Lovely, dead Flower von woaini (Sasu/Naru) ================================================================================ Kapitel 5: Frauenhaar --------------------- Kapitel 6 Frauenhaar „Willkommen zum ersten Training in der Hölle. Bevor ihr anfangt, werde ich die Regeln noch schnell erklären. Ihr solltet sie euch einprägen, da ich sie nicht wiederholen werde.“ Streng sahen rotglühende Augen in die kleine Runde. „Ihr tut was ich euch sage, ansonsten Strafrunden. Ihr meckert nicht wie Kleinkinder, sonst Strafrunden. Ihr geht mir nicht auf die Nerven, sonst Strafrunden. Ihr zweifelt nicht mein Training an, sonst Strafrunden. Wer meint, dass er keine Strafrunden machen muss, bekommt eine Tracht Prügel von mir. Alles klar soweit?“ Perplex sahen Kiba und Neji den Schwarzhaarigen an, während Naruto nur fröhlich lächelte. „W- was trainieren wir denn heute?“, wagte sich der Langhaarige zu fragen und rechnete mit Strafrunden für das unaufgeforderte Sprechen. Amüsiert betrachtete Sasuke die erschrockenen Gesichter seiner Neulinge. Ja, das mochte er. „Heute kämpft ihr gegen Naruto und bringt ihm die normale Verteidigung bei!“ Selbst Naruto schien verwirrt. „Warum soll Naruto noch einmal die Verteidigung beigebracht bekommen? Ist Naruto nicht gut?“ Kopfschüttelnd sah der Lehrer seine Schüler an. „Deine Verteidigung basiert nur auf Reflex und Verstecken. Du denkst nicht nach, wie du dich am besten verteidigst und danach angreifst. Kiba ist relativ gut in der Analyse und Verteidigung, während Neji schnelle Konterangriffe ausführt, also werden sie dir das beibringen. Punkt!“ Erstaunt über das kleine Lob, machten sich die beiden Neuen ans Training. Niemals hätten sie gedacht, dass Sasuke sich ihren Kampfstil so genau angeschaut hätte. Sie hatten mit einem brutalen Training gerechnet, mit einem wahnsinnigen Lehrer, aber dieses Training war ja fast sogar angenehm. Vier Stunden lang kämpften die drei Schüler gegeneinander, brachten sich neue Tricks bei, verausgabten sich und das alles unter den strengen Augen ihres Lehrers. „Das reicht jetzt für den Anfang!“, rief Sasuke gegen Mittag barsch und verschränkte die Arme vor der Brust. „A-Anfang?“, fragte Kiba entsetzt und versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Das Training war schon anstrengend gewesen. Jetzt ging es also noch weiter? Nejis Blick schweifte flüchtig zu Naruto. Der Blonde sah noch nicht fertig aus. Eher im Gegenteil. Er atmete normal, schwitze nur leicht und lächelte die ganze Zeit. „Was für ein Wesen bist du?“, fragte Neji leicht entsetzt und zog sich sein Oberteil aus. Narutos Lächeln erstarb einen kurzen Moment, doch es schien keiner zu bemerken. „Zieh dir gefälligst dein Shirt wieder an, sonst helfe ich dir nach!“, blaffte Sasuke ungehalten und schlug den Langhaarigen auf den Kopf. „Aber mir ist warm und so schlimm ist das auch nicht, wir sind nur Jungs!“, protestierte der Geschlagene. „Zieh es an. Sofort!“, kam die letzte Drohung, unter dem leichten Knurren des schwarzhaarigen Dämons spurte Neji und zog sich schnell an. Naruto legte den Kopf schief und flüsterte ganz leise zu seinem neuen Freund. „Du solltest auf das hören, was Sasuke sagt, sonst musst du Strafrunden machen…“ Das weitere Training verlief eher schleppend. Sasuke kommandierte sie ganz schön herum, sie mussten ihre Ausdauer trainieren, kämpfen, sowohl mit bloßen Händen, als auch mit Waffen, alles unter dem sehr strengen Augen des Dämons. Neji und Kiba waren ganz schön erledigt. Das Training war wirklich hart und mehr als nur anstrengend. Noch nie hatten sie so hart trainiert. „Das Training ist vorbei! Geht jetzt duschen und esst was. Naruto, du kommst in einer Stunde zu mir und bekommst deinen Unterricht, verstanden?