How Do U Love Someone II von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: ~ 2 ~ ---------------- Währendessen bei Ryoga: „Lass uns da vorne in die Bar gehen. Da können wir in Ruhe reden.“, meinte der Fremde braunhaarige, deutete auf die gegenüberliegende Bar und Ryoga willigte ein. Dort angekommen, hingen sie ihre Jacken auf, suchten sich ein ruhiges Plätzchen am Ende des Tresens und bestellten sich jeweils ein Bier. Die Beleuchtung hatte einen dunklen Orange-Ton und lies die gesamte Atmosphäre eher etwas düster wirken. Der gesamte Raum stank nach Qualm der vielen Zigaretten und nach Alkohol. Der Boden hatte eher Ähnlichkeit mit einem von frisch ausgespuckten, von Kaugummi gepflasterten Asphaltweg und die Wände waren auch nicht mehr die saubersten. Die metallenen Barhocker hatten einige Macken und sind wohl auch schon einige Male auf dem klebenden Boden gelandet, denn die Fassungen der Kissen waren gelblich verfärbt und klebten genauso hartnäckig wie der Boden. Nach dem ersten Schluck fing Ryoga an: „Oh man, endlich mal wieder ein Abend, an dem ich entspannen kann.“ „Da sagst du was mein Freund. Nach dem ganzen Stress den ich zu Hause habe, kann diese kleine Auszeit echt nicht schaden.“, seufzte sein Begleiter und beide stießen darauf an. „Ja da hast du Recht. Und danke noch einmal, dass du so schnell herkommen konntest. Ich wüsste nicht, mit wem ich sonst drüber reden könnte.“, sagte Ryoga betrübt- „Na klar, ist doch kein Thema. Immerhin waren wir ja auch einige Zeit zusammen.“, lächelte der Fremde und legte seinen Arm um Ryogas Schulter. „Ja schon, aber keine Ahnung…du hättest ja auch sagen können, dass du auf ein Treffen keine Lust hast.“ „Ach so ein Unfug. Als ob ich mich mit dir nicht treffen wollen würde. Ich würde zu gerne wissen wie’s dir geht…wobei…das hat sich ja anscheinend von alleine geklärt. Aber mich interessiert halt was du machst und vor allem, was deine Musikkarriere macht. Immerhin kannst du doch so verdammt gut Gitarre spielen.“, sprudelte es begeistert aus seinem Sitznachbarn. „Ja ich brauche grad jemanden zum Reden. Du bist einer der wenigen Leute die mich sehr gut kennen. Zu Reno kann ich nicht gehen.“, gestand Ryoga noch immer traurig. „Wieso nicht? Du und die andern habt euch doch immer so gut verstanden.“ „Ja schon, aber die stehen alle hinter Takeru und verstehen sich bestens mit ihm und ich hab keine Lust, dass einer von denen die Klappe nicht halten kann und sofort zu Takeru rennt und ihm alles erzählt. Ich brauche wen neutrales verstehst du?“ Er sah seinen Begleiter mit großen. Traurigen Augen an und hoffte auf dessen Verständnis, schließlich war er am Ende seiner Kräfte. Was hätte er noch alles tun sollen, um sich in seiner Haut besser zu fühlen? Er hoffte von dem Braunhaarigen einige Antworten auf seine zurzeit missliche Lage zu bekommen. „Klar kann ich das verstehen. Mir geht’s ja auch manchmal so, wenn ich Abstand von jemandem brauche. Wo liegt nun eigentlich dein Problem mit diesem…Takeru?“, fragte der braunhaarige Schönling mit einer unüberhörbaren Abneigung gegenüber Ryogas scheinbar neuem Partner. „Naja also weißt du…Takeru hatte kein einfaches Leben und er und ich versuchen halt irgendwie eine Beziehung zu führen, nur scheint das wohl nicht so richtig zu klappen. Ich weiß nicht, vielleicht verlange ich auch zu viel, aber…ich hab das Gefühl, dass er mit der Situation nicht so richtig klarkommt. Wir sind jetzt schon fünf Monate zusammen und es hat sich noch immer nicht viel getan.