Eine Klasse für sich von KMelion (The Next Generation) ================================================================================ Prolog: Eine Klasse für sich ---------------------------- Wie jeden Tag schritt der ehrwürdige Hokage durch Konohagakure. Und wie jeden Tag ging er zu Ichirakus um dort Nudelsuppe zu essen. „Iruka! Wusste ich es doch, dass ich Sie hier finden würde.“, rief er. „Ah, Naruto. Wie geht es Ihnen?“, begrüßte Iruka seinen ehemaligen Schüler mit dem Respekt der einem Hokage gegenüber angemessen war. „Bestens, ähm... Iruka ich möchte Sie um ein Gefallen bitten.“ „Klar doch. Was für einen?“, fragte der Ältere. Sofort antwortete der Blondschopf „Kakashi hat eine neue Klasse bekommen und ich möchte Sie bitten, ihm etwas unter die Arme zu greifen.“ „Warum, denn das? Kakashi ist doch ein hervorragender Lehrer. Immerhin sind Sie einer seiner früheren Schüler.“ Naruto zögerte etwas „Nun ja, diese Klasse ist wirklich etwas besonderes. Einige Schüler werden wohl mehr Aufmerksamkeit als normalerweise üblich brauchen.“, erklärte er. „Kakashi wird es bestimmt auch alleine schaffen.“, wandte Iruka ein. „Glauben Sie mir Iruka, die sind wirklich etwas besonderes.“ Iruka zögerte. Eigentlich wollte er in diesem Jahr nicht an der Schule unterrichten, sonder beginnen ein eigenes Team auszubilden. Aber hier vor ihm stand der Hokage von Konohagakure, niemand dem man einfach so eine Bitte abschlagen könnte. Entspannt saß Naruto vor ihm und sah ihn mit ruhigem Blick an. In diesem Moment wusste Iruka, dass der Hokage ein Nein nicht akzeptieren würde. Er atmete tief durch „Also gut, ich werde Kakashi helfen diese Klasse zu unterrichten. Aber dafür habe ich auch eine Bitte. Ich möchte, dass Tenkanno Ito, der Sohn meines verstorbenen Freundes ebenfalls Kakashis Klasse besucht. Des Weiteren möchte ich zwei Schüler aus dieser Klasse für mein eigenes Team auswählen dürfen. Nur sollte die Klasse davon noch nichts erfahren.“ Naruto überlegte kurz. Wie es aussah, würden sich aus einer solchen Vereinbarung für alle Beteiligten, Schüler wie Lehrer, nur Vorteile ergeben. Er wusste, dass, sofern Iruka die richtige Wahl treffen würde, ein Team entstehen könnte, welches alle anderen übertreffen würde. Breit grinsend willigte er ein. „Abgemacht. Sie sollen ihr Team haben. In einer Woche geht es los. Und sagen Sie Tenkanno Bescheid, dass er die Klasse wechselt.“ „Vielen Dank.“, erwiderte Iruka. Er wusste, dass Tenkanno nicht begeistert sein würde seine bisherige Klasse zu verlassen, aber der Junge würde sich sicher schnell eingewöhnen. ~*~ Nachdem er sich von Naruto verabschiedet hatte, machte Iruka sich auf den Weg zum Haus seines verstorbenen Freundes. Er bog von der Zentralen Hauptstraße in eine kleiner Seitenstraße ein. Aus dem Apfelbaum vor dem Haus baumelten die Beine eines Jungen. Iruka blieb stehen und sah nach oben. „Ah hallo, Tenkanno. Ich habe eine Nachricht für dich. Der Hokage hat beschlossen, dass du ab nächster Woche die Klasse wechselst. Kakashi Hatake wird dein neuer Lehrer sein.“ „Der Hokage?“, fragte Tenkanno erstaunt. „Warum sollte es den Hokage kümmern, in welche Klasse ich gehe?“ „Das weiß ich nicht.