“ Der Blauäugige salutierte fröhlich. „Naruto hat verstanden!“ „Bist du denn gar nicht erledigt, Naruto?“, fragte Kiba und schleppte sich müde durch den Gang. „Naruto geht es ganz gut… Ein bisschen müde, aber Naruto ist hartes Training gewöhnt… Dafür haben wir heute ganz viel gelernt, oder?“ „Also mir tut alles weh…“, fluchte der Brünette und verschwand wie ein geprügelter Hund in seinem Zimmer. Neji verzog sich auch. Der Blonde lächelte still. Am nächsten Morgen standen die Schüler brav in einer Reihe in der Trainingshalle. Sasuke schlenderte gemütlich zu seinen Schülern, die ihn mit gemischten Gefühlen ansahen. „Was glotzt ihr so? Mitkommen!“, wieder war der Befehlston harsch. Der Schwarzhaarige drehte sich auf der Stelle um und ging voran. Die anderen Drei liefen verwirrt hinter ihrem Mentor her, wagten nicht zu fragen. Je weiter sie gingen, desto hibbeliger wurde der Blonde. „Sasuke? Wo gehen wir hin?“, fragte der Blauäugige und biss sich unsicher auf die Unterlippe. Er wusste wo er war, aber bisher war dieser Ort für ihn tabu gewesen. „Wir gehen da raus!“, war die lapidare Antwort. „Aber Naruto darf nicht-!“, schrie der Kleinere gleich aufgebracht und rannte auf seinen Freund zu. Der Rotäugige knurrte. „Wir machen, was ich sage!“ Geknickt folgte der Blonde seinen Freunden. Er durfte nicht durch das große Tor gehen, denn da ging es hinaus. An die frische Luft. Ein Ort ohne Mauern und Zäune und ohne Kontrolle. Als er damals hierher kam, sagte man ihm, dass er auf keinen Fall aus den Augen gelassen werden durfte. Dass er diesen Ort vorerst nicht verlassen durfte. Nun wollte Sasuke zum Training hinaus? Gut, einerseits freute sich der Kleinere endlich wieder den klaren Himmel zu sehen, den Wind zu spüren, aber er hatte auch Angst. Vor der Tür blieb Sasuke stehen. „Heute werden wir Kräuterkunde machen!“, war die sachliche Erklärung. Drei Paare Augen sahen ihn irritiert an. „K-kräuterkunde?“, fragte Kiba leise nach und sah nervös zu seinem blonden Freund. „Ich mag es nicht mich zu wiederholen!“, kopfschüttelnd öffnete der Schwarzhaarige die große Tür und sah Naruto ein paar Sekunden an. „Ihr bleibt zusammen, hört auf das, was ich euch sage und baut keine Scheiße!“ Als die Tür aufging, wurde der Blonde geblendet. Die Sonne strahlte hell, keine Wolke am Himmel. All die Farben, die Wiese direkt vor der Tür, der Wald am Horizont, die Blumen. „Komm Naruto, wir wollen Sasuke nicht verärgern!“, lächelte der Brünette lieb und nahm den Kleineren an die Hand. Die Gruppe ging ein Stück auf die Wiese, so weit entfernt, dass sie ihre Ruhe hatten. Das Herz des Kleineren schlug höher. Er freute sich wirklich wieder an der frischen Luft zu sein. Es war wunderschön. Aber er fühlte sich zugleich auch total unsicher. Irgendwann blieb der schwarzhaarige Dämon stehen, schob seine Hände in die Hosentaschen und sah seine kleine Gruppe gelangweilt an. „Fangen wir mit dem Unterricht an!“ Erwartungsvoll sahen die Schüler ihren Lehrer an. „Das, auf dem ihr steht, nennt sich Gras, seht es euch an und fertig!“, mit diesen Worten wendete sich der Rotäugige ab und setzte sich ins Gras. „Das war alles?