Another hunting story von Leef ================================================================================ Prolog: Prologue ---------------- Zuerst einmal wollte ich eins klarstellen: ein Hunter zu sein ist alles andere als einfach. Klar, es hört sich schön an ein Held zu sein, erfolgreich einen Monsterüberfall zu verhindern und von den anderen Dorfbewohnern gefeiert zu werden. Aber wer schaut schon einmal hinter dieses glitzernde Image? Hat sich einer über die Qualen Gedanken gemacht, die Verluste und das Risiko? Wie schon gesagt: Es ist alles andere als einfach. Ich bin Acerie. Ich bin eine Hunterin und ich liebe mein Land. Ich beuge mich nicht und das hier, ja das hier ist meine Geschichte. ~~ Das Dorf Kokoro liegt etwas abgelegen und an einem großen See mitten im Wald. Jedenfalls gibt es um das Dorf einen großen Wald. Das Dorf selber liegt eher auf einer Lichtung, auf der selbst im Sommer ein frisches Lüftchen weht, das wohl vor allem den Bergen links und rechts zu verdanken ist. Aber selbst wenn das Dorf von diesen Felsformationen umgeben ist, die mit den Jahrhunderten von Monstern, Wind und Wetter geformt worden waren, kann die Sonne fast den ganzen Tag ins Dorf einfallen. Natürlich solange keine Wolken am Himmel stehen. Was Acerie anging, nun, sie wollte nicht immer Hunterin werden. Sie kam als kleines Mädchen in dieses Dorf, hatte sowohl Mutter als auch Vater bei einem Überfall an einem anderen Ort verloren und wurde sozusagen evakuiert. Ihre einstige Heimat war nur noch ein Trümmerfeld und kaum ein Mensch hatte diesen verheerenden Tag überlebt. Es war ein Wunder, dass die Hunter, die aus dem ganzen Land angefordert worden waren, sie lebend gefunden hatten. Man mag sich vorstellen können, was für schreckliche Erlebnisse das für sie gewesen sein mussten, doch kaum etwas war ihr anzumerken. Natürlich war der Verlust der Eltern groß und auch die Bilder, die sie gesehen hatte, hatten ihre Spuren hinterlassen. Aber allem zum Trotz wollte und konnte sie nicht dorthin zurück. “Nimm mich mit, Sam!” Eine quengelige Mädchenstimme hallte durch den Ort, einige Leute schauten auf und erkannten ein kleines, vielleicht zehn Jahre altes Mädchen, das mit Tränen in den Augen mitten auf dem Weg stand und eine Felyne in den Armen hielt. Das Katzenwesen bekam schlecht Luft, das sah man ihm deutlich an, dennoch beschwerte es sich nicht. Es schien eine gewisse Verpflichtung dem Mädchen gegenüber zu haben. Die angesprochene Frau drehte sich mit einem sanften Lächeln auf den Lippen um und ging einige Schritte zu dem jungen Mädchen zurück, über dessen Wangen die ersten Tränen liefen. Sie begann zu schluchzen, als sie eine Hand auf ihrem Kopf spürte. “Liebes. Ich habe dir doch erklärt, dass ich für eine Woche weg muss. Die Menschen brauchen mich. Genau wie meine Freunde.” Dabei warf sie einen Blick über ihre Schulter zu drei wartenden Männern, die eindeutig Monsterhunter waren. Sie waren allesamt in hochwertige Rüstungen gekleidet, hatten teure und starke Waffen geschultert und warteten geduldig. “Du hast doch William. Er passt so lange auf dich auf.” Augenscheinlich war die eher schmächtige Felyne gemeint, die noch immer schweigend in der engen Umarmung ausharrte. “Aber ich will nicht, dass dir etwas passiert. Bleib hier. Bitte.” Erneut kullerten Tränen über ihre Wangen. “Süße, mit passiert nichts. Versprochen. Und jetzt sei ein großes Mädchen und hör auf zu weinen. Wie sieht das denn aus vor den Männern? Wir wollen ihnen doch zeigen, dass wir genauso stark sind wie sie, oder etwa nicht?” Das Lächeln, welches die Frau, die Sam hieß, dem Mädchen entgegenbrachte war herzerwärmend und hatte eine beruhigende Wirkung. Die Kleine schniefte noch einmal und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, ehe sie nickte. “Na gut. Aber danach gehen wir zusammen in den Wald.” “Versprochen.” Mit diesen Worten erhob Sam sich aus der Hocke und warf William einen Blick zu. “Dass du mir bloß gut auf meine Kleine aufpasst.” - “Jawohl, Meisterin.” Ihre ‘Kleine’ und die Felyne blieben auf dem Weg stehen und blickten den vier Huntern nach, bis sie irgendwann Richtung Dorfausgang verschwanden. Sie wussten beide nicht genau um was für eine Aufgabe es sich handelte, aber sie hofften, dass Sam weniger als eine Woche brauchen würde. Immerhin war Sam für William seine Meisterin, seine Besitzerin sozusagen. Sie hatte ihn aufgenommen und zu einer Hunterfelyne ausgebildet. Als Gegenleistung war er ihr treu ergeben und tat alles für sie. Sogar auf ihren Schützling aufzupassen, solange sie fort war. Es gab für ihn durchaus schlimmere Sachen. Immerhin mochte er sowohl seine Meisterin, als auch das Mädchen. “Komm Acerie. Es wird kalt. Lass uns etwas essen gehen.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)