“, log Iruka. Bewusst verschwieg er dem Jungen, was er mit ihm vorhatte. Den verträumt drein blickenden Jungen auf seinem Apfelbaum hinter sich lassend, wandte er sich dem Haus zu. Um sich über Tenkanno und diese ganz spezielle neue Schulklasse sorgen zu machen, hatte er noch genügend Zeit. Jetzt würde er erstmal die Witwe seines verstorbenen Freundes besuchen. Kapitel 1: Der erste Schultag ----------------------------- Eine Woche nachdem Iruka Tenkanno aufgesucht hatte, stand der Junge vor der Akademie. Er hatte ein wirklich mulmiges Gefühl in der Magengegend, als er die Schule betrat. Wieso musste ausgerechnet er die Klasse wechseln? Vielleicht weil er des öfteren im Unterricht eingeschlafen war. Was würde ihn in der neuen Klasse erwarten? Waren es schwer erziehbare Jugendlich oder vielleicht zurückgeblieben Schüler? Seine Gedankengänge wurden abrupt unterbrochen als er mit jemandem zusammen stieß. Tenkanno sah auf. Ihm war überhaupt nicht aufgefallen, dass er sich schon im zweiten Stock befand. Auch war ihm entgangen, dass Iruka Umino schon seit geraumer Zeit hinter ihm lief. Tenkanno schaute noch einmal auf den Zettel auf dem die Nummer seines neuen Klassenraumes stand und ging dann weiter. Nur noch ein paar Türen und dann wäre er schon da. Während Tenkanno die letzten Meter hinter sich brachte, überlegt er, wie schon den ganzen Morgen, was ihn wohl erwarten würde. Eventuell fand er neue Freund, vielleicht auch neue Feinde. Dort war sie. Die Tür zu seiner neuen Zukunft. Allerdings könnte hinter dieser Tür auch eine Horde Verrückter warten. Unsicher wollte er nach der Türklinke greifen, als eine Hand über seine Schulter langte und die Tür öffnete. Iruka Umino musste offensichtlich ebenfalls in diesen Raum. Wahrscheinlich lief Iruka deshalb die ganze Zeit hinter Tenkanno her. Jetzt war es soweit, Tenkanno würde endlich seine neue Klasse zu Gesicht bekommen. Iruka war bereits in dem Zimmer verschwunden als Tenkanno ihm folgte. Ein zweites Mal stieß Tenkanno mit Iruka zusammen. Dieses mal aber nicht nur weil er geträumt hatte, sondern auch weil Iruka direkt hinter der Tür stehen geblieben war. Wie Iruka musterte auch Tenkanno die Klasse genauer und wurde blass. Hatten die ihn doch wirklich in eine Mädchenklasse geschickt. Er musste schwer schlucken. Das könnte ja noch heiter werden. Auch fiel ihm auf, dass der Klassenlehrer noch nicht anwesend war. Iruka hatte ihm doch erzählt, dass Kakashi Hatake der Lehrer dieser Klasse wäre. Wo war also Kakashi? Langsam ging Tenkanno auf einen freien Platz zu und setzte sich. Noch einmal nahm er die Anwesenden in Augenschein. Es waren sechs Mädchen. Eine von ihnen aß Erdbeeren während sie sich das hellrote Haar aus dem Gesicht strich und so ihre ca. 5cm langen Federohrringe zur Schau stellte. Sie war bloß einige Zentimeter kleiner als das zierliche Mädchen mit dem silbernen, zu zwei Zöpfen geflochtenem Haar, das neben ihr saß. Ein anderes Mädchen, ebenfalls mit zwei Zöpfen, jedoch mit dunkelrotem Haar, saß direkt vor der Silber-haarigen. Das Mädchen mit dem dunkelroten Haar spielte abwesend mit ihren Zöpfen, während ihre Nachbarin sich lautstark über das Fehlen des Lehrers aufregte. Diese junge Dame war blond und trug Handschuhe bei denen offensichtlich die Finger abgeschnitten waren. Direkt vor Tenkanno saß ein sehr kleines Mädchen mit langem, gelocktem, schwarzem Haar. Dieses Mädchen war ihm auf den ersten Blick sympathisch. Neben ihr saß eine Brünette mit einem Pferdeschwanz. Sie machte einen sportlichen Eindruck. Sie drehte sich zu ihm um und ihre violetten Augen funkelten Tenkanno charmant entgegen. Nach einiger Zeit des stillen Beobachtens fing sie an sich mit ihm zu unterhalten. Obwohl Tenkanno während des Gespräches keine zwei Sätze raus brachte, erzählte sie, von seiner Wortkargheit unbeeindruckt, dass ihr Name Sayo Mohoshi sei, dass sie neun Jahre alt wäre und gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder im Westen wohne. Oh,“ mischte sich das kleine schwarzhaarige Mädchen neben Sayo in das Gespräch ein. „Das ist ja seltsam, dass wir uns noch nie über den Weg gelaufen sind. Ich wohne nämlich auch im Westen.