Pirate's Dreams von Black_Melody (...might turn into nightmares) ================================================================================ Kapitel 5: Taseot ----------------- Kapitel Nr. 5. Wichtig für die ganze Geschichte? Jap. Zu erahnen gewesen? Vielleicht. Vielleicht auch ein wenig zu sehr. Oder ihr seid einfach zu gut. >_> Nach dem vorigen, netten adult (oder auch böse, wer weiß das schon?) widmen wir uns jetzt wieder dem Vorwärts der Story. Ich weiß, dass ihr neugierig seid und teilweise gespannt auf Kapitel wartet, aber was das betrifft, ist dieses Kapitel noch nicht so schlimm. Ich hoffe natürlich, dass es euch gefällt und auf ein paar Meinungen (ja, auch nach eineinhalb Jahren brauchen Autoren noch Bestätigung xD), aber wenn nicht, dann nicht. Fiction ab! __________________________________________________________________ Lächelnd öffnete Shin die Augen und seufzte wohlig. Es war zwar nicht mehr so warm, weil der Kamin natürlich ausgegangen war, aber trotzdem war es angenehm, auf dem Teppich zu liegen und den warmen Körper an seinem Rücken zu spüren. Draußen war es hell, auch wenn die Sonne nicht schien. Es hatte anscheinend geschneit. Ruhig blieb er liegen und spielte mit dem Anhänger seiner Kette. Er wollte gar nicht so genau wissen, wie teuer sein Geschenk gewesen war. Wahrscheinlich eh viel zu teuer. Es war nur schade, dass er nach dem Urlaub wieder dem Alltag auf dem Schiff gegenüberstehen musste. Er liebte zwar die Dark Rose auch, aber es würde alles wieder so werden wie vorher. Saga war viel zu beschäftigt, um immer für ihn da zu sein, und auch wenn sie sich tagsüber sahen, war irgendeine Mauer zwischen ihnen. Die letzten Tage vor der Ankunft in Irland waren eine Ausnahme gewesen, aber auch das nur teilweise. „Du bist schon wach?“, flüsterte der Größere ihm zu und küsste ihn auf die Schulter. „Hm.“ „Worüber denkst du nach?“ Shin seufzte leise und drehte den Kopf, um den Älteren anzusehen. „Ist nicht so wichtig.“ Zart küsste der andere ihn und drückte seine Hand. „Sicher ist es wichtig, sonst würdest du nicht darüber nachdenken. Also, was ist?“ „Ich weiß nicht“, begann Shin leise und schloss die Augen. „Im Schiffsalltag… hast du so viel zu tun und… du hältst mich auf Distanz.“ Der Ältere seufzte leise. „Das heißt übersetzt, dass ich dich vernachlässige.“ Er biss sich auf die Unterlippe und nickte kaum sichtbar. „Shin, du musst mir so was sagen. Nur, wenn ich weiß, dass du so denkst oder fühlst, kann ich darauf reagieren.“ „Es geht aber nicht nur darum, dass wir uns zu wenig sehen“, warf das Kleinere ein und öffnete die Augen. „Wenn wir uns sehen, abends jetzt ausgenommen, habe ich das Gefühl, dass du eine Rolle spielst. Ich mag das einfach nicht, und ich verstehe auch nicht, weshalb du dich so verhältst. Jeder hier weiß, wie du wirklich bist, du lässt es immer mal wieder durchscheinen, besonders, wenn du das Gefühl hast, dass ich in Gefahr bin. Warum versuchst du, allen etwas vorzuspielen?“ Nachdenklich nickte Saga. „Ich hatte keine Ahnung, dass es überhaupt so wirkt. Ich spiele dir nicht bewusst etwas vor, genauso wenig den anderen. Aber es kann sein, dass es mit meiner Rolle als Kapitän zusammenhängt. Ich werde versuchen, dass in den Griff zu bekommen. Versprochen.