Kinmoku no Hoshi - 5 von Yaten_Kou ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Kinmoku no Hoshi 5 Am nächsten Tag führte Fürst Kashew Yaten durch Kallian und zeigte ihr den fast fertiggestellten Damm. Seiya hatte trotz heftigstem Protest das Bett hüten müssen. Sie hatte zwar behauptet, sich besser zu fühlen, doch Kallians Arzt und Priester Eto meinte, daß selbst die zäheste Sailorkriegerin nach zwei Tagen Ohnmacht das Bett besser noch nicht verlassen sollte. Also marschierte Kashew mit Yaten alleine los, bevor die Mittagshitze kam. "Wirklich, ich bin überrascht", sagte Yaten angesichts des riesigen Gebildes vor ihr. "dabei bauen sie doch erst seit zwei Monaten." "Stimmt!" Kashew wirkte stolz. " Der Plan ihrer Schwester, Prinzessin Starmaker, hier einen Damm zu errichten um ein Wasserreservoir zu bekommen, ist ausgezeichnet. Vielen Menschen wird dadurch ihr Leben erleichtert werden und trotz allem wird der Kui noch genug Wasser mit sich führen, bis er sich ins Meer erstreckt." "Hmm." Yaten dachte an die vielen Stunden, die Taiki an den Plänen gesessen hatte um alles perfekt zu berechnen und wie stolz sie gewesen war, als ihre Arbeit Zuspruch in Kallian fand. Zufrieden schaute sie über die Baustelle. "Sie können sich bestimmt vorstellen, wie froh wir sind, daß Prinzessin Starfighter hier bei uns sein konnte. Sie war wirklich eine große Hilfe für uns." Yaten lächelte. "Das glaube ich Ihnen gerne, Fürst!" Kashew sah sie verstohlen von der Seite an. Er war diese Nacht sehr nachdenklich zu Bett gegangen, denn er trug schon lange einen Gedanken mit sich herum. Seit er Seiya kennengelernt hatte, war durch sie etwas in ihm vorgegangen. Sie hatte mit ihrem fröhliches und ungestümes Wesen sein Herz erobert. Etwas, das er schon lange für nicht mehr möglich gehalten hatte. Sein Leben war das eines Nomaden. Er zog in seinem Reich von Ort zu Ort- nie seßhaft, nie gebunden. Frauen hatte er schon viele gehabt, aber nie daran gedacht, sich fest zu binden. Doch nun war da dieses Wesen mit den pechschwarzen Haaren, das einfach so in sein Leben geschneit war und es durcheinandergeworfen hatte. Ein Mädchen, das nie ein Blatt vor den Mund nahm und ihm das Gefühl verlieh, wieder siebzehn zu sein. Ein Mädchen, das ihm, seiner Meinung nach, in jeder Hinsicht ebenbürtig war. "Wenn Sie mir eine Frage bezüglich Ihrer Schwester erlauben würden, Prinzessin Starhealer?" Yaten sah ihn fragend an: "Ja, bitte?" "Ist sie gebunden?" Erstaunt zog Yaten eine Augenbraue nach oben. "Das ist eine sehr persönliche Frage, mein werter Fürst! Und gestatten sie mir den Vermerk, daß Sie das eigentlich nicht das Geringste angeht!" Er lächelte etwas verlegen. "Ich weiß, verzeihen Sie! Und ich hoffe, Sie nehmen sie mir nicht übel, aber ich würde es gerne wissen!" "Warum wollen Sie das wissen und vor allem, wieso fragen Sie sie nicht selbst?" "Nun, nennen Sie mich vorsichtig." Kashew sah sie ernst an. "Ich habe den Eindruck, daß sie nicht gerne über ihre Gefühle spricht. Sie scheint irgend etwas mit sich herum zutragen. Aber sie spricht nicht über ihre Gedanken. Im Gegenteil, sie ist, was ihr Inneres betrifft, sehr verschlossen." Yaten nickte und blinzelte in die Sonne. "Seiya hat viel durchgemacht. Das haben wir alle. Deshalb öffnen wir unsere Gedanken auch nicht jedem." "Das ist verständlich!" sagte der Fürst leise. Eine kurze Zeit schwiegen Beide. "Ich habe ihre Schwester sehr gern gewonnen", meinte