“ Lächelnd streckte sie Tenkanno die Hand entgegen. „Ich bin übrigens Sora Kaguya. Nett dich kennen zu lernen.“ Ebenfalls lächelnd nahm Tenkanno die ihm dargebotene Hand an und wandte sich dann wieder zur Tafel, während die beiden Mädchen eine hitzige Diskussion über den Westen Konohas anfingen. Iruka hatte sich inzwischen einen Stuhl in eine Ecke gestellt und angefangen eine Zeitschrift zu lesen. Offensichtlich störte ihn das Fehlen von Kakashi nicht weiter. Tenkanno aber nervte es, dass Kakashi so lange auf sich warten ließ und allem Anschein nach war auch die Blondine genervt, denn alle paar Minuten beschwerte sie sich lautstark. Irgendwann schrie das silberhaarige Mädchen die Blondine an. „Aniko, sei endlich still!“ Darauf erwiderte Aniko. „Wie soll der Typ ein guter Lehrer sein, wenn er zu spät kommt, Natsuki?“ Diese Aussage führte dazu, dass sich Aniko und Natsuki lautstark beschimpften und erst aufhörten, als Iruka beide auf das Schlimmste zusammen stauchte. Mittlerweile hatte das Mädchen mit den dunkelroten Haaren Tenkanno bemerkt und lächelte ihn schüchtern an. Während Tenkanno das Lächeln leicht erwiderte, erzählte Sora ihm einiges über die Klassenkameraden. „Aniko Kasakuma und Natsuki Nakamura solltest du bereits kennen. Beide streiten für ihr Leben gern. Das Mädchen neben Aniko heißt Tomoko Kyuchi, sie redet sehr viel weniger als Aniko. Die Nachbarin von Natsuki heißt Miu Wasata, aus irgendeinem Grund isst sie ständig Erdbeeren.“ „Ich glaube Miu mag dich nicht, Tenkanno.“, warf nun Sayo ein. Immerhin hat sie dich noch nicht einmal angesehen.“ Eine Stunde später traf Kakashi Hatake endlich ein. Natürlich wollten Aniko und Natsuki wissen warum er zu spät kam, doch Kakashi erwiderte schlicht, dass er seinen Hunden unbedingt noch schreiben beibringen musste. Er besah sich erst die Klasse und fing dann an zu erzählen. „Mein Name ist Kakashi Hatake und ich bin dieses Jahr euer Klassenlehrer. Der Mann in der Ecke heißt Iruka Umino und er soll mir ein wenig... helfen. Und der Junge in der zweiten Reihe hört auf den Namen Tenkanno Ito, er ist der Neue.“ Kakashi räusperte sich kurz. „Also es ist schon Mittag, ich glaube wir sollten Pause machen und im Anschluss geht es dann auch schon los.“ Kaum hatte er fertig gesprochen, stürmten seine Schüler auch schon aus dem Raum. * „Das ist doch unglaublich, nicht wahr Miu?“, spottete Aniko als sie auf dem Weg zur Mädchentoilette waren. Fröhlich lächelnd stimmte Miu ihr zu. Wie konnte der Typ nur so viel zu spät kommen? Miu hatte schon viele Geschichten über den Ninja Kakashi Hatake gehört. Einige Leute erzählten, sogar, dass er schon einmal tot gewesen sein sollte. Einfach unglaublich der Kerl. Gedanken verloren steckte sie sich eine Erdbeere nach der anderen in den Mund und bemerkte dabei nicht, dass Aniko sie schon seid geraumer Zeit beobachtete. Sie erschrak als Aniko an ihren Zöpfen zog und sie fragte, warum sie die ganze Zeit so blöd grinste. Miu wusste ganz genau, dass die Blonde es hasste das sie lächelte wenn es doch eigentlich gar nichts zu belächeln gab. Aber so war sie nun mal. Wenn Tomoko ruhig in der Ecke saß, sagte doch immerhin auch keiner, dass sie damit aufhören sollte. Mittlerweile waren sie angekommen und vor der Tür zur Toilette stehen geblieben. Wieder wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, dieses mal aber weil Aniko an die Tür zur Mädchentoilette klopfte und reif:„Natsuki, beeile dich. Ich muss auch mal.“ Zickig antwortete das silberhaarige Mädchen:„Geh doch auf die Jungentoilette, dort passt du eher hin.