The past and present of Gol D. Roger von Glimmerharp ================================================================================ Kapitel 12: [Filler] Der Strohhut 2 ----------------------------------- Die drei Piraten brachten unter Anweisung von Raul die beiden Kinder zu den Gol D.´s, dort angekommen klingelten sie an der Haustür. Die Mutter Rogers öffnete die Tür und blickte geschockt auf ihren Jungen. „Was haben sie mit ihm gemacht?“, kam es schrill von ihr, hatte der Pirat den Jungen doch noch immer auf der Schulter. „Ähm, Miss“, versuchten sie sich zu verteidigen, doch da hatte die Mutter schon den Vater gerufen und dieser kam mit einem Baseballschläger an die Tür. „Lasst sofort die Kinder runter, sonst könnt ihr was erleben“, knurrten sie. „H…halt“, rief Raul dazwischen, da Roger noch immer schmollte, „Sie haben uns nichts getan, sie waren so nett uns Nachhause zu bringen, da Roger nicht gehen wollte, obwohl der Kapitän meinte es würde gefährlich werden.“ Zustimmendes Nicken. „Wenn das so ist“, lächelte die Mutter, „seid willkommen, möchtet ihr Kuchen?“ „Kuchen?“ Begeistert sah Roger auf. „Vergiss es, Roger, du wirst irgendwann noch rollen, wenn du so weiter isst“, meinte seine Mutter kalt und drehte sich um, damit die Piraten ihr folgen konnten. „Der hat noch immer Platz in seinem Magen?“, murmelte einer der Piraten. „Da ist ein schwarzes Loch und kein Magen“, vermutete ein anderer, die restlichen beiden nickten, so musste das sein. In der Küche angekommen setzten sie Roger und Raul ab. „So und nun erzählt, wieso es gefährlich werden könnte?“, mischte sich der Vater ein und deutete den Piraten sich zu setzten, dankbar nahmen diese das Angebot an. „Schatz, lass sie doch erst einmal ihren Kuchen essen, danach können wir noch immer darüber reden!“ Sie stellte jedem Piraten ein Stück Kuchen vor die Nase, artig bedankten die drei sich und begannen zu Essen. „Man, ich will auch, Mama“, murrte Roger rum, „Gib mir auch ein Stück!“ „Nein, du hattest schon mehr als genug“, mischte sich Raul ein und schaute grimmig zu Roger, dieser plusterte seine Wagen auf und verschränkte die Arme. „Das ist so gemein!“ Die Eltern sahen sich fragend an und dann zu den Piraten, der Erste beendete gerade sein Stück Kuchen. „Nun“, fing er an und räusperte sich, „Wir sind Piraten.“ Dabei sah der Pirat den beiden ins Gesicht, als sich kein Muskel rührte, erzählte er weiter: „Ihr Junge war mit unseren Kapitän zusammen gestoßen und scheinbar haben sie sich dabei angefreundet.“ Er zuckte mit den Schultern. „Auf jeden Fall standen Roger und Raul dann vor unserem Schiff und wollten es sich mal anschauen oder so…“ Frank unterbrach ihn: „Das Wichtigste ist, wir werden schon seit Längerem von einem sehr gefährlichen Kopfgeldjäger verfolgt und deshalb wollte Bill nicht, dass die Kinder an Bord sind, falls der Kerl auftaucht, weil er auch gerne Geiseln unter der Bevölkerung nimmt, wenn er sieht, dass seine Opfer unter dieser Freunde hat.“ Entsetzt blickten die Eltern die Piraten an. „Wir sprechen hier von Flinkeklaue Bill?“ Ein Nicken. „Oh Roger, ich hatte dir doch gesagt du sollst von ihm fernbleiben“, knurrte der Vater und sah seinen Sohn das erste Mal richtig an, dabei bemerkte er den Strohhut. „Woher hast du den?“ Roger machte sich ganz klein. „Gefunden?“, fragte er, wütend gab der Vater Roger eine Kopfnuss. „Du hast schon genug Ärger, da muss Diebstahl nicht noch dazu kommen!“ Der Junge hielt sich den Kopf, die Kopfnüsse von seinem Vater hatten es in sich. Sanft lächelte die Mutter und strich ihrem Sohn über den Kopf. „Du schadest seinem letzten bisschen Verstand noch“, meinte sie liebevoll, begutachtete den Strohhut und seufzte. „Ich werde ihn morgen bezahlen gehen, dann gehört er offiziell dir.