Grim's academy von Galenhilwen (Gleichgewicht der Elemente) ================================================================================ Kapitel 7: Nachts, wenn (fast) alles schläft -------------------------------------------- Deidara saß auf seinem Bett. Ein Zeichenblock ruhte auf seinem Schoß, als Unterlage für den Zettel, den er nun schon seit einer halben Stunde anstarrte. Er war nur froh, dass er erst einmal frei hatte. Morgen früh hätten sie gleich in der ersten Stunde bei Jashin Unterricht gehabt... Er schüttelte sich. Uhuhuh, wenn er nur an diesen durchgeknallten Spinner dachte, lief ihm ein eiskalter Schauer den Rücken runter. Bei Sensei Orochimaru hätte er ja noch eine Runde schlafen können. Der konnte ihn eh nicht leiden und er war dem senilen Klappergestell so dermaßen egal, dass der ihn sicherlich nicht geweckt hätte, auch wenn es eine Strafaufgabe am Ende der Stunde gegeben hätte. Sensei Jashin aber brüllte so dermaßen herum, dass man gar nicht zum Schlafen kam. Selbst das wäre noch halb so schlimm, denn das konnte auch Tsunade wirklich einmalig. Bei diesem Spinner aber könnte ein Nickerchen echt schmerzhaft werden, da dieser sogenannte Lehrer mit perverser Freude alles immer sehr... lebhaft zu erklären geneigt war. Was nichts anderes bedeutete, als irgendwelche völlig übertriebenen Geschichten aus dessen Jugend, gepaart mit einem unsterblichen Irren im Klassenraum, der mit seiner Sense jede Bewegung nachahmte, von der dieser erzählte! Dieser Arsch mit Ohren hatte ihm dabei schon einmal, ganz am Anfang, seinen Zopf abgesenst! Was hatte er getobt! Deidara, oder vielmehr dieser abgedrehte Idiot von einem Lehrer, konnte wirklich von Glück sprechen, dass er nicht alle Haare zu einem Zopf band. So hatte er die kurz geschorene Stelle noch irgendwie kaschieren können. Seither ging er aber immer ohne Zopf zu diesem Irren in den Unterricht! Shikamaru passierte das sogar öfter, deswegen wurden dessen Haare auch einfach nicht länger. Der pennte wirklich knallhart immer ein, wenn der sich langweilte. Konans Blume hatte es auch schon einmal zerpflückt. Und Naruto trug zwar keinen Zopf, sah aber auch schon einmal aus, als hätte er einen englischen Rasen auf dem Schädel. Eine militärisch korrekte G.I. Joe Frisur. Deidara wischte sich über das Gesicht. Er driftete ständig mit seinen Gedanken ab. Diese Aufgabe war aber auch irgendwie unfair. Grim hatte ihnen am Ende ihres Gespräches einen Fragebogen gegeben, den sie ausfüllen sollten. Nur für sich selber. Naruto und Gaara kannten sich immerhin schon 2 Jahre, da würde dem Uzumaki das wohl deutlich leichter fallen als ihm, der Sasori nicht einmal 24 Stunden kannte. Trotzdem musste er bis zum Ende der Woche irgendwas auf diesen Zettel eintragen. Nein. Nicht irgendwas. „Irgendwas“ wäre kein Problem gewesen. Aber diese Fragen waren wirklich... peinlich. Selbst für seinen Geschmack. Grim jedoch hatte erklärt, dass es für sie sehr wichtig sei, sich über diese Dinge klar zu werden, um eine geeignete Strategie für ihr Vorgehen auszuarbeiten. Das leuchtete ihm ja sogar noch irgendwo ein, aber... Er seufzte und las sich die Fragen und Aufgaben noch einmal durch. „Erstens: Beschreibe das Aussehen deines Teampartners. Was gefällt dir besonders gut und wieso.