“ Das war zu viel. Miu brachte einen Sicherheitsabstand von fünf Metern zwischen sich und Aniko, da diese jetzt so laut sie nur konnte gegen die Tür schrie. Natürlich hörte jeder im Haus sehr genau was Aniko schrie und es dauerte auch keine zwei Minuten ehe Iruka, Kakashi und der Rest der Klasse auftauchte. Nach glücklicherweise nur kurzer Zeit wurde Aniko leiser. Aber nicht, weil sie nicht mehr konnte. Nein, weil Iruka und Kakashi sie an einen Stuhl gefesselt hatten und ihr ihre Handschuhe in den Mund gestopft hatten. Natsuki wusste im Moment gar nicht wie sie reagieren sollte. Nach einigen Momenten in denen sie überlegt hatte, beschloss sie sich zu entschuldigen. Das war leider nicht so einfach wie sie gedacht hatte. Immer wenn sie sich Aniko auf zwei Metern näherte fing diese an los zu keifen. „Aniko, sei endlich still! Ich will mich doch nur entschuldigen.“, platzte es aus Natsuki heraus. Totenstille. Nach diesen zwei Sätzen wagte es keiner der jüngeren im Raum auch nur zu Atmen. Natsuki hatte sich entschuldigt. Das kam sonst nie vor. Offensichtlich hatte das silberhaarige Mädchen selbst bemerkt, dass sie zu weit gegangen war. * Während Natsuki und Aniko schweigend im Klassenraum saßen und von Iruka überwacht wurden, trainierte Sora im Freien. Tenkanno und Sayo beobachteten dabei gespannt, wie viele Liegestütze das schwarzhaarige Mädchen schaffte. Sora schien überhaupt nicht müde zu werden. Doch nicht nur Sayo und Tenkanno beobachteten sie, auch Kakashi stellte leicht verwundert fest, dass die Schwarzhaarige über eine ausgeprägte Kondition verfügte. Ein bisschen ähnelte sie Rock Lee. Aber zum Glück nur ein bisschen. * Tomoko war die einzige der Klasse, die sich auf das Dach zurückgezogen hatte. Wenigstens konnte sie hier ungestört singen, dachte sie. Doch leider war dem nicht so. Kakashi, der bis eben noch das Treiben von Sora und den Anderen beobachtet hatte, gesellte sich nun zu ihr. „Du singst gut.“, er sah etwas an ihr vorbei als er diese Worte aussprach.„Wieso sitzt du allein?“ „Ich wollte ein Lied üben.“ „Ganz alleine?“ „Ja, ich wollte nicht, dass mich jemand hört, immerhin übe ich noch.“ „Was ist das für ein Lied?“ „Das Lied soll einen aufbauen, wenn man am Boden ist.“ „Das muss ein schönes Lied sein.“ „Es ist sogar sehr schön.“ ________________________________________________________________________ Wisst ihr, welches Lied gemeint ist? Kapitel 2: Zeit zu lernen? -------------------------- Ein Klingel verriet Kakashis Schülern, dass die Pause vorbei war. Innerhalb kürzester Zeit fanden sie sich in ihrem Klassenraum ein. Miu bemerkte lächelnd, dass Natsuki und Aniko sich wieder in einem „herzlichen“ Streit befanden. Doch wegen Anikos geringer Ausdauer verlor sie schon bald die Lust am streiten. Dummerweise bemerkte Natsuki dies und stichelte die Blonde sofort wieder auf. Als Aniko, während einer kurzen Verschnaufpause, Luft holte, bemerkte sie Mius Lächeln. „Du lächelst, obwohl wir uns streiten?“, fragte sie. Noch bevor Miu antworten konnte fiel Kakashi ihr ins Wort. „So seltsam du es auch findest Aniko, du musst dich damit abfinden, dass Miu nun mal lächelt. Ich habe euch alle in dieser Pause beobachtet und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir nachher einige Geduldsübungen machen sollten.“ Nach dieser Ankündigung von Kakashi ging der normale Unterricht allerdings nicht weiter. Stattdessen wollte Iruka, dass sie zuerst Lose ziehen sollten. Der Sinn der Sache war, dass jeder die Person beschreiben sollte deren Name auf dem Los stand das er gezogen hatte. Das erste Los zog Sayo, vor Aufregung bekam sie Schluckauf, als sie las welcher Name auf dem Stück Papier stand. Leider bestand Iruka darauf, dass der Name der betroffenen Person nicht laut gesagt wurde. „Die Person hat tolle Haare und perfekte Augen. Die Person ist super nett und ist mir wirklich sympathisch und...