Narbengarten von Gothic_Angel (~~Du gehörst nur ihm~~) ================================================================================ Kapitel 6: Wahrheit? -------------------- Wahrheit?: Ich konnte es einfach nicht glauben. Dieser Anblick war wirklich... was für ein Unmensch könnte nur so etwas tun? Als ich ohne es zu realisieren weiterhin auf Tentens totes Gesicht starrte musste ich mich beinahe übergeben. Ich konnte nicht verhindern, dass die Tränen weiterhin wie Wasserfälle mein Gesicht hinunterliefen. „Sa – Sakura, es tut mir leid. Wenn ich jetzt irgend etwas für dich tun kann, dann sag es mir.“ Itachi hockte nach wie vor neben mir und zog mich in eine feste Umarmung. Ich genoss es, dass er mir gerade in so einer schwierigen Situation zeigte, dass ich ihm nicht egal war. „Bitte, ich möchte jetzt nur – nur noch nach Hause. Bitte, lass uns gehen.“ Mittlerweile hatten sich dutzende Menschen um uns versammelt, die das Schaubild, welches Tenten und ihre Familie darstellten, geschockt betrachteten. Einige riefen mit ihren Handys Polizei und Krankenwagen an, andere wiederum schrien hysterisch herum, man solle sich doch endlich um die Leichen kümmern, es seien schließlich Kinder anwesend. Dann gab es noch die Menschen die solch einen Anblick nicht verkrafteten und sich an Ort und Stelle übergaben. Ich verstand sie nicht. Diese Menschen regten sich über etwas auf, was sie eigentlich überhaupt nichts anging. Sie hätten auch einfach weitergehen und uns allein lassen können... doch einer guten Geschichte, und wenn sie noch so brutal ist, konnte einfach niemand widerstehen. Weitere Menschen die Später dazukamen schossen sogar Fotos. Erst jetzt bemerkte ich, dass alle Blicke nur auf mir lagen. „Hey, Mädchen! Wie lange bist du schon hier! Geh nach Hause, so ein Anblick sollte dir erspart bleiben!“ „Er hat Recht! Deine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen um dich!“ „Leute, die Polizei wird bald hier eintreffen!“ Als ich Itachi einen kurzen Blick zuwarf, bemerkte ich wieder dieses fremdartige Glänzen in seinen Augen. Vielleicht sollte ich ihn später darauf ansprechen? „Sakura, wenn du willst bringe ich dich jetzt nach Hause. Ich könnte mit den Polizisten sprechen.“ „Ja... in Ordnung.“ Itachi legte einen Arm um meine Schultern während wir zurück liefen. Den Heimweg waren wir stillschweigend angetreten. Eine bedrückende Stille wie ich fand. Er ließ mich vor der Haustür stehen. „Bis Morgen... nein, warte, ich vermute, dass du morgen nicht kommen kannst, nachdem was...-.“ Beim Sprechen wurde Itachi immer leiser. Kurz bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, versagte seine Stimme. Oder, ganz der Gentleman, der er war, nahm er einfach zu viel Rücksicht auf mich um weiterzusprechen. Trotzdem wusste ich was er meinte. Als ich daran dachte liefen erneut heiße Tränen über meine Wangen, die ich zuvor konzentriert zurückgehalten hatte. Ich fing an zu zittern. „Hey, ist ja gut. Hörst du, es ist alles gut. Die Beiden werden dir nichts tun, du bist in Sicherheit.“ Und schon wieder schloss mich Itachi in eine Umarmung. Ich wusste zwar nicht wieso, aber langsam fing ich an ihn... richtig zu mögen. Möglicherweise hatte ich mich sogar in ihn verliebt. Aber Moment mal -. „Woher weißt du, dass es zwei Personen waren?