, dann handelte es sich nur um Kleinigkeiten wie Raubüberfälle, selten waren es Morde…“, entgegnete James. „Sie wissen ja ziemlich viel über sie“, gab Mori von sich. James nickte. „Ich werde Akemi nie vergessen. Durch sie konnten wir Agent Akai in die Organisation hereinbringen…sie musste sich vom FBI benutzt fühlen, als heraus kam, dass er sie nur für seinen Einstieg brauchte“, sprach der FBI Agent. „Verstehe“, nickte Miwako. „Aber das erklärt immer noch nicht, warum Shiho dieses Mittel nahm.“ „Das lag an ihrer Schwester. Sie wurde von der Organisation erschossen. Als Ai davon erfuhr, legte sie ihre Arbeit nieder und wollte von der Organisation wissen, warum sie dies getan haben. Anstatt eine Antwort zu bekommen, schlossen sie sie in einem Raum ein. Sie ahnte, dass die Organisation sie deswegen töten würde, also wollte sie ihnen zuvorkommen. Anstatt zu sterben, wurde sie zu einem Kind – und konnte so der Organisation entfliehen. Sie konnte sich die ganze Zeit über verstecken, aber scheinbar wurde sie jetzt gefunden…“ „Du sagtest gerade sie wurde erschossen. Aus dem Polizeibericht geht hervor, dass sie Selbstmord beging“, warf Takagi ein. „Man ging davon aus, dass es Selbstmord war, weil keine anderen Fingerabdrücke gefunden wurden. Aber in Wahrheit war es das Werk der Organisation“, seufzte Conan. „Jede Hilfe kam zu spät.“ „Also! Das heißt, dass eine geheimnisvolle Organisation in Japan arbeitet, sie haben ein Gift, welches im Körper nicht nachgewiesen werden kann, und das FBI handelt verdeckt und versucht diese Organisation hochzunehmen. Und jetzt ist es noch wahrscheinlich, dass diese Organisation Ran entführt hat?“ Conan nickte. „Ja. Der Absender des Briefes ist definitiv ein Mitglied der Organisation“, sprach der Kleine. „Du wusstest das die ganze Zeit?“, wollte Mori wütend wissen. Er nahm Conan nach oben und sah ihn grimmig an. „Ich konnte es nicht sagen. Jeder, der von der Organisation weiß, ist in großer Gefahr. Aus dem Grund ist auch das FBI hier.“ „Machen Sie sich um Ihre Tochter keine Sorgen, Herr Mori. Wir versprechen, wir werden alles tun damit wir sie aus den Händen der Organisation befreien können“, entgegnete James ruhig. „Das sagen Sie doch bestimmt allen“, knurrte Kogoro. „Hören Sie, Herr Mori. Ich kann wirklich verstehen, wie es in Ihnen vorgeht, aber trotzdem dürfen Sie nicht so reagieren. Es war gut, dass Conan Ihnen nicht die Wahrheit sagte. Was hätten Sie denn getan? Wahrscheinlich wären Sie raus gestürmt und hätten der Polizei von der Organisation erzählt oder versucht sie auf eigene Faust zu finden. Vielleicht haben Sie aber auch noch nicht den Ernst der Lage begriffen, die Organisation ist gefährlich. Bislang sind nur sehr wenige Mitglieder bekannt, obwohl sie sich über Jahre erstrecken und schon sehr weit in die Gesellschaft infiltriert sind“, sprach James. Murrend ließ Kogoro den Jungen wieder herunter. Er blickte James an. „In der Gesellschaft infiltriert? Das glaub ich nicht. Wenn die Organisation tatsächlich schon so lange bekannt ist, warum hören wir erst jetzt davon?“ „Weil sie die ganze Zeit über in versteckten Gefilden agieren“, antwortete Jodie. „Sie zu fassen ist kein Kinderspiel. Glauben Sie mir, hätten wir die Gelegenheit sie zu schnappen, würden wir es tun. Aber mit den bisherigen Mitgliedern ist nicht viel anzufangen. Was meinen Sie denn, was die Organisation macht, wenn sie Ihnen begegnet? Sie richten die Waffe auf Sie und würden Sie, ohne mit der Wimper zu zucken, erschießen“, warf die Blonde ein. „Dann lass ich nicht zu, dass sie mich erschießen und nehm sie vorher unter Arrest.“ „Das würde auch nichts bringen. Die Organisation ist nur einer Person gegenüber loyal und das ist ihr Boss“, gab Jodie darauf von sich. „Sagen Sie, Herr Mori, erinnern sie sich noch an Kenzo Masuyama?“, wollte James wissen. „Kenzo Masuyama…?“ Kogoro schüttelte den Kopf. „War das nicht ein Firmenchef, der bei einem Brand ums Leben kam?“, gab Miwako fragend von sich. „Damit liegen Sie richtig“, nickte James. „Ob er nun bei dem Brand ums Leben kam oder nicht ist nebensächlich…“ „Pisco.“ „Was?“, Wataru blickte zu Conan herüber. „Kenzo Masuyama war ein Organisationsmitglied und unter dem Namen Pisco bekannt. Und nein, er ist nicht erst kürzlich in die Organisation gekommen und dann gestorben. Er muss seit mindestens achtzehn Jahren ein Mitglied sein. Pisco kannte Ai von früher, er wusste, wie sie als Kind aussah und konnte sie daher auch sehr schnell erkennen. Allerdings hatten wir damals Glück und er konnte sein Wissen nicht weitgeben“, erläuterte der Oberschüler. „So ist es. Neben Pisco gibt es noch andere Mitglieder, die in politischen oder kulturellen Bereichen tätig sind. Bislang konnten sie ihre Identitäten sehr gut verstecken, deswegen ist es auch wirklich schwer sie zu finden“, sprach Jodie. „Das heißt dann ja…theoretisch kann jeder von uns in der Organisation sein, ohne dass wir es wüssten“, murmelte Miwako. „Theoretisch ja. Praktisch gesehen ist es aber sehr unwahrscheinlich. Die Organisation sucht sich gezielt ihre Mitglieder heraus. Ich glaube nicht, dass sie so viele Polizisten dafür einspannen würde“, gab Conan von sich. „Und wir sollten nicht vergessen, dass wir auch Ai haben. Wäre einer von Ihnen Mitglied der Organisation hätte sie es uns bereits erzählt“, warf Agasa an. Conan nickte. „Das stimmt auch. Wir haben das Glück, dass Ai die meisten Mitglieder der Organisation am Geruch erkennt. Zwar ist es notwendig, dass sie ihnen begegnen müsste, aber in einigen Fällen reicht es auch, wenn das Mitglied eine dunkle Aura verspürt“, erzählte der Junge. Er blickte in den Raum. „Sie haben Glück, Ai versteckt sich nicht hinter mir, wenn Sie den Raum betreten“, fügte er an. „Ach so“, murmelte Takagi. „Und wenn schon. Soll mir diese Organisation nur unter die Augen treten. Ich werd denen schon zeigen, wo der Hammer hängt. Die werden sich wünschen, dass sie meine Ran nicht entführt haben“, knurrte Mori. Jodie seufzte auf. „Halten Sie das alles immer noch für ein Spiel? Herr Mori, die Organisation ist gefährlich. Selbst wenn sie die Chance hätten und auf ein Mitglied treffen, das heißt nicht, das man Ihnen auch erzählt, wo Ihre Tochter ist. Außerdem…würde die Organisation dafür sorgen, dass entweder Sie für immer still sind oder das Mitglied.“ „Sie können Jodie ruhig Glauben schenken. Vor einigen Wochen befand sich das Organisationsmitglied Kir in unseren Händen. Sie hatte einen Autounfall, weswegen wir sie im Krankenhaus bewachten. Die Organisation tat alles, um sie zurück zu bekommen. Sie waren sogar dazu bereit, dass Krankenhaus notfalls in die Luft zu sprengen und Kir dabei zu töten. Ihnen ist ein totes Mitglied lieber als eines, das noch reden kann“, fügte James an. „Nicht zu vergessen, dass sich die Mitglieder der Organisation meistens selber erschießen, wenn sie Gefahr laufen, verhaftet zu werden“, warf Camel ein. „Ja, das stimmt. Das erinnert mich an Calvados“, nickte die Blonde. „Calvados?“ „Erinnern Sie sich noch daran, dass ich eingreifen musste, als Ai und Conan entführt werden sollten?“, fragte die Blonde. „Damals versuchten wir die Organisation zu überführen, sie entkamen und nur Calvados blieb übrig. Er war Scharfschütze und hatte zwei gebrochene Beine…damit wir ihn nicht mitnehmen konnten, erschoss er sich selber“, seufzte sie. „Die sind wirklich gefährlicher als ich dachte“, murmelte Kogoro. „Das hab ich doch die ganze Zeit über versucht Ihnen klar zu machen“, gab die Blonde von sich. Manchmal bekam man bei Kogoro das Gefühl, dass man mit einer Wand sprach. Schnell schob Jodie den Gedanken weit weg und sah die Anwesenden an. Kapitel 12: Ablenkung --------------------- Hey, vielen Dank für eure vielen Kommentare, hab mich darüber wirklich gefreut und werd mir eure Anregungen und Anmerkungen zu Herzen nehmen. Und damit viel Spaß mit dem nächsten Kapitel, wir sind gerade bei der Halbzeit angekommen^^ _____________________________________________ Kapitel 12: Ablenkung Schweigend ging Vermouth durch die Gänge. Die blonde Frau strich sich durch ihr Haar, blickte sich mehrfach um und dachte an die Vergangenheit. Ohne Ran wäre sie nicht mehr am Leben. Es war das Mädchen, welches ihr zeigte, dass es auch wichtigere Dinge im Leben gab, dass das Leben kostbar und wichtig war. Wenn ein Mensch in Gefahr war, handelte Ran ohne nachzudenken. Einfach so – obwohl sie wusste, dass sie ihr Leben beenden konnte – griff sie nach ihrer Hand und versuchte sie als Serienkiller zu retten. Was für ein Mädchen. Entweder war das Mädchen so naiv, dass sie nur an das Gute im Menschen glaubte, oder sie war hoffnungslos dumm. Eigentlich kam nur das Erste in Frage, zumindest schätzte sie sie so ein. Aber selbst wenn es nicht so war, Ran befand sich jetzt in der Gefangenschaft der Organisation. Sie war hier. Und das nicht erst seit heute. Nein. Die Organisation verschwieg ihr eine weitere Geisel. Sherry konnte sie noch verschmerzen. Sie war ihr nicht wichtig und mit ihrem Tod würde sie gut leben können. Aber was war mit Ran? Das Mädchen hatte noch alles vor sich. Sie war anders. Sie sollte leben. Chris legte sich auf den Rücken und blickte die Decke im Schlafzimmer an. Ihre Atmung ging schnell und aus dem Augenwinkel beobachtete sie den Mann, der sich neben ihr im Bett befand. Sofort fiel ihr sein Haar auf. Es wirkte zerstreut, lag in jeder Ecke des Bettes. Es machte Spaß, daran zu ziehen. Ihn zu ärgern. Wieder nahm Vermouth eine Strähne zwischen ihre Finger und zog. „Lass das“, kam es knurrend. „Wieso denn?“, grinste Chris. „Es macht Spaß“, kam anschließend. Gin beäugte die blonde Frau. „Mach doch was du willst“, entgegnete er. Er setzte sich wieder auf und griff nach seinen Sachen. „Du bist heute irgendwie nicht ganz bei der Sache…“ „Und wenn schon. Sei froh, dass ich überhaupt herkam“, meinte er harsch. Chris seufzte auf. „Ist ja schon gut. Jetzt hab dich doch nicht so. Ich hab dich ja nicht beleidigt“, sprach sie. Auch sie setzte sich auf, hielt aber das Bettlaken an ihrem Körper. „Und was hast du jetzt vor?“ „Ich seh bei Wodka nach dem Rechten“, gab Gin von sich. Aus seiner Hosentasche zog er eine Schachtel mit Zigaretten heraus, eine davon nahm er raus und zündete sie an. Er genoss sie. „Biete mir wenigstens auch eine an“, knurrte die Blonde. Ohne mehr dazu zu sagen, zog sie sich ebenfalls eine heraus und zündete sie an der Zigarette an, die Gin rauchte. „Welche nette Aufgabe hast du denn Wodka überlassen?“ „Er darf Aufpasser spielen. Eigentlich kann er da nichts verkehrt machen.“ „Eigentlich“, Chris grinste unweigerlich. „Aber da wir beide wissen, wie gern er sich mal ablenken lässt, schaust du zur Sicherheit lieber nach“, fügte sie hinzu. „So ist es“, nickte das Organisationsmitglied. „Ich will schließlich nicht, dass uns unsere Geisel abhandenkommt, ehe wir diesen Typen haben.“ Vermouth hob die Augenbraue. „Zermarter dir darüber nicht dein hübsches Köpfchen“, entgegnete Gin. „Darüber solltest du dir keine Sorgen machen“, begann die Frau. „Und? Sagst du mir, um wenn es sich bei der Geisel handelt? Wir lassen doch sonst keine Menschen am Leben.“ „Erinnerst du dich noch an diesen Privatermittler?“ „Mhmm…“, sie legte ihren Zeigefinger an die Wange und dachte nach. „Der schlafende Mori, wie könnte man den vergessen“, sprach sie anschließend. „Ich hab seine Tochter“, grinste Gin. „Sie ist mein Ticket zu diesem Kudo-Typen…“ Angel, stieß Vermouth in Gedanken aus. Er hatte sie und sie wusste nichts davon. Und was machte Gin jetzt? Er erwähnte es, als wäre es nur eine Nebensächlichkeit. „Du willst also diesen Kudo“, murmelte Vermouth. „Und was machst du dann mit ihr?“ „Na was wohl. Töten.“ Das konnte – nein – das durfte sie nicht zu lassen. Nicht jetzt. Sowohl Ran wie auch die Silberkugel mussten am Leben bleiben. Er war das Ticket zur Freiheit. Vermouth wusste genau, was passierte, wenn Gin beide in seinen Händen hatte. Er würde nicht zögern. Sofort würde die Organisation schießen. Zuerst Shinichi und dann Ran. Oder umgekehrt. Einen von beiden würde er leiden lassen. Einer müsste sich das ganze Massaker mit ansehen. Die Blonde schluckte. Die Zeit verrann wie in einer Sanduhr. Entweder sie handelte oder sie handelte nicht. Chris entschloss sich für das Handeln. Sie konnte und sie wollte den Tod des Mädchens nicht verantworten. Mit schnellen Schritten stolzierte sie in ein Zimmer. Sie kannte sich gut im Quartier aus – auch wenn die Organisation ihre Aufenthaltsorte in regelmäßigen Abständen wechselte – sie brauchte nicht lange um sich auszukennen. Der Raum war groß – es sah aus wie in einem Maskenstudio. Überall waren Perücken auf Kopfständern, verschiedene Anziehsachen, genügend Make-up und einige Akten, über bisherige und voraussichtliche Verkleidungen. Vermouth ging an ein schwarzes Jackett. Sie zog es an, danach folgten noch schwarze Hosen und Männerschuhe. Die blonde Frau drückte auf einen Knopf. Sogleich bliesen sich die Polster an den Armen des Jacketts auf. So einfach bekam sie eine männliche Statur hin. Aber es war noch nicht alles. Das Gesicht zählte am meisten. Gesichter waren einprägsamer als die Figur einer Person – natürlich hieß das nicht, dass sie bei einer fülligeren Person die optischen Kilos weglassen durfte. Vermouth band ihre Haare mit einem Haargummi zusammen, ehe sie diese mit Haarklammern am Kopf fixierte. Es musste flach wirken, damit der Kopf nicht zu sehr verbeult wirkte. Als sie ihre Verkleidung so gut wie fertig hatte, zog sie die Maske über und richtete sich die Haare ihrer auserwählten Person. Manchmal – ja manchmal – machte es wirklich Spaß ein anderes Organisationsmitglied nachzumachen. Vermouth schritt zur Tür heran. Oftmals bemerkte sie, wie Wodka hinter dieser Verschwand oder andere Mitglieder kurz herein lugten. Auch Gin hielt sich oftmals dort auf. Es gab keine andere Möglichkeit. Es musste das Zimmer von Ran sein. Sogleich öffnete sie die Tür. Ihr Blick ging zu Wodka. „Du sollst dich oben bei Absinth melden“, sprach sie mit der Männerstimme von Whisky. „Eh? Aber warum?“ „Das weiß ich doch nicht. In der Zwischenzeit pass ich auf das Mädchen auf“, gab sie von sich. „Ich kann hier aber nicht weg“, entgegnete der Dickere. „Gin hat gesagt…“, murmelte er. „Was antwortest du Gin, wenn er dich fragt, warum du dich nicht oben gemeldet hast?“, wollte Chris von ihm wissen. Wodka schluckte. „Ich bin ja schon weg. Lass keinen hier rein“, entgegnete er, ehe er den Raum verließ. „Was für ein Idiot“, murmelte Chris. Sie schaute zu Ran und trat an sie heran. „Bist du wach?“, wollte sie von ihr wissen. Zaghaft nickte Ran. Sie versuchte die weiteren Tränen zu unterdrücken, musste aber schluchzen. „Hör gut zu. Ich bring dich jetzt raus. Wenn dich jemand fragt, dann sagst du, dass ich dir erlaubt habe, kurz frische Luft zu schnappen. Ich werd mit dir runter gehen. Ich weiß, du kannst Karate, also wirst du mich unten angreifen und danach verschwinden. Hast du verstanden?“ Ran blickte nach oben. Sie sah den Mann an – den Fremden. Ihre Augen füllten sich mit weiteren Tränen. War das sein Ernst? Sie war überglücklich und nickte. „Ich…geb mein Bestes…“, murmelte das Mädchen. Sie war geschwächt, aber trotzdem wollte sie durchhalten. „Gut“, meinte Vermouth. Sie befreite das Mädchen von den weiteren Fesseln und half ihr dann nach oben. „Kannst du alleine laufen?“ Ran nickte. „Es geht schon“, gab sie von sich. „Komm!“ Die Tür des Labors ging auf. Schweigend arbeitete Ai weiter. Sie machte unter erschwerten Arbeitsbedingungen weiter. Für alle Tische brauchte sie einen Hocker oder irgendwas, auf das zu klettern konnte. Als Kind hatte man es nicht leicht. Selbst im Labor nicht. Und trotzdem machte sie, so gut wie es nur ging, weiter. Ai blickte zum Reagenzglas. Sie nahm es hoch, setzte einen Stopfen darauf und schüttelte den Inhalt. Danach beobachtete sie, ob sich die Mischung wieder trennte oder ob sie zusammen blieb. Ihre Ergebnisse notierte sie sich. Es war die gleiche langweilige Arbeit, die sie sonst auch immer tat. Nur konnte sie früher immer noch ausspannen, wenn sie es wollte, wohingegen jetzt die Organisation dauerhaftes Arbeiten von ihr forderte. Ai ging von ihrem Platz weg. Sie trat an die Labormäuse heran. Davon hatte sie genügend und alle bekamen das APTX 4869. Nur wenige verwandelten sich wieder in das Kinderstadium zurück. Und genau mit denen machte sie jetzt die Versuchsreihen. Was für eine Tierquälerei, sagte sie sich. Aber es brachte nichts. Irgendwie musste sie das potentielle Gegenmittel testen. Natürlich war Conan das beste Testobjekt dafür, aber ihn konnte sie schlecht hier her holen. Ai sah den Ratten zu, sie drehte sich nicht um, und wollte gar nicht erst wissen, welches Organisationsmitglied zu ihr heran trat. Der Geruch war nur schwach ausgeprägt. Das konnte zweierlei heißen: Entweder das Mitglied war noch nicht mit ihr bekannt oder es war noch nicht so lange da und besaß keine schwarze Aura. „Wenn dich Gin geschickt hat, sag ihm, dass ich noch nicht soweit bin“, sprach sie ruhig. „Keine Sorge, deswegen bin ich nicht hier“, antwortete das Organisationsmitglied. „Dann nehme ich an, dass du auf mich aufpassen sollst“, gab Ai von sich. „So kann man das auch sehen“, nickte die Frau. Sie blieb an der Tür stehen und sah hoch zur Kamera. Gin hatte wahrlich für alles gesorgt. Er ließ Sherry beobachten. Die ganze Zeit über. „Ich mag es nicht, wenn man mir bei der Arbeit über den Rücken schaut“, murrte Haibara. Trotzdem versuchte sie gelassen zu bleiben. „Keine Sorge. Ich bleibe hier an der Tür stehen und sehe dir nur zu.“ „Wer bist du?“, wollte Ai dann von ihr wissen. Sie drehte sich um. Dann musterte sie die fremde Person. „Kir.“ „Kir?“, Ai hob die Augenbraue. „Du musst neu sein, ich hab noch nie was von dir gehört.“ „So neu auch wieder nicht. Wir hatten nur noch nie das Vergnügen miteinander“, sprach die Frau. „Soll mir egal sein“, gab Ai von sich. Sie trat an den Computer und schrieb sich ihr bisheriges Ergebnis auf. Kir. Natürlich hatte sie von ihr gehört. Conan hatte es ihr zur Sicherheit mitgeteilt. Wenn du irgendwann in Gefahr gerätst und Kir da ist, vertraue ihr. Sie gehört zu unserem Verbündeten… waren seine Worte. Und wenn sie nun da war, konnte es nur heißen, dass Hilfe bereits auf dem Weg war. „Bist du dir sicher, dass du mit deinen Mixturen keine Unfälle herauf beschwörst?“ „Hmm?“, Ai blickte nach hinten. „Darum mach dir keine Sorgen. Ich weiß genau, was ich hier tue. Solange ich nicht die falschen Stoffe miteinander mische, wird es weder eine Explosion, noch eine Rauchentwicklung geben“, fügte das Mädchen an. „Das will ich auch für dich hoffen“, entgegnete Kir ruhig. „Ansonsten wäre das Labor für die nächste Zeit unbrauchbar“, fügte sie an. Ai nickte. „Das weiß ich selber“, gab sie von sich. War das ein Wink? In Ai regte sich Hoffnung. Natürlich, es konnte gar nicht anders sein. Kir wollte ihr zu verstehen geben, dass sie die falschen Substanzen miteinander mischen sollte. Nur so kam sie hier raus. Oder war es eine Falle? Diesen Gedanken schob die geschrumpfte Wissenschaftlerin beiseite. Aus ihrem Chemikalienschrank nahm sie mehrere Substanzen heraus sowie einen Dreihals-Stickstoff-Kolben. Damit trat sie an den Abzug heran. Ai befestigte einen Schlauch vom Stickstoff-Vakuum-Verteiler und befestigte diesen an dem kleinen Hals des Kolbens. Zuerst evakuierte sie den Schlauch – zog also dreimal jeweils abwechselnd Vakuum ein und legte anschließend Stickstoff heran - damit war der Schlauch ‚steril‘. Sie blickte zu den Substanzen. Die Mischung machte es. Ai ließ den Stickstoff über einen Hahn am Verteiler in den Kolben laufen. So brauchte sie keinen Stopfen zum Verschließen, da der hereinfließende Stickstoff die ganze Mischung reaktionsträge machte. Eine Reaktion mit dem Luftsauerstoff war ausgeschlossen. Haibara nahm den Spatel an der Seite und fügte von den Substanzen jeweils mehrere Spatelspitzen in den Kolben. Es war eine Mischung, die sie immer mal wieder ansetzte, wenn sie eine neue Konzentration des Gegengiftes versuchte. Ai blickte nach oben, danach sah sie wieder in ihre Mischung. Langsam fügte sie einige Milliliter Wasser hinzu und stellte den Kolben in ein Wasserbad. Sie blickte zu Kir, die sie skeptisch beobachtete. Dann – und sie ließ es wie einen Unfall aussehen – kam Ai an den Hahn mit der Stickstoffversorgung. Versehentlich blieb sie daran hängen und schaltete damit die ganze Versorgung auf. Dies hatte einen sofortigen Knall zur Folge, wodurch Ai nach hinten stolperte. Kurze Zeit danach war der ganze Abzug mit Rauch eingenebelt. Schnell versuchte das Mädchen den Abzug zu schließen, doch es war bereits zu spät. Der Rauch strömte heraus – zwar machte der Abzug seine Arbeit und sog vieles ein, aber es war zu viel. „Verflucht“, zischte Kir. Sie blickte Haibara an. „Raus“, gab sie von sich. „Was?“, Ai hob die Augenbraue. Sie spielte die Rolle wirklich gut. „Ich muss weiter arbeiten, der Rauch verzieht sich bald wieder.“ „Ich sagte raus. Oder soll ich nachher schuld sein, wenn du hier gar nicht atmen kannst?“, knurrte Kir. Sie ging an das Mädchen heran und zog sie am Handgelenk nach draußen. Kir war erleichtert, als sie es vor die Tür des Labors geschafft hatten. Hier waren keine Kameras mehr und sie konnten in Ruhe die Strecke gehen. Das Organisationsmitglied sah nach unten. „Wir machen gleich noch einen kleinen Zwischenhalt“, sprach sie leise. Ai nickte. Zusammen mit Kir ging sie los. Die ganze Zeit über hielt sie das Organisationsmitglied am Arm. Es musste echt aussehen, wenn irgendwer vorbei kam. Kaum passierte Kir die erste Ecke und kam an der Treppe an, kamen ihr Ran und Whisky entgegen. Kir verengte die Augen. Gerade das passte nicht in den Plan. „Was machst du da?“, wollte Whisky von ihr wissen. „In dem Labor ist eine Rauchgasentwicklung. Bevor sich Sherry irgendwas einfängt, bring ich sie nach draußen an die Luft“, antwortete Kir. „Und was machst du mit ihr?“ Whisky grinste leicht. „Das Mädchen soll sich ihre Beine vertreten, sonst ist sie uns am Ende gar nichts mehr wert“, gab er von sich. Kir nickte. „Soll mir recht sein“, sprach sie. Gerade jetzt war der Zeitpunkt schlecht. Wie sollte sie Ai und Ran aus der Organisation bekommen? Wie nur? Während sie nach unten gingen, dachte Kir nach. Ihr fiel nichts ein und für einen Anruf oder eine kurze Mitteilung war es auch schon viel zu spät. Er stand in der Nähe. Er wartete nur noch darauf, dass er die beiden Mädchen in den Wagen packen und los fahren konnte. Vermouth hatte natürlich ganz andere Gedanken. Sie ahnte bereits, dass Kir nicht die war, die sie vor gab zu sein. Sie ging weiter. Sobald sie unten ankamen, blickte Whisky zu Ran. Schweigend trat er weiter. Notgedrungen folgte Kir dem Organisationsmitglied. Sie blickte zu ihm. „Hast du neben Babysitten auch was anderes zu tun?“, kam es von ihr. „Momentan nicht“, Whisky zuckte mit den Schultern. „Mal sehen was noch kommt“, gab er dann von sich. Ran schluckte. Das Mädchen erinnerte sich noch genau an die Worte von dem Fremden. Sie sollte ihr Karate einsetzen. Aber was konnte sie machen, wenn Ai dabei war? Sie sah zu dem Mädchen nach unten, bemerkte dann den festen Griff von Kir und erstarrte, als sie der jungen Frau ins Gesicht war. Sie war es eindeutig, die Nachrichtensprecherin, der sie wegen dauerndem Geklingel halfen. Aber wie konnte das sein? Warum? Gab es denn kein Entkommen? Kapitel 13: Fluchtversuch ------------------------- Huhu, ihr habt mich echt aus den Socken gehauen. Ich danke euch allen für die vielen lieben Kommentare. Ich hab mich wirklich sehr gefreut, dass die FF so großen Anklang findet. Jetzt wird es noch einmal spannend, mal sehn, wie sich die Sache weiter entwickelt. Auf jeden Fall wird es noch nicht zu Ende sein und wer weiß, was noch alles passiert. Lasst euch überraschen. Und was mit Vermouth, Kir und den anderen ist, da dürft ihr euch auch noch überraschen lassen. Es wird auf jeden Fall noch eine Wendung in der Sache geben. ________________________________________________ Kapitel 13: Fluchtversuch Mal sehen was noch kommt, ging es Kir durch den Kopf. Würde sie es nicht besser wissen, hätte sie daran gedacht, dass Whisky irgendwas von dem Versuch der Flucht wüsste. Kir schob den Gedanken beiseite. Aber trotzdem behielt sie das ungute Gefühl. Whisky konnte sie belasten, wenn sie nicht aufpasste. Das war schlecht. Aber was sollte sie machen? Sie konnte das Organisationsmitglied nicht umbringen – zumindest nicht so einfach. Aus vielen Berichten wusste sie, dass Whisky ein Meister der Kampfeskunst und nicht so einfach zu bezwingen war. War dann nicht eher sie diejenige, die verlieren würde? Unsicher blickte Ran zu Whisky. Sollte sie jetzt was machen? Sollte sie zutreten und abhauen? Aber was würde aus Ai? Whisky schüttelte leicht den Kopf – eigentlich machte er nur die Bewegung zur Seite, aber sie sollte ausschlaggebend für ein Nein sein. Whisky blickte Kir an. Na? Was hast du jetzt vor, Kir?, dachte sich die Frau hinter der Maske. Kir blickte zu Ai herunter. „Wie kam die Rauchentwicklung zustande?“, wollte sie von dem Mädchen wissen. Ais Blick war nach vorne gerichtet. „Es ist ein normaler Prozess. An Luft wirken die Substanzen, die ich gemischt habe, so“, entgegnete sie. „Weil ich ein Kind bin, hab ich es schwer an die ganzen Geräte zu kommen. Da kann so etwas schon einmal passieren. Ich kam gegen einen Schlauch und unterbrach damit die Stickstoffverbindung zu dem Kolben. Stickstoff ist inert, das bedeutet reaktionsträge, wenn Substanzen damit durchspült werden, reagieren sie nicht mit der Luft. Durch die Unterbrechung konnte Luft in den Kolben gelangen und schon gab es den Knall und die Rauchentwicklung“, fügte das Mädchen hinzu. „Verstehe“, nickte Kir. „Sorg dafür, dass das nie wieder passiert.“ Haibara schnaubte. „Das sagt sich so einfach. Als Kind bin ich zu klein um schnell darauf zu reagieren und an die richtigen Sachen zu kommen“, warf sie ein. „Das ist nicht mein Problem“, gab Kir von sich. Wieder blickte sie zu Whisky. „Und? Ist dein Mädchen genug herumgelaufen?“ Whisky sah zu Ran. „He! Was ist mit deinen Beinen? Schlafen sie immer noch?“ Sogleich schüttelte Ran den Kopf. „Nein…es ist…wieder alles in Ordnung“, murmelte die Langhaarige. Sie blickte zu Ai nach unten, dann schluckte sie. „Dann gehen wir wieder rein und ich bring sie in ihren Raum.“ Daraufhin nickte Kir. „Ich werd das Mädchen auch gleich rein bringen, wenn du mit ihr fertig bist, teil ihnen mit, dass wir nicht in das Labor der Kleinen können.“ „Natürlich. Sonst wäre es ja auch eine Verschwendung ihrer Arbeitszeit.“ Langsam musste Kir irgendwas einfallen. Sie blickte auf die Uhr an ihrem Handgelenk. Noch eine Minute, dann würde der Wagen vorfahren. Es war alles zeitlich geplant – nur Whisky nicht mit einberechnet. „Hast du eine Verabredung?“ „Nein!“, entgegnete Kir ruhig. „Ich hab nur geschaut, wie lange wir schon nicht in dem Labor sind und wann es in Ordnung wäre, wieder dorthin zurück zu gehen“, antwortete sie. „Das kommt glaub ich auf die Rauchmenge an.“ „Kann sein. Ich denke mir in einer halben Stunde sollte sich der ganze Rauch verzogen haben“, meinte Kir. „Wie du meinst“, nickte Whisky. „Wir gehen jetzt rein.“ Du solltest dich beeilen, Kir. Wenn du einen Plan hast, dann solltest du langsam handeln, sagte sich Vermouth. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie das Organisationsmitglied. Danach schaute sie zu Ran. „Macht das“, sprach Kir. Sie blickte nach oben in den Himmel und anschließend zu den verlassenden Gebäuden auf den anderen Seiten. „Verflucht“, stieß sie aus. „Hmm?