First Love-experience von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Ganz neu ------------------- Es war eigentlich alles wie vorher…und doch fühlte es sich so anders an. Mal abgesehen von Shintani, den ich aber so nicht unbedingt betiteln würde, hatte ich noch nie einen Freund gehabt. Ich war ja auch nie richtig verliebt gewesen oder sowas. Dafür hatte ich bisher einfach keine Zeit gehabt – naja, eigentlich hatte ich die jetzt auch nicht, denn mein letztes Jahr auf der Seika würde nach den Sommerferien beginnen und ich würde wohl oder übel viele Stunden ans Lernen verlieren und außerdem gab es da auch noch meinen Job im Maid Latte. Trotzdem gelang es Usui, der nun eine andere Schule besuchte, immer wieder im richtigen Moment aufzutauchen - nämlich dann, wenn mir der Kopf fast platzte - und mir ein paar schöne Stunden zu bereiten. Aber nie zeigten wir in der Öffentlichkeit, wie wir zueinander standen. Nicht einmal unsere engsten Freunde wussten, dass wir seit kurzem ein Paar waren. Warum? Weil es mir irgendwie unangenehm war und es eigentlich niemanden etwas angeht. Usui sah das anders. Manchmal hatte ich das Gefühl, er würde am liebsten der ganzen Welt zeigen, dass ich zu ihm gehörte, aber er tat es nicht, weil er wusste, wie ich darüber dachte. Ein Seufzer entfuhr mir, als ich gerade etwas benutztes Geschirr zum Abwasch brachte. Bei der Arbeit sollte ich mich besser nicht solchen Gedanken hingeben. Aber es war schon vier Tage her seit Usui und ich das letzte Mal zusammen gewesen waren. Ob ich wollte oder nicht, ich vermisste mein perverses Alien. Unwillkürlich musste ich kichern. Wir waren ja jetzt ein Paar, da sollten zärtliche Berührungen doch eigentlich normal sein… Aber wenn ich mal so darüber nachdachte, hatte Usui mich kaum angefasst, mich kaum geküsst, seit es für uns offiziell war. Das stimmte mich ein wenig traurig. „Misa-chan!“ Der plötzliche klang meines Namens ließ mich aus meinen Gedanken schrecken und beinahe hätte ich das Geschirr auf meinen Armen fallen gelassen. „I-ich bin sofort wieder da!“ rief ich, stellte meine Last an der Spüle ab, richtete kurz meine Kleider, dann trat ich hinter dem Vorhang hervor, der den Gäste- vom Personalbereich des Maid Latte abtrennte. Schnell bemühte ich mich zu lächeln um meine nächsten Gäste zu begrüßen. Wie immer, brachte ich noch den Müll raus bevor ich nach Hause ging. Mein Herz begann schneller zu klopfen…ob Usui am Hintereingang schon auf mich warten würde? Meine Hoffnung und Vorfreunde stiegen fast ins unermessliche, als ich hastig die Klinke herunter drückte, doch weit und breit war kein großer Blondschopf in Sicht. Ungeachtet dessen, ob ich traf oder nicht, pfefferte ich den Müllbeutel in Richtung der Tonne und rannte fast um nach Hause zu kommen. Ich war wütend. Was fiel ihm ein so plötzlich abzutauchen? Erst belästigte er mich tagtäglich nur um mich fallen zu lassen, als er bekommen hatte was er wollte? Spielte er nur mit mir? War ich vielleicht jetzt, da ich Usuis werben nachgegeben hatte, nicht mehr interessant für ihn? Meine Schritte verlangsamten sich zusehends und ich schlang die nackten Armen um meinen Oberkörper. Obwohl es ein angenehmer Sommerabend war, fror ich plötzlich und meine Wut begann sich in Traurigkeit und Selbstzweifel aufzulösen. Was, wenn ich richtig lag, mit dem, was mir jetzt dauernd durch den Kopf schoss? Ich wusste in diesem Moment nicht mehr weiter. Eine einzelne Träne stahl sich aus meinem Auge. Schnell wischte ich sie fort und begann zu rennen, bis mir der Kopf etwas leichter wurde. „Ich bin zurück!“ rief ich im Flur und meine Schwester kam um mich zu begrüßen. „Du bist spät heute,“ sagte sie in ihrem gewohnt monotonen Tonfall. „Ja, ich weiß. Tut mir leid.“ Sie wies in Richtung Küche. „Das Essen steht noch auf dem Tisch, nimm dir so viel du willst. Mama ist heute früh zu Bett gegangen, ich glaube sie ist sehr müde, also sie bitte Ruhig. Ich nickte bloß und verschwand in mein Zimmer. Hunger hatte ich keinen. Meine Tasche glitt zu Boden und ich aufs Bett. Ich wusste nicht wie lange ich dort einfach so herumgelegen hatte als mich ein seltsam klackendes Geräusch hochfahren ließ. Schnell stand ich auf, schaltete das Licht ein und suchte nach der Ursache, wurde aber nicht fündig, bis es erneut ertönte. Etwas schlug gegen mein Fenster. Vorsichtig spähte ich hinaus, konnte aber bei der Dunkelheit kaum etwas erkennen. In immer kürzeren Abständen donnerten kleine Steine gegen das Glas. Wütend riss ich das Fenster auf. „Wer ist da?!