Freedom is the melody of wind von abgemeldet (Fiktive 2. Staffel) ================================================================================ Kapitel 7: I. ho'o kumu - 07. Zu viel... ---------------------------------------- I. Episode: ho'o kumu 07. Kapitel: Zu viel...    „Nur um das jetzt noch einmal zusammenzufassen.“, setzte Steve an und warf einen Blick in den Rückspiegel. Catherine verschwand in Richtung Hauptquartier und er brauste gemeinsam mit Kono zum zweiten Tatort. Dabei hatte er sich wie selbstverständlich ans Steuer gesetzt. „Wir haben ein zweites Opfer innerhalb von einer Nacht und wir hatten bislang keinerlei Gelegenheiten Indizien gegen den Täter zu sammeln. Alles was wir im Moment haben ist eine Drohung gegen das erste Opfer… keine Fingerabdrücke, keine sonstigen Auffälligkeiten. Gar nichts. Irgendwelche Verbindungen zwischen den Opfern? Oder ist dem Sicherheitsdienst beim Graf etwas aufgefallen?“, fragte Steve. Eine tiefe Falte hatte sich auf seiner Stirn gebildet, denn er versuchte sich aus all den Puzzleteilen ein Bild zu machen, doch leider scheiterte er schon beim Ansatz und auch Kono hob lediglich ihre Schultern an. „Es gibt nur eine einzige Verbindung… beide waren angeklagt. Opfer Nummer 1 wegen Kindesmissbrauch und Opfer Nummer 2 wegen fahrlässiger Tötung mit Fahrerflucht. Ebenfalls an einem Kind und auch ihre Anklage endete mit einem Freispruch.“, meinte sie mit einem überaus deutlichen Seufzen. Kono hatte einen Laptop aufgeklappt, den sie auf ihren Knien hielt, während Steve deutlich zu schnell durch die Nacht brauste. „Kindermörder und ... Vergewaltiger mit einem Freispruch. Oh ich hör schon Danny reden…“ „Das sie es verdient haben.“, seufzte Kono. Steve nickte und ließ ein Zähneknirschen verlauten, wobei die junge Frau einen Moment aus dem Fenster starrte. Etwas unruhiger als zuvor ließ sie ihre Finger durch ihre Haare wandern. Eine Strähne hatte sich aus ihrem strengen Zopf gelöst. Sogleich schob sie diese hinter ihr Ohr zurück. „Was geht dir durch den Kopf; Steve?“, fragte sie. „Es gibt nur zwei Sorten von Menschen, die zu solchen Morden in der Lage wären: Rächer mit einem übersteigerten Rechtsempfinden oder Menschen die unter einem Freispruch zu leiden haben und nun selbst Vergeltung suchen. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, was mir lieber ist. Entweder nehmen wir jemanden fest, der dringend Hilfe braucht und zuvor noch zum Massenmörder wird, oder wir sorgen dafür, dass jemand vollkommen unschuldiges hinter Gittern landet und das nur weil er oder sie unter einem falschen Urteil gelitten haben.“, verkündete Steve mit geschürzten Lippen. „So oder so begeht diese Person Unrecht, Steve. Jemanden das Leben zu nehmen, ganz egal aus welchen Gründen ist nichtrichtig. Fehler passieren. Selbst einem Richter und auch Geschworenen. Es ist falsch das Gesetz selber in die Hand zu nehmen, denn dann begibt man sich mit dem Täter auf die gleiche Ebene … das solltest du am Besten wissen.“, antwortete Kono ruhig und tippte noch mit einem leisen Klappern ein paar Buchstaben ein. Steve seufzte auf. „Du meinst die Sache mit Wo Fat?