“, gab das andere Organisationsmitglied von sich. Er blickte ebenfalls in die Richtung, wo Kir schaute. Erkennbar war aber nichts. „Da blitzte was auf“, murrte Kir. Sie stieß Whisky zur Seite und sprang dann ebenfalls nach hinten. „Ein Scharfschütze…“, gab sie von sich. Whisky fiel zur Seite. Er zog Ran mit sich. Beide lagen sie am Boden. Nicht schlecht Kir, die Idee ist nicht schlecht, nur wissen wir beide, dass es da keinen Schützen gibt, sagte sich Vermouth. Doch kurz darauf hörte sie, wie drei Kugeln in den Boden einschlugen. Jetzt sah das Organisationsmitglied nach oben und auch sie erkannte ein Gewehr aufblitzen. Hatte sie sich doch geirrt? Die Schüsse waren gezielt auf sie und Kir gerichtet. Zum Glück wichen beide aus. „Verstehe“, murmelte Whisky mit einem grinsen auf den Lippen. Es konnte nur eines bedeuten. Ein wenig Erleichterung setzte sich auf Kirs Gesicht, als ihr Plan aufzugehen schien. Doch als die erste Kugel fiel, erschrak auch sie. Es war nur ein Vorwand und dann schoss tatsächlich jemand auf sie. Sie musste schnell handeln, wenn sie nicht wollte, dass Ran oder Ai verletzt wurden und wieder in Gefangenschaft gerieten. Aber wie sollte sie ihnen was mitteilen, wenn Whisky noch da war? Kir blickte zu Ai. Sie warf ihr ein Nicken zu und hörte dann auch schon das Brummen eines Motors. Er war da…der Mann, der ihr bei der Flucht der Mädchen half. Ai blickte zu Ran. „Lauf“, rief sie dem Mädchen zu. „Eh?“, im ersten Moment wusste Ran nicht, was sie tun sollte. Das Mädchen schluckte, aber als weitere Schüsse fielen, entschied sie sich zur Flucht. Und es war schließlich auch das, was Whisky von ihr wollte. Ran lief. Sie griff nach Ais Arm und lief weiter. Auch Ai lief. Beide blieben stehen, als ein Auto vor ihnen anhielt. Gerade kamen sie beim Tor an und dann das. Ran schluckte. Sie wich nach hinten und blickte zu der Mauer, die auf der rechten und linken Seite des Tores stand. Der weiße Wagen selber stand mit der Fahrerseite in Sicht der Organisation, während die Rücksitze von der Mauer verdeckt wurde. Der Fahrer des Wagens kurbelte das Fenster herunter. Er blickte Ran an. „Los einsteigen“, sprach er. Zaghaft nickte das Mädchen. Sie sah zu Ai nach unten, die sich hinter ihren Beinen versteckte. Ai schluckte. Da war es wieder. Das merkwürdige Gefühl, welches sie immer hatte, wenn er in der Nähe war. Oder lag es in diesem Moment an den beiden anderen Mitgliedern der Organisation? Vielleicht sogar an Ran selber, die nun auch ihren Duft verströmte? Ai wich nach hinten. Dann blickte sie sich um. Da kam er schon heraus gelaufen. Der Schrecken in Schwarz. Gin. Ran trat schnell an die hintere Tür heran. Sie öffnete die und stieg ein. Ran rutschte zur anderen Seite rüber. Sie sah zu Ai. „Ai, komm steig ein“, wies sie das Mädchen an. „Mach schon.“ „Verflucht“, zischte Gin wütend. Er zog seine Beretta M9 heraus. Mit den Augen suchte er den Schützen, merkte aber schnell, dass die Entfernung weit war. Zum Glück waren sie sowieso auf einem leeren Gelände. Gin visierte die aufglänzende Waffe im Licht an, und schoss. Ihm war klar, dass er aus dieser Entfernung niemanden treffen konnte, aber darum ging es ihm in diesem Moment nicht. „Gin! Die Mädchen“, rief Kir ihm zu. „Kümmer dich um den Schützen“, entgegnete Gin. Er blickte anschließend zu dem Wagen und zu Ai, die immer noch draußen stand. Er knurrte. „Jetzt steig ein, Ai“, meinte Ran. Sie schluckte, als sie dann Gin erblickte, der auf sie zu gelaufen kam. „Ai, komm schon“, rief sie dem Mädchen entgegen. Ai trat zur Seite. Sie war sich nicht sicher, was sie tun sollte. Bei einem Mann einsteigen, vor dem sie sich fürchtete, oder auf Gin warten? Sie sah zu dem Mann in Schwarz, der bedrohlich nahe kam. „Verflucht“, gab der Fahrer des weißen Autos von sich. Er blickte nach hinten zu Ran. „Duck dich und heb dich Kopf erst hoch, wenn ichs dir sage“, meinte er. „Aber…was ist mit Ai?“, wollte sie wissen. „Kopf runter!“ Ran tat wie ihr befohlen wurde. Sie hielt ihren Kopf nach unten und verschränkte die Arme über diesen. Ran schluchzte auf. Sie hatte Angst. Ihre Angst wuchs, als sie das Klirren von Glas hörte. Ran war sich sicher, dass durch einen Schuss das Glas zersprang. Sie weinte wieder los. „S…suba..ru…“, wisperte sie leise. „Verdammt“, gab Subaru von sich. Er legte den Rückwärtsgang ein und trat auf das Gaspedal. Durch den Schwung schlug die hintere Tür zu und er fuhr los. Gin schoss noch mehrere Male auf den Wagen, traf aber nur durch das Glas oder das Kennzeichen. Er knurrte. Dann blickte er an die Seite und packte Ai am Arm. „Du bleibst hier, Sherry.“ Er zog das Mädchen mit sich und blickte dann zu Kir und Whisky. „Was sollte das? Warum waren die beiden Mädchen draußen?“ „Im Labor gab es eine Rauchentwicklung, ich dachte, ich bring das Mädchen raus, damit sie an die Luft kann, durchatmet und dann wieder weiter arbeiten kann“, erklärte Kir. „Meiner sind die Beine eingeschlafen. Ich brachte sie raus, damit sie ein wenig herum laufen kann“, entgegnete Whisky. „Tz. Das stank doch nach einem Fluchtversuch“, keifte das Organisationsmitglied. „Damit konnte keiner rechnen“, warf Kir ein. Sie blickte zu Ai herunter. Am liebsten wollte sie aufschreien. Jetzt hatte sie schon so sehr daran gearbeitet, dass Ai und Ran heraus konnten und dann blieb Ai doch in der Organisation zurück. „Und Sherry ist uns zum Glück geblieben“, grinste sie. „Wir wechseln unsere Unterkunft. Das FBI weiß nun, wo wir uns befinden. Sie werden sicherlich nicht lange dauern, bevor sie her kommen und Sherry holen“, sprach Gin. „Was ist mit dem anderen Mädchen?“, wollte Kir wissen. „Die ist unwichtig. Mit Sherry kommen wir auch an Kudo“, entgegnete Gin ruhig. „Die andere ist wertlos.“ Kir nickte. „Dann bring ich Sherry wieder nach oben und bereite sie für den Transport vor“, gab sie von sich. „Nein, das machst du nicht. Vermouth wird das machen.“ „Vermouth?“, wollte Kir wissen. „Bis sie hier ist, dauert es noch. Und ich denke nicht, dass du mit Sherry hier stehen bleiben willst.“ „Vermouth ist schneller da, als du denkst. Hab ich nicht Recht?“, Gin blickte zu Whisky. Das Organisationsmitglied grinste. „Wie recht du doch hast“, nickte sie und zog die Maske herunter. Ihre blonden Haare fielen über ihre Schulter. „Hallo, Kir.“ „Vermouth…“, wisperte Kir leise. Die Angst übermahnte sie. Vermouth war die ganze Zeit über da. Sie beobachtete sie und konnte wahrscheinlich sehen, welche Absichten Kir hatte. Die junge Frau schluckte, aber sie wollte sich nichts anmerken lassen. „Dann hoffe ich, dass dem FBI kein weiterer Fluchtversuch gelingt“, fügte sie an. Kir sah noch zu Vermouth. Sie konnte es nicht glauben, die Frau war die ganze Zeit über da gewesen. Und nur Gin hatte hinter ihre Verkleidung gesehen. Kir schluckte. Wie sollte sie das erklären? Sie hatte Glück, dass tatsächlich Schüsse fielen, aber dennoch, was, wenn Vermouth wusste, wer sie war? Es war nicht das erste Mal, wo Kir das Gefühl hatte, dass die blonde Frau über alles Bescheid wusste. Vermouth war mysteriös und zog ihr eigenes Ding durch, auch wenn es hieß, dass man hart durchgreifen musste. Jetzt irgendwas zu sagen, konnte sich Kir nicht leisten, aber der jungen Frau wurde bewusst, dass sie in zeitlicher Nähe auch aus der Organisation heraus musste. Aber zuerst war es wichtig, dass sie Ai heraus bekam. Egal wie. Sie musste einen Weg finden. Subaru blickte in den Rückspiegel. Er richtete sich auf, als er sicher war, dass ihnen Gin nicht folgte. Erleichtert atmete er auf. „Du kannst wieder hoch kommen“, sprach er. Von Ran gab es keine Reaktion. Subaru seufzte auf. Jetzt fiel das Mädchen noch in Ohnmacht…aber vielleicht war es auch besser so. Sie würde nicht mitbekommen, was gleich noch vor sich gehen würde. Zum Glück. Kir nickte. „Hab ich einen Auftrag?“, wollte sie wissen. „Nein. Du kannst gehen, wenn wir dich brauchen, rufen wir dich“, entgegnete Gin. Er zog sich eine Zigarette aus der Manteltasche heraus und zündete sie an. „Ist gut“, nickte sie. „Ach Kir? Halte dich verdeckt. Wir wissen nicht, wie viele FBI Agenten sich hier herum tummeln. Und wir wollen doch nicht, dass du wieder in ihre Fänge gerätst.“ „Keine Sorge. Diesmal werden sie mich nicht so einfach schnappen können“, gab sie von sich. „Und wenn doch, dann weiß ich, dass ihr mich wieder heraus holt“, fügte sie an. „Sei dir da nicht so sicher. Einmal in ihre Fänge zu geraten ist noch zu entschuldigen. Bei einem weiteren Mal, wirst du nicht mehr lebend zur Organisation zurück kehren“, sprach Gin darauf. Kir schluckte, nickte aber anschließend. „Ich habe nicht vor, wieder in ihre Fänge zu geraten.“ „Komm mit, Sherry“, grinste Vermouth. Sie packte Ai unsanft am Arm und zog sie wieder mit nach drinnen. Die blonde Frau stolzierte erleichtert in das Gebäude rein. Ran konnte entkommen. Das war doch schon was. Es war das, was Vermouth plante. Die Frau blickte zu Sherry herunter. „Tja, Sherry“, begann sie. „Ich gratuliere dir, zu der so erfolgreichen Flucht. Da hat sich Kir wohl zu viel vorgenommen“, fügte sie an. „Nein. Alles läuft nach Plan.“ „Aber…du…du bist…“, gab Vermouth erstaunt von sich. Kapitel 14: Das Beben danach ---------------------------- Huhu, danke für eure Kommentare. Hab mich darüber wirklich sehr gefreut und wille uch auch nicht lange warten lassen. Viel Spaß mit dem neuen Kapitel _________________________________ Kapitel 14: Das Beben danach Kogoro ging hin und her. Er blickte auf die Uhr. „Haben Sie nun eine Idee?“, wollte er wissen. „Herr Mori, ich bitte Sie, wir müssen uns die ganze Sache gründlich durch den Kopf gehen lassen“, fing James an. „Und die angeforderte Verstärkung befindet sich auch noch auf den Weg hier her. Gedulden Sie sich noch ein wenig“, fügte der Ältere an. „Das sagen Sie so leicht“, entgegnete Mori. „Wissen Sie eigentlich, wie es ist, wenn die eigene Tochter in der Gewalt von Verbrechern ist?“ James schüttelte den Kopf. „Das nicht, aber ich weiß, dass wir nichts überstürzen sollten. Überstürzte Handlungen haben die meisten Fehlerquellen. Und Sie wollen doch bestimmt nicht, dass wir einen Fehler machen und Ihre Tochter in Gefahr bringen, oder?“ „Natürlich nicht…Aber trotzdem, wenn Sie vom FBI sind, kann man doch erwarten, dass Sie schon einen Plan haben.“ „Wir haben auch nicht gesagt, dass wir gar keine Ahnung haben, was wir tun sollen“, warf Jodie ein. „Wir müssen nur sicher gehen, dass wir alle Quellen ausschalten, die uns dazwischen kommen könnten. Und zu viert werden wir den Plan nicht stemmen können“, meinte Jodie dazu. „Dann haben Sie also schon einen Plan?“, wollte Takagi wissen. „Ja, ich hab mir da was überlegt. Aber ich würde es vorher gern mit Shu absprechen…wenn er nur wieder rein kommen würde“, seufzte sie. „Sie meinen Ihren Kollegen, der so grimmig schaute?“ „Genau den. Wenn er den Plan absegnet, steht ihm nichts im Wege“, nickte Jodie. „Könnten Sie mir erklären, warum Ihr Kollege das machen sollte?“, fragte Miwako. „Wie Sie bereits wissen, befand sich Agent Akai vor fünf Jahren selber in der Organisation. Er hat ein sehr gutes Gespür für die Organisation entwickelt und kann sich sehr gut in sie herein denken. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass er mit seinem Gespür in über 90% der Fälle richtig lag. Aus dem Grund verlassen wir uns auch auf sein Gespür. Wenn er mit dem Plan von Jodie einverstanden ist, führen wir ihn durch“, antwortete James. „So wichtig ist er für das FBI?“, murmelte Takagi fragend. „Aber wenn er so viel über die Organisation weiß, warum haben sie ihn am Leben gelassen?“ „Wir haben nie gesagt, dass sie ihn am Leben lassen“, seufzte Jodie. „Seit seinem Ausstieg aus der Organisation war er ihren Mordanschlägen dauerhaft ausgesetzt. Glücklicherweise konnte er ihnen entgehen oder überlebte sie.“ „Ach so“, kam es von Takagi leise. Das konnte ja auch kein tolles Leben sein, wenn man dauernd den Anschlägen einer Organisation entgehen musste und in den vielen Fällen gar nicht wusste, welche Person Freund oder Feind war. Jodie blickte sich um. „Sagt mal, wo ist Conan eigentlich?“ „Der Rotzlöffel? Der ist vor einer Weile heraus gelaufen“, entgegnete Kogoro. „Er ist raus?“ Jodie hob die Augenbraue. Ohne weiterhin was zu sagen, lief sie los. Jodie öffnete die Tür und lief aus dieser zur Straße. Sie sah weder Conan noch Shu. Jodie seufzte auf. Es war so klar…sie kannte die Beiden schon so lange und trotzdem hatte sie nicht daran gedacht, was sie tun würden. Jodie trat wieder heraus. „Sie sind weg“, sprach sie leise. „Hmmm…“, murmelte James. „Was hat das zu bedeuten?“, wollte Miwako von den Beiden wissen. „Das heißt, dass die Beiden wahrscheinlich auf eigener Faust los sind“, antwortete Camel. Jodie nickte darauf. „Das kann doch nicht sein. Sie können doch nicht auf eigene Faust los und irgendeinen hitzigen Plan durchziehen“, warf Takagi ein. „Wir können sie nicht mehr aufhalten und müssen warten, bis sie wieder da sind“, sprach James. Ein Handy klingelte. „Verzeihung. Das ist meins“, sagte Camel. Er zog sein Handy aus der Jackentasche heraus und blickte auf den Display. „Ich bin gleich wieder da“, fügte er an und verließ den Raum. Jodie nickte. „Beeil dich“, sprach sie. Sie blickte wieder zu James. „Können wir nichts anderes machen, als auf Shu zu warten?“ „Ich wüsste nicht, was wir machen sollten“, entgegnete James. „Akai wird sich sicherlich was dabei gedacht haben, als er los ist. Würden wir jetzt eingreifen, könnten wir seinen Plan gefährden. Zumal wir nicht wissen, wo er oder die Organisation sich aufhält“, fügte er an. „Woher weiß es Ihr Kollege dann?“, kam es von Miwako. „Shu hat ziemlich viele Quellen. Und sie lagen immer richtig“, murmelte Jodie. „Beobachtet Kir“, sprach Gin in sein Handy. „Eh? Wie stellst du dir das vor, Gin? Wir sind Scharfschützen und keine Beobachter“, murrte Chianti. „Keine Sorge, Chianti. Du kommst schon noch zum Schuss“, entgegnete der Langhaarige. „Wenn Kir irgendwelche Dummheiten macht, hast du die Erlaubnis zu schießen.“ „Ah, wie liebenswert von dir“, grinste Chianti ins Handy. „Wo befindet sie sich?“ „Sie ist auf dem Weg aus dem Gelände heraus. Fahrt ihr nach und kümmert euch dann um sie.“ Kir ging an ihren Wagen. Die junge Frau stieg ein und fuhr anschließend los. Sie hatte normales Tempo und musste sich selber zügeln, es nicht zu erhöhen. Das Blut in ihren Adern pochte. Sie konnte es schlagen hören. Die Organisation war daran schuld – vor allem Vermouth. Kir atmete mehrfach tief durch. Trotzdem zitterte ihre Hand. Es war vorbei. Sie spürte es. Zaghaft zog sie ihr Handy aus der Hosentasche heraus und wählte eine Nummer. Sie kannte sie auswendig und löschte sie immer wieder nach jedem Telefonat. „Ich bins“, sprach sie. „Das Mädchen, diese Sherry befindet sich immer noch in ihren Fängen. Ich konnte sie leider nicht raus bringen“, sie seufzte auf. „Und dann kam noch Gin dazu. Ich brauche einen Plan, wie ich das Mädchen heraus holen kann und dann…möchte ich auch aussteigen. Ich denke, sie wissen über meine wahre Identität Bescheid. Vermouth grinst mich immer an.“ „Verstehe. Mach dir um das Mädchen keine Sorgen. Es läuft alles nach Plan“, antwortete der Angerufene. „Nach Plan? Du hast das gewollt?“ „Ja, mach dir darum keine Sorgen. Die Hintergründe werde ich dir später mitteilen. Fahr nach Haido ins Zentralkrankenhaus. Dort triffst du auf einen unserer Männer. Er bringt dich raus“, sprach er. „Alles klar“, nickte Kir und legte auf. Sie seufzte und fuhr weiter. „Ja?“, sagte Camel ins Handy. „Kannst du freisprechen?“, wollte Akai von ihm wissen. „Ja, ich bin nach draußen gegangen“, nickte der Agent. „Gut. Du musst was für mich machen“, begann Akai. „Hol Kir ab, wir lassen sie nicht länger in der Organisation.“ „In Ordnung. Ich mach mich auf den Weg“, entgegnete Camel. Er lief aus der Villa heraus und stieg dort in sein Auto. „Wo treff ich sie an?“ „Haido – Zentralkrankenhaus im unteren Parkdeck“, antwortete Shuichi. „Ich beeil mich“, meinte der FBI Agent. „Pass auf, es könnte sein, dass sie sie verfolgen. Fahr eine Stunde in der Gegend herum und achte dann darauf, ob du verfolgt wirst.“ Subaru blickte erneut in den Rückspiegel. Kein Verfolger. Das war gut. Das war sogar sehr gut. Der junge Mann trat wieder auf das Gaspedal, er bog in eine Straße ein und blieb dann stehen. Subaru öffnete die Tür. Er stieg aus und sah sich um. Noch was keiner da. Seine Kontaktperson brauchte wohl eine Weile bis sie hier war. Fünf Minuten, nachdem der weiße Subaru anhielt, fuhr ein Chevrolet vor. Da war er. Subaru blickte sich um. Dann schaute er auf seinen Gegenüber, der aus dem Auto ausstieg. „Hat dich jemand verfolgt?“, wollte Akai von ihm wissen. Subaru schüttelte den Kopf. „Gin hat mehrfach versucht mich zu treffen“, sprach er. „Aber verfolgt hat mich keiner.“ „Gut“, nickte der FBI Agent. „Was ist mit den Mädchen?“ „Alle beide auf dem Rücksitz. Sie sind beide Ohnmächtig“, gab Subaru von sich. „Dann haben sie wenigstens auf der Fahrt nicht geweint“, entgegnete Akai. „Wir werden im Übrigen heute Kir aus der Organisation holen. Das kannst du deinem Boss mitteilen.“ „Was hast du jetzt mit den beiden Mädchen vor?“, wollte Okiya wissen. „Wir müssen die Kleine in Sicherheit bringen. Ich kenne sie noch von früher, sie hält mich immer noch für ein Organisationsmitglied. Ich sollte sie nicht weg bringen. Also wirst du das für mich übernehmen. Das andere Mädchen bringst du in meinen Wagen. Ich fahr sie zur Villa. Sie stellt keine Gefahr dar, die Organisation wird sie nicht zurück wollen, sie war nur ein Druckmittel und hat ihre Schuldigkeit getan“, sprach Akai. „Gut“, nickte Subaru. Er öffnete den Beifahrersitz von Ran und nahm das Mädchen hoch. Langsam trug er sie zum Chevrolet und setzte sie auf den Beifahrersitz. „Wohin soll ich die Kleine bringen?“ Shuichi zog einen Zettel aus seiner Hosentasche heraus. „Das ist eine Wohnung, die das FBI unter falschen Namen gemietet hat. Du bringst sie dort hin und wirst ihr das Nötigste erklären. Ich werd nachher nach ihr sehen. Wenn du fertig bist, kannst du zur Villa kommen.“ Mit dem Kopf lehnte sich Ran an die Scheibe des Chevrolets. Sie murmelte etwas Unverständliches und öffnete langsam ihre Augen. Dann fiel es ihr wieder ein. Sie war in Gefahr. Das Mädchen schreckte hoch. „Ai“, stieß sie aus. „Die ist in Sicherheit“, antwortete Shuichi und machte einen Zug an seiner Zigarette. Erschrocken blickte Ran zu ihm. Erst jetzt realisierte sie, dass sie nicht mehr in den gleichen Räumlichkeiten wie vorher war „Wer…“, Ran stoppte. Der Mann von damals. Sie erkannte ihn sofort. Es gab gar keine andere Möglichkeit. „Du erinnerst dich an mich?“, wollte Akai von ihr wissen. Ran nickte. „Sie sind der Mann aus New York…damals…hatten Sie noch lange Haare“, murmelte sie. „Ich hab Sie schon mehrfach in Japan gesehen…“, wisperte sie leise. „Das ist richtig“, nickte der FBI Agent. „Was hast du von ihnen alles gehört?“ „Ihnen?“ „Den Männern, die dich mitgenommen haben. Was weißt du über sie?“, fragte er. „Nicht wirklich viel“, murmelte Ran. „Sie hatten mich wegen Shinichi befragt und ich hab ihnen geantwortet…jetzt wissen sie, dass er…dass er…“ „…ein kleiner Junge ist.“ „Sie wissen es?“, Ran blickte mit geweiteten Augen auf sie. „Ja, so etwas fällt mir auf. Für einen kleinen Jungen war er zu intelligent. Es war klar, dass er irgendwann in die Schusslinie gerät“, sprach der FBI Agent. „Und was…was haben Sie jetzt vor?“, wollte Ran von ihm wissen. „Das Mädchen bringen wir erstmals in Sicherheit, sie hat nichts zu befürchten. Ich stell ihr FBI Schutz. Dich fahr ich jetzt zur Kudo-Villa. Soweit ich es mir denken kann, wird dein Vater noch immer dort sein. Du kannst mit ihm nach Hause, aber auch ihr werdet Schutz bekommen. Also mach dir deswegen keine Sorgen. Wie ich sie kenne, sind sie nicht an dir interessiert. Sie haben andere Pläne und werden uns schon sehr bald daran teilhaben lassen“, grinste Shu. Darauf freute er sich schon. Ja, das machte sein Leben aus. Eine Begegnung mit Gin. „Mir und…meinem Vater passiert also nichts?“ „Mach dir darum keine Sorgen. Wenn du Angst hast, kann sich auch Jodie um dich kümmern“, entgegnete Akai. „Wir sind da“, sprach er anschließend. Ran nickte. Sie schnallte sich ab und stieg langsam aus dem Auto aus. Ihre Beine waren noch weich. Sie schluckte. „Ist Conan…auch da?“, wollte sie wissen. „Nein, der hat was zu tun“, antwortete Shu. Eigentlich war es gegen seine Natur direkt vor der Villa zu parken, aber mit dem Mädchen würde der Fußmarsch von einem Kilometer noch zur Qual werden. Shuichi trat an die Tür heran und klingelte. „Ich werd schon gehen“, sprach Jodie. „Ich muss mir sowieso mal die Füße vertreten“, fügte sie an und ging an die Tür. Als Jodie die öffnete, sah sie aus, als hätte sie einen Geist gesehen. „Shu!“, mahnte sie ihren Kollegen. Sie stemmte die Hände in die Seiten. „Wo warst du? Was hast du getan?“, wollte sie von ihm wissen. „Nicht viel“, entgegnete Akai. Er trat an ihr vorbei und ging in die Villa rein. „Akai, da sind Sie ja“, sprach James, als der FBI Agent eintrat. „Ja.“ „Wo waren Sie?“, wollte Miwako von ihm wissen. „Im Vergleich zur japanischen Polizei habe ich mich um die Sache gekümmert“, antwortete er. „Was soll das heißen?“, kam es von Mori. „Ihre Tochter ist im Flur.“ Kogoro weitete die Augen. „Mausebeinchen“, rief der Detektiv und lief in den Flur. Dort umarmte er seine Tochter hastig. Kir trat auf das Gaspedal. Sie musste schneller sein als die Organisation. Es dauerte nicht lange als sie Korn und Chianti in ihrem Rückspiegel entdeckte. Kir wusste genau, was das hieß. Die Organisation hatte heraus gefunden, dass sie ein falsches Spiel spielte. Und jetzt zahlte sie die Rechnung dafür. „Verflucht“, murmelte die CIA Agentin. Sie konnte die beiden nur schlecht abschütteln und als wäre es nicht schon schlimm genug, begannen sie mit dem Feuer. Eigentlich war es dumm, dies auf der offenen Straße zu machen, aber trotzdem hielt sie nichts davon ab. Kir steuerte auf das Krankenhaus zu. Sie trat ein weiteres Mal auf das Gaspedal und bog in die Straße ein, die zum unteren Parkdeck führte. Als sie den Wagen von Camel entdeckte, warf sie ihm ein Nicken zu. Sie fuhr weiter und drehte eine Runde in der Garage. Korn und Chianti waren immer noch hinter ihr und da sie hier einen leeren – oder relativ leeren – Ort hatten, schossen sie erneut. Camel nutzte die Gelegenheit, als Korn und Chianti an ihm vorbei fuhren. Er startete den Motor und fuhr, nach einigen Minuten des Wartens, los. Camel fuhr aus dem Parkdeck heraus, ließ den Motor an und wartete. Er hoffte zumindest, dass er die Zeichen richtig deutete. Kir trat auf die Bremse und sorgte für eine Wendung des Wagens in mitten der ‚Fahrbahn‘ im Parkdeck. Sie atmete tief durch und zuckte ihre Pistole. Sogleich stieg sie aus dem Wagen aus und lief los. Immer wieder drehte sie sich um, versuchte zu erkennen, wie nah oder fern ihr die Angreifer waren, und schoss auf die Räder ihres Wagens. Wenigstens kamen sie durch ihr Auto erstmals nicht weiter und mussten ebenfalls zu Fuß weiter laufen. Trotzdem galt es vorsichtig zu sein. Mit Scharfschützen sollte man sich nie anlegen. „Halt an“, wies Korn seine Partnerin an. „Diese kleine Kröte. Glaubt sie wirklich, sie könnte uns damit aufhalten“, grinste Chianti. Sie trat auf die Bremse und sah Kir dann laufen. „Das wird einfach werden“, gab sie dann von sich. Chianti lehnte sich aus der Fensterscheibe heraus. In ihrer Hand hielt sie ihr Gewehr. Sie visierte Kir an und schoss dann. Zur Sicherheit wiederholte Chianti die Ausführung der Schüsse. „Chianti komm raus, wir müssen ihr nach“, entgegnete Korn. „Ja, doch. Die kommt nicht weit. Ich hab sie bestimmt getroffen“, gab die Angesprochene überzeugt von sich. „Trotzdem“, knurrte Korn und lief los. Kir lief weiter. Sie bog um die Ecke, damit die Scharfschützen sie so nicht einfach treffen konnten. Die junge Frau blickte sich um und entdeckte dann den Wagen. Sie kam näher. „Beeil dich“, sprach Camel. Er rutschte zur Beifahrerseite und öffnete diese. „Fahr los“, kam es von Kir, als sie in den Wagen sprang und die Tür zu knallte. Camel nickte und trat sofort aufs Gaspedal. Er blickte zu Kir. „Du bist verletzt.“ „Das? Ach das ist nur ein kleiner Kratzer“, gab sie von sich und hielt sich den linken Arm. „Das sieht nach mehr aus“, seufzte Camel. „Egal. Im Moment müssen wir weg.“ Der Agent nickte. „Ich fahr erstmals ein wenig in der Gegend herum“, sprach er. „Was anderes hab ich nicht erwartet“, nickte Kir. Sie blickte nach hinten. Jetzt kamen auch Korn und Chianti aus dem Parkdeck heraus und schossen. Kir neigte den Kopf nach unten bis sie sich sicher war, dass sie außer Reichweite waren. „Was hat das FBI jetzt mit mir vor?“ „Ich weiß es nicht“, antwortete Camel. „Erstmals bring ich dich zu Akai. Danach sehen wir weiter.“ Kapitel 15: Der Ernst der Lage ------------------------------ Shuichi blickte zu den japanischen Polizisten. „Ihre Arbeit ist damit getan“, sprach er ruhig. „Das denke ich nicht“, warf Miwako ein. „Unsere Arbeit beginnt erst jetzt.“ „Genau“, nickte Takagi. „Sie haben zwar Ran und Ai aus den Fängen dieser Organisation befreit, aber das heißt nicht, dass Sie hier freie Handlungsfreiheit haben.“ Akai grinste. „Sie glauben wirklich, Sie haben es mit kleinen Fischen zu tun. Haben Ihnen James und Jodie nicht erzählt, wie schlimm die Organisation sein kann?“, wollte der Agent wissen. „Dem sind wir uns bewusst.“ „Wirklich? Dann wissen Sie ja auch, dass es nur eine Möglichkeit gibt, um der Organisation zu entkommen, wenn sie einen erstmals im Visier hat“, entgegnete Akai. „Und ich nehme nicht an, dass Sie freiwillig sterben wollen.“ Takagi schluckte. „Wir sind nicht Polizisten geworden, weil wir uns vor solchen Machenschaften und Organisationen fürchten.“ „Wie töricht.“ Shuichi musste grinsen und schloss seine Augen. „Die Organisation existiert nicht gerade erst seit gestern. Sie sind schon Jahre aktiv und keinem ist es aufgefallen. Nicht einmal der japanischen Polizei. Und nun sagen Sie mir doch mal, warum.“ „Öhm nun ja…die Organisation arbeitet wohl gründlich“, gab Takagi von sich. „Falsch“, sprach Akai. „Unter der Polizei befindet sich mindestens ein Organisationsmitglied, wenn nicht sogar mehr. Und was machen die? Die löschen sämtliche Akten aus den Archiven, die mit der Organisation in Verbindung gebracht werden können“, fügte er an. „Das kann aber nicht so ganz stimmen“, warf Sato ein. „Als wir nach Shiho suchten, fanden wir ein paar Informationen über sie.“ „Aber nichts, was das Mädchen mit der Organisation in Zusammenhang bringt. Offiziell arbeitete sie nämlich nie für diese“, antwortete Akai darauf. „Und was ist mit der Schwester? Sie war auch Mitglied der Organisation und von dieser ermordet. Die Akte haben wir erst kürzlich wieder gefunden. Damit sehen wir doch, dass Ihre Theorie nicht ins Schwarze trifft“, kam es prompt von Wataru. Shuichi zuckte kurz zusammen, als er das Wort Schwester hörte. Er fing sich wieder schnell und jeder der ihn nicht kannte, hatte auch nicht bemerkt, was in diesem Moment in ihm vorging. „Das tut nichts zur Sache. Akemis Tod wurde als Selbstmord dargestellt und außerdem, war sie nur ein kleiner Fisch in der Organisation. Keiner würde sie mit dieser in Verbindung bringen. Die Organisation war sich dem sicher, deswegen ließen sie die Akte so stehen.“ „Aber…“, murmelte Takagi. Er blickte zu seiner Kollegin. „Wohin haben Sie Ai gebracht?“ „Sie befindet sich momentan in einer Wohnung außerhalb von Beika. Dort ist sie erstmals in Sicherheit und steht unter FBI Schutz“, antwortete Shuichi. „Sie werden es sicherlich verstehen, dass ich Ihnen nicht sagen kann, wo genau die besagte Wohnung ist. Je mehr Menschen über ein Geheimnis Bescheid wissen, desto eher wird es aufgedeckt und ist für den Feind sichtbar.“ „Aber Shu“, mischte sich nun Jodie ein. „Wieso hast du uns nicht gesagt, was du vor hattest?