Nigels Geschichte mit dem blauen Feuer von Kurai_Cheri ================================================================================ Kapitel 4: Diskusion an Deck ---------------------------- Ängstlich sieht sie mich an und wirft sich mir sofort in die Arme. „Nigel, was ist hier los? Warum sind wir hier?“ schluchzt sie leise und die Verzweiflung in ihrer Stimme ist deutlich zu vernehmen, „Haben sie uns gefangen genommen?“ Beruhigend streiche ich ihr über den Rücken, während ich sie fest an mich drücke, um ihr zu zeigen das ich für sie da bin um sie zu beschützen. „Keine Angst meine Kleine. Dir passiert hier nichts. Die Piraten haben uns nicht gefangen genommen, sie haben uns geholfen, sie haben dir das Leben gerettet. Wir haben von ihnen nichts zu befürchten,“ rede ich beruhigend auf sie ein. „Geholfen?“ fragt sie leise und drückt sich etwas von mir, damit sie mir in die Augen sehen kann. Liebevoll lächel ich sie an, bevor ich zustimmend nicke. „Wenn das so ist,“ grinst sie auf einmal und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Fröhlich dreht sie sich zu Whitebeard um, der wieder auf seinem ´Sessel´ Platz genommen hat. „Danke für eure Hilfe,“ flötet sie fröhlich und erntet einige verständnislose Blicke. „Du und deine Stimmungsschwankungen,“ murmel ich nur zu mir selbst. Whitebeard kann sich ein lachen nicht verkeifen und winkt meine Schwester zu sich. „Keine Ursache mein Kind. Ich bin nur froh das es dir besser geht,“ lächelt er ihr freundlich entgegen. „Ja auch ich bin froh das du wieder wach bist, aber trotzdem solltest du dich noch ausruhen, damit wir bald weiter reisen können,“ mische ich mich mit ein, bevor meine Schwester noch etwas erwidern kann. „Warum willst du so schnell wieder hier weg? Sie scheinen doch nett zu sein, wenn sie uns helfen ohne das sie uns kennen,“ jammert mir die Kleinere zu. „Das ist mir egal Feli. Du weißt was ich von Piraten halte und du weißt warum. Also keine Widerworte verstanden? Und jetzt leg dich hin, sonst kann deine Wunde nicht richtig heilen,“ gebe ich nur barsch zurück und blicke sie durchdringend an. „Du bist gemein Nigel,“ schmollt Feli enttäuscht und verschränkt die Arme trotzig vor der Brust. Seufzend reibe ich mit meiner Hand über die Stirn. „Feli du weißt was beim letzten Mal passiert ist, du musst mich doch verstehen,“ brumme ich entnervt. „Aber sie sind nicht so wie die Anderen. Sonst hätten sie uns nicht geholfen,“ mault sie weiter und dreht mir den Rücken zu. „Feli legt dich schlafen, wenn du dich ein wenig ausgeruht hast dann sprechen wir weiter,“ meine ich darauf nur und mustere sie. Ein resigniertes Seufzen kommt von der Kleinen, bevor sie ergeben nickt. „Ace, mein Sohn, bring unseren kleinen Gast bitte zurück ins Krankenzimmer,“ mischt sich nun Whitebeard wieder mit ein. Der Schwarzhaarige führt den Befehl sofort aus und wendet sich an die Blauhaarige: „Na dann komm mal mit Kleine.“ Ein breites Grinsen auf den Lippen, legt Ace einen Arm um ihre Schulter und begleitet sie Unterdeck. Missmutig sehe ich den beiden hinter her. Was soll das denn jetzt? Warum grinst er sie so an? Und warum legt er ihr den Arm um die Schulter? Ich weiß warum ich Piraten hasse. Hoffentlich ist er nicht so dumm und fasst sie falsch an, sonst reiße ich dem wandelnden Streichholz den Kopf ab. „Was ist eigentlich passiert, das du uns so misstraust? Was hast du gegen Piraten?“ wendet sich der riesige Kapitän nun an mich. „Es ist viel was ich gegen Piraten habe. Vorallem das was sie mir und Feli angetan haben hat mich geprägt, mehr braucht ihr nicht zu wissen,“ erkläre ich nur monoton und fixiere den Mann. „Ich glaub ich brauche nen Whisky,“ seufze ich, während ich mir eine Zigarette anstecke. „Ich weiß nicht ob ich damit dienen kann, aber ich kann einen meine Söhne los schicken ob er vielleicht irgendwo eine Flasche findet,“ lacht der Weißbärtige und setzt seine Worte sofort in die Tat um. Schnellen Schrittes begibt sich einer der Piraten unter Deck. Das ist doch nicht zu glauben. Ich bin nicht wirklich freundlich zu ihnen. Sage ihnen immer wieder was ich von ihnen halte und was machen die? Bringen mir sogar noch nach meinem Wunsch den Alkohol. Diese Truppe hier ist wirklich anders, aber ob das jetzt was gutes ist weiß ich nicht. Man wird sehen wie sich das ganze entwickelt solange wir noch hier sind. Kopf schüttelnd gehe ich wieder zur Reling und lasse mich darauf nieder. Mein Blick hängt auf dem weiten blauen Meer. Ich hoffe nur das sich nicht rausstellt, das die Whitebeardbande doch genauso ist wie die Piraten denen ich schon begegnet bin. „Hier Kleiner, wir hatten tatsächlich noch eine Flasche Whisky in unserem Lager,“ dringt Marcos Stimme an mein Ohr. Mit erhobener Augenbraue drehe ich mich zu dem Blonden um. Tatsächlich hält er in seiner Hand den von mir geliebtem Alkohol. „Bist du etwa runter gelaufen um das Zeug zu holen?“ frage ich skeptisch. „Wo denkst du hin? Für solche Botengänge bin ich nicht da. Einer aus meiner Division hat ihn gefunden,“ meint er nur, mit ebenfalls erhobener Braue. Schulterzuckend nehme ich die Flasche entgegen, die mir der Blonde unter die Nase hält. Ich öffne die Flasche und genemige mir einen großen Schluck. Eine angenehme Hitze kriecht meine Kehle hinab. Wie ich dieses Zeug doch liebe. „Wo ist eigentlich mein Boot?“ brumme ich dem Vize zu, der noch immer neben mir steht. „Das haben wir nicht mitgenommen,“ meint der Andere nur monoton. „Was? Das kann doch nicht wahr sein,“ grummel ich, während ich mir mit der Hand gegen die Stirn schlage, „wie sollen wir ohne die Nussschale den jetzt weiter reisen. Wann erreicht euer Schiff die nächste Insel?“ „Wenn nichts dazwischen kommt, dann müssten wir in knapp zwei Wochen an einer Insel anlegen.“ Zwei Wochen? Genervt entkommt mir zum wiederholten Male ein Seufzer. Ich will gar nicht wissen wie oft ich in der letzten Zeit diesen laut von mir gegeben habe. „Das kann ja was werden,“ grummel ich und nehme einen weiteren Schluck Whisky. Dann sitzen wir hier also ganze 14 Tage fest. Schlimmer kann es gar nicht mehr werden. Wenn Feli das hört wird sie Luftsprünge machen. Die Kleine liebt es einfach neue Leute kennen zu lernen. Das werden anstrengende Tage die da vor mir liegen. Den restlichen Tag sitze ich stumm, meinen Whisky runterspühlent, auf der Reling und beobachte das Meer, wie es in sanften Wellen gegen das Holz des Schiffes schlägt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)