“ Roger grinste breit, auf seine Mutter war Verlass. „Danke für den Kuchen“, mischten sich die Piraten ein, „Wir sollten jetzt aber lieber gehen, nicht, dass er uns noch sieht.“ „Passt gut auf euch auf und Danke, dass ihr meinen missratenen Sohn Nachhause gebracht habt“, bedankte sich der Vater und die Piraten verließen das Haus. Roger wollte sich gerade aus dem Staub machen, da packte ihn schon sein Vater am Hemdkragen. „Hier geblieben, Kleiner“, grummelte er, Roger plusterte seine Wangen auf und verschränkte die Arme. „Wenn dir jemand sagt es ist zu gefährlich, dann sollst du nicht hingehen!“ Wütend setzte er seinen Sohn auf einen Stuhl in der Küche. „Er kommt eben nach dir“, kicherte seine Frau hinter ihm. „Fang du jetzt nicht auch noch damit an“, knurrte er und die Mutter Rogers lachte laut auf. „Er ist noch jung, er wird es schon irgendwann verstehen, dass man seine Freunde und Familie aus Schwierigkeiten heraus lässt!“ Er nickte und sah noch Mal zu seinem Sohn, atmete tief durch und ging vor Roger in die Hocke, damit er diesem in die Augen sehen konnte. „Roger“, fing er langsam an, dieser horchte auf, „Versprich mir, dass du immer für deine Freunde und Familie, egal was passieren mag, da sein wirst.“ Roger sprang auf und sah seinen Vater empört an. „Das muss ich dir nicht versprechen!“ Ernst sah der Junge zu dem Vater auf. „Es ist eine Tatsache, dass ich für meine Familie und meine Freunde alles tun würde, damit es ihnen gut geht!“ Er packte sich Raul, da dieser noch immer in der Küche saß, und zog ihn hinter sich her aus dem Haus. Seufzend strich sich der Mann durch die Haare. „Mach dir nicht so einen Kopf, Roger weiß was er tut“, lächelte die Mutter, er nickte und hoffte aus tiefstem Herzen, dass sie Recht behielt. „Bleib endlich stehen, Roger!“ Raul riss sich los und keuchte, der andere hatte ein ganz schönes Tempo drauf gehabt. „Was hast du jetzt eigentlich vor?“ Er besah sich Roger, der noch immer den Strohhut auf hatte, dieser grinste nur selten dämlich. „Wir gehen zurück zu Bill!“ Was hatte er überhaupt gefragt. „Da ich dich nicht umstimmen kann und man dich auch nicht alleine lassen darf, komme ich eben mit“, knurrte Raul und zusammen gingen sie zurück zum Hafen. Als sie um eine Ecke gingen, wurde Roger gepackt und ein Tuch mit Chloroform vor dessen Mund gehalten, böse grinste der Mann. „Wenn ihm was an dem Bengel liegt…“ Den restlichen Satz ließ er unausgesprochen. „Lassen sie Roger los“, keifte Raul, der Mann kickte den Jungen beiseite. „Sag Bill, dass ich ihn um Mitternacht am Schafott erwarte!“ Damit verschwand der Mann mit Roger im Arm. „Nein, Roger!“, schrie Raul hinterher. Langsam rappelte er sich wieder auf und hielt sich den schmerzenden Magen. „Verdammt!“ Ihm liefen Tränen die Wangen hinab. „Ich muss es Bill erzählen“, schniefte er und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zum Piratenschiff. Dort angekommen schrie er den Namen: „Bill!“ Der Kapitän und seine Crew kamen an die Reling. „Hey Raul, was ist denn passiert?“ Keuchend lehnte sich der Junge auf die Knie. „Kopf…geld….jäger“, keuchte er, „Roger!“ Die Augen des Kapitäns weiteten sich. „Nein!“ Er sprang zu Raul runter, packte diesen an den Schultern. „Wo ist der Kerl?“ Die Crew musste Bill von Raul lösen, damit dieser reden konnte. „Heute um Mitternacht, hat er gesagt, am Schafott.