“ Shuichi wandte sich zu seiner Kollegin. „Um der Organisation zuvor zu kommen, ist der Überraschungsmoment am Wichtigsten. Je mehr von uns dort aufgeschlagen hätten, umso eher hätten sie es bemerkt. Und das willst du doch nicht, oder?“ „Eh? Nein“, schüttelte Jodie den Kopf. „Und was machen wir jetzt?“, wollte Takagi von Miwako wissen. Die junge Frau biss sich auf die Unterlippe. „Wir haben keine andere Wahl, als zu gehen. Sie würden sowieso nicht mit offenen Karten spielen“, murmelte Miwako. Sie blickte wieder zu Akai. „Also gut. Wir gehen. Aber unter zwei Bedingungen.“ „Die wären?“ „Ai meldet sich bei uns, damit wir wissen, dass es ihr auch wirklich gut geht“, fing sie an. Akai nickte. „Das wird sie noch heute machen. Ich fahre nachher selber zu ihr hin“, sprach er. „Und Nummer zwei?“ „Wenn sich diese Organisation wieder meldet, informieren Sie uns. Wir werden nicht erlauben, dass Sie sich alleine mit ihnen auseinander setzen.“ „Das lässt sich einrichten. Jodie? Du hast doch die Nummer, oder?“ Jodie nickte. „Ja, ich hab die Telefonnummer von Inspektor Takagi.“ „Gut, wenn sich die Organisation wieder meldet, wirst du es ihnen mitteilen“, gab Akai von sich. „Ich soll…? Shu, ist das dein Ernst?“, wollte sie wissen. Jodie blickte zu James. „Was sagen Sie dazu?“ „Nun ja“, räusperte sich James. „Wenn Akai es für das Richtige hält…“ Shuichi blickte zu Sato. „Sie haben es gehört. Wenn sich die Organisation wieder meldet, werden wir Ihnen Bescheid geben. Machen Sie sich aber nicht zu viele Hoffnungen, meistens taucht die Organisation für eine Weile ab, ehe sie erneut zuschlagen.“ Skeptisch blickte Takagi zu Miwako. „Und glaubst du das?“, wollte er wissen. „Ich hoffe, dass sie uns wirklich Bescheid geben“, antwortete die Gefragte. Sie blickte nach hinten. Akai hatte ziemlich schnell die Haustür der Villa zugeschlagen. „Dieser Typ wird mir nicht gerade sympathischer“, gab sie dann von sich. „Mir auch nicht. Er jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken.“ „Ehrlich gesagt, kann ich nicht glauben, dass er alleine Ran und Ai befreite und das eine Mädchen herbringt, das andere Mädchen aber versteckt“, warf Miwako ein. „Aber wir haben doch gehört, dass Ai für die Organisation wichtig war. Vielleicht liegt es ja daran?“, schlug er vor. „Möglich. Wenn wir wieder im Revier sind, werden wir ein wenig recherchieren. Wir haben ja einige Namen gehört. Ich will wissen, was es mit denen auf sich hat“, entgegnete sie. „Du willst also wirklich weiter über sie Informationen einholen?“ Takagi schluckte. „Aber das was Jodie gesagt hat…es hörte sich schon gefährlich an.“ „Mag sein, aber wir haben geschworen für das Wohl der Menschen zu Sorgen. Wenn wir nichts gegen diese Organisation machen, würde ich es mir nie verzeihen, wenn es Tote gibt.“ „Und denkst du…wir können was gegen sie ausrichten?“, wollte er wissen. Miwako seufzte auf. „Wir können es nur versuchen. Unglücklicherweise können wir den anderen nicht Bescheid geben. Wenn sich tatsächlich Mitglieder der Organisation bei uns aufhalten, würden wir sie dadurch warnen“, sprach sie. „Das wird wohl das Problem sein“, entgegnete Takagi. „Mich wundert es, dass Conan von der ganzen Geschichte wusste.“ „Dich also auch?“ Miwako nickte. „Das ist gut, ich hab das gleiche Problem. Er ist ein kleiner Junge und kennt sich trotzdem sehr gut mit der Lage aus.“ „Denkst du…er könnte auch…“ „Eventuell. Zurück im Büro werde ich mir mal ansehen, was es alles über Conan zu wissen gibt und welche Personen im letzten Jahr verschwunden sind“, antwortete Miwako. Jodie seufzte auf. „Shu!“, mahnte sie ihn an. „Das nächste Mal, wenn du wieder so etwas machst, sag uns Bescheid. Dir hätte, Gott weiß was, passieren können.“ „Es ist noch nicht vorbei“, gab der FBI Agent von sich. Er trat an eines der großen Fenster und blickte nach draußen. „Es hat gerade erst begonnen.“ „Aber du sagtest doch, dass sich die Organisation jetzt wieder einige Zeit nicht melden wird“, warf Jodie ein. „Das war eine Lüge“, fing Shuichi an. „Als ob ich der Polizei die Wahrheit sagen würde.“ „Und was heißt das nun?“ „Darüber sollten wir später reden. Jodie, sorg dafür, dass das Mädchen und der Schnüffler das nicht mit anhören.“ „Das wird kein Problem werden“, nickte Jodie. „Er ist momentan total vernarrt in seine Tochter“, fügte sie an. „Ich geh mal nach ihnen sehen.“ „Ran? Ist alles in Ordnung bei dir?“, wollte Jodie von dem Mädchen wissen. Ran nickte. Irgendwie schaffte sie es sich aus dem Griff ihres Vaters zu befreien. „Ja, ist zum Glück noch alles gut gegangen“, lächelte sie. „Das ist schön“, lächelte die Blonde. „Sagen Sie Jodie, stimmt es, dass wir jetzt nach Hause dürfen und FBI Schutz kriegen?“ „Eh? Hat Shu das gesagt?“, fragte sie nach. „Shu?“ „Mein Kollege…der mit der schwarzen Mütze auf dem Kopf, der der immer so grimmig schaut“, sprach sie. „Ach so“, murmelte Ran. „Ja, das hat er gesagt“, nickte sie. „Wenn das so ist, bekommt ihr natürlich den Schutz“, entgegnete die Blonde. „Macht euch keine Sorgen, würde er denken, dass ihr in Gefahr seid, dürftet ihr nicht nach Hause.“ „Ich hoffe, Sie haben damit Recht. Wenn die Kerle noch einmal bei uns auftauchen, dann werd ich denen schon zeigen wo der Frosch die locken hat“, warf Kogoro ein. Der hat uns überhaupt nicht zu gehört, seufzte Jodie leise auf. „Herr Mori, wenn sie bei Ihnen auftauchen sollten, bitte informieren Sie so schnell wie es geht das FBI. Wie Sie ja schon wissen, kennen wir nicht all ihre Mitglieder und können es nur erahnen, wenn jemand bei Ihnen zu Besuch ist.“ „Ja ja, das weiß ich doch“, murrte Mori. „Miss Jodie?“, fing Ran an. “Was wird jetzt aus Conan?” „Eh?“ „Ihr Kollege hatte gesagt, dass er noch was zu erledigen hat. Denken Sie, dass wird lange dauern?“, wollte das Mädchen wissen. „Das wäre schon möglich“, murmelte Jodie. „Ich denke, es wird das Beste sein, wenn Conan erst einmal bei uns bleibt“, fügte sie an. „Ach so…verstehe…“, nickte Ran. „Wenn du möchtest, werd ich ihm sagen, dass er sich melden soll.“ „Danke, das wäre wirklich nett.“ „Sind sie weg?“, wollte Shu von seiner Kollegin wissen. Jodie nickte. „Ja, ich hab gleich bei ein paar Kollegen angerufen. Sie begleiten sie zur Detektei und werden dort nach dem Rechten schauen.“ „Gut“, entgegnete Akai. „Shu, du hast die Polizei angelogen. Kannst du mir bitte sagen, was du damit bezweckst?“ „Das würde ich auch ganz gern wissen“, entgegnete James. „Agent Camel ist auch schon eine ganze Weile weg“, murmelte der Vorgesetze. „Camel kommt nachher schon her“, meinte Akai mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. „Und woher weißt du das so genau? Shu! Jetzt gib uns mal bitte Antworten.“ „Wie du willst. Jetzt macht es eh nichts aus, wenn ihr den Plan kennt“, sprach der FBI Agent. Jodie hob die Augenbraue und blickte ihren Kollegen streng an. „Ich ahne schreckliches“, gab sie von sich. Akai grinste. „Ich spiele schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, Kir aus der Organisation zu holen. Die jüngsten Ereignisse haben meine Vermutungen nur bestätigt. Sie wird dauerhaft überwacht und bei jedem kleinsten Problem in der Organisation wird sie für die Verantwortliche gehalten. Obwohl sie einen Codenamen besitzt, hat sie das Vertrauen des Bosses verloren. Ich würde nicht sagen, dass es überraschend kam. Natürlich konnten sie sich damals im Krankenhaus nicht sicher sein, dass Kir die ganze Zeit über im Koma lag. Sie mussten davon ausgehen, dass sie dem FBI einige Informationen mitgeteilt hat. Aus dem Grund sollte sie auch ihre Loyalität beweisen…“ „Und dich deswegen umbringen?“, murmelte Jodie. „Ganz genau. Ich habe bereits geahnt, dass der Boss oder Gin auf diese Idee kommen werden. Es ist doch auch ganz logisch. Wenn die Organisation der Meinung war, dass wir Kir nun als Kontaktperson nutzen, würde ich höchstwahrscheinlich zum Treffen kommen. Und so war es dann auch. Dumm nur für die Organisation, dass ich mir das schon dachte und demnach auch vorbereitet war“, erklärte Shuichi. „Unglücklicherweise vertrauten sie ihr immer noch nicht ganz. Wahrscheinlich lag es daran, weil es zu einfach war, wie ich ‚starb‘. Vielleicht aber auch daran, dass Gin mich selber erledigen wollte und nicht damit einverstanden war, dass es Kir schaffte“, er grinste leicht. „Das ist verständlich“, nickte Jodie. „Es ist nicht einfacher für sie geworden. Sie hat mich vorher informiert, dass die Mädchen da sind“, sprach Akai. „Dann haben wir überlegt, was wir weiter machen, gemeinsam zogen wir den Plan durch. Nur leider hegt die Organisation Zweifel an Kir. Vorhin rief sie mich an. Sie ist sich sicher, dass die Organisation nun Bescheid weiß. Deswegen hab ich Camel geschickt.“ „Gut“, stimmte James dem zu. „Auch wenn wir durch Kir unsere ganzen Informationen verlieren werden, ihre Sicherheit geht vor.“ „Seh ich auch so. Außerdem wollte das CIA auch schon, dass Kir aussteigt. Bisher hatte sie sich nur geweigert und wollte es bis zum bitteren Ende durchziehen“, warf Akai ein. „Jetzt wo ihre Identität in Gefahr ist, steigt sie lieber freiwillig aus. Schon komisch, dass sie da lieber die Hilfe des FBI’s annimmt.“ „Vielleicht liegt es daran, dass ich die CIA Agenten nicht in Gefahr bringen will, solange die Organisation nichts von ihnen weiß“, entgegnete Kir darauf. Jodie drehte sich um. „Kir…“, murmelte sie leise. „Tut mir Leid, dass es so lange dauerte, ich bin ein wenig umher gefahren, um auszuschließen, dass die Organisation uns folgt und danach hab ich mich noch um ihre Verletzung am Arm gekümmert“, sprach Camel. „Verletzung?“ „Es ist nichts Schlimmes. Chianti hat mich nur zweimal am Arm gestreift“, antwortete Kir. Sie blickte zu Akai. „Was ist mit…“ „Mach dir um ihn keine Sorgen. Er ist ihnen entkommen und hat das Mädchen weg gebracht“, entgegnete Shu. „Ihn?“, Jodie blickte zwischen den beiden hin und her. „Ein Kollege“, kam es von Akai. „Du hast wieder einen Kollegen dazu angespornt irgendwas zu machen? Shu, das hätte ich doch auch machen können“, warf die Blonde ein. „Nein, hättest du nicht. Ich brauchte jemanden, der im Notfall auch eine aggressivere Fahrweise hat und vor allem jemand, den die Organisation bisher nicht kannte. Da sind Camel und du gleich ausgefallen“, erklärte Akai. „Und wie du siehst, hat der Plan geklappt.“ Kir seufzte auf. „Aber was ist jetzt mit dem Mädchen, mit Sherry?“, wollte sie wissen. „Gin hat sie wieder zurück gebracht.“ „Was?“ James weitete die Augen und sah seinen Untergebenen an. „Aber Shu, du sagtest doch, dass Ai in Sicherheit ist“, meinte Jodie. „Das stimmt auch so.“ „Was soll das heißen? Ich versteh jetzt gar nichts mehr“, entgegnete Jodie. „Shu, das musst du uns erklären.“ „Die Erklärung ist ganz einfach. Der Kleine hat Sherrys Platz in der Organisation eingenommen.“ „Der Kleine?“, Jodie hob die Augenbraue. „Du meinst Conan?“ Sie blickte sich um. Noch immer war er hier nicht aufgetaucht. Jodie schluckte. „Ganz genau der. Er hat ihren Platz eingenommen und wird sich in der Organisation ein wenig umsehen.“ „Das kann doch nicht dein ernst sein. Das geht nicht, er ist doch ein kleiner Junge“, warf Jodie ein. „Das weiß ich auch selber. Er hat einen Dickkopf und würde sich nie im Leben davon abhalten lassen. Außerdem klingt die Idee im Nachhinein ziemlich gut. Außerdem denke ich, dass sich die Organisation demnächst bei uns melden wird, immerhin suchen sie immer noch nach Kudo“, antwortete Shu darauf. „Und was hast du dann vor? Willst du dann zu der Übergabe gehen, oder was?“ „Ganz genau. Ich werd nicht alleine sein, ich hab da noch einen Trumpf im Ärmel…“ Kapitel 16: CIA --------------- Hallöchen, es freut mich wirklich sehr, dass euch die FF so gut gefällt. Besonderen Dank an meine Kommischreiber, ich freu mich jedes Mal, wenn ich die Kommentare von euch lese. Wir sind jetzt schon bei Kapitel 16, ich hoffe, ich kann mit dem Kapitel die Spannung für den weiteren Verlauf aufrecht erhalten. Jetzt kommt auch endlich eine Wahrheit ans Licht ^.^ Dann will ich euch mal nicht länger warten lassen. Viel Spaß _____________________________ Subaru blickte auf den Zettel, der sich ans Armaturenbrett klebte. Die Straße kannte er und wusste genau, wie er dorthin kam. Aber trotzdem fuhr er über eine Stunde in der Gegend herum. Immer wieder blickte der junge Mann in den Rückspiegel. Keiner verfolgte ihn. Es war Glück. Es war richtiges Glück, dass ihn die Organisation in Ruhe ließ. Aber wahrscheinlich lag es daran, dass sie nur mitbekamen, dass er Ran mitnahm. Subaru seufzte erleichtert auf, er bog in eine Straße ein und parkte seinen Wagen. Kurze Zeit darauf hievte er Ai heraus. Er trug sie im Arm. Zum Glück hatten sie eine ähnliche Haarfarbe und er konnte sich als Vater oder Bruder ausgeben. Warum auch nicht? Solange es der Tarnung diente… Es war ruhig. Viel zu ruhig. Und trotzdem ging Okiya mit gleichem Schritttempo weiter. Alles andere hätte ihn nur verdächtig gemacht. Worauf achteten Menschen mehr? Auf einen Mann, der lief oder auf einen Mann, der ein Kind im Arm hielt und lief? Seine Situation wäre zweideutig. Also entschied er sich für die Variante es langsam anzugehen. Im Fahrstuhl des Wohnkomplexes blickte Subaru auf das Mädchen herunter. Noch immer war sie nicht bei vollem Bewusstsein. Eigentlich war es auch nicht verwunderlich. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. Bald würde sie wieder wach werden und dann – endlich – konnte er ihr die Wahrheit über sich sagen. Geschockt stand Ai am weißen Auto. Sie blickte zu dem Mann hinein. Er machte ihre Angst. Seit er auftauchte, machte er ihr Angst – immer wieder. Er hatte diesen komischen Geruch an sich. Er war schwach ausgeprägt und sie vernahm ihn nur dann, wenn sie im gleichen Raum waren und in der Nähe zueinander standen. Ansonsten war der Geruch weg. Es war komisch. Bei anderen Organisationsmitgliedern verströmte sich der Geruch sofort und wickelte sie in einer schwarzen Aura ein. Nur bei ihm nicht. Aber jetzt, wo sie ihn sah, wo er wollte, dass sie einstiegen, kam Unbehagen in ihr hoch. Ai wollte nicht. Sie wollte nicht mit ihm gehen. Das Mädchen blickte zu Ran hoch. Zunächst war Ran nach hinten gewichen, doch dann erkannte sie den jungen Mann. Ran handelte schnell und stieg ein. Ai schluckte. Sie konnte einfach nicht – ihren Beinen sagte sie ‚Lauft‘ aber ihr Kopf sagte ich ihr nur ‚Bleib‘. Es war ein innerer Konflikt, dem sie einfach nicht entkam. „Ai, komm steig ein“, hörte sie Ran rufen. „Mach schon“, wieder war es die Stimme des langhaarigen Mädchens, welches in ihrer Art ihrer Schwester ähnelte. Ai blieb auf der Stelle stehen, ihre Beine wurden weich, zitterten. Wie konnte sie aus der Organisation fliehen und dann bei jemanden einsteigen, der ihren Geruch besaß? „Jetzt steig ein, Ai“, rief ihr Ran wieder entgegen. „Ai, komm schon“, immer wieder hörte sie Rans Worte. Aber sie lösten nichts in ihr aus. Statt einzusteigen, trat Haibara zur Seite. Sie blickte an die Mauer und war sich immer noch nicht sicher, was sie tun sollte. Ai schluckte. Gleich würde er da sein. Gin. Der Schrecken in Schwarz. Der Mann, denn sie nie wieder sehen wollte. Nie wieder. Aber dann schnappte er sie. Ai sah wieder zu dem Wagen. Subarus Blick durchbohre ihren Körper. Das Mädchen schrak auf. Wieder wich sie nach hinten. „Steig ein, Ai“, hörte sie eine bekannte Stimme. Ai blickte sich um. „Kudo…“, stieß sie aus. Aber er sah nicht aus wie Conan. Er sah aus…wie sie. Als stünden sich nun Bild und Spiegelbild gegenüber. „Steig in den Wagen ein“, sprach der geschrumpfte Oberschüler. Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Ich…ich kann nicht…“, murmelte sie leise. „Er ist…“, sie schluckte. Conan schüttelte den Kopf. „Er ist kein Mitglied der Organisation. Da kannst du mir vertrauen“, entgegnete er. „Steig ein, dann wirst du erfahren, wer er ist“, fügte der Kleine hinzu. „Aber…was wird mit dir?“ „Mach dir da keine Sorgen“, grinste Kudo. „Ich steh hier nicht umsonst und seh aus wie du. Ich lass mich von der Organisation schnappen und werd dann sehen, wie weit ich kommen werde.“ Ai schluckte. Das konnte doch nicht sein ernst sein. Er konnte es nicht so meinen. „Mach schon!“ Schluckend stieg Ai dann in den Wagen. Sie blickte zu Conan. „Komm...“, konnte sie nur sagen. Conan zielte mit seiner Uhr auf das Mädchen. Sobald sie sich zu ihm umdrehte, schoss er den Narkosepfeil los. „Tut mir Leid“, murmelte er leise und sah zu Subaru. Er nickte. Conan blieb zurück. Zusammen mit Gin. Subaru ging zu der Türnummer, die auf seinem Zettel geschrieben stand. Der junge Mann klopfte zweimal an die Tür, ehe sie geöffnet wurde. Er nickte und trat an den Männern und Frauen vorbei. Subaru suchte das Schlafzimmer auf und legte Ai auf das Bett. Er deckte sie zu und trat an den Schreibtisch im Raum. Den Stuhl stellte er an das Bett und setzte sich auf diesen. Er beobachtete Ai und verschränkte die Arme dabei. „Mhm…“, gab Ai leise von sich. Subaru richtete sich auf und blickte zu ihr. Langsam wurde Haibara wach. Das Mädchen richtete sich auf und sah sich um. Dann erkannte sie Subaru. Sie schluckte und zog die Decke an sich heran. Sie hielt sich am Bettlaken fest. „Keine Angst“, begann Okiya. „Ich gehöre zu den Guten und bin hier, weil ich dir helfen möchte.“ Der Geruch. Wieder verspürte sie seinen Geruch. Ai schüttelte den Kopf. „Sie arbeiten für die Organisation“, wisperte sie. Subaru schüttelte den Kopf. „Du musst wirklich keine Angst haben“, entgegnete er. „Ich hab noch nie für die Organisation gearbeitet“, sagte er. Er war ein wenig erstaunt, dass sie davon überzeugt war. Wie kam sie bloß auf die Idee? Subaru hob die Augenbraue. „Wie kommst du auf die Idee, dass ich je in der Organisation war?“ „Der Geruch…Sie haben einen schwachen Geruch von Organisation…wenn Sie dort waren, dann für kurze Zeit…“, murmelte sie leise. Wieder schüttelte Subaru den Kopf. „Du irrst dich“, sprach er ruhig. „Ich weiß aber, wie du auf die Idee kommst“, fügte er an. „Ich hatte mit zwei Mitgliedern der Organisation Kontakt, sie waren über mehrere Jahre in dieser, arbeiteten aber in Wahrheit undercover und wollten die Organisation von innen heraus zerstören.“ „Under…cover?“, nuschelte Ai. Sie blickte nach oben zu Subaru. „Kir…“ „Du kennst sie also“, nickte er. „Dann kannst du dir ja denken, für wenn ich arbeite.“ „Ja“, sprach das Mädchen. „Ich hätte nicht gedacht, dass die ‚Firma‘ so tief in die Sache verstrickt ist.“ „Trumpf?“, Jodie hob die Augenbraue. „Was hast du vor?“, wollte sie von ihm wissen. „Das wirst du noch früh genug erfahren“, entgegnete Akai. „Das kann doch nicht dein ernst sein“, warf die Frau ein. „Du siehst doch, dass ich das mache“, sprach Shuichi. „Hör mal zu, Jodie, du machst deine Sachen, ich mache meine Sachen“, fügte der FBI Agent ein. Er blickte weiterhin aus dem Fenster. „Und das bedeutet auch, dass du mir ein wenig mehr Vertrauen entgegen bringen solltest.“ Jodie schluckte. „Ich…ich vertrau dir da ja auch“, murmelte Jodie leise. „Es ist nur…immer wenn du etwas alleine auf die Beine stellst, gerätst du wieder in Gefahr. Ich will dich nicht wieder verlieren.“ „Das wirst du schon nicht. Ich bin zäh“, kam es von Akai. „Außerdem habe ich ein Lebensziel. Bevor ich das nicht erreicht habe, werde ich sicherlich nicht sterben. Also mach dir darum keine Sorgen.“ Jodie knurrte, dabei ballte sie die Faust. Er hatte ihren wunden Punkt erwischt. Es war genau das, wovor sie Angst hatte. Sie wollte ihn nicht verlieren. Sie wollte nicht, dass er starb. Jodies Blick wandte sich nach unten. Sie musste schlucken. Dann atmete sie tief durch. „Trotzdem, du weißt, dass du im Visier der Organisation stehst. Und es wird nicht weniger, vor allem, wenn Kir jetzt hier ist.“ „Ich kann auch gut auf mich alleine aufpassen“, gab diese von sich. „Jodie hat Recht, was das angeht. Sie werden uns vor allem jetzt im Nacken sitzen. Im Moment glauben sie, dass das FBI dahinter steckt…“, meinte Shuichi. „Dann sollten wir dafür sorgen, dass Kir aus Japan heraus kommt“, schlug James vor und wandte sich wieder an die junge Frau. „Sie sollten mit ihrem Vorgesetzten darüber reden, vielleicht kann er Verstärkung schicken.“ „Das wird nicht nötig sein“, warf Shuichi ein. „Eh? Wie kommst du darauf?“, wollte Jodie wissen. „Dass CIA ist bereits in Japan. Und sie agieren auch schon. Es wundert mich, dass ihr das noch gar nicht bemerkt habt“, ein Grinsen legte sich auf Akais Lippen. „Auf der anderen Seite ist es für Kir ganz gut. Die Organisation vermutet nicht, dass das CIA ihre Finger mit ihm Spiel hat. Wahrscheinlich denken sie, dass Kir ein NOC vom FBI war.“ „Das wäre schon möglich“, nickte Kir. „Bislang war das CIA auch noch nicht aktiv, was mich anging.“ „Das ist schon ein wenig merkwürdig“, murmelte Jodie. „Das CIA hat uns zwar alle Akten offen gelegt, die sie über Kir und die Arbeit in der Organisation hatten, aber es wundert mich schon, dass sie nichts machen.“ „Nein, so ist es ganz und gar nicht…“ Subaru saß in seinem Auto und fuhr die Straße entlang. Er fühlte sich nicht so wohl damit, dass er Ai unter Aufsicht von fremden Agenten lassen musste. Aber ihm war klar, dass er nicht dauerhaft vor Ort sein konnte. Es würde auffallen und er musste immer noch bei seiner Tarnung bleiben. Natürlich hatte Gin ihn gesehen, aber er war nur ein Organisationsmitglied und nur mit seinem Profil würde er nicht weit kommen. Noch konnte er seine Tarnung bei behalten. Noch. Subaru parkte sein weißes Auto in der Einfahrt und ging zur Tür der Villa. Er zog sein Handy aus der Tasche heraus und blickte auf das Display. Keine Nachricht und auch kein Anruf. „Hmm“, murmelte er leise, schüttelte den Kopf und öffnete die Tür. Subaru trat in die Villa ein. Er blickte sich um und bemerkte, dass wenige Schuhe im Flur standen. Also waren weniger Besucher da. Zum Glück. Subaru ging weiter, bis er zu der kleinen Gruppe kam. „Da bin ich wieder“, sprach er ruhig. Jodie blickte sich um. „Herr Okiya“, murmelte sie leise. Sie lief auf ihn zu. „Vielen Dank, dass wir hier alles besprechen konnten. Es tut mir aber leid Ihnen sagen zu müssen, dass wir noch ein wenig Zeit gebrauchen könnten. Würde es Ihnen was ausmachen uns noch eine Weile allein zu lassen? Ich habe gehört, dass Sie Student sind, Sie müssen bestimmt noch lernen…wir werden auch leise sein“, redete sie darauf los. „Das wird nicht nötig sein, Jodie“, entgegnete Shuichi. Er drehte sich vom Fenster weg und sah zu Subaru. „Ist sie in Sicherheit?“ Ein Lächeln legte sich auf das Gesicht des 28-Jährigen. Er nickte. „Ai befindet sich in der Wohnung. Sie wird von einigen FBI Agenten bewacht, wenn irgendwas passiert, geben sie dir Bescheid“, antwortete er. „Sehr gut.“ Jodie blickte zwischen Shuichi und Subaru hin und her. „Heißt das…er ist ein FBI Agent?“, wieder blickte sie auf den Brillenträger. Sie hob die Augenbraue. „Ich hab Sie noch nie bei uns gesehen“, murmelte sie. Danach schaute sie zu Camel. „Kennst du ihn?“ Camel schüttelte den Kopf. „Noch nie gesehen“, sprach dieser. „Das ist auch kein Wunder“, fing Akai an. „Er arbeitet auch nicht fürs FBI.“ „Was? Und trotzdem lässt du einen Zivilisten eine Aufgabe machen, die nur das FBI machen sollte?“, wollte Jodie von ihrem Kollegen wissen. „Er ist kein Zivilist.“ „Hö? Shu, jetzt lass dir doch nicht immer alles aus der Nase ziehen.“ „Subaru arbeitet für das CIA. Er ist jetzt schon seit einiger Zeit meine neue Kontaktperson.“ „CIA?“, stießen James, Jodie und Camel aus. „So sieht’s aus“, nickte Subaru. Er lächelte leicht. „Das CIA war nicht untätig. Wir beobachteten Hidemi schon einige Zeit, hielten uns aber im Hintergrund, damit sie nicht auffliegt. Wir wurden erst misstrauisch, als sie für einige Zeit von der Bildfläche verschwand. Danach informierte sie uns über das FBI“, erklärte Okiya. „Und seitdem gaben Sie uns dann die ganzen Informationen?“ Subaru nickte. „So war es. Am Abend wo wir das mit Hidemi absprachen, rief Agent Akai noch an. Wir überlegten uns für den Fall der Fälle einen weiteren Plan. Und wie wir sahen, war dieser Plan auch notwendig.“ „Nicht nur das. Ich schlug ihm vor, dass er sich für die nächste Zeit hier in der Villa einnistet und ein Auge auf das Mädchen behält. Zwischenzeitlich trafen wir uns an verborgenen Orten und besprachen alles Weitere“, entgegnete Akai. „Das glaub ich ja nicht“, murmelte Jodie. „Es tut mir wirklich leid“, sprach Okiya. „Ich wusste schon damals, wer Sie sind, aber ich konnte nichts sagen. Ich sollte meine Tarnung weiter bestehen lassen.“ „Außerdem war es besser, je weniger Menschen von ihm wussten. So konnte er ganz einfach arbeiten“, fügte Shuichi hinzu. „Aha…und lasst mich raten, ihr hattet die ganze Zeit über Kontakt miteinander?“, wollte die Blonde wissen. „Genau so ist es“, nickte Akai. „Das war das Beste. Ich wusste genau, was das Mädchen macht und konnte dafür meistens für ihre Sicherheit garantieren“, fügte er an. „Und wie konnte es dann zum Brand kommen?“ Subaru seufzte. „Ich hab sie schon vorher hier gesehen. Ich dachte zuerst, dass sie heraus fanden, wer ich bin, bis uns klar wurde, dass es um Ai ging…“, begann Okiya. „Wir mussten der Organisation näher kommen. Subaru hatte sie beobachtet und gesehen, wie die Organisation das Mädchen heraus holte. Wir konnten noch nichts machen. Er war alleine dort, sie hätten ihn sofort erschossen. Und so hatten wir noch die Möglichkeit ihr Versteck zu finden“, sprach Shu. „Das heißt…ihr…ihr habt…Ais Entführung einfach so in Kauf genommen?“ „Das mag sich zwar makaber anhören, aber ja, wir haben es in Kauf genommen. Was hätten wir sonst tun sollen? Außerdem waren wir nicht sicher, wie viel die Organisation über Subaru oder Kudo weiß. Und wie du siehst, Jodie, war es gut, dass wir sie machen ließen. Sonst hätten wir nie erfahren, dass sie auch das andere Mädchen haben.“ Jodie nickte zaghaft, auch wenn sie nicht hinter diesem Plan stand. „Was hättet ihr gemacht, hätten sie Ai umgebracht?“, wollte sie wissen. „Das hätten sie nicht gemacht. Zumindest nicht so schnell. Ich kenne Gin“, grinste Shuichi. „Er würde sie nicht sofort umbringen. Nein, zuerst würde er sie benutzen, um an ein Gegenmittel zu kommen, was sie wieder groß macht, dann würde er das Mittel einsetzen und erst dann würde er sie umbringen. Und nicht einmal das würde er schnell machen, er würde sie quälen, weil er sie leiden sehen will“, fügte der FBI Agent an. „Von daher hatten wir Zeit.“ Jodie murrte. „Diese Geheimnistuerei von dir mag ich gar nicht“, warf sie ein. „Daran gewöhn ich mich nie. Du solltest es wirklich lassen und uns auch erzählen, was du vor hast.“ „Könnte ich natürlich tun, aber es ist nicht immer so einfach. Das weißt du doch selber. Und man kann nie wissen, wenn von uns bzw. euch sie überwachen. Sie hätten viel mehr heraus bekommen können und damit wäre unsere Arbeit hier unsinnig“, erzählte Shuichi. „Du denkst, dass sie uns beobachten und eventuell abhören?“, fragte Jodie nach. „Die Möglichkeit besteht zumindest. Bei diesen Feinden kann man nie wissen.“ Kapitel 17: Im Schatten verborgen --------------------------------- „Das darf doch nicht wahr sein“, wütend warf Chianti ihr Gewehr auf den Boden. „Lass dich nicht so hängen“, entgegnete Korn darauf. Er trat zu dem Gewehr und hob es hoch. Dann sicherte er es. Korn seufzte auf. „Sie ist entkommen…“ „Das wird Gin gar nicht freuen“, zischte die Frau. „Ich weiß. Aber wer hätte auch damit gerechnet, dass Kir von irgendeinem Typen abgeholt wird“, gab er von sich. „Wir! Wir hätten es uns denken sollen. Es lag doch auf der Tasche, dass sie das alles nicht alleine gemacht hat. Jetzt wissen wir wenigstens, dass sie eine Verräterin ist“, knurrte Chianti. „Trotzdem wurmt es mich, dass ich sie nicht abgeknallt hab.“ „Sie hatte mit der Ecke Glück“, meinte Korn. Er blickte seine Partnerin an und versuchte irgendwas Aufbauendes für sie zu finden. „Du hast Kir wenigstens am Arm gestreift.