Suspicious Mind von -hoshi- ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog Die Sonne schien bereits strahlend hell durch das Fenster, welches Ryougas kleine Ein-Zimmer-Wohnung vom Balkon trennte, als der blonde Sänger erwachte. Aber obwohl es ganz schönes Wetter zu sein schien, hatte er keinerlei Lust jetzt aufzustehen. Immerhin war er seit langer Zeit morgens mal wieder nicht alleine in seinem Bett aufgewacht und die Zeit, die der andere noch schlief, würde er voll ausnutzen. Vorsichtig robbte er weiter auf die andere Bettseite und kuschelte sich an seinen Freund, der nur leise grummelte, von den Armen, die plötzlich seinen Bauch umfassten, aber nicht wach zu werden schien. Ryouga lächelte zufrieden, legte seinen Kopf auf Koukis Brust und schloss die Augen wieder. So könnte er den Rest des Tages verbringen. Eigentlich hatte er sich schon darauf eingestellt gehabt, seinen Freund dieses Wochenende gar nicht zu sehen, hatte der Größere doch gestern Abend ein Konzert gehabt und er musste heute zu einem Radioauftritt. Aber gestern Abend, obwohl es schon eher mitten in der Nacht gewesen war, hatte Kouki ziemlich angetrunken vor seiner Wohnungstür gestanden, weil er den Jüngeren vermisste. Zwar konnte Ryouga sich Besseres vorstellen, als sich um seinen betrunkenen Freund zu kümmern, aber gefreut hatte er sich über dessen Kommen trotzdem, vor allem da der andere ihm die ganze Zeit gesagt hatte, wie sehr er ihn liebte und Betrunkene sprachen ja bekanntlich die Wahrheit. Sie waren jetzt schon fast ein halbes Jahr zusammen und Ryouga hätte es am Anfang nie für möglich gehalten, dass er jemals so starke Gefühle für den anderen Sänger entwickeln könnte. Eigentlich hatte der Kleinere bei ihren ersten Begegnungen noch nicht das geringste Interesse an dem anderen gehabt, geschweige denn auch nur mit dem Gedanken gespielt, jemals mit diesem zusammen zu sein. Aber mittlerweile würde er den Blonden um nichts in der Welt wieder hergeben und er war jeden Tag ein bisschen glücklicher, dass Kouki so hartnäckig gewesen war und ihn fast ein Jahr umgarnt hatte. Ja, Ryouga war wirklich ziemlich, rückblickend würde er dumm sagen, gewesen, hatte er die Annäherungsversuche des Älteren doch so oft abgeblockt. Aber Kouki hatte es glücklicherweise wenig gestört und er hatte es einfach immer wieder versucht, nicht auf eine aufdringliche sondern auf eine unheimlich aufmerksame und niedliche Art und Weise und irgendwann war der Jüngere weich geworden. Wann genau er sich in Kouki verliebt hatte, konnte er dabei noch nicht mal sagen, aber dass er so fühlte stand außer Frage. Ein leises Murren riss den Blonden aus seinen Gedanken. Ryouga öffnete die Augen und hob seinen Kopf ein Stück, so dass er in das Gesicht seines Freundes sehen konnte, der anscheinend gerade aufgewacht war und seinem leidenden Gesichtsausdruck nach wohl einen ziemlichen Kater hatte. „Morgen, Schatz.“, flüsterte er, wollte die Kopfschmerzen des Älteren ja nicht noch schlimmer machen und beugte sich ein Stück nach oben, um sich einen kurzen Guten-Morgen-Kuss zu stehlen. Kouki hatte eine ganz schöne Fahne, aber das war dem Kleineren gerade egal, er würde Kouki immer küssen. „Morgen, Kleiner.“, kam eine genuschelte Antwort von diesem, der ihn nur kurz ansah, bevor er die Augen wieder fest zusammen kniff, um sich vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Eigentlich war dieser Anblick unglaublich niedlich, aber Ryouga wollte den anderen natürlich nicht allzu lange leiden lassen, also krabbelte er langsam aus dem Bett und verschwand in seinem Bad, um Kopfschmerztabletten zu suchen. Aber wenigstens würde Ryouga dann heute Morgen sein Kuscheln im Bett bekommen, denn Kouki hatte sicher die nächsten Stunden auch keine Lust aufzustehen. --------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ja, eine neue FF von mir, weil mich einfach das Bild von Kouki und Ryouga so angelacht hatxD Kapitel 2: -1- -------------- -1- Ryouga richtete seine Haare ein letztes Mal, bevor er sein Appartement endgültig verließ. Er hatte sowieso schon viel zu lange gebraucht und müsste sich jetzt beeilen, um nicht zu spät zu kommen. Heute war sein letzter Urlaubstag und er wollte diesen noch mit Kouki verbringen, denn wenn sie beide wieder arbeiten mussten, hätten sie weniger Zeit füreinander. Außerdem war der andere erst vor ein paar Tagen von seiner letzten Tour gekommen und seitdem hatten sie sich noch nicht gesehen. Der Ältere hatte nur vormittags Proben und Ryouga wollte ihn abholen und da sein Freund noch nichts von seinem Glück wusste, musste er da sein, bevor D=Out fertig waren. Mit der U-Bahn brauchte er eine gute halbe Stunde zum Hauptgebäude der PSC und wenn er die nächste Bahn noch bekam, müsste er es eigentlich noch gerade so schaffen. Also beschleunigte der Blonde seine Schritte, eilte die belebte Straße Richtung Station entlang. Knapp 40 Minuten später erreichte er dann auch sein Ziel. Beim Umsehen erblickte er Minases Auto und somit ging er einfach mal davon aus, dass D=Out noch probten. Langsam schlenderte Ryouga über den Steinweg zum Eingang, grüßte kurz die Rezeptionistin, bevor er mit dem Aufzug in den dritten Stock zum Proberaum seines Freundes fuhr, aus dem gedämpft die Klänge einer Gitarre zu hören waren. Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Züge des Blonden, als er Koukis Stimme durch die Tür hörte. Ryouga liebte es seinem Freund beim Singen zu zuhören. Am liebsten würde er jetzt in den Raum gehen, um dem Gesang besser lauschen zu können, aber er wollte die anderen auch nicht bei den Proben stören. Er wusste ja selber wie angespannt es manchmal zuging und dass Besuch meistens nur störte. Also lehnte er sich an die Flurwand und wartete geduldig bis die anderen ihre Proben beendet hatten. Was auch nicht mehr allzu lange dauerte, denn wenige Minuten nach Ryougas Ankunft öffnete sich die Tür schwungvoll und Hikaru stürmte hinaus, gefolgt von Minase, der es anscheinend auch ziemlich eilig hatte. Der Blonde stemmte sich von der Wand ab und schlenderte dann langsam in den Raum, irgendwie pochte sein Herz schon wieder rasend schnell, wenn er bloß daran dachte, Kouki gleich wieder zu sehen. Die verbliebenen D=Out-Member hatten ihn auch noch nicht entdeckt, da sie alle mit einpacken beschäftigt waren. „Hey, Schatz.“, machte er auf sich aufmerksam und Kouki drehte sich auch augenblicklich zu ihm und sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen, als er den Jüngeren sah. „Ryouga, was machst du hier?“ Der Ältere hatte die letzten Schritte zwischen ihnen überbrückt und hauchte dem anderen einen kurzen Kuss auf die Lippen. Er klang zwar überrascht, aber Ryouga konnte an Koukis strahlenden Augen sehen, dass er sich mindestens genauso freute, ihn wieder zu sehen, wie es der Jüngere tat. „Dich abholen. Heute ist mein letzter freier Tag und ich dachte, wir machen was zusammen.“, teilte er seinen Plan mit, schlang seine Arme um den Größeren und schmiegte sich eng an ihn. Das hatte er schon den ganzen Tag machen wollen. Aber leider war es ihm heute nicht vergönnt gewesen, neben Kouki aufzuwachen. „Oh~“ Der Größere verzog sein Gesicht nachdenklich und es dauerte einen Moment bis er weitersprach. „Ich wollte eigentlich mit Reika das neue Restaurant um die Ecke testen.“ Der Blick des anderen wurde entschuldigend. „Aber wir können ja zu dritt gehen.“, versuchte er die Situation zu retten. Aber Ryouga war schon wieder dabei sauer zu werden, auch wenn er nach außen lächelnd zustimmte. Er mochte Reika nicht, er hasste ihn regelrecht. Der Bassist störte ihn mit seiner puren Anwesenheit, ganz einfach weil er ihm Kouki immer wegnahm. Natürlich waren die beiden Älteren Bandkollegen und beste Freunde und machten von daher viel zusammen, genauso wie Ryouga auch viel mit seinen Kollegen machte, aber bei ihnen war das etwas anderes. Ryouga hatte irgendwie immer das Gefühl, der Bassist wollte mehr von Kouki als Freundschaft und das passte ihm gar nicht. Der Blonde war sein Freund und Reika sollte gefälligst die Finger von ihm lassen. Und was ihn am meisten daran störte, war das Kouki auch noch so viel mit dem anderen machte. Er ging andauernd mit ihm weg, in letzter Zeit machte er sogar mehr mit Reika als mit ihm und dabei war Ryouga doch sein Freund. „Können wir dann gehen? Gehst du mit Ryouga?“ Reika hatte ihr Gespräch anscheinend nicht mitbekommen, kam jetzt freundlich lächelnd, seine Basstasche geschultert auf sie zu. Oh, wie sehr Ryouga dieses Lächeln hasste, aber zeigen durfte er das nicht. Also erwiderte er das Lächeln gekünstelt und nickte. „Gut, dann gehen wir.“ Kouki legte seinen Arm um den Kleineren und zog ihn sanft an sich, was Ryouga sofort dazu nutzte, sich eng an seinen Freund zu schmiegen. Er wollte Reika nur mal zeigen, dass das hier sein Revier war. Aber den Bassisten schien das wenig zu beeindrucken, denn er lief nur unbeirrt mit dem gleichen Grinsen wie immer neben ihnen her. „Schatz, wenn du noch mehr klammerst, krieg ich keine Luft mehr.“ Ryouga hatte nicht gemerkt, dass er seinen Griff automatisch noch mehr gefestigt hatte und schaute dementsprechend verwirrt auf Kouki, der ihm nur schnell einen Kuss auf die Lippen hauchte und sich dann aus der Umarmung des Kleineren befreite. Der Jüngere murrte nur ungehalten, als sein Freund sich löste. Ryouga fand das jetzt überhaupt nicht okay und sein Kopf redete ihm ein, dass Kouki ihn jetzt nur wegen Reika nicht mehr im Arm hielt und das machte ihn rasend. Die Tatsache, dass sie gerade das PSC-Gebäude verließen und sich auf der Straße besser nicht Händchen haltend oder engumschlungen zeigen sollten, ließ der Blonde dabei vollkommen außer Acht. Er hatte sich bereits vollkommen darauf versteift, dass alles die Schuld des Bassisten war. Dass dieser dumme Reika daran schuld war, dass Kouki sich immer weiter von ihm entfernte. Das Restaurant zu dem die beiden Älteren wollten, war wirklich nicht weit von der Company entfernt und gerade groß war es auch nicht. Ryouga war sich nicht so ganz sicher, ob es ihm gefallen sollte, es sah eben aus wie diese typischen kleinen Straßenschnellimbisse und so etwas mochte der Blonde nicht so gerne. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre er mit Kouki in ein schönes, richtiges Restaurant gegangen, mit Kouki alleine und ganz romantisch mit Kerzen und Wein, auch wenn das bei seinem momentanen Gehalt für ihn kaum zu bezahlen war. „Und Schatz, was möchtest du essen?