“ „Zweitens: Beschreibe genau was dir durch den Kopf ging, als du die Präsentation deines Teampartners gesehen hast. Falls du diese nicht mitbekommen hast, beschreibe was du gedacht hast, als du deinen Teampartner das erste Mal gesehen hast. Spiel dabei nichts herunter oder versuche es schönzureden, sondern beschreibe es ehrlich!“ „Drittens: Wenn du deinem Teampartner ein Geheimnis anvertrauen solltest, welches wäre das? Und warum?“ „Viertens: Wenn du deinem Teampartner eine Frage stellen könntest, die er beantworten müsste, welche wäre das? Und warum?“ „Fünftens: Nimm dir einen Moment für dich und gehe in dich. Beschreibe genau und ehrlich, was du dir von deinem Teampartner wünschst. Wie sollt ihr miteinander umgehen? Wenn es nach dir ginge, was sollte dein Partner fühlen, was sollte er von dir und über dich denken? Was wärst du bereit dafür zu tun?“ „Achtung: In genau einer Woche gebt ihr mir diese Aufgaben bearbeitet zurück. Eure Angaben werden absolut vertraulich behandelt. Es ist von größter Wichtigkeit, dass ihr wirklich ehrlich bei der Bearbeitung seid. Falls ihr Fragen oder Probleme habt, wendet euch an die Lehrer euren Elements oder an mich. Mit freundlichem Gruß, Grim.“ Deidara seufzte erneut. Wenn er wirklich ganz ehrlich war, dann könnte er die Fragen ohne groß nachzudenken beantworten. Aber noch hatte er kein einziges Wort zu Papier gebracht. Im ersten Augenblick war alles in ihm so klar, so deutlich und so einfach. Doch wenn er den Stift ansetzte, dann hielten Zweifel ihn vom Schreiben ab. Denn das, was er so deutlich spürte und fühlte, konnte einfach nicht sein. Nicht so schnell. Er kannte Sasori nicht. Er wusste nicht wirklich etwas über den Rothaarigen, der ihn nicht einmal zu mögen schien. Welchen Sinn also machte das hier? Wieso sollte er sich von einem Menschen etwas wünschen, das dieser ihm sowieso nicht geben könnte? Erschöpft schnaubend verstaute er den Zettel in dem Block und legte diesen ans Fußende seines Bettes. Es machte auch keinen Sinn sich jetzt mit diesen Zweifeln durch die Nacht zu quälen. Vielleicht könnten die nächsten Tage diese Zweifel ein wenig zerstreuen. Immerhin hatte er eine Woche Zeit, da konnte er den Rothaarigen erst einmal etwas mehr auf sich wirken lassen. Gemäß dem Fall, dass dieser nicht wieder einfach die Flucht ergriff... Mit Tränen in den Augen legte er sich hin, drehte sich auf die Seite, machte rasch das Licht aus und zog sich die Decke über den Kopf. Er kam sich so blöd vor, aber diese Flucht tat ihm auch wieder so unendlich weh. Wie konnte ihn die Reaktionen eines Menschen nur so verletzen, den er nicht kannte? Eigentlich wusste er genau was er fühlte, eigentlich wusste er genau was er wollte. Er wusste nur nicht, ob das wirklich ging, ob er das durfte... Etwas irritiert schaute Grim auf, als es an seiner Bürotür klopfte. Er sah flüchtig auf die Uhr. 3:48 Uhr. Skeptisch blickte er auf und brummte: „Herein.“ Ruppig wurde die Tür aufgeschmissen und wieder ins Schloss gedonnert, nachdem sein Besuch den Raum betreten hatte. Schnaubend kam Naruto auf ihn zu, knallte ihm den Zettel auf den Schreibtisch und keifte: „So!“ Stille. Grim sah den Blonden fragend an. Er hatte nicht wirklich eine Idee, was dieser Auftritt sollte. Er lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück, faltete die Hände auf dem Schoß und fragte mit irritierter Stimme: „So?“ Wieder herrschte erst einmal Stille. Naruto nickte: „So!“ Absolute Stille. Er wurde aus diesem Jungen manchmal wirklich, wirklich nicht schlau. Der Direktor schüttelte leicht den Kopf: „Was 'so'?