Kashew schließlich, "deshalb die Frage." Er wartete darauf, daß Yaten etwas erwidern würde, doch sie starrte nur konzentriert zum Damm hinüber. "Was ist da los?" fragte sie auf einmal. Kashew folgte ihrem Blick und erkannte seinen Vorarbeiter, der mit einer Gruppe von Männern eilig auf ihn zugelaufen kam und ihm etwas zurief. Aber erst, als er näher bei ihnen war, konnte er die Worte verstehen. "Mein Fürst, mein Fürst.... die Schleuse! Die Schleuse bricht!" "WAS?" Kashew sprang erschrocken auf. "Mein Fürst!" der Vorarbeiter fuchtelte aufgeregt mit den Armen herum. "Die Schleuse bricht uns durch, das Wasser bahnt sich bereits einen Weg zum Flußbett, wenn wir nichts tun, dann wird der Westen von Kallian überflutet!" Yaten fuhr auf. " Wie konnte das passieren?" herrschte sie den Vorarbeiter aufgebracht an. " Habt ihr denn die Pläne nicht ordentlich genug studiert?" Kashew stoppte sie, ehe Yaten den Mann am Schlafittchen gepackt hatte: "Was ist mit den Bauleuten, Jamal?" Jamal schluckte und warf noch einen nervösen Blick zu Yaten. "Die Leute sind dabei den Damm zu räumen. Ich habe angeordnet, Stützen zu besorgen, um die Tore der Schleuse so lange wie möglich zu halten. Ich hoffe, das war in Ihrem Sinne, mein Fürst!" Kashew nickte. "Gut gemacht, Jamal! Doch wir werden den Westen wohl evakuieren müssen! Die Tore allein zu stützen wäre zu riskant, wir müssen an die vielen Familien denken, die in der Nähe des Dammes leben! Sie alle sind in Gefahr!" "Ich werde es sofort veranlassen, mein Fürst!" Jamal verbeugte sich rasch und eilte davon. Kashew wandte sich Yaten zu: "Ich bedauere den Zwischenfall, Prinzessin Starhealer! Ich muß mich nun um die um die Schleuse kümmern! Wenn Sie sich bitte in den Osten Kallians zu Ihrer Schwester begeben würden, dort sind Sie sicher! Zudem werden die Leute Hilfe bei der Evakuierung gebrauchen können!" "Eine Evakuierung dauert doch viel zu lange!" rief Yaten aufgebracht. "Wenn es wirklich so schlimm ist, wie Jamal gesagt hat, dann schaffen Sie es nie, die Schleuse auszubessern, bevor die Tore brechen!" Kashew sah sie finster an: "Ich hoffe sehr, daß uns noch genug Zeit bleiben wird, Euer Hoheit! Bitte begeben Sie sich in Sicherheit! Entschuldigen sie mich nun!" Er machte Anstalten fort zu gehen, als Yaten ihn zurückhielt: "Halt!" Entschlossen starrte sie ihm ins Gesicht. "Sie vergessen sich Fürst Kashew! Ich bin eine Sailorkriegerin und habe die Aufgabe, die Menschen von Kinmoku zu schützen! Ich werde mich deshalb nicht verkriechen und hoffen, daß alles gut geht!" "Aber." setzte Kashew an und sah, wie Yaten ihren Verwandlungsstern zog. "MACHT DES STARHEALER, MACH AUF!" Ein Flimmern umgab die Prinzessin, ließ ihre Umrisse verschwimmen und tauchte sie schließlich in ein gleißendes Licht. Als sie wieder vor Keshew erschien trug sie den Fuku der Sailorkrieger von Kinmoku. "Aus der Dunkelheit erscheint: Sailor Starhealer- Jederzeit bereit!" klärte sie ihn auf. Kashew sah sie zunächst verblüfft an, dann nickte er erleichtert. Eine Sailorkriegerin an seiner Seite zu wissen, gab ihm Zuversicht. "Also gut, nichts wie los!" Healer folgte ihm schnell zum Damm. Dort angekommen sahen sie, daß eine Gruppe von Arbeitern bereits dabei war, die Schleusentore mit dicken Stämmen abzustützen. Dennoch war das auf Dauer keine Lösung, denn der Wasserdruck von der anderen Seite her wurde immer stärker und die Stämme ächzten schon schwer. Viele begannen, die