“ Itachi schien ein wenig geschockt durch meine Frage zu sein. „Ich dachte nur, weil – weil es drei Leichen waren. Davon war eine Leiche noch ein kleines Kind. Also nicht sehr schwer. Für eine Person wäre es auf jeden Fall zu anstrengend gewesen alle drei Leichen allein zu transportieren aber mit zwei Personen wäre das kein Problem.“ Jetzt hatte er mein Misstrauen geweckt. Was er sagte klang so durchdacht... als wäre er dabei gewesen... oder als hätte er es GEPLANT! „Warum bist du dir da so sicher?“ Ich erwartete eigentlich keine Antwort. „Weil es doch offensichtlich ist, dass- .“ Er wurde allerdings unterbrochen als wir die Polizeisirenen hörten. „Das müssen sie sein. Ich muss mich beeilen damit ich sie noch erwische.“ „Ja, gut – gute Nacht.“ Wir verabschiedeten uns noch kurz bevor Itachi dann die Straße entlang lief, die direkt zum Park führte. Schade, das war so ein schöner Abend, aber dieser Verrückte hatte ihn mir versaut. Was wenn ich nun wirklich die Polizei über ihn informieren würde? Nein, das konnte ich nicht, denn spätestens dann müsste ich ihnen auch erzählen wo meine Eltern waren. Ungewollt fing ich an zu zittern. Im Grunde genommen war ich im Moment vollkommen allein. Es war überhaupt niemand dazu fähig mir zu helfen, denn ER würde mir zu vor kommen und die Person aus dem Weg schaffen. Aber was würde wohl geschehen wenn ich Itachi darüber aufklären würde? Möglicherweise könnte er mir tatsächlich helfen. Er schien für alles einen perfekten Plan zu haben, alles erst einmal bis auf´s genaueste zu durchdenken bevor er handelte. Aber... der Stalker ebenso. Sie schienen sich in vielerlei Beziehungen ähnlich zu sein. Konnte es vielleicht sein, dass -. Nein, das war nicht möglich. Ich denke nicht, dass er allein die Leichen an dem Brunnen platzieren könnte. Außerdem sagte er doch, dass niemand ohne Hilfe so etwas schaffen könnte. Doch... vielleicht hatte er dabei Hilfe. Komplizen, die ihm bei allem behilflich waren. Aber er war doch die ganze Zeit bei mir und es wäre sicher jemandem aufgefallen wenn drei Leichen den ganzen Tag an einem Brunnen hängen würden. Mittlerweile hatte ich das Haus betreten und saß nun auf meinem Bett mit einer heißen Tasse Tee in der Hand. Bestimmt wusste Hinata es schon. Bestimmt wusste schon die halbe Welt Bescheid. Ich stellte mir bildlich vor wie die ganzen Reporter mit Kamera und Mikrophon verzweifelt nach einem Dummen suchten der ihnen wenigstens eine Frage beantworten konnte. Ich stellte mir auch vor wie Itachi gerade versuchte den Polizisten alles zu erklären und sie ihn die ganze Zeit mit dummen Fragen nervten wie zum Beispiel ob wir die Opfer kannten oder ob einer von uns nicht zufällig wusste wer ein Motiv für die Tat gehabt haben könnte. Die nun leere Tasse stellte ich auf meinem Schreibtisch ab, welcher genau neben meinem Bett stand. Morgen war schule. Ich würde allerdings nicht hingehen. Ich würde die ganze Woche nicht zur Schule gehen. Itachis Sicht: ich war gerade am Park angekommen als auch schon ein Polizeiwagen neben mir zum stehen kam. Das musste er sein. „Hallo, Itachi.“ „Guten Abend Madara. Wie du vermutlich schon sehen kannst gebt es hier einiges zu tun.“ Er stieg langsam aus seinem Wagen aus und ging zu den Leichen um sie einmal näher zu betrachten. „Verdammt. Was hast du denn mit ihnen gemacht? So etwas wünsche ich nicht einmal meinen schlimmsten Feinden.