“ Lächerliche Stille. Der Blonde wischte sich knurrend über das Gesicht und deutete auf das Blatt: „So 'so'!“ Abgrundtief lächerliche Stille. Das war doch nicht zum Aushalten! Grim lehnte sich wieder nach vorne und keifte zurück: „Naruto, hör auf mit dem Blödsinn und sage mir, was du von mir willst! Herrschaftszeiten...“ Beleidigt verschränkte der Uzumaki die Arme vor der Brust und zog eine Schnute: „Ich habe den blöden Zettel ausgefüllt. Und jetzt will ich wissen, was ich machen kann. Es geht mir nämlich voll auf die Nerven, dass die beiden da oben alleine auf dem Dach hocken. Echt jetzt!“ Grim nahm den Zettel an sich, blickte dabei jedoch noch immer den Schüler an. In seiner Stimme klang eindeutig ein Grinsen mit: „Na sieh mal einer an, da ist jemand... eifersüchtig. Ich dachte, dass du nur Freundschaft...“ - „Wah! Du hast doch gewusst, dass das nicht wahr ist. Vorhin schon. Und weiß der Geier, wie lange vorher bereits. Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden.“ Der Direktor lächelte deutlich hörbar, während er sprach: „Naruto, es geht hier nicht darum mich zufriedenzustellen. Es geht alleine darum festzustellen, wie intensiv eure Bindung ist. Wir können diese Verbindung nur dann vernünftig fördern, wenn ihr euch klar darüber seid, was das bedeutet.“ Etwas resignierend entspannte der Blonde sich wieder und seufzte: „Gut, verstehe. Aber was bringt mir das? Gaara reißt mir im besten Fall die Eier ab, wenn ich ihm mit solchen... Gefühlen um die Ecke komme.“ Grim schmunzelte leicht und sah den Schüler freundlich an: „Ich erkläre dir jetzt etwas: Hunde die bellen, beißen nicht. Und Gaara bellt wie ein Wachhund jeden an, der seinem Revier auch nur einen Schritt zu nahe kommt. Und so lange du vor diesem Wachhund wegrennst, wirst du nie einen Fuß in das Haus setzen können, in das du so gerne eingeladen werden würdest.“ Dem Uzumaki entgleisten alle Gesichtszüge: „WAS?!“ Grim verdrehte die Augen und knurrte: „Du musst den Wachhund umgehen und einfach mal klingeln.“ - „WAS?!“ - „Man, bist du manchmal schwer von Begriff... Ich denke, dass du Gaara nicht mit Samthandschuhen anpacken solltest. Sicherlich ist er schwierig und sensibel. Allen voran ist er aber bockig. Reden hilft bei ihm nicht viel. Da wird Temari ein Lied von singen können. Versteckte Hinweise aussenden bringt noch viel weniger, Naruto. Er wird es so lange nicht verstehen, bis du nicht etwas GETAN hast und er dann darüber nachdenken muss.“ - „Du willst wohl, dass er mir die Eier abreißt...“ Grim knurrte und wischte sich über sein... Gesicht: „Gut. Noch einmal von vorne. Ich werde dir jetzt genau erklären wie du vorgehen solltest und was das für Konsequenzen mit sich bringt, okay?“ - „Willst du den Zettel nicht vorher lesen?“ - „Nein, Naruto. Und das werde ich auch nicht. Für mich ist nur wichtig, dass du endlich erkannt hast, was du wirklich willst. Alles andere ist für mich nicht von Belang. Behalte den Zettel als eine Art Fahrplan. Als Hilfestellung, wenn du Zweifel kriegst.“ Der Blonde nickte: „Gut...“ - „Schön. Und jetzt hör zu, wir haben eine Möglichkeit herauszufinden, ob unser Plan eine reelle Chance auf Erfolg haben wird. Dafür brauchst du aber Hilfe...