“, erklärte der trübselige Schwarzhaarige und spielte mit der Bierflasche in seinen Händen. „Wie meinst du das?“, fragte der neugierige Braunhaarige und beobachtete Ryoga ganz genau.. „Na zum Beispiel wenn ich ihn in den Arm nehmen will, dann steht er einfach nur steif da und es kommt einfach nichts von ihm. Zärtlichkeiten austauschen oder gar küssen ist da schon mal gar nicht drin, weil er es nicht auf die Reihe kriegt sich einfach mal locker zu machen.“, beschwerte sich Ryoga über seinen Freund, der anscheinend alles falsch machte und für seine missliche Lage alleine verantwortlich war. „Hmm…klingt ja nicht gerade nach einer Bilderbuchbeziehung. Aber hast du mal darüber nachgedacht, dass es ihm vielleicht einfach schwer fällt sich fallen zu lassen? Ich meine wenn du schon sagst, dass er keine einfaches Leben hatte, dann wird es für ihn ja eine ganz neue Erfahrung sein, mit der vielleicht nicht so ganz klar kommt.“ „Wie meinst du das denn bitteschön? Ich meine…ich lege ihm die Welt zu Füßen, ich versuche auf ihn Rücksicht zu nehmen und ihn nicht zu überrumpeln, aber er ist einfach so…gefühlskalt.“ „Vielleicht solltest du einfach einmal mit ihm darüber reden? Vielleicht sieht er dein Problem nicht. Ich meine wir wissen alle, dass du auch nicht der einfachste bist.“, lachte der Braunhaarige. „Ja da könntest du auch Recht haben. Aber dann wären wir hier beim nächsten Problem: ich habe keine Ahnung, wie ich hier mit Takeru anfangen soll zu reden. Ich meine…was ist, wenn ich ihm weh tue und er dann richtig sauer auf mich ist. Was soll ich dann machen? Ich will ihn doch nicht verletzen.“, versuchte der Schwarzhaarige sich zu erklären. Er konnte ja nicht einfach auf Takeru losgehen und ihm an den Kopf werfen, was in ihm vor sich ging. „Naja da ich dich kenne, kann ich mir vorstellen, dass du zurzeit sehr abwesend ihm gegenüber bist. Meinst du, du verletzt ihn damit nicht? Ich glaube, wenn er dich auch wirklich liebt, dann kann er auch mit deiner Meinung leben und ich denke er wird es verkraften, wenn du auch ein wenig darauf achtest, dass du ihm nicht das Herz zerreist, sondern ihm lediglich deine Gefühle klarmachst und ihm zeigst, wie du dich fühlst.“, erklärte der Braunhaarige und Ryoga nickte, während er noch immer mit der Bierflasche in seiner Hand spielte. „Da könntest du Recht haben. Vielleicht funktioniert das ja so. Ich werde es einfach einmal ausprobieren. Immerhin haben wir schon weitaus mehr geschafft, als so ein albernes Problem…und dann kann ich auch einmal Gefühl zeigen. Vielleicht hilft ihm das ja sich mir gegenüber mehr zu öffnen.“ Er hielt mit dem Spielen inne und sah seinen Nachbarn dankend an. „Danke Shin. Du hast mich grad auf ne wundervolle Idee gebracht.“ „So? Auf welche denn?“, wollte dieser begeistert wissen. „Das werde ich dir noch nicht verraten. Morgen muss ich erst einmal ein paar Vorbereitungen treffen und dann…nehmen ich mir Takeru zur Brust.“, verkündete Ryoga begeistert, stand auf, hinterließ am Tresen das Geld für sein Bier samt Trinkgeld und stürmte aus der Bar. Zurück blieb ein verdutzt dreinschauender Shin, der kopfschüttelnd seinem Ex-Freund hinterher sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)