Zelte abzubrechen und die Werkzeuge beiseite zu schaffen. Kashew gab sofort Zeichen weitere Stämme zu besorgen und zudem Sandsäcke um den unfertigen Damm zu sichern. Er wirkte in all der Aufregung um ihn herum wie ein Fels in der Brandung. Die Bauleute, froh daß der Fürst nun bei ihnen war, folgten seinen Anweisungen schnell. Healer beobachtete zunächst die Versuche der Männer, die Tore abzustützen. Die Schleuse erhob sich hoch und mächtig über ihr. Die Vorstellung was passieren würde, wenn sie brach... Bilder von umstürzenden Gebäuden und sterbenden Menschen kamen ihr plötzlich in den Sinn. Laute Rufe nach Hilfe, der Geruch von Rauch und ein schwerer Druck auf ihrer Brust... "Sailor Starhealer! Sailor Starhealer! Euer Hoheit, kommen sie zu sich!" Eine dunkle Stimme drang in ihr Ohr und jemand begann sie heftig an den Schultern zu rütteln. Ein Ruck, und ihre Gedanken weilten wieder in dieser Welt. Sie riß die Augen weit auf und blickte in das Gesicht von Kashew. " Sailor Starhealer, alles in Ordnung?" Sie nickte und sah wieder zur Schleuse hin. Die Stämme waren nun durch weitere Stützen verstärkt worden. Einige Arbeiter waren dabei, auf die Tore zu klettern und sie auszubessern. "Die Halterungen sind gebrochen!" sagte Kashew. " Wir können nur hoffen, daß die Balken halten, bis sie wieder repariert sind!" "Das dauert zu lange", meinte Healer. "Der Wasserdruck ist zu stark! Das halten die Stämme nicht aus!" "Wir können nicht viel mehr tun!" Kashews Blick war finster. Healer nickte." Sie können vielleicht nichts mehr tun, aber ich kann..." "Was haben Sie vor? Sailor Starhealer!" Doch Healer hörte nicht mehr. Mit ein paar Sprüngen war sie oben auf der höchsten Plattform der Schleuse. Zu ihrer Linken sah sie das Wasser des Kui und zu ihrer Rechten, weit unter ihr, die Menschen, die versuchten ihre Stadt und den Damm zu retten. Unter ihren Füßen spürte sie, wie jede Welle die Tore erzittern ließ. Sie hatte jetzt nur eine Chance: den Versuch, sie zu verstärken, bis die Arbeiter die Halterungen ausgebessert hatten. Doch sie hatte keine Idee, wie sie das anstellen sollte. Sie hörte die verzweifelten Stimmen der Arbeiter unter sich, wie sie sich abmühten, die Tore zu stützen. Einige hatten schon aufgegeben und hefteten ihre Blicke hoffnungsvoll auf Sailor Starhealer. Oh, Sterne, was sollte sie nur tun? Healer kniete sich nieder. Sie kramte in ihren Gedanken nach einer Lösung. Dann fiel ihr etwas ein. Sie erinnerte sich an eine ihrer Trainingsstunden in denen den drei Sailorkriegerinnen beigebracht wurde, wie sie ihre Kräfte nutzen konnten. "Ihr tragt alle eine große Macht in Euch, vergesst das nie!" hatte ihnen die Königin gesagt. " Ihr könnt mit ihr mehr bewirken, als ihr glaubt! Sie wird sich entwickeln, je älter ihr werdet und immer stärker werden. Vertraut nur auf die Macht in Euch und vertraut auf einander, denn nur gemeinsam seid ihr stark!" Healer presste die Hände fest auf den Boden. Konzentrieren, sie mußte sich nur fest auf ihre Kräfte konzentrieren! "Healer, mein Schutzplanet! Steh mir bei! Gib mir deine Kraft!" Sie murmelte die Formel ein paar Mal. Plötzlich begann sie Wärme zu durchfluten und sie fühlte wie Energie sie durchzog und begann, sich in ihren Händen zu sammeln. "MACHT DES STARHEALER, MACH AUF!" Eine Kugel aus grünem Licht bildete sich unter ihren Fingern. Schnell wurde sie immer größer, bis Healer und mit ihr der ganze Damm von einem grünen