“ Schwerfällig setzte er einen Schritt nach dem anderen. Dunkelheit hatte sich über die Geröllwüste gelegt. Eine schwere Stille bettete die Umgebung, nur von dem Zischen der Blitze durchbrochen. Selbst das tosende Gewitter über ihm täuschte nicht darüber hinweg, dass die Akademie in Stille und Schlaf versank. Der ideale Augenblick, um sich davonzustehlen und sich um... persönliche Belange zu kümmern... Er erreichte das Portal und aktivierte es, wartete ein paar Sekunden, bis schließlich eine vermummte Person vor ihm erschien und sich vor ihm verbeugte. Er lächelte zufrieden. Auch er selbst hatte sich bis zur Unkenntlichkeit verhüllt. Niemand durfte auch nur im Ansatz erkennen, dass er sich unter dem Stoff verbarg. Zu viele Jahre der Vorbereitung hatte es gekostet, zu viele Erniedrigungen hatte er über sich ergehen lassen müssen, um nun, da die Zeit zu drängen begann, durch Unachtsamkeit alles aufs Spiel zu setzen. Seine Hand glitt über die Wange des Kleineren, die sich unter einer Kapuze zu verstecken versuchte, und raunte: „Mein Schüler... was hast du mir zu berichten?“ Der Angesprochene schmiegte für einen kurzen Augenblick das Gesicht an seine Hand, ehe dieser ihm antwortete: „Drei von vier Gefäßen sind fertiggestellt. In knapp 2 Monaten ist auch das letzte Gefäß so weit.“ - „Das freut mich wirklich zu hören. Bald ist es also vorbei. Ich ertrage diese Akademie nicht mehr! Mir wird schlecht, wenn ich an diesen freundlichen, passiven Umgang denke!“ Der Kleinere lächelte leicht: „Ich beeile mich, Meister.“ - „Überstürze nichts. Wir können uns keine Fehler erlauben. Der Schüler des Todes ist zwar aufgetaucht, aber... dieser verweichlichte Direktor wird genug damit zu tun haben, seine vier kleinen Lieblinge im Zaum zu halten. Und ihnen diese lächerliche Lektion beizubringen, nicht in das Gleichgewicht einzugreifen, die Welt nicht nach ihrem Wunschbild zu verändern...“ - „Die Essenz wird mit jedem Tag stabiler, Meister. Du wirst es bald schon besser machen können, als diese Gottheiten.“ Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Älteren. Sein Schüler wusste, was er hören wollte. Er ließ seine Hand in den Nacken des Jüngeren gleiten, packte dort zu und knurrte zufrieden: „Ich glaube, du hast dir eine kleine Belohnung verdient... Ein bisschen Zeit haben wir ja noch, bis ich in dieses grässliche Gebäude zurück muss.“ Mit einem trocken Kichern stieß er den Kleineren von sich, der durch das Portal wieder in die Menschenwelt verschwand. Eine gewisse Vorfreude erfüllte ihn. Das würde auch ihm den Tag erträglicher machen. Langsam folgte er seinem inoffiziellen Schüler durch das Portal. Bald schon würde ihm die Welt zu Füßen liegen. Mehr noch. Bald schon könnte er die Welt nach seinem Gutdünken lenken, verändern. Bis dahin musste er sich noch ein kleines bisschen in Geduld üben. Und die willkommene Abwechslung seines Aufenthalts genießen... Sasori schlug die halb geschlossenen Augen auf. Ohne groß darüber nachzudenken deutete er mit einer Hand in Richtung Portal und raunte: „Guck mal...“ Gaara blickte zunächst fragend auf, ehe er mit seinem Blick der angedeuteten Richtung folgte und schließlich sah, was der Akasuna meinte. Es war nur schwach zu erkennen, aber es war zu erkennen. Das Portal war aktiviert worden. Skeptisch hob er eine Augenbraue: „Wer benutzt das Ding denn um diese Uhrzeit?“ Der Kleinere schüttelte den Kopf: „Woher soll ich das wissen? Aber ich entnehme deiner Frage, dass es nicht üblich ist.