“ Bill knurrte und nickte. Dann sollte ihr Kampf heute wohl sein Ende finden. „Na komm erst einmal mit an Bord“, meinte Bill gutmütig und sie gingen an Deck, „Komm beruhige dich wieder, ich werde den kleinen Strohhut da raus holen.“ Langsam nickte Raul und hoffte, dass der andere Recht hatte. Bill, Raul und die Crew besprachen, wie sie am Abend vorgehen sollten, denn sie trauten dem alten Feind nicht über den Weg. Als die Glocke um Mitternacht läutete, stand Bill vor dem Schafott, mit verschränkten Armen begutachtete der Kapitän die Umgebung, irgendwo in den Schatten war sein Feind. „Ah, wie ich sehe bist du gekommen“, lachte der Kopfgeldjäger hämisch. „Wo ist Roger?“, knurrte Angesprochener und drehte sich zu den anderen um. „Da wo der Bengel hingehört!“ Er deutete nach oben, Roger lag mit einer blutenden Kopfwunde ohnmächtig auf dem Schafott. „Was hast du mit ihm gemacht?“, rief Bill entsetzt, der andere zuckte mit den Schultern. „Der Strohbengel hat mich genervt…da musste ich ihm eine überziehen!“ Mit verengten Augen zog Bill sein Schwert aus der Scheide. „Hier endet es“, meinte er und sah den anderen fest an. „Scheint so…“ Auch der Jäger zog sein Schwert. Kampfbereit standen sie sich gegenüber, warteten auf ein Zeichen, dass der Kampf beginnen konnte, die Kirschenuhr schlug viertel nach zwölf an und beide Kämpfer liefen mit erhobenen Schwertes aufeinander los. Die Schwerter trafen mit enormer Kraft aufeinander, die Klingen kreuzten sich und die Feinde sahen sich in die Augen. „Du hast unseren Schwur gebrochen und das kann und werde ich dir nie verzeihen Bill“, knurrte der Jäger, die Augen des Angesprochenen verfinsterten sich. „Ich hatte meine Gründe, aber das du Unschuldige da mit reinziehst…“ Sie sprangen wieder auseinander. „Was weißt du schon, hätte ich dich doch damals nur getötet!“, giftete der Jäger. Während die alten Freunde gegeneinander kämpften, kletterte Raul das Schafott hinauf, oben angekommen rüttelte er an dem Jungen. „Hey Roger, wach auf!“ Er gab keinen Ton von sich, Raul verdrehte die Augen. „Roger….Frühstück!“ Mit Schwung setzte sich der Schwarzhaarige auf, traf dabei seinen Freund am Kopf. Benommen hielten beide ihre Köpfe. „Wo, Essen?“, fragte der Schwarzhaarige, Raul knurrte nur. „Keine Zeit zum Essen, wir müssen hier weg, Bill kämpft gegen den Kopfgeldjäger!“ Rogers Augen wurden groß und er vernahm endlich die Kampfgeräusche. „Aber wieso?“, fragte er. „Und nur wegen damals hast du all die Menschen umgebracht und den kleinen Strohbengel entführt?“ Ein kaltes, grausames Lachen glitt über den Platz. „Natürlich, ich musste dich doch auf meine Fährte locken, Bill!“ Roger kroch ein kalter Schauer über den Rücken, was hatte er denn verpasst gehabt? Die beiden Jungen blickten über den Schafottrand und der Anblick ließ ihr Blut in den Adern gefrieren, Bill kniete vor dem Kopfgeldjäger und hatte dessen Schwert im Magen stecken, der Jäger wiederum stand grinsend, mit einer stark blutenden Schulter und dem Schwert, von Bill, in seiner Hand vor ihm. „Sag, warum bist du Pirat geworden?“ Der Kapitän hustete. „Um unsere Eltern zu rächen, als Marinesoldat wäre mir das nie gelungen und als Kopfgeldjäger wollte ich nie anfangen, da ich die Freiheit zu sehr liebe!“ Der Jäger schlug ihm ins Gesicht, Bill fiel zur Seite, keuchend spuckte er Blut. „Ach und deswegen lässt du mich alleine, suchst dir lieber wildfremde Menschen, die du dann deine Familie schimpfst und als wir uns rein zufällig auf einer Insel treffen, würdigst du mich nicht einmal eines Blickes, ich hasse dich und auch deine Piraten…“ Bill lächelte sanft, wusste er doch, wie sein alter Freund sein konnte. „Es tut mir Leid, aber es war besser, dass man uns nicht in Verbindung bringt, denn damals war die Marine auf der Insel und hatte mich unter Beobachtung…es tut mir aufrichtig Leid was alles passiert ist und wie es gekommen ist, vergib mir bitte, mein Freund.