“ „Das war nicht ich. Es waren Kisame und Kakuzu. Ich habe ihnen lediglich gesagt was sie zu tun haben.“ „Wie auch immer. Der Leichenbeschauer wird hier jeden Moment eintreffen. In der Autopsie wird man genaueres feststellen, über... Spuren, die zu Täter führen.“ „Gut. Werde ich hier noch gebraucht?“ „Na ja, du müsstest mir noch beantworten ob es zwischen euch einen Zusammenhang gibt. Wenn ja, welchen?“ „Zwischen Sakura und Tenten: Freundinnen. Zwischen mir und Tenten: Klassenkameraden.“ „Herzlichen Glückwunsch, du darfst jetzt gehen. Meine Frage ist beantwortet. Nein, warte. Wie geht es Sakura? Sie ist sicher Todtraurig.“ „Du musst dir darüber keine Sorgen machen. Bald wird sie sich sowieso nicht mehr daran erinnern können.“ „Das hoffe ich für sie. Und erst recht für dich.“ „Es wird funktionieren, das verspreche ich dir.“ „Na schön. Du kannst gehen. Und übertreibe es nicht.“ „Ja. Auf Wiedersehen.“ Schnellen Schrittes machte ich mich auf den Weg nach Hause. Wie Madara es schon ausdrücklich gesagt hatte, würde ich mich für´s erste zurückhalten. Diese Woche musste sich Sakura erst einmal von dem Schock erholen. Was danach kommen würde stand in den Sternen. Als ich zu Hause ankam begrüßte mich sogleich mein kleiner Bruder. „Itachi, ich hoffe für dich, dass du dich noch an dein Versprechen von Gestern erinnern kannst.“ „Natürlich kann ich das. Wann habe ich jemals etwas vergessen?“ „Nie. Aber ich brauche wirklich UNBEDINGT deine Hilfe!“ „Ich sagte bereits, dass ich dir beim Lernen helfe. Schließlich sollst du nicht noch einmal eine 5 bekommen. Vater hat sich gestern wirklich sehr aufgeregt.“ „Und genau deshalb sollst du mir ja helfen. Beeilung!“ Schnell rannte Sasuke in sein Zimmer um sich gleich darauf auf sein Bett fallen zu lassen. Ich lief ihm hinterher aber ich ließ mir Zeit. „Also, bei was brauchst du denn Hilfe?“ Fragte ich ihn, als ich mich neben ihn fallen ließ. „Ich brauch Hilfe bei...“ So ging das die halbe Nacht weiter bis ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen ließ und an der Wanduhr hängen blieb. „2.24 Uhr!? Du musst jetzt schlafen gehen! Wenn uns Mutter und Vater erwischen sind wir geliefert!“ „Du lügst doch. Es kann niemals schon... oh!“ Rief er erschrocken aus, als auch er zur Uhr blickte. „Das ist dann wohl mein Stichwort zu gehen. Gute Nacht Sasuke.“ Ich stand von seinem Bett auf und machte mich auf den Weg zur Zimmertür. „Warte bitte!“ Ich drehte mich leicht um, damit ich ihn wieder ansehen konnte. „Vielen Dank. Du hast mir sehr geholfen.“ „Immer wieder gern.“ Ich lächelte Sasuke leicht an bevor ich mich erneut umdrehte und in mein eigenes Zimmer ging. Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen und schloss meine Augen. Auf Zähne putzen hatte ich gerade überhaupt keine Lust. Das Letzte an das ich dachte bevor ich endgültig ins Reich der Träume sank war // Erhole dich gut, Sakura.