Freedom is the melody of wind von abgemeldet (Fiktive 2. Staffel) ================================================================================ Kapitel 3: I. ho'o kumu - 03. Mörder? ------------------------------------- I. Episode: ho'o kumu 03. Kapitel: Mörder?   „Tim... ich dachte du bist bei den Nalanis’s.“, sprach Steve in sein Handy. „Ja und genau darum geht es. Mr. Nalani will dich sehen. Am Besten sofort.“ „Hat es was mit der Morddrohung zu tun?“, hackte Steve sogleich nach und tauschte einen kurzen Blick mit Daniel. „Du weißt also schon davon?“, murmelte Tim. Er befand sich gerade im großen Herrenhaus der Nalani Familie. Hier konnte nicht mal eine Armee eindringen, so geschützt war das ganze Grundstück. Zumindest ließ Tim ganz gerne die Besitzer des Hauses in diesem Glauben. „Es war nicht so schwer herauszufinden. Mr. Nalani will uns also sehen?“ „Ja. Könnt ihr vorbei kommen?“, wollte Tim wissen und lief eine weitere Stufe nach unten. Ohne auf Steves Ohren Rücksicht zu nehmen schnauzte er einen seiner Kollegen an. Steve kniff kurz die Augen zusammen. „Wir sind unterwegs.“, meinte er noch, ließ sich die Adresse nennen und schon brausten die beiden Polizisten in eine andere Richtung weiter. „Dir ist schon klar, wie verdächtig das alles ist?“, fragte Danny nach und schürzte ein bisschen seine Lippen. „Entweder hat der Täter wirklich sein Opfer verfehlt, oder Nalani hat etwas zu verbergen.“, seufzte Steve auf. Er mochte es nicht sonderlich gerne einen Würdenträger der Stadt zu verhören. Viel zu schnell wurde die Presse aufmerksam auf einen Fall und stand ihnen dann im Weg herum. Blieb zu hoffen, dass weder Paparazzis noch sonstige Pressemitarbeiter Wind davon bekommen hatten. Leider wurde er bitter enttäuscht, denn schon als er auf das große Tor aus Metall zu fuhr, schlug ihnen das Blitzlichtgewitter entgegen. „Großartig. Einmal Lächeln für die Presse bitte.“, grummelte Daniel. Das Tor öffnete sich und ließ das silberne Fahrzeug passieren, wobei die Mitarbeiter der Security-Firma eindeutig damit zu kämpfen hatten, dass nicht noch ein Journalist durch das Tor schlüpfte. „Wer ist dieser Tim eigentlich?“ „Wir haben zusammen gedient. Er war der Truppenleiter und ich damals noch ein Frischling bei den Seals.“, klärte Steve mit einem kleinen Grinsen auf. „Von ihm habe ich so manche Methoden gelernt.“, fügte er hinzu. „Du meinst mit Methoden Leute vom Dach zu hängen oder in einen Haifischkäfig zu sperren?“, rief Daniel ihm nach, als Steve bereits aus dem Wagen ausgestiegen war. Dieser lachte einmal laut auf. „Na großartig. Zwei von der Sorte. Ich hab noch mit Steve genug zu tun.“, murrte der Polizeibeamte und folgte seinem Partner raschen Schrittes. Die Kirchturmuhr der kleinen Kapelle schlug Mitternacht und sofort hoben sich die Augenbrauen der beiden Männer. „Er hat seine eigene Kapelle, direkt neben dem Haus stehen. Was sagt uns das?“, fragte Daniel besorgt nach. “Das er ganz offensichtlich ein sehr religiöser Mann ist. Viel interessanter finde ich aber gerade das hier.“, sprach Steve und deutete auf einen Eintrag auf seinem iPhone. „Moment, das Opfer war angeklagt wegen Kinderschändung und anschließendem Todesfall, wurde aber aufgrund eines Verfahrensfehlers frei gesprochen?