“ „Aber nur gestreift“, zischte Chianti. „Ich hätte sie abknallen sollen. Verstehst du das? Abknallen. Und nicht nur streifen. Ich hasse es, wenn sich die Menschen so bewegen. Wie soll man einen da ordentlich umbringen?“ Korn seufzte auf. „Damit mussten wir rechnen…“ „Und dann ausgerechnet noch mit dieser Ecke. Sie wusste genau, dass es uns nicht möglich ist um Ecken zu schießen“, entgegnete die Frau. „Ich weiß…aber die Idee mit dem Wagen war gut“, sprach das Organisationsmitglied. „Erinner mich nicht daran“, murrte Chianti. „Aber wenigstens konnte keiner von uns ahnen, dass sie den Wagen quer abstellt und uns damit daran hindert, raus zu kommen.“ „Aber das wird ihr auf Dauer nicht helfen“, warf Korn ein. „Wenn wir sie das nächste Mal finden, wird sie dran sein. Und dann kann ihr keiner helfen.“ „Hast du einen Plan?“ Korn schüttelte den Kopf. „Nein, aber Gin wird sicher schon was überlegen. Ich werd mich jetzt bei ihr im Wagen umsehen. Vielleicht ist da irgendwas Nettes.“ „Du meinst, sie hat uns eine Spur hinterlassen?“, grinste Chianti. „Es wäre doch möglich. Auf ihrer Flucht musste sie schnell handeln. Ich denke nicht, dass sie es geschafft hat, alles mitzunehmen, was für sie wichtig war“, nickte Korn. „Hoffen wir, dass du Recht hast“, entgegnete die Frau und ging zum Wagen zurück. Sie lachte auf. „Kir ist wirklich dumm, da lässt sie die Tür auf und den Schlüssel stecken.“ „Ja, aber am Schlüsselbund hängt kein einziger Schlüssel, außer der vom Auto“, seufzte Korn auf. Er setzte sich auf die Fahrerseite und sah sich um. „Schau mal im Handschuhfach nach, vielleicht hat sie dort irgendwas versteckt“, wies ihn Chianti an. „Bin schon dabei“, nickte der Mann und griff sofort dorthin. „Hmm“, murmelte Korn. „Irgendwas gefunden?“ „Nein, nur ein leeres Magazin und ein paar alte Tüten. Es sieht sehr danach aus, als würde sie den Wagen nur für die Organisation verwendet haben“, sprach Korn. Chianti knurrte. „Was für ein Tag. Los, Korn, du fährst ihren Wagen ins Quartier, ich nehm unseren.“ „Versuch es dir nicht so sehr zu Herzen zu nehmen. Denk Positiv. Unser nächstes Opfer gehört dir und das wirst du direkt beim ersten Schuss erledigen“, entgegnete Korn. „Der Gedanke gefällt mir“, grinste Chianti. „Das dachte ich mir bereits. Keine Sorge, Chianti, du wirst noch deinen Spaß bekommen“, meinte Korn. „Wie sieht’s aus?“, sprach Gin in sein Handy. „Leider nicht gut. Kir bekam Hilfe von einem Typen. Wir nehmen an, dass es einer vom FBI war“, antwortete Chianti. Sie seufzte auf. „Was genau ist passiert?“ „Wir sind Kir nachgefahren. Irgendwann bog sie zum Haido Zentralkrankenhaus ein. Wir fuhren ihr weiterhin nach. Sie fuhr zu den unteren Parkdecks, dort fuhren wir ihr eine Weile nach, es ging im Kreis“, zischte Chianti. Das war ein einfaches Katz und Maus-Spiel. Und trotzdem bekam die Katze die Maus nicht zu fassen. „Wir konnten sie im Auto nicht erschießen, es waren zu viele Menschen auf der Straße.“ „Warum habt ihr sie nicht im Parkdeck erschossen?“, wollte Gin knurrend wissen. „Das wollten wir auch, aber Kir…sie stellte ihren Wagen vor dem Ausgang quer ab. Wir dachten, wir hätten sie…sie lief um die Ecke, weswegen ich nicht schießen konnte“, sie seufzte auf. „Ich hab ihr nur einige Streifschüsse verpasst, mehr konnte ich nicht tun. Kir bekam Hilfe, so ein Typ hat sie im Wagen abgeholt. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass es das FBI war.“ „FBI also…“ Chianti war überrascht, dass Gin nicht herum schrie. Eigentlich wäre das die Reaktion, die sie erwartete. Aber nichts. „Gin? Alles in Ordnung?“ „Fahrt zurück ins Quartier.“ „Aniki? Was ist los?“, wollte Wodka von seinem Partner wissen. „Das FBI hat Kir geholt“, sprach er. „Und was haben wir jetzt vor? Holen wir sie wieder zurück?“ „Nein“, schüttelte Gin den Kopf. „Du willst sie dem FBI überlassen?“, fragte Wodka nach. Er weitete seine Augen und sah Gin verdutzt an. „Kir ist für uns wertlos. Sie hat sowieso keine Informationen, die das FBI gegen uns verwenden könnte“, gab Gin von sich. „Woher bist du dir so sicher? Wer weiß, was das FBI ihr geboten hat“, warf Wodka ein. „Gar nichts. Einem NOC bietet man nichts an“, kam es von Gin. „NOC?“ „Non-official-cover“, entgegnete Gin darauf. „Non-official-cover“, wiederholte Wodka. „Und was heißt das?“ „Kir hat die ganze Zeit über für das FBI gearbeitet und alle wichtigen Informationen weiter gegeben“, zischte der Langhaarige. „Falsch.“ Wodka drehte sich um. Er blickte zu der blonden Frau. „Wie meinst du das, Vermouth?“ „Erinnerst du dich noch daran, was Kir einst sagte? Unsere Erfolge werden niemals das Tageslicht erblicken, aber unsere Fehler werden in aller Munde sein.“ „Das hat Kir gesagt?“, überlegte Wodka. „Selbst wenn du es nicht weißt, es ist egal. Kirs Worte sind das inoffizielle Motto des CIA, deswegen denke ich nicht, dass sie zum FBI gehört. Wäre dies der Fall, hätten sie sie nicht einfach so wieder zurück in die Organisation gelassen. Sie wären besorgt, dass ihrer Agentin etwas zustoßen könnte“, entgegnete Vermouth. „CIA?“, Wodka hob die Augenbraue. „Ganz genau. Kir arbeitet für die CIA. Wahrscheinlich wusste das FBI sogar darüber Bescheid und ließ es wirklich so aussehen, als hätten nur sie irgendwas mit Kir zu schaffen“, gab die Frau von sich. „Und du wusstest das?“, kam es von Gin. „Ich war mir nicht sicher. Als Kir damals den Satz brachte, kam er mir bekannt vor. Aber das ist ja kein Grund, um sie gleich für einen NOC zu halten. Es hätte ja auch sein können, dass sie den Satz ganz gut für die Organisation fand“, grinste Vermouth. „Aber macht euch mal keine Sorgen. Kir hat nicht viel machen können. Ich hatte sie die meiste Zeit über im Auge.“ „Diese Geheimnistuerei passt ja zu dir“, sprach Gin. „Ich will nur für dich hoffen, dass wir Kir noch ihre gerechte Strafe zufügen können.“ „Keine Sorge, Gin. Ich bin mir sicher, dass du Kir noch finden wirst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das FBI oder CIA sie aus Japan heraus bringt. Es wäre viel zu auffällig und sie wissen, dass wir den Flughafen kontrollieren werden“, sprach die blonde Frau. „Das will ich für dich hoffen“, sagte Gin. Er trat an Kir heran und zog sie unsanft am Arm mit. „Wo solls hingehen?“, wollte Chris von ihm wissen. „Ich werde Sherry einen Besuch abstatten, aber vorher will ich noch mit dir reden.“ „Aniki…“, murmelte Wodka und blickte ihm nach. Er seufzte auf und sah sich um. Seit Rans Verschwinden hatte er gar nichts mehr zu tun. „Komm, lass mich los, Gin. Ich komm auch freiwillig mit dir mit“, gab die Blonde von sich. „Wie du willst“, knurrte der Langhaarige. Er ließ ihren Arm los und lehnte sich gegen die Tür des Raumes, in welches er sie brachte. „Also Gin, wo ist dein Problem?“ „Wo mein Problem ist?“, Gin hob die Augenbraue und schüttelte einfach nur den Kopf. Aus seiner Manteltasche zog er eine Zigarette an und zündete sie sich an. „Da fragst du noch…“ „Gin, jetzt sag mir was los ist oder lass es und ich geh“, sprach die Blonde mit, nun, verschränkten Armen. Ein falsches Lächeln formte sich auf Gins Gesicht. „Warum warst du bei dem Mädchen?“ „Einfach nur so. Ich wollte mir mal ansehen, wie die Freundin von diesem Schülerdetektiv aussieht“, antwortete Vermouth. „Was du nicht sagst. Dann würde es mich mal interessieren, warum du dich dafür als Whisky verkleidet hast und nicht ganz normal zu ihr hin gegangen ist.“ „Liegt das nicht auf der Hand, Gin? Ich bin eine berühmte Schauspielerin. Mittlerweile kennt man mich auch in Japan, ich darf doch meinen guten Ruf nicht verlieren“, warf die Blonde ein. „Ich wollte nicht, dass sie es irgendwie schafft, doch noch jemandem etwas über mich zu erzählen. Was meinst du, wie würde es aussehen, wenn sie von der Polizei verhört wird und dann heraus kommt, dass ich mit der ganzen Geschichte was zu tun habe?“ „Du bist wirklich gut, Vermouth“, gab Gin von sich. „Woher wusstest du denn, dass das Mädchen eventuell frei kommt?“ „Das hat rein gar nichts damit zu tun. Ich ahnte schließlich, dass Kir ein falsches Spiel treibt. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass sie einen Fluchtversuch von Sherry plant, vielleicht sogar von dem anderen Mädchen, deswegen habe ich mich verkleidet. Und wie du siehst, mein Bauchgefühl gab mir recht“, antwortete sie. „Was für ein Unsinn“, Gin knurrte. „Du hast es geahnt und trotzdem konntest du nichts machen. Wir haben wegen dir ein Mädchen verloren.“ „Das seh ich nicht so. Als ich die Langhaarige nach draußen brachte, traf ich Kir zufällig. Sie hatte gar kein Problem damit, dass ich mit dem Mädchen raus bin“, log die Blonde. „Interessant. Du denkst also, dass das FBI von dem anderen Mädchen nichts wusste?“ „Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie jetzt nicht erfreut sein werden, wenn sie so ein gewöhnliches Mädchen befreien konnten, aber Sherry noch immer bei uns ist“, gab Vermouth von sich. „Dieser Aspekt ist wirklich interessant“, murmelte Gin. „Aber soll ich dir was sagen? Es hat mich wirklich sehr gewundert, dass Schüsse los gingen. Du hast Korn und Chianti nicht zufällig die Erlaubnis gegeben draußen die Mädchen zu erschießen?“, wollte Vermouth von ihm wissen. „Nein, damit hab ich nichts zu tun“, sprach der Langhaarige. „Das sollte ich beim nächsten Mal machen, sobald Sherry das Quartier verlässt, egal mit wem, werden die Scharfschützen schießen.“ „Wie gemein von dir. Denkst du der Schütze da draußen war Akai?“ „Ich würds nicht ausschließen“, kam es von Gin. „Das würde die Sache nur interessanter machen.“ „Das ist also deine Meinung dazu“, murmelte Vermouth. „Und? Kann ich jetzt gehen?“ „Eins würde ich gerne von dir wissen. Warum hast du diesen ganzen Unsinn gemacht?“, wollte Gin von ihr wissen. „Ich wollte sehen, wie weit Kir geht.“ „Das wissen wir ja jetzt“, entgegnete Gin. „Und? War das jetzt genug mit dem Verhören?“, wollte Vermouth wissen. „Du kannst gehen. Ich wollte eh noch Sherry einen Besuch abstatten“, sprach der Langhaarige. „Sherry?“, Vermouth musste kurz schlucken. „Wie du willst. Solange sie dir keinen Unfug erzählt.“ „Und wenn schon, das ist mir doch egal“, sagte er und ging aus der Tür heraus. „Sherry…Sherry…kleine Sherry…“, hauchte Gin mehrfach, als er das neue Labor der Wissenschaftlerin betrat. Das Mädchen zuckte zusammen. Zaghaft drehte sie sich um. „Gin“, wisperte sie leise. „Schon blöd, dass dein Fluchtversuch scheiterte“, fing er an. Ai wich nach hinten. Sie blickte ihn weiterhin an, ihre Augen waren geweitet. „Was…willst du hier?“ „Wieso bist du nicht in den Wagen eingestiegen? Sag es mir.“ Sherry zuckte mit den Schultern, dann schloss sie die Augen. „Wahrscheinlich wollte ich nur, dass das Mädchen gerettet wird.“ „Ah, diese Ran“, grinste Gin. „Tja, der hast du tatsächlich zur Flucht verholfen. Aber im Vergleich zu dir, ist sie uns nicht wichtig. Aber sag mir, Sherry, seit wann interessierst du dich für andere Menschen?“ „Ich hab mich eben verändert“, sprach die Angesprochene. „Ach? Hast du das? Ist deine tiefschwarze Seele verschwunden?“, wollte Gin von ihr wissen. „Ich hab Menschen kennen gelernt, die meine Freunde sind und die es gut mit mir meinen. Sie sind mir mehr Familie, als es die Organisation je sein könnte“, entgegnete Ai energisch. „Darum geht’s dir also. Familie. Schon Schade, dass du keine mehr hast. Natürlich kennst du das Mädchen, sie wohnt doch in der näheren Umgebung“, sagte Gin ruhig. „Lass sie in Ruhe. Du hast doch was du willst, mich.“ „Fast. Ich will auch diesen Kudo haben. Er weiß über uns Bescheid und muss eliminiert werden. Außerdem möchte ich dem Kerl gegenüber treten, der es die ganze Zeit über geschafft hat, dich zu verstecken. Ich weiß schon länger, dass du in Tokyo bist. Nur konnten wir dich nie finden. Jetzt weiß ich ja auch warum. Aber ich glaube nicht, dass du das alleine geschafft hast“, entgegnete er. „Du kannst tun und machen was du willst, Gin, aber du bist nie zufrieden mit dem, was du getan hast. Warum das ganze?“, fragte Ai nach. „Das wüsstest du wohl gerne, Sherry. Aber tut mir leid, darauf bekommst du keine Antwort“, sprach er. „Was macht die Arbeit?“ „Die geht voran“, murmelte sie leise. „Wenn du mich alleine arbeiten lassen würdest, würde ich viel weiter kommen.“ „Das ist doch wieder die gute, alte Sherry, die ich so gern hab. Ich dachte schon, ich müsste mir Sorgen um dich machen, weil du so ängstlich warst“, meinte der Langhaarige. „Alles braucht seine Zeit“, erwiderte Haibara darauf. „Beeil dich und mach das Gegenmittel. Ich will, dass du wieder groß wirst“, entgegnete Gin. Wodka klopfte an die Tür des Labors, da er dort Gin vermutete. „Du hast Glück, Sherry“, sprach der Langhaarige. Er trat aus der Tür und blickte seinen Partner an. „Was gibt es?“ „Korn und Chianti sind zurück“, antwortete Wodka. „Und deswegen rufst du mich?“, zischte Gin. Wodka nickte. „Seit das Mädchen weg ist, hab ich keine Aufgabe mehr…“ Gin verdrehte die Augen. „Du kannst auch nichts alleine machen“, murrte Gin. „Eh? Aniki…das letzte Mal, dass ich was alleine machte, war die Übergabe mit diesem Computer-Typen. Erinnerst du dich? Du warst nicht gerade erfreut darüber, dass ich das Treffen vorverlegt hatte“, warf Wodka ein. „Möglich. Wenn du was machen willst, dann schreib den nächsten Brief. Schick ihn morgen früh mit der Post weg und sende ihn an die Kudo-Villa“, befahl Gin. „Mit der Post? Und an die Kudo-Villa?“, fragte Wodka zur Sicherheit noch einmal nach. „Das hab ich doch gesagt“, knurrte Gin. „Wird gemacht, Aniki“, nickte der Dickere. Kapitel 18: Unangenehme Konfrontation ------------------------------------- Huhu, es freut mich wirklich sehr, dass euch diese FF zusagt. Diese Resonanz hätte ich selber nicht erwartet, aber umso mehr freut es mich natürlich. Und ja, langsam wird die Lage ernst für unsere Freunde, aber noch zöger ich es ein wenig heraus. Viel Spaß mit dem Kapitel _________________________ Kapitel 18: Unangenehme Konfrontation Seufzend starrte Miwako am nächsten Tag auf den Bildschirm ihres Computers. Es gab immer noch keine neuen Erkenntnisse, zumindest gestern nicht, was auch nicht weiter verwunderlich war, da sie dann nicht mehr im Büro waren. Es war einfach zu spät und die junge Frau musste alles erst einmal sacken lassen. Noch immer verstand sie nicht, wie man es schaffte, eine solch große Organisation über Jahre hinweg zu verstecken oder eine geschrumpfte Person ins Leben einzuführen, ohne dass auffiel, dass jemand verschwand. Wieder seufzte Miwako auf. Sie hatte die Suchsoftware aufgerufen, tat aber rein gar nichts. Miwako war sich nicht sicher, ob sie Conans Namen in die Suchleiste eingeben sollte oder nicht. Viel zu sehr hatte sie Angst vor dem, was sie heraus finden würde. Sie waren bereits jetzt so weit gekommen und hatten viel zu viel heraus gefunden. Wie würde es sein, wenn sie jetzt noch eine weitere Lüge aufdeckten. Wollte sie? Oder wollte sie lieber nicht? Miwako sah weiter auf die Suchleiste. „Hmm…“, gab sie leise von sich. „Was hast du?“, wollte Takagi von seiner Kollegin wissen. Er rollte auf dem Stuhl näher zu ihr heran. „Ach ich weiß auch nicht“, murmelte Miwako. „Ich würde gern nach Conan suchen, aber irgendwie…“ „Du hast Angst vor dem, was du da finden könntest?“ „Ja, genau“, nickte die junge Frau. „Was ist denn, wenn Conan auch eine andere Identität hat und wir noch weiteren Geheimnissen auf die Spur kommen? Ich weiß, ich sollte keine Angst vor so was haben, aber trotzdem“, seufzte sie. Takagi nickte. „So geht’s mir auch. Aber wir haben nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir suchen nicht weiter und lassen das FBI die ganze Arbeit machen, oder wir suchen weiter und mischen uns ein…“ „Da nehm ich lieber die Möglichkeit mit dem Einmischen. Wir können das FBI nicht alleine daran arbeiten lassen. Es wäre eine Katastrophe, wenn das heraus kommt. Stell dir dann nur vor, was die Zeitungen über die japanische Polizei schreiben würden“, murmelte Miwako. „Wir wären Feiglinge oder wir würden andere für uns arbeiten lassen wollen ohne einen Finger zu rühren“, entgegnete der Inspektor. „Also gut. Ich werd jetzt Conans Namen dort oben eingeben und dann schauen wir mal, was es uns ausspuckt.“ „Gut“, nickte Takagi und sah ihr zu. „Edogawa Conan“, wiederholte Miwako leise, als sie den Namen des Jungen eintippte. „Schauen wir doch mal, was wir über dich in Erfahrung bringen können…“ „Das Gute ist schon einmal, dass wir da einen Eintrag gefunden haben“, sprach Takagi. „Wenigstens etwas. Ich hoffe jetzt wirklich, dass wir da mehr finden und er ein ganz normaler Junge ist“, entgegnete Miwako. Sie hoffe es wirklich und rief dann den Bericht auf. Sie las und las. Der Bericht war zumindest länger, als der von Ai. Aber schon bald seufzte Miwako wieder auf. „Er war zwar bei sehr vielen Einsätzen der Polizei oder von Herrn Mori, aber es fängt auch erst an, als er bei Ran anfing zu wohnen“, murmelte sie. „Hmm…verstehe…Conan ist ja auch nicht mit den Moris verwandt“, warf Wataru ein. „Dann könnte es tatsächlich so sein, dass er auch…eigentlich ein großer Junge ist?“ „Die Möglichkeit besteht. Meinst du, er hat vielleicht wie Ai für diese Organisation gearbeitet und ihr nach der Flucht geholfen?“, wollte Miwako von ihm wissen. „So viel wie er davon weiß, ja, aber irgendwie kann ich es mir nicht vorstellen. Conan ist doch…durch und durch ein guter Junge“, murmelte Takagi. „Vielleicht ist er ja jemand anderes verschwunden und dann als Conan wieder aufgetaucht.“ „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine fremde Person ist. Überlegen wir mal, der Professor erzählte damals doch, das Conan irgendein weit entfernter Verwandter ist“, warf Miwako ein. „Ich glaube er war der Sohn eines Onkel von der besten Freundin…ach irgendwas in der Art…also schon jemand, den der Professor kennen müsste.“ „Was mich immer wieder wundert, ist ja, dass Conan so viel Kontakt mit diesem Shinichi hat, obwohl der Junge schon seit fast einem Jahr nicht mehr in den Vordergrund getreten ist“, entgegnete die Inspektorin. „Jetzt wo du es sagst…Conan rief Shinichi auch sehr oft an und erzählte ihm von den Fällen. Darauf hat Shinichi mit mir am Telefon gesprochen“, überlegte Takagi. „Es ist merkwürdig, aber so gut, wie sich Shinichi und Conan kennen, so hab ich sie bisher noch kein einziges Mal zusammen gesehen…“ „Du hast Shinichi öfters als ich gesehen, nicht wahr?“ „Ja, hin und wieder. Er wollte dann aber auch immer, dass wir seine Anwesenheit verschweigen, weswegen es da keine offiziellen Berichte gibt“, sprach Takagi. „Stimmt, das hattest du schon einmal erwähnt. Denkst du, er arbeitet an einem Fall, der mit der Organisation zusammenhängt?“, wollte die Inspektorin wissen. „Das wäre möglich. Es würde erklären, warum sein Fall so lange dauert und warum er nicht erkannt werden möchte“, murmelte Wataru. Miwako nickte. „Dann sind wir uns eigentlich relativ sicher, dass Shinichi und Conan die gleiche Person ist. Jetzt würde ich nur gerne die Hintergründe erfahren“, warf die junge Frau ein. „Dann sollten wir am besten mit Conan reden. Wenn uns jemand irgendwas erzählen kann, dann nur er.“ „Oder Professor Agasa, der schien ja auch sehr viel zu wissen. Ich glaube nicht, dass das FBI da irgendwas sagen wird“, sprach Miwako. Sie grübelte. „Ich glaube eh nicht, dass das FBI vor hat, uns irgendwie in die Sache zu involvieren. Wahrscheinlich sagen sie uns alles nur dann, wenn es notwendig ist“, fügte sie an. „Das Gefühl hatte ich auch. Aber wir können nichts anderes machen. Du kannst ja schlecht die Villa oder das FBI verwanzen, das merken die“, seufzte Takagi. „Wenn das so ist, gehen wir nachher noch in die Villa. Ich will jetzt alles wissen und diesmal lassen wir uns nicht so einfach wieder abschütteln. Die werden uns kennen lernen“, entgegnete Miwako. Takagi nickte. „Und was hast du jetzt vor?“ „Jetzt will ich erst einmal die ganzen anderen Namen eingeben. Ich möchte wissen, was dahinter steckt“, sprach sie ruhig. „Die anderen Namen?“, wollte er von ihr wissen. „Ja, ich hab mir gestern noch einige notiert. Einmal hätten wir da Kenzo Masuyama, mehr Mitglieder haben sie uns ja nicht genannt. Aber ich dachte mir, ich gucke mir mal die Akten über das FBI an, da hätten wir ja Jodie Starling oder Saintemillion, je nachdem wie sie das gerade gerne hätte, dann diesen Camel-Typen und diesen Akai“, sprach Miwako. „Warte mal, dieser Akai…der Fall damals bei der Busentführung dabei. Jetzt erinnere ich mich wieder an ihn. Er war einer der Zeugen und kurz darauf hatten wir aber nichts mehr von ihm gehört oder gesehen“, meinte Takagi darauf. „Ja, stimmt. Ich hab das auch in den Akten gelesen. Ich wusste doch, dass ich ihn von irgendwoher kenne. Ich habs nur nicht in Zusammenhang bringen können“, entgegnete die junge Frau. „Und mit wem willst du anfangen?“ „Ich glaube, ich fang mit diesem Akai an. Er war ja selber in dieser Organisation. Ich will jetzt gern wissen, wie er es geschafft hat, so lange von der Bildfläche zu verschwinden und unter einer anderen Identität zu leben. Vielleicht finden wir bei ihm mehr Hinweise“, sprach Miwako. „In Ordnung, dann schauen wir mal, was für über ihn finden“, nickte Takagi ruhig. Wieder blickte er ihr über die Schulter, während Miwako den Namen eintippte und das Ergebnis aufrief. „Eh? Was ist denn das?“ „Hmm?“ Takagi richtete sich auf und sah zum Bildschirm. „Wir brauchen ein Passwort um in die Informationen zu seiner Person zu kommen?“ „Scheint so. Aber seit wann braucht man so was?“ „Ich hab keine Ahnung. Ich wusste nicht einmal, dass es möglich ist die Daten zu verschlüsseln“, murmelte Takagi. Er hob die Augenbraue. „Gut, dann stellen wir das zurück und sehen uns was anderes an“, schlug Sato vor. Sie tippte auch schon den nächsten Namen ins Suchfeld ein. „Schon wieder…über diese Jodie können wir auch nichts finden.“ „Das gibt es doch nicht…“ „Scheinbar doch“, murmelte Miwako und sah sich das Feld weiter an. „Langsam hab ich das Gefühl, dass das FBI die Daten schützt, ohne, dass sie hier in Japan sind.“ „Die müssen ja echt Mittel und Wege haben“, sprach Takagi. „Ja, und alles nur, damit wir ihrer Arbeit nicht auf die Schliche kommen, oder damit wir nicht dahinter kommen, weswegen sie alle hier in Japan sind“, warf Miwako ein. „Ich glaub, es wird das Zweite sein. Sie wollten doch von Anfang an nicht, dass wir irgendwas erfahren.“ Ruhig fuhr Shuichi in seinem Chevrolet durch die Straßen der Stadt. Immer mal wieder blickte der FBI Agent in den Rückspiegel. Er grinste leicht. Kein Verfolger weit und breit. Das war doch schon mal was. Nun war sich Akai sicher, dass es die Organisation nicht auf Ran absah. Sie wollten nur Ai bzw. Sherry haben. Es war auch keine große Überraschung, aber trotzdem wollte und musste der Agent der Sache nach gehen. Akai wusste auch nicht, ob die Organisation nicht doch auf die Idee kam, dass sie Ai austauschten. Wieder grinste der FBI Agent. Er sah auf die Straße und bog ab. In diesem Moment dachte er nur noch an die Organisation. Die Organisation war wichtiger als alles andere auf dieser Welt. Und er würde sicherlich nicht aufgeben, ehe er Gin in seine Schranken wies. Wieder parkte Akai über einen Kilometer von der Wohnung entfernt. Selbst wenn die Organisation diesen fand, so konnten sie dennoch nicht sagen, wohin der Agent ging. Es war ein guter Einfall von ihm. Auf der anderen Seite musste er zwar immer einen ganzen Weg zurück legen, aber das war es ihm Wert. Nach einigen Minuten kam der FBI Agent an der Wohnung an. Ohne etwas zu sagen, fuhr der Agent im Fahrstuhl nach oben. Er ging auf die Wohnung zu, öffnete sie mit dem Schlüssel, den auch er besaß und ging rein. Kurz warf er einen Blick auf die anderen Agenten. „Ich werd mit ihr alleine reden“, sagte er darauf. Die Männer und Frauen nickten. „Sie ist im Schlafzimmer“, entgegnete einer. „Gut“, nickte Akai und ging zu dem Zimmer. Ohne Umschweife öffnete er die Tür und sah zu dem Mädchen. Ai saß auf dem Bett. Die Beine hatte sie angezogen, ihre Arme um diesen geschlungen und ihren Kopf auf ihren Knien gebettet. Ihre Augen waren geschlossen. „Akemi…“, wisperte sie leise. „Warum bist du nicht bei mir…“ Aber dann schreckte sie hoch. Sie vernahm diesen Geruch. Den Geruch, einer, ihr sehr gut bekannten Person. Ai blickte auf. Sie schluckte. „Sie wird dir nicht antworten“, entgegnete Shuichi mit einer rauen und kalten Stimme. Ais Augen weiteten sich. Sie schluckte erneut. „Dai…Rye…“, wisperte sie die beiden Namen, die der FBI Agent in seiner Zeit bei der Organisation verwandte. Shuichi zuckte leicht zusammen. Sein Auge flackerte kurz, ehe er sich wieder zusammen riss. „Es ist lange her.“ Er trat näher zu ihr heran. Ai griff in das Bettlaken. Sie drückte es fest. „Was…was willst du hier?“, wollte sie von ihm wissen. Ai blickte sich um. Sie musste entkommen, irgendwie musste sie von diesem Ort entkommen. Aber wie? Sie hatte schon gemerkt, dass sie nicht im Erdgeschoss waren, also war das Fenster keine gute Option und was war mit der Tür? Durch die kam er und war noch in seiner Nähe. Jetzt war sie wieder einem Mitglied der Organisation ausgeliefert. Aber wie konnte das sein? Eigentlich konnte doch nur das FBI in diese Wohnung. Und wenn er verkleidet herein kam? Aber nein, das konnte es nicht sein. „Was hat dir die Organisation über mich erzählt?“, stellte er die Gegenfrage. „Nicht viel. Du bist einfach so verschwunden und keiner hat mehr darüber gesprochen. Ich nehme mal an, du bist weiter aufgestiegen. Und? Was machst du jetzt? Bist du jetzt die rechte Hand vom Boss?“, knurrte das Mädchen. Sie war wütend. Damals war er einfach so gegangen. Hatte Akemi einfach so verlassen. Und meldete sich kein einziges Mal bei ihrer Schwester. Sie litt darunter und man merkte ihr an, dass sie ihre Trauer verdrängte. Aber Ai wusste es besser. Sie sah immer wieder, wie viel er ihr noch bedeutete. Und was war? Akemi starb alleine und er machte sich ein schönes Leben. „Ich verstehe. Die Organisation hat dir also nichts über mich erzählt, genau so wenig, wie dir deine Schwester die Wahrheit über mich sagte“, gab Akai von sich. Er lehnte sich nach hinten an die Wand und schloss die Augen. Dabei verschränkte er seine Arme. „Ich bin vor über zwei Jahren ausgestiegen. Keiner wusste, dass ich eigentlich für das FBI arbeitete, aber dann bin ich aufgeflogen. Es war bei einem Treffen mit hochrangigen Mitgliedern, wir wollten sie hoch nehmen, aber dazu kam es nicht und ich bin wieder zurück zum FBI.“ „FBI“, murmelte Haibara leise. „Nein…das…das kann nicht sein…du lügst. Du arbeitest nicht für das FBI, wenn das so wäre, dann hättest du Akemi damals raus geholt“, Ai stockte für einen kurzen Moment. „Du hast sie nur benutzt…du hast sie für deine Zwecke benutzt…“ „Am Anfang hab ich sie wirklich nur benutzt“, entgegnete Akai ruhig. „Sie hat mir den Einstieg in die Organisation ermöglicht. Natürlich konnte ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, aber dann bin ich mit ihr ausgegangen und wir kamen uns näher. Am Ende wurde sie zu meiner Freundin“, fügte der Agent an. Er erinnerte sich noch ganz genau an die Zeit. „Und auch wenn du es mir nicht glauben willst, ich hab Akemi damals das Angebot gemacht, dass ich sie heraus hole. Sie wollte nicht.“ „Das ist eine Lüge, Akemi fühlte sich von dir bestimmt verraten als sie das alles erfuhr. Deswegen wollte sie bestimmt nicht mit dir gehen“, warf das Mädchen ein. „Nein. Akemi schien schon vorher zu wissen, dass ich für das FBI arbeite. Als ich es ihr gestand, war es keine Überraschung für sie. Sie hat mich die ganze Zeit über gedeckt“, sprach Shuichi. „Das kann nicht sein…Akemi hätte es mir doch gesagt.