“ „Sag doch einfach, dass du den Karottenkopf magst und tu nicht so als wäre er perfekt. Immerhin ist der sogar zu blöd um sich Schuhe anzuziehen.“, unterbrach sie Natsuki. Wegen dieser eher überflüssigen Bemerkung musste Natsuki als Nächste ein Los ziehen. „Sie ist blond und strohdoof. Mehr sage ich nicht.“ „Sei nicht beleidigend, Natsuki!“, maßregelte Kakashi sie und sorgte dadurch dafür, dass Aniko verstummte, da auch sie schon Luft geholt hatte um eine zweifellos nicht besonders nette Bemerkung zu machen. Nun war Aniko an der Reihe, ein Los zu ziehen. „Die Person ist geradezu winzig und erinnert einen total an Rock Lee.“ „Für dich gilt dasselbe!“ Unbeeindruckt hielt Aniko Kakashis strengem Blick stand. Als nächstes beschrieb Miu jemanden, dabei setzte sie ihr übliches, fröhliches Lächeln auf. „Sie kommt aus dem Westen Konohas und sie hat hellbraune Haare. Ist euch eigentlich schon aufgefallen, dass sie eine Narbe am rechten Bein hat?“ „Ja, es ist uns schon aufgefallen.“ „Könnt ihr nicht endlich aufhören, einfach rein zu reden?“ Eigentlich sollte Tomoko nun jemanden beschreiben, aber aus lauter Schüchternheit, blieben ihr die Worte im Hals stecken und Sora übernahm ihren Teil. „Also, sie ist um einiges größer als ich und hat silberne Haare. Wenn man genau hinsieht merkt man, dass in ihrem Nacken ihr Clan Symbol eintätowiert ist. Außerdem hat sie eine 1,50m große Klappe.“ „He!“ „Kann den keiner von euch auch nur einmal jemanden normal beschreiben?“ Zum Schluss, waren nur zwei Lose übrig. Eines davon nahm Tenkanno in die Hand. „Ich glaube ... sie mag ... mich nicht. Ähm ... sie trägt ... heute Federohrringe ... und isst ununterbrochen ... Erdbeeren. Außerdem ... lächelt sie oft.“ Während dieser Beschreibung gähnte Tenkanno, selbst für seine Verhältnisse, sehr oft. „Sehr gut, wenn du dir jetzt noch Schuhe anziehen könntest und aufhören würdest zu gähnen, wäre das hier wahrscheinlich der beste Beitrag gewesen. Aber Mius war besser.“, seufzte Kakashi und fuhr dann fort. „Es ist nur noch ein Los da, da Tomoko offensichtlich kein Wort raus kriegt, werde ich das Beschreiben übernehmen.“ „Ihr Name bedeutet 'Kind der Weisheit', sie hat grüne Augen und trägt zwei Zöpfe. Außerdem hat sie eine gute Gesangsstimme. In der Pause hab ich mich mit ihr unterhalten und sie hat mir erzählt, dass ihr Lieblingslied Leute die am Boden sind aufheitern soll.“, fing Kakashi an. „Jeder der aufgepasst hat, weiß wen Sie beschrieben haben.“ „Ihr sollt euch eure Kommentare verkneifen!“ Wieder setzte Kakashi zum Reden an. „Da wir jetzt wissen, was wer über wen denkt, kann der Unterricht fortgesetzt werden.“ * Bis auf einige Ausrutscher seitens Kakashis Klasse war der restlich Unterricht eher langweilig. So langweilig, dass Tenkanno bereits nach den ersten fünf Minuten ins Traumland abdriftete. Sayo war vollkommen fasziniert, als sie ihn beim Schlafen beobachtete. Aniko und Natsuki stritten sich lieber als dem Unterricht zu folgen. Miu saß daneben, aß Erdbeeren und lächelte fröhlich vor sich hin. Lediglich Sora und Tomoko schienen dem Unterricht zu folgen, wobei Sora Kakashi eher anstarrte als ihm zuzuhören. Bei jeder Frage die Kakashi seiner Klasse stellte meldete sich Tomoko und für jede Frage hatte sie die passende Antwort bereit. Nach etlichen Fragen und etlichen Antworten, wurde es Aniko zu viel. Lautstark verkündete sie „Ich will Jutsus lernen!“ Viele der Klasse konnten ihr nur zustimmen, da der theoretische Unterricht fast jeden langweilte. „Gut, Planänderung. Wir machen die Gedultsübungen jetzt.