“, fragte Daniel entsetzt nach. „Ja. Offensichtlich doch nicht das falsche Opfer, wenn es sich bei ihm wirklich um einen Pädophilien handelt.“, stieß Steve tief durchatmend aus. „Na dann sollten wir nicht weiter ermitteln.“ „Daniel!“, mahnte Steve. „Was denn?? Ich habe selber ein Kind! Ein Pädophilier weniger bedeutet nur, dass die Welt ein bisschen sicherer wird.“, grummelte Danny vor sich hin. „Du hast ja Recht, aber wir können nicht zu lassen, dass jemand zum Rächer wird und seine Opfer quält.“ „Ich weiß.“, atmete Daniel tief durch. Sie waren die Stufen nach oben geschritten und wurden von einem weiteren Security nach drinnen gelassen. „Ganz schön gut geschützt das Anwesen.“, stellte Steve stirnrunzelnd fest. „Wundert es dich?“, ertönte eine weitere Stimme. Die beiden Five-O Beamten hatten soeben die große Eingangshalle betreten. Tim Brady schritt die Stufen nach unten und kam soeben auf sie zu. „Ich dachte er hat keine Feinde...?“, versuchte Steve das Aufgebot an Security-Mitarbeitern zu verstehen. „Hat er auch nicht, aber er hat viel Geld und heute Abend wollte er verkünden, wer den Vorstand seiner Firma übernimmt. Schon seit Wochen zerreißen sich viele ihr Maul darüber und können es nicht lassen ihm Vetternwirtschaft zu unterstellen, was natürlich auch durchaus berichtigt ist, denn das Firmenimperium wird in die Hände seiner Tochter übergeben. Es gibt einen Haufen Neider, aber hauptsächlich Kunstliebhaber, die zwar manchmal ein wenig zugedröhnt sind, aber alles in allem nicht zu einem Mord fähig sind. Zumindest nicht in so einem Ausmaß.“, klärte Tim sie ohne Umschweife und mit überaus rauem Tonfall auf. „Ist das dein ganzes Team?“ Daniel hob winkend seine Hand. „Der Rest ist gerade nicht abkömmlich.“, sagte Steve und reichte seinem alten Freund die Hand.   „Verstehe. Dir sollte aber klar sein, dass dieser Fall dementsprechend dringlich ist. Es wäre anzuraten mehr Agenten darauf anzusetzen.“, forderte Tim auf. Daniel rollte mit den Augen. „Wir wissen schon was wir tun.“, beruhigte Steve seinen Freund und ließ seinen Blick erneut schweifen. „Dein Boss wollte uns sehen?!“ Der hochgewachsene Tim schüttelte seinen Kopf. „Um ehrlich zu sein nicht Mr. Nalani, sondern Miss Nalani.“, antwortete er ruhig und winkte die beiden dann mit sich. Das Haus geizte nicht an Prunk. Goldene Bilderrahmen, Vorhänge aus Samt und feinstes Porzellan. Daniel bekam es richtig mit der Angst zu tun, denn er hatte keine Ahnung wohin er gerade treten konnte ohne etwas kaputt zu machen. Die Kunst war allgegenwärtig. Danny konnte damit nicht sonderlich viel anfangen. Die Treppen nach oben und einen langen Gang später standen sie in einen gigantischen Wohnzimmer, mit offenem Kamin, mehreren Sofas, einer Kinoleihnwand und vielen mehr. Steve seufzte auf. „Manche Menschen haben nichts zu tun, als ihr Geld für unnötigen Schnick Schnack auszugeben.“, murmelte er vor sich hin. „Ich würde mich gerne zu diesen Menschen zählen… aber leider verdiene ich dazu zu wenig.“, scherzte Daniel und nahm den angewiesenen Platz an. Eine junge Frau schwebte in den Raum. Ihre bronzefarbene Haut und das lange dunkle Haar war eines der hawaiianischen Attribute. Sie trug ein Ballkleid und wirkte ein wenig zerbrechlich wie eine Porzellanpuppe. „Das sind Steven McGarrett und Daniel Williams.