“ „Ayuzawa?“ Noch bevor ich etwas erwidern konnte, tauchte eine große Gestalt aus den Schatten auf und dann wurde ich sanft, aber bestimmt vom Fenster weggedrückt. Zuerst wollte ich zuschlagen, doch als Usui behände über den Fenstersims kletterte, entspannte ich mich. Er hatte sein schiefes Grinsen aufgesetzt, als er das Fenster schloss und die blass-gelben Vorhänge davorschob. „Usui! Du kannst doch nicht-!“ protestierte ich so leise wie möglich. Sein Grinsen wurde noch ein Stück breiter, als er plötzlich ganz nahe an mich herantrat und ich mit jedem Schritt weiter zurückdrängte, bis ich mit den Knien gegen meine hölzerne Bettkante stieß. Er legte mir die Hände an die Schultern und stieß mich sanft in die Kissen. Mein Herz raste. Was tat er hier? Und wo war er so plötzlich hergekommen? „Ist das jetzt wichtig?“ fragte er und sah mich mit diesem eindringlichen Blick an, als ich aussprach was ich dachte. Langsam ging er nieder, stieg über mich, bis er über mir kniete. Mit einer Hand stützte er sich auf der Matratze ab, die andere liebkoste meine Wange. Es war, als wollt er mich beruhigen. Spürte er, dass etwas nicht stimmte? Warum sagte er nichts? „Usui, warum tauchst du erst jetzt auf?“ wollte ich fragen, doch nachdem ich seinen Namen über die Lippen gebracht hatte, legte er seinen Zeigefinger auf selbige und schüttelte den Kopf. Dann trat ein wilder, entschlossener Glanz in seine grünen Augen. Er verkrallte seine Hand in meinem Haar, zog mich so wieder hoch an sich heran und legte seine Lippen begierig auf meine. Zuerst war ich nicht in der Lage den Kuss zu erwidern und starrte Usui mit aufgerissenen Augen an, doch das hielt nicht lange. Seufzend gab ich mich meiner Sehnsucht hin. Als er das bemerkte drückte er meinen Kopf wieder in die Kissen, ohne unseren Kuss zu lösen, schmiegte seinen Körper sanft an meinen. Hitze stieg in mir auf und normalerweise hätte ich schon längst abgebrochen, aber es fühlte sich so gut an. Ich legte ihm eine Hand in den Nacken drückte seinen Kopf nach unten um unseren Kuss noch intensiver zu spüren. Als ich für einen Moment nachgab, löste er sich kurz von mir und sog begierig Luft ein und auch ich nutzte diese Pause um durchzuatmen und meine Gedanken zu ordnen. Ich setzte mich auf und Usui wich zurück. Er spürte, dass ich jetzt genug hatte, was ich eigentlich nicht hatte…Irgendwie hatte er es geschafft sich seine Schuhe von den Füßen zu streifen, denn er saß jetzt im Schneidersitz und in Socken vor mir und schien darauf zu warten, dass ich das Wort ergriff. Sorgfältig wollte ich mir meine Worte zurechtlegen, doch nach ein paar Minuten des Schweigens gab ich es mit einem Seufzer auf. „Wo bist du gewesen?“ fragte ich beklommen. Usui lächelte. „Es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe.“ sagte er. Ich spürte wie Wut langsam, in mir aufflammte. Weshalb umging er eine solch einfache Frage? „Ich habe gefragt, wo du gewesen bist!“ „In der Schule und zu Hause…“ Ich stutzte. „Und wieso bist du nicht zu mir ins Café gekommen?“ presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er senkte schweigend den Blick und mir fiel fast die Kinnlade hinunter. Noch nie hatte ich gesehen wie Usui Takumi in meiner Gegenwart um Worte rang. „Ich…wollte nichts überstürzen...Ich meine, ich weiß, wie du darüber denkst, dass wir jetzt ein Paar sind und ich wollte dich einfach nicht bedrängen, auch wenn ich manchmal glaube, dass mein Herz zerspringt, wenn ich dich nicht berühren kann…“ Vorsichtig streckte er eine Hand nach mir aus, zog sich aber gleich wieder zurück. „Ich habe es heute einfach nicht mehr aushalten können. Verzeih mir, falls ich dich überfallen habe.“ Ich lächelte. Wusste, dass er seinen sehr intensiven Kuss meinte. „Das ist alles so neu für mich. Diese Gefühle und einfach alles… Ich hatte auch Angst, dass es viel zu schnell gehen könnte, aber deshalb musst du mir doch nicht tagelang aus dem Weg gehen.“ „Es tut mir Leid, Ayuzawa.“ flüsterte er und ergriff mein Handgelenk um mich an sich zu ziehen. Ich ließ es geschehen, schmiegte mich an seine warme, muskulöse Brust und schloss die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)