Your Love is my Pain von ChibiSa (Marco x Ace) ================================================================================ Kapitel 1: Bruder wider Willen? ------------------------------- Hier das erste Kapitel =) jedoch muss ich sagen, dass dieses Kapitel nur dazu dient, wie Ace und Luffy sich kennen gelernt haben... erst im nächsten Kappi geht´s richtig los ;) Habe nochmal ein paar Änderungen vorgenommen, da mich Schildkroete auf etwas aufmerksam gemacht hat. Nochmals danke, Schildkroete =) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wähle Deine Freunde nach ihrer seelischen Qualität aus, auch wenn sie Deine eigenen Hoffnungen und dein Bestreben nicht teilen. Bleibe nicht allein. Du brauchst eine größere, menschliche Familie, um dein Herz öffnen und Dich befreien zu können. Betrachte sie als Brüder und Schwestern, mit denen Du ein Geheimnis teilst. Tibetische Weisheit Kennt ihr das Gefühl, einsam und verlassen zu sein? Dass niemand für dich da ist, der sich wirklich und aufrichtig für dich interessiert? Wenn nein, dann beneide ich euch. Wirklich! Wenn ja, dann bin ich beruhigt, dass ich nicht der einzige Pechvogel auf dieser Welt bin. Um meine momentane Lage mit nur einem Wort zu beschreiben, würde ich „beschissen“ wählen. Naja, wenn ich mich an Früher erinnere, ging es mir vielleicht doch schon mal mieser. Seitdem ich denken kann, lebte ich in einem Waisenhaus. Meine Eltern habe ich nie kennengelernt und galt allgemein als „Problemkind“. Im Waisenhaus gab man dir von Anfang an das Gefühl, dass du zu nichts zu gebrauchen bist. Die anderen Kinder gingen mir aus dem Weg. Sie hatten Angst vor mir. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Immer wenn sich eine Gelegenheit bot, randalierte ich, prügelte mich mit anderen Jungs blutig, schlug alles zu Kleinholz und brachte die Erzieherinnen zum heulen. Sie sagten immer, wenn ich so weitermache, würde ich früher oder später im Knast enden. Aber ich brauchte das. Ich musste meiner Verzweiflung und meiner enormen Wut einfach Platz schaffen und ließ deswegen keine Gelegenheit aus, dies auf meine Art zu tun. Ich hatte geglaubt, dass meine persönliche Hölle niemals enden würde. Damit lag ich wie so oft falsch, bereute diesen Tag jedoch nicht, als ich meinen „Bruder“ kennenlernte. Er war damals 7 Jahre alt, als er in mein Waisenhaus aufgenommen wurde. Ich konnte ihn Anfangs nicht leiden. Nein, ich habe ihn gehasst! Warum? Ich war eifersüchtig. Er hatte Eltern gehabt, wertvolle Erinnerungen und schöne Momente, die mir von Anfang an verwehrt blieben. Die Welt konnte so unfair sein. Ich machte ihm das Leben im Waisenhaus so schwer, wie es mir nur möglich war. Ich verprügelte ihn, klaute seine Sachen und, am grausamsten, ich nahm ihm sein Essen weg. Doch egal, was ich tat, er lachte und laberte irgendetwas von Vergebung und Freundschaft. Diese Wörter waren damals in meinen Wortschatz nicht vorhanden. Irgendwann fing der Bastard an, mich zu verfolgen. Kein Kind kam mir näher als 2m! Sicherheitsabstand, sozusagen. Dieser Kerl provozierte mich. Redete auf mich ein und ging mir allgemein auf den Senkel. Anfangs verprügelte ich ihn sofort, nachdem er mich angesprochen hatte. Nach ein paar Wochen, verging mir die Lust dazu, da er einfach nicht locker ließ. Deshalb ignorierte ich ihn, so gut es ging. Nach mehreren Tagen des Ignorierens, hatte sich immer noch nichts an seinem Verhalten geändert. Als er wegen der Erzieherin kurz abgelenkt war, nutze ich meine Chance und kletterte draußen auf einen hohen Baum, um wenigstens ein paar Minuten Ruhe vor dieser Nervensäge zu haben. Ruhe hatte ich nicht wirklich bekommen, aber dafür etwas viel wertvolleres. Ich war, wie so oft kurz eingenickt und schrak wegen eines Schreis von meinem Schlaf hoch. Was sich unter mir abspielte, konnte ich nicht fassen. Der Zwerg wurde doch tatsächlich von drei Jungs aufs übelste zusammengeschlagen. Was mich jedoch verwunderte, dass ich nicht Genugtuung oder Freude an dem Schauspiel empfand, sondern eher… Mitleid? Als einer der Feiglinge anfing zu sprechen, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. »Na? Sollen wir weitermachen oder willst du deinen tollen Freund immer noch verteidigen?