Freedom is the melody of wind von abgemeldet (Fiktive 2. Staffel) ================================================================================ Kapitel 1: I. ho'o kumu - 01. Ein neuer Fall -------------------------------------------- Maximilien Robespierre hat einmal gesagt: „ Das Verbrechen stürzt sich auf die Unschuld um etwas zu erreichen und die Unschuld kämpft mit aller Kraft gegen die Angriffe des Verbrechens." ~*~ I. Episode: ho'o kumu (Anfang) Steve bekommt es mit einem neuen Widersacher zu tun: Einem Rächer, der keine Grenzen kennt und zur ernsten Bedrohung Honolululs wird. Während einer Wohltätigkeitsgala kommt es zu einem Mord: Ein kürzlich entlassener Kinderschänder wird auf grausame Weise hingerichtet. Doch scheint dies nur der Anfang zu sein. Es ist ein Spiel mit der Zeit, denn die Liste der möglichen Opfer scheint unendlich lang. Gelingt es Steve Five-O wiederzuvereinen und den Selbstjurist rechtzeitig aufzuhalten? ~*~ I. Episode: ho'o kumu 01. Kapitel: Ein neuer Fall Noch jemand anderes beobachtete die untergehende Sonne. Leicht offen stand ihr Mund und mit großen Augen starrte sie auf das Meer hinaus. „Wer warst du heute nur?“, fragte die Hawaiianerin leise und strich sich eine Strähne ihres langen, dunklen Haares aus dem Gesicht, das der Wind ihr vorwitziger Weise dorthin gepustet hatte.   Sie sah sich um und hoffte einen Moment, einen winzig kleinen Augenblick der Sehnsucht, die Antwort zu wissen. Sie betete, dass der Wind ihr eine Antwort auf diese Frage zuflüsterte, doch er blieb stumm. Eine Lösung unausgesprochen, obwohl sich ihr Herz nach einer solchen sehnte. Die Sonne hatte mittlerweile ihren Weg nach unten gefunden. Es wirkte, als verschwände die Sonne in den tiefen des Meeres. Mit einem weiterem Seufzen wandte sich die junge Frau um und schritt den Strand entlang. Das Rauschen des Meeres klang noch immer in ihren Ohren, schon als sie die Stufen nach oben stieg und die Promenade alleine entlang ging. Viele Menschen unterhielten sich, saßen in Cafés oder einfach nur auf der Straße. Immer wieder sah sie in die Gesichter von Menschen, die glücklich zu sein schienen. Sie teilten ihren Tag eifrig schwatzend ihren Freunden und Geliebten mit. Kurz schloss sie ihre Augen und sah wieder das Gesicht eines Mannes vor sich, der heute an ihr vorbei gejoggt war. Nur für ein paar Sekunden war es ihr möglich gewesen in die strahlend blauen Augen des Mannes zu blicken, aber das hatte gereicht um sie mit einem warmen Gefühl der Zuneigung zu erfüllen. „Eine Kette, schöne Dame?“, fragte urplötzlich ein Mann, der ziemlich heruntergekommen wirkte und vor ihr stehen geblieben war. Mit einem Mal war sie aus ihren Gedanken gerissen worden und blinzelte diesen älteren Herren verwirrt an. Er trug einen schmuddligen, braunen Mantel, den er trotz des warmen Wetters fest um sich gehüllt hatte. Sein Gesicht war kaum zu erkennen, denn ein Vollbart und lange graue Haare bedeckten dieses fast zur Gänze. Die Augen jedoch sahen ihr fest entgegen, glitzerten förmlich und hatten etwas vertrautes. Er sah so aus, als hätte er viel gesehen und erlebt und trotz allem niemals die Hoffnung verloren. So war ihr, als sie in die dunkel blauen Augen sah. „Wie bitte?“, fragte sie leise. „Eine Kette, für Sie.“, sagte er und begann in der Manteltasche zu kramen, während er sie breit anlächelte und dabei seine Zähne zeigte, von denen bereits einige fehlten. „Danke nein.“ „Diese Kette passt zu ihnen.“, sprach er. Aus seiner Tasche zog er eine lange Kette, die er in die Luft wie eine Trophäe hielt und sie ihr somit präsentierte.  An einer dünnen silbernen Kette baumelte ein blauer, ungeschliffener Stein. Ein Azurit „Wie meinen Sie das?