“ Die Augen des Jägers wurden groß, Bill hatte alles nur für ihn getan? Er konnte es nicht fassen, er fiel auf die Knie und fing an zu schluchzen. „Du bist doch so ein Egoist, warum konntest du mir das nicht eher sagen?“ Roger, saß kochend vor Wut auf dem Schafott, hatte er doch alles mitbekommen, wie konnte man denn nur so blöd sein? Er sprang von dem Gerüst und lief eilig auf die beiden zu, im Lauf holte er mit seiner Faust aus, zielte und traf hart das Gesicht des Jägers. „Du bist so dumm…wie kann man einen Menschen, den man als Freund schimpft, nur so hintergehen“, schnaufte der Junge und drehte sich zu Bill. „Geht es dir gut?“, fragte er den Tränen nahe, der Geschlagene hielt sich die Wange. „Es tut mir so Leid“, murmelte er. Bill nickte und lächelte den Jungen an. „Du bist ein guter Junge, Kleiner. Pass immer gut auf deine Freunde auf und versprich mir, dass du ein starker Mensch wirst.“ Wild nickte Roger. „Ich verspreche es auf meinen Strohhut, dass ich von jetzt an ein braver Junge sein werde und ein so stolzer und treuer Freund bin wie du!“, schluchzte er. Bill hob seine Hand und legte sie auf den Strohhut, der noch immer auf dem Kopf des Jungen lag. „Du hast eine harte Zukunft vor dir.“ Die Stimme des Kapitäns wurde immer leiser. „Du sollst gut auf deine Freunde aufpassen und tu mir einen letzten Gefallen, sag meiner Crew, dass sie die Besten weit und breit sind.“ Roger nickte, strich sich die Tränen aus den Augen. „Bill nein“, rief der Jäger und stürmte auf den Toten zu. „Was hab ich bloß getan?“ schniefte er, zog das Schwert aus dem Leichnam. „Ohne dich möchte ich nicht mehr leben!“ Roger und Raul konnten nur mit großen Augen zusehen, wie der Jäger Harakiri begann. Einige Zeit später liefen die zwei Jungs mit den Leichnamen der Freunde auf dem Rücken zum Hafen, zu der Piratencrew. Dort angekommen sahen alle gespannt auf die Jungs und ahnten das Schlimmste. „Es tut mir Leid“, murmelte Roger betroffen und ließ den toten Bill langsam auf den Hafensteg nieder. Geschockt sah die Crew auf ihren Kapitän hinab. „Nein…“, schrieen sie entsetzt, stürmten auf den leblosen Körper zu. „Wie konnte das passieren?“ Roger zog den Strohhut tief ins Gesicht und fing leise an zu erzählen, was ihm Raul geschildert hatte. Langsam verstand die Mannschaft, dass die beiden Toten alte Freunde waren, deshalb hatte sich ihr Kapitän jedes Mal so komisch verhalten. „Wir nehmen den anderen auch mit, zumindest im Tod sollten sie zusammen sein, dass sind wir unserem Kapitän schuldig.“ Bitter lächelte Roger. „Passt gut auf euch auf, Jungs, und stellt nichts Dummes an“, winkte Frank zum Abschied, sie luden die Körper aufs Schiff und setzten die Segel; Bill und sein Freund würden eine Feuerbestattung auf dem Meer bekommen. „Raul… ich werde Pirat und sorge dafür, dass kein Unrecht mehr auf der Welt passiert.“ Das typische Grinsen der D´s war unter dem Strohhut zu erahnen. „Ich schwöre auf den Strohhut und auf Bill, dass ich die Welt auf den Kopf stellen werde!“ Raul schüttelte den Kopf. „Von wegen du würdest ein braves Kind werden“, lachte Raul und klopfte dem anderen auf die Schulter. „Lass uns Nachhause gehen, es wird Zeit, deine Eltern werden sich schon Sorgen machen!“ Roger nickte und zog den Strohhut aus seinem Gesicht, von nun an sollte Gol D. Roger auch als Strohhutbengel in Loguetown bekannt sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)