“ Der Sabakuno schien sich anzuspannen und erhob sich in die Hocke, blickte mit zusammengekniffenen Augen weiter zum Portal und knurrte: „Richtig, das ist überhaupt nicht üblich. Das sollten wir Grim melden...“ Sasori nickte. Er konnte zwar nicht sagen, dass er sich da unbedingt einmischen wollte, aber es würde ihm einen Vorteil bringen: Er müsste nicht nach dem Rückweg zu den Zimmern fragen. Die beiden erhoben sich und machten sich wortlos auf den Weg, während das Leuchten des Portals wieder erlosch. Gaara überlegte kurz, doch er kam zu dem Schluss, dass er es trotzdem melden sollte. Er konnte nicht einmal genau sagen wieso, es war einfach ein sehr ungutes Gefühl, welches ihn ergriff. Wer mitten in der Nacht das Portal heimlich benutzte, der musste etwas zu verbergen haben. Ob es sich letztlich als Lappalie herausstellte war dabei zweitrangig. Ebenso konnte es etwas bedrohliches sein. Und ehe das nicht geklärt war, fühlte er sich dazu verpflichtet dem Direktor davon zu erzählen. Die Akademie war zu seinem zu Hause geworden, das er auf seine Art beschützte. Das er auf seine Art beschützen konnte. Und das würde er tun. Schweigend lief er voraus, von dem ebenso schweigenden Akasuna gefolgt. Rasch erreichten sie den Flur der Lehrerbüros und steuerten auf das von Direktor Grim zu, als sich dort die Tür öffnete. Die beiden Rothaarigen blieben stehen, sahen sich kurz fragend an, ehe sie wieder in Richtung Büro schauten, aus dem Naruto gestapft kam. Der Blonde hielt abrupt in seiner Bewegung inne, als er sie entdeckte. Sasori hob skeptisch eine Augenbraue, als ihr Gegenüber Gaara völlig perplex in die Augen starrte und zu stammeln begann: „Gaara... also... ich... du... also...“ Mit leuchtend roten Wangen fing der Blonde sich scheinbar wieder: „Da bist du. Ich habe dich schon überall gesucht! Echt jetzt!“ Der Sabakuno verkrampfte sich merkbar, ehe er knurrte: „Mach nicht so einen Aufstand. Dass du nach zwei Jahren überhaupt mal merkst, dass ich nicht da bin, ist ja schon ein Wunder.“ Etwas beleidigt plusterte Naruto die Wangen auf, blickte ins Büro und keifte: „Vergessen Sie es, Direktor. Ich habe ihn gefunden.“ Von drinnen hörte man Grim deutlich rufen: „Dann ist ja gut. Und nun ab ins Bett, verstanden?“ - „Jaaajaaa.“ Genervt stapfte der Blonde auf sie zu, blickte sie auffordernd an, stapfte an ihnen vorbei... und blieb stehen, drehte sich fragend herum, als sie diesem nicht folgten. Irritiert sah er sie an: „Kommt ihr?“ Gaara schüttelte den Kopf: „Geh vor, wir haben noch etwas mit dem Direktor zu besprechen.“ - „Was'n?“ - „Frag nicht so doof, sondern schleich dich, Naruto.“ Mit zutiefst beleidigter Schnute sockte der Blonde ab, grummelte leise vor sich hin: „...blöder Stinkstiefel... Frechheit... echt jetzt... blöder Kläffer...“ Einen Augenblick sahen sie dem Schimpfenden skeptisch hinterher, ehe sie sich daran erinnerten, weshalb sie eigentlich hier waren. Entschlossen betraten sie das noch offene Büro des Direktors, schlossen die Tür hinter sich und traten an den Schreibtisch heran. Grim musterte die beiden Rothaarigen irritiert und murmelte: „Was ist denn hier heute Nacht los? So viel Besuch kriege ich sonst die ganze Woche nicht... was kann ich für euch tun?