“ „Ja. Du hattest damals kein Recht einfach alleine zu entscheiden und bei unserer Vorgesetzten einzusteigen, ganz gleich wie begründet der Tatverdacht war. Wir müssen uns an diese Regeln halten, wenn wir Menschen helfen wollen und das ist unsere Berufung. Das ist der Sinn von Five-O. Nicht dein persönlicher Rachefeldzug gegen Wo Fat. Es tut mir Leid, wenn ich dir das so ehrlich sage, aber ich kann nicht weiter dabei zusehen… wenn du Rache an Wo Fat nehmen willst, dann nach unseren Regeln und mit Beachtung des Gesetzes… bitte Steve.“, bat sie eindringlich und sah wieder zu ihm nach oben. Steve starrte geradeaus auf die Straße, wirkte leicht verkrampft und auch ein wenig verbissen, während seine Gedanken eindeutig einen kleinen Spaziergang unternahmen. Tief in seinem Inneren war ihm klar, dass Kono Recht hatte, aber er konnte nicht so einfach los lassen. Wo Fat war für den Tod seiner Eltern verantwortlich und nach wie vor nagte das an der Seele des jungen Mannes, selbst wenn er sich das nicht eingestehen wollte. „Lass uns wann anders darüber reden.“, bat er daher ruhig und warf einen kleinen Blick zu ihr hinüber. Seine tiefen, blauen Augen signalisierten deutlich, wie wichtig ihm das gerade war. „Ja… in Ordnung. Wir sind jetzt sowieso vor Ort.“ Schon von weitem konnten sie die grellen Lichter der Sirenen entdecken. Die Polizei hatte alles abgeriegelt. Steve parkte und stieß bereits die Fahrertür auf. Kono schnallte sich ab, als das Summen ihres Handys die Luft erfüllte. Steve sah sie fragend an und nickte ihr entgegen. Kono lauschte angespannt den Worten des Gesprächsteilnehmers. Dabei zogen sich ihre Augenbrauen immer weiter zusammen und machten einer tiefen Sorgenfalte Platz, die sich auf ihre sonst so makellose Stirn schlich. „Was ist los…?“, fragte Steve und lehnte sich zu ihr hinüber. „Wir haben ein drittes Opfer.“ Steve erstarrte in seiner Bewegung. „Wie… so schnell?“ Was war nur los in dieser Nacht? Was für ein Schurke trieb sein Unwesen?? Der silberne Wagen von Danny hielt direkt hinter dem von Kono. Sogleich richteten sich die wachen, fast schon forschenden Blicke der Beiden auf Danny, der dicht gefolgt von Chin aus dem Auto stieg. Kono rümpfte ihre Nase und fühlte wieder diese unbändige Wut in sich aufsteigen. Steve zog lediglich seine Augenbraue nach oben und sah Danny und Chin mit gemischten Gefühlen entgegen. Mittlerweile zeichneten sich die tiefe Bestürztheit in Dannys Zügen ab und Chin wirkte so schrecklich distanziert. Wie schon beim Treffen vor wenigen Stunden. „Alles erledigt?“, fragte Steve Danno, der knapp nickte. „Ich hatte ein wenig Hilfe.“ Chin lächelte flüchtig. Er trug Zivil, dazu die Schusswaffe in einem Halfter um die Schultern. Seine Polizeimarke baumelte ihm locker am Hals. „Bist du hier um für das Policedeparment zu ermitteln, oder arbeitest du für Five-O?“, fragte Kono ohne Umschweife in die Richtung ihres Cousins. Dieser schürzte leicht seine Lippen, bevor sich ein kleines, flüchtiges Lächeln auf seine Züge schlich. „Gibst du dich mit der Antwort sowohl als auch zufrieden?“, fragte er nach. Kono wirkte wenig begeistert, nickte dann allerdings. Wenigstens war er so ehrlich zuzugeben, dass er noch für den ‚Feind‘ ermittelte. „Du arbeitest wieder…?“, fragte er dann doch ein bisschen irritiert. „Gibst du dich mit der Antwort: Vielleicht, vielleicht auch nicht zufrieden?“, gab sie mit einem gleichgültigen Schulterzucken zurück. Danno und Steve sahen sich verwirrt an. Was war zwischen den Beiden vorgefallen, dass so eine eisige Distanz herrschte. Es ließ ich nur schwer einschätzen und gerade hatten sie allen Grund etwas besorgt zu sein. „Hören wir auf darüber zu reden. Wir haben einen Fall zu lösen. Also bitte.