“, fragte die junge Frau, noch immer unfähig ihren Blick von dem Anhänger zu nehmen, denn irgendwie spiegelte dieses Schmuckstück ihre momentanen Gefühle wieder. „Wissen Sie das nicht besser?“, erwiderte der Mann. Ein Mundwinkel von ihm hatte sich nach oben gezogen, während er ihr tief in die Augen blickte, doch es fühlte sich so an, als sähe er direkt in ihre Seele. In diesem Moment blies ein etwas stärkerer Windhauch über das Meer heran und strich zärtlich über die Haut der Frau. Gab ihr der Wind vielleicht eine Antwort auf die Frage, die sie sich verzweifelt stellte? „Vielleicht weiß ich es.“, gestand sie sich leise ein. Vorsichtig, als könnte die Kette wie eine Seifenblase platzen berührte sie den Anhänger und nahm sie ganz in die Hand. „Aber der Stein ist in der Mitte zerbrochen. Fast so, als ob das Wichtigste fehlt.“, stellte Kalea fest. „Das wird sie sein. Irgendwann. Sie dürfen nur ihre Hoffnung nicht aufgeben.“, erklärte der alte Mann mit einem sanften Lächeln. „Werde ich nicht. Keine Sorge... .“ Ihre Finger schlossen sich um den Anhänger zu einer Faust, die sie an ihr Herz drückte und wieder in den Himmel sah. Als sie ihren Blick wieder senkte war der Mann verschwunden, obwohl sie die Kette nicht bezahlt hatte. Verwirrt sah sie sich in alle Richtungen um. Von dem alten Mann fehlte jedoch jede Spur. Langsam setze sie ihren Weg fort. Was geschehen war, konnte sie nicht beschreiben. Ihr war so, als hätte sie etwas am Herzen berührt und ihr Mut eingehaucht. Ein winziger Tropfen Hoffnung darauf, den Mann mit den Augen in den Farben des Steines wieder zu sehen. Kalea Nalani’s Leben war genauso verlaufen, wie ihr Vater immer gewollt hat. Er war der Vorstandsvorsitzender des ‚Oahu Arts Center’ und einer der erfolgreichsten Geschäftsleute der Stadt Hololulu. Als sein einziges Kind lag es an Kalea dieses Erbe eines Tages fortzuführen und somit hatte sie schon sehr früh viel lernen müssen. Die vergangenen 10 Jahre lebte sie in New York um dort die Zweigstelle der Firma zu leiten, doch nun war es an der Zeit,  dass Kelii Nalani in den Ruhestand geht. Somit wollte er auf der heutigen Gala verkünden, dass niemand anderes, als seine Tochter die Firma übernahm. Dementsprechend nervös und noch immer an Jetleg leidend hatte sie den Abend am Strand verbracht. Nun war es an der Zeit sich in ein perfektes Kleid zu hüllen und die Gala zu besuchen. In der Villa ihres Vaters wartete auch schon der Stylist auf sie und verbrachte eine ganze Stunde damit um sie in ein richtiges Modepüppchen zu verwandeln. Tim Brady, seit Jahren der Bodyguard von Kelii Nalani, blickte zuerst auf seine Uhr und im Anschluss wieder in den großen Ballsaal in dem die Wohltätigkeitsveranstaltung statt fand. Alles verlief nach Plan. Er rollte mit seinen Augen. Es war doch immer das selbe auf solchen Veranstaltungen. Die Frauen trugen kostbaren Juwelenschmuck und Kleider, die er sich nicht mal mit einem Jahresgehalt leisten konnte. Die Männer mussten sich in einen Frack pressen. Hier wurde Geld für die Hilfsorganisation ‚Save the children’ gesammelt, aber eigentlich ging es doch nur darum Deals zu schließen. Hier nahmen Affären ihre Anfänge und das ein oder andere Gerücht begann zu kursieren. Es vibrierte geradezu vor Luftküssen und Hände schütteln, weshalb sich Brady noch ein Stückchen unwohler als sonst fühlte. Er mochte solche Veranstaltungen nicht. Es war alles immer viel zu gefährlich für seinen Klienten. Viel zu viele potentielle Gefahrenquellen, was ihm immer wieder ein kleines Augenrollen entlockte. Jede einzelne Person bekam einen prüfenden Blick zugeworden und schon allein deshalb konnte er ihren Auftritt gar nicht verpassen. Gerade schlenderte eine Frau in einem langen, violett-glitzernden Kleid und dazu passenden schwarzen High Heels, an ihm vorbei und schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Die kleine Kalea, die inzwischen gar nicht mehr so klein war. Seit ihrer Kindheit kannte er sie und hatte dabei zugesehen, wie sie langsam zu einer Frau heranreifte, weshalb sich jetzt ein kleines Lächeln auf seine Züge stahl. Ein Funkruf seines Kollegen sorgte dafür, dass er nicht weiter in seinen Erinnerungen schwelgte. Das ‚Paket’ war gerade mit der Limousine vorgefahren. „Verstanden...