“, riss ihn Koukis Stimme aus seinen Gedanken. Sie hatten sich an einen kleinen Tisch, in der hintersten Ecke gesetzt und was Ryouga am meisten störte: Reika hatte sich dreist neben Kouki gesetzt, an den Platz, der eigentlich ihm zu stand. Der Bassist war mittlerweile schon dazu übergegangen, sich sogar schon direkt vor Ryougas Augen an Kouki heranzumachen und der Blonde musste hart dagegen ankämpfen, nicht auszurasten. Eine Szene wollte er seinem Freund deswegen ja auf keinen Fall machen, aber im Moment fiel ihm das ziemlich schwer. „Ehm, ich denke, ich nehm nur Gemüse in meine Ramen.“, versuchte er dennoch ruhig zu antworten, schenkte seinem Freund dabei ein kleines Lächeln. Gott, er hatte gerade so keine Lust darauf hier zu sein, aber noch weniger wollte er Kouki alleine mit Reika lassen. Es schmerzte ihn schon genug, wenn er wusste, dass die beiden Älteren sonst oft alleine waren. „Hmm, ja vielleicht nehm ich das auch.“, erwiderte der andere grinsend und das war auch so ziemlich das Letzte, was sein Freund den Rest des Nachmittags zu ihm sagte. Er und Reika redeten fast die ganze Zeit miteinander und Ryouga fühlte sich von Sekunde zu Sekunde nur mehr fehl am Platz. Es war fast so, als säße er als völlig Fremder nur rein zufällig am Tisch der beiden und in dem Moment packte ihn wieder die nackte Angst, dass Kouki ihm irgendwann entgleiten könnte, dass sie irgendwann an dem Punkt ankamen, an dem sie sich nichts mehr zu sagen hatten, an dem der jeweils andere nicht mehr in das eigene Leben passte und das war Ryougas größte Angst. Er wollte derjenige sein mit dem Kouki sich zwanglos unterhalten konnte, mit dem er lachte und mit dem er viel mehr in seinem Leben verbannt als mit allen anderen. Aber wenn er Kouki und Reika so zuhörte, wie sie sich über ihre Band unterhielten oder über Baseball, merkte er erst wie wenig er doch teil hatte am Leben seines Freundes, wie wenig er wusste und vor allem wie wenig er dazu zu sagen hatte. Der Kleine war kein Mitglied von D=Out und er hatte keine Ahnung von Baseball, Reika hatte ihm in so vielem so viel voraus und deswegen hasste er den Bassisten, er hasste ihn abgrundtief. „Ryouga?... Ryouga hast du uns zugehört?“, sprach ihn sein größter Feind an und der Kleine zuckte erschrocken zusammen, setzte gleich seine lächelnde Fassade auf, immerhin wollte er nicht, dass irgendjemand etwas von seiner Abneigung mitbekam. „Kazuki hat gerade geschrieben, ein paar von Screw und uns wollen nachher noch was trinken gehen, willst du auch mitkommen?“ „Äh…“ Einen ganzen Abend mit den ganzen Idioten und vor allem Reika? Bis auf Manabu mochte er eigentlich niemanden von Screw wirklich, sie waren ihm viel so aufgedreht und albern, Minase war von den restlichen D=Out-Membern noch der angenehmste, Hikaru und Ibuki waren je nach Tagesform okay, aber Reika war der Teufel in Person und mit ihm wollte der Blonde auf keinen Fall den Abend verbringen. Obwohl Kouki es sich sicher nicht entgehen lassen würde, der Größere ging gerne mit andern Bands feiern. Trotzdem konnte Ryouga sich heute einfach nicht noch stundenlang mit ansehen, wie der D=Out-Bassist seinen Freund anschmachtete. „Nein, ich muss morgen wieder arbeiten, ich will besser früh schlafen gehen.“, lehnte er also ab und zumindest schien Kouki irgendwie ein bisschen traurig zu sein, dass er nicht mitging. Das war doch zumindest mal ein gutes Zeichen, vielleicht machte er sich einfach zu viele Gedanken und Kouki wollte gar niemand anderen als Ryouga. Knapp zwei Stunden später war Ryouga Reika auch endlich los geworden, lag an Kouki gekuschelt auf seinem Bett und genoss es, dass sie endlich alleine waren. Zwar würde der Ältere schon bald wieder gehen, weil er mit den anderen verabredet war, aber solange konnte der Kleinere ja noch ein bisschen glücklich in Koukis Armen liegen. „Ryouga Schatz, darf ich nachher noch vorbei kommen, wenn ich mit den anderen weg war?“, brach Kouki die aufkommende Stille, spielte dabei verträumt mir den Haarsträhnen des Jüngeren. Ryouga liebte diese Berührung, sodass er gar nicht richtig wahrnahm, dass sein Freund mit ihm sprach. „Ich weck dich auch nicht, aber ich vermisse neben dir einzuschlafen. Du fehlst mir unheimlich, mein Engel.“ „Natürlich kannst du.“ Ein breites Strahlen legte sich auf die Züge des Jüngeren, er freute sich so sehr über das, was sein Freund gerade gesagt hatte. „Ich hab dich auch vermisst.“ „Wegen vorhin, das tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du kommst, sonst hätte ich Reika nicht zu gesagt.“ Bei diesen Worten machte Ryougas Herz noch einen kleinen Hüpfer. Kouki liebte ihn, er liebte ihn mehr als Reika und das hatte er eigentlich immer gewusst und daran sollte er nicht zweifeln. Kouki vernachlässigte ihn sicherlich nicht absichtlich und so wie es sich anhörte, wollte der Größere auch mehr Zeit mit ihm alleine verbringen. „Schon okay. Aber lass uns bitte demnächst was zusammen machen, nur wir beide.“, nuschelte er immer noch glücklich lächelnd, malte kleine Kreise auf Koukis Brust. So könnte der Rest des Abends weitergehen. „Lass uns morgen Abend zusammen essen gehen, ich hab frei und dann kann ich dich von der Arbeit abholen und schön ausführen.“ Koukis Vorschlag war super und Ryouga freute sich jetzt schon auf morgen, nickte nur zustimmend. Er und Kouki alleine, er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann sie zum letzten Mal nur zu zweit unterwegs waren. „Irgendeinen Wunsch wo wir hingehen sollen?“ „Nein, überrasch mich.“, entgegnete der Kleine. Es war egal wohin sie gingen, solange sie zusammen waren. „Okay, ich wäre für Japanisch.“, raunte der Ältere, drückte Ryouga neben sich auf die Matte und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. „Und zum Nachtisch will ich dich.“Der Blonde konnte nur angetan seufzen, als der andere sich langsam seinen Hals nach unten küsste. „Sehr gerne.“ Ja, das hatten sie definitiv schon zu lange nicht mehr gemacht und Ryouga konnte es kaum erwarten, seine Hände über den wunderschön definierten Körper seines Freundes streichen zu lassen. Aber kaum hatte er sich dieser Fantasie hingegeben, ließ Kouki auch schon wieder von ihm ab und erhob sich vom Bett. „Also ich muss dann los. Bis später, Schatz.“ Ryouga bekam gerade noch einen kurzen Abschiedskuss und dann war Kouki auch schon verschwunden. Jetzt war er wieder ganz allein und wusste nicht, was er mit seinem Abend anfangen sollte, aber sein Freund würde ja bald wieder kommen und die Zeit bis dahin würde er auch rumkriegen. Er könnte sich einfach ins Bett legen und schlafen, denn sobald Kouki wieder da war, würde er wahrscheinlich sowieso nicht mehr allzu viel Schlaf bekommen. Und das tat Ryouga dann auch. Nachdem er gebadet und sich noch kurz irgendeine komische Show angesehen hatte, legte er sich ins Bett und schlief sogar erstaunlich gut ein. Erst das Klingeln seines Handys riss ihn irgendwann wieder aus seinen süßen Träumen. Da er am Klingelton sofort erkannte, dass es Kouki war, der anrief, hüpfte der Blonde sofort hellwach aus dem Bett, suchte das läutende Gerät und nahm ab. „Ja?“, meinte er leise, wurde auch direkt von der lauten Stimme seines definitiv betrunkenen Freundes unterbrochen. „Schaaa~ha~tziii. Isch vermisse dich sohoo. Isch liebe disch, Ryouga.“, nuschelte der Ältere und Ryouga musste sich anstrengen überhaupt irgendwas zu verstehen. Gerade wollte er antworten, dass der andere sich besser sofort in ein Taxi setzen und zu ihm fahren sollte, als eine andere Stimme durch das Telefon zu hören war. „Hey, Ryouga, Reika hier.“ Als ob er das nicht schon längst gemerkt hätte. Wie sehr er diesen Kerl doch hasste. „Kouki ist total hacke, ich glaube nicht, dass er es alleine überhaupt noch aus der Bar schafft. Ich nehm ihn mit zu mir nach Hause, das ist am nahsten. Ich wollte nur anrufen, damit du dir keine Sorgen machst, wenn er morgen nicht da ist.“ Und jetzt hasste er den Bassisten noch mehr. Ryouga wollte nicht das Kouki bei Reika schlief, dass er betrunken bei Reika schlief. Ryouga wusste wie anhänglich sein Freund in diesem Zustand war und deswegen konnte er auch nicht verhindern, dass die Zweifel wieder zurückkamen. Ohne es überhaupt zu registrieren, hatte der Blonde aufgelegt und verkroch sich wieder im Bett. Kouki war bei Reika und nicht bei ihm und das machte ihm Angst. Was wenn der Bassist Koukis Alkoholpegel ausnutzen würde? Wenn er Kouki dazu bringen würde, ihn zu küssen oder sogar mit ihm zu schlafen? Was wenn Kouki schon längst gemerkt hatte, dass Reika ihn liebte und viel besser zu ihm passen würde? Ryouga wünschte sich gerade nichts mehr, als das Kouki bei ihm wäre und ihm die Zweifel nehmen würde, aber das war er nicht und das machte den Kleinen fertig. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So, bei dieser FF mach ich mal schneller, mal sehen wie lange ich das durchhaltexD... aber da es nicht so viele Kapitel gibt (so 5 oder 6) und ich momentan nur auf die FF Lust habe und auf die anderen alle irgendwie nicht... Kapitel 3: -2- -------------- -2- Als Ryouga am nächsten Tag nach den Proben seine Sachen zusammen packte, waren seine Zweifel und Ängste noch kein bisschen kleiner geworden. Seine Bandmitglieder hatten zwar nichts gemerkt und daraus schloss er, dass seine Fassade noch immer gut hielt. Er wollte auf keinen Fall, dass Kouki merkte, wie eifersüchtig er war. Am Ende trieb er seinen Freund dadurch nur wirklich noch in Reikas Arme. Aber heute Abend sollte er diese Gedanken besser einfach auf die Seite schieben und die Zeit mit Kouki genießen. Immerhin kam es in letzter Zeit nicht allzu oft vor, dass sie Zeit nur zu zweit hatten. „Hallo, mein Engel. Ihr seid schon fertig?“ Unmittelbar schlangen sich zwei starke Arme um Ryougas Taille und der Kleine ließ sich nur zu gerne nach hinten an den Körper seines Freundes ziehen. Er könnte nicht ohne Kouki, nicht eine Sekunde, würde er überstehen in dem Wissen, dem anderen nie wieder so nah sein zu können und das wurde Ryouga gerade wieder bewusst, schmerzlich bewusst. Was wenn der Ältere ihn wirklich bald verlassen würde? „Ich freu mich auf den Abend.“, murmelte der Kleinere vor sich hin, schloss kurz die Augen und genoss einfach einen Moment die Nähe des anderen. „Schatz, da gibt es ein kleines Problem wegen heute Abend.“ Und damit riss Kouki ihn aus seiner schönen Welt, Ryouga wollte sich gar nicht umdrehen und seinen Freund jetzt ansehen, damit dieser nicht merkte, wie verängstigt er gerade aussah. „Unser Manager hat für gleich eine Bandbesprechung angesetzt, können wir unser Date verschieben auf Sonntagabend vielleicht.“ „Ja, kein Problem.“, versuchte er so überzeugend wie möglich zu antworten. Aber in seinem Kopf hallte immer nur wieder, dass Kouki ihm vorgeschlagen hatte, es bis Sonntag zu verschieben, Sonntag. Heute war erst Dienstag, wollte der Größere ihn wirklich solange nicht sehen? Aber das Schlimmste daran war, dass sie Samstag ihren Jahrestag hatten. Hatte Kouki das wirklich vergessen haben? „Kommst du später noch vorbei?