“, stellte Tim die beiden vor. Er hielt sich dicht hinter der jungen Nalani um sie jederzeit zu schützen. Daniel und Steve ergriffen ihre zarte Hand. Bei Steves Anblick stutzte Kalea sichtlich. War er nicht der Mann, den sie vor wenigen Stunden gesehen hatte? Verschwitzt und zugleich so gut aussehend war er an ihr vorüber gejoggt. Sie schluckte einmal schwer und zeigte dann ein breites Grinsen, ehe sie sich setzte. „Ich bin Kalea Nalani. Wäre es möglich mich auf den neusten Stand der Ermittlungen zu bringen?“, fragte sie ehrlich nach. Steve und Danny blinzelten, seufzten beide auf. „Sind wir deswegen hier?“, platzte es etwas ungehalten aus Steve heraus. „Natürlich. Immerhin ist ein Mord während einer Wohltätigkeitsveranstaltung geschehen.“, gab Kalea irritiert zurück. Die beiden Männer tauschten einen kurzen Blick und erhoben sich dann zeitgleich. „Wir sind nicht Ihre persönlichen Laufburschen und schon gar nicht Ihre Informationsquelle. Wir sind hier um einen Mordfall aufzuklären, also wäre ich Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, wenn Sie uns das nächste Mal nur in einem Notfall informieren, oder wenn sie wichtige Neuigkeiten für uns haben.“, grollte Daniel und schüttelte entrüstet seinen Kopf. Steve ließ der jungen Frau keine Chance mehr zu reagieren, sondern wandte sich deutlich wütend an seinen ehemaligen Teamkamerad. „Ich dachte es handele sich um etwas dringendes…aber wenn ich schon mal hier bin, möchte ich die Drohung in Augenschein nehmen.“ Wenn Brady mittels Blicken töten konnte, dann längen jetzt zwei Männer auf dem Boden. Er rümpfte seine Nase. „Ein bisschen mehr Kooperation hätte ich dir zugetraut.“, sprach er in die Richtung von Steve. Sanft legte er kurz eine Hand auf die Schulter von Kalea, die noch immer überrumpelt wirkte. „Dann solltest du das nächste Mal die Polizei und nicht Five-O mit einem Fall beauftragen.“, gab Steve durchaus genervt zurück. „Den Brief“, bat er dann nochmals. Tim winkte ihn mit. „Es ist nicht direkt ein Brief….“, setzte er an, doch Kalea fiel ihm ins Wort. „Moment, was erdreisten sie sich eigentlich? Wir werden Ihnen im Moment nichts aushändigen, solange sie keinen richterlichen Beschluss vorlegen können.“ „Oh Schätzchen, wir erdreisten uns noch viel mehr.“, gab Danny mit einem knappen Schulterzucken zurück. „zumal die Frage doch eher ist, was sie sich erdreisten uns so einfach hier her fahren zu lassen, nachdem wir alle Hände voll mit den Ermittlungen zu tun haben. Der richterliche Beschluss wird in Kürze folgen.“ Ein weiterer Bodyguard unterbrach das Gespräch.  „Lieutenant Kelly ist hier und wünscht mit Miss Nalani zu sprechen… Soll ich ihn herein geleiten?“, fragte er durchaus geschwollen nach und sah abwartend von einem zum anderen. „Chin…?“, murmelte Danny fragend. „Ja. Wir haben das Police Department verständigen müssen. Standartprotokoll.“, reagierte Tim mit einem Schulterzucken. „Wollt ihr gehen, oder bleiben?“, fragte er weiter nach. „Gehen.“, zuckte Danny mit seinen Schultern und Steve nickte, wandte sich aber nochmal an Tim. „Dir ist klar, dass du unsere Zuständigkeit damit untergräbst. Wenn wir zu einem Fall zugezogen werden, dann übernehmen und leiten wir die Ermittlungen. Wir hatten in letzter Zeit genug Probleme mit dem Police Department.“ Tim Brady nickte. „Keine Sorge, wir finden den Ausgang alleine.