“ Shin nickte und drehte sich in der Umarmung um, kuschelte sich zufrieden an den Größeren. „Du liebst deinen Job doch. Vielleicht solltest du einmal versuchen, mit mehr Leidenschaft daran zu gehen, es nicht als Pflicht sondern als Hobby zu sehen.“ „Ich werde sehen, was ich tun kann.“ Langsam glitt Shin an der Wand neben der Tür hinab und starrte fassungslos auf den Zettel. Also war der ganze Albtraum doch noch nicht vorbei. Ich habe euch beobachtet, mein Kleiner. Dein Körper ist ganz sicher nicht das Schlechteste an dir. Und bald gehörst du mir. Freu dich auf die schönen Dinge, die ich mit dir tun werde. Also hatte er es mit einem psychopathischen Spanner zu tun, der ihn unbedingt haben wollte. Das Schlimmste war, dass Saga nicht dagewesen war, als er den Zettel entdeckt hatte. Fast sofort hatte er eine Kommode vor die Tür geschoben, um sich zu schützen, auch wenn das wahrscheinlich relativ witzlos war. Er hatte das Möbelstück bewegen können, besonders schwer war es also nicht, aber es war immer noch besser als nichts. Das Haus allein zu verlassen, kam für ihn gar nicht in Frage, auch wenn er nur zwei Häuser weiter – keine 50 Meter – bei Shou sein würde, aber es kam ihm viel weiter vor. Aber noch lange allein zu bleiben, würde ihm auch nicht gut tun. Kurz entschlossen faltete er den Zettel zusammen und steckte ihn in seine Hosentasche, schob die Kommode von der Tür weg und legte die Hand auf die Klinke. Unruhig holte er Luft und stürmte dann nach draußen, ließ die Tür einfach zufallen und rannte die Meter zu Shou und Hiroto, hämmerte wie wild gegen die Tür. „Shou, mach auf!“ Erschrocken stolperte er nach vorn, als die Tür sich tatsächlich öffnete. Ohne zu zögern trat er sie hinter sich zu und hielt sich zitternd an dem Koch fest. „Shin… Ich freu mich ja auch, dich zu sehen, aber warum verprügelst du die Tür und läufst im T-Shirt draußen rum?“ „Lange Geschichte.“ Beruhigend strich der Ältere ihm über den Kopf und drückte ihn auf einen Stuhl, hockte sich vor ihm hin und legte die Hände auf seine Knie. „Was ist los? Soll ich dir irgendwas zu trinken oder zu essen machen?“ „Hast du Tee?“ Unsicher sah Shin den Größeren an, der nickte und aufstand. „Was macht der hier?“ Ängstlich sah Shin auf und begegnete Hirotos Blick. Er wusste nicht, wieso, aber ein kalter Schauer lief über seinen Rücken. „Was ist denn mit dir los, Hiroto? Du weißt, dass er es im Augenblick nicht leicht hat“, warf Shou verwundert ein. „Er hat es, seit er bei uns ist, anscheinend so schwer, dass Nao und Saga als Seelsorger nicht ausreichen. Ganz einfach, es kotzt mich an. Shin hier, Shin dort, Shin überall!“ „Hiroto, hör auf!“, versuchte Shou seinen Freund zurecht zu weisen. „Nein, das werde ich nicht! Es kotzt mich an! Ich bin draußen, falls du mich suchst!“ Ungläubig sah Shin dem Blonden nach und sah erst zu Shou, als die Tür hinter dessen Freund zuknallte. „Tut mir leid, dass ihr euch meinetwegen streitet.“ Der Koch winkte ab. „Irgendwas stimmt bei uns schon eine Weile nicht mehr, aber… Ich hoffe, dass wir das wieder hinbekommen, aber es ist nicht deine Schuld.“ „Anscheinend ja doch.“ Leise stellte der andere die Teetasse vor ihm auf den Tisch und drückte tröstend seine Hand. „Ist es nicht. Ganz sicher. Wenn jemand Schuld an den Beziehungsproblemen hat, dann sind es Hiroto und ich. Und jetzt zu dir. Was ist los?