“ „Wir beide kennen Akemi. Hätte sie dir irgendwas darüber erzählt, wärst du auch zur Zielscheibe geworden. Die Organisation nahm sich Akemi zur Zielscheibe, weil sie sich an mir rächen wollten. Aus dem Grund hab ich auch in den letzten zwei Jahren jeglichen Kontakt zu ihr abgebrochen, damit sie nicht noch weiter in ihre Schusslinie gerät“, erklärte der FBI Agent. „Und trotzdem ist sie gestorben“, nuschelte Ai leise. Sie sah nach unten auf das Bett. „Sie wäre am Leben, wenn sie…wenn sie früher ausgestiegen wäre.“ „Das wäre sie, aber sie wollte nicht ohne dich einsteigen. Es war ihre Entscheidung und ich konnte ihr keine Hilfe aufdrängen. Schon gar nicht, als die Organisation sie überwachte“, gab Akai von sich. „Du bist einfach so abgehauen. Du hättest bleiben sollen, du hättest darum kämpfen sollen. Du hättest dafür sorgen müssen, dass Akemi aus der Organisation heraus kommt. Zuerst sie und dann nach einer Weile ich“, schrie sie ihm entgegen. „Du hast sie einfach so allein gelassen. Du warst nicht einmal da, als sie starb, wer weiß, wann du es erfahren hast.“ Akai schluckte hart, ließ sich aber nichts von seinen derzeitigen Gefühlen anmerken. „Nachdem ich weg war, wurdet ihr von der Organisation dauerhaft versteckt. Das hast du doch sicher auch bemerkt. Akemi wurde jeden Tag von mehreren Organisationsmitgliedern beobachtet. Es war nicht einfach um mit ihr Kontakt aufzunehmen. Und trotzdem…das FBI versuchte sie auch zu beobachten. Ich wusste es sofort. Kurz bevor sie diesen letzten Auftrag für die Organisation machte, schickte sie mir eine Nachricht. Ich wusste, was sie vor hatte und wie gefährlich es war. Als ich von ihrem Plan hörte, ließ ich sie überwachen. Ich bin selber zum Ort der Übergabe gefahren und sah, wie sie abtransportiert wurde.“ „Ich vermisse sie so sehr“, nuschelte Haibara leise. „Du bekommst noch in den nächsten Tagen FBI Schutz. Wir werden dich noch hier behalten und sehen dann weiter. Ich spiele momentan mit dem Gedanken dich außer Landes bringen zu lassen“, sprach Akai. „Was? Nein! Ich kann hier nicht weg. Jetzt noch nicht.“ „Ist es wegen dem kleinen Jungen?“, wollte der FBI Agent wissen. „Eh?“, Ai stockte und blickte zur Seite. „Ich hab ihm versprochen, dass ich ein Gegenmittel entwickel. Und das werde ich auch tun. Erst dann kann ich weg…“ „Du bist genau so stur wie deine Schwester. Wenn ihr euch mal was in den Kopf gesetzt habt, kann man euch nicht so einfach davon abbringen“, meinte Shu. Er trat von der Wand weg und ging auf die Tür zu. Kaum drehte er den Türknauf, öffnete er auch schon die Tür. „Vermisst du sie denn gar nicht?“, rief ihm Ai nach. Sie seufzte und vergrub ihren Kopf wieder in ihren Beinen. Schweigend ging Shuichi aus dem Zimmer und dann aus der Wohnung heraus. Er nutzte die Treppen und ging nach unten. Dort holte er eine Zigarette aus seiner Jackentasche und zündete sie an. Genüsslich machte er den ersten Zug und blickte dabei nach oben zum Gebäude – genauer gesagt an das Fenster, wo die Wohnung lag. „Natürlich vermisse ich sie.“ Kapitel 19: Unglaubhafte Wahrheit --------------------------------- Hallöchen, vielen vielen lieben Dank an meine Kommi-Schreiber. Ich freu mich, dass euch die letzten Kapitel so gut gefallen haben. XxxDraco_Malfoy1989: Danke für deinen lieben Kommentar, es freut mich, dass dir die Charakterbeschreibungen gut gefallen. So kommen wir dann mal zu Kapitel 19. Ihr glaubt ja nicht, wie sehr mich dieses Kapitel gestresst hat. Es war einfach zu schreiben, aber kaum machte ich das Dokument auf, war kein Kapitel 19 vorhanden, irgendwie hab ich noch einmal Kapitel 18 in dem Dokument von Kapitel 19 gespeichert, dabei war ich mir sehr sicher, dass ich Kapitel 19 abgespeichert habe. Lange Rede, kurzer Sinn. Nach einigem Suchen in meinen ganzen Datein, hab ich das Kapitel 19 doch noch gefunden, und zwar versteckte sich das kleine in dem Dokument, wo ich meine One Shots abspeichere. Gemein, was? Aber gut, dann will ich euch nicht so lange warten lassen. Viel Spaß mit dem Kapitel __________________________________ Kapitel 19: Unglaubhafte Wahrheit Noch immer blickte Akai einige Sekunden lang nach oben, ehe er sich wieder der Straße zu wandte. Leise seufzte er auf und machte sich auf den Weg. Das Gespräch mit Ai erinnerte ihn sehr an seine Vergangenheit – einen Großteil dieser Zeit wollte er einfach nur Vergessen und verdrängen. Rye. Roggenwhisky. Das war sein Codename. Am Anfang gehörte er noch zu den ruhigeren Mitgliedern in der Organisation, doch sehr schnell arbeitete er sich hoch. Er ließ seine Fähigkeiten sprechen. Aber was dann kam, erwartete er nicht im Traum. Er bekam einen Partner und nicht einmal einen Unbekannten. Gin. Wacholderschnaps. Was für eine Mischung die Beiden zusammen abgaben. Es war fast wie gut und böse. Gin mit langen weißen Haaren. Rye mit langen schwarzen Haaren. Und beide waren Meister der Schießkunst. Was für eine Mischung. Akai knurrte, als er an Gin dachte. Der Mann, der ihm alles nahm, was ihm je was bedeutete. Und er war sich sicher, dass es Absicht war. Gin war nur auf Rache aus, weswegen er Akemi umbrachte. Es hatte nichts mit ihr selber zu tun. Es war nur wegen ihm. Ja, Akai wusste es. Gin handelte nicht so, weil Akemi aussteigen oder ihre Schwester befreien wollte – er machte es, weil er seine Macht demonstrieren wollte. Akemi war ein kleiner Fisch. Man hätte sie einfach so aus der Organisation gelassen, das wäre keine große Sache. Es wurde nur problematisch, als sie Shiho mit raus holen wollte. Ob dafür der Mord an Akemi gerechtfertigt war? Shuichi bezweifelte das. Der FBI Agent zog sich die Zigarette aus den Mund und pustete den Rauch in die Luft. Er blickte auf die Uhr. Es war gerade Mittagszeit – die Zeit, die er meistens mit Akemi verbrachte. Genau wie ihren letzten gemeinsamen Tag. Oft dachte der FBI Agent an die gemeinsame Zeit. Akemi spazierte mit ihm herum. Sie war glücklich und konnte Lächeln. Die junge Frau trat an den Brunnen, der vor ihnen lag, heran. „FBI?“, sagte sie fragend. „Ja. Und ich werde morgen meinen Einsatz beenden. Dann ist alles vorbei“, entgegnete der FBI Agent. Jetzt war es draußen. Er hatte ihr endlich die Wahrheit gestanden. „Lass die Scherze“, lachte Akemi daraufhin. „Wenn du mich nur aufziehen willst, dann denk dir etwas Besseres aus, denn das gerade, ist für mich nichts Neues“, antwortete Akemi. Mit Tränen gefüllten Augen blickte sie zu ihm nach hinten. Sie wusste es, sie wusste es die ganze Zeit über. „Du wusstest es? Wieso hast du mich dann nicht verraten? Ich hab dich doch nur die ganze Zeit über benutzt“, warf Shuichi energisch ein. Er trat einige Schritte nach vorne zu ihr und hielt die junge Frau an den Schultern fest. „Musst du mich das wirklich fragen?“ Shuichi verstand sofort, was sie damit meinte. Er wäre blöd, wenn er es nicht verstanden hätte. Und trotzdem konnte – durfte – er ihr zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, was er für sie fühlte. Er wollte es, aber im Hinterkopf musste er den Auftrag haben und die Wahrscheinlichkeit in Betracht ziehen, dass irgendwas schief ging. Letzten Endes bestätigte sich nur sein Gefühl, auch wenn sein Wunsch ein anderer war. Fast täglich dachte Shu an die Augen, die traurigen Augen, die ihn anblickten und ihm verrieten, wie stark ihre Gefühle waren. Wie sehr sie ihn damals liebte und wie sehr es ihr egal war, dass er sie nur ausnutzte, um ihn die Organisation und seinem Ziel näher zu kommen. Sie verstand es und liebte ihn mit seinen kleinen Fehlern. Die ganze Zeit über liebte sie ihn. Auch in den zwei Jahren, wo sie einander nicht sahen. Da wuchs erst ihre Sehnsucht nach dem jeweils anderen. Damals war er sehr verwundert, als die Kurzmitteilung ankam. Sie konnte ihn auch in der Zeit nicht vergessen. Damals las er den ersten Teil der Nachricht mit einem Lächeln auf den Lippen. Natürlich würde er, wenn sie die Organisation verließ, ihr Freund werden – ohne Lügen und Spielereien. Doch dazu kam es nie. Shuichi kam wieder bei seinem Wagen an. Schweigend stieg er ein und schnallte sich an. Er startete den Motor und drehte am Radio. Akai drehte solange, bis er den richtigen Sender herein bekam. Er grinste leicht. Jetzt konnte er jedes Geräusch in der Mori-Detektei mit anhören. Wie dumm dieser Detektiv auch war…obwohl er die ganze Zeit über im Visier des Feindes stand, kam er kein einziges Mal auf die Idee seine Detektei und sein zu Hause nach Wanzen abzusuchen. Manchmal war er wirklich sehr naiv. „Du wirst diesen Rotzbengel von Kudo nicht mehr wiedersehen“, sprach Mori hart. „Was? Das ist nicht dein ernst, Paps“, entgegnete Ran. „Doch und ich will keine Widerworte von dir hören. Es ist doch seine Schuld, dass du von diesen Männern entführt worden bist. Du glaubst doch nicht, dass ich dich wieder mit ihm raus gehen lasse.“ „Du weißt doch nicht einmal, ob Shinichi mit der Sache was zu tun hatte“, warf Ran ein. „Die Fakten sind klar. Es gibt eine Organisation, die hinter dem Mädchen des Professors her ist. Dann erfahre ich da noch einige andere Sachen und auf einmal möchte dich diese Organisation gegen den Bengel eintauschen. Natürlich hat er irgendwas damit zu tun“, sprach Mori hart. Ran schluckte. Sie wich nach hinten. „Shinichi…“, wisperte sie den Namen ihres Sandkastenfreundes. Akai schüttelte den Kopf. Belangloses. Mehr war es wirklich nicht. Der FBI Agent wechselte den Sender und fuhr weiter. Nach einer kurzen Fahrtzeit parkte er seinen Wagen in Beika. Er blickte sich um und stieg anschließend aus. Wie immer war er weit entfernt von dem Ort, wo er eigentlich hin wollte. Akai ließ sich von nichts beirren, er zog seine Angewohnheiten durch und marschierte die restliche Strecke zu Fuß. Als er an der Mori-Detektei ankam, blickte er nach oben. Ob die zwei sich noch stritten? Ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen, während er sich schon wieder die nächste Zigarette anzündete. „Du verstehst mich nicht“, rief Ran ihrem Vater entgegen. Sie konnte Shinichi nicht einfach so aufgeben – nicht jetzt wo sie wusste, dass er Conan war. Schluchzend lief das Mädchen aus der Detektei raus. Kogoro konnte sich wirklich nicht vorstellen, wie es in ihr ausging und scheinbar wollte er das auch nicht. Was sollte Ran da machen? Eigentlich wollte sie nur ein einziges Gespräch. Sie wollte wissen, wie das passierte, wieso er sie so lange anlog und wie er sich die Zukunft vorstellte, aber auch noch einige Sachen, die die Organisation angingen. Kaum kam sie unten an, wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. „Immer wenn ich dich sehe, bist du am Weinen.“ „He…?“, Ran blickte sich um. Und wie so oft schon, erblickte sie wieder diese tiefgrünen Augen, das schwarze Haar und den tieffeindlichen Blick. „Es ist nicht verwerflich zu weinen und zu seinen Gefühlen zu stehen“, gab das Mädchen von sich. „Das hab ich auch nicht gesagt“, kam es von Akai. „Es war nur eine Feststellung.“ „Dann werden Sie mich diesmal nicht als töricht bezeichnen?“, fragte sie nach. „Diesmal habe ich daran kein Interesse“, entgegnete Shuichi. Wieder wischte sich Ran die Tränen weg. „Shin…Conan kam heute Nacht nicht nach Hause…“, begann sie. „Ich weiß, er wird in der nächsten Zeit nicht nach Hause komme. Er arbeitet gerade mit uns zusammen“, sprach Akai. „Ja…das weiß ich“, murmelte die Langhaarige leise. „Ich würde nur…also ich…ich würde gerne mit ihm reden.“ „Das ist momentan nicht möglich. Du musst dich noch gedulden“, meinte Shuichi ruhig. Er blies den Rauch der Zigarette nach draußen. „Aber…aber irgendwann…kann ich doch mit ihm reden, oder?“ „Irgendwann schon. Ich kann dir nicht sagen, wann es soweit sein wird“, gab er von sich. „Kann ich ihn denn nicht anrufen?“, wollte Ran leise wissen. Shu schüttelte den Kopf. „Das ist nicht möglich.“ Ran schluckte und sah den Boden an. Sie kämpfte mit den Tränen, ließ diesen dann aber freien Lauf. Sie wollte so gerne jetzt mit ihm reden. „Was ist…mit Ai? Darf ich mit ihr reden?“ „Wieso?“ Akai hob die Augenbraue und sah sie mehrere Sekunden streng an. „Ich…ich würde gerne mit ihr reden. Sie wurde auch entführt und ich dachte, vielleicht weiß sie mehr oder sie braucht Unterstützung“, gab das Mädchen von sich. „Hmm…“, murmelte Shuichi. Er drehte sich um und ging in die Richtung, wo er seinen Wagen parkte. „Ich werd nicht auf dich warten.“ Ran blickte während der gesamten Fahrt nach draußen. Als der Wagen endlich anhielt, stieg sie aus. Sie sah zu Akai. „In welchem Wohnblock?“, wollte sie von ihm wissen. Akai schüttelte nur den Kopf. Auch er stieg aus. „Alleine kommst du da nicht rein“, meinte er. „Außerdem müssen wir noch ein ganzes Stück laufen.“ „Eh? Sie parken soweit abseits?“ „Mindestens einen Kilometer. Damit verwirrt man seine Feinde am besten“, grinste der FBI Agent und ging los. „Warten Sie doch“, rief Ran ihm nach. Sie lief und holte ihn dann ein. Anfangs hatte sie einige Probleme seinem Schritt zu folgen, aber hatte sie erst einmal den Rhythmus raus, war es einfach. „Wird sie bewacht?“ „Ja, sie steht unter dauerndem Schutz“, nickte er. „Aber warum? Ich mein, warum steh ich nicht unter diesem Schutz? Ist es, weil ich Karate mache?“, wollte sie wissen. „Nein, sie hat den Schutz nötiger als du. Wenn meine Informationen stimmen und sie stimmen immer, wird sie immer noch von ihnen gesucht.“ „Aber dann ist es doch gefährlich, wenn ich sie besuche“, warf das Mädchen ein. „Ist es. Aber unter den momentanen Voraussetzungen können wir dich zu ihr lassen. Es bringt auch nichts, wenn sie dich befragen sollten. Wir wechseln heute noch das Gebäude“, entgegnete Akai. Er blickte wieder zu ihr. „Keine Angst, die Wölfe werden dich schon nicht fressen.“ „Wie…beruhigend“, murmelte Ran. Shuichi zuckte mit den Schultern und kam nach einer Weile am Komplex ein. Er trat ein und fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben. Aus seiner Hosentasche zückte er wieder den Schlüssel, schloss auf und sah die anderen Agenten an. „Lass sie zu dem Mädchen. Wenn irgendwas ist, gebt mir Bescheid. Einer von euch bringt sie dann wieder nach Hause“, gab Akai den Befehl. Die Agenten nickten. „Los, geh zu ihr. Drüben im Schlafzimmer“, sprach er. „Kommen Sie denn nicht mit?“, wollte sie wissen. „Nein. Ich kümmer mich weiter um die hungrigen Wölfe…“ „Das macht einem ja richtig Mut“, murmelte Ran. Sie ging zum Schlafzimmer, klopfte kurz an und ging dann herein. Als sie Ai erblickte, lächelte sie langsam. „Ai“, gab sie von sich und setzte sich auf das Bett zu dem Mädchen. Ai blickte hoch. Sie war erschrocken und erstaunt zugleich. „Ran…“, murmelte sie. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht“, sprach Ran. Dann umarmte sie das Mädchen. „Du weißt ja nicht, wie froh ich bin. Danke, dass du doch eingestiegen bist.“ Ai schloss ihre Augen und blickte nach unten. „Ran…ich…“, entgegnete sie leise. „Ist schon gut“, lächelte Ran. „Du kannst dir sicher denken, warum wir entführt worden sind.“ Ai nickte. „Viel besser als du denkst.“ „Ai, ich…ich hab dich und den Professor reden hören. Shinichi ist Conan“, sagte sie ruhig. „Du…du weißt es?“, wollte Ai von ihr wissen. „Ich hab es zufällig mitbekommen. Aber ich versteh nicht wie das geht. Wie kann Shinichi jetzt Conan sein? Conan ist doch ein kleiner Junge“, warf die Langhaarige ein. „APTX 4869.“ „Was?“ „Das ist der Name von dem Gift, welches man Shinichi einflößte…“, murmelte Haibara. Warum sollte sie jetzt um den heißen Brei herum reden? Ran wusste viel, sie wusste, dass Conan Shinichi war und sie war in den Händen der Organisation. Jetzt zu lügen, brachte rein gar nichts. „Ein Gift?“, schluckte das Mädchen. „Als ihr im Tropical Land wart. Ihm wurde ein Gift eingeflößt“, nickte Ai. „Von den Männern in Schwarz.“ „Die Männer in Schwarz“, wiederholte Ran leise. Sie erinnerte sich an den Langhaarigen und seinen dickeren Partner. Dann schluckte sie. „Das Gift befand sich noch in der Testphase. Es sollte dazu eingesetzt werden einen programmierten Zelltod voran zu treiben. Dadurch konnte man Menschen töten, ohne eine Spur im Körper der Person zu hinterlassen. Unglücklicherweise war das Mittel noch nicht ausgereift, bei Testversuchen mit Mäusen, gab es eine Maus, die sich wieder ins Babystadium zurück entwickelt hat. Daraus resultiert, dass es bei einer geringen Anzahl von Menschen ebenfalls zu dieser Abnormalität kommen kann. Shinichi gehört zu diesen Menschen. Er wurde vom Gift nicht getötet, sondern geschrumpft“, erzählte sie. „Woher weißt du das so genau? Hat dir das Shinichi erzählt?“, wollte Ran wissen. „Nein, das musste er nicht. Ich hab das Gift entwickelt“, sprach Haibara. „Im Auftrag der Organisation.“ „Du hast…was?“ „Seit meiner Geburt bin ich Mitglied der Organisation. Solange ich denken kann, sorgten sie für meine Ausbildung. Ich studierte in den Staaten, als ich wieder herkam, arbeitete ich gleich an dem Gift für sie. Aber ich spielte schon länger mit dem Gedanken auszusteigen. Das wollten sie natürlich nicht zu lassen. Sie brauchen mich“, erklärte Ai ruhig. „Als ich schließlich meine Arbeit niederlegte, sperrten sie mich ein. Ich wusste, dass ich sterben musste, also konnte ich auch, das, von mir entwickelte, Gift nehmen. Ich trug es immer in meiner Kitteltasche bei mir, man konnte ja nie wissen, was passierte. Aber genau wie bei Shinichi wurde auch ich zu einem Kind. Ich wusste von Anfang an, dass er ein kleiner Junge ist. Ich bekam die Liste mit sämtlichen Namen von denen, die APTX 4869 zum Opfer fielen und musste ihren Tod bestätigen. Kudo war einer von ihnen, bei ihm gab es noch das Problem, dass keine Leiche gefunden wurde. Wir waren mehrfach in der Villa, durch Zufall entdeckte ich, dass seine alten Kindersachen verschwunden waren. Ich erinnerte mich wieder an die Tests und kam schnell dahinter, dass er ein Kind sein musste. Trotzdem schrieb ich unter seinem Namen das Wörtchen Tod. Aber wie es scheint, ist uns die Organisation auf die Schliche gekommen“, fügte Haibara hinzu. Mit geweiteten Augen blickte Ran das Mädchen an. „Aber…was ist…mit deinen Eltern?“ „Ich habe keine Eltern. Sie starben kurz nach meiner Geburt“, antwortete Ai. „Als sie lebten, arbeiteten sie auch für die Organisation. Sie waren Wissenschaftler und kamen bei einem Experiment ums Leben.“ „Dann warst du ja ganz alleine“, murmelte die Langhaarige. „In meiner Kindheit hatte ich meine ältere Schwester. Als ich in die Staaten geschickt wurde, sahen wir uns nicht mehr so oft, hatten aber immer noch Kontakt. Nachdem ich wieder hier her kam, intensivierten wir unseren Kontakt und sahen uns so oft wie es nur ging“, dabei lächelte die Grundschülerin. „Das ist schön“, nickte Ran. „Ist deine Schwester auch auf dem Weg hier her? Oder soll ich sie für dich anrufen?“ Ai schüttelte den Kopf. „Meine Schwester ist tot. Die Organisation hat sie vor über einem Jahr umgebracht. Irgendwie ist es meine Schuld. Meiner Schwester machten sie keine Vorschriften. Sie konnte ein freies Leben führen, aber sie trat in die Organisation ein. Nur meinetwegen. Im Nachhinein hab ich erfahren, dass sie eine Beziehung zu einem FBI Agenten hatten, der Undercover in der Organisation war und ihn nach wie vor geliebt hat. Jetzt glaub ich, dass sie die Organisation deswegen brachte, nur um sich an ihm zu rächen. Aber vielleicht ist es auch, weil Akemi mit mir aussteigen wollte…“ „Das ist ja schrecklich“, nuschelte Ran. Ai nickte. „Ist es…aber das ist mein Leben“, sprach sie. „Ich kann das immer noch nicht glauben. Diese Organisation…sie muss aufgehalten werden. Kann die Polizei nichts dagegen machen?“ „Nein. Das ist zu gefährlich. Außerdem existiert die Organisation schon seit mehreren Jahren. Ihre Mitglieder sind überall verstreut. Es würde mich nicht wundern, wenn einige Mitglieder der Polizei angehören. Es wäre sogar noch logisch, wenn man bedenkt, dass ihre Machenschaften in den letzten zwanzig Jahren nicht aufflogen. Und wie ich weiß, kümmern sich FBI und CIA um die Organisation“, entgegnete Ai. „Das CIA auch?“, fragte Ran leicht verwirrt. „Eh? Ja, hab ich zumindest gehört“, Ai zuckte mit den Schultern. „Wow…das sind…ziemlich viele Informationen“, murmelte Ran. „Ich weiß. Für einen Außenstehenden ist es wie ein Tritt in die Magengegend“, gab Ai von sich. „Was hast du jetzt vor, wegen Kudo?“ Ran seufzte auf. „Ich würde gern mit ihm reden, aber dafür muss ich ihn erst wieder treffen. Ich hab gehört, dass er jetzt mit dem FBI zusammen arbeitet“, sprach sie. „Das würde zu ihm passen“, schmunzelte Ai ein kleines wenig. „Ich hoffe nur, dass er vorsichtig sein wird. Sie sind gefährlich“, warf die Langhaarige ein. „Das ist er bestimmt. Er kennt die Organisation nicht erst seit gestern. Kudo hat sicher einen Plan.“ Kapitel 20: Vorbereitungen -------------------------- Huhu, ihr wisst ja nicht, wie froh ich bin, dass ich diese FF schon lange fertig geschrieben habe. Meine momentanen Wochen sind wegen der Uni und wegen der Familie so stressig, dass ich kaum noch zu was komm. Aber trotzdem kommt jetzt das Kapitel. Ich hol noch einmal vor dem großen Showdown richtig auf und hole einen weiteren Charakter mit an Bord. Dann mal viel Spaß beim Lesen und danke für die Kommentare. ____________________ Kapitel 20: Vorbereitungen Wieder auf dem Rückweg zur Kudo-Villa bekam Akai einen Anruf. Er seufzte auf, als er das Klingeln des Handys hörte. Heute war kein guter Tag. Scheinbar wollte ihn irgendwas von der Villa fernhalten. Shuichi parkte an der Seite, schnallte sich ab und nahm das Handy ab. „Ja?“ „Ich bins, Subaru“, fing der Anrufer an. „Gibt es was Neues?“ „Wie man’s nimmt. Wir hatten einen Brief im Briefkasten“, entgegnete er. „Einen Brief?“ Akai hob die Augenbraue. Er stieg aus seinem Wagen aus und schloss die Türen ab. Danach ging er los. „Was ist an einem Brief so besonders?“ „In dem Fall ist es der Absender. Es ist ein gewisser G.I.N“, erklärte Okiya. „Gin…ich wusste, dass er sich bei uns melden würde“, grinste Akai. „Es ist merkwürdig. Die anderen Briefe wurden direkt in der Detektei abgegeben oder befestigt und der hier hat einen Poststempel“, murmelte Subaru. „Es ist ganz normal. Natürlich ist ihnen die Flucht von Ran nicht entgangen. Sie wissen, dass das FBI ihre Finger im Spiel hat und auch, dass es jetzt unsinnig wäre, diesem schlafenden Detektiv eine Nachricht zu schreiben. Er hat seine Tochter wieder, sie lockt ihnen Kudo nicht an. Dafür haben sie aber immer noch das Mädchen bei sich. Lassen wir sie denken, dass wir alles für ihre Befreiung tun werden“, meinte Akai darauf. „Wir halten also immer noch an dem Plan fest?“ „Aber natürlich. Solange sie nicht dahinter gekommen sind, werden wir nichts ändern“, antwortete Shuichi. „Gut. Was ist mit dem Jungen? Wann kommt der hier her?“, wollte Okiya wissen. „Demnächst. Mach dir darüber keine Gedanken. Was macht Kir?“ „Agent Starling wechselt ihr gerade den Verband“, entgegnete Subaru. „Gut, dann kann sie ja nicht hören, was du mir sagst“, grinste Shuichi. „Da wäre ich mir nicht so sicher…“, murmelte der CIA Agent. Er seufzte auf. „Manchmal schaut sie so grimmig.“ „Ja, das ist ihre Art. Sie denkt, man würde ihr dann alles sagen. Du musst standhaft bleiben. Dann ist sie zwar eine Weile sauer auf dich, aber du hast den Vorteil, dass sie weniger mit dir zu tun haben will. Frag Camel, der kennt das schon und bei ihm hat es sich auch wieder gelegt“, entgegnete Akai daraufhin. „Du hältst ja viel von ihr“, nuschelte Subaru. „An sich ist sie ganz in Ordnung. Nur hat sie manchmal ihre…Momente und dann ist sie nervig. Entweder du lässt dich davon einlullen oder du stehst drüber. Ich rate dir, drüber zu stehen, ansonsten weiß sie, was sie mit dir machen kann und nutzt es auch aus“, sprach der FBI Agent. „Ich hab schon verstanden“, nickte Okiya. „Wo ist Agent Camel?“ „Der ist vorhin los gefahren. Er sagte, er soll was für dich machen“, meinte Subaru. „Gut, er ist schon los…“, murmelte Akai. „Hmm?“ „Er holt den Jungen ab. Ich will nicht riskieren, dass die Organisation hinter unseren Plan kommt und ihn auch noch holt“, erklärte Shuichi. „Stand in dem Brief irgendwas Besonderes?“ „Kommt drauf an was du für Besonders hältst. Gin fordert uns zur Übergabe auf, inklusive der Nennung des Ortes“, grinste Subaru. „Sehr gut. So gefällt mir das. Ich seh mir gleich den Brief genau an. In einigen Minuten sollte ich bei euch sein.“ „Alles klar“, nickte Okiya. Er legte auf und sah sich noch einmal den Brief an. Ob das eine Falle war? Grübelnd sah er auf das Stück Papier. Nach wenigen Minuten betrat Shuichi die Villa. Er ging ins Wohnzimmer und blickte zu Subaru. „Lass mal den Brief sehn.“ „Hier“, entgegnete der CIA Agent und schob den Brief ihm entgegen. „Sehr schön“, murmelte Akai und las sich die wenigen Zeilen durch. An das FBI, wir treffen uns in zwei Tagen um 18 Uhr am Pier 13 im Hafen. Bei der Übergabe möchten wir nur Akai und Kudo sehen, ansonsten ist das Mädchen tot. G.I.N Shuichi grinste. „Sie drohen uns mit ihrem Tod”, sprach er. Subaru nickte. „Sie machen das, was sie am besten können.“ „Zu dumm, dass wir die Organisation kennen und ganz genau wissen, dass sie das Mädchen voraussichtlich nicht töten werden“, gab Akai von sich. „Sie brauchen sie noch.“ Subaru blickte nachdenklich zu Shuichi. „Denkst du, es ist eine Falle?“ „Oh ja, und wie ich das denke. Es stinkt danach. Sie wissen ganz genau, dass das FBI jetzt ihre Finger mit ihm Spiel hat. Sie würden niemals eine wirkliche Übergabe mit dem Mädchen machen, zu groß ist ihre Sorge, dass wir sie tatsächlich befreien könnten.“ „Und wenn sie sie doch mitbringen?“, wollte Subaru wissen. „Dann können wir davon ausgehen, dass um das Gebäude mehrere Scharfschützen sitzen, die uns einen nach dem anderen erschießen wollen“, trotzdem grinste der FBI Agent. „Ich nehme mal an, du hast einen Plan dafür?“ „Aber natürlich“, nickte Akai. Dann hörte er die Klingel der Tür. „Hmmm…für Camel noch ein wenig früh…Geh mal nachsehen“, wies er den jungen Mann an. Subaru nickte und ging an die Tür. Er machte sie auf und war erstaunt über die zwei Gesichter, die er erblickte. „Inspektor Sato, Inspektor Takagi…“ „Guten Tag. Wir würden uns gerne noch mit den Herrschaften unterhalten, wenn das möglich ist“, sprach Miwako. Subaru nickte. „Ja, natürlich. Kommen Sie rein“, entgegnete er. „Ach die japanische Polizei mal wieder…“, murmelte Shuichi. Er blickte die beiden an. „Was können wir für Sie tun?“ „Wo sind denn Ihre Kollegen?“, wollte Takagi wissen. „Beschäftigt. Sie müssen mit mir vorlieb nehmen“, gab Shuichi von sich. „Also? Was gibt es?“ „Es geht um Conan“, fing Miwako an. „Wir haben recherchiert und sind uns jetzt sicher, dass Conan Shinichi Kudo ist“, fügte sie an. „Aha.“ „Das ist alles, was Sie dazu sagen?“, fragte Takagi nach. „Was erwarten Sie? Es ist keine Überraschung für mich“, entgegnete Akai. „Und warum haben Sie es uns nicht schon eher gesagt?“ „Wieso sollte ich? Es gehörte nicht zu dem, was gerade los ist“, sprach der FBI Agent. „Außerdem haben Sie nicht gefragt, ob Kudo und der Kleine die gleiche Person ist.“ „Sie machen es sich ja ziemlich einfach“, warf Miwako ein. „Sie können sich doch vorstellen, dass es für uns eine wichtige Information ist.“ „Mag sein. Aber dann frage ich mich, warum Sie nicht bemerkt haben, was mit dem Jungen los ist. Es war doch so offensichtlich, aber die Polizei hat ihre Augen davor verschlossen.“ „Das ist nicht wahr. Es kam uns schon komisch vor“, murmelte Takagi. „Aber irgendwie hat er es immer geschafft, unsere Bedenken beiseite zu schaffen“, fügte er an. „Und wenn schon. Das ist nicht mein Problem. Und was wollen Sie jetzt machen?“, kam es von Akai. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würden wir gerne mit Conan sprechen“, antwortete Miwako. „Das geht leider nicht. Er ist im Moment für keinen zu sprechen und hilft dem FBI in einer anderen Angelegenheit.