“ Nacheinander wandte Kakashi sich an jeden einzelnen seiner Schüler. „Aniko, stell dich mal in die Ecke dahinten und sag für eine Weile nichts mehr. Natsuki, du bitte in eine andere Ecke und sprich bitte auch nicht mehr. Sayo, wenn du möchtest, können wir Shogi spielen. Sora, ich möchte das du dich hinsetzt und keinen Muskel bewegst. Miu, würdest du dir bitte dieses Puzzle vornehmen? Tomoko, mach doch bitte mit Iruka einen Spaziergang. Und Tenkanno... Tenkanno wach endlich auf! Du liest diese Schriftrolle. Dort steht drin, was ich euch eben erklärt hab.“ * Und so stellten sich Aniko und Natsuki in verschiedene Ecken und blieben für fünf Minuten still. Natürlich konnte es sich keine der Beiden verkneifen ein abwertendes Kommentar über diese Übungen abzulassen. Doch Kakashi unterband die drohende Streiterei sofort. Sora fiel es sichtlich schwer, sich nicht zu bewegen. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte Liegestütze oder Kniebeugen gemacht. Es war so langweilig still zu sitzen. Vielleicht würde Kakashi es nicht bemerken, wenn sie nur mit dem Fuß wippte. Doch leider bemerkte Kakashi dies und strafte sie sofort mit seinen Blicken. Mius Puzzle hatte eintausend Teile und sie hatte noch nicht mal den Rand fertig. Kein Teil schien zum Anderen zu passen. Und Kakashi sah sie jedes mal ganz komisch an wenn sie eine Erdbeere essen wollte. Tenkanno starrte die Schriftrolle an als ob sie ihn jeden Moment anspringen könnte. Er kannte die Schriftzeichen, doch die Zusammenhänge waren ihm fremd. Chakra, Fingerzeichen, Jutsus und eine Fülle von Fremdwörtern rieselten auf ihn ein. Vielleicht sollte er Tomoko mal danach fragen wenn sie wieder zurück gekommen wäre. Immerhin schien sie zu wissen was all diese Worte bedeuteten sollten. Mittlerweile hatte Sayo fast jedes Spiel gegen Kakashi verloren. Obwohl er oft zu den Anderen sah, besiegte er sie scheinbar mühelos. Unverständlich, denn Sayo spielte gern Shogi und gewann auch oft. Nun, jedenfalls gewann sie oft gegen ihren vier Jahre älteren Bruder. Tomoko und Iruka waren schon ein gutes Stück gelaufen. Gegenseitig schwiegen sie sich an und blickten starr geradeaus. Die Stille, so fand Tomoko, war sehr unangenehm. Zum Glück hatte Kakashi ihnen, bevor sie gegangen waren, gesagt das sie nach zwei Runden um die Schule wieder hereinkommen dürften. * Als Tomoko endlich wieder in den Raum gehen durfte, war sie von der dort herrschenden Stille überrascht. Aniko und Natsuki starrten sich gegenseitig an, doch keine der Beiden sagte ein Wort. Miu hatte drei Puzzlestücke in der Hand und blickte angestrengt auf das Cover der Schachtel. Bei Sayo konnte man die Zahnräder knacken hören, während sie überlegte, wie sie Kakashi nun doch endlich schlagen konnte. Sora saß still da und gab nicht einen Ton von sich. Vielleicht bewegte sie sich auch nur nicht, weil Kakashi sie an den Stuhl angebunden hatte. Tenkanno blickte konzentriert auf die Schriftrolle und gähnte ab und an leise. Auch Tomoko hatte sich mittlerweile auf ihren Platz gesetzt und sah stur geradeaus. Langsam erhob sich Kakashi aus seiner sitzenden Position und lauschte kurz der Stille. Nach einer halben Ewigkeit ging er zu Iruka, welcher sich wieder in die Ecke gesetzt hatte, und flüsterte ihm kurz etwas in sein Ohr. Schließlich ging er wieder nach vorne und sagte „Morgen werden wir zwei Gastdozenten hier haben. Deswegen wird Iruka morgen nicht bei uns sein. Einer der Gastdozenten wird euch Pflichtbewusstsein beibringen. Der Andere wird sich sportlich mit euch betätigen.“ Sora, welche endlich befreit wurde, fragte aufgeregt „Wer sind diese Gastdozenten?“ „Kiba Inuzuka und Rock Lee...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)