“ Stück für Stück berichtete Shin von dem Geschehenen, musste immer wieder gegen sich selbst kämpfen, um nicht zu sehr zu zittern oder sogar in Tränen auszubrechen. „Ich wollte einfach nicht mehr alleine sein“, beendete er seine Erzählung und trank zittrig einen Schluck Tee. „Verständlich, aber Saga wird durchdrehen, wenn er zurück kommt und du weg bist.“ „Aber ich will nicht allein zurück!“ Beruhigend legte Shou seine Hand auf die des Jüngeren. „Nicht allein. Ich komme mit. Oder geht es darum, dass du nicht mehr in das Haus zurück willst?“ Wortlos schüttelte Shin den Kopf und legte diesen dann auf die Unterarme. Das Haus hatte ihm ja nichts getan, denn… es war nun mal ein Haus und kein Hochsicherheitstrakt, und in einem Raum ohne Fenster – oder auch mit vergitterten Fenstern – und einer verschlossenen Tür würde er sich ganz sicher auch nicht wohlfühlen. „Wenn du willst, kann ich dich auch zu Saga bringen.“ „Saga muss arbeiten“, brummte er und ließ sich von dem Koch locker im Arm halten, lehnte seinen Kopf an dessen Schulter. „Er kümmert sich schon sehr um mich, er kann nicht noch mehr Zeit damit verbringen, auf mich aufzupassen.“ „Er wird es aber tun, wenn er merkt, wie fertig du bist. Shin, er will dich beschützen, um jeden Preis, weil er dich liebt. Das heißt aber auch, dass du ihn lassen musst, denn er wird merken, dass etwas passiert ist.“ Leise seufzte er und drückte sich an den Größeren. Er könnte diese Nachricht niemals vor Saga verheimlichen, das war ihm klar, sein Freund kannte ihn zu gut und würde ihn durchschauen. Für Saga war er wie ein offenes Buch, und letztendlich wollte er auch mit dem anderen reden. Sicher würde er wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen, und so sehr er sich wünschte, dass der Captain bei ihm war und sich um ihn kümmerte, er wollte es nicht aus solchen Gründen. Er wünschte sich, dass Saga bei ihm war, weil dieser Zeit hatte und es wollte, nicht aus einem Pflicht- oder Verantwortungsgefühl. Langsam stand er auf und nickte Shou zu, der ihm einen Arm um die Schultern legte und ihn fest an sich drückte, bevor sie in die weiße, kalte Welt traten. Mit hochgezogener Augenbraue sah Saga von seinen Notizzetteln auf zu einem sichtbar schlecht gelaunten Hiroto, der die stabile Tür gerade hinter sich zugeknallt hatte. „Vermutlich hat er wieder Stress mit Shou“, meinte Tora leise und sah dem auf sie zukommenden Blonden entgegen. „Kannst du dich nicht selbst um deine Schlampe kümmern, Saga?!“ „Erstens hast du mich nicht anzuschreien oder Ähnliches“, erklärte Angesprochener ruhig, „und zweitens ist Shin nicht meine Schlampe. Eine Schlampe fickt man nur.“ „Dann ist er eben Shous Schlampe! Willst du denn gar nicht wissen, was mit deinem Bettgefährten los ist?!“, zickte der Kleinste weiter. „Beruhige dich und dann kannst du es mir erklären, aber nur noch mal zum Mitschreiben, Shin ist mein Freund. So wie Shou dein Freund ist.“ Fest sah Saga den Jüngeren an. „Shin hat was mit Shou“, erklärte Hiroto trocken. „Dein Freund ist eine Schlampe und lässt sich wahrscheinlich von jedem nehmen, der Bock drauf hat! Und gerade kam er bei Shou und mir an!“ Nachdenklich sah Saga den Sprecher an, schüttelte dann aber nur den Kopf. „Zwischen Shin und Shou läuft nichts. Wenn du deinen Freund nicht auslastest, ist es dein Problem, aber ich denke nicht, dass Shin sich beschweren kann. Außerdem ist er mir treu und hat im Moment wohl auch andere Sorgen.