Wolfsgeheul von Ryouxi (Zoro x Sanji) ================================================================================ Kapitel 7: Der Kampf -------------------- Wo rannte dieser Zoro nur hin? Er schien wirklich nicht den geringsten Hauch eines Orientierungssinnes zu haben. Und dann war er auch noch ein Einzelgänger? Kein Wunder, dass er so kräftig war, anders könnte er vermutlich auch gar nicht überleben. „Jetzt bleib doch mal stehen!“, kläffte Sanji schon etwas außer Atem, mittlerweile hatte auch wieder die Wunde an seinem Bein zu schmerzen begonnen. „Oder hast du etwa Angst?“ Kaum hatte Sanji diese Frage beendet, warf sich Zoro mit einem Male völlig unerwartet um, landete auf Sanji, riss diesen mit zu Boden und die beiden Wölfe begannen den Abhang hinunter zu kullern, an dem sie sich gerade befanden. Dass sich das restliche Rudel Sanjis hinter den beiden befand, nahm keiner der kämpfenden Wölfe wirklich wahr. Sie rutschten noch ein ganzes Stück den Hang hinunter, ehe Sanji Halt fand und sich wieder aufrichten konnte. Doch als hätte Zoro nichts gelernt, sprang er den gelblichen Wolf sofort wieder an. Die Spur, die sie im Schnee hinterlassen hatte war nicht nur schlammig verfärbt, sondern teilweise auch mit Blut durchsetzt – und sie setzte sich fort. Die Wucht des kräftigen Wolfes ließ Sanji wieder das Gleichgewicht verlieren und seine Reise den Hang hinunter fortsetzen. Allerdings hatte er zuvor einen der Läufe Zoros mit den Zähnen erwischt, so dass dieser weiterhin folgte. Von außen mussten sie aussehen wie ein Knäuel, das unter lautem Knurren und mit gebleckten Zähnen aufeinander ein biss. Dabei nicht merkend, dass sie sich erschreckend nahe dem halb zugefrorenen Fluss näherten, der sich am Ende dieses Abhanges befand. Ebenfalls waren sie so sehr auf den jeweils anderen Wolf konzentriert, dass sie auch nicht die Rufe vernahmen, die nun vom oberen Ende des Hanges zu hören waren. Die Abkühlung im erfrischend kühlen, halb gefrorenen Fluss schien unausweichlich. Als nun auch Sanji endlich den Fluss wahrnahm, war es bereits zu spät. Er konnte nicht einmal mehr etwas sagen, da fielen sie beide bereits mit einem lauten Platschen und einem erschreckten Aufjaulen in den reißenden Strom des Flusses. Sofort lösten sich die beiden Rüden voneinander, kämpften nun damit, überhaupt an der Wasseroberfläche zu bleiben und versuchten irgendwie wieder ans Ufer zu gelangen. Nur war dieses an dieser Stelle des Flusses zu steil, um wieder heraus klettern zu können. Nicht selten wurde Sanji von der Strömung unter Wasser gezogen und musste nach seinem Auftauchen dann erst einmal heftig nach Luft schnappen. Doch auch Zoro erging es nicht viel besser. Am Ufer konnte Sanji kurzzeitig Nami stehen sehen, die panisch zu ihm herab schaute, doch viel mehr konnte sie auch nicht tun. Er kannte den Fluss gut genug um zu wissen, dass die Strömung noch einiges schlimmer werden würde, er musste sofort hier raus. Nachdem einige Versuche gescheitert waren, sich an dem leicht zugefrorenen, steilen Ufer festzuklammern, gab Sanji es schließlich auf, versuchte, die andere Seite des Flusses zu erreichen. Die Zurufe seines Rudels konnte er im Getöse des reißenden Wassers dabei nicht vernehmen. Doch schien das Ufer an der andern Seite nicht ganz so steil. Immer mal wieder stieß er gegen den grünen Wolf, der mit ihm zusammen flussabwärts getrieben wurde. Zoro schien nicht mehr viel zu tun, war er etwa ohnmächtig geworden? Sanji glaubte es nicht und er interessierte sich auch nicht weiter dafür. Im Augenblick war ihm nur sein Leben wichtig und so schwamm der gelbe Wolf. Plötzlich gelang es ihm einen Stein unter seinen Pfoten zu erwischen. Seine ganze Kraft wandte er gegen die Strömung, um weiterhin auf diesem zu bleiben und fand schließlich etwas Halt, als er den nächsten Stein erreichte. Hier wurde der Fluss bereits flacher, die Strömung schwächer, er hatte es geschafft. Mit noch ein paar mühsamen Schritten erreichte er das Ufer, das hier wirklich erstaunlich flach war. Erst einmal legte er sich hin, von Zoro war keine Spur mehr. „Sanji?!“ Zwar war es hier einiges ruhiger als im Fluss selbst, trotzdem konnte er Ruffys Ruf kaum verstehen, besonders weil der Fluss auch etwas breiter war. Der gelbe Wolf hob nur aufmerksam den Kopf. Ihm war kalt und seine Gelenke schmerzten fürchterlich, langsam begann er am ganzen Leibe zu zittern. Er wusste, dass es schwierig war, einen Weg über den Fluss zu finden, doch es gab welche. Nur sollte er sich beeilen, ehe der ganze Schnee auf die Idee kam zu schmelzen, denn dann war ein Passieren undenkbar. Kurz heulte Sanji, mit zum Himmel empor gehobener Schnauze, auf, teilte dem Rest seines Rudels so mit, dass es ihm mehr oder minder gut ging und er schon wieder auf die andere Flussseite kommen würde. Für eine Weile blieben