Schimmer überzogen wurden. Sie spürte einen plötzlichen Ruck und dann eine gewaltige Schwere, die an ihr zog, so als hänge das gesamte Gewicht der Schleuse an ihrem Körper. Erschrocken keuchte sie auf und stemmte sich gegen die Bodenplatten. All die Arbeiter an den Toren hielten für einen Augenblick inne. Der Druck, der die Tore bisher belastet hatte, war nun völlig verschwunden. Die Stämme hörten auf sich unter der Last zu biegen und zu ächzen. Kashew wirkte angesichts Healers Macht zunächst verblüfft, reagierte aber dann sofort: " Befestigt die Halterungen! Sofort! Beeilt euch!" Alles sprang los, um seinen Befehlen zu folgen. Die Männer erkletterten die Schleuse und begannen eilig die Halterungen anzubringen. Unterhalb der Plattform auf der Healer sich befand, begann emsiges Treiben. Nur sie allein saß konzentriert und mit zusammengebissenen Zähnen auf dem Boden und versuchte ihre Kraft aufrecht zu erhalten. Vor Anstrengung bildeten sich Schweißperlen auf ihrer Stirn. Sie hatte das Gefühl in zwei Teile zerrissen zu werden. Doch sie wollte um keinen Preis aufgeben, denn das würde das Ende für die Menschen auf Damm und Schleuse bedeuten. "Ich darf nicht aufgeben! Nur noch eine Weile!" Ihre Hände begannen zu zittern und sie fühlte, wie ihr die Kräfte langsam wieder entglitten. Wie weit waren die Arbeiter schon? Für einen kurzen Moment riskierte sie einen Blick zur Seite. Die Männer arbeiteten so schnell sie konnten. Kashew trieb sie zur Eile an. Er schien zu wissen, daß ihnen nur wenig Zeit blieb, bis Healer den Druck nicht mehr aushalten konnte. Sie sah zurück auf ihre Hände und versuchte sich weiter zu konzentrieren. Es würde nicht mehr lange dauern und die Kraft würde sie zerreißen. "Oh, Kinmoku, Fighter, Maker! Ich wünschte, ihr wäret jetzt hier!" Im Osten Kallians fuhr Seiya in ihren Kissen hoch. Das Gefühl war wie ein Blitz in ihren Körper geschossen. Das Freisetzten einer großen Energie...Einer der Sterne war dabei seine Macht einzusetzen! Doch etwas stimmte da nicht! Sie spürte es. Sie schloss kurz die Augen und schickte ihre Gedanken zu ihren Schwestern. In ihrem Kopf entstand das Bild eines grünlich schimmernden Sternes. Das Licht des Sternes begann heller und heller zu strahlen. Eine wohltuende Wärme ging von ihm aus. So friedlich und hell... Doch plötzlich begann sich ein dunkler Schatten auf ihm abzuzeichnen. Seiya keuchte. Das Licht des Sterns begann zu verblassen. Panisch riß sie die Augen wieder auf. "Healer!" flüsterte sie. An den Toren herrschte Durcheinander. Eine Gruppe junger Männer, die die alten Halterungen entsorgen sollten, hatten eine Entdeckung gemacht. Eilig liefen sie zu Jamal. Kaum hatten sie ihn erreicht, brach noch mehr Hektik aus. Niemand achtete auf die, in dunkle Gewänder eingehüllte, Gestalt, die vom Damm aus gerade die Plattform betrat. Das Gesicht durch einen Schleier verborgen, den zu tragen hier nicht unüblich war, schritt sie langsam voran. Sie schien keine Eile zu haben. All die Menschen um sie herum ignorierend, setzte sie einen Fuß vor den anderen, wich den wild gestikulierenden Männern aus, umging Bretterhaufen und stieg über im Wege liegendes Werkzeug, beharrlich einem Ziel entgegen. Auch Taiki in Kaskada sah das verblassende Licht des grünen Sterns. In Gedanken suchte sie ihre Schwester. Sie war nicht mehr in Dankei... Aber wo könnte sie sein? Taiki versuchte sich auf das Gefühl zu konzentrieren, das sie verspürte, wenn