“, fragte Kiba perplex und klappte seinen Mund wieder zu. „Wenn ihr es genau wissen wollt: Gras ist grün und kein Heilmittel!“, antwortete Sasuke und legte sich ins Gras, schloss die Augen. „Willst du uns jetzt verarschen?“, fragte Neji und kniff sich in die Wange, da er aufwachen wollte. „Was hatte ich gesagt? Ich mag es nicht mich zu wiederholen!“ Ratlos sahen sich die drei Freude an. „Und was sollen wir jetzt machen?“ Selbst Naruto war verwirrt. Was bezweckte der Rotäugige? „Ihr macht was ihr wollt, aber bleibt in meiner Nähe und nervt mich nicht!“ Fast noch eine halbe Stunde standen die Jungs unschlüssig vor ihrem Lehrer, ehe sie sich in Bewegung setzten. Erst gingen sie nur spazieren. Dann zeigten die beiden Neuen dem Blonden die verschiedenen Blumen und Pflanzen auf der Wiese. Sie lachten. Entspannten sich. Naruto strahlte immer mehr. Die Angst war verschwunden, stattdessen tollte er herum, lachte laut und war glücklich. Jeder merkte es. „Wie kommen wir zu der Ehre, dass unser super strenger Lehrer plötzlich so einen Kinderausflug mit uns macht?“, fragte Neji irgendwann todesmutig den Rotäugigen und setzte sich neben ihn ins Gras. Kiba und der Blonde rollten sich durchs Gras, bewarfen sich mit Blumen und spielten. Sasuke seufzte. „Ich hab euch doch was beigebracht: Gras ist keine Heilpflanze!“ Mit hochgezogenen Augenbrauen sah der Langhaarige seinen Mentor an. „Im Ernst…“ Abermals seufzte der Schwarzhaarige. „Gestern beim Training hast du dir die Schulter geprellt. Kiba hat so viele Muskeln wie noch nie bewegt und hat Muskelkater. Naruto brauchte mal wieder frische Luft.“ Verblüfft sah der Jüngere den Dämon an, rieb sich leicht über seine verletzte Schulter und fragte sich insgeheim, woher sein Lehrer das ahnen konnte. „Und deswegen gönnst du uns eine Pause?“ Dieser Sasuke war ja wirklich nett. „Ich hab euch jawohl was beigebracht! Außerdem kann ich wegen euch auch mal mit dem Blödmann raus vor die Tür!“ „Wegen uns?“, irgendwie war Neji total überrascht. So ein Arsch war der Kerl ja gar nicht. „Bedeutet er dir so viel?“ Der Rotäugige setzte sich auf, sah den anderen scharf an. „Ich bin verantwortlich für ihn.“ Der Langhaarige wusste, dass er nicht weiter fragen sollte. Sicher war Naruto mehr für Sasuke, aber dieser wollte nicht mehr darüber reden. „Übrigens, bevor ich es wieder vergesse: Danke!“ Verwundert sah der Schwarzhaarige nun seinen Schüler an. „Wofür?“, irgendwie war es komisch, wenn sich jemand bei ihm bedankte. Jemand anderes als Naruto. „Na ja, dafür, dass wir in euer Team gekommen sind! Mir tut zwar alles weh, aber das Training war echt gut, ich hab viel gelernt!“, lachte Neji und klopfte seinen Lehrer auf die Schulter. Neji war zufrieden mit sich. Er legte sich in das Gras, lächelte, als der Wind seine Nase umschmeichelte. „Das Wetter meint es wirklich gut mit uns… Selbst der Wind ist heute angenehm…“ Sasuke legte sich auch zurück ins Gras, sah hinauf zur Sonne. „Das macht Naruto. Er kann den Wind kontrollieren…“ Stille. „Naruto?“ Der Rotäugige nickte. „Ich wusste gar nicht, dass Angen so was auch können…“ „Können sie auch nicht. Naruto ist kein Angen.“ Immer verwirrter sah der Langhaarige sein Gegenüber an. „W-was ist er dann?“ Lange sahen rotglühende Augen den Jüngeren an. Neji wusste nicht warum, aber er fühlte sich unwohl. „Was ist, wenn er ein Mischling ist?