« Dabei trat er nochmals auf den schon am Boden liegenden Jungen ein. »Nein! Nehmt zurück, was ihr über Ace gesagt habt!« Die drei Jungen fingen an zu lachen. »Ach, wir sollen zurücknehmen, dass dein lieber Ace ein beschissener Bastard ist? Was machst du denn, wenn wir es nicht zurücknehmen?«, ergriff der Andere das Wort und fing wieder an zu lachen. »Wenn du es nicht zurücknimmst, dann wirst du demnächst Probleme haben richtig atmen zu können.«, schaltete ich mich ein und sprang vom Baum. Ihr Lachen verstummte schlagartig und sie nahmen vorsichtshalber eine fluchtartige Haltung ein. Ich grinste siegessicher »Wenn ihr noch einmal den Kleinen zu nahe kommt, dann kriegt ihr es mit mir zu tun, klar?« Eine Antwort war nicht nötig. Ihre panische Flucht war Antwort genug. Einen letzten giftigen Blick schenkte ich den drei Jungs, ehe ich mich zu dem am Boden liegenden Jungen zuwandte, der mich mit großen Augen anstarrte. »Sag mal, wie heißt du eigentlich?« »Lu-Luffy.« »Geht´s dir soweit gut, Luffy?« »Ja, jetzt schon«, als er das sagte, grinste er über das ganze Gesicht, als wäre nichts vorgefallen. »Warum hast du das gemacht?«, fragte ich ihn ohne Umschweife. »Weil dich der Junge beleidigt hat und mich das wütend gemacht hat.«, antwortete Luffy prompt. »Das habe ich einigermaßen mitbekommen. Aber warum genau?« Der Kleine überlegte einen Moment. Was er dann von sich gab, veränderte mein Leben schlagartig. »Weil du mir wichtig bist. Ich habe sonst niemanden mehr.« Um mein Erstaunen zu überdecken fragte ich ihn weiter aus: »Was ist mit deinen Eltern?« »Ich kenne meine Eltern nicht. Ich habe bis jetzt bei meinem Opa gelebt.« »Was ist mit deinem Opa?« »Er ist tot.« Etwas in meinem Brustkorb schien sich nach seinen Worten schmerzhaft zusammenzuziehen. Seine Art. Vollkommen nüchtern und teilnahmslos. Als hätte er sich schon damit abgefunden. Die Tatsache, dass ich zu Luffy auch noch so ungerecht war, verstärkte das unangenehme Gefühl in meiner Brust noch. Schuldgefühle? Eigenartig. Was ist mit dem Knirps los? Warum fühle ich mich so elend, wenn ich Luffy so sehe? »Ace? Warum guckst du mich so komisch an?«, riss mich der Kleine aus den Gedanken und ich bemerkte erst jetzt, dass ich ihn die ganze Zeit lang angestarrt habe. »Ni-Nichts, warum fragst du?«, antwortete ich hastig und spürte, dass mein Kopf vor Scham ganz heiß wurde. Luffy dagegen lachte nur und stand schwerfällig auf. »Egal. Danke, dass du die Typen verjagt hast, das war echt cool.«, fuhr der Kleine fort, während er seine Hose notdürftig vom Dreck und Blut befreite, ohne dabei sein Grinsen im Gesicht zu verlieren. Erwidern konnte ich dagegen nichts, da Luffy mir plötzlich entgegen kam und ich ihn in letzter Sekunde auffangen konnte. Er war ohnmächtig geworden. Ich seufzte und hievte den Kleinen auf meinen Rücken um ihn ins Bett zu legen. Er sah schlimm aus. Vermutlich haben die Dreckskerle ihm ein paar Rippen gebrochen. »Du bist echt komisch, weißt du das?«, redete ich auf Luffy ein, ohne eine Antwort zu erwarten. »Danke«, hauchte er. »Bist du jetzt mein großer Bruder?« Alles klar. Der Knirps hatte wohl eine zu viel auf den Kopf bekommen. Was bildet er sich eigentlich ein? Außerdem war das gar kein Kompliment! Nur weil ich ihm einmal helfe, bin ich doch noch lange nicht sein großer Bruder, oder? Jedoch kann ich ihn irgendwie gut leiden, glaube ich zumindest. Er hat sich für mich eingesetzt und damit eine Menge Schläge kassiert. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich Luffy etwas schuldig bin. Zuvor hatte mich noch niemand verteidigt. Ich musste mich immer selbst wehren. Der Kleine hat etwas an sich, was ich unglaublich interessant finde, aber bin ich denn gut genug, um der große Bruder von ihm zu sein? »Natürlich bin ich das!«, entschied ich mich letztendlich. »Danke«, brachte Luffy noch hervor. Danach verlor er endgültig sein Bewusstsein. Überfordert seufzte ich erneut. Naja, einen Bruder zu haben hat bestimmt auch irgendwo seine Vorteile. Außerdem werde ich den Kleinen bestimmt nicht mehr so leicht los. Ich drehte meinen Kopf nach hinten, um ihm ins Gesicht zu schauen. Eigentlich… will ich ihn gar nicht mehr los werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)