Einwegkamera von kleines-sama (Drabble-Sammlung rund um Sir Crocodile) ================================================================================ Kapitel 2: No.2: Abbild ----------------------- Drabble No. 2 Abbild Crocodile liebte seine Haustiere. Oder zumindest empfand er für sie mehr Zuneigung als für irgendjemand anderen auf dieser Welt. Sie waren treu, gehorsam und stark, und trotzdem sehr verspielte und liebevolle Wesen. Crocodile wusste, dass seine Bananenkrokodile ganz genau spürten, wie es ihm ging. Wenn er gute Laune hatte, schwammen sie fröhlich und munter in ihrem Aquarium umher, und wenn es ihm schlecht ging, drückten sie ihre Schnauzen solange gegen das Glas, bis er sich erbarmte und die Schleuse löste, sodass sie hereinkommen und ihn trösten konnten. Wie es ihnen jetzt wohl ging? Nach seiner Niederlage gegen Monkey D. Luffy und vor seiner Festnahme durch die Marine hatte Crocodile keine Zeit gehabt, um nach ihnen zu sehen oder ihnen Befehle zu erteilen. Ob sie noch immer in ihrem Aquarium umher schwammen? Warteten sie auf ihr Herrchen? Oder waren sie längst geflohen, weil sie sich Futter suchen musste? Ging es ihnen gut dort draußen? Vielleicht kümmerten sich ja die ehemaligen Baroque Works-Agenten, die der Festnahme entronnen waren, um sie… Zumindest hoffte Crocodile das. Er konnte nicht nach Alabasta zurückkehren und nach ihnen sehen. So blieb Sir Crocodile, der mit Mister One in die Neue Welt aufgebrochen war, nichts anders übrig als von ganzem Herzen zu hoffen, dass es ihnen gut ging. Sie nicht hungern oder frieren mussten. Wie sehr er sie vermisste…! „Sir Crocodile?“ Die Stimme von Mister One riss ihn aus seinen Träumereien, und Crocodile setzte die übliche gleichgültig-selbstsichere Mine auf. Er mochte seinen obersten Agenten; er war zuverlässig und treu. Jazz war ihm nicht nur nach Impel Down, sondern auch in die Neue Welt gefolgt. Trotzdem ließ er sich seine Sorge um seine Bananenkrokodile nicht anmerken. Nicht, dass Jazz ihn für weich hielt. Jetzt stand sein Agent vor ihm, die muskulösen Arme hinter dem Rücken verschränkt, als hielte er irgendetwas fest. „Was gibt es, Jazz?“ Er druckste eine Weile herum, bis er schließlich zeigte, was er festhielt. Es war ein mit Wasser gefüllter Eimer. Crocodile verstand nicht, was das bedeutete. Was zur Hölle sollte er mit einem Eimer Wasser? „Sehen Sie hinein“, meinte Mister One, als er seinen skeptischen Blick bemerkte. Crocodile beugte sich ein Stückchen nach vorne und blickte in den Metalleimer hinein. Sein Herz wäre fast stehen geblieben, als er sah, was sich in dem Eimer befand. In dem klaren Wasser schwamm ein Bananenkrokodil-Jungtier umher. Zwar wurden diese Tiere häusergroß, doch das geschah erst mit dem Alter; als Jungtiere waren sie kaum größer als eine Männerhand. Und dieses Bananenkrokodil hier war ganz besonders klein. Entzückt streckte Crocodile seine rechte Hand in das kalte Wasser, und das winzige Bananenkrokodil klammerte sich sofort daran fest. Er konnte die kleinen Pfoten und das Gewicht des Krokodils auf seiner Hand spüren. „Sir Crocodile?“ Crocodile legte das kleine Ding zurück in den Eimer, dann wandte er sich an Mister One. „Danke“, hauchte er, und seine Stimme drückt pure Glückseligkeit aus. Vielleicht gab es ja doch jemanden, den er mindestens genauso liebte wie seine Bananenkrokodile. bye sb Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)