“, raunte er leise in den Transmitter seiner Armbanduhr. Kelii hatte eine Morddrohung erhalten. Natürlich durfte seine kleine Prinzessin nichts davon erfahren und so setzte er einen starren Gesichtsausdruck auf und versuchte sich nichts seiner Sorge anmerken zu lassen. Tim zupfte etwas an seinem Frack und ließ noch einmal seinen Blick schweifen. Er konnte nicht leugnen, dass er sich Sorgen machte. Kelii war ein feiner Kerl. Er spendete viel, arbeitete hart und hatte keinerlei Feinde, weshalb sich Tim keinen Reim machen konnte. Wer auch immer diese Drohung geschickt hatte, hatte einen persönlichen Grund, den der Sicherheitsbeamte noch nicht wusste. Während seine Blicke erneut die Menge überflogen, rechnete er mit keinerlei Problemen. Seine Männer hatten sich unter die Gäste gemischt. Er kannte sie alle gut und traute innen. Jemand näherte sich und er hob eine Augenbraue. „Solltest du dich nicht amüsieren, Kalea?“, fragte er nach. “Das würde dir auch nicht schaden, Tim.“, lächelte sie flüchtig. „Weißt du wann mein Vater kommen wird?“ „Er ist gerade eingetroffen. Es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis er die Gala eröffnet.“, zwinkerte er ihr zu. Eine weitere Dame schritt heran. Gerümpfte Nase, übertriebene Kleidung und vor allem viel zu viel Schminke im Gesicht. „Miss Nalani, haben Sie zufällig meinen Ehemann gesehen?“, fragte sie nach. Miranda Carter – eine waschechte Gräfin - war eine Howlie und erst vor wenigen Monaten nach Hawaii gekommen. Ihr Mann George war ein sehr kühler, distanzierter Mann. „Nein, bisher noch nicht... Entschuldigung.“, verbeugte sich die Hawaiianerin und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Bradys Blick schweifte durch den Raum. Mr. Nalani würde in wenigen Minuten eintreffen. Dann folgte der normale Fototermin, die Verbeugungen, und die Knickse, dann das Dinner und die Versteigerung ... Tims Blick verharrte auf der Galerie. Wo war Simon? Er sollte dort oben stehen und den Saal überblicken. Seine Stirn legte sich in tiefe Falten, was Kalea natürlich bemerkte. „Du guckst schon wieder so grummlig. Wie ein Bär.“, lachte Kalea und tippte ihm in die Seite. Sogleich sah der Bodyguard zurück zu ihr. „Das ist mein Job.“ Die Gräfin räusperte sich. „Haben Sie...“ Abrupt kehrte Stille ein, als Tim seine Waffe zog. Doch zu spät. Ein Mann stürzte über die Brüstung der Galerie, fiel mehrere Meter tief und landete in dem Buffettisch. Ein paar Frauen schrien entsetzt auf, die Musiker unterließen ihr Spiel und die Sicherheitsleute stürzten in die Richtung des Mannes. War er verletzt?? Tim stoppte vor ihm und zog ihn mühsam vom Tisch. „Sir? Können Sie mich hören??“, fragte er nach, als die Gräfin aufschrie. „Georgeeee!!!??“, kreischte sie panisch und wurde gerade noch von Kalea zurück gehalten. Tim drehte den regungslosen Körper des Mannes um und erstarrte sekundenlang vor entsetzen. Die Hose des Mannes hatte sich blutrot gefärbt, was wohl beim Entfernen eines gewissen Gliedmaßes geschehen war. Das Hemd war weit aufgerissen. An seine Brust war ein blutverschmierter Zettel mit der Aufschrift ‚Kindermörder’ getackert. Die Augen von George waren weit aufgerissen. Ein Blick aus Tims geschulten Augen reichte, um die Spuren des Tasers erkennen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)