“ „Du glaubst auch noch an den Weihnachtsmann, oder?! Die beiden hängen ständig zusammen, und sie spielen sicher nicht Schach! Schlampe bleibt Schlampe!“, erklärte der Blonde, hatte aber im nächsten Moment Sagas Hand am Hals. „Wenn du den heutigen Tag überleben willst, hörst du lieber auf, so über Shin zu reden“, erklärte Saga in ruhigem Tonfall, in dessen Gegensatz seine Augen wütend funkelten. „Shou und Shin sind befreundet. So was ist möglich, stell dir vor.“ „Dann kümmere dich um Shin. Es schien ihm nicht gut zu gehen, als er bei Shou ankam.“ Entschuldigend sah Saga Tora an und stand dann eilig auf, nahm sich seine Jacke und verließ den Raum. Wenn mit Shin irgendwas nicht stimmte, war das schlimm genug, aber wenn der Jüngere sich zu Shou flüchtete, gefiel ihm das noch weniger. Fest schlug er gegen die Eingangstür des Hauses, in dem Shou und Hiroto vorrübergehend wohnten, gab aber auf, als drinnen nichts zu hören war. Ohne lange zu überlegen, lief er zu seinem Wohnhaus und kramte den Schlüssel aus der Tasche, blieb aber sofort in der Tür stehen, als er sah, wie Shou Shin fest an sich gedrückt hielt. Laut flog die Tür hinter ihm zu, was er selbst kaum mitbekam. Bevor er wirklich irgendetwas wusste, hatte er Shin von Shou weggezogen und drückte den Koch an den Oberarmen an die Wand. „Du gottverdammter Hurensohn!“, fuhr er den Größeren an. „Lass deine Finger von meinem Freund!“ Erschrocken schrie Shin auf. „Saga, hör auf! Was ist überhaupt los?!“ Knurrend ließ Angesprochener von seinem Opfer ab. „Hiroto meinte, dass Shou dich fickt!“, erklärte er gereizt und machte einen Schritt auf den Jüngsten zu. „Was soll ich glauben, wenn ich euch so sehe?!“ „Dass Shins zukünftiger Entführer sich gemeldet hat und er dich nicht vom Arbeiten abhalten wollte“, erklärte Shou und legte dem Captain eine Hand auf die Schulter. „Er kam zu mir, weil er in Panik war und ich am Nahesten wohne.“ „Scheiße“, murmelte Saga unruhig und machte ein paar Schritte auf seinen Freund zu, der sich schon kurz darauf zitternd an ihn schmiegte. „Tut mir leid, Shou. Meine Nerven sind momentan auch nicht die besten.“ „Schon gut“, erwiderte Shou leise. „Auch Shin steht unter Strom. Ich sammle jetzt auf jeden Fall Hiroto ein, ihr könnt das auch allein klären.“ Beruhigend strich Saga Shin durch die Haare, nachdem der Kleinere ihm alles erzählt hatte. Gern hätte er seinem Freund eingeredet, dass alles wieder gut werden würde, aber er glaubte sich selbst kaum. Es war zum Durchdrehen. Am Liebsten hätte er Shin an sich gekettet, aber wahrscheinlich würde es nicht viel helfen. „Keine Angst, Kätzchen. Dir passiert nichts“, flüsterte er dem Jüngeren zu. „Du wirst nicht eine Sekunde mehr allein sein. Wenn es nötig ist, kommst du mit mir überall hin. Wir kriegen dieses miese Arschloch früher oder später.“ Er spürte nur ganz sachte, wie sein Freund nickte, aber es beruhigte diesen anscheinend. Er würde dafür sorgen, dass Shin in Sicherheit war. „Shin, versprichst du mir etwas?“, fragte er leise, woraufhin der Angesprochene ihn ansah. „Komm zu mir, wenn du Hilfe brauchst, und fang mit Niemandem etwas Längeres an.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)