die Wölfe am anderen Ufer noch stehen, ehe Ruffy kaum merklich nickte und das Rudel dann wieder zwischen den Bäumen verschwand. Für einen kurzen Augenblick breitete sich das Gefühl von Einsamkeit in dem gelblichen Wolf aus. Doch dann raffte er sich wieder auf. Würde er hier weiterhin einfach nur rumliegen, würde er sich schon bald den Tod holen und das wollte er seinem Rudel und vor allem sich selbst nun wirklich nicht antun. Er wollte so schnell wie möglich wieder auf die andere Seite. Noch ziemlich wackelig stand Sanji dann schließlich auf den Beinen. Er fror und sein nasses Fell hing triefend und schwer von seiner Haut. Kurz schleckte er sich über einzelne Fellstellen, doch dann begann er los zu trotten. Um den Fluss möglichst bequem zu passieren, musste er flussaufwärts laufen. Also schlug er sogleich auch diese Richtung ein. Doch bereits nach einigen Metern blieb er stehen, ließ seinen Blick über den Fluss streifen. Was wohl aus diesem Zorro geworden war? Er schien nicht mit Sanji zusammen aus dem Wasser gekommen zu sein. Und der Wolf wusste genau, dass die Strömung des Flusses weiter unten noch heftiger wurde. Doch schnell schüttelte er diese Gedanken wieder ab. Dieser Wolf war ein Eindringling gewesen, der hier nichts zu suchen gehabt hatte, somit hatte er dieses Schicksal nur verdient. Und so kräftig wie er war, hatte er sich zuvor sicherlich noch irgendwo aus dem Wasser gezogen, da war sich Sanji sicher. Also setzte Sanji seinen Weg wieder fort, lief flussaufwärts durch den Schnee, der hier am Fluss nicht mehr ganz so tief war. Allerdings musste er darauf achten, nicht abzurutschen und erneut im kalten Wasser zu landen. Ihm war ja jetzt schon ziemlich kalt, er konnte nur hoffen, dass er sich nicht eine Erkältung einfangen würde. Mit halb eingefrorener Nase und tauben Pfoten lief der schlanke Wolf weiter und immer weiter. Mittlerweile war die Sonne bereits untergegangen und nur ein paar Sterne funkelten am Himmel. Es war Neumond und somit ziemlich dunkel, trotzdem konnte Sanji noch genug sehen um nicht irgendwo falsches hin zu treten. Was ihm viel mehr Sorgen bereitete, waren die Wolken am Himmel, die immer mal wieder die Sicht auf die Sterne nahmen. Auch sein mittlerweile stellenweise gefrorenes Fell kribbelte unangenehm, was baldigen Schneefall ankündigte. Und eine Sache, die Sanji nun überhaupt nicht gebrauchen konnte, war ein Schneesturm. Diese Hoffnung schien jedoch schon in nächster Zeit enttäuscht zu werden. Bereits nach wenigen hundert Metern begannen die Wolken am Himmel die Sterne völlig zu bedecken. Einen Stern bekam der Wolf nun nur noch selten zu sehen. Und auch der Schneefall ließ nun nicht mehr lange auf sich warten, auch wenn es bis dahin nur wenige Flocken waren. Zwar war Sanji schon ziemlich lange nicht mehr hier gewesen – denn der Fluss war eigentlich eine Grenze ihres Reviers – doch er wusste, dass er seinem Ziel immer näher kam. Schließlich erreichte er die Stelle an von der er glaubte, dass er den Fluss gut überqueren konnte. Vorsichtig näherte Sanji sich dem Wasser, vor ihm war es nun schwarz und stand fast still, an manchen Stellen war es auch zugefroren. Doch in seinen Ohren war immer noch ein lautes Rauschen zu hören. Er hob langsam seinen Kopf, und was er sah ließ ihn sein Nackenfell aufstellen. Er war wirklich schon lange nicht mehr hier gewesen und konnte in der fast völligen Dunkelheit kaum noch etwas sehen, doch er würde sicherlich nicht einfach so auf seine Erinnerungen vertrauen. Selbst in diesen Lichtverhältnissen noch konnte Sanji den reißenden Strom in Mitten des Flusses sehen, und noch mehr konnte er ihn hören. Mit einem leisen Winseln ließ er die Ohren hängen und legte sich hin. Entweder hatte sich der Fluss enorm verändert, oder er war an der falschen Stelle. Doch einfach weiterlaufen wollte Sanji nicht, wenn er nicht einmal genau wusste, wo er nun war. Zudem taten ihm seine Muskeln weh, er fror und seine Wunden schmerzten stark. Er war erschöpft und wollte sich am liebsten etwas ausruhen. Allerdings wusste er, dass es ihm dadurch nur noch schlechter gehen konnte, weshalb er sich nach wenigen Sekunden wieder aufrichtete und vorsichtig an der Wasseroberfläche schnupperte. Kurz nahm er einen Schluck von dem kalten Wasser. Er wollte es nicht einmal probieren, nur ein Stück in den Fluss zu treten, vielleicht wirkte die Strömung ja nur so stark. Doch einfach so, um mal zu schauen, würde der gelbe Wolf das eisige Wasser sicherlich nicht betreten. Zudem reichte einmal baden am Tag völlig wie er fand. Doch was sollte er nur tun? Ein anderer Übergang fiel ihm in Moment wirklich nicht ein, so dass er einen Augenblick einfach nur da stand, ehe er sich in die Richtung drehte, aus der er zuvor gekommen war, und loslief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)