“ „Hmmm…“, nuschelte Miwako. „Gibt es irgendwas Neues von der Organisation?“ „Wie man’s nimmt. Es gab heute einen Brief. Die Organisation will sich in zwei Tagen zum Austausch treffen“, entgegnete Akai und hielt ihnen den Brief vor die Nase. „Hmm…in zwei Tagen am Hafenpier 13“, murmelte Takagi. „Genau. Wir werden uns darum kümmern.“ „Wir werden Ihnen helfen“, warf Miwako ein. „Das finde ich nicht in Ordnung. Sie kennen die Organisation nicht. Wir schon. Es wird nicht so einfach werden, wie Sie es sich vorstellen. Wir müssen mit allem Rechnen“, sprach der FBI Agent. „Dem sind wir uns bewusst. Aber wir wollen dennoch was machen. Und Sie werden uns sicher nicht so schnell los werden.“ „Von mir aus. Dann überlegen Sie sich was und kommen übermorgen früh wieder hier her. Dann hören wir uns gerne Ihre Ideen an“, sagte Shuichi. Er blickte zu Subaru rüber. „Ist doch in Ordnung, wenn die Polizei wieder hier aufschlägt. Subaru nickte. „Aber natürlich.“ „Irgendwo ist ein Hacken“, murmelte Miwako. „Ich seh ihn nur noch nicht…“, fügte sie an. „Nein, es gibt keinen Hacken.“ „Gut, dann sehen wir uns übermorgen“, nickte die Inspektorin. Nachdem Subaru Miwako und Takagi aus der Villa brachte, ging er zurück zu Akai. „Das war doch nicht dein ernst, oder?“, wollte er wissen. „Mach dir da mal keine Sorgen“, grinste Akai. „Also gibt es doch einen Hacken?“ „Aber natürlich. Ich hab ihnen schließlich nicht den Briefumschlag gezeigt“, sprach der Agent. „Ah, verstehe. Jetzt denken sie, dass es in zwei Tagen erst soweit ist, dabei ist das Treffen morgen“, entgegnete Subaru. „Ganz genau. Sie nahmen einfach an, dass es das Schreiben direkt an der Tür gab, so wie die anderen zwei Mal“, grinste Shu. „Ich hoffe, dass wir das wir Conan da heraus holen können“, murmelte Subaru. „Der Kleine weiß schon, was er tun muss, um in der Organisation nicht aufzufallen“, gab Shuichi von sich. „Manchmal überrascht mich der Junge.“ „Ja, er ist wirklich einzigartig. Zum Glück arbeitet er mit gegen die Organisation“, nickte Okiya. „Und zum Glück kam die Organisation nicht auf die Idee, ihn für sich zu gewinnen. Er hätte uns sonst Probleme machen können.“ „Solche Probleme nun auch wieder nicht.“ Camel blickte sich am Flughafen um. Der Flieger war vor wenigen Minuten gelandet. Jetzt musste er nur noch die Augen offen halten, damit er den Jungen nicht übersah. Aber da war er auch schon. Camel trat näher heran. „Hattori Heiji?“, fragte er zur Sicherheit noch einmal nach. Heiji nickte. „Ja, Agent Camel“, murmelte der Junge. Es wunderte ihn erneut, wie jemand mit seinem Gesicht nur fürs FBI arbeiten konnte. „Komm mit“, wies Camel den Jungen an. „Was ist mit Conan?“, wollte Heiji wissen. „Darüber sollten wir nicht in der Öffentlichkeit sprechen“, entgegnete der Agent. Er ging über das Gate bis er nach draußen zu seinem Wagen kam. „Steig ein.“ Heiji nickte erneut, er verstaute seine Tasche auf dem Rücksitz und stieg dann auf dem Beifahrersitz ein. „Hey, Kudo, meldest du dich auch mal wieder“, sprach der Oberschüler in sein Handy. Er schmunzelte leicht und packte in seinem Zimmer die Sachen zusammen, die er für die Schule brachte. „Ja, tut mir leid, das letzte Mal ist schon eine ganze Weile her. Aber ich brauch deine Hilfe“, entgegnete Conan ruhig. „Eh? Was ist denn passiert?“, wollte Heiji von ihm wissen. „Die Organisation“, seufzte der Kleine. „Hmm?“ Heiji ließ die Sachen gut sein und setzte sich auf sein Bett. „Was ist passiert?“, fragte er erneut. „Sie haben Ai geschnappt und wie ich das sehe, wissen sie auch, dass ich Shinichi bin. Wir müssen bald handeln.“ „Sie wissen es? Verdammt“, murmelte der Oberschüler. „Ja, ich weiß auch nicht, wie sie darauf kamen“, entgegnete der Kleine. „Das ist jetzt auch egal. Wir müssen uns was einfallen lassen.“ „Hast du schon eine Idee? Ich kann heute schon her kommen“, nickte Heiji. „Heute ist noch nicht nötig. Komm morgen oder übermorgen, das sollte reichen. Wie es aussieht, werden sie uns noch eine Weile zappeln lassen“, sprach Conan. Er seufzte auf. „Sie haben auch Ran.“ „Und das sagst du mir erst jetzt?“ „Tut mir leid, ich wollte dich nicht beunruhigen“, antwortete der Geschrumpfte. „Weißt du, wie sie Ran geschnappt haben?“, wollte Hattori wissen. „Leider nicht. Ich hab es durch Kogoro erfahren. Die Organisation schickte ihm einen Brief. Sie wollen Ran gegen mich eintauschen…“ Heiji stockte kurz. „Sie wollen dich…“, murmelte er leise. „Ganz genau. Aber wie wir die Organisation kennen, werden sie nicht daran denken Ran freizulassen.“ „Und jetzt soll ich sie befreien?“, fragte der Oberschüler nach. „Nein. Darum wird sich das FBI kümmern, ich hab sie bereits informiert. Wir wollen Ran und Ai befreien. Aber es gibt einen kleinen Hacken bei dem Plan“, erzählte Conan. „Der da wäre?“, wollte Heiji wissen. „Ich hab hier noch die Perücke die zu Ais Haaren passen. Und Jodie wird mir nachher bei der Maske helfen. Meine Mutter hat mir damals zum Glück gezeigt, wie ich die Maske herstellen kann. Durch Kir haben wir die Möglichkeit zu wissen, wo Ran und Ai sind. Wir holen die beiden heraus, während ich mich gegen Ai eintauschen lasse“, begann der Kleinen. „Einen Moment. Halt! Du willst in die Organisation?“ „Ja, ich denke nicht, dass es eine andere Möglichkeit gibt. Wenn wir Ai und Ran heraus holen, wird die Organisation sicher reagieren und alle wären in Gefahr. Das muss ich verhindern“, nickte der Junge. „Deswegen werde ich als Ai in die Organisation zurück kehren.“ „Und wie willst du das anstellen? Du hast doch gesagt, dass Ai eine Wissenschaftlerin ist“, warf Heiji ein. „Keine Sorge, darum hab ich mir schon Gedanken gemacht. Ich kenn Ai bereits eine lange Zeit, ich weiß wie sie reagiert, wenn sie mit der Organisation zu tun hat. Ich bin mir sicher, dass ich sie einigermaßen kopieren kann. Und wenn ich das nicht hinkriege, dann werd ich es so aussehen lassen, als hätte sie sich verändert“, antwortete Conan. „Verstehe“, murmelte Heiji. „Und was soll ich jetzt für dich tun?“ „Ich brauch dich für unseren alten Trick. Meine Mutter hab ich auch schon informiert. Sie wird auch in den nächsten Tagen herkommen. Jetzt bräuchten wir nur dich“, entgegnete der Junge. „Keine schlechte Idee. Ich soll wieder dich spielen, während Conan neben mir steht. Damit könnten wir die Organisation auch ein wenig in die Irre führen“, grinste Heiji. „Das ist ein guter Nebeneffekt. Die sollen sich wundern…“ „Gut, dann werd ich mich morgen auf den Weg machen“, nickte der Oberschüler. „In Ordnung. Am besten du fliegst hier her, dann bist du schneller da. Ich lass dich von einem FBI Agenten am Flughafen abholen“, sprach der Kleine. „Wenns sein muss“, murmelte Hattori. „Wir werden uns wahrscheinlich bis dahin nicht mehr sprechen. Sei vorsichtig und versuch nicht zu sehr aufzufallen. Und ansonsten…versuch mich ordentlich darzustellen und übertreib es nicht.“ Nachdenklich blickte Heiji aus dem Fenster. Er sollte nicht übertreiben… Aber das wusste er selber. Heiji hoffte, dass alles nach Plan gehen würde und er war auf die weiteren FBI Agenten gespannt. Es konnte sich ja nicht nur einer um den Fall kümmern, zumindest nicht dauerhaft. Sein Blick ging zu Camel. „Hat sich Conan schon gemeldet?“, wollte er wissen. Camel schüttelte den Kopf. „Nein, wir haben keinen Kontakt zu ihm. Aber wir hoffen, dass es ihm gut geht“, antwortete der FBI Agent. „Ist seine Mutter bereits da?“ „Als ich los bin, war sie nicht da. Ich glaube, Jodie hatte gesagt, dass sie erst heute Abend oder morgen früh vorbei kommt“, entgegnete er. „Verstehe…“ „Mach dir keine Sorgen um ihn“, begann Camel ruhig. „Wir haben alles unter unserer Kontrolle und unser Plan verläuft soweit ganz gut. Wenn du Zweifel daran hast, kannst du auch mit Agent Akai reden.“ „Akai…“, murmelte Heiji leise. Camel nickte. „Der Plan stammt hauptsächlich von ihm und auf seine Pläne kann man sich wirklich verlassen.“ „Ich hab schon vom gehört. Conan hält ja ziemlich viel von diesem FBI Agenten. Ich bin schon gespannt, wenn ich auf ihn treffe“, grinste Heiji leicht. Kapitel 21: Ruhe vor dem Sturm ------------------------------ Hey, vielen herzlichen Dank für die Kommentare, die ich von euch bekommen. Ich freu mich über jeden einzelnen ^.^ Und daher will ich euch an diesem Sonntag auch nicht länger warten lassen; ich hoffe, ihr habt die Zeitumstellung problemlos hinter euch gebracht. _______________________________ Kapitel 21: Ruhe vor dem Sturm Camel schmunzelte leicht. „Du solltest dich aber nicht erschrecken. Agent Akai sieht nicht so aus, wie man sich einen normalen FBI Agenten vorstellt“, entgegnete Camel. „Das werd ich schon überleben“, nickte Heiji. Er sah zu Camel herüber. „Sie sehen auch nicht aus wie ein normaler FBI Agent.“ „Hmm? Ja, ich weiß. Aber an meinem Gesicht kann und werde ich nichts ändern“, gab der Agent von sich. „Das verlangt auch keiner“, gab der Detektiv von sich. „Damals hat es mich nur einfach überrascht.“ „Die Überraschung sah man dir an“, entgegnete Camel und blieb mit seinem Wagen stehen. „Wir sind da.“ „Wir parken an der Kudo-Villa?“ „Ja, momentan haben wir dort unser Quartier eingerichtet“, antwortete Camel. „Ist das nicht ein wenig gefährlich?“, wollte Heiji wissen. „Es war der Vorschlag von Conan und Agent Akai. Ich glaube, die beiden wissen ganz genau, was sich die Organisation denkt und finden den Ort am sichersten von allen“, meinte Camel ruhig. „Hmm…möglich“, murmelte Heiji. Er stieg aus dem Wagen aus und sah zur Villa. So lange war er schon nicht mehr da und eigentlich besuchte er immer wieder den Professor. „Kommst du?“, wollte Camel von ihm wissen und klingelte an der Haustür. Heiji nickte. Er trat ebenfalls heran und blickte dem Brillenträger, der die Tür aufmachte, zu. Er hob die Augenbraue und trat nach einer Weile ein. „Dann sind Sie sicherlich dieser Agent Akai“, sprach Heiji. „Ich hab wirklich sehr vieles von Ihnen gehört und es freut mich, dass ich einmal mit Ihnen zusammenarbeiten darf“, fügte er hinzu. „Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen. Ich bin Okiya Subaru“, entgegnete der junge Student. „Oh…mein Fehler…“, murmelte Heiji. „Das macht doch nichts. Agent Akai ist im Wohnzimmer.“ „Ah gut, ich will ihn unbedingt kennen lernen“, grinste Heiji und ging durch. „Ist irgendwas in meiner Abwesenheit passiert?“, wollte Camel wissen. „Nein“, schüttelte Subaru den Kopf. „Jodie ist noch oben mit Hidemi und wechselt ihr den Verband und eure Boss ist noch einmal los gefahren und kümmert sich um Verstärkung“, erklärte Okiya. „Gibt es auch noch Unterstützung vom CIA?“ „Ja, unsere Männer warten auf meinen Anruf, dann setzen sie sich in Bewegung“, nickte Subaru. Im Wohnzimmer blickte sich Heiji um. Er erstarrte, als er den durchbohrenden Blick von Akai bemerkte. Heiji schluckte.Wer ist denn das?, fragte er sich. „Hallo“, fing Heiji an. Shuichi ließ ihn nicht aus seinem Blickfeld. „Du bist also dieser Detektiv aus Osaka.“ „Ja“, nickte der Angesprochene. „Und Sie sind…Agent Akai?“ „Genau. Du scheinst ja schon von mir gehört zu haben“, grinste der FBI Agent. „Ähm…ja wie man’s nimmt. Kudo hat mir von Ihnen erzählt“, gab Heiji von sich. So hatte er sich den FBI Agenten wirklich nicht vorgestellt. Es war eine richtige Überraschung. Dabei war schon Camel für ihn kein richtiger FBI Agent, aber Akai toppte alles. „Sehr schön, dann brauch ich ja nichts mehr zu mir erzählen. Wie sieht es mit der Organisation aus?“, wollte Shu wissen. „Da weiß ich auch das, was Kudo weiß. Wir stehen fast immer in Verbindung was das angeht. Ich weiß genau, wie gefährlich diese Männer in Schwarz sind“, antwortete der Detektiv. „Gut, dann muss ich dich ja nicht noch darüber aufklären, dass es gefährlich werden kann“, sprach Akai. „Was genau stellen Sie sich vor?“, kam es von Heiji. „Ich begleite dich zu ihrem angeblichen Austausch. Ich bin mir sicher, dass es nicht soweit kommen wird und dass wir in eine Falle laufen werden. Aber das hab ich einkalkuliert. Zur Sicherheit bekommst du eine schusssichere Weste angelegt. Sobald Gin aus seinem Versteck kommt, werde ich mich um ihn kümmern und du wirst in Sicherheit gebracht“, erklärte Shuichi. „Und was wird aus Kudo?“ „Mach dir um ihn keine Sorgen. Ich glaube nicht, dass sie ihn mit zu dem Treffen bringen. Sie halten ihn woanders versteckt, aber während sie sich nur auf uns konzentrieren, werden sich Jodie und die anderen darum kümmern, das Versteck heraus zu finden. Wie ich die Sache einschätze, wird Kudo nur von einem Mitglied bewacht. Außerdem haben wir ihm seine Narkoseuhr gelassen. Der Professor baute ihm dann noch eine kleine Abdeckung für eine weitere Nadel ein. Er wird seinen Bewacher schlafen legen und uns über den Aufenthaltsort informieren. Dann holen wir ihn raus und mit Glück nehmen wir die Organisation endlich hoch“, kam es von Akai. „Sie haben sich ja wirklich was vorgenommen“, murmelte der Detektiv. „Wir arbeiten schon lange daran, die Organisation zu verhaften. Langsam sollte unsere Arbeit Früchte tragen“, sprach Shu. „Los! Alle her kommen.“ „Was gibt es den, Gin?“, wollte Chianti murrend von ihm wissen. Sie war noch immer darauf wütend, dass sie Kir nicht erschießen konnte, aber auch, dass sie jetzt keinen weiteren Auftrag machen konnte. Es gab keinen zum Erschießen mehr. Die Frau ballte die Faust und wurde wieder von ihrem Partner gemaßregelt. „Ist ja schon gut“, gab sie von sich und blickte zu Gin. Sie verschränkte die Arme. „Nur die Ruhe, Chianti. Du kommst schon noch zum Zug“, gab Gin von sich. „Kannst du mir das versprechen?“, fragte die Frau nach. „Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Aber du wartest, bis ich dir das Zeichen geb.“ „Lass mich raten, Gin, du hast einen Plan?“, wollte Vermouth von ihm wissen. Sie strich sich durchs Jahr und lehnte sich an seinen Porsche. Gin knurrte. Er mochte es gar nicht, wenn sich jemand so an seinen Porsche lehnte und Vermouth wusste das. Es war pure Absicht. Trotzdem – jetzt war etwas Anderes wichtiger. Gin faltete eine Karte auseinander und legte sie auf das Dach seines Wagens. „Wir haben morgen ein Date mit dem FBI“, grinste er. „Deswegen deine gute Stimmung“, gab Chris von sich. „FBI?“ „Keine Sorge Chianti, ich bin mir sicher, dass das CIA auch mit dabei ist, dann kannst du Kir abknallen.“ „Kir arbeitet mit dem CIA zusammen?“, wollte die Frau wissen. „Sie arbeitet nicht nur mit ihnen zusammen. Sie ist eine von ihnen. Mal sehn, ob sich morgen auch noch das CIA einmischt“, sprach Vermouth. „Und wenn schon, wir sind darauf vorbereitet.“ „Was meint ihr mit Morgen?“, fragte Korn nach. „Wir treffen uns morgen mit dem FBI. Es gibt eine nette kleine Übergabe“, sprach Gin. „Und was wird übergeben?“ „Sherry gegen Kudo.“ „Gin, das ist doch nicht dein Ernst“, warf Chianti ein. „Es hat solange gedauert, bis wir Sherry fanden, du willst sie doch nicht jetzt wirklich eintauschen?“ „Aber natürlich nicht. Wir behalten Sherry und holen uns Kudo. Gleichzeitig dazu werd ich Akai fertig machen“, grinste der Angesprochene. „Also? Was ist dein Plan, Gin?“, wollte Vermouth von ihm wissen. Gin wies wieder auf die Karte. „Das Treffen findet morgen um 18 Uhr am Pier 13 im Hafen statt. Das Pier ist leer, wir werden also unter uns sein. Korn, Chianti“, er sah die beiden Angesprochenen an. „Ihr werdet euch auf den Dächern der beiden Gebäude befinden“, sprach er anschließend. „In Ordnung“, nickte Korn. „Von da werdet ihr einen guten Blick auf das Gebäude haben, wo unser Treffen stattfindet. Ihr werdet nicht schießen, zumindest nicht am Anfang. Sie sollen sich in Sicherheit wiegen und wenn sie auf dem Weg raus sind, knallt ihr sie ab“, erklärte Gin. „Nichts lieber als das“, grinste Chianti. „Aniki? Was soll ich machen?“, wollte Wodka von ihm wissen. „Du bekommst eine einfache Aufgabe. Du passt auf Sherry auf. Du wirst dich aber nicht in der Nähe des Hafens befinden. Das wäre zu auffällig, außerdem würde dann die Möglichkeit bestehen, dass das FBI sie doch findet. Und das wollen wir nicht“, entgegnete der Langhaarige. „Du bringst sie hier hin, in der Nähe des Tokyo Towers haben wir ein leeres Gebäude. Dort passt du die ganze Zeit über auf sie auf. Ich möchte nicht, dass du den Raum verlässt. Egal was sie dir sagt, du gehst nicht. Hast du das verstanden?“ „Ja, natürlich“, gab Wodka von sich. „Ich werd sie kein einziges Mal aus den Augen lassen.“ „Das will ich auch für dich hoffen. Ich hab gehört, dass du Kir einmal zu dem anderen Mädchen gelassen hast. Das möchte ich nicht wieder erleben. Hast du mich verstanden? Keine Einzelgänge“, meinte Gin murrend. „Das wird nicht wieder passieren. Ich verspreche es“, antwortete Wodka. „Und was darf ich machen, Gin?“, kam es von Vermouth. „Vielleicht sollte ich lieber auf Sherry aufpassen“, gab sie anschließend von sich und spielte mit einer Haarsträhne. „Nein, Vermouth, ich weiß doch, wie sehr du Sherry hasst. Du würdest sie wahrscheinlich zuerst erschießen, wenn sie irgendwas gegen dich sagt. Und das wollen wir doch alle nicht“, entgegnete Gin. „Wie gut du mich doch kennst“, sprach Vermouth. „Und? Was darf ich dann machen?“ „Du wirst dich im Hintergrund halten und im Notfall eingreifen. Es könnte ja trotzdem möglich sein, dass das FBI es schafft und mich überwältigt. Ich glaube zwar nicht daran, aber sollte es dazu kommen, will ich, dass du bereit stehst und jeden erschießt, der sich dir und mir in den Weg stellt.“ „Von mir aus. Solange mich Chianti für die Hilfeleistung nicht erschießen will.“ „Wenn du mir im Weg stehst, wird sich das wohl nicht vermeiden lassen“, grinste die Scharfschützin. „Das sollte nicht passieren. Ich werd Chianti früh genug Bescheid geben. Aber du solltest dich nicht, wie ein FBI Agent verkleiden. Sonst kann ich für nichts garantieren.“ „Mal sehn. Ich überlege mir mal, ob ich ganz normal versteckt der ‚Übergabe‘ zu sehe oder ob ich als FBI Agent mitmische. So eine spontane Verkleidung wäre ja auch mal wieder was Interessantes“, sprach die Blonde. „Mach was du willst, Vermouth.“ Im Schutz der Dunkelheit fuhr Vermouth mit ihrem Wagen zu ihrer Wohnung. Sie hatte überhaupt kein Interesse daran, Gin zu helfen. Für einige Sachen war er gut zu gebrauchen, aber momentan ging er zu weit. Viel zu weit. Und genau das konnte sie nicht zulassen. Stillschweigend trat Vermouth auf ihre Wohnung zu. Sie öffnete die Tür und trat ein. Chris streckte sich, gähnte dann und ging in ihr Wohnzimmer. Chris setzte sich auf ihre Couch und blickte in die Dunkelheit des Raumes. Nur langsam nahm sie ihr Handy hervor und schaute sich ihr Verzeichnis an. Darunter befand sich auch die Nummer von Jodie. Chris musste grinsen. Sie wusste noch genau, wie sie an die Nummer kam. Als Dr. Araide verkleidet, übernahm sie damals seine Identität und hatte mehr Kontakt zu ihr, als zu anderen Mitgliedern des FBI’s. Und trotzdem war es eine lustige Zeit. Sie hatte sie die ganze Zeit über beobachtet, kontrolliert und abgewartet. Es war einfach, manchmal sogar viel zu einfach. Und trotzdem ging am Ende alles schief. Sie hatte weder Sherry, noch konnte sie einen vom FBI erledigen. Chris knurrte leicht auf, aber wahrscheinlich war sie im Moment die einzige mögliche Lösung um Conan zu retten. Chris wählte die Nummer und hielt sich den Hörer an das Ohr. Sie wartete. „Hmm?“, murmelte Jodie und zog ihr Mobilfon heraus. Unbekannter Teilnehmer, sagte sie sich. „Kannst du bitte ran gehen? Das Klingeln nervt“, gab Shu von sich. „Ich bin ja schon bei“, entgegnete Jodie und nahm ab. Sie hielt sich das Handy an das Ohr. „Hallo?“ „Hallo, Miss Jodie“, fing Vermouth an. Sie verstellte ihre Stimme und hörte sich wie der Arzt an. „Dr. Araide?“ „Schön, Sie erinnern sich noch an mich“, antwortete Vermouth. „Ich versteh nicht ganz. Warum rufen Sie mich an?“, wollte Jodie wissen. Shuichi schüttelte den Kopf. Er ging auf Jodie zu und nahm ihr das Handy weg. „Was ist los, Vermouth?“ „Vermouth?“, Jodies Augen weiteten sich. Sie ballte die Faust und sah Shu perplex an. „Endlich hat das mal einer gerallt“, sprach die Schauspielerin. Sie musste grinsen. „Und was denkt deine Kollegin gerade?“ Shu blickte zu Jodie. Er grinste leicht. „Die ist nicht gerade erfreut. Das solltest du dir doch denken können.“ „Oh ja, das hab ich“, schmunzelte sie. „Also, Vermouth, was willst du?“, kam es von Akai. „Ich wollte nur einfach so mit euch reden“, entgegnete Chris ruhig. „Vermouth. Lass den Unsinn.“ „Ist ja schon gut“, sagte Vermouth. „Es geht um Morgen. Diese Übergabe ist eine Falle.“ „Das weiß ich“, nickte Akai. „Willst du mir sonst noch was sagen, was ich wissen sollte?“, wollte er wissen. „Sie werden das Mädchen nicht mitbringen. Du wirst dort alleine auf Gin treffen und dann will er Kudo haben“, sprach sie. „Das hab ich mir schon gedacht. Sagst du mir jetzt noch was, das ich nicht weiß?“, kam es von Akai. Vermouth seufzte auf. „Sie werden das Mädchen in einem Gebäude in der Nähe des Tokyo Towers verstecken. Wodka wird alleine auf sie aufpassen. Ihr hättet da also freien Zugang. Auf dem Gebäude neben dem Treffpunkt am Pier werden Korn und Chianti bereits auf euch warten. Sie werden schießen, wenn jemand das Gebäude verlässt. Ist das eine Information, die du bisher noch nicht hattest?“, wollte die Blonde wissen. „Oh ja. Und was für eine“, grinste Akai. „Aber sag mir, was willst du dafür? Du reichst eine solche Information doch nicht einfach so an uns weiter.“ „Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Im Moment möchte ich nichts von euch. Das könnte sich aber noch ändern.“ „Hmm…sag mir lieber jetzt, was du willst. Ich mag es nicht, wenn ich in der Schuld einer anderen Person stehen muss“, entgegnete der FBI Agent. „Wenn du unbedingt willst. Dann will ich, dass das FBI mich erstmals in Ruhe lässt“, antwortete Chris. „Eine wirklich weise Entscheidung. Wenn deine Informationen stimmen, dann hast du mein Wort“, sagte er. „Et voila. Du bist fertig, mein Sohnemann“, kicherte Yukiko. Sie hielt Heiji einen Spiegel vor und begutachtete sein Werk. Der nächste Tag war bereits in vollen Zügen und Yukiko brauchte mehrere Stunden, damit die Maskerade perfekt war. Sie hatte sie sogar so weit Perfektioniert, dass man keinen einzigen Unterschied zu ihrem Sohn und Heiji sah. „Danke. Ich seh ja wieder so aus wie Shinichi“, schmunzelte der Detektiv. „Aber natürlich. Was hast du auch sonst erwarte?“, wollte sie von ihm wissen. „Bitte bring mir meinen Shinichi wieder zurück“, sprach Yukiko. „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich verspreche, ich werde nicht ohne Shinichi zurück kommen“, nickte Heiji. Kapitel 22: Eine alte Rechnung ------------------------------ Huhu, kommen wir nun zu Kapitel 22. Langsam geht es wirklich aufs Ende zu, nicht mehr viel und es ist vorbei. Die nächsten Kapitel haben ein paar kleine Besonderheiten, und zwar werde ich pro Kapitel immer ein paar der Agenten in den Mittelpunkt holen und sie ihre Arbeit machen lassen, ehe sie später wieder aufeinander treffen. Dann mal viel Spaß und happy 1. April. Lasst euch nicht ärgern. _________________________________ Kapitel 22: Eine alte Rechnung 17:00 Uhr. Shuichi blickte auf die Uhr. Er kontrollierte mehrfach die Zeit. Zu spät kommen war etwas, das sie sich nicht leisten konnten. Für diesen Auftrag hatte ihm James die komplette Kontrollgewalt erteilt. Es war nicht verwunderlich. Shuichi war auch derjenige, der sich am besten mit der Organisation auskannte und wusste, was zu tun war. Sein Blick ging zu den Anwesenden. „Weiß jeder, was er zu tun hat?“ Allgemeines Nicken. „Gut.“ Shuichi blickte zu James. „Sie werden mit jedem von uns in Verbindung bleiben. Wenn irgendwas passiert, werden wir Sie als erstes informieren.“ „Ich weiß“, entgegnete James. „Wenn irgendwas passiert, werde ich die Informationen an die andere Gruppe weiter leiten.“ Akai nickte. „Ich verlasse mich auf Sie. Wenn mir irgendwas passiert, sind Sie der Einzige, der für Verstärkung sorgen kann.“ „Ich weiß“, sprach der Ältere. Shuichi sah zu Jodie. „Du weißt auch, was du tun sollst?“ „Ja“, murrte die blonde. „Ich hol Conan ab.“ „Du hörst dich ja nicht so an, als wärst du begeistert“, grinste Akai. „Warum sollte ich? Du hast mir ja eigentlich fast keine Aufgabe zugewiesen. Ich bin dir ja dankbar, dass ich überhaupt was machen darf, aber nur Conan abholen…“ „Du weißt, dass ich dir keine andere Aufgabe geben kann und geben werde. Sei froh, dass ich dich überhaupt was machen lasse“, gab Akai von sich. „Wie nett von dir“, grummelte Jodie wütend. „Du willst es nicht verstehen, was? Ich kann dich nicht zu Gin lassen, das ist meine Aufgabe und je mehr Agenten dort sind, desto schlechter wird es für uns. Zu den Scharfschützen lass ich dich sicher auch nicht. Du bist nicht gerade jemand, der allzu gut schießen kann. Und dort geht es darum, schnell zu handeln. Das trau ich Camel und Subaru eher zu als dir“, erklärte Shuichi. Das wurmte Jodie. „Wie kommst du jetzt darauf?“ „Ich erinnere dich gerne an Calvados. Ihn hast du ja nicht bemerkt und ließt dich anschießen.“ „Das kannst du doch damit nicht vergleichen. Ich wusste nicht, dass Vermouth alles wusste und die Situation veränderte“, warf Jodie ein. „Deswegen hab ich auch nicht mit einem Scharfschützen gerechnet.“ „Ich weiß, aber in unserem Job muss man mit allem rechnen“, entgegnete Akai ruhig. „Auf jeden Fall möchte ich nicht, dass du dich mit Korn und Chianti anlegst. Die sind ein Kaliber zu viel für dich.“ „Aber Shu…“, murmelte sie leise. Jodie seufzte auf. „Sei doch froh, dass ich dir die Aufgabe gegeben hab, dass du den Jungen abholst. Da kann auch so einiges schief gehen“, sprach Shuichi. „Ja, ich weiß“, nuschelte Jodie. „Ich kann nur nicht glauben, dass uns Vermouth wirklich mitteilte, wo er ist.“ „Mich hat es genau so gewundert, aber ich denke, wir können ihr da vertrauen. Ich sehe keinen Grund, warum sie uns deswegen anlügen sollte. Außer es ist eine Falle, aber das glaub ich nicht.“ „Stimmt…so wie ich es gesehen habe, mag sie ihn. Sie hat ihn damals bei der Bombe im Bus beschützt und bei unserer ersten Konfrontation schien es, als wolle sie nicht, dass er verletzt wird“, grübelte die Blonde. „Nicht zu vergessen, dass sie über seine Identität Bescheid weiß“, warf der Agent ein. „Ja, aber trotzdem verriet sie es der Organisation nicht. Das macht einen doch nachdenklich“, murmelte Jodie. „Mag schon sein. Aber genau aus dem Grund denke ich nicht, dass sie uns in eine Falle lockt. Sie scheint den Kleinen wirklich ins Herz geschlossen zu haben und will ihn deswegen nicht in der Organisation haben. Natürlich muss man dann davon ausgehen, dass sie es geschafft hat und hinter seine Verkleidung sehen konnte. Gut, ich nehme an, dass es für sie nicht schwer, da sie das selber macht, aber dennoch hat es mich überrascht“, entgegnete Akai. „Wow. Dass es noch Sachen gibt, die dich überraschen…“ „Ist selten, kommt aber hin und wieder vor“, meinte Shu darauf. Er sah Jodie eindringlich ein. „Jodie, dir ist doch klar, wenn Vermouth mit Conan heraus kommt, steht sie unter meinem Schutz. Ich möchte nicht, dass du sie anschießt oder versuchst zu verhaften. Hast du mich verstanden?“, wollte er wissen. „Ja“, grummelte die Blonde. „Wenn du dich nicht daran hältst, wird sie schießen. Ich glaube nicht, dass sie unvorbereitet in die ganze Sache hinein geht.