“ Sasori hielt sich lieber bedeckt. Er war nicht einmal einen Tag hier und kannte sich mit den Gepflogenheiten nicht aus. Es war ihm unangenehm genug, dass er in Shirt und Shorts neben dem vollständig angezogenen Gaara im Büro seines Lehrers stand. Der konnte auf alle möglichen Ideen kommen, so wie sie vor ihm standen. Er atmete jedoch auf. Gaara schien es nicht anders zu ergehen mit solchen Befürchtungen. Und zu seiner Erleichterung war der Sabakuno darüber hinaus ein wirklich beneidenswert guter Lügner: „Ich war oben auf dem Dach und habe eine merkwürdige Beobachtung gemacht, die ich melden wollte. Unterwegs kam mir Sasori entgegen, der sich verlaufen hatte. Deswegen sind wir beide hier.“ Grim nickte, musste innerlich aber grinsen. Er wusste ja, dass das nicht der Wahrheit entsprach, aber dem Gesicht seines Schülers konnte er genau entnehmen, dass dieser für die Lüge dankbar war. Von daher wollte er es erst einmal auf sich beruhen lassen. Irgendwann würde ihm diese kleine Tatsache eventuell noch einmal nützlich sein. Davon abgesehen schien es einen wichtigeren Anlass zu geben, der die beiden hergeführt hatte. So sah er die beiden Rothaarigen an und hakte neugierig nach: „Was für eine Beobachtung denn?“ Gaara versuchte zu erklären: „Ich weiß nicht, ob es wirklich wichtig oder besorgniserregend ist, aber ich konnte vom Dach aus sehen, dass jemand das Portal benutzt hat. Vor nicht einmal zehn Minuten.“ Nun wurde Grim doch hellhörig. Mit einer solchen Information hatte er überhaupt nicht gerechnet. Das war in der Tat mehr als merkwürdig... Er sah die beiden Schüler wieder an und nickte: „Ich danke dir, dass du sofort zu mir gekommen bist. Geht ihr zwei wieder auf eure Zimmer, ich werde mich darum kümmern.“ Die beiden nickten wortlos und gingen zur Tür. Ehe sie jedoch ganz draußen waren, räusperte Grim sich noch einmal: „Ach, Sasori...“ Mit einem mulmigen Gefühl des Ertapptseins wandte er sich um: „Ja?“ Der Verhüllte sah ihn streng an und schwieg einen Augenblick, bis der Lehrer ihn schelmisch anzugrinsen schien: „Zieh dir in Zukunft Pantoffeln an, sonst holst du dir auf diesem kalten Boden noch... den Tod.“ Mit offenem Mund schüttelte der Akasuna den Kopf und starrte Grim an, der ungemein belustigt vor sich hin kicherte. Nach ein paar Sekunden jedoch huschte auch über sein Gesicht ein kurzes Lächeln und er nickte: „Mache ich.“ Er schloss die Tür des Büros und folgte Gaara, der ihn aus den Augenwinkeln ansah: „Der Direktor hätte sich wirklich auch als Komiker gut gemacht.“ Sasori nickte nur. Dem war nun wirklich nichts mehr hinzuzufügen... ~Aloha ihr Lieben! Ich habe ein paar wichtige Anmerkungen, die ich euch mitteilen möchte :) Nach diesem 8. Kapitel wird die FF "Grim's academy" kurzzeitig pausiert, damit ich das Konzept überarbeiten kann. Leider hat sich da irgendwie der Fehlerteufel eingeschlichen, weshalb ich mich noch einmal dransetzen möchte, um die Geschichte auch vernünftig fortsetzen zu können. Mit "A past and a future secret" und "Gods and Monsters" wird es aber wie gewohnt weitergehen! Ich hoffe sehr, dass die Überarbeitung nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Ich werde mein Bestes tun, um so schnell wie möglich fortsetzen zu können und bitte euch wirklich herzlichst um Nachsicht. Im Laufe der nächsten Monate werde ich darüber hinaus mit renovieren und umziehen beschäftigt sein. Wann genau es losgeht, werde ich euch aber noch frühzeitig wissen lassen, sobald ich selber Genaueres weiß! Ich danke herzlichst im Voraus. GLG Galenhilwen~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)