Healer bei ihr war. Healers Licht... es war so schwach... Vor ihrem inneren Auge sah sie Kinmoku. Sie begann den Planeten nach dem grünen Licht abzusuchen. Da sah sie es! Ein leichtes Aufglimmen in der Dunkelheit. Kallian! Das Licht ging von Kallian aus! Taiki ließ kurzerhand alles fallen und rannte los, vorbei an den erstaunten Einwohnern von Kaskada. Für Erklärungen war keine Zeit. Healer war bin Gefahr! Die Gestalt hatte ihr Ziel fast erreicht. Noch ein paar Schritte, dann war sie da. Unter ihrem Gewand schloss sich ihre Hand um einen Gegenstand. Einige Meter unterhalb der Schleuse fing Kashew an laut zu fluchen, als er die beschädigten Bretter einer alten Halterung von einem seiner Männer gezeigt bekam. "Verdammt, was soll das?" Er drehte das Brett in seinen Händen hin und her. Kein Zweifel, es war angesägt worden! Jemand hatte also versucht, die Schleuse zum Einsturz zu bringen! Aber zu welchem Zweck? Welchen Sinn könnte es haben, Kallian zu überfluten? "Mein Fürst! Sehen sie! Das Licht!" Jamals Stimme holte ihn aus seinen Überlegungen heraus. Schnell sah er zu Healer hoch. Das grüne Licht, das sie und den Damm umgab, begann zu verblassen. Die Kriegerin schien am Ende ihrer Kraft angekommen zu sein. Hastig sah er sich nach seinen Männern um. Die Halterungen waren zum größten Teil ausgebessert, aber noch würden sie dem Druck des Wassers nicht standhalten. "Halte durch! Halte durch!" bat er Healer im Stillen. "Nur noch ein Weilchen! Wir brauchen noch ein wenig mehr Zeit!" Inzwischen hatte die dunkle Gestalt ihr Ziel erreicht. Ohne zu zögern betrat sie den Lichtkreis um die, am Boden kniende, Sailorkriegerin. Healer bemerkte nichts um sie herum. Ihre Sinne waren wie abgestellt. Mit aller Macht versuchte sie dem gewaltigen Zug an ihren Armen standzuhalten, doch sie spürte, wie sie immer schwächer und schwächer wurde. Die Gestalt hinter ihr zog langsam den Gegenstand aus dem Umhang. Zum Vorschein kam eine massive Metallstange. Sie hob sie hoch in die Luft. Ihr dunkler Schatten zeichnete sich über Healers Körper ab. "Ich darf nicht aufgeben! Ich darf nicht aufgeben...Ich.." Ein dumpfer Schlag auf ihren Kopf ließ Healer verstummen. "Healer!" Der Aufschrei der Prinzessin erscholl durch den Saal. Die Gesandten warfen sich besorgte Blicke zu. Kakyuu schloss ihre Augen. Healer! Das Licht... "Euer Majestät? Ist etwas nicht in Ordnung?" Kakyuu bedeutete den Gesandten mit einer Handbewegung Ruhe zu bewahren. Dann lehnte sie sich in ihrem Thron zurück. Fieberhaft begann sie nach Healers Nähe zu suchen, doch wohin sie ihre Gedanken auch schickte, da war nichts als Schwärze. Healer! Healer! In Kakyuu brach Panik aus. Was war nur geschehen? Mit einem Mal hatte das Licht aufgehört zu leuchten. Kashew hatte sich zunächst keine großen Gedanken gemacht, war die Kraftanstrengung für das Mädchen doch sehr groß gewesen. Er hatte einen seiner Männer nach oben geschickt, um nach ihr zu sehen, er selbst wurde hier unten dringender gebraucht. Doch seit dem war einige Zeit vergangen und von Sailor Starhealer oder seinem Beauftragten war nichts mehr zu sehen. Kashew wurde stutzig. Da schien doch etwas nicht zu stimmen! Er ließ alles stehen und rannte den Weg zur Plattform hinauf. Jamal und zwei seiner Männer folgten ihm. Mit ein paar Sätzen war er oben angelangt und stoppte. Vor ihm lag sein Beauftragter leblos am Boden und von Healer fehlte jede Spur. "Sailor Starhealer!" schrie