“, brummte Steve und ließ seine Finger einmal durch seine Haare wandern. Die beiden Five-O Agenten wandten sich ab und verließen den Raum, wobei Kalea noch einen überaus entrüsteten Ton von sich gab. Nur wenige Schritte später begegnete ihnen niemand anderes als Chin. Dannys Lippen hatten sich gekräuselt und Steves Gesichtsausdruck war düster geworden. „Chin Ho.“, nickte er ihm knapp zu. Chin war sein Freund. Sein Vertrauter. Und doch hatte er sich abgewandt und behandelte Steve und Daniel als Gegner. „Steve. Danny.“ Der Hawaiianer lächelte flüchtig und schon war er an beiden vorüber gegangen und verschwand in dem Zimmer, aus dem er gerade gekommen war. „Du hast die Wanze installiert?“, fragte Steve leise nach. „Natürlich. Das Sofa war ja so bequem.“, grinste der Blonde breit. Beide verstummten auf einmal, als lautes Stimmgewirr an ihre Ohren drang. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich irgendwas mit der Sache zu tun habe!“, rief eine männliche Stimme. Krächzend antwortete Weibliche: „Du warst von Anfang an gegen George!“ „Das hat nur mit dem Ruf der Firma zu tun. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich versuche meiner eigenen Firma zu schaden, indem ich solch einen Mord in Auftrag gebe. Der Abend war für uns alle sehr wichtig und wer auch immer das George angetan hat, er hatte wohl seine Gründe!“, erwiderte der Mann. Er hatte eine dunkle, aber durchaus angenehme Stimme. Danny und Steve tauschten einen kurzen Blick miteinander und schoben sich näher an die Tür heran. Beide hielten ihren Atem an. „Gräfin.“, setzte der Herr erneut an. „Ich habe sie trotz der Vorwürfe gegen ihren Mann in mein Haus eingeladen. Zeugt das nicht schon von meiner Unschuld. Zumal auch ich die Drohung erhalten habe.“ „Auch?“, flüsterte Daniel. „Ich wusste gar nicht, dass gegen George Carter eine Drohung vor lag.“ „Offensichtlich wird mit uns nicht so sehr kooperiert, wie ich das gerne hätte.“, flüsterte Steve zurück und schob die Tür einen Spalt weit auf. Zwei Personen – eine im Frack, die andere im festlichen Ballkleid – stritten in einem Arbeitszimmer miteinander. „Ich weiß, das ist mir klar, Mr. Nalani, aber es wusste niemand von dem Vergehen meines Mannes, außer Sie. Und Sie waren auch der einzige, der von seinem Besuch an dem Abend wusste.“ „Ebenso wie meine Security-Firma.“, erwiderte der Mann, der sich als Mr. Kelii Nalani entpuppte. Interesse spiegelte sich in den Blicken der beiden Männer wieder, als sie mit ihren Schultern zuckten. „Lass uns rein gehen.“ Gesagt getan. Schon öffnete Steve die Tür und sah einmal abwartend in die Runde. „Entschuldigung, wir wollten nicht stören, aber ich wir haben da ein paar Fragen.“ „Sie sind?“, fragte die Gräfin nach. „McGarrett und Williams, Five-O“ Mr. Nalani nickte und deutete auf zwei freie Stühle. „Ich dachte mir schon, dass sie früher oder später vorbei schauen. Sie sind hier wegen der Drohung und wegen George.“ „Ja. Mein aufrichtiges Beileid im übrigen.“, sprach Steve in die Richtung der Gräfin, die dankend nickte und einmal laut schniefte. Ihr trauriges Gesicht und ihre verheulten Augen waren nur Fassade, so viel war gewiss. „Zeigen Sie uns die Drohung, Mr. Nalani.“, bat Steve. Der Mann nickte zögernd und erhob sich von seinem Platz um aus einem Save eine Kiste zu holen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)