“ „Natürlich, wenn ich darf. Und heute komm ich auch wirklich. Wegen gestern, dass tut mir so leid. Ich wollte doch gar nicht so viel trinken. Dabei wollte ich so gerne noch zu dir kommen, aber ohne Reika hätte ich es wahrscheinlich noch nicht mal bis zum nächsten Taxi geschafft.“ Gestern und Reika waren die letzten beiden Dinge an die Ryouga jetzt erinnert werden wollte. „Klar, darfst du.“, antwortete er nur. Zwar war der Jüngere gerade irgendwie sauer auf seinen Freund, auch wenn Kouki für eine Bandsitzung ja nichts konnte, aber das hieß ja nicht, dass er sich nicht noch genauso sehr nach dem Größere sehnte wie vorhin, gestern und sowieso jeden Tag seit Beginn ihrer Beziehung. „Okay, bis später dann, Schatz.“ Ryouga bekam noch einen Kuss auf die Wange gehaucht und schon war er wieder verschwunden. Nicht mal einen richtigen Kuss hatte er bekommen und dabei küsste man den Menschen, den man liebte, doch. Der Sänger hatte sich mit dem Einpacken seiner Sachen viel Zeit gelassen, war dann noch eine Zeit lang im Probenraum geblieben, um ein paar der Song-Ideen, die er in letzter Zeit gehabt hatte, zu überarbeiten. Zu Hause würde er sich nur zu viele Gedanken machen und am Ende wahrscheinlich komplett in seinen Depressionen versinken. Wieso musste Kouki auch gerade heute eine Bandbesprechung haben, wieso musste er in letzter Zeit so viel mit Reika machen und wieso war Ryouga auf einmal so eifersüchtig, die beiden D=Out-Member waren doch schon immer Freunde gewesen und bis vor ein paar Wochen hatte es ihn kein bisschen gestört. Als er letztendlich die Company verließ war es schon dunkel, er war noch fast drei Stunden länger als gedacht geblieben und irgendwie war es schon ganz schön kalt. Aber das Wetter passte somit eigentlich ganz gut zu seiner momentanen Gefühlslage. „Hey Kleiner, was stehst du hier so rum wie bestellt und nicht abgeholt?“, riss ihn eine sehr bekannte Stimme aus den Gedanken und als Ryouga sich umdrehte, schaffte er es sogar seine Züge zu einem ehrlichen Lächeln zu verziehen. Der andere Sänger war einer der wenigen hier mit denen Ryouga sich wirklich ausgezeichnet verstand und zu dem er fast ein brüderliches Verhältnis hatte. Nur warum der andere ihn immer Kleiner nannte, war ihm ein Rätsel. Ruki war viel kleiner als er. „Wartest du auf jemand Bestimmten?“ „Hey Ruki. Nein, ich bin gerade auf dem Weg nach Hause und wunderte mich nur, dass es auf einmal so kalt ist.“, antwortete der Blonde und machte ein paar Schritte auf den Älteren zu, der anscheinend auf dem Weg zum Parkplatz und somit seinem Auto war. „Achso. Soll ich dich heimfahren?“ „Nein, nicht nötig. Das ist doch ein viel zu großer Umweg für dich.“ Ryouga wusste ja, dass Ruki von hier aus fast direkt in die andere Richtung wohnte, aber er fand es trotzdem sehr nett, dass der andere ihm direkt angeboten hatte, ihn nach Hause zu fahren. „Ach, Quatsch. Ich wollte sowieso noch bei Ruha vorbei, das ist doch fast deine Richtung.“ Ruki lächelte noch immer freundlich und Ryouga war sich ziemlich sicher, dass er den Braunhaarigen sowieso nicht davon überzeugen konnte, ihn nicht zu fahren. Ob das mit Uruha überhaupt stimmte, war dabei auch fragwürdig. „Okay.“, gab er deswegen nach und folgte dem Kleineren zu seinem Wagen. „War Uruha nicht bei der Probe?“ „Oh, wir hatten keine Proben heute. Ich war nur kurz da, um die Vocals für unsere neue Single noch mal aufzunehmen. Die erste Aufnahme hat mir nicht so gefallen.“, antwortete der Ältere und das hörte sich für Ryouga doch ganz nach Ruki an. Der Kleine war ein absoluter Perfektionist, aber das mochte er an ihm, denn er war nicht wirklich besser in diesem Punkt. „Okay, dann bin ich gespannt. Reservier mir eine Single, wenn sie rauskommt.“ „Klar, mach ich.“ Ruki startete den Wagen und fuhr langsam auf die Straße. „Und wie geht’s dir so? Immer noch bis über beide Ohren in Kouki verknallt nehm ich an?“ Die zweite Frage hatte der andere mit einem leichten Lachen gesprochen und Ryouga konnte es ihm nicht verdenken, immerhin hatten sie sich lange nicht gesehen und als sie das letzte Mal miteinander geredet hatten, war Ryougas Welt ja auch noch rosarot gewesen. „Ja… klar… a…alles okay.“, stotterte er mehr, als das er antwortete. Auffälliger konnte er sich ja nicht mehr verhalten, aber die Frage eben hatte ihn einfach schon wieder viel zu sehr daran erinnert, dass im Moment eben nicht alles gut war. Er liebte Kouki zwar immer noch genauso, aber er hatte momentan einfach Angst den Größeren zu verlieren. „Sicher?“, kam auch gleich die erwartete Nachfrage des Kleineren. aber Ryouga wank nur ab und wandte seinen Blick aus dem Fenster. Er wollte nicht darüber reden, mit niemandem, denn irgendwie kam er sich auch dumm vor. Eigentlich hatte er ja keinerlei Beweise, er unterstellte Reika und noch viel schlimmer seinem Freund Böses, ohne mehr als ein paar Andeutungen zu haben. „Hey, ist das nicht Kouki?“ Sie waren einen ganze Weile schweigend gefahren, bis Ruki diese Worte an den Jüngeren richtete und dieser blickte es nur geschockt aus der Frontscheibe. Sie standen an einer Ampel und vor ihnen überquerte gerade wirklich Kouki die Straße. Aber was Ryouga den größten Stich versetzte, war die Tatsache, dass Reika bei ihm war. Von wegen Bandbesprechung, Kouki war mit Reika in die Stadt gegangen. Sein Freund hatte ihn wirklich versetzt wegen dem Bassisten und das trieb ihm die Tränen in die Augen. Es tat so weh, dass er wirklich kurz davor war richtig loszuheulen. Anscheinend war er Kouki nicht einmal mehr die Wahrheit, geschweige denn einen Abend die Woche wert. Nein, stattdessen ging der Ältere mit Reika aus. „Okay, Ryouga, offensichtlich ist nicht alles okay.“ Ruki hatte ihn bestimmt zu sich gedreht und auch das Weggucken half nicht mehr, seine tränenden Augen hatte der Ältere sicher bemerkt. „Mir reicht’s. Ich nehm dich jetzt mit zu Ruha und dann erzählst du mir, was zur Hölle passiert ist.“ Der Größere wollte zwar noch protestieren, aber er wusste, dass es sinnlos war. Abgesehen davon wollte er jetzt auch wirklich nicht alleine sein. Es war nicht mehr weit bis zu Uruhas Apartment gewesen, der Gitarrist wohnte wirklich in seiner Nähe, nur in einem viel teureren und hübscheren Gebäude. Das einzige, was Ryouga ein bisschen wunderte, war, dass Ruki einen Schlüssel hatte. „Ru-chan, da bist du ja end… oh, hallo Ryouga.“ Kaum hatten die beiden Sänger die Wohnung betreten, kam der großgewachsene Gitarrist aus einem Zimmer gestürmt und eigentlich wollte der Jüngere sich gerade für sein unangemeldetes Auftauchen entschuldigen, aber beim Anblick des anderen blieben ihm die Worte im Hals stecken. Uruha trug lediglich sehr knappe, sehr enge Panties. „Ruha-Schatz, würdest du dir bitte was anziehen, ich muss erst mal was mit Ryouga bereden.“ Und dann küsste Ruki den größten kurz und dieser verschwand auch gehorsam in entweder Schlafzimmer oder Bad, was Ryouga nur noch verwirrter zurück ließ. „Err… Ruki, seit ihr?“ „Zusammen? Ja, seit vier Jahren.“, antwortete der Kleinere und auf seine Züge legte sich ein unheimlich verträumtes Lächeln, wie Ryouga es bei dem Älteren noch nie gesehen hatte. „Aber wieso? Ich meine, das weiß niemand.“ Der Blonde Sänger war wirklich mehr als nur verwirrt. Er hatte noch nie auch nur die kleinste Andeutung vernommen, dass die beiden Gazette-Member ein Paar wären und wenn sie wirklich schon vier Jahre zusammen waren, mussten sie gut im Versteck spielen sein. Abgesehen davon war es Ryouga unklar, warum die anderen ihre Beziehung sogar vor ihren Freunden verbargen. „Naja, wir wollten halt am Anfang nicht, dass die anderen es wissen. Wir wollten sie nicht verunsichern, weil wenn es mit uns nicht geklappt hätte, hätte das ja auf die Band zurück fallen können und irgendwie waren wir dann einfach daran gewöhnt, es niemanden zu erzählen, nur privat ein Paar zu sein und es eben einfach beibehalten. Es hat sich eben auch noch nie ergeben, es den anderen zu sagen.“, klärte der Braunhaarige ihn bereitwillig auf, deutete an ihm in den Raum zu folgen, aus dem Uruha vorhin gekommen war. Es war das Wohnzimmer, wie sich herausstellte und als Ryouga den Champagner und die Gläser auf dem Tisch erblickte, fühlte er sich noch ein bisschen schlechter, mit Ruki hierhergekommen zu sein. Die beiden Älteren hatten sicher auch nicht übermäßig viel Zeit füreinander und die stahl er ihnen jetzt auch noch. „Ehm und Ryouga, also dass du das mit uns jetzt mitbekommen hast. Es wäre nett, wenn du es niemandem sagen würdest, weil hauptsächlich halten wir es eben noch geheim, weil für uns besser so ist. Wir können ganz unbehelligt unsere Beziehung führen, wie wir wollen und keiner redet uns ein oder beobachtete uns.“ „Klar, ich erzähl es niemandem.“ Der Blonde konnte vollkommen verstehen, was Ruki meinte. Er selbst würde sich zwar nie die Freude entgehen lassen wollen, seinen Freunden zu erzählen, wie sehr er seinen Partner liebte, aber wenn Ruki das anders sah, würde er das respektieren. „Und jetzt erzähl mir, was mit dir los ist.“ Ruki hatte sich in den breiten Sessel gesetzt und der Jüngere nahm einfach mal auf der Ledercouch mit. Wenn er sich in Uruhas Wohnzimmer genauer umsah, war wahrscheinlich jedes einzelne Möbelstück hier teurer als seine ganze Wohnungseinrichtung. „Also es ist…“, wollte er ansetzen, wurde aber durch eine sich öffnende Zimmertür unterbrochen. „Ehm, kann ich mich zu euch setzen oder störe ich.“ Uruha lugte etwas unsicher hinter der Tür hervor und zumindest schien er jetzt schon mal Kleidung zu tragen. Ryouga hatte zwar rein gar nichts mit dem älteren Gitarrist zu tun, aber er nickte trotzdem. Hauptsächlich weil er, wenn er schon die Zweisamkeit der beiden anderen störte, ihnen wenigstens die Möglichkeit geben wollte, ein bisschen zusammen zu sein. Seine Liebesprobleme wollte er vor dem Größten nicht so unbedingt darlegen. „Komm ruhig rein, Schatz.“ Ruki winkte den Ältesten zu sich und Ryouga konnte deutlich sehen, wie der Gitarrist kurz verkrampfte. Wahrscheinlich war Uruha der drängendere Part, wenn es darum ging, ihre Beziehung solange wie möglich zu verheimlichen. Trotzdem trottete er langsam auf seinen Freund zu, ließ sich auf der Lehne des Sessels nieder und griff eine von Rukis Hände. Ryouga kannte den Gitarristen zwar wirklich nicht näher, aber so wie er da saß und unsicher mit den Fingern des Braunhaarigen spielte, hätte er ihn doch nie eingeschätzt. Uruha wirkte immer so unheimlich selbstbewusst. „Also, dann fang mal an zu erzählen, Ryouga.