“ Der Langhaarige musste lächeln. „D-das macht doch nichts. Ich mag Naruto, er ist zwar ein bisschen komisch, aber ansonsten… Dann ist er eben ein Halb-Angen…“ „Er ist kein Angen.“, Neji erstarrte. Mit riesigen Augen sah er den Rotäugigen an. „Dann kann er nur noch zur Hälfte ein…“ „.. Marde sein. Richtig!“ „A-aber Marden sind doch gefährlich und, und…“ Plötzlich wurde Sasukes Blick ganz weich. Ein unsicheres, schiefes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, während der Schwarzhaarige mit leerem Blick zum Horizont schaute. „Naruto ist nur zur Hälfte Marde, aber er ist nicht gefährlich. Oder denkst du, er wird dich umbringen, wenn du schläfst?“ Neji sah zu seinen Freunden. Naruto bastelte gerade nach den Anweisungen von Kiba einen Blumenkranz. Kopfschüttelnd fasste sich der Langhaarige an den Kopf. „Krass… Aber bist du dann auch ein Marde?“ Grinsend sah der Schwarzhaarige den anderen an. „Was glaubst du, was ich bin?“ Naruto kam lachend zu seinem Freund gelaufen. „Sasuke, Sasuke, schau mal, den hat Naruto gemacht!“, strahlte der Blonde und legte den Kranz auf Sasukes Haupt. Es dauerte nur ein paar Sekunden, da färbten sich die Blütenblätter braun, dann schwarz und der Kranz zerfiel in seine Einzelteile. Mit Entsetzten sahen die beiden Neuen diesem Phänomen zu. Naruto lachte, klopfte die Asche aus dem seidigen, schwarzen Haar. „Naruto, du kannst es ihnen jetzt sagen. Was ich bin.“, brummte Sasuke irgendwann leise und verließ die kleine Gruppe um sich im Bach die Hände zu waschen. Der Blauäugige fing an zu zappeln. „Naruto darf sagen, dass Sasuke kein Marde ist!“, lachte er glücklich und setzte sich überschwänglich ins Gras. „W- was meinst du? Das eben, das waren doch….“ Der Kleinere grinste. „Sasuke kann Blumen zum Verwelken bringen! Das ist voll cool!“ Gerade, als Kiba noch einmal nachfragen wollte, lies die Grinsebacke die Bombe platzen. „Sasuke ist ein Angen aus einer alten Familie!“ Der Wind wurde kräftiger und lies die Blüten aufwirbeln. Der Schwarzhaarige stand auf, sah hinauf zum Himmel, während jede Blüte, die seinen Körper berührte, sich in Asche verwandelte. So, wie er da stand, einen ruhigen Gesichtsausdruck, kein dämonisches Grinsen, die Haare sanft vom Wind umschmeichelt, mit einem leicht wehmütigen Blick zum Horizont, ja, so erkannte man den Angen in den Jungen. „Aber wieso kannst du dann Blumen in Asche verwandeln?“, fragte Kiba und hatte Mühe nicht den Verstand zu verlieren. Ausgerechnet sein neuer Sensei, den jeder für einen Dämon hielt, ja, sogar für den dunklen Lord persönlich, sollte ein Angen sein? Dann noch einer aus einem alten Adelsgeschlecht? Wieso hatte sich das nicht rumgesprochen? „Angen können die Natur beeinflussen… Bislang bin ich aber der einzige bekannte Angen, der Blumen vernichtet…“ Mit gemächlichen Schritten setzte sich der Schwarzhaarige wieder zu seinem Team. Alle starrten ihn an. Kiba und Neji misstrauisch und Naruto strahlte ihn an, als wäre heute der schönste Tag in seinem Leben. „Ich bin wirklich ein Angen. Meine Eltern haben mich zig Mal testen lassen. Tut mir leid euch enttäuschen zu müssen…“ Plötzlich schien Neji zu verstehen. Niemand würde sein Kind mehr als einmal testen, vor allem, weil der Test schmerzhaft war. Niemand würde das seinem Kind antun, es sei denn, das Kind wurde nicht geliebt. Es gab also gute Gründe warum sein Sensei so düster, verschlossen und übellaunig war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)