// Sakuras Sicht: Noch im Halbschlaf drehte ich mich zu meinem Wecker um und erschrak als er 10.28 Uhr anzeigte. Ich beruhigte mich allerdings wieder als ich mich daran erinnerte, dass ich in dieser Woche nicht zur Schule gehen konnte. Oder, dass ich einfach nicht gehen wollte. Auch egal. Nur wie würde ich das mit der Entschuldigung schaffen? Zu aller erst musste man als Elternteil im Sekretariat anrufen und sagen, dass das Kind nicht kommen konnte, egal aus welchem Grund. Wenn das Kind dann wieder zur Schule kam musste es noch eine Entschuldigung mitbringen. Mit der Unterschrift der Eltern. Das würde wirklich schwierig werden, zumal ich keine Eltern hatte Ich begab mich auf den Weg in die Küche und machte mir zuerst einmal einen Kaffee. Erst jetzt fiel mir der kleine Zettel auf, der auf dem Esstisch lag. Ich hatte gerade kein gutes Gefühl, immerhin konnte er eigentlich nur von dem Stalker sein. Und jedes mal wenn er mir so einen Zettel schrieb, dann war es eine schlechte Nachricht. Doch ich musste einfach wissen, was darin stand. Vorsichtig nahm ich ihn in beide Hände und faltete ihn sorgfältig auseinander. Hallo Sakura, Ich muss mich anscheinend bei dir entschuldigen, doch ich hätte nicht gedacht, dass dich der Tod einer Freundin so sehr mitnimmt... Ach übrigens. Solltest du es wirklich wagen jemandem, egal wem, davon zu erzählen, dann wird es schlimme Konsequenzen für dich mit sich bringen... Aber wenn es jemand von selbst heraus finden sollte, dann erlaube ich dir dieser Person alles darüber zu erzählen... Doch ich bezweifle, dass dir das jemand abkaufen wird... Schönen Tag noch... Ps: Das mit dem Anruf und der Entschuldigung habe ich bereits erledigt. Sie klebt an dem Spiegel in deinem Zimmer. Als ich die letzte Zeile las, weiteten sich meine Augen. Wie kam der Stalker in mein Zimmer? Natürlich war ihm alles zu zu trauen, aber er bräuchte dafür doch einen Schlüssel. Von wo zur Hölle hatte er einen Schlüssel zu meinem Haus her!? Vielleicht konnte es ja sein, dass er mir meinen Hausschlüssel gestohlen hatte, den ich immer in meiner rechten Jackentasche aufbewahrte. Ich rannte in den Hausflur wo meine Jacke zusammen mit vielen weiteren Jacken an einer Garderobe hing. Schnell griff ich hinein. Ich spürte etwas kaltes an meiner Hand und zog es heraus. Da war er, mein Schlüssel. Also konnte er ihn nicht gestohlen haben. Doch jetzt zweifelte ich wieder, immerhin konnte man einen Schlüssel auch ganz einfach nachmachen lassen, fast wie eine perfekte Kopie. So war es, nur so konnte es gewesen sein! Plötzlich fühlte ich mich in meinem eigenen Haus nicht mehr sicher. Der Stalker hatte nun einen Schlüssel, das war Fakt. Er konnte hier jederzeit rein und raus spazieren, ohne dass ich etwas davon mitbekam. Erst jetzt merkte ich, dass mein Kaffee schon fast eiskalt war. Ich hatte sowieso keinen Durst mehr. Schweren Herzens verabschiedete ich mich von meinem Freund, dem Kaffee, bevor ich ihn dann in die Spüle kippte. Ich lief die Treppen wieder hinauf, in mein Zimmer, ließ mich auf mein Bett fallen, schloss die vom Weinen rot angelaufenen Augen und hoffte, ich würde einschlafen und nie mehr aufwachen. Bei der Autopsie: „Wissen sie schon was die Todesursache war?“ „Nein. Bis jetzt gibt es keine Anhaltspunkte. Womöglich war es ein uns unbekanntes Nervengift. Wie gesagt, wir wissen zu wenig darüber Bescheid, als dass wir jetzt Vermutungen aufstellen könnten.“ „Gut. Bitte melden sie sich so schnell wie möglich wenn sie etwas finden. Es ist wirklich wichtig für mich.“ „Natürlich, Herr Uchiha.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)