“, sprach dann Daniel und ließ seinen Blick hinüber zu dem Haus schweifen.   Kono nickte und zückte ihr Handy, auf das bereits einige Informationen eingegangen waren. „Es handelt sich um Tracy Montgomery, sie ist 32 Jahre alt und war in einem Café hier in der Nähe als Bedienung tätig. Nebenbei engagierte sie sich sehr für Green Peace….“ Ein junger Mann drehte sich zu ihnen um. „Max…?“, stellte Steve fest, doch wie so oft reagierte der Autist gar nicht auf ihn. Er begann lediglich einige Erklärungen zum Besten zu geben, denen Steve und der Rest des Teams zu gerne lauschte. „Schürfwunden an Knien und Handflächen verraten, dass sie wohl kurz vor ihrem Tod gestürzt ist. Sie wurde mit einem Elektroschocker betäubt und mit einem Messer wurde sie erstochen.“ „Was ist mit der Botschaft?“, fragte Danny und ging neben dem Opfer in die Hocke. Die weit aufgerissenen Augen zeigten deutlich die Angst die sie erlebt hatte. Ihre Körperhaltung war verkrampft. Sie musste große Qualen ertragen haben. „Der Zettel wurde ihr an die Brust getakert. Ich kann es noch nicht sicher sagen, aber ich gehe davon aus, dass ihr die Wunden postmortal zugefügt.“ Danny nickte. „Was ist mit dem zweiten Opfer?“, fragte Kono und wedelte kurz mit ihrem Handy. „Es gibt ein zweite Opfer?“, fragte Max nach. „Vermutlich. Es ist noch nicht bestätigt, auf jeden Fall geschah vor wenigen Minuten ein weiterer Mord… Sarah Mitchell von der Notrufzentrale hat den Mord mit angehört.“, warf Chin ein. „Dann haben wir diesmal einen Zeugen.“, murmelte Steve nachdenklich. „Falls es sich um denselben Täter handelt, ja.“, nickte Kono. „Großartig. Als wenn uns ohne eine Mordserie in einer Nacht langweilig werden würde.“, brummte Daniel. „Aber es macht keinen Sinn. Erst der Mord in Waikiki, Tracy hier in Laie und unser drittes Opfer in Kailua. Die Distanzen sind riesig und vor allem zwischen den letzten beiden Opfern liegen nicht mehr als eine halbe Stunde. Es ist unmöglich von Laie bis nach Kailua innerhalb so kurzer Zeit zu gelangen.“, murmelte Steve und rieb sich nachdenklich über das Nasenbein. „Was glaubst du…?“ „Ich glaube das es nicht nur ein Täter ist.“, antwortete er Daniel und nickte dann entschieden. „Ja und jetzt??“, fragte Kono nach und beobachtete dabei, wie der Körper von Tracy langsam in eine große schwarze Tüte gepackt wurde. Die Spurensicherung war soweit fertig und mittlerweile tummelten sich Schaulustige und Reporter hinter der Absperrung. „Was machen wir bei einem Opfer?“, warf Steve eine Frage in den Raum. „Wir checken den Background auf etwaige Feinde und Ungereimtheiten.“, antwortete Chin. „Und genau das machen wir jetzt auch. Wir brauchen einen genauen Überblick über die einzelnen Opfer. Wie behandeln alle getrennt voneinander.“ „Wir gehen also von drei unterschiedlichen Tätern aus… na wunderbar.“, rollte Daniel mit seinen Augen. „Im Moment ja.“, nickte Steve und setzte sich in Bewegung. „Kommst du klar?“, rief er Daniel hinterher, der nur knapp nickte. Der Schock saß noch tief, doch die Arbeit half ihm eindeutig nicht die Nerven zu verlieren! Danny drehte sich um, nickte flüchtig und setzte seinen Weg auch schon fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)