“ „Naja, es ist ein bisschen albern, aber… Kouki und ich sind ja jetzt schon fast ein Jahr zusammen, ne.“ Die beiden anderen nickten zustimmend. Okay, es war auch eigentlich unmöglich nicht zu wissen, dass Kouki und Ryouga zusammen waren, wenn man bei PSC arbeitete, so überglücklich wie der größere Sänger es überall herum posaunt hatte, als es endlich soweit gewesen war. „Und in letzter Zeit, ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Ich meine, es ist nicht so, dass ich ihn nicht mehr liebe, ich liebe ihn jeden Tag mehr, aber wir haben uns die letzten Wochen kaum gesehen und Kouki macht auch viel mehr mit Reika als mit mir. Ich weiß, die beiden sind schon viel länger beste Freunde, als wir uns überhaupt kennen, aber ich bin so eifersüchtig auf Reika. Ich hab Angst, dass er mir Kouki wegnimmt, dass er mehr von Kouki will als Freundschaft und…“ Ryouga warf einen kurzen Blick auf die beiden Älteren, die aber anscheinend beschlossen hatten, ihn ausreden zu lassen. „Reika hat viel mehr gemeinsam mit Kouki, sie passen viel besser zusammen als wir und ich habe Angst, dass Kouki das jetzt auch langsam merkt. Heute wollten wir eigentlich zusammen essen gehen und einfach mal wieder einen Abend für uns verbringen und dann hat er mir abgesagt, weil sie eine Bandbesprechung hätten und…“ Allein wenn er daran dachte, was er vorhin in der Stadt gesehen hatte, kamen ihm wieder die Tränen und dieses Mal konnte Ryouga sie wirklich nicht zurückhalten. Zeigte das heute nicht eigentlich deutlich genug, dass er Kouki schon verloren hatte? „Verstehe, deswegen warst du vorhin im Auto so aufgelöst. Er hat Kouki gesehen, in der Stadt mit Reika, obwohl er ja bei der Bandbesprechung sein sollte.“, erklärte Ruki wohl mehr an Uruha gewandt und der Gitarrist tat etwas, mit dem der Jüngste nie gerechnet hätte: Er stand auf, setzte sich neben Ryouga und nahm ihn tröstend in die Arme. „Ich glaube nicht, dass du eifersüchtig sein musst. Kouki liebt dich abgöttisch, wenn du mich fragst. Du solltest mit ihm reden und dann klärt es sich bestimmt, dass alles nur ein Missverständnis war.“, brach Ruki nach einer Weile die Stille. Er klang so gefasst und sicher und wahrscheinlich war sein Vorschlag auch der einzige Richtige, aber Ryouga wollte gerade eigentlich keinen rationalen Rat, sondern einfach nur das alles wieder wurde wie vorher. „Shh, Ryouga, ich glaube auch, dass Kouki dich wahnsinnig liebt und das alles nur ein Missverständnis ist.“ Uruha strich dem Kleineren noch immer beruhigend über den Rücken und langsam half es auch, zumindest hatte er schon mal aufgehört zu weinen. „Wirklich Ryouga, ich glaube das Beste ist, wenn du einfach mit ihm darüber redest. Kouki wird es sicher nicht albern finden.“ „Ja du hast sicher recht. Danke Ruki, dass du mich mit genommen hast und es tut mir leid, dass ich euch gestört habe.“ Ein bisschen hatte es Ryouga vielleicht wirklich geholfen, mal mit jemandem darüber zu reden. Zwar war er immer noch genauso unsicher und er hatte auch noch genauso viel Angst, aber er kam sich jetzt immerhin nicht mehr so allein und albern vor. Mehr würden die beiden Älteren aber sicher nicht mehr für ihn tun können und außerdem wollte er sie nicht weiter stören, also erhob er sich langsam vom Sofa, verbeugte sich nochmal zum Dank und verschwand dann nach Hause. Als er seine Wohnung betrat war Kouki noch nicht da, was ihn einerseits erleichterte, weil er so nicht erklären musste, wo er so lange war, denn auch wenn Ruki ihm geraten hatte mit seinem Freund zu reden, war das sicher das letzte, was Ryouga vorhatte zu tun. Andererseits bedeutete das, dass er noch immer mit Reika unterwegs war und das stimmte den Blonden traurig. Wenn Ryouga aber ehrlich zu sich selbst war, wollte er Kouki heute gar nicht mehr sehen, es würde ihm nur weh tun und er war unsicher, ob er gerade in der Lage wäre, sich unauffällig gegenüber dem anderen zu verhalten oder ob er nicht vielleicht gleich wieder losheulen würde. Da es sowieso schon relativ spät am Abend war, entschied Ryouga sich dazu, direkt ins Bett zu gehen und kaum lag er ein paar Minuten und war halb eingeschlafen, vernahm er das Geräusch der sich öffnenden Wohnungstür. „Schatz? Schläfst du schon?“ Nein, tat er nicht, aber er stellte sich jetzt einfach schlafend, er wollte nicht mit Kouki reden und Freude darüber, dass sein Freund heute wenigstens gekommen war, konnte er auch nicht verspüren. Das einzige, was immer wieder in seinem Kopf auftauchte, waren die Bilder von Kouki und Reika in der Stadt. „Tut mir leid, dass ich schon wieder so spät bin, dass wir nichts voneinander haben. Die Bandbesprechung hat ewig gedauert.“, flüsterte der Größere noch, während er sich zu Ryouga unter die Decke legte und den Jüngeren in seine Arme zog. Ryougas Herz verkrampfte sich gerade noch mehr und jetzt musste er wirklich kämpfen, um nicht irgendeine Reaktion zu zeigen, die Kouki wissen ließ, dass er gar nicht schlief. Kouki hatte ihn angelogen. Er log ihn einfach an, wie als ob Ryouga ihm völlig egal wäre. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Ja, bei der FF bin ich mal schnell^-^ aber momentan macht es auch sehr viel Spaß, sie zu schreiben... außerdem bin ich motiviert, weil morgen Megaromania ist, wo die Halle wahrscheinlich auch zu 1/4 gefüllt sein wirdxDDD ohman, ich bete ja noch für ein Wunder, dass es voll wird... Kapitel 4: -3- -------------- -3- Ryouga hatte die Nacht kaum geschlafen und wenn dann war er immer nach wenigen Minuten wieder aufgeschreckt, weil die Bilder von Kouki und Reika ihn bis in seine Träume verfolgten. Aber zumindest hatte er so viel Zeit gehabt, um über alles nachzudenken: seine Gefühle, ihre Beziehung, seine Ängste, Rukis Vorschlag und er war zu dem Ergebnis gekommen, dass er Kouki sicher nicht kampflos an Reika abtreten würde. Der Kleine würde alles versuchen, um seinen Freund zu halten. Er würde ab jetzt einfach so unwiderstehlich sein, dass Kouki nicht mehr auf die Idee kommen würde, sich in Reika zu verlieben. „Hmm, morgen Schatz. Bist du schon lange wach?“ Kouki schien auch endlich aus dem Reich der Toten zurückgekehrt zu sein, wobei er aber noch deutlich verschlafen klang. Obwohl er wach genug zu sein schien, um zärtlich Ryougas Nacken zu küssen und mit seinen Fingern über den Bauch des Jüngeren zu kosen. Ryougas Körper begann sofort wie wild zu kribbeln, auch wenn ihn die Idee, dass Kouki das gleiche mit Reika tat, daran hinderte, es vollkommen zu genießen. Trotzdem wand er sich blitzschnell um, küsste den Größeren verlangend, während er den anderen auf die Matratze drückte und sich selbst über ihn legte. Sie hatten bestimmt schon fast einen Monat keinen Sex mehr gehabt, da Kouki ja auf Tour gewesen war und vielleicht sehnte der Ältere sich ja nur nach etwas Körperlichem. Ryouga konnte es ihm nicht verdenken, vor allem da sie auch vor der Tour schon ein paar Wochen kein sonderlich erfüllendes Sexleben gehabt hatte, woran ausschließlich der Kleine schuld gewesen war. Er hatte Kouki eine zeitlang so oft von sich gewiesen, dass er sich rückblickend wunderte, dass sein Freund so cool geblieben war und sich nicht schon längst jemand anderen gesucht hatte. Obwohl vielleicht hatte das mit Reika ja zu diesem Zeitpunkt angefangen. Auf jeden Fall würde Ryouga sowas nie wieder tun, nie wieder, ab jetzt würde er die Beine breit machen, wann immer Kouki es wollte. „So stürmisch kenn ich dich gar nicht, Schatz.“, raunte der Ältere zwischen zwei Küssen, ließ seine Hände fahrig über den Hintern des Kleineren fahren. Sowieso konnte Ryouga zwischen ihnen mehr als deutlich spüren, dass sein Freund erregt war und das stachelte ihn nur noch mehr an, ungestüm auf dessen Schoß herumzurutschen. Eigentlich musste er sich ja bald für die Arbeit fertig machen und Morgen-Sex war noch nie so ganz seins gewesen, vor allem da er dank der schlaflosen Nacht doch ziemlich müde war, aber heute würde er keinen Rückzieher machen. Er würde jetzt seinen Freund glücklich machen. Als Ryouga endlich in der Company ankam, war er schon gute zwei Stunden zu spät für die Proben und hatte vorsichtig geschätzte tausend Anrufe vom Rest seiner Band. Was ihn aber auch nicht daran gehindert hatte gleich zweimal mit Kouki zu schlafen und dann noch mit ihm gemütlich Frühstücken zu gehen. Aber es war eben einfach jetzt wichtiger, dass er und Kouki sich wieder näher kamen, so dass Reika gar keine Chance mehr bei dem Älteren haben würde. „Ryouga, warte mal kurz.“ Der Kleine war gerade in die Eingangshalle gestürmt, als ihn jemand aufhielt und als er die Person beim Umdrehen erkannte, war er doch etwas überrascht. Was wollte den Uruha von ihm? „Uruha, was?“ „Ich wollte kurz mit dir reden. Hast du Zeit?“ Der Größere wirkte unsicher. Also irgendwie war der Gitarrist wirklich so gar nicht, wie Ryouga ihn sich vorgestellt hatte. „Ja, kein Problem.“ Er wusste zwar nicht, was der andere von ihm wollte, aber so schlimm konnte es ja nicht werden und zu spät war er sowieso schon. Also folgte er dem Älteren zum Probenraum von Gazette und ließ sich dort auf dem Sofa nieder. Uruha nahm neben ihm Platz und spielte einfach eine Zeit lang stumm mit seinen Fingern. Seltsam war er ja schon irgendwie. Vielleicht sollte Ryouga Ruki bei Gelegenheit mal fragen, ob sein Freund immer so war. „Also, was ich dir sagen wollte, also was ich dir eigentlich gestern schon sagen wollte.“, begann der Größere und jetzt wusste der Blonde wenigstens schon mal worauf Uruha hinaus wollte. Es ging wieder um Kouki. „Die Sache mit dir und Kouki. Ich wollte das gestern vor Ruki nicht sagen und bitte, erzähl ihm nichts davon, aber ich weiß wie du dich fühlst. Als Ruki und ich ungefähr ein halbes Jahr zusammen waren, da hab ich auch angefangen, mir Gedanken darüber zu machen, ob wir überhaupt zusammen passen. Ich war nicht direkt eifersüchtig auf seine besten Freunde. Ich meine, ich weiß ja, dass Tora oder Keiyuu oder auch du nichts von Ruki wollen und dass er auch niemals mit einem von euch etwas anfangen würde. Ich liebe Ruki und ich weiß, dass er mich genauso liebt, aber trotzdem hatte ich immer irgendwie das Gefühl, dass Ruki mit seinen Freunden viel mehr gemeinsam hat als mit mir und mit ihnen auch viel mehr Spaß haben kann. Naja und ich hatte ziemliche Angst, dass wir uns irgendwann auseinander leben, weil wir einfach nicht die gleichen Interessen haben und dass ich irgendwann einfach nicht mehr in sein Leben passe.“ Während Uruha so erzählte, wurde Ryouga immer aufmerksamer. Die Geschichte des Braunhaarigen kam ihm so bekannt vor, genauso fühlte er sich selbst von Zeit zu Zeit. Denn offen gesagt hatte Ryouga schon länger das Gefühl, je besser er Kouki kennen lernte, desto mehr erfuhr er, dass sie eigentlich keine oder kaum gemeinsame Interessen hatten. „Und was hast du gemacht?