“ „Ich weiß. Ich werde vorsichtig sein und darauf achten, dass wir Conan bekommen. Danach werde ich Vermouth laufen lassen“, entgegnete sie. „Ich weiß nicht, ob ich das gut heißen kann“, warf James ein. „Das müssen Sie. Natürlich könnten wir auch meinen ersten Plan nehmen und Conan uns anrufen lassen. Aber dies hätte den nachteiligen Effekt, dass die Organisation auf uns aufmerksam wird. Ich gehe schwer davon aus, dass sie miteinander in Kontakt treten können und wenn wir an mehreren Fronten arbeiten, könnte es an einer Front verschärft sein. Außerdem würde der Kampf um Conan zu befreien hart werden. Es gäbe sicher einen Schusswechsel und damit würden wir nur die japanische Polizei in die Sache mit hineinziehen. Das will ich verhindern“, erklärte Shuichi seinem Vorgesetzten. James nickte. Er teilte diese Ansichten. „Außerdem hat das FBI doch einen recht guten Ruf. Ich denke nicht, dass wir ihn ändern wollen, indem wir Vermouth hintergehen. Als Schauspielerin würde ihr Fall sehr bald in den Staaten im Fernsehen laufen und wir müssen erklären, warum wir uns auf einen Deal einließen und sie dann trotzdem verhafteten“, sprach Shuichi anschließend. Jodie knurrte. „Diese Frau weiß wirklich, welche Fäden sie ziehen muss, um das zu bekommen, was sie will.“ „Mach dir um sie keine Sorgen. Auch wenn wir sie jetzt nicht bekommen, irgendwann wird sie einen Fehler machen und dann schlagen wir zu und nehmen sie fest“, kam es von dem FBI Agenten. „Wenn es doch nur so einfach wäre“, nuschelte Jodie. Einfach? So etwas gab es in diesem Beruf nicht. Statt einfach wurde es immer schwerer und schwerer. Das sah man ja schon, wenn man bedachte, wie lange das FBI hinter der Organisation her war und wie wenig Fortschritte sie machten. „Das wäre doch zu einfach“, grinste Akai. 17:45 Uhr. In der Verkleidung von Wodka stolzierte Vermouth durch das Gebäude. Es war leer, so wie Gin sagte. Die junge Frau fühlte sich unbeobachtet, was gut war, denn alles andere, würde die Sache nur kompliziert machen. Sie blickte auf ihre Uhr am Handgelenk. Irgendwo würde noch ein Hacken sein, sie ahnte es – irgendwo waren Mitglieder der Organisation. Schweigend ging sie zu dem Zimmer, wo Wodka auf Conan aufpasste. Der verkleidete Conan blickte Wodka an. Er saß auf einem Stuhl und schwieg. Die ganze Zeit über, bis jetzt. „Sag mal, Wodka, wieso machst du das alles eigentlich?“ „Eh?“ „Ich mein…“, Haibara sprang von ihrem Platz auf und sah sich im Raum um. Er war leer und kalt, passend für die Organisation. „…du machst die ganzen niederen Aufgaben und Gin sieht nichts anderes in dir, als einen Lakaien. Ist es wirklich das, was du bis zum Ende deines Lebens tun willst?“ „Ich bin nicht nur ein Lakai“, warf der Dickere ein. „Nicht? Es sieht ziemlich stark danach aus. Du machst alle Aufgaben, die Gin vermeidet zu machen. Er gibt dir die Befehle und du springst sofort.“ „Sei still“, zischte Wodka. „Hab ich da etwa ins Schwarze getroffen?“, wollte Conan von ihm wissen. Er stand mit dem Rücken zu Gin und machte seine Uhr bereit. „Wir wissen doch beide, dass du diesem Akai nie das Wasser reichen wirst. Er war ein besserer Partner als du.“ „Akai?“, Wodka hob die Augenbraue. „Hat dir das Gin nie gesagt? Bevor du sein Partner wurdest, war Akai sein Partner, aber dieser zog es vor, weiter für das FBI zu arbeiten und hinterging Gin. Das ist auch der Grund, warum Gin Akai unbedingt erledigen will“, erzählte das Mädchen ruhig. „Das stimmt nicht“, entgegnete Wodka. „Ich bin mir ganz sicher“, Conan nutzte nun seine richtige Stimme. Er drehte sich um und schoss den Narkosepfeil ab. Um darauf reagieren zu können, war Wodka zu langsam. Der Pfeil traf ihn mitten in den Hals. „Wer…bist…du…“, murmelte das Organisationsmitglied, ehe es zu Boden ging und einschlief. „Edogawa Conan, Detektiv.“ Der Türknauf drehte sich, Conan schluckte. Schnell versuchte er die Nadel durch eine neue Narkosenadel zu ersetzen. „Wodka?“, die Stimme kam von Gin. Conan schluckte. Was wollte Gin jetzt hier? Das war nicht der Plan. Aber Wodka antwortete nicht. Und Conan konnte unter der Maske die Stimmfrequenz nicht wechseln. Gerade wechselte der Kleine die Nadel aus, öffnete sich die Tür und ein zweiter Wodka kam herein getreten. Nur war dieser um einen Kopf größer. Conan staunte nicht schlecht. Er blinzelte mehrfach, ehe er erkannte, um welchen Trick es sich handelte. „Vermouth“, sprach er. „Ja“, gab diese von sich. „Wir sollten jetzt gehen. Ich weiß nicht, ob Gin Wachen zu diesem Ort schickt.“ „Natürlich. Gerne sogar“, grinste der Junge. Er trat zu ihr und ging dann durch den Gang. Vermouth hielt ihm die Waffe neben das Gesicht. „Nur damit man mir die Verkleidung auch abkauft“, meinte sie. „Ich habs schon verstanden. Wenn jemand vorbei kommt, können Sie immer noch sagen, dass Gin wollte, dass Sie mich weg bringen.“ „So ist es“, nickte die Frau. „Wissen Sie auch, wo sich Gin mit den anderen trifft?“, wollte der Kleine wissen. „Das weiß ich, aber ich werde es dir nicht sagen. So wie ich dich kenne, wirst du nichts anderes machen, als gleich dorthin zulaufen. Da wäre meine Rettung hier auch ziemlich nutzlos“, gab Vermouth von sich. „Ich werd es sowieso herausfinden.“ „Aber mit ein wenig Verzögerung“, sprach sie und ging die Treppen nach unten. „Was haben Sie jetzt mit mir vor?“, wollte er wissen. „Nicht viel. Ich bringe dich nach unten, wo du bereits vom FBI in Empfang genommen wirst. Danach verschwinde ich fürs Erste“, sagte sie. „Und Sie denken, dass das FBI Sie gehen lässt? Sie sind eine der meistgesuchten Täter“, warf Conan ein. „Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Es gehörte zum Deal. Ich bring dich zu ihnen und kann dafür für heute gehen. Clever von mir, was?“, wollte sie wissen. „Ja, gewiss“, nickte der Kleine. „Aber eines würde mich noch interessieren. Warum retten Sie mich?“ „Es braucht keine Logik um einen Menschen zu retten“, antwortete die junge Frau. „Aber wie…“, wisperte Conan. „Ich erinnere mich immer noch daran. Das waren deine Worte zu mir, ich hab sie all die Zeit über nicht vergessen“, sprach die blonde Frau. Sie zog sich die Maske von Wodka vom Gesicht herunter und blickte den Kleinen an. „Der Serienkiller…“, murmelte der Kleine. „Ganz genau. Ich habe damals seine Identität angenommen, weil ich einen gewissen FBI Agenten umbringen musste. Und so traf ich dort auf dich und Ran“, lächelte sie leicht. „Dank euch bin ich am Leben. Deswegen helfe ich dir. Du hast mein Leben gerettet und ich rette dein Leben.“ „Sie haben mir bereits einige Male das Leben gerettet“, warf Conan ein. „Damals, als wir Kir zum Eddie P. verfolgt haben, ich hab den Porsche gesehen. Sie saßen doch bestimmt auch drinnen und haben nichts getan.“ „Das ist wahr“, nickte Vermouth ruhig. „Vielleicht tu ich das auch nur, weil ich mir sicher bin, dass du in der Lage bist, die Organisation zu zerstören.“ „Das denken Sie?“ Jodie blickte auf ihre Uhr. Es war kurz nach 18 Uhr. Jetzt fing es an. Shu war bereits vor Ort. Sie musste schlucken und hatte ein schlechtes Gefühl im Bauch. Was, wenn irgendwas schiefging? Man musste immer mit dem Schlimmsten rechnen. Und was machte sie? Sie konnte nur vor dem Gebäude warten und hoffen, dass Vermouth ihr Wort hielt. Jodie lehnte sich an einen schwarzen Geländewagen. Sie waren mit zwei Stück gekommen. In dem anderen saß Verstärkung, die erst handeln sollte, wenn es zur Verschlimmerung der Situation kam. „Komm schon“, murmelte Jodie leise. Sie blickte immer wieder auf den Eingang und hielt ihre Waffe mit der Hand fest umklammert. „Da ist ja auch schon unser Begrüßungskomitee“, gab Vermouth von sich als sie nach draußen kam. „Vermouth“, zischte Jodie leise. Wie sehr sie die Frau doch hasste und jetzt standen sie sich wieder gegenüber und sie konnte nichts machen. „Ich hoffe, du hast unseren kleinen Deal nicht vergessen“, fing die Blonde an. „Natürlich nicht. Du hast uns Conan gebracht, also lassen wir dich jetzt laufen. Aber wenn du irgendwelche unmöglichen Sachen versuchst und auf mich oder einen meiner Kollegen schießt, hat sich das Blatt gewendet.“ „Und darf ich das machen?“ Blitzschnell griff sich die Blonde in die Anzugtasche und zog ihre Pistole heraus. Jodie, die auf jede Situation vorbereitet sein wollte, tat es ihr gleich. Beide Frauen hielten sich ihre Waffen an den Kopf. „Du bist vorbereitet“, sprach die Blonde. „Genau wie beim letzten Mal.“ „Aber natürlich. Was hast du denn gedacht? Wenn du einen Fehler machst, werde ich dich nicht so einfach entkommen lassen“, entgegnete Jodie. „Darum musst du dir keine Sorgen machen. Das hatte ich nicht vor. Du weißt doch, wie wichtig mir meine Freiheit ist“, gab Chris von sich. Jodie knurrte. „Ich behalte dich im Auge, das nächste Mal, wenn du irgendwas planst, werde ich da sein.“ „Ach wirklich? Dann hoffe ich für euch, dass ihr keinen Peilsender an meine Maschine gemacht habt.“ „Haben wir nicht“, murrte sie. „Das gehörte schließlich auch zum Deal und wir halten uns daran. Es soll schließlich keiner sagen, dass das FBI keine Ehre hat“, fügte sie an. „Miss Jodie!“ Energisch zog sich Conan die Maske vom Gesicht. Jodie blickte nach unten und steckte ihre Waffe wieder weg. „Was ist denn, Conan?“, wollte sie von ihm wissen. „Wissen Sie zufällig, wo die Übergabe stattfindet?“, wollte er wissen. „Ja, am Hafen, Pier 13. Warum fragst du?“, kam es dann von der FBI Agentin. „Ach nur so“, gab der Kleine von sich. „Danke“, rief er ihr dann zu und setzte seine Füße in Bewegung. Er war zwar klein, aber wenn es um das Laufen ging, konnte er schnell sein. Und er hatte ein Ziel. „Aber Conan…“, seufzte Jodie leise auf. Vermouth schielte zu der anderen Blonden. Dann hob sie die Augenbraue. „War das nicht vorhersehbar?“, gab sie trocken von sich. „Ach sei doch still“, murrte die FBI Agentin. Kapitel 23: Selbstjustiz ------------------------ Frohe Ostern, ich wünsch euch viel Spaß bei der Eiersuche und hoffe, dass ihr nicht leer ausgingt. Und von mir gibt es das kleine Kapitelchen als Geschenk. Viel Spaß beim Lesen und danke für eure Kommentare. ____________________ Kapitel 23: Selbstjustiz 17:20 Uhr. Shuichi blickte zu Subaru, Camel und Kir. Er runzelte die Stirn. „Was ist mit deiner Verletzung?“, wollte er von dem ehemaligen Organisationsmitglied wissen. „Halb so schlimm. Sie hat mich zum Glück nur gestreift“, antwortete die junge Frau. „Kannst du damit arbeiten?“, fragte er dann nach. „Natürlich“, nickte Hidemi. Sie wollte es, sie wollte gar nicht damit aufhören und warum auch? Genau wie Akai hatte auch sie ein Ziel und tat alles, um es zu erreichen. „Sehr gut. Trotzdem möchte ich nicht, dass du alleine arbeitest. Camel wird dich dabei unterstützen“, entgegnete der FBI Agent. Hidemi hob die Augenbraue. „Ich denke nicht…“, fing sie an. Dann aber ließ sie es doch bleiben. Akai würde keiner mehr umstimmen können. Sie schüttelte kurz den Kopf. „Doch, ich find es besser. Zuerst wollte ich Camel woanders einsetzen, aber jetzt bleibt er bei dir. Ihr wisst, was ihr zu tun habt?“ Subaru, Camel und Hidemi nickten. „Sehr schön. Ihr müsst schnell reagieren, wenn sie auf euch schießen. Zur Sicherheit nehmt ihr Westen mit.“ „Du schätzt die Situation also für so gefährlich ein, dass wir nicht schutzlos hingehen sollten“, gab Subaru von sich. „Interessant.“ Akai gab ein grinsen von sich. „Du weißt doch, ich geh bei allen anderen lieber auf Nummer sicher“, sprach er. „Nicht zu vergessen, dass ihr auf die Scharfschützen treffen werdet. Ein Fehler und sie erschießen euch.“ Camel nickte. Shuichi sah wieder zu Subaru. „Du wirst alleine hoch gehen und den Scharfschützen ausschalten“, sprach Akai. „Ja, ich weiß“, nickte Subaru. „Ich hab schon gehört, dass Chianti jetzt nicht wirklich zimperlich ist, wenn es darum geht, zu schießen.“ „Ist sie auch nicht. Es ist eine Art Lebensaufgabe für sie. Chianti will alles abknallen, was ihr im Weg ist“, seufzte Kir leise auf. „Da macht sie auch keinen Unterschied ob die Person unschuldig ist, zufällig in die Situation hinein geriet oder wirklich schuldig ist.“ „Das kann ich mir bei ihr vorstellen“, murmelte Subaru. „Aber wenn ihr auf Korn trefft, müsst ihr auch vorsichtig sein.“ „Ich weiß. Der Kerl ist zwar immer ruhig, aber als Schütze hat er was raus. Wenn er mit Chianti einen Auftrag hat, lässt er ihr meistens den Vortritt, aber wenn er alleine arbeitet, kann er auch zu einer wilden Bestie werden“, entgegnete Hidemi. „Ja, so stell ich ihn mir auch vor. Ich würd den Kerl gerne abknallen, aber dann könnte ich nicht zu Gin“, sprach Akai. „Du solltest trotzdem vorsichtig sein, Shu. Und ich möchte, dass du auch eine Weste trägst“, warf Jodie ein. „Mal sehn, ich geb mein Bestes um Gin zu kriegen“, grinste Shuichi. „Ihr werdet es diesmal so machen, wie ich auch. Parkt euren Wagen in weiter Entfernung vom Ort des Geschehens.“ „Findest du das wirklich notwendig, Shu?“, wollte Jodie von ihm wissen. „Ja, ich denke, es ist die beste Möglichkeit. Wie ich das sehe, werden sie auch schon vor uns dort sein und sich vorbereiten. Es wäre schlecht, wenn sie unsere Autos vorfahren sehen. Sie wären gewarnt und wir könnten die Operation nicht durchführen“, entgegnete der FBI Agent. „Daran hab ich ja noch gar nicht gedacht“, murmelte Jodie leise. „Dacht ich mir. Du musst in einer solchen Situation mit allem rechnen, vor allem, wenn du solche Feinde hast. Sie werden es uns nicht einfach machen“, sprach Shu und sah wieder zu den drei Anderen. „Wenn ihr zu ihnen geht, passt auf, dass keine weiteren Mitglieder in der Nähe sind. Ich traue ihnen nicht, viel eher glaube ich, dass sie sich sehr gut auf uns vorbereiten werden.“ „Mach dir darum keine Gedanken. Ich hatte vor gehabt, mich umzusehen, wenn wir hin gehen“, nickte Subaru. 17:45 Uhr. Chianti positionierte sich auf dem Dach. Sie legte die Decke aus und legte sich anschließend auf diese. Grinsend baute die Scharfschützin ihr Gewehr zusammen. „Bei mir ist alles ruhig“, sprach sie. „Wie sieht es bei dir aus, Korn?“ „Auch alles ruhig“, meldete sich der Angesprochene am Headset. Die Organisation wusste genau, wie sie ihre Mitglieder miteinander in Verbindung brachte. Selbst bei solchen Einsätzen, wo sie alle getrennt waren. „Ich freu mich schon, wenn sie zu uns kommen und wir sie abknallen dürfen“, grinste Chianti. „Ich mich auch…“ „Ihr werdet noch nicht schießen“, sprach Gin. Er besaß eine Art Mikrofon, in welches er sprach. In seinem Ohr hatte er einen Sender, mit dem er die Gespräche der anderen hören konnte – wenn er das wollte. „Das wissen wir“, entgegnete Chianti. „Ich hab auch nur gesagt, dass ich mich freue, wenn ich sie abknallen darf.“ „Gut. Ich will keine eigenmächtige Handlungen von euch sehn“, meinte Gin. „Mach dir darum keine Sorgen, Gin. Wir sind nicht Vermouth“, gab Chianti von sich. Sie grinste leicht. „Gut, wenn irgendwas auffällig passiert, gebt mir Bescheid.“ Hidemi blickte zu Camel, dann sah sie aus dem Fenster nach draußen. „Korn kann gefährlich werden“, murmelte sie. Camel nickte. „Das hab ich bereits mitbekommen“, antwortete er darauf. „Unglücklicherweise ist wenig über Korn bekannt. Meistens übernimmt Chianti alle Aufträge, deswegen müssen wir bei ihm auch vorsichtig sein“, sprach Kir leise. „Ich weiß nur, dass er ein genau so guter Schütze sein soll, wie sie.“ „Das hab ich mir gedacht“, nickte Camel. Er blickte auf den weißen Subaru vor sich und fuhr ihm nach. „Machst du dir sorgen, dass Subaru es mit Chianti nicht alleine aufnehmen kann?“ „Nein, irgendwie nicht. Ich kenne seine Fähigkeiten von früher. Wir haben zusammen die Ausbildung gemacht. Er war schon immer einer von denen, die schnell lernten. Ich denke nicht, dass er gegen Chianti verliert.“ „Verstehe“, murmelte Camel. „Dann bin ich froh, dass wir ihn als Verbündeten haben.“ „Ich auch“, lächelte Hidemi. „Eigentlich rechnete ich schon viel eher damit, dass er als Verstärkung zu uns stößt, aber sie wollten ihn wohl erst jetzt hier her schicken“, murmelte die junge Frau. „Das hat sich auch gelohnt“, nickte der FBI Agent. Subaru stieg aus seinem Wagen aus. Er blickte nach hinten, wo er dann auch schon Hidemi und Camel entdeckte. „Wir gehen unterschiedliche Wege“, sprach er. „Ihr geht nach rechts, ich geh nach links. Dann kommen wir zu den beiden Gebäuden.“ „Alles klar“, nickte Kir. „Pass auf dich auf“, fügte sie an. „Mach ich. Ihr auch auf euch“, entgegnete der CIA Agent. Sowohl Subaru wie auch Kir und Camel schlichen sich an. Sie kamen zu den Gebäuden, die rund um das Pier 13 lagen. Subaru blickte zu seinen beiden Kollegen hin. Dann nickte er, worauf die anderen Beiden das Nicken erwiderten. Stillschweigend trat Subaru in das Gebäude ein. Er blickte sich um. Kein Organisationsmitglied war da. Ein gutes Zeichen. Sie gingen wohl wirklich davon aus, dass das FBI nichts plante. Aber warum nicht? Wenn es so war, würde Subaru auch nichts dagegen sagen. Der junge Mann ging die Treppe nach oben. Er war darauf bedacht leise zu sein, wichtig war die Überraschung und nichts mehr. Subaru hielt seine Waffe in Griffbereitschaft und sah sich um. Alles war ruhig. Immer noch. Subaru kam oben an. Er sah sich um. Hidemi blickte zu Camel. Sie nickte ihm zu und ging dann rein. Ihre Waffe hielt sie die ganze Zeit über nach vorne gerichtet. Sie machte sich bereit und sah sich um. „Keiner da“, wisperte sie leise. Der FBI Agent nickte. „Gut“, flüsterte er und sah sich weiter um. In der Dunkelheit konnte man nur schlecht sehen, weswegen er das Licht an seiner Waffe anschaltete. Es war ein kleiner roter Punkt, der in die Ferne zeigte und genau richtig war, um ein Ziel zu finden. „Wir müssen nach oben“, wies Kir ihn an. Camel nickte und sah zu der Treppe. „Sie scheint sicher“, sprach er leise. Hidemi ging zur Treppe. Langsam hangelte sie sich an dieser nach oben. Sie schlich sich an und sah zu Camel, der es ihr gleich tat. Gleich. Ja gleich würden sie ihr gegenüber stehen. Chianti. Als sie oben ankamen, schaltete Camel das Leuchten seiner Waffe auf. Er wollte nicht riskieren, dass Korn es mitbekam. Oder durch einen anderen Schützen informiert wurde. „Bereit?“, wollte er von ihr wissen. „Es kann los gehen.“ „Alles klar“, nickte Camel. Er schlich sich weiter an und entdeckte dann einen weiblichen Körper, der sich für die Gefechtsposition bereit machte. Eigentlich sollten sie hier Korn vorfinden, doch wie es schien, hatten beide ihre Positionen gewechselt. Chianti lag am Boden und hielt ihr Gewehr in der Hand. „Das Spiel ist vorbei, Chianti“, entgegnete Kir darauf. Ihre Pistole hielt sie auf den Körper der jungen Frau. Camel tat es ihr gleich. „Was zum…“, zischte die Scharfschützin. Sie drehte sich zusammen mit ihrem Gewehr um, erblickte die beiden und hielt, spontan, ihre Waffe auf Kir. „Ich leg dich um, du kleine Verräterin.“ „Das würde ich mir noch einmal überlegen. Schieß ruhig auf mich, aber dann schießt Agent Camel ebenfalls. Und ich denke nicht, dass das gut für dich ausgeht“, warf Kir ein. Chianti knurrte. „Ich sterbe lieber, als das ich dem FBI oder CIA in die Hände falle.“ „Das können wir leider nicht zulassen“, entgegnete Camel. Unglücklicherweise brauchten sie sie lebend – aber das war schon irgendwie zu bewerkstelligen. „Chianti? Was ist da los?“, wollte Korn von ihr wissen. Er blickte herüber und knurrte, als er noch zwei Gestalten bei ihr sah. Korn zielte mit dem Gewehr dorthin und schoss dann. „Das würd ich lassen“, knurrte Subaru. Er tauchte hinter Korn auf und schlug mit der stumpfen Seite seiner Waffe auf den Mann in Schwarz ein. Korn aber war nicht auf den Kopf gefallen. Er handelte schnell und nutzte sein Gewehr als Schutz vor dem Schlag. Das Organisationsmitglied sprang auf und blickte auf Subaru. „Was bist du denn für einer?“, wollte er wissen. „CIA.“ „Wusste ich doch, dass einer von euch irgendwann mal auftaucht“, grinste Korn. Er hielt seine Waffe direkt auf Subaru gerichtet. Dann schoss er auf ihn. Subaru wich nach hinten. „Hng…“, gab er von sich. Er blickte nach unten und legte seine Hand an den Bauch. Trotz Weste schmerzte es. Da war mindestens eine Rippe gebrochen. Korn grinste leicht. „Schusssichere Weste.“ „Aber natürlich“, entgegnete Subaru ruhig. „Und ich sehe ganz genau, dass du auch eine trägst. Die Frage ist jetzt nur, ob deine kleine Freundin da drüben auch eine trägt“, sprach er. „Das hat sie bestimmt“, entgegnete Korn murrend. Camel wich nach hinten. Er hielt sich den Arm und sah kurz zu Kir. „Wie schwer bist du verletzt?“, wollte Kir von ihm wissen. „Geht schon. Es ist nur der linke Arm“, sprach der FBI Agent. „Gut“, nickte Hidemi. Sie sah auf Chianti. „Tja, da konnte dir dein Freund wohl nicht helfen, was?“ „Sei doch still“, zischte Chianti. Sie zielte auf Hidemi und drückte dann ab. Hidemi wich nach hinten. Sie legte sich die Hand auf den Bauch und zuckte zusammen. „Verflucht…“, wisperte sie leise. „Oh. Sag bloß, dass es weh getan hat“, sprach Chianti. „Auch wenn du eine Weste trägt, ich hab dir mindestens ein paar Rippen gebrochen, allein weil du in der Nähe standest und der Druck noch stärker war.“ „Das wirst du noch bereuen“, knurrte Kir. Sie feuerte dann auf Chiantis Arm. „Wir brauchen dich zwar lebend, aber wenn du irgendwelchen Unsinn machst, haben wir auch die Erlaubnis auf dich zu schießen.“ „Ist das so?“, wollte Chianti wissen. Sie ballte ihre Faust und trat einen Schritt nach hinten. „Lieber sterbe ich, als gefangen beim FBI zu sein.“ „Was hast du vor, Chianti?“, wollte Hidemi wissen. Sie schluckte. „Hör auf damit. Du springst nicht runter…“ „Und wenn doch? Was wollt ihr machen? Schießt doch auf mich, aber das bringt euch ja auch nichts“, gab sie grinsend von sich. Chianti ging weiter nach hinten und sah anschließend nach unten. Es war zwar nicht so hoch, aber es würde schon seine Dienste tun. „Nein“, schrie Hidemi und lief nach vorne, als Chianti sprang. „Chianti!“ Die junge Frau schluckte und sah zu Camel. „Wir müssen sofort runter“, wies sie ihn an. Camel nickte und lief neben Hidemi nach unten. Dann hörte sie aber schon einen weiteren Schuss. Hidemi schluckte und blieb stehen. Dann aber lief sie erneut weiter. Sie kamen bei Chianti an, wo sich Hidemi auf die Knie fallen ließ. „Sie hat…“, murmelte sie leise. „Ja“, nuschelte Camel. „…den Sturz überlebt und sich selber erschossen…“ „Damit haben wir…wieder nichts in der Hand.“ „Leider“, stimmte Camel seufzend zu. „Wir müssen zum anderen Gebäude. Wenn wir schon Chianti nicht haben, dann brauchen wir Korn“, sprach sie und machte sich auf den Weg zum anderen Gebäude. Korn knurrte. „Mich werdet ihr nicht bekommen“, gab er von sich. „Das werden wir noch sehn“, entgegnete Subaru. Er hielt seine Waffe noch immer auf Korn gerichtet. „Wie wollt ihr mich den bekommen? Wir können uns jetzt gerne eine Weile anschießen, aber irgendwann geht auch dir die Munition aus.“ „Meinst du? Vielleicht hab ich noch ein Ass im Ärmel“, sprach Okiya. „Und wenn schon. Lieber erschieß ich mich selber“, sagte das Organisationsmitglied. „Subaru? Brauchst du Hilfe?“, kam es von Hidemi. Sie atmete schwer und blickte zu Korn. „Eh? Was macht ihr hier?“, wollte der CIA Agent wissen. „Chianti hat sich in die Tiefe gestürzt und dann selbst erschossen“, antwortete Camel. „Hast du das gehört, Korn? Deine Partnerin hat sich selber in den Tod gestürzt. Jetzt bist du alleine hier oben“, sprach Subaru. „Also leg die Waffe runter und lass dich von uns mitnehmen.“ „Pah!“, entgegnete das Organisationsmitglied. „Wenn ihr mich haben wollt, holt mich doch“, zischte er. Korn zog eine Pistole aus seiner Jacke heraus und hielt sie sich an den Kopf. „Korn! Verflucht. Lass den Unsinn“, gab Hidemi von sich. Sie schoss auf ihn. Aber Korn wich nur nach hinten. Die Weste schützte ihn vor einer lebensgefährlichen Verletzung. „Das bringt nichts. Er trägt wie wir eine schusssichere Weste“, murmelte Subaru. Ein weiterer Schuss hallte durch den kalten Abend. Korn brach am Boden zusammen und blieb regungslos liegen. „Oh nein…“ Langsam trat Subaru auf das Organisationsmitglied zu. Er kniete sich hin und tastete nach einem Puls. Dann seufzte der CIA Agent auf. Er schüttelte den Kopf. „Er ist tot.“ Kapitel 24: Konfrontation mit Gin --------------------------------- Herzlich Willkommen zu Kapitel 24. Das wird das vorletzte Kapitel sein. Ja, ich weiß, es ist Schade, dass die Geschichte mit dem nächsten Kapitel aufhört, aber irgendwann muss es ein Ende geben. An dieser Stelle möchte ich mich herzlichst bei allen Lesern bedanken, ebenso gilt mein Dank den Kommischreibern, ich freu mich, dass euch die einzelnen Kapitel gefallen haben und sie euch die Lust am Lesen nicht genommen haben. So dann, in diesem Kapitel kommen wir jetzt zu der Konfrontation von Gin und Akai. Was wird wohl passieren? Und wer der beiden Kontrahenten wird als Sieger heraus gehen? Oder wird es gar keinen Sieger geben? ________________________________________________ Kapitel 24: Konfrontation mit Gin 17:35 Uhr. Shuichi blickte zu Heiji, der als Shinichi verkleidet vor ihm stand. „Du weißt, was du zu tun hast?“ „Ja“, nickte der Oberschüler. „Ich werde die ganze Zeit über neben Ihnen stehen und die meiste Zeit über Ihnen das reden überlassen.“ „Genau“, entgegnete Akai. „Und wenn Gin mich fragt, warum ich nichts sage, werde ich hochnäsig Grinsen und ihm einen coolen Spruch reindrücken“, fügte Heiji an. Akai hob die Augenbraue. „Ach kommen Sie, Sie wissen doch, wie Kudo so drauf ist. Und ich soll doch meine Rolle ernsthaft spielen“, meinte er. „Von mir aus“, gab Akai von sich. „Solange du mir nicht in die Quere kommst…“ „Sag mal, Shu, was machen wir eigentlich, wenn wir Conan befreit haben und er zu eurem Treffpunkt will?“, wollte Jodie wissen. „Dann wirst du ihn hinbringen. Wenn er vor Ort ist, könnten wir die Sache noch ein wenig lustiger gestalten“, antwortete Akai. „Shu! Du kannst doch nicht mit dieser Einstellung zu dem Treffen gehen.“ „Wie soll ich deiner Meinung nach sonst hingehen?“, wollte er grinsend von ihr wissen. „Ich freu mich schon richtig darauf, Gin gegenüber zu stehen.“ „Das glaub ich ja nicht“, murmelte Jodie leise. Ich glaub das auch nicht, sagte sich Heiji und sah zwischen den FBI Agenten hin und her. „Wann wollen wir los fahren?“, wollte der Oberschüler wissen. Shuichi blickte auf seine Uhr. „Wir machen uns jetzt auf den Weg“, sprach er. „Sie werden sowieso schon dort sein“, grinste er. „Meinen Sie?“ „Ja, ich kenne sie. Sie sind gründlich und wenn sie einen Plan haben, warten sie auf seine Ausführung nicht bis es soweit ist“, gab Shuichi von sich. „Sie werden sich gründlich darauf vorbereiten und alles tun, um uns in die Enge zu treiben.“ „Aber diesmal sind wir darauf vorbereitet, nicht wahr, Shu?“, kam es von Jodie. „Sind wir. Aber wir sollten trotzdem nicht vergessen, dass sie es faustdick hinter den Ohren haben. Sie sind nicht zimperlich und wir sollten es auch nicht sein.“ 17:50 Uhr. Zusammen mit Shuichi kam Heiji am Pier an. Seinen Wagen parkte Akai ein wenig abseits und machte sich zu Fuß auf, um den restlichen Weg zu bezwingen. Der FBI Agent war sich seiner Sache sicher. Sehr sicher. Heiji schielte aus dem Augenwinkel zu ihm. „Haben Sie sich Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn es schief geht?“, wollte er wissen. „Nein.“ „Verstehe…“, murmelte der Oberschüler. „Es wird nichts schief gehen. Nicht heute“, gab Akai von sich. „Ich hoffe, Sie haben recht“, sprach er leise. Heiji schluckte leicht und sah sich um. „Es ist normal, wenn man Angst hat. Das hier ist kein einfacher oder normaler Fall“, fing Shuichi an. „Das hier ist etwas Großes.“ „Ich hab keine Angst“, schüttelte Hattori den Kopf. „Ich kann…mir nur nicht vorstellen, dass alles so klappt, wie Sie es planten.“ „Das glaube ich auch nicht“, entgegnete Akai. „Na? Überrascht?“ „Ein wenig“, nickte er. „Wenn alles nach Plan läuft, würde ich Wahrsager werden. Ich arbeite in einem Beruf, wo es auf die Handlungen der Menschen ankommt. Nur eine Sekunde oder eine andere Handlung, schon ist alles vergessen“, fügte der FBI hinzu. „Verstehe“, gab der Oberschüler ein weiteres Mal von sich. „Die Organisation ist wirklich kein kleiner Fisch.“ Akai nickte. „Heute werden wir sie nicht alle hochnehmen können, aber die Chancen stehen gut, dass wir einige von ihnen bekommen.“ 18 Uhr. Shuichi trat in das leere Gebäude am Pier ein. Aus dem Augenwinkel sah er sich um. Dann grinste er leicht. „Du bist also wirklich alleine hier her gekommen“, sprach der FBI Agent. „Hast du was anderes erwartet?“, wollte Gin von Akai wissen. Er stand direkt vorne in der Mitte. Das ist er also, Gin, sagte sich Heiji und beobachtete den Mann. „Nein, ganz und gar nicht“, gab Shuichi von sich. „Mir war klar, dass du hier alleine bist. So wie ich dich kenne, sind deine ganzen Handlanger überall verteilt.“ Gin grinste. „Du hast dich kein Stück verändert, Rye.“ Shu schnaubte und senkte seinen Blick ein wenig. „Die Zeiten sind vorbei, Gin. Diesmal werde ich dich nicht so schnell gehen lassen“, entgegnete Akai. „Das werden wir ja noch sehen.“ „Aber wie ich sehe, hast du dich nicht an unsere Vereinbarung gehalten. Das kennt man ja schon von dir“, sprach der FBI Agent. „Du meinst Sherry? Tja, das habt ihr euch selber zuzuschreiben. Wir hatten ja das langhaarige Mädchen da. Hättet ihr die nicht befreit, würdet ihr sie jetzt bekommen“, antwortete Gin. „Aber natürlich“, entgegnete Akai spottend. „Als ob du dein Wort halten würdest. Ehre und Respekt kennst du doch nicht.“ „Armer Akai, jetzt hab ich wieder nicht das gemacht, was du wolltest“, sprach Gin. Er blickte dann zu Shinichi. „Es wundert mich, dass du hier bist.“ Der Angesprochene grinste leicht. „Lange ist es her, Gin“, kam es von ihm. Durch einen eingebauten Stimmverzerrer in der Maskeninnenwand, konnte Heiji sehr gut die Stimme von Shinichi verwenden. „Ich muss zugeben, es überrascht mich, dich so groß hier zu sehen“, gab Gin von sich. „Tja, das FBI hat eben auch Mittel und Wege“, sprach Akai. „FBI“, spottet Gin. „Bei uns hättest du eine viel bessere Karriere hin gelegt. Du hättest es zu was bringen können, aber was machst du jetzt? Du jagst uns nach, doch du wirst nicht alle von uns schnappen können, egal was du versuchst.“ „Wer sagt, dass ich euch alle will? Es reicht mir, wenn ich dich bekomme“, antwortete Shuichi darauf. Immer noch saß sein Grinsen auf den Lippen. „Du hältst also immer noch an deiner Rache fest…solltest nicht DU als FBI Agent gerade nicht aus Rache handeln?“, wollte Gin wissen. „Mach dir mal um mein Seelenheil keine Sorgen“, antwortete Akai ruhig. Rache?, fragte sich Heiji und blickte zu Akai. Er runzelte die Stirn. Unter solchen Motiven konnte eine Handlung schwer werden. Der Oberschüler versuchte ruhig zu bleiben. Conan lief die Straße entlang, als sich ihm ein schwarzer Geländewagen in den Weg stellte. Der Junge wich nach hinten und schluckte. Dann blinzelte er mehrfach. „Miss Jodie?“ „Komm, steig ein, ich fahr dich hin. Das geht schneller“, entgegnete die Blonde. Conan nickte und tat, wie ihm gesagt wurde. Er stieg bei Jodie ein und sah zu ihr. „Kann los gehen.“ „Ist gut“, meinte Jodie darauf und trat auf das Gaspedal. „Wissen Sie, wie die Lage aussieht?“, wollte er wissen. „Nicht wirklich. Ich kann es nur erahnen. Shu wollte zwar, dass wir in Verbindung stehen, aber er selber tut es natürlich nicht“, murmelte die Blonde. „Das ist typisch für dich“, grinste Gin. „Also sei jetzt ein braver FBI Agent und übergib mir den Jungen.“ „Und wenn ich das nicht tu? Was willst du dann machen?“, fragte Akai nach. Seelenruhig zog er sich aus der Jackentasche eine Zigarette heraus. Er zündete sie an und blies den Rauch weg. Der hat ja die Ruhe weg, sagte sich Heiji und hob die Augenbraue. „Tja, dann hast du dein Leben verwirkt. Und nicht nur deins, auch das des Jungen bei dir und das von Sherry.“ „Meinst du? Du hattest doch sowieso vor gehabt den Jungen und Sherry zu töten“, meinte der FBI Agent kühl. „Du kennst mich so gut.“ Zeitgleich zogen Gin und Shuichi ihre Waffen heraus. Sie richteten sie aufeinander. „Du bist immer noch so schnell“, gab Gin von sich. „Natürlich. Ich muss doch schließlich für unsere Begegnung bereit sein“, entgegnete der FBI Agent. „Ich seh von hier, dass du keine Weste trägst“, grinste Gin. „Im Vergleich zu dir, brauch ich auch keine. Aber wenn du Angst hast, dass ich dich erschieße, ist es auch kein Wunder, dass du eine trägst“, sprach Akai. „Meinst du? Dann ist es dein Pech“, warf Gin ein. Gin schoss. Shuichi stieß den Oberschüler zur Seite und wich der Kugel selber aus. Es dauerte nicht lange bis der FBI Agent ebenfalls schoss. Heiji verstand schnell. Er suchte sich ein sicheres Versteck hinter einigen Kisten, die im Raum standen. Er schluckte. Natürlich rechnete er mit einer Schießerei, aber in seinen Vorstellungen nahm Gin eine andere Persönlichkeit an. Er stellte ihn sich nicht so – hart – vor. Shuichi grinste. Gin machte es ihm leicht. Auch wenn sie die Organisationsmitglieder lebend brauchte, sobald einer von ihnen schoss, galt der Punkt der Notwehr. Und so durfte auch Akai ohne Rücksicht auf Verluste schießen. Der FBI Agent zog aus seiner Jackentasche bereits ein zweites Magazin heraus, nur um es griffbereit zu halten. Er funkelte Gin an und schoss dann einige Male. Gin wich nach hinten. Er wurde an der Schulter getroffen. Aber durch die schusssichere Weste, waren die Schmerzen erträglich. „Denkst du wirklich, du kannst mich damit verletzen?“, kam es von dem Langhaarigen. „Das werden wir ja sehen“, antwortete Shuichi. Durch das Gebäude hallten Schüsse. Mal kamen sie von Gin, mal von Akai. Beim Wechseln der Munition verbargen sich die Männer hinter größeren Kisten, nur um binnen weniger Sekunden wieder auf den jeweils anderen zu schießen. „Du bist wirklich zäh.“ „Das geb ich gern zurück“, knurrte Akai. Blut quoll aus seinem rechten Arm. Durch den Adrenalinaustoß bemerkte der FBI Agent dies aber nicht. Aber auch Gin schien verletzt zu sein. An seinen Armen waren Hinweise auf mehrere Streifschüsse, trotzdem machte er weiter. „Na warte“, zischte Shuichi. Mit seinem nächsten Magazin visierte er die Beine des Organisationmitgliedes an. Wenn er ihn schon nicht oberhalb verwunden konnte, tat er es eben unterhalb. „Mistkerl.“ „Fahr zur Hölle“, rief ihm Akai entgegen und schoss noch mehrere Mal. Gin knickte zur Seite. Das Blut floss aus seinem Oberschenkel herab und trotz der Spannung, die in der Luft lag, spürte er seine Verletzungen deutlich. „Na? Kannst du schon nicht mehr?“, gab der FBI Agent von sich. „Das hättest du wohl gerne.“ „Nein! Das wäre mir zu einfach. Dich leg ich lieber auf die harte Tour um“, warf er ein. Akai richtete seine Waffe ein weiteres Mal auf Gin und drückte auf. Das Organisationsmitglied wich nach hinten. Er spürte, dass die ganze Arbeit an seinen Kräften zerrte und er bald nichts mehr entgegen zu setzen hatte. „Chianti…Korn…“, sprach er leise. Mit seiner rechten Hand griff er in seine Manteltasche und aktivierte die Kommunikation zu den anderen Organisationsmitgliedern. „Schießt.“ „Verstehe“, grinste Akai ruhig. „Du schaffst es nicht alleine gegen mich und schaltest jetzt deine kleinen Freunde ein. Soll ich dir mal was sagen, Gin? Das bringt dir nichts. Die sind gerade beschäftigt.“ Conan sprang aus dem Wagen. Er sah sich um und lief zu dem Gebäude. „Warte!“, gab Jodie von sich. Sie lief hinterher und kam, wie der Kleine, in das Gebäude. „Shu“, stieß sie aus. „Wie nett, Hilfe“, grinste Gin. Überrascht blickte er auf Conan. War er wieder zum Kind geworden. „Eure Mittelchen scheinen nicht lange zu wirken“, fügte Gin an. Er schoss. Diesmal richteten sich seine Schüsse auf Jodie und Conan. „Runter“, schrie Akai ihnen entgegen. Dann blickte er wieder zu Gin, der verschwunden war. „Feigling“, zischte der FBI Agent. Jodie zog Conan mit auf den Boden. Sie blickte den Jungen an. „Bist du verletzt?“ Conan schüttelte den Kopf und stand langsam auf. Aus dem Augenwinkel entdeckte er nur noch wie Akai an ihm vorbei lief. „Shu?“, fragte Jodie, aber schon war er weg. „Warte doch“, rief sie ihm nach und folgte ihm. Draußen sah sich Akai um. Sofort entdeckte er den schwarzen Geländewagen mit dem Jodie herkam und dann waren auch schon die anderen drei da. „Camel! Mitkommen, du fährst“, befahl er und stieg ein. „Eh? Ja“, nickte der Angesprochene und lief zum Wagen. Er stieg auf der Fahrerseite ein und startete unverzüglich den Motor. Mit quietschenden Reifen fuhr er los. „Wohin?“ „Fahr hinter das Gebäude.“ Gin zischte wütend. Er trat an seinen Wagen heran. Seine Schritte waren schwer und eine Spur von Blut folgte ihm. Mühsam öffnete er die Tür des Wagens und stieg ein. Ohne sich anzuschnallen, startete er den Motor und fuhr los – ebenfalls mit quietschenden Reifen. Er knurrte. Sein Plan war so gut und ging trotzdem nicht auf. Aus seinem Handschuhfach holte er neue Munition heraus und lud diese, neben dem Fahren. „Da ist er ja schon“, gab Akai von sich. „Ist das…Gin?“ „Ja, das ist er“, grinste der FBI Agent. Er kurbelte das Fenster herunter und streckte seinen Arm mit der Pistole heraus. Akai schoss mehrere Male. Beim ersten Mal zerbrach die Heckscheibe, dann versuchte er Gin zu treffen, doch immer wenn dieser einen Schuss hörte, duckte er sich. „Verflucht“, murmelte Shuichi. Er sah zu Camel. „Fahr schneller.“ „Mach ich“, nickte der Angesprochene. Er schaltete einen Gang höher und trat auf das Gas. Wieder schoss Shuichi. Diesmal zielte er aber auf die Reifen. „Perfekt“, gab er von sich, als der hintere, linke Reifen getroffen wurde. Gin hatte Probleme bekommen seinen Wagen unter Kontrolle zu halten. Zuerst trat er auf die Bremse, dann aber merkte er, wie viel seine Verfolger aufholten, und trat wieder auf das Gaspedal. Er beschleunigte – unkontrolliert. „Was tut er da?“, gab Camel von sich. „In wenigen Sekunden in das Wasser rasen“, knurrte Akai. So durfte es nicht enden – so durfte Gin nicht sterben. Es sollte durch seine Hand sein, er wollte ihm zu sehen. Shuichi blickte weiter nach vorne und dann passierte es auch. Gin fuhr mit seinem Wagen gerade aus. Man sah, dass er ihn nicht mehr unter Kontrolle hatte. Der Porsche trieb ihm Wasser und tauchte langsam in dieses ein. Wütend stieg Shuichi aus dem Wagen aus. Er schlug die Tür mit voller Wucht gegen den Wagen und fluchte. Camel schluckte. Kurz darauf traf ein zweiter Wagen mit Jodie, Hidemi, Subaru und Conan ein. „Was ist passiert?“, wollte Subaru von ihm wissen. „Shu? Sag doch was“, kam es von Jodie. Sie lief auf ihren Kollegen zu und sah an seinen Arm. „Ruft jemanden an, der Gins Wagen bergen soll. Ich will die Leiche sehen.“ Akai blickte zu Subaru. „Was ist mit den Scharfschützen?“ Subaru schüttelte den Kopf. „Korn hat sich selber erschossen“, sprach er. „Chianti hat ebenfalls Selbstmord begangen“, fügte Hidemi hinzu. „Hmm…verstehe…sie sterben lieber, als in unsere Hände zu gelangen“, sprach Akai. „Was ist mit Vermouth und Wodka?“ „Vermouth habe ich, wie abgesprochen gehen gelassen“, murmelte Jodie leise. „Wodka konnten wir festnehmen. Er befindet sich bereits auf dem Weg ins Quartier.“ „Wenigstens haben wir einen“, entgegnete Akai. Er lehnte sich gegen den Wagen. „Fahrt ihr zurück. Ich warte hier, bis wir ein Ergebnis vom Bergungstrupp haben.“ „Was? Du willst hier bleiben?“, Jodie ging sofort wieder zu ihm. Sie stemmte ihre Hände in die Hüften. „Du bist verletzt. Du musst zum Arzt.“ Akai schnaubte. „Nur ein Kratzer“, gab er von sich. „Das sieht mir aber nicht nach einem Kratzer aus“, warf Jodie ein. „Ist es aber“, knurrte der FBI Agent. „Wenn du unbedingt willst, dass ich zum Arzt muss, dann hol den Arzt hier her.“ „Aber Shu…“, murmelte sie leise. „Ich mach mir doch nur Sorgen um dich.“ „Musst du nicht“, entgegnete er. „Es ist ein glatter Durchschuss, ich geh nachher zum Arzt. Gin ist mir wichtiger. Ich muss wissen, ob er aus dem Wagen raus kam und wenn ja, wo er auftaucht.“ Kapitel 25: Nachbeben --------------------- Huhu, nachdem mein Word meinte, mir einen Schrecken einzujagen und statt eines Kapitels ein leeres Dokument aufzumachen, kommt hier das finale Kapitel zu ‚File X‘. Ich hoffe, dass es euch gefällt und ihr mit dem Ende zufrieden seid. __________________________ Kapitel 25: Nachbeben Der Bergungstrupp fand schnell den Weg zum Hafenpier. Sie setzten sich gleich daran, den Wagen von Gin und Gin selber zu bergen. Shuichi wartete und blickte aus dem Augenwinkel zu Jodie. „Was wird das?“ „Na was wohl?“, grummelte Jodie. „Wenn du zu keinem Arzt willst, muss ich eben selbst erste Hilfe bei dir anwenden“, meinte sie. Sie riss sich von ihrem Oberteil einen ganzen Teil weg, nur um dieses Stückchen um seinen Arm zu binden. „Dir wäre es wohl lieber, wenn ich mit den anderen ins Krankenhaus gefahren wäre, was?“ „Ja, das wäre es“, nickte die Blonde. „Aber ich kenn dich und ich weiß, dass du das erst tust, wenn ich dich höchst persönlich dahin schleppen werde. Und glaub mir mein Lieber, das werde ich tun“, drohte sie ihm. „Sollte ich jetzt Angst haben?“ „Auf jeden Fall“, nickte sie. Jodie folgte seinem Blick. Sie seufzte leise auf. „Wenn sie alles geborgen haben, werden sie schon zu dir kommen.“ „Das will ich für sie hoffen…“ Subaru blickte zu Conan und Heiji. „Ich setz euch bei der Villa ab“, sprach der CIA Agent. „Danke“, nickte der Kleine und sah zu Heiji. „Willst du dir nicht Mal die Maske aus dem Gesicht reißen?“, wollte er wissen. „Wieso denn? Langsam gewöhn ich mich daran, dass ich dein Gesicht ab und an trage“, grinste Heiji. „Na super…“, murmelte der Kleine. „Da musst du durch, Kudo“, schmunzelte Heiji. Dann sah er wieder nach vorne. „Wissen Sie, warum Agent Akai diesen Gin so sehr hasst?“ „Hmmm? Was meinst du?“ „Als ich vorhin den Beiden so zugeschaut habe, sprach Gin davon, dass sich Agent Akai bei ihm rächen wollte. Ich würde gerne wissen, warum sich ein FBI Agent an einem Organisationsmitglied rächen will.“ „Tut mir leid, da kann ich dir auch nicht helfen. Ich weiß nur, dass Akai damals in die Organisation eintrat und Gins Partner wurde“, erzählte Subaru. „Das hat mir Kudo auch schon erzählt“, gab Heiji von sich. „Es ist wegen seiner Freundin.“ „Hmm?“, Subaru blickte durch den Rückspiegel nach hinten zu Conan. „Gin hat sie erschossen“, antwortete Conan. „Oh…“, murmelte Heiji. „Deswegen ist er so verbissen“, gab Subaru von sich. „Ja, Jodie hat mir erzählt, dass er durch ihren Tod so hart wurde und keiner mehr einen Zugang zu ihm hatte. Seine einzige Lebensaufgabe soll es nun sein, Gin zu schnappen. Und weil er einen starken Willen hat, macht ihn das gefährlich für die Organisation.“ „Jetzt versteh ich auch, was Hidemi damit meinte, dass sich selbst ihr Boss vor Akai fürchtet. Wenn er das für seine Freundin tut, ist er ja fast unaufhaltsam“, entgegnete Okiya. „Das macht ihn für die Organisation auch so gefährlich“, nickte Conan. „Ich hab auch gehört, dass er sich angewöhnt hat, so zu denken wie die Leute aus der Organisation und ihnen dadurch einen Schritt voraus sein kann.“ „Das wäre schon möglich“, murmelte Subaru. „Wir sind da“, sprach er und hielt an der Villa an. Conan blickte zu Heiji. „Könntest du bitte…“, fing er an. „Das Gesicht? Na gut“, nickte der Oberschüler und zog sich die Maske herunter. „War ganz schön heiß darunter.“ „Ich hab dir ja schon eher gesagt, dass du die Maske runter nehmen kannst“, warf Conan ein. „Jaja, ich hab schon verstanden“, gab Heiji zurück. Conan trat zur Villa heran. Er sprang am Türgriff nach oben und öffnete die Tür. Sogleich trat er ein und sah sich im Flur um. Er erkannte einige Schuhe und runzelte die Stirn. „Hast du was?“, wollte Subaru von ihm wissen. „Nein nein, ich hab mich nur gewundert, weil hier so viele Schuhe herumstehen“, gab er von sich. „Ach das…nun ja, wir haben eine Art Zwischenquartier aufgebaut“, antwortete der Student. „Je auffälliger, desto uninteressanter?“, fragte Conan nach. Dabei hob er die Augenbraue. „Wie man’s nimmt“, schmunzelte Okiya. „Conan!“, hörte man eine weibliche Stimme rufen. „Eh?“, gab der Junge von sich, merkte aber auch schon im nächsten Moment, wie ihm Ran um den Hals fiel. „Ran…“ Das Mädchen schluchzte und hielt den kleinen Jungen fest. „Es geht dir gut…Shinichi…“ Conan schluckte. Er nickte und sah zu ihr. „Tut mir leid, Ran“, murmelte der Junge leise. Anschließend blickte er auf den Boden. „Ich weiß“, gab das Mädchen von sich. „Ich würde dir gerne alles erklären“, nuschelte der Kleine. Ran nickte. „In Ordnung“, sprach sie ruhig. „Am besten, wir gehen nach oben in mein Zimmer.“ Shuichi horchte auf, als einer der Männer näher kam. Mit seinen tiefgrünen Augen schien er die Person förmlich zu durchbohren. „Wie sieht es aus?“, wollte der FBI Agent wissen. Der Mann schüttelte den Kopf. „Der Wagen hat den Untergang nicht lange ausgehalten“, sprach er. „Ich will nicht wissen, was mit dem Wagen ist, ich will wissen, was mit der Person ist, die in ihm saß“, zischte der FBI Agent. „Ähm…nun ja, Sie müssen sich das so vorstellen“, entgegnete der Mann. „Der Wagen taucht im Wasser hinab. Das Wagen füllt sich sogleich mit Wasser. Je nach Autotyp dauert es einige Minuten, bis hin zu mehreren Minuten. Dabei ist der Außendruck deutlich höher als der Innendruck. Man kann keine Türen öffnen“, erklärte er. „Verstehe…“ „Das erschwert das Verlassen des Wagens. Es ist aber nicht unmöglich. Der Insasse hatte zwei Möglichkeiten. Entweder er wartete, bis sich der Wagen komplett mit Wasser füllte und öffnete dann die Tür oder aber er versucht durch ein Fenster zu entkommen“, fügte er an. „Wollen Sie mir sagen, dass er entkommen ist?“, knurrte Akai. „Nun ja, das…ähm…das können wir noch nicht so genau sagen. Die Tür war geschlossen, als der Wagen wieder hoch tauchte“, antwortete der Mann. „Der Wagen tauchte wieder hoch?“, wollte Jodie wissen. „Ja, das ist ganz normal. Wenn sich der Wagen mit Wasser füllt, taucht er wieder auf. Meistens mit dem Dach zuerst. Trotzdem ist es bei einigen Modellen möglich, dass sich der Wagen dreht, das macht die Sache schwieriger.“ „Gut. Geben Sie mir die Methode, wie man entkommen kann“, entgegnete Akai. „Natürlich. Wie ich schon erwähnte, man kann warten, bis sich das Wasser den Wagen befüllt. Ist dies der Fall, kann eine Tür geöffnet werden, allerdings ist es Sekundenarbeit und man muss genau wissen, wann man die Tür öffnen kann. Da beim Wagen die Tür geschlossen ist und wir nicht annehmen, dass der Mann die Tür noch schließen konnte, wird er diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen haben. Zumal es schwer wäre, mit seiner Verletzung noch lange genug Luft zu haben, um zu tauchen. Die andere Methode, die noch bleibt, ist das Fenster. Dieses wird langsam herunter gekurbelt und dann gewartet, bis sich der restliche Teil des Wagens mit weiterem Wasser füllt. In dieser Situation heißt es dann nur noch Augen zu und Durch. Der Mann müsste mit dem Kopf zuerst aus dem Wagen aussteigen und tauchen.“ „Dann könnte er noch leben“, murmelte Akai. „Nun ja, es wäre möglich. Aber wenn Sie mich fragen, glaube ich nicht daran. Als wir den Wagen geborgen haben, waren sämtliche Scheiben eingeschlagen, was normal sein kann, wenn man sich vorstellt, unter welchem Druck der Wagen im Wasser war“, warf der Mann ein. „Wurde seine Leiche gefunden?“, wollte der FBI Agent wissen. „Nein, noch nicht“, seufzte der Andere. „Es besteht noch die Möglichkeit, dass er versucht hat zu entkommen, aber im Wasser nicht überlebt hat. Befand er sich zu dem Zeitpunkt außerhalb seines Wagens, kann er weg gespült worden sein. Kein Mensch kann lange genug unter Wasser überleben.“ „Hmm“, grummelte Shu. „Suchen Sie die Gegend ab. Ich will seine Leiche sehen.“ „Aber Shu!“ „Lass das, Jodie. Wenn es keine Leiche gibt, ist er noch am Leben. Und wenn er am Leben ist, dann ist die ganze Sache noch nicht vorbei.“ „Einen Moment mal“, kam es von hinten. Shuichi blickte sich um und hob die Augenbraue. „Die japanische Polizei…Jodie, übernimm du das“, entgegnete er und ging los. „Eh? Aber Shu“, rief sie ihm nach. Sie seufzte und sah anschließend zu Miwako und Takagi. „Was machen Sie denn hier?“ „Das könnten wir Sie aber auch fragen“, warf Miwako ein. „Ähm nun ja…“, murmelte die Blonde. „Wir hatten heute das Treffen mit der Organisation.“ „Sie hatten was?“, empörte sich die Inspektorin. „Wie kann das sein? Wir haben doch den Brief gesehen. Es hieß in zwei Tagen“, entgegnete Takagi. „Wie soll ich sagen“, fing Jodie an. „Der Brief war ja auch echt. Allerdings hat Shu Ihnen wohl nicht den Umschlag gezeigt. Der Brief wurde am Tag vorher geschrieben und versendet. Deswegen war die Übergabe heute.“ „Bitte was?“, murrte Miwako. „Und Sie haben uns nicht Bescheid gegeben?“ „Tut mir leid“, entgegnete Jodie ruhig. „Ich bin mir sicher, dass Shu einen guten Grund dafür hatte. Und falls Sie wissen wollen, wie es gelaufen ist, es lief gut. Unglücklicherweise starben zwar die beiden Scharfschützen, aber dafür konnten wir Ai befreien“, erzählte die Blonde. „Und was ist mit diesem G.I.N?“ „Momentan nehmen wir an, dass auch er gestorben ist. Er fuhr ins Meer und der Bergungstrupp glaubt nicht daran, dass er das überlebt hat, zumal er durch einen Schusswechsel verletzt war“, antwortete die Blonde. „Und das können wir Ihnen diesmal glauben?“, wollte Miwako wissen. Jodie nickte. „Aber natürlich. Was das angeht, habe ich keinen Grund Sie anzulügen. Es ist in unserem beider Interesse, wenn er überlebt hat, allerdings war die Strömung zu stark. Wir lassen dennoch nach ihm suchen“, sprach Jodie. „Wenn Sie wollen, können Sie die Suche beobachten und uns Bescheid geben, wenn Sie ihn finden sollten.“ „Das ist nicht Ihr ernst…“, murmelte Takagi. „Doch doch“, zwinkerte die Blonde. „Nur keine Scheu“, gab sie anschließend von sich und entfernte sich ebenfalls vom Ort des Geschehens. „Das ist jetzt nicht wirklich passiert“, entgegnete Takagi. Fragend blickte er seine Kollegin an. „Die hat die Ruhe weg.“ Er nickte. „Und sie weiß genau, was sie sagen muss“, seufzte der Inspektor. „Und was machen wir jetzt?“ „Abwarten und nach der Leiche suchen lassen.“ „Na super…das hat das FBI doch schon veranlasst“, warf Wataru ein. „Was anderes können wir in dieser Situation nicht machen…“, seufzte Miwako. Anokata blickte auf den Stapel mit den Akten, die vor ihm lagen. Auf einen Schlag verlor er mehrere Mitglieder seiner Organisation – einige starben, andere stiegen aus – aber egal wie sie heraus kamen, sie mussten von der Bildfläche verschwinden. Er nahm den Hörer seines Telefons hoch. „Beseitigt alle Spuren“, sprach er und legte auf. Der Boss sah wieder auf die Akten. Er steckte sie in den Papierzerkleinerer und lauschte dem Geräusch der Maschine. Jenes Geräusch wurde von dem Klingeln seines Telefons unterbrochen. Anokata nahm ab. „Ja?“ „Boss! Was sollen wir mit Gin machen?“, wollte der Anrufer wissen. „Habt ihr ihn schon gefunden?“ „Nein. Das FBI lässt im Gewässer nach ihm suchen“, kam die Antwort. „Sorgt dafür, dass sie ihn nicht finden, egal ob er lebt oder tot ist“, entgegnete der Boss. „Verstanden“, raunte es durch den Hörer. „Verwischt alle Spuren zu uns.“ „Natürlich!“, nickte das Organisationsmitglied. „Was ist mit Sherry?“ „Lasst Sherry wo sie ist. Der Feind soll sich in Sicherheit fühlen. Jetzt wissen wir ja, warum Gin sie nicht finden konnte. Es wird ein leichtes sein, ihre Arbeit fortzusetzen“, sprach der Boss. „Was sollen wir wegen Vermouth machen?“ „Lasst sie sich ein wenig austoben. Sie kommt schon wieder – bisher kam sie auch immer wieder“, grinste Anokata. Den restlichen Abend über erzählte Conan all das, was er die letzten Monate vor Ran verschwieg. Es fing vom Tropical Land an bis hin zu den Begegnungen mit der schwarzen Organisation und dem FBI. Wichtige Daten, wie die Identität der Organisationsmitglieder, verschwieg der geschrumpfte Oberschüler. Es war besser so. So war sie nicht in Gefahr – noch nicht. „Ran? Ich muss jetzt los“, gab der Grundschüler am nächsten Morgen von sich. „Wohin willst du denn hin?“, wollte die Angesprochene wissen. Über Nacht blieb sie in der Kudo-Villa und wollte all das, was sie eben erst erfuhr, sacken lassen und sich im Klaren über ihre Gefühle werden. „Ich treff mich gleich noch mit dem FBI, es geht um gestern.“ „Du willst wirklich alleine hin?“, murmelte Ran leise. „Nein nein“, sprach er. „Miss Jodie holt mich ab und bringt mich dann auch wieder her. Du musst dir wirklich keine Sorgen um mich machen.“ „Aber Shinichi…“, entgegnete das Mädchen. „Mach dir keine Sorgen um mich, Ran“, lächelte der Geschrumpfte. „Diesmal pass ich besser auf mich auf und ich hab noch das FBI“, fügte er an. Das Mädchen nickte zaghaft. „Sei vorsichtig“, wisperte sie. Ran versuchte leicht zu lächeln, sie sah Conan zu, wie er sich die Schuhe anzog und mit der Jacke im Arm nach draußen lief. Es war wie damals. Damals im Tropical-Land. Shinichi war so energisch. Begeistert. Neugierig. Und dann verschwand er. Einfach so. Ohne ein Wort. Jetzt fand sie ihn wieder. Und wieder ging er – sah der Gefahr ins Gesicht. „Da seid ihr ja endlich“, gab Shuichi von sich. „Tut mir ja leid, wenn es dir zu langsam war. Du hättest ihn ja selber abholen können“, warf Jodie ein. „Das wäre nicht gut. Ich würde die Aufmerksamkeit der Wölfe auf mich ziehen.“ „Gibt es eigentlich Neuigkeiten?“, wollte Conan wissen. „Und was für welche“, nickte Jodie. „Hmm? Jetzt erzählen Sie schon.“ „Du erinnerst dich doch an gestern? Korn und Chianti sind gestorben. Ein weiteres Organisationsmitglied reiht sich nun in diese Reihe ein“, sprach Jodie leise. „Gin“, murmelte Conan leise. „Schön wärs“, knurrte Akai. Jodie schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Es ist Wodka.“ „Wodka?“, Conan hob seine Augenbraue und sah die zwei skeptisch an. „Den haben Sie doch gestern verhaftet und in Gewahrsam genommen“, warf er ein. „Haben wir. Ich kann mir auch nicht erklären, wie es dazu gekommen ist. Er wurde ständig überwacht und er lebte, als ich das letzte Mal nach ihm sah“, antwortete Jodie. „Das ist doch einfach. Einer von ihnen hat Wodka erledigt. Sie wollten nicht, dass er redet, also musste er von der Bildfläche verschwinden. So haben sie das gleich getan“, entgegnete Akai. „Aber wie? Er war doch die ganze Zeit über bei uns“, meinte Jodie. „Ich vermute schon länger, dass sich ein Spitzel unter unseren Leuten befindet. Wahrscheinlich war es der, und selbst wenn nicht, sie haben ein Organisationsmitglied, welches in verschiedene Identitäten schlüpfen kann“, sprach Shuichi. „Du meinst also…“, murmelte Jodie. Sie schluckte leicht. „Und was ist mit Gin?“ „Ja, Gin…der Bergungstrupp hat keine Leiche gefunden. Sie sagen, dass er aus dem Fenster versucht hat zu entkommen und dabei von der Strömung mitgerissen wurde. Sie halten ihn für tot.“ „Aber Sie glauben nicht daran…“, sprach Conan. „So einfach stirbt Gin nicht“, entgegnete Akai. „Ich hab das in meinem Gefühl. Gin ist noch am Leben und ich werde ihn finden und jagen.“ Schleppend zog sich eine Person in ein Zimmer. Ohne vorherige Anmeldung beim Boss trat er in dessen Raum ein. Er blickte zu ihm. „Boss.“ Anokata, blickte nach oben. Er runzelte die Stirn und griff dann nach dem Hörer. „Schicken Sie unser Ärzteteam in mein Büro. Wir haben hier eine…kleine Komplikation“, sprach er und legte wieder auf. Sein Blick verfinsterte sich. „Du lebst also noch, Gin.“ _____________________ So das war es fürs erste mit File X. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Ich konnte den guten Gin einfach nicht sterben lassen. Und an der Stelle wollte ich es mir auch noch offen lassen, irgendwann einen zweiten Teil zu schreiben. Außerdem wäre es doch auch unschön, wenn ich Gin hätte sterben lassen. Vor allem bei Gin sollte es doch nicht so einfach sein. Und gerade weil er eine Kämpfernatur ist, der sich nicht von ein bisschen Wasser ausknocken lässt, hat er eben überlebt. Da hatte Shu wohl doch die richtige Ahnung, was? Mein besonderer Dank geht jetzt erstmals an alle User, die die FF gelesen haben, besonders die 32 Favoriteneinträge haben mein Herz wirklich gerührt. Außerdem noch ein besonderes Dank an , , , , , , , , , , , , und für eure lieben Kommentare. Danke! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)