Kashew voller Panik. Healer lag am Boden und konnte sich nicht mehr rühren. In ihrem Kopf dröhnte alles. Was war mit ihr passiert? Sie versuchte die Augen zu öffnen. Doch da war nur Schwärze um sie herum... Schwärze, Schmerz... und ein Rauschen, ein Rauschen; daß immer lauter wurde. So laut, daß sie sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Das Rauschen des Kui...Die Tore, waren die Männer noch rechtzeitig fertig geworden? Doch da war noch etwas: eine Stimme, die nach ihr rief! Weit über ihrem Kopf. Sie erkannte Fürst Kashew, der scheinbar nach ihr suchte. Healer stöhnte auf, wollte etwas erwidern, doch sie brachte keinen Ton über die Lippen. Plötzlich spürte sie einen heftigen Stoß in der Seite. Ihr Körper wurde herumgeschleudert und auf einmal war da kein Halt mehr unter ihren Beinen. Sie befand sich an einem Abgrund und jemand oder etwas versuchte sie da hinunter zu stoßen! Mit einem Mal kehrten ihre Sinne zurück. Reflexartig suchten ihre Hände nach einem Halt. Sie fand einen Vorsprung und krallte sich daran fest. Ihre Finger schmerzten und der Stich in ihrer Seite war fast unerträglich. Doch sie versuchte den Kopf zu heben und ihrem Angreifer entgegen zu sehen. Sie blinzelte nach oben und erkannte einen dunklen Schatten, der sich gerade über sie beugte. So schnell sie konnte, versuchte sie sich nach oben zu ziehen. Wieder der Schmerz, ihr Angreifer schien mit einem Gegenstand auf ihren Rücken geschlagen zu haben, um sie daran zu hindern. Healer stöhnte laut auf. Nun versuchte er ihre Finger von dem Vorsprung zu lösen. Sie konnte sich nicht wehren, doch sie wußte, wenn sie los ließ, wäre das das Ende. Verzweifelt hielt sie sich fest und begann mit den Füßen nach Halt zu suchen. Doch unter ihr war nichts als Abgrund. Dem Rauschen nach zu urteilen hing sie an der Unterseite der Plattform, der Wasserseite zugewandt. Das würde bedeuten, sie hatte keine Möglichkeit zu entkommen! Wehren war in ihrer Lage ebenso undenkbar, denn sie hatte alle Hände voll zu tun, sich am Vorsprung festzuhalten. Die Gestalt hatte inzwischen ihren Versuch aufgegeben Healers Finger vom Vorsprung zu lösen und richtete sich vor ihr auf. Vor Healers verzweifelndem Gesicht zog sie wieder die Metallstange. Ein dumpfes Lachen erklang hinter dem Schleier. Noch einmal wagte Healer einen schwachen Versuch, sich nach oben zu ziehen, doch ihre Arme versagten ihr den Dienst. Diesmal machte die Gestalt keine Anstalten, sie daran zu hindern, es war zu offensichtlich, daß die Sailorkriegerin nun zu schwach war. Triumphierend schwang sie die Stange durch die Luft, um sie gleich darauf auf den Kopf ihres Opfers niederfahren zu lassen. "Warum?" schrie Healer mit der letzten Kraft die ihr noch blieb. "WARUM?" Kashew hörte das dumpfe Lachen. Er drehte sich um zum Ende der Plattform, denn er wußte, das sich dort noch ein Vorsprung etwas unterhalb des Bodens befand. Gleich darauf fuhr ihm Healers Schrei durch Mark und Bein. "Verdammt!" fluchte er laut und rannte in Richtung Vorsprung. "SAILOR STARHEALER!" Er sah das kurze Aufblitzen eines länglichen Gegenstandes am Rande des Abgrundes. Dann noch einmal der Schrei. Er warf sich nach vorne, doch es war zu spät. Der Gegenstand fuhr nieder, ehe er ihn aufhalten konnte. "SAILOR STAR: STRAFE IHN!" Ein blaues Licht explodierte vor ihm, warf ihn zurück, so daß er zu Boden fiel. Danach war Stille. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)