“, fragte er unsicher nach. Immerhin waren die beiden Gazette-Member noch immer zusammen und er glaubte kaum, dass Uruha vier Jahre mit dieser Angst und diesem Gefühl von Unzulänglichkeit überstanden hätte. „Ich hätte mit Ruki reden können, so wie er es dir vorgeschlagen hat, aber davor hatte ich ehrlich gesagt Angst. Ich meine, es ist dumm, er würde mich deswegen nie auslachen oder so, aber ich hab mich trotzdem nicht getraut. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du auch noch nicht mit Kouki geredet hast und es auch nicht vor hast.“ Ryouga nickte bestätigend. „Auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen gehabt, mich einfach mehr mit den Dingen zu beschäftigen für die Ruki sich interessiert. Ich hab Nächte lang alles Mögliche über Mode und seine Lieblingsdesigner gelesen, ich hab gelernt Spaghetti zu kochen, weil er die so liebt, ich hab mir jeden Film angesehen, den ich gefunden habe, damit ich mit ihm über seine Lieblingsfilme reden kann. Ich wollte einfach viel mehr mit ihm gemeinsam haben als seine Freunde.“ „Und hat es geholfen?“ Irgendwie klang Uruhas Vorschlag für Ryouga viel besser als Rukis. Außerdem war das ja auch gar nicht so weit von dem entfernt, was er sich heute Nacht selbst überlegt hatte. „Naja, wir sind immer noch zusammen und wir machen seit dieser Zeit alles zusammen, also natürlich glucken wir nicht aufeinander, aber wir können unsere Hobbys mit dem anderen teilen. Damals hat Ruki nach einer Zeit auch angefangen, sich mit dem zu beschäftigen, was ich mag und irgendwann haben wir auch Dinge gefunden, die wir beide mögen. Wir haben uns unsere Gemeinsamkeiten selbst gemacht und ich bin mir sicher, dass dir und Kouki das auch helfen würde. Ich meine, es ist nicht zu übersehen, dass Kouki schrecklich in dich verschossen ist und wenn du dir wegen der Sache mit Reika Sorgen machst, dann versuch einfach dich mit Koukis Hobbys zu beschäftigen. Ich bin sicher, ihr findet Gemeinsamkeiten und dann musst du dir keine Gedanken mehr machen.“ Der Braunhaarige schenkte ihm ein versicherndes Lächeln und Ryouga gefiel die Idee immer besser, je länger er darüber nachdachte. „Danke, Uruha.“ Und diesen Dank meinte er wirklich ernst. Er würde es wirklich so versuchen, sobald er nach Hause kam, würde er sich daran machen, sich mit Baseball zu beschäftigen und wenn es bei Uruha und Ruki funktioniert hatte, dann würde es sicher auch bei ihnen funktionieren. „Aber ich muss jetzt wirklich mal zur Probe.“ Die anderen würden ihn wahrscheinlich umbringen. „Kein Problem. Ich hoffe ich konnte dir helfen.“ Ryouga war schon fast zur Tür raus, als die Stimme des anderen ihn noch mal aufhielt. „Und Ryouga. Bitte erzähl niemandem von Ruki und mir, ich… wir wollen nicht so gerne, dass es jemand weiß.“ „Versprochen, ich erzähl es niemandem.“ Als Ryouga es dann doch endlich mal in seinen eigenen Proberaum geschafft hatte, wurde er wie erwartet von seinen Bandmitgliedern erst einmal zusammen gestaucht. Sonderlich viel Produktives hatten sie dann auch nicht mehr vollbracht, weil vor allem Tomo und Ray gar nicht begeistert waren, dass sie morgens früh hatten antanzen müssen und Ryouga entspannt ausschlafen durfte. Er hatte den anderen erzählt, er hätte verschlafen. Zu Hause hatte er sich dann wirklich daran gesetzt, sich alles über Baseball durchzulesen, was er hatte finden können. Kouki war ja sowas wie ein fanatischer Fan, was Ryouga zwar nicht wirklich nachvollziehen konnte, aber nichts desto trotz würde er diesen Sport ab jetzt auch verfolgen. Und da er mittlerweile der Meinung war, dass er genug wusste, würde er Kouki eine Freude machen und ihn zum nächsten Spiel seiner Lieblingsmannschaft einladen. Jetzt musste er nur noch rausfinden, wann sie spielten und wo er Karten herbekam. Kaum hatte er das erste herausgefunden, wurde er bei seiner Suche von seinem Handy gestört. Genervt seufzend stand der Blonde auf und suchte das läutende Gerät. Es war Kouki. „Hi Kouki. Na, was gibt’s?“, meldete er sich und da er sich nach dem Gespräch mit Uruha wieder deutlich hoffnungsvoller als gestern Abend fühlte, hatte er sogar ein Lächeln auf den Lippen bei dem Gedanken an seinen Freund. „Nichts, ich wollte nur deine Stimme hören.“ Oh Gott, manchmal war Kouki so niedlich und Ryouga könnte gerade glücklich losquietschen. „Und was machst du so?“ „Ach nichts Besonderes. Und du?“ Ryouga legte sich auf sein Bett, wackelte verträumt mit seinen Beinen und lauschte einfach der Stimme des Älteren. Heute hätte er im Gegensatz zu gestern gerne, dass Kouki vorbei kommen würde. „Ich bin zu Hause, liege auf meinem Sofa und vermisse dich.“, entgegnete der andere mit sanfter Stimme. „Wie war dein Tag, hast du viel Ärger bekommen, weil du so spät warst?“ „Ja, die anderen waren nicht so begeistert, aber das war es mir wert. Und sonst war mein Tag ziemlich unspektakulär. Wie war deiner?“ Ryouga wusste ja, dass der Ältere heute nicht hatte arbeiten müssen, er hatte bis nächste Woche frei und deswegen hatte Ryouga es eigentlich noch seltsamer gefunden, dass Kouki ihr Date bis Sonntag hatte verschieben wollen. „Hmm, also nach heute Morgen hat er rasant nachgelassen.“ Vom anderen Ende der Leitung kam ein Lachen. „Ich hab mich vorhin nochmal mit Minase und Hikaru wegen ein paar neuen Songs getroffen, dann waren wir noch essen und jetzt bin ich zu Hause und das war’s.“ „Okay.“ Na wenigstens hatte er sich heute nicht mit Reika getroffen, dass klang für Ryouga doch schon mal ganz gut. „Sag mal, hast du morgen Abend schon was vor?“ Der Sänger hatte ja bereits herausgefunden, dass Koukis Lieblingsteam morgen spielen würde und mittlerweile wusste er auch, wie er an Karten kam. „Ehm, nein eigentlich nichts. Also ich wollte abends das Giants-Spiel sehen, aber das ist nicht so wichtig.“ „Naja, es geht um das Spiel. Eigentlich wollte ich dich einladen, also das wir zusammen das Spiel angucken gehen.“ „Wirklich?“ Kouki klang überglücklich und wirklich erstaunt, aber bis vor einem Tag hatte Ryouga ja auch noch nie ein Wort über Baseball verloren, da war das wohl verständlich. „Aber du magst doch gar kein Baseball?“ „Ja, also das heißt nein. Ich hab mich ja noch nie mit Baseball beschäftigt. Aber du magst es und ich will dir auch mal eine Freude machen. Ich will mich halt ein bisschen mit deinen Hobbys beschäftigen.“, antwortete er und es war ja auch irgendwie die Wahrheit. Es war ja wirklich so, dass er sich mehr mit Koukis Interessen beschäftigen wollte und dass er am Leben des anderen Teil haben wollte. „Ryouga, du bist so niedlich. Weißt du eigentlich, dass du der wundervollste Freund bist, denn man sich wünschen kann?“ Das Herz des Jüngeren machte einen Hüpfer bei diesen Worten. Er war der ‚wundervollste Freund, den man sich wünschen konnte‘. Er würde gegen Reika gewinnen, er würde Kouki mit Uruhas Taktik wieder vollkommen für sich gewinnen. Am nächsten Tag hatte Kouki Ryouga dann von der Arbeit abgeholt und sie waren gemeinsam zu dem Spiel gegangen. Der Kleinere konnte Koukis Faszination immer noch nicht ganz nachvollziehen, aber es war auch nicht so langweilig gewesen, wie er befürchtet hatte. Sowieso war allein das strahlende Gesicht seines Freundes schon den Eintrittspreis wert gewesen. Danach waren sie noch eine Kleinigkeit essen gegangen und irgendwie hatte Ryouga zum ersten Mal das Gefühl, dass sie sich auch über etwas anderes unterhalten konnte, als ihre Beziehung, Musik und die Belanglosigkeiten des Alltags. Er hatte zwar immer noch nicht wirklich Ahnung von Baseball, aber wenigstens hatte er mal ein Spiel gesehen und konnte ein bisschen was dazu sagen. Gerade war eigentlich alles perfekt und Ryouga hatte seine Zweifel fast vergessen, als Koukis Handy ihre traute Zweisamkeit störte. Der andere wechselte ein paar Sätze mit dem Anrufer, aus denen Ryouga nicht so genau heraushören konnte, worum es ging, bevor er den Kleineren wieder ansprach. „Schatz, tut mir wirklich leid, aber das war Reika. Ich muss noch mal zu ihm, es ist was Wichtiges.“ Das durfte doch nicht wahr sein. Der Tag war so perfekt gewesen, es war alles gut gewesen und jetzt verschwand Kouki einfach und ließ ihn wieder wegen Reika sitzen. Ryouga könnte heulen und wenn er nicht mitten auf der Straße stehen würde, hätte er das jetzt auch getan. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hm, ich hab grad festgestellt wie viele tausend Millionen Rechtschreib- und Wortfehler im letzten Kapitel waren... Schande über mich>.< Naja, aber wie immer hab ich eigentlich nichts zu sagen @ Lucel: dankeschön^-^ ja, mal sehen, was so passiert, also erfahren, was mit Kouki ist, wirst du noch Kapitel 5: -4- -------------- -4- Am Freitag hatte Ryouga sich morgens einfach krank gemeldet und war den halben Tag im Bett liegen geblieben. Nach gestern hatte er einfach keine Kraft mehr. In letzter Zeit hatte Kouki ihn so oft für Reika sitzen lassen, dass es mittlerweile wirklich auffällig war. Seine Paranoia in Bezug auf eine mögliche Beziehung zwischen den beiden D=Out-Membern war gerade so gefestigt, dass es für ihn schon Realität war, dass Kouki ihn betrog. Wahrscheinlich betrog er ihn schon viel länger. Da der Sänger gestern Abend ja im Endeffekt wieder alleine zu Hause gelandet war, hatte er auch dementsprechend genug Zeit gehabt über alles nachzudenken. Und wenn man schlechte Zeichen suchte, fand man sie natürlich auch. Ryouga hatte auf jeden Fall eine Menge Anzeichen gefunden, dass seine und Koukis Beziehung kurz vor dem Ende stand. Er war in seinem Kopf so ziemlich jede Situation aus ihrem gemeinsamen Jahr durchgegangen und zumindest im letzten halben Jahr war er dann doch fündig geworden: erstens teilten Reika und Kouki sich seit neustem auf Tourneen immer ein Zimmer, vorher hatte der Ältere immer mit Hikaru im selben Hotelzimmer geschlafen, zweitens machten die beiden in letzter Zeit auffällig viel zusammen, Kouki hatte öfter Termine gehabt, die angeblich mit der Band zu tun gehabt hatten, aber da das ja auch diese Woche gelogen gewesen war, waren es vorher vielleicht auch nur Ausreden gewesen, dann wirkten die beiden immer vertrauter miteinander, außerdem redete Kouki die letzten Monate viel öfter von Reika und dann hatte sie auch noch deutlich weniger Sex als in der ersten Hälfte ihrer Beziehung und dabei war Kouki eindeutig der, der es am Anfang doch nicht mal zwei Tage ohne Sex ausgehalten hatte. Alles in allem waren das die deutlichsten Anzeichen, dass Reika ihm Kouki schon gestohlen hatte. Es gab nur einen Fehler in seiner Argumentation, den selbst Ryouga zugeben musste. Wenn Reika und Kouki schon längst zusammen waren, wieso tat der Ältere dann noch so, als würde er Ryouga lieben und wieso tat er noch so, als ob sie eine Beziehung hätten. Wieso war Kouki immer noch so unheimlich liebevoll zu ihm? Denn eines würde der born-Sänger nie bestreiten: Wenn sie denn mal Zeit für sich hatten, dann behandelte Kouki ihn wie die Liebe seines Lebens. Ryouga war so in seinen Gedanken versunken, dass er erst gar nicht wahrnahm, dass jemand an seiner Wohnungstür klingelte und als er es endlich registrierte, war er doch überlegt einfach nicht aufzumachen. Er hatte niemanden angerufen, damit er vorbeikommt und er wollte auch niemanden sehen. Eigentlich wollte er weiter vor sich hin leiden. Da der Besucher aber nicht aufgeben wollte, bequemte er sich doch von seinem Bett und öffnete die Tür. „Ruki?“ Mit dem älteren Sänger hatte der Blonde jetzt überhaupt nicht gerechnet. „Das ist aber keine sehr nette Begrüßung.“, schmunzelte der Ältere und schob sich an Ryouga vorbei in die Wohnung. „Was machst du hier?“ Die beiden waren zwar wirklich ganz gute Freunde und es war auch nicht das erste Mal, dass Ruki ihn zu Hause besuchte, aber ohne Anmeldung kam er eigentlich nie. „Ich wollte sehen, wie es dir geht. Ich mach mir Sorgen um dich, K hat erzählt du warst heute nicht bei den Proben und ich denke mal, das liegt mal wieder an Kouki.“ Der Braunhaarige hatte es sich auf Ryougas Sitzsack bequem gemacht und der Größere ließ sich auf sein Bett fallen. „Also wie sieht es aus, was ist wieder passiert, dass du sogar nicht zur Arbeit gehst?“ „Naja, gestern Abend waren wir zusammen beim Giants-Spiel und danach noch essen und eigentlich war alles perfekt und dann hat Reika ihn angerufen und da ist er natürlich wieder zu ihm gesprungen und hat mich stehen lassen.“, schilderte er die Geschichte in Kurzform. „Ihr ward beim Baseball?“, war Rukis einziger Kommentar und Ryougas Meinung nach war das nicht wirklich das Wichtige an der Geschichte. Das Problem lag ganz woanders. „Ich dachte, du interessierst dich nicht für Baseball?“ Okay, vielleicht hatte Ruki ein bisschen das Recht, diesen Punkt erläutert haben zu wollen. „Schon wahr. Aber Kouki liebt Baseball und ich dachte, ich sollte mich mit den Dingen beschäftigen, die er mag, damit wir mehr Gemeinsamkeiten haben.“, antwortete er kleinlaut. Also bei Uruha hatte sich das gestern irgendwie besser angehört. Von dem Älteren kam nur ein kurzes Lachen, bevor er leicht den Kopf schüttelte. „Ruha hat noch mal mit dir geredet, stimmt’s?“ Eine Bestätigung hatte Ruki zwar wohl nicht gebraucht, aber Ryouga nickte trotzdem. „Ja, das klingt ganz nach ihm. Am Anfang unserer Beziehung hat er das auch mit mir gemacht. Ich meine, es ist keine schlechte Idee, es ist sogar wichtig, dass man sich ein bisschen mit den Dingen beschäftigt, die den Partner interessieren. Aber Ruha hat das damals so aufopferungsvoll gemacht, dass ich mir eigentlich sicher war, dass er irgendein Problem hat. Er hat nie was gesagt, aber ich denke, er hatte genau wie du Angst, dass wir zu verschieden sind, um ein Paar zu sein. Ehrlich gesagt, hätte ich es schön gefunden, wenn er mit mir darüber geredet hätte. Es ist wichtig für mich, dass man mit seinem Partner über Probleme reden kann, denn nur so kann man sie lösen. Ruha war nur nie so der Typ fürs Reden, er schweigt sich lieber aus und versucht mit solchen Aktionen wie der Sache mit den Hobbys alles zu lösen. Aber es ist mittlerweile besser geworden. Was damals sein Problem war, hat er mir zwar immer noch nicht erzählt, aber jetzt redet er mit mir über alles und wir sind glücklich, glücklicher als vorher. Es hilft zu reden. Du solltest es mit Kouki auch mal versuchen.“ „Aber ich weiß nicht, wie ich ihm das sagen soll. Ich glaube, ich kann ihm das nicht ins Gesicht sagen. Ich meine, er ist so liebevoll immer und ich unterstelle ihm, dass er mich betrügt.“ Nein, so sicher sich Ryouga auch war, dass seine Theorien stimmten, er könnte Kouki nicht damit konfrontieren. „Hmm.“ Der Ältere schien zu überlegen und es dauerte eine Weile bis er sich wieder an den Blonden wandte. „Wie wär’s du schreibst ihm einen Brief? Das hab ich bei meinen Eltern auch immer gemacht.“ Brief? Naja, es war eine Möglichkeit, definitiv besser als reden war es auf jeden Fall. Aber er wusste auch nicht genau, ob er seine Gefühle in Worte packen konnte. Wenn Kouki einmal wusste, dass er ihm mittlerweile so wenig vertraute, dass er sogar schon davon ausging, dass der Sänger ihn mit seinem besten Freund betrog, dann konnte er das nicht mehr zurück nehmen. Vielleicht verlor er den anderen damit erst recht. Die momentane Situation, dieses Teilen seines Freundes mit Reika, machte ihn zwar innerlich fertig, aber wenn er Kouki ganz verlieren würde, dann müsste er sterben, da war Ryouga sich sicher. Wenn er einfach alles so ließ wie es war, hatte er Kouki wenigstens noch ein bisschen. „Weißt du, vielleicht versuchst du es einfach mal, einen Brief zu schreiben. Du musst ihn Kouki ja nicht geben. Aber oft hilft es schon, wenn man seine Gefühle einfach aufschreibt. Wie gesagt, ich bin immer noch der Meinung, dass du Kouki unrecht tust. Er liebt dich, da bin ich mir sicher.“ Ruki schien genau zu wissen, was Ryougas Hauptproblem war und dass der Kleinere sich so viel Mühe gab, ihm zu helfen, machte ihn wirklich dankbar. Egal wie divenhaft und zickig der Braunhaarige manchmal wirkte, er war im Inneren doch einfach der beste Freund, den man sich vorstellen konnte. „Ich werd es mal versuchen, danke Ruki.“, meinte er, lief zum Kühlschrank und holte für sie beide erst mal etwas zu trinken, wenn Ruki schon hier war, konnte er auch noch ein bisschen bleiben und sie konnte sich mal wieder über was anderes als Liebesproblem unterhalten. Eine Sache würde ihn dann aber doch noch interessieren. „Sag mal, warum ist Uruha eigentlich so dahinter her, dass ihr eure Beziehung geheim haltet?“ Okay, jetzt schien der andere doch verblüfft zu sein. „Naja, ich finde man merkt euch schon an, dass es hauptsächlich an Uruha liegt, dass ihr nichts über euch sagt.“ „Merkt man das so sehr?“ Ryouga nickte. Ja, es war schon auffällig gewesen. Vor allem weil Uruha ihn gestern ja noch einmal extra gebeten hatte, nichts zu sagen und dann die Sache wie verängstigt der Gitarrist gewirkt hatte, als er merkte, dass Ryouga von ihnen wusste. „Naja, wo fang ich an. Uruha und Reita sind ja schon seit Ewigkeiten befreundet und auf der Schule hatten sie noch einen dritten Kumpel, der manchmal mit ihnen rumgehangen hat. Auf jeden Fall hat sich dieser Kumpel irgendwann geoutet und von da an hat Reita ihn einfach links liegen lassen, nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen und ihn sogar gemobbt, weil er schwul war. Ruha hat tierische Angst, dass Reita genauso reagiert, wenn wir uns outen und er will seinen besten Freund nicht verlieren, was ich verstehen kann.“ Okay, nachvollziehen konnte Ryouga den Grund. Aber… „Also ich meine mit Reita hab ich jetzt nicht viel zu tun, aber unfreundlich ist er mir gegenüber nie und Kouki geht doch auch relativ oft mit Reita und dem Rest trinken.“ „Ja, ich weiß. Aber das ist was anderes. Er ist natürlich nicht mehr so homophob wie früher, aber trotzdem hat Ruha Angst. Kouki und Reita sind ja keine engen Freunde, deswegen geht das, aber bei engen Freunden erträgt Reita Homosexualität wohl immer noch nicht. Als Saga vor ein paar Jahren mit seinem Freund zusammen gekommen ist, hat Reita ihn auch ein bisschen abgeschoben.“ „Okay, verstehe.“ Uruha hatte also wirklich einen triftigen Grund, nicht offen zu Ruki zu stehen. Wobei er es unheimlich edel von Ruki fand, dass dieser das mitmachte. Er an der Stelle des braunhaarigen Sängers hätte wahrscheinlich das Gefühl, dass Uruha sein bester Freund wichtiger als sein Partner war. „Würdest du gerne offen zu eurer Beziehung stehen?“ „Err…“ Der Kleinere wurde leicht rot, anscheinend fühlte er sich ertappt. „Mir geht es glaub ich ähnlich wie Kouki in deinem Falle. Für mich war das mit Ruha sowas wie Liebe auf den ersten Blick, also zumindest hab ich mich relativ kurz nachdem ich ihn kennen gelernt hatte, irgendwie in ihn verliebt und als ich ihn endlich soweit hatte, dass wir ein Paar waren, wäre ich am liebsten laut schreiend durch die Stadt gerannt und hätte es jedem, dem ich begegnet wäre, erzählt. Aber ich respektiere seine Entscheidung es geheim zu halten, am Anfang war ich ja wegen der Band und allem auch noch irgendwie dafür. Und seit er mir die Sache mir Reita erzählt hat und ich weiß, was für eine Angst er hat, dass Menschen, die ihm viel bedeuten, sich von ihm abwenden könnten, ist es auch okay für mich, wenn wir es nie jemandem sagen. Ich liebe ihn mehr als alles andere und dass er glücklicher ist, ist mir wichtiger als alles andere.“ „Dann bin ich der einzige, der es noch weiß.“, meinte der Jüngere mehr zu sich selbst und Ruki schüttelte nur kurz den Kopf. „Tora weiß es auch. Er war immerhin mein bester Freund seit wir beide bei PSC sind und ich hab ihm irgendwann erzählt, dass ich mich in Uruha verliebt habe. Tora hat meine Veränderung natürlich sofort bemerkt, als wir zusammen gekommen sind und da haben wir beschlossen, es ihm zu erzählen.“ Ryouga nickte nur wieder. Es war ja irgendwie logisch, dass man seinem besten Freund von seiner Schwärmerei erzählte und dass der es merkte, wenn man dann endlich mit dem Angebeteten zusammen war. Aber eine Sache wurde dem Jüngeren gerade erst klar, Ruki hatte gesagt, Uruha wäre Liebe auf den ersten Blick gewesen und da die beiden ja erst seit vier Jahren zusammen waren hieß das… „Du bist Uruha sechs Jahre hinterher gerannt?“ „Du klingst entsetzt.“ Ein Schmunzeln legte sich auf die Züge des Älteren. „Ja, ich bin ihm fast sechs Jahre nachgelaufen, aber ich habe es noch nicht eine Sekunde bereut und ich wäre ihm auch zehn Jahre nachgelaufen.“ Und das bewunderte Ryouga irgendwie an der Beziehung der beiden Älteren. Wenn er seine Gespräche mit den beiden betrachtete, mussten sie sich wirklich aufopferungsvoll lieben und einander so wichtig sein, dass sie alles für den jeweils anderen tun würden. Ob Kouki und er auch irgendwann an diesen Punkt kommen würden? Ruki war noch ein paar Stunden geblieben und es hatte Ryouga ganz gut getan einfach mit dem anderen über alles Mögliche zu reden. Als der Braunhaarige dann gegangen war, hatte er es sogar wirklich versucht einen Brief zu schreiben. Sonderlich viel war dabei zwar nicht herausgekommen, aber er hatte eh nicht vor, es Kouki jemals zu zeigen. Und ob es wirklich hilfreich gewesen war, wusste er auch nicht. Immerhin waren ihm all seine Probleme und Zweifel jetzt noch präsenter, dadurch dass er sie aufgeschrieben hatte. Er hatte geschrieben, dass er Angst hatte, nicht mit Kouki zusammen zu passen, dass Reika ihn ihm wegnahm, dass Kouki zu viel mit dem Bassisten machte, dass er Angst hatte, ausgetauscht zu werden. Eigentlich wirklich nur die Wahrheit, wie er im Moment fühlte, aber bei jedem neuen Durchlesen war er sich sicherer, dass er den Brief Kouki niemals geben konnte, es klang viel zu vorwurfsvoll. Das Knacken des Türschloss riss den Blonden aus seinen Gedanken und er konnte den Brief gerade noch unter seinem Block verstecken, bevor Kouki die kleine Wohnung betrat. „Hi Schatz, ich wollte mal nach dir sehen. Die anderen haben gesagt, du wärst krank.“ Der Ältere klang besorgt und so sah er auch aus. „Naja und ich hab dir was zu essen mitgebracht.“ Demonstrativ streckte hob er eine Tüte hoch, in der wohl Essen von dem kleinen Straßenimbiss um die Ecke war. Ryouga mochte solches Essen zwar nicht so gerne, aber er fand die Geste unsagbar süß und aufmerksam und musste seinen Freund deshalb einfach glücklich anlächeln. „Das ist liebt von dir. Mir geht’s schon wieder viel besser.“, antwortete der Kleinere, stand auf und hauchte seinem Freund einen Kuss auf die Lippen, der etwas unsicher im Raum herumstand, bevor er ihm die Tüte abnahm und in seiner kleinen Küche verschwand. „Ich mach das Essen warm, kannst du den Tisch abräumen?“, rief er Kouki noch zu, von dem nur ein bejahendes Murren kam und machte sich dann daran, die Sachen auf verschiedenen Tellern zu verteilen und wenn nötig kurz aufzuwärmen. Wenige Minuten später betrat er sein Zimmer mit den Tellern, stellte alles auf den Tisch, den Kouki brav abgeräumt hatte. „So dann können wir essen.“, meinte er lächelnd zu dem Älteren, erstarrte aber sofort, als er sah, was der Größere in seinen Händen hielt. Es war zwar nur ein einfacher Zettel, aber an Koukis Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass es der Brief sein musste, den er geschrieben hatte. „Kouki das…“, setzte er an, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Wie sollte man auch das Offensichtliche bestreiten? Aber das Schlimmste war, dass er seinem Freund genau ansehen konnte, wie verletzt er war. Ohne ein weiteres Wort stürmte Kouki einfach aus der Wohnung, ließ den völlig perplexen Ryouga zurück. Er wollte ihm hinterherlaufen, aber er konnte nicht, seine Beine sackten einfach in sich zusammen und so blieb er stumm zur Tür starrend auf dem Boden sitzen. Sein Herz schmerzte gerade gewaltig, es zog sich so grausam in seiner Brust zusammen, dass er das Gefühl hatte sterben zu müssen. Er hatte Kouki verletzt, er hatte ihn unheimlich verletzt und das hatte er nicht gewollt. Gerade hasste der Blonde sich selbst einfach nur abgrundtief dafür, dass er jemals auf die Idee kommen könnte, Kouki wäre nicht treu, wäre nicht ehrlich zu ihm, würde ihn nicht mindestens genauso bedingungslos lieben wie Ryouga ihn. So hatte der Ältere es nicht erfahren sollen und so hatte Ryouga nicht merken wollen, dass seine Vorwürfe ungerechtfertigt waren. tbc ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ich weiß, es ist ein sehr nette Kapitelende, aber das musste sein^-^ @Lucel: Ja es geht noch ein bisschen gemein weiter... aber jetzt hat Ryouga wohl ein anderes Problem als ReikaxD Kapitel 6: -5- -------------- -5- Ryouga war ein Idiot, das größte Arschloch auf dem Planeten, deswegen hatte er Kouki verloren und das hatte ihn die ganze Nacht nicht schlafen lassen. Es war ihm doch von vorne herein klar gewesen, dass es Kouki verletzen würde, würde er den Brief lesen und er hatte von Anfang an gewusst, dass er seinem Freund nie solche Vorwürfe hätte machen dürfen, weil sie einfach ungerechtfertigt gewesen waren. Trotzdem hatte er sich weiter in seine Paranoia rein gesteigert, obwohl ihm alle davon abgeraten hatten. Er war einfach dumm und spätestens jetzt musste es Kouki klar geworden sein, dass Ryouga nicht gut genug für den Älteren war. Kouki war so perfekt, er hatte einen perfekten Partner verdient und nicht jemanden, der ihm Vorwürfe machte und ihm Betrug unterstellte. Mittlerweile war es schon Samstagmittag oder Nachmittag, auf jeden Fall war es schon lange hell, aber da der blonde Sänger sowieso nicht vor hatte heute noch aufzustehen, war es auch egal, wie viel Uhr es war. Irgendwann würde ihn schon jemand aus seiner Band anrufen und ihm mitteilen welcher Tag und welche Uhrzeit es war, spätestens wenn er Montag nicht zur Probe auftauchte. Aber solange wollte er einfach hier auf seinem Bett liegen bleiben und seiner Beziehung hinterher trauern. Immerhin war Kouki die Liebe seines Lebens gewesen und es war hart festzustellen, dass man selbst Schuld war, dass man diese Person verloren hatte. Das Klingeln seines Handys riss den Blonden aus seinen trübsinnigen Gedanken und eigentlich hatte er nicht den Hauch von Lust es zu suchen und dran zu gehen. Es war dem Ton nach sowieso bloß eine Mail, aber irgendeine Stimme in seinem Hinterkopf machte ihm doch gerade etwas Hoffnung, es könnte Kouki sein, auch wenn das sehr unwahrscheinlich war. Also krabbelte der Kleine doch vom Bett, kramte sein Telefon hervor und war ihm ersten Moment selig, es doch gesucht zu haben. Es war eine Mail von Kouki, doch als er den Text las, war er gar nicht mehr so froh: Daikanransha, 20Uhr. Das war alles, ein Ort und eine Zeit, kein ‚Hallo Schatz‘, kein ‚Ich liebe dich‘, nur ein Ort und eine Zeit. Kouki wollte sich bestimmt wirklich von ihm trennen, denn so eine lieblose Nachricht hatte er noch nie von dem Älteren enthalten. Natürlich könnte er Ryouga auch einfach schreiben, dass es vorbei war, immerhin war dem Kleinen das ja schon seit seinem Fehler gestern bewusst, aber dafür war Kouki nicht der Typ. Egal wie sehr der Jüngere ihm wehgetan hatte, egal wie enttäuscht er von Ryouga war, er würde ihn niemals so unpersönlich verlassen, er würde es immer in einem offenen Gespräch tun. Bis acht Uhr waren es wie er gerade sah noch drei Stunden, er brauchte ungefähr eine halbe Stunde bis nach Odaiba, also sollte er sich langsam fertig machen. Auch wenn Ryouga sich wohl umsonst hübsch machen würde, wollte er trotzdem nicht wie der letzte Penner zu seinem womöglich letzten Treffen mit Kouki gehen. Vielleicht bekam er ja noch eine Chance, wenn er einfach nur gut aussah und er Kouki so daran erinnern konnte, dass er ihn doch zumindest bis gestern noch irgendwie attraktiv gefunden hatte. Um kurz nach sieben saß der Sänger dann auch nervös zitternd in der U-Bahn und spielte an seinem Handy rum, um sich wenigstens etwas abzulenken. Er hatte Angst, tierische Angst und zu Hause hatte er es einfach nicht mehr länger ausgehalten, aber ob es unbedingt besser werden würde, wenn er am Treffpunkt war, war fragwürdig. Er wollte nicht, dass Kouki ihn verließ und auch wenn er nicht daran glaubte, noch eine Chance zu haben, würde er doch zumindest alles versuchen, um den Älteren umzustimmen. Er liebte Kouki, er liebte ihn abgöttisch. Als er am Riesenrad ankam, war es schon dunkel und die Lichter der Attraktionen und Geschäfte ließen es wunderschön und irgendwie romantisch wirken. Eigentlich mochte Ryouga diesen Ort, Kouki und er waren oft hier gewesen und auch oft Riesenrad gefahren, hatten sich die Lichter Tokyos angeguckt und einfach eine schöne Zeit zusammen verbracht. Und an diesem Ort, an den er doch so schöne Erinnerungen hatte, wollte Kouki mit ihm Schluss machen. „Ryouga, du bist schon da?“ Der Kleine drehte sich erschrocken um, blickte direkt in Koukis wunderschöne Augen. Der Größere sah atemberaubend aus, aber in Ryougas Augen sah er das wohl immer. „Ja, ich…“, begann er, verstummte dann jedoch. Aber Kouki war ja auch schon hier, er war auch zu früh. „Du wolltest mit mir reden?“ Der Kleinere wandte seinen Blick ab, scharrte mit seinem Fuß unsicher im Boden. Er wollte Kouki eigentlich sagen, dass er ihn liebte, dass er ihn nicht verlassen sollte und dass ihm der Inhalt des Briefes leid tat, dass es nicht so gemeint war, aber er traute sich nicht. „Lass uns erst reingehen.“ Kouki schob Ryouga sanft in Richtung des Riesenrads, welches soweit Ryouga es richtig gesehen hatte, heute gar nicht in Betrieb war. Es leuchtete nur vor sich hin. Trotzdem dirigierte der Ältere ihn zielsicher auf die unterste Kabine, öffnete die Tür und ließ Ryouga einsteigen. „Was…?“ Ryouga setzte gerade an, zu fragen, was das sollte, als er die hübsch hergerichtete Kabine sah. In der Mitte stand ein kleiner Tisch mit weißer Decke, zwei Gläsern und einer Flasche Champagner im Kühler, die runde Sitzbank war mit passenden Kissen ausgelegt. Es sah unglaublich aus, auch wenn die Kabinen eigentlich viel zu klein für solche Vorrichtungen waren. „Ich wollte mit dir unseren Jahrestag feiern, deswegen hab ich das hier gemacht.“, beantwortet der Größere die ungestellte Frage, hatte sich mittlerweile neben Ryouga in die Kabine gesetzt, die sich gerade langsam in Bewegung setzte. „Falls es für dich noch einen Jahrestag zu feiern gibt.“, fügte er unsicher hinzu und wirkte dabei schon wieder genauso traurig und verletzt wie gestern Abend. „Kouki, das mit dem Brief tut mir leid, ich wollte dir nichts unterstellen, ich…“ Moment bedeuteten die Worte des anderen nicht, dass er Angst hatte, Ryouga würde ihn verlassen wollen? „Kouki, ich…“ Ohne weiter darüber nachzudenken, warf der Kleinere sich in die Arme seines Freundes, drückte sich so fest an ihn, wie er konnte. Nie, niemals könnte er diesen Menschen verlassen, nie. „Gib mir noch eine Chance, Ryouga. Ich wollte und will nie jemand anderen als dich.“ Kouki erwiderte die Umarmung, umschloss den Kleinen fest mit seinen Armen und in diesem Moment fühlte Ryouga sich endlich wieder so wie es sein sollte. Er fühlte sich glücklich, geborgen in den Armen seines Freundes und sein Herz pochte wie wild. Die Angst den Älteren zu verlieren, hatte wie ein schwerer Stein auf seinem Körper gelegen und fiel jetzt langsam ab. „Es tut mir so leid, Kouki. Verlass mich nicht, ich kann nicht ohne dich leben. Ich hatte so eine Angst dich zu verlieren.“ „Ich wollte dir nie so wehtun, Schatz. Ich liebe dich, nur dich.“ Der Größere strich behutsam durch die Haare des Jüngeren und hauchte ihm dann einen Kuss auf die Stirn. Allein das löste schon ein so angenehmes Kribbeln in Ryouga aus, dass er sich nichts sehnlicher wünschte als einen richtigen Kuss. „Wir haben beide Fehler gemacht, lass es uns vergessen.“ Sanft legte Kouki seine Lippen auf Ryougas und dieser erwiderte den Kuss so hingebungsvoll er konnte „Und jetzt lass uns den Abend genießen.“ Mit diesen Worten löste der Größere sich, griff nach der Flasche und öffnete sie vorsichtig, goss zwei Gläser voll. „Auf uns.“, meinte Ryouga lächelnd als sie die Gläser aneinander stießen und gerade fühlte er sich so glücklich wie schon lange nicht mehr. Es war so albern gewesen, auch nur eine Sekunde zu glauben, so ein wunderbarer, perfekter Mensch wie Kouki, könnte unehrlich sein und jemanden betrügen. Es war lächerlich, dass er überhaupt auf so eine Idee gekommen war. „Lächelnd bist du viel schöner als mit diesem nachdenklichen Blick.“ Kouki hauchte dem Kleinen eine Kuss auf die Lippen, zog ihn dann wieder in seine Arme und so fuhren sie aneinander gekuschelt bis ganz oben, wo die Gondel langsam zum Stehen kam. Von ganz oben hatte man einen wunderbaren Blick über Tokyo, vor allem bei Nacht sah es unglaublich schön aus, wie sich die ganzen bunten Lichter vom Nachthimmel abhoben. „Das ist wunderschön.“, nuschelte der Jüngere ergriffen, während er so die Skyline vor sich betrachtete. Als er nach Tokyo gezogen war, hatte er die Stadt ja als viel zu grau, groß und trist wahrgenommen, aber wenn man sie so von hier aus anschaute, war es doch irgendwie die schönste Stadt der Welt, bunt, lebensfroh und romantisch. Außerdem hatte er hier Kouki kennen gelernt und somit war es sowieso schon der schönste Ort der Welt. Ein lauter Knall riss den Blonden aus seinen Gedanken und ein paar Sekunden später erhellte schon bunte Lichter den Nachthimmel. „Ein Feuerwerk!“, kam es etwas zu quietschend über Ryougas Lippen und sofort richtete der Kleine sich auf, krabbelte zum Fenster und starrte begeistert auf das Lichterschauspiel. Er hatte gar nicht gewusst, dass heute ein Fest mit Feuerwerk war. „Gefällt es dir?“ Er nickte wild, konnte seinen Blick aber immer noch nicht von den bunten Lichtern abwenden. Natürlich gefiel es ihm, er liebte Feuerwerke. Aber… Moment. „Hast du das…? Ich meine, wie?“, kam es nur stotternd aus Ryougas Mund und jetzt drehte er sich doch zu seinem Freund um, der ihn nur liebevoll anlächelte. „Alles Gute zum Jahrestag, mein Schatz.“ Wieder verschloss Kouki ihre Lippen und Ryouga erwiderte den Kuss liebend gerne, während im Hintergrund noch immer die Feuerwerkskörper explodierten. Sie hatten sich das Feuerwerk gemeinsam fertig angesehen, waren dann noch eine Weile einfach am Strand entlang spaziert, bevor sie zu Kouki nach Hause gefahren waren und dessen neues Bett erst mal eingeweiht hatten. Alles in allem war es einfach der perfekte Jahrestag gewesen. Zumindest bis gerade eben, als Ryouga eingefallen war, dass er eine wichtige Sache vergessen hatte. „Was denkst du schon wieder so viel Schatz?“ Der Kleinere hatte gar nicht gemerkt, dass er anscheinend schon wieder total abwesend aussah, wurde von den sanften Lippen seines Freundes und dem nackten Körper, der sich eng an ihn schmiegte, aber gleich wieder in die Realität zurück geholt. „Ich… naja, du hast dir sowas Tolles für mich überlegt und mir ist gerade aufgefallen, ich habe gar nichts für dich zu unserem Jahrestag.“ Er hatte sich die letzten Wochen so sehr mit seiner Paranoia beschäftigt, dass er wirklich vergessen hatte, ein Geschenk für seinen Freund zu besorgen und deswegen fühlte er sich gerade wieder irgendwie schlecht. Gott, er war wirklich einfach nicht gut genug für Kouki. „Ich hab doch dich, mehr brauch ich nicht.“ Der Größere lächelte wieder charmant, aber er schien auch zu merken, dass egal wie süß seine Worte auch waren, sie Ryouga nicht wirklich das schlechte Gewissen nahmen. „Hör mal zu, Ryouga. Wegen dem Brief und der ganzen Sache. Du bist perfekt für mich, es ist mir egal, wenn wir eigentlich keine gemeinsamen Hobbys haben, außerdem stimmt das nicht, wir konnten doch bis jetzt immer alles zusammen machen, ohne Probleme oder Langeweile. Ich kann bei dir immer so sein, wie ich wirklich bin und dafür liebe ich dich. Außerdem bist du der einzige Mensch, der es schafft mich mit seiner Nähe zum glücklichsten Menschen der Welt zu machen, egal was passiert. Mein Herz schlägt nur für dich und die Schmetterlinge in meinem Bauch sind nur wegen dir da. Ich liebe dich so sehr, dass das erste Bild, welches in meinen Kopf kommt, wenn ich daran denke wie ich in fünfzig Jahren lebe, ist, wie wir alt und faltig zusammen auf der Veranda unseres Hauses sitzen und unseren Enkeln beim Spielen zu sehen.“ „Kouki.“, wisperte der Jüngere angetan. So seltsam die Worte des anderen vielleicht gerade waren, es war doch die schönste Liebeserklärung, die Ryouga je bekommen hatte. „Ich wünsche mir, dass wir in fünfzig Jahren so sind.“ Nicht alt und faltig, aber immer noch zusammen. Ja, das war eine schöne Vorstellung. Ryouga küsste Kouki noch einmal zärtlich, bevor er sich wieder auf die Brust des Älteren legte und ruhig dessen Herzschlag lauschte. Er mochte es, so einzuschlafen. Aber eine Sache interessierte ihn dann doch noch. „Sag mal Kouki, wie hast du das mit dem Riesenrad und dem Feuerwerk gemacht?“ Immerhin ging das ja nicht mal einfach so. Der Größere hatte zwar ein deutlich besseres Gehalt als Ryouga, aber so viel verdiente er sicher auch nicht, dass er es sich leisten konnte, einen Abend lang das Riesenrad zu kaufen. „Naja, Reika kennt da ein paar Leute, er hat mir die letzten Tage dabei geholfen.“ the end -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- so das wars^-^ aber ich denke es folgt noch ein Epilog, mal sehen, ob ich Lust dazu habe^-^ Die FF musste übrigens einfach so ausgehen, weil der echte Kouki viel zu wunderbar ist, da kann er nicht der Böse in einer meiner Geschichten seinxD @Lucel: Es ist ja trotz Brief alles gut geworden... Uruha und Ruki sind jetzt nicht mehr vorgekommen, aber sie sind ja eigentlich auch mit der Verstecksituation irgendwie glücklich @ Hikari_69-II: Ja weglaufen war wohl auch nicht die cleverste Lösung, aber jetzt haben sie ihr Problem ja gelöst^-^... ja den Wettbewerb werte ich noch aus, sobald mein semester anfängt denke ich, weil da hab ich wieder viiiiel zeit(in der uni*hust*) Kapitel 7: -Epilog- ------------------- -Epilog- Mit einem zufriedenen Murren erwachte der Blonde aus seinen Träumen, rollte sich auf den Bauch und vergrub sein Gesicht tiefer in den weichen Kissen. Es war sicher viel zu früh, um aufzustehen. Er würde lieber noch ein bisschen hier liegen bleiben und die angenehme Wärme unter der Bettdecke genießen, aber irgendwas fehlte dann doch. Das wichtigste für einen gelungenen Morgen fehlte: sein Freund. Vorsichtig tastete er mit einer Hand über die andere Bettseite, nur um festzustellen, dass der andere wirklich nicht mehr da war. Sowas kannte Kouki von dem Jüngeren gar nicht, er konnte sich nicht daran erinnern, jemals mit Ryouga in einem Bett geschlafen zu haben und am nächsten Morgen nicht mit dem Jüngeren dicht an sich gekuschelt aufgewacht zu sein. Angesichts dessen raffte der Größere sich dann doch auf, machte sich auf seinen Freund zu suchen. Kaum hatte Kouki die Schlafzimmertür geöffnet, schlug ihm schon der angenehme Geruch von frischem Kaffee entgegen und zog ihn wie automatisch in die Küche, wo er Ryouga vorfand, der Frühstück machte. „Guten Morgen, Schatz.“ Koukis Arme schlangen sich augenblicklich um die schmalen Hüften des Kleineren, der nur erschrocken aufjapste, sich dann aber doch leise schnurrend an den Älteren anlehnte. „Morgen, Kouki.“, nuschelte Ryouga nur, wandte sich kurz um und haschte nach den Lippen des anderen und Kouki ging nur zu gerne auf den Kuss ein. Leider löste der Jüngere sich für seinen Geschmack viel zu schnell wieder und machte sich daran, das Frühstück weiter zu bereiten. „Und hast du gut geschlafen?“ „Ja sehr gut.“, antwortete der Blonde, machte es sich am Küchentisch bequem und beobachtete seinen Freund einfach weiter dabei, wie er Essen machte. „Wie könnte ich in unserer Wohnung auch nicht gut schlafen.“ Ja, die erste Nacht in ihrer gemeinsamen Wohnung war wunderschön gewesen und er war sicher, dass auch alle noch folgenden wunderbar werden würden. Immerhin hatte er die Liebe seines Lebens an seiner Seite. „Weißt du, manchmal bist du schon extrem kitschig.“ Schmunzelnd schenkte der Kleinere ihnen Kaffee ein, setzte sich dann ebenfalls an den Tisch. „Ja, aber geb zu, das magst du an mir.“ „Stimmt, aber ich mag noch viel mehr.“ Darauf mussten sie beiden lachen und Ryouga sah dabei so unendlich niedlich aus, dass Kouki gar nicht anders konnte als seine Hand zu greifen und einen kurzen Kuss darauf zu hauchen. Er liebte diesen Jungen, er war so abgöttisch in ihn verliebt und dieses Gefühl wurde von Tag zu Tag nur stärker. Und das seit nunmehr über zwei Jahren. Wobei Kouki ja ehrlich gesagt schon viel länger für den anderen Sänger schwärmte, aber es hatte ewig gedauert, bis er Ryouga davon überzeugen konnte mit ihm auszugehen. Aber vor ein paar Wochen hatten sie die zwei Jahre erreicht. Zwischenzeitlich hatte Kouki ja wirklich mal das grausame Gefühl gehabt, nicht mal ihren ersten Jahrestag zu erreichen, noch immer beschlich ihn dieses unangenehme Gefühl, wenn er an den Brief dachte, denn er damals in Ryougas Wohnung gefunden hatte. Dabei hätte Kouki nicht einmal im Traum daran gedacht, Ryouga zu betrügen und er hatte auch nie eine Sekunde daran gezweifelt, dass es keinen besseren Partner als den Blonden für ihn gäbe. Dass es anderes auf den Kleineren gewirkt haben musste, hatte er nicht geahnt und schon gar nicht beabsichtigt. Wegen diesen ganzen blöden Missverständnissen hätte sie sich fast getrennt, wobei die Sache im Nachhinein etwas Gutes gehabt hatte: Seitdem war ihre Beziehung irgendwie gefestigter, sie gaben sich beide noch mehr Mühe viel Zeit miteinander zu verbringen und sie redeten über die Dinge, die sie störten. „Woran denkst du?“, riss ihn die Stimme seines Freundes aus seinen Gedanken. Der Größere hatte gar nicht gemerkt, dass er anscheinend so in diesen versunken war, dass er vergessen hatte weiter zu essen und nur dumm mit seinem Brötchen in der Hand am Tisch saß. „Daran, dass ich immer mit dir zusammen sein will.“ Auf die Züge des Jüngeren schlich sich ein schüchternes Lächeln und er griff fast schon zurückhaltend nach Koukis Hand und verhakte ihre Finger, was den Größeren nur ebenso verliebt strahlen ließ. Definitiv, er liebte Ryouga, mehr als alles andere und von heute an wollte er nicht auch nur einen Tag ohne den anderen verbringen. ---------------------------------------------------------------------------------------------- So, das war es dann wirklich^-^ Ich hoffe die FF hat gefallen... @Lucel: dankeschön^-^ ja er hatte einen guten Grund bei Reika rumzuhängen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)