Der Himmel muss warten von Kalea ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Jetzt heißt es Abschied nehmen. Ich danke euch ganz herzlich für eure Treue und den ein oder anderen Kommi, der mir das Schreiben doch etwas erleichtert hat. @ __Dean__ Vielen Dank für Dein Lob - und ja, irgendwann geht jede Geschichte leider zu Ende. @ jackienobu - das war mein Hintergedanken. Wenn es nur noch das Sein gibt und nicht mehr das was war, das Brüderliche, was bleibt dann ... Und das mit der Hoffnung? Bin gespannt, ob sich Deine erfüllt ... @ Vanilein - Dir einen ganz lieben Dank für Deine Treue und die Kommis, die mir den Samstag/Sonntag verschönt haben. Bin gespannt, ob sich dein Wunsch für sie erfüllt. LG Kalea Epilog Der Mann stand am Rand eines Baseballplatzes und blickte auf die Jungen, die dort dem Ball hinterher jagten. Seine Frau stand mit dem Rücken an ihn gelehnt und seine Hände ruhten auf ihrem stark gewölbten Bauch. Genießend sog er ihren Duft in sich auf und konnte nicht anders, als seine Nase in ihrem langen, blonden Haar zu vergraben, dass weich über ihre Schultern fiel, und ihr einen Kuss in den Nacken zu drücken. Was hatte er doch für ein Glück. Dabei sah es in seiner Jugend so gar nicht danach aus. Seine Mom war gestorben, als er noch nicht einmal zehn Jahre alt gewesen war und mit der neuen Frau an der Seite seines Vaters war er nie klar gekommen. Doch alles hatte sich geändert, als er bei einem Lehrgang seine Mary kennen gelernt hatte. Er konnte sich noch gut an ihr erstes Treffen erinnern. Sie arbeitete in der Bibliothek, in der er nach weiterführender Literatur gesucht hatte. Mary hatte ihm damals geholfen und er sich fast augenblicklich in sie verliebt. Dabei wusste er nicht einmal zu sagen ob es ihr langes, blondes Haar, ihr einnehmendes Lächeln oder die funkelnden grünen Augen waren, die ihn am Meisten fasziniert hatten. Und sie hatte es ihm nicht leicht gemacht, sie zu erobern. Aber seine Hartnäckigkeit hatte letztendlich zum Erfolg geführt. Sie hatte ihn geheiratet! „Daddy, Daddy! Dean schlägt!“, rief der kleine Junge neben ihm aufgeregt. Er hopste auf und ab und zog an seinem Ärmel. Lachend löste er sich von seiner Frau und hob den zappelnden Sam auf seine Schultern, damit der auch ja alles sehen konnte. Der Werfer jagte den Ball mit all seiner Kraft auf den blonden Jungen am Schlagmal zu. Dean traf ihn perfekt. Der Ball landete weit außerhalb des Spielfeldes. Endlich war das Spiel vorbei und Bobby ließ seinen Sohn wieder herunter. Sofort stürmte der Junge los, um zu seinem Bruder zu kommen. Er wunderte sich immer wieder, wie sehr die Brüder aneinander hingen. „Ich bin stolz auf unseren Großen“, sagte er leise und drückte seiner Frau einen Kuss auf die Wange. Mary nickte lächelnd. „Hat mein Mädchen denn Lust auf einen Burger?“, wollte er wissen und streichelte über den prallen Bauch seiner Frau. „Woher willst du denn wissen, dass es ein Mädchen wird?“, fragte sie mit einem Koboldgrinsen zurück, dass ihn an seinen älteren Sohn erinnerte. Er hatte auch die grünen Augen und die blonden Haare seiner Mutter geerbt. Er war, wie sie, ein Wirbelwind und hatte dazu noch jede Menge Blödsinn im Kopf. Immer wieder heckte er neue Streiche aus, für die er auch oft genug ziemlichen Ärger bekam. Aber trotzdem konnte er ihm nie lange böse sein, zumal sein Großer sehr viel Ernst und Einfühlungsvermögen gezeigt und sich ohne zu murren um seinen kleinen Bruder gekümmert hatte, als seiner Frau nach den zwei Fehlgeburten die Kraft dazu gefehlt und er sich in Arbeit gestürzt hatte. Seine Gedanken drifteten ab und wanderten zurück zu jenem Tag, an dem er etwas früher nach Hause gekommen war. Er hatte noch Licht gesehen und freute sich auf seine Jungs. Vielleicht war ja auch Mary auf? Er hatte das Haus betreten und seine Jacke ausgezogen. Warum er gezögert hatte in die Küche zu gehen, wusste er heute nicht mehr. Er war lauschend im Flur stehen geblieben. Er hörte wie ein volles Glas und ein Teller auf den Tisch gestellt wurden und Dean sagen: „Iss, Sammy“ „Ich will das nicht!“ „Du liebst Erdnussbuttertoast mit Banane!“ „Ich will Cornflakes!“ „Die sind alle!“ „Ich will aber! Mom!“ „Mom ist krank, lass sie in Ruhe!“ Der Teller wurde über den Tisch geschoben und stieß klirrend gegen das Glas. Es kippelte und fiel um. „Das waren meine Hausaufgaben!“, hörte er Dean entsetzt rufen. Ein Stuhl wurde zurückgeschoben, Füße tappelten über den Boden und dann wurde ein Schrank geöffnet. Eine Packung und eine Schüssel landeten etwas unsanft auf den Tisch. „Hier! Friss auch noch den Rest der Packung, hast eh schon alles in dich reingestopft!“, resignierte der Größere und Bobby konnte deutlich hören, dass der Junge kurz davor war zu weinen. Er trat in den Raum. Sofort war der Jüngere von der Bank gerutscht und zu ihm gerannt. Er hatte sich an seinem Bein festgeklammert. „Daddy! Dean ist...“ „Nein! Du bist ungezogen. Geh in dein Zimmer. Ich komme gleich hoch und dann reden wir“, hatte er ruhig gesagt und die Arme seines Jüngsten von seinem Bein gelöst. Danach war er neben Dean getreten und hatte ihm Tuch und Heft aus der Hand genommen. „Es tut mir leid Daddy“, schniefte der. „Was denn?“, hatte er verwundert wissen wollen. „Ich hab mich nicht richtig um Sammy gekümmert!“ Er hatte sich auf die Bank gesetzt und den Jungen in seine Arme gezogen. Sanft hatte er ihm über den Kopf und den Rücken gestrichen und gewartete, bis die Schultern weniger bebten. Dann schob er ihn etwas weiter von sich. „Nein Dean! Du warst perfekt! Ich muss mich bei dir entschuldigen.“ „Aber ...?“ „Ich hätte dich nicht mit der Verantwortung für Sam alleine lassen dürfen! Es ist meine Aufgabe als Dad Sam zu erziehen, nicht deine. Du sollst mit ihm spielen und ihn ärgern. Ihr sollt einfach Spaß haben und eure Kindheit genießen!“ Große Augen hatten ihm tränennass entgegen geschaut. „Du gehst jetzt hier unten in die Wanne und ich kümmere mich um Sam“, hatte er beschlossen, das Kind umgedreht und ihm einen freundschaftlichen Klaps auf den Po gegeben. Dean war davon getrabt, nicht wirklich beruhigt und wenig überzeugt. Bobby hatte das Heft und das Schulbuch soweit möglich trockengelegt und dann im Hauswirtschaftsraum zum weiteren Trocknen aufgehängt. Danach hatte er seinen Chef angerufen und ihn gebeten, ob er in der nächsten Zeit nur noch die Tagesschicht machen könnte, um sich um seine Kinder und Mary zu kümmern. Rufus hatte nur gelacht und gesagt, dass er sich schon gefragt hätte, wann er denn endlich fragen würde. Bei seiner Situation wäre es gar keine Frage, dass er ihn unterstützen würde. Er hatte durchgeatmet und war nach oben gegangen. Sam hatte in seinem Zimmer gestanden und ihn verweint angesehen. Eigentlich hätte er nichts lieber tun wollen, als den Jungen in den Arm zu nehmen, doch er hatte hart bleiben müssen. „Das war gar nicht nett von dir, was du in der Küche gemacht hast!“ „Aber ich ...“ „Nein, Sam! Dean hat sich alle Mühe gegeben und du warst böse zu ihm! Ich möchte, dass du dich morgen entschuldigst!“ Zögerlich hatte der Kleine genickt. „Gut! Und jetzt zieh dich aus, ich helfe dir beim Duschen!“ „Ich hab doch noch gar nichts gegessen.“ „Du hattest doch keinen Hunger, oder wie sollte ich dein Verhalten vorhin deuten? Zieh dich aus!“ Sam hatte nur genickt. Dean hätte ihn jetzt baden lassen. Mit viel Schaum und dem kleinen Segelboot und er hätte ganz große Wellen gemacht, bei denen das Boot vielleicht wieder über den Rand geschwappt wäre. Bobby hatte den Jungen geduscht und dann ins Bett gebracht. Die Gute-Nacht-Geschichte, die Dean sonst immer vorgelesen hatte, war auch ausgefallen. Sam musste lernen, dass so ein Verhalten Folgen hatte. Im Stillen hatte er sich aber vorgenommen, Sammy ein paar Kekse und ein Glas Wasser ans Bett zu stellen, falls der doch noch Hunger haben würde. Er hatte in Deans Zimmer geschaut, doch der Junge war noch nicht oben gewesen, also war er nach unten gegangen, um nach seinem Großen zu sehen. Das Bad war ebenfalls leer, doch aus der Küche waren Geräusche gekommen, also war er dahin gegangen. Dean war ihm gerade entgegengekommen. „Wo ist denn mein Schulbuch? Ich muss doch noch Hausaufgaben machen.“ „Nein, du machst heute keine Hausaufgaben mehr, du gehst ins Bett. Ich komme morgen mit in die Schule und rede mit Mr. Callen.“ Er hatte seinem Jungen noch eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen und war dann nach unten gegangen. Mary hatte wie immer auf der Couch gelegen und er hatte ihr von seinem Tag und dem erzählt, was er in der Küche erlebt hatte. Als er dann ins Bett wollte, und noch einmal nach seinen Jungs gesehen hatte, hatten die dicht aneinander gekuschelt in Deans Bett geschlafen. Von diesem Tag an war es langsam aber stetig bergauf gegangen. Mary hatte sich erholt und irgendwann auch wieder begonnen zu arbeiten und die Jungs waren was sie sein sollten: Kinder! Er ließ seinen Blick noch einmal über den Platz schweifen. Es war egal was Dean anstellte. Sollte der Junge sich doch jetzt austoben, zumal er eh genau zu wissen schien, wie weit er gehen durfte. Sammy kam da wohl eher nach ihm und das nicht nur äußerlich. Er war auch ruhiger. Aber Dean schaffte es immer wieder ihn mitzuziehen. „Ich hab dich gefragt“, antwortete er seiner Frau lachend auf ihre Gegenfrage. „Aber immer doch!“ Gemeinsam gingen zu den Umkleideräumen, aus denen schon die ersten Spieler gestürmt kamen, um von ihren Eltern entweder jubelnd begrüßt oder tröstend in den Arm genommen zu werden. Und dann kamen ihre Jungs heraus. Dean hatte seinen Bruder an der Hand und Bobby platzte fast vor Stolz, seine Söhne, trotz der viereinhalb Jahre, die sie trennten, so verbunden zu sehen. „Mom, Dad! Ich hab einen Home-Run geschlagen!“, rief der Blonde voller Stolz und warf sich seinen Eltern in die Arme. „Was haltet ihr davon, wenn wir noch einen Burger essen fahren, bevor ihr mich zur Feuerwache bringt?“, wollte Bobby von seinen Söhnen wissen. Die Brüder nickten begeistert. „Darf ich bei dir bleiben?“, wollte Dean sofort wissen. Er liebte den Arbeitsplatz seines Dads und er war schon ein paar Mal bei ihm gewesen, während seiner Schichten. „Du wolltest doch zu Paul und mit ihm und seinem Dad an dem alten Wagen schrauben“, stellte Bobby fest. „Außerdem bist du doch Dienstag wieder bei uns, wenn ihr euch mit der Jugendfeuerwehr trefft.“ Schnell hellte sich Deans Mine wieder auf. „Lauft schon mal zum Auto während ich eure Mom langsam dahin rolle!“, sagte er und gab Dean mit einem Zwinkern den Schlüssel. Gleichmütig empfing er den Knuff in den Arm, den er für diese Aussage bekam und blickte seinen Jungs hinterher, die über den Platz davon stoben. „Ich glaube er hat Energie für drei!“, stellte er leise stöhnend fest. Mary nickte nur wissend. Langsam näherten sie sich dem ziemlich verdreckten Geländewagen. Sie wohnten etwas außerhalb. In mitten eines Waldes hatten sie sich ein ehemaliges Forsthaus gekauft und ausgebaut, so dass es jetzt jede Menge Platz für sie und alle möglichen Tiere bot. Und ihre Kinder konnten frei aufwachsen, was gerade bei Deans extremem Bewegungsdrang ein riesiger Vorteil war. Unsichtbar für die Menschen schwebten zwei Engel über den Platz Richtung Parkplatz. Es war mehr als ungewöhnlich, dass zwei Engel über eine Familie wachten. Eigentlich beobachteten sie nur von Ferne, doch diese zwei würden jederzeit eingreifen, sollte diesen Menschen etwas passieren. Mary schob sich auf den Beifahrersitz und schloss die Augen. Das lange Stehen hatte sie angestrengt. Sie lauschte den Klängen von Puuh Bär, die von einer der vielen Kinder-CDs, die im Auto lagen, kamen und hoffte darauf, dass sie sich in zwei Wochen nicht mehr wie ein Wal fühlen würde. „Wie lange musst du denn arbeiten Dad?“, wollte Sam wissen. Er wunderte sich, dass sie nur mit einem Auto gefahren waren, wenn sein Dad doch noch zur Feuerwache musste. „Ich hab lange Schicht. Aber bevor ihr morgen zu deinem Fußballspiel fahrt, holt ihr mich ab. Ich will doch nicht verpassen, wie du Tore schießt!“ „Hab ich dir doch gesagt! Dad würde nie dein Spiel verpassen!“, tönte Dean, ganz großer Bruder. Sie hielten an der Wache und verabschiedeten sich jeder mit einer Umarmung. Schon bald heulten die Sirenen und die Feuerwehren rückten zu einem Scheunenbrand aus. Die Ranch war schon seit Jahren unbewohnt und in einem Nebengebäude entdeckte Bobby bei der unerlässlichen